31. August 2007

Amtsschimmel besiegelt Schicksal

Beim Zeitung lesen bin ich gestern auf die Geschichte der 13jährigen Mongolin Saruulka Mamut gestossen. Sie ist vor einem Jahr mit ihrem Vater in die Schweiz gekommen und der hat damals ein Asylgesuch gestellt. Seither lebt sie mit ihrem Paps im Kanton Zürich in einer Asylbewerberunterkunft. Während dieser Zeit hat das 13jährige Mädchen fleissig Deutsch gelernt, eine Schule besucht und Tischtennis gespielt. Letzteres sogar sehr erfolgreich, denn bei den Schweizer Meisterschaften holte sie zweimal Gold und einmal Silber.

Nun hat das Schweizer Bundesamt für Migration entschieden, dass die Mongolei ein sicheres Land sei und es darum keinen Grund gäbe, dass Saruulka und ihr Vater weiterhin in der Schweiz bleiben müssten. Die beiden sollen das Land verlassen und jetzt umgehend ausgeschafft werden. Ok, es gibt hier Gesetze, an die muss man sich nun mal halten. That's a Fact! Trotzdem hat mich die Meldung irgendwie verärgert.

Das Kind kam mit ihrem Vater vor einem Jahr aus der Mongolei in der Schweiz an. Wie zu lesen ist, hat ihr Papa von Anfang an kein Geheimnis daraus gemacht, dass er zusammen mit seiner Tochter gerne in der Schweiz leben möchte, weil die Mutter verstorben ist und er seiner Tochter ein besseres Leben bieten will. Klar, ähnliche Absichten haben - leider Gottes - vermutlich Millionen andere Menschen auch. Aber ich habe den Eindruck, dass sich dieser Vater und seine Tochter tatsächlich Mühe gegeben haben was ihr Leben in der Schweiz angeht. Von der politischen Rechten hört man andauern Worte wie "Anpassung" oder "Integration". Wenn ein 12jähriges Mädchen in nur gerade einem Jahr die deutsche Sprache soweit lernt, als dass es dann als 13 jährige bereits eine öffentliche Schule besuchen kann, dann ist das für mich sowas von Integration!

Wir kennen alle die Beispiele von Flüchtlingen und Einwanderefamilien, wo die Mütter auch nach 10 Jahren noch kein Wort Deutsch sprechen, weil ihnen der Kontakt zur Aussenwelt fehlt. Wir kennen auch die Beispiele von Frust gesteuerter Jugendgewalt - welche selbstverständlich nicht nur von Ausländern ausgeht - oder die Geschichten von Schulklassen, wo der Lehrer den Deutschunterricht Woche für Woche quasi von vorne beginnen muss. Kurzum, es gibt zahlreiche negative Beispiele bei denen die Integration nicht funktioniert hat. Warum statuiert man dann gerade bei diesem Kind und seinem Vater, die sich beide bestens in die Gesellschaft eingefügt haben, ein Exempel?

Es ist noch nicht lange her, da wurde eine ausländische Familie ausgeschafft, deren Tochter in der Schweiz zur Welt kam. Die Kleine hatte null Beziehung zu ihrem Heimatland, war ebenfalls im Sportverein und in der Schule, der Vater hat gearbeitet, Mutter war im Elternverein. Und Peng, der Amtsschimmel schlug zu und die Familie musste die Schweiz in Richtung Balkan verlassen. Im Gegenzug geht man dann mit Menschen die versuchen die nationalen Behörden zu betrügen (Papiere vernichten, untertauchen, Straftaten) häufig liberal um. Verkehrte Welt? Ich stelle mir dann die Frage, ob ehrliche Asylbewerber nicht zum Schluss kommen müssen, dass man mit unfairen Mitteln vielleicht eher in der Schweiz bleiben , als wenn man fair und ehrlich ehrlich mit den Behörden kooperiert.

Nun, wie in den Medien zu lesen ist muss Saruulka Mamut die Schweiz in den nächsten Tagen endgültig verlassen. Ich stelle mich nicht auf den Standpunkt wie zum Beispiel der Blick, dass uns damit ein künftiger Tischtennis-Star durch die Lappen geht. Ihr Talent spielt, wenn es um ein Asylgesuch geht, in meinen Augen überhaupt keine Rolle. Denn ein Mädchen dass in nur einem Jahr Deutsch gelernt hat und eine jetzt eine Schweizer Schule besucht, das muss von mir aus nicht einmal eine Sportart beherrschen. Vielmehr hätte ihre Leistung neben dem Tischtennistisch aufzeigen sollen, dass Saruulka sich mit der Schweiz identifizieren kann, sich integriert und gerne hier geblieben wäre.

Aber eben, wie hat es die Pendlerzeitung 20Minuten gestern treffend geschrieben: "Wäre sie ein Fussballspieler, wäre das Ganze gar kein Thema!" Who cares about Tischtennis...

Foto: Blick

30. August 2007

Was die Briten wirklich mögen..

Naja, dass Deutsche gerne Österreicher essen, das wissen wir nun ja spätestens seit dieser Woche. Aber ich glaube nicht, dass die gross angelegte Meinungsumfrage der englischen Zeitung The Sun etwas mit dieser Geschichte zu tun hat, obwohl seit Jahren behauptet wird, dass Engländer kulinarische Tiefflieger seien. Ich selber war schon ein paar Mal auf der Insel und ich wurde was das Essen angeht noch nie enttäuscht. Das mag daran liegen dass ich öfter mal bei nem Chinesen oder Inder getafelt hatte oder daran, dass ich Fish and Chips einfach extrem gern mag.

Was aber mögen die Briten? Man hört Geschichten, dass sie sich ihre Schokoriegel erst in Teig einpacken und dann fritieren. Oder wer schon mal in Schottland war hat bestimmt mit dem berühmten Haggis Bekanntschaft gemacht. Zum Frühstück gibts auf der Insel dann auch schon mal gerne Bohnen an Tomatensauce, garniert mit fetten Würstchen. Fakt ist aber, die Engländerinnen und Engländer ernähren sich tierisch ungesund. Fastfood und Knabberzeugs ist hoch im Kurs und darum hat The Sun ihre Leserschaft befragt, welche Snacks die königlichen Untertanen am liebsten mögen.

Die Umfrage läuft noch, aber trotzdem präsentiere ich hier mal einen ersten Zwischenstand. Bei den Schoko-Snacks führen - mit grossem Abstand - die Maltesers, vor Dairy Milk und Snickers. Dairy Milk der Firma Cadbury (wird übrigens in der Schweiz produziert) mag ich auch, obwohl diese Schokolade vermutlich überhaupt nicht mehr Milch drin hat als andere, wird einem zumindest das Gefühl von frischer Milch vermittelt.

Weiter zu den Chips, die in England übrigens Crisps heissen. Wer Chips bestellt, kriegt Pommes. Zur Auswahl stehen die Produkte der Firma Walkers (Hallo ihr Schweizer Firmen, es müssen nicht immer nur Zweifel-Chips sein): Platz 1 Zwiebel-Käse, Platz 2 Salz-Essig (ich liebe sie!) und Platz 3 Krabben-Geschmack. Ja, so gesehen könnte ich durchaus ein Engländer sein.

Bei den Guetzli (Kekse) gibts an der Spitze einen harten Zweikampf zwischen den Chocolate Chips Cookies und den Jaffa Cakes. Zweitere etwas typisch englisches, nämlich ein äusserst weicher Keks, gefüllt mit Bitterorangen-Konfitüre und dann überzogen mit schwarzer Schokolade. Auf Rang 3 derzeit der Chocolate Digestive.

Bei den Süsswaren haben sich die Chewits durchgesetzt. Das sind gefüllte Kaubonbons, welche es in unzähligen Geschmacksrichtungen gibt. Gefolgt natürlich von den Wine Gums, Gummibären in allen erdenklichen Formen und Arten. Keine Frage auch bei den Nüssen, da führen eindeutig die Erdnüsse, am liebsten salzig geröstet.

Zusammengefasst hab ich den Eindruck, die Engländer haben gar nicht so einen schlechten Geschmack wenn es ums Essen geht, wie man ihnen immer nachsagt. Ok, wenn sie sich natürlich ausschliesslich von solchen Sachen ernähren, dann ist das bedenklich. Aber wenn ich manchmal im Laden so sehe, was zum Beispiel junge Schweizer Mütter in ihrem Einkaufswagen haben, dann glaub ich nicht, dass eidgenössische Familien manchmal besseres Essen kriegen. Damit man Einkaufstaschen ohne einen Salat, Gemüse oder ein ein Stück Fleisch, dafür gefüllt mit den oben erwähnten Sachen findet, muss man definitiv nicht extra nach Grossbritannien reisen.

Hier gehts zur Umfrage: The Sun

29. August 2007

Noch schnell ein Witz...

Laufen zwei Zahnstocher durch den Wald.
Plötzlich treffen sie auf einen Igel.
Sagt der eine Zahnstocher zum Anderen:
“He, ich wusste gar nicht, dass hier auch Busse fahren.”

Sauber eingeparkt!

Gestern tatsächlich in der Region Aarau so gesehen, nix nachgeholfen. Da hat einer das Signal "Behindertenparkplatz" etwas sehr genau genommen. Aber danke dem Unbekannten für das schöne Fotosujet.

28. August 2007

Neue Blog Adresse

So, der Umzug ist schon fast rum. Nun kann man meinen Blog ganz offiziell unter der neuen Adresse


erreichen. An alle netten Menschen die meine Seite verklinkt haben, ich wäre euch dankbar, wenn ihr den Link anpassen könntet. Und an alle treuen Leser der Hinweis, die SuperCaliFragiliSticExpialiDocius-Seite ist auch in Zukunft (zumindest in der näheren) über die bisherige Adresse zu erreichen. Ach ja, weiss zufällig jemand ob man bei Technorati die alten Werte übernehmen kann oder ob ich mit der neuen Adresse wieder neu anfange da?

Vom Cablecom Mediabox umtauschen

Gestern Abend war es mal wieder soweit. Unsere Cablecom Setup-Box - oder eben Mediabox - hat sich mal wieder mehrfach selbstständig aufgestartet. Wenn sie das während den Werbepausen machen würde, dann könnte ich ja damit leben. Aber natürlich sucht sie sich für diesen Restart immer die spannendsten Szenen oder eine Situation direkt vor einem Torschuss aus.

Ich hab dann wieder die Cablecom-Hotline bemüht. Seit wir den Digital-TV-Anschluss haben gehören wir da schon fast zu den Stammkunden. Nach "nur" gerade 10 Minuten in der Warteschlaufe kam eine Frau P. an den Apparat. Sie klang freundlich und sie war sehr kooperativ und kompetent. Ok, am Anfang haben wir uns falsch verstanden und aneinder vorbei geredet, aber das gehört wohl irgendwie zu nem Anruf auf einer Hotline.

Sie hat mich dann aufgefordert, nochmal die Werkseinstellungen abzurufen. Einen erneuten Restart zu machen und so weiter. Also das genau gleiche Prozedere, welches ich Ende Juli schon unter Anleitung eines Cablecom-Hotline-Mitarbeiters durchgespielt hatte. Nur hat es damals leider nichts gebracht und die olle Empfangskiste hat sich auch nach den neuen Einstellungen andauernd selber neu gestartet.

Die nette Frau hatte aber gestern ausnahmsweise ein paar neue Tricks auf Lager. Sie führte von ihrem Standort aus ein Software-Update durch. Das hat dann zwar einige Minuten gedauert, aber - ich fasse Holz an - den ganzen gestrigen Abend über hat die Empfangsbox tapfer durch gehalten. Der wahre Leistungstest kommt allerdings erst heute oder morgen Abend. Da stehen Champions-League-Quali-Spiele und ein Freundschaftsspiel zwischen den Zürcher Grasshoppers und dem FC Bayern München auf dem Programm.

Ach ja, im Gegensatz zu den letzten beiden Service-Mitarbeitern hat mir Frau P. gestern bestätigt, dass ich bei einem Austausch meiner Box mit ner neuen Box die alte so lange behalten könne, bis die neue bei mir ankomme. Das gehöre zum Cablecom-Service und sei selbstverständlich. Ich konnte mir den Spruch dann nicht verkneifen, dass ihre beiden Kollegen vom letzten Mal das anders gesehen hätten. Aber eben, für den Notfall hab ich mir nun den Namen von Frau P. gemerkt und komme, wenn die Box ihren Dienst wieder quittiert, gerne auf ihr Eintausch-Angebot zurück.

27. August 2007

The (Sport-) Show must go on

Am Wochenende verstarb beim Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest ein 28jähriger Sportler. Der Vorfall geschah am Samstag zwischen den ersten und dem zweiten Durchgang. Trotzdem, es wurde weiter geschwungen und am Abend vorallem weiter gefeiert - bis zum Umfallen. Am Sonntag - von den Medien wohl darauf angesprochen - gaben die Organisatoren dann bekannt, die Familie des Opfers hätte das so gewünscht.

Bei den Leichtathletik Weltmeisterschaften im japanischen Osaka sind beim Marathonlauf am ersten Wettkampftag ein Drittel der Teilnehmer ausgeschieden. Darunter hitzeerprobte Läufer aus Afrika, sogar für sie waren Temperaturen um die 30 Grad am Morgen früh um sieben Uhr zu viel. Der Schweizer Silbermedaillen-Gewinner Viktor Röthlin brachte es auf den Punkt, dass "sogar die Schwarzen bleich wurden".

Tag zwei der WM, die Geher waren am Start, vermochte das Gesehene noch einmal zu steigern. Die Financial Times fasst es so zusammen:

Sieger Jefferson Perez fiel bei seinem Triumph über 20 Kilometer Gehen völlig entkräftet ins Zielband. Als er am Boden lag, zuckten die Beine des Ecuadorianers wie bei einem epileptischen Anfall. Solche Bilder des Grauens produzierte die Leichtathletik-WM im Glutofen von Osaka zuhauf. Die Qualen der Athleten beim Gehen und im Marathon ließen die Zuschauer schaudern.

Hallo, wir reden immer noch von Sport oder? Die ersten Laufwettbewerbe habe ich auch gesehen und die Bilder waren tatsächlich hässlich. Die Sportler klappten um wie Domino-Steine. Die Helfer hatten Wiederbelebungs-Apparate im Einsatz, Sauerstoffmasken. Sportler übergaben sich vor laufenden Kameras. Es sah ein bisschen aus wie auf einem Schlachtfeld, im Lazarett hinter den Fronten. Als dann noch ein österreichischer Steeple-Läufer mit voller Wucht mit dem Kopf in ein Holzhindernis knallte, regungslos am Boden lag und die Sanitäter weisse Tücher aufspannten hab ich die Flimmerkiste abgestellt.

Das Motto bei grossen Sportveranstaltungen heisst immer häufiger, "The Show must go on!" Ein Deutscher Trainer brachte die Hintergründe dann auch treffend auf den Punkt: "Es gibt eine große Anzahl japanischer Sponsoren bei der IAAF. Ohne die wäre der Weltverband pleite. Da wird nicht wirklich Rücksicht auf die Athleten genommen". Besonders pervers, während sich die Sportler bei Temperaturen über 40 Grad im Schatten und einer Luftfeuchtigkeit von 90 Grad abmühen, amüsieren sich die Sponsoren - welche die WM ins heisse und vom Smog verseuchte Osaka geholt hatten - hinter Glas in von Klimaanlagen gekühlten VIP-Räumen bei Eis und kalten Getränken.

Aber eben, wen wunderts. In der heutigen Zeit werden ja dem Geld wegen auch olympische Winterspiele an Sommerferien-Orte vergeben. Und nicht einmal Tote führen mehr dazu, dass Sportanlässe ab- oder zumindest unterbrochen werden. Wer zahlt befiehlt. Punkt.

26. August 2007

Schwingfest Aarau, das wars!



Der König heisst Abderhalden Jörg. Auch wenn ich den Eindruck hatte das Publikum hätte lieber einen anderen gehabt, Gratulation! Das Fest wurde leider von einem tragischen Todesfall überschattet was zumindest meine Partylaune etwas getrübt hat. Ein letztes Schwinger-Kafi (Foto) und das wars dann vom vielleicht grössten Anlass der die Kantonshauptstadt je gesehen hat. Es lebe Frauenfeld 2010!

Mehr Fotos vom Anlass gibt es hier.

25. August 2007

Schlafe ein mein Kindchen schlaf..

Diese junge Dame hat mir das Schlaf-Stöckchen an den Kopf geschmissen. Da komm ich wohl nun nicht drum herum. Darum hier meine Antworten.

Lieblings-Schlafklamotte?
Ein silbergrauer Taucheranzug.

Lieblings-Bettwäsche?
Saubere..

Lieblings-Schlafposition?
Füsse aus der Decke ragend

Hast Du ein “Einschlafritual”?
Sehr schlecht einschlafen... ist das ein Ritual?

Hast Du ein Kuscheltier, Knuddelkissen o.ä.?
Nö, aber nen 28 Kilogramm schweren Hund

Was machst Du, wenn Du nicht schlafen kannst?
TV schauen, lesen, an den PC sitzen....

Wie groß ist Dein Bett?
Zu gross

Wie viele Kissen hast Du?
Zwei

Linke oder rechte Seite?
Spielt mir keine Rolle

Wie lässt Du dich wecken?
Durch Küsse oder den Hund

Stehst Du direkt auf oder bleibst Du liegen?
Ich brauche definitiv jeweils ein paar Minuten

Dein erster Gedanke am Morgen?
"Shit, zu spät!"

Was machst Du, um wach zu werden?
Milch trinken

Wer das Stöckchen haben möchte, bitte. Ich will aber niemanden damit nötigen. Gute Nacht!

24. August 2007

Annakin - Falling into Place

Es gibt Stimmen, die hat man einmal gehört, verliebt sich in sie und dann vergisst man sie nie mehr. Eine solche Stimme hat für mich zum Beispiel Björk. Oder auch Tori Amos, Amanda Palmer und eine Karin Dreijer Andersson gehören da bestimmt dazu. Solche Stimmen sind aber leider selten. In Zeiten von "Popstars", "DSDS", "Star Academy" oder "Musicstar" bin ich darum immer wieder froh, wenn ich eine Stimme höre, die mir schon von früher her in guter Erinnerung geblieben ist. Eine dieser ganz speziellen Voices ist jetzt zum Glück wieder zurück im Geschäft: Ann-Kathrin Lüthi hat bis vor 5 Jahren bei der Formation "Swandive" gesungen. Danach war Schluss, die Band hat sich aufgelöst und Ann-Kathrin verschwand von der Bildfläche.

1995 gegründet stand Swandive für melodiösen Trip-Hop, gespickt mit sphärischen Klängen und überragt von einer einnehmenden Frauenstimme. Die Band brachte es gerade mal auf zwei CDs, wobei ihnen mit dem Cover des R.E.M.-Hits "Loosing my Religion" ein viel beachteter Hit gelang. 2002 war Schluss, wegen "grundlegenden musikalischen Differenzen".

Nun ist Ann Kathrin Lüthi zurück. Solo. 5 Jahre hat sie sich für "Falling into Place" Zeit gelassen. Aber das Warten hat sich mehr als gelohnt. Ihre Stimme ist reifer geworden. Vermehrt kommen auch tiefere Stimmlagen zum Tragen. Das Album ist ein Album zum Zuhören. Ich hab es mir das erste Mal über die Headphones angehört, Booklet in den Händen, zurückgelehnt und vollkommen entspannt.

Die Sängerin, die sich jetzt Annakin nennt - mir kommt da immer Star Wars in den Sinn - vertraut auf ihrem Solo-Debüt auf das was sie kann. Und das ist gut so. Der Begriff vom Trip-Hop fällt mir diesbezüglich aber irgendwie schwer. Ok, vermutlich läufts - wenn es denn unbedingt eine Schublade braucht - darauf hinaus. Aber für mich ist auch Lunik keine typische Trip-Hop-Band (mehr). Wenn ich Trip-Hop höre kommen mir eher Sachen wie Tricky, Goldie, DJ Shadow oder Nightmares on Wax in den Sinn. "Falling into Place" ist in meinen Augen sauber produzierter und äusserst melodiöser Elektropop.

Vergleiche mit anderen Künstlern fallen schwer, mal gehts in Richtung Röyksopp. Dann klingts ein wenig nach The Knife oder Air. Und manchmal fühlt man sich an Björk oder vielleicht an die ruhigen Songs von Madonna erinnert. Aber Annakin braucht auch gar keine Vergleiche. Ihre Stimme steht für sich, den grössten Teil der Songs hat sie selber komponiert, so auch meine persönlichen Lieblingstitel "Return to me" und "Destination Beyond". Dazu kommen Kollaborationen u.a. mit Gere Stäuble (Züri West), Andi Jud (Sonic Lab) oder ihrem ehemaligen Bandkollegen Ivan E.

Eines ist sicher, obwohl ein ruhiges Album wird "Falling into Place" nie langweilig. Im Gegenteil, in den Songs "Storm" und "Danger Ahead" gibt es beispielsweise schrammende, teils verzerrte Gitarren zu hören. "Freeze" ist ein Ausflug in die 80er Jahre. In der Vorab-Single "Line of Fire" plätschern irgendwie Wassertropfen durchs Klangbild, begleitet von Streichern. Der Opener schliesslich "Heart in Plastic" nimmt den Hörer mit seinen Klängen und Geräuschen mit auf eine sphärische Reise.

Es hat aber keinen Wert, dass ich hier jeden Song einzeln beschreibe. Eigentlich gibt es auch gar nichts viel zu erklären. Das Album trifft meinen Geschmack zu hundert Prozent und gehört zum vielleicht besten, was ich in diesem Musikjahr schon gehört habe. Und das war nicht wenig. Das mag zum einen daran liegen, dass ich mich Mitte der 90er Jahre in die Stimme von Ann Kathrin Lüthi verliebt habe - da treffen einem dann Credits wie "This Record is dedicated to my Husband" natürlich umso härter *grins* - und ich mich nun schlicht daran freue, dass ich endlich neuen akustischen Stoff gekriegt habe. Es ist aber auch einfach nur so, dass "Falling into Places" schlicht top produziert und prall gefüllt mit sehr schönen und melodiösen Songs ist.

Das Album steht ab heute in den Läden. Mehr zu Annakin, inkl. Ausschnitten aus dem Album gibt es hier. Wer sie live sehen möchte hat morgen in Baden (Bar Strudel) die Möglichkeit. Tourstart ist dann am 29. September in Aarau im KIFF. Lasst mir aber für dieses Konzert auch noch ne Karte übrig....

23. August 2007

Der berühmteste Penis der Welt?

Er gehört Elden Spencer. Zwar konnte es sich der Junge nicht aussuchen, dass sein Geschlechtsteil dereinst so berühmt wird, aber dank dem Album "Nevermind" von Nirvana (unten) kennt ihn vermutlich tatsächlich die ganze Welt. Elder ist das tauchende Baby auf einem der berühmtesten Plattencover der Musikgeschichte. Und damit muss der junge Mann nun leben.

In den MTV News gab er jetzt erstmal zu Protokoll, wie es sich mit dieser Vergangenheit so lebt und dass seine Eltern für dieses Foto gerade mal 200 Dollar kassiert hätten. Inzwischen ist Elden 17 Jahre alt und schaut selber ein bisschen aus wie ein Grunge Rocker.

Mir ist es jeweils schon peinlich wenn an Familienfesten alte Kinderfotos von mir rumgezeigt werden, wo ich in nackig in einer Badewanne sitze. Und ehrlich gesagt wüsste ich darum nicht, ob ich es wirklich gewollt hätte, dass meine Eltern ein solches Foto von mir frei gegeben hätten. Kultstatus hin oder her.

Fotos: Flickr.com

Nena hat mein Fahrrad geklaut

Mönche haben auch schon Mütter gstohlen. Kommt alles vor. Meistens in Diskotheken oder an Parties. Da spielt der DJ zum Beispiel den Rockafeller Skank von Fatboy Slim und der Tanznachbar singt in den höchsten Tönen mit: "Right about now the Monk stole Mother" und weg ist die Mama. Ähnliches ist mir in den 80er Jahren beim Nena-Lied Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann immer passiert. Da dachte ich immer, Nena wolle mein Velo stehlen: "Wir fahrn mit euren Rädern Richtung Zukunft durch die Nacht". Warum denn gerade mein Rad?

Immer mal wieder passiert es uns, dass wir einen Song zwar total gut kennen, es dann aber mit dem Text doch noch ein bisschen happert. Vorallem dann, wenn wir ihn an irgendwelchen Parties mitsingen wollen. Da erinnere ich mich gerne an ein paar Beispiele, die ich während meinen DJ-Jobs aufgeschnappt habe. Da wäre der Party-Klassiker Summer of 69 von Bryan Adams. Ganze Chöre von Betrunkenen schreien da jeweils: "I had my first real Sex Dream". So so, der Herr Adams erzählt uns in dem Lied also von seinen ersten feuchten Träumen? Ne du, eigentlich gehts um seine erste Gitarre.

Ebenfalls schön INXS mit ihrem Hit Need you tonight. Die Originalzeile heisst "You moves are so raw". Gern mal gesungen werden da aber Sachen wie "You loose my Sorrow". So soll es auch Menschen geben die glauben, dass Reinhard Mey Russisch singt. Die erste Textzeile von Über den Wolken ist zwar tatsächlich etwas schnell gesungen, heisst aber korrekt "Wind Nordost Startbahn Null Drei". Was dann - vermutlich nach ein, zwei Wodkas - gerne mal zu "Winodost Stabanudrei" führen kann...

Nirvana-Sänger Kurt Cobain gehörte auch zu den Artisten, die nicht immer wirklich verständlich gesungen haben. Ein bisschen nuscheln hat da jeweils zum guten Ton gehört. Wie man aber von "Here we are now entertain us" aus dem Song Smells like Teen Spirit auf "Here we are now in Containers" kommen kann, bleibt mir ein Rätsel. Ebenfalls herrlich der Klassiker von Robert Palmer ..."you might as well face it, you're addicted to Love", hiesse es im Original. Nicht ganz korrrekt die folgende Zeile "...you might as well face it, you're a Dickhead in Love".

Irgendwie beruhigend ist es, dass solche Missgeschicke auch anderen Menschen passieren. Der deutsche Kolumnist Axel Hacke hat über dieses Phänomen sogar Bücher geschrieben. Grund für dieses Werk war, dass einer seiner Leser beim Lied Der Mond ist aufgegangen folgende Textstelle falsch verstanden hat: "und aus den Wiesen steiget der weiße Nebel wunderbar", wobei der verzweifelte Mann dann gesungen hat: "und aus den Wiesen steiget der weiße Neger Wumbaba."

Süss sind die akkustischen Missverständnisse ja vorallem dann, wenn sie aus Kindermündern kommen. Die verstehen meisten noch gar kein Englisch, wollen aber natürlich bei ihren Lieblingsliedern mitsingen. "Äh kän Ghetto Seddis Fegschon" oder "Hi mi Beby un mor Teim" sind dann in etwa die Ergebnisse. Es muss aber nicht immer nur ne Fremdsprache sein, wie das Beispiel von Klaus & Klaus zeigt "An der Nordeeküste, sind die Fische im Wasser und zelten am Land!"

Bevors zum Abschluss noch ein Filmchen gibt, welches aufzeigt was alles in Songtexte hinein interpretiert werden kann, noch mein ganz persönlicher Misheard. Bis vor gar nicht allzu langer Zeit hab ich nämlich zu Tina Turner frisch von der Leber weg mitgesungen: "What's Love got to with it, whats Love with a Second Hand in Motion".... naja, Teil zwei des Satzes würde korrekterweise lauten: ".... What's Love but a Second Hand Emotion".


22. August 2007

Swinger treffen sich in Aarau!

Oh, da hab ich doch glatt im Titel ein CH vergessen. CH steht für Schweiz und so haben wir dann die Überleitung zum eigentlichen Thema auch gleich wieder geschafft. In Aarau treffen sich über das kommende Wochenende nämlich nicht die sexwilligen Swinger, sondern die doch eher sportlich orientierten Schwinger.

Gestern Abend habe ich mir einen ersten Eindruck vom grössten Sportfest der Schweiz verschafft und ich muss sagen, da kommt eine gewaltige Veranstaltung auf die Aargauer Kantonshauptstadt zu. An einem gewöhnlichen Dienstag gestern Abend war das riesige Festzelt bereits bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt. Musik hat gespielt, es gab Ansprachen und der Gabentempel war für die Besucher geöffnet.

Schon noch lustig. Während die Beckhams, Alonsos, Federers oder Isinbajewas dieser Welt Woche für Woche irgendwo zünftig abkassieren gibts für den Sieger des Eidgenössischen Schwing und Älplerfests am kommenden Wochenende nen Lorbeerkranz und einen Muni (Stier) als Hauptpreis. Die Schwinger die sich hinter ihm platzieren dürfen dann vom riesigen Gabentempel einen Preis aussuchen. Da gibts dann zum Beispiel Fahrräder, selbstgemachte Holztische, Bohrmaschinen, verschiedene Tiere oder Computer zu holen. Irgendwie alles so normal.

In Aarau werden am kommenden Wochenende gegen 150'000 Gäste erwartet. Die Tribünenkarten im grössten Sportstadion der Schweiz waren innert kürzerster Zeit ausverkauft. Die Schweizer Medien berichten beinahe täglich anhand von Vorschauen über diesen Anlass. Der Sieger darf sich dann "Schwingerkönig" nennen und er ist tatsächlich so etwas wie ein heimlicher König der Schweiz.

Ausserhalb unseres Landes kümmert man sich natürlich rein gar nicht um die Schweizer Nationalsportart Nummer 1. Und wie eingangs erwähnt, klar haben Fussball, Tennis oder Eishockey mehr Schlagzeilen während des Jahres. Bloss, wenn ein Eidgenössisches vor der Türe steht, dann richten sich alle Augen auf den Veranstaltungsort. Und eben, in diesem Jahr ist es Aarau. Meine Heimatstadt.

Gestern Abend hab ich also zum ersten Mal einen Fuss ins Festgelände gesetzt. Gerüchten zufolge spricht der Schwingsport ja nur alte Männer mit Tabakpfeifen und Hüten an. Eben, Gerüchte. Im Festzelt waren mitten in der Woche zahlreiche bekannte Gesichter auszumachen. Ebenso wie die ersten Sportler, welche sich mental auf den Anlass vorbereitet haben. Und - so ganz nebenbei - im Gabentempel schon mal ein Auge auf ihren potentiellen Preis geworfen haben.

Wer übrigens derzeit gerade in der Schweiz unterwegs ist und nicht weiss, was er am kommenden Weekend unternehmen soll: unbedingt vorbei kommen! Und sei es nur wegen dem doch eher speziellen, aber total feinen Essen. Während dieser Tage gibts im Festzelt typische Schweizer Spezialitäten wie "Gnagi", "Kutteln", "Suurchrut met Rippli" oder "Buurebratwurscht mit Zwiebelesauce".

Wer am Sonntag im Schlussgang unter den Augen des Schweizer Bundesrats und weiteren fast 50'000 Zuschauern zum neuen Schweizer Schwingerkönig gekürt und den Stier nach Hause nehmen darf, das erfährt man übrigens - auch in Deutschland oder Österreich - hier im Blog. Berichterstattung live aus der Arena garantiert...

21. August 2007

21. August 2007: Besucherrekord!

Danke erstmal an alle Besucher. Webnews hat - Kate und William sei dank - bestimmt seinen Teil dazu beigetragen. *staun* Und den Google-Surfern sei gesagt: Sorry, aber mein Text über die Österreicherin Natascha Kampusch ist leider beinahe ein Jahr alt. Das gestrige TV-Interview aus ihrem Spanien-Urlaub war für mich kein Thema. Ich mische mich nur ungern in solche Themen ein, ist mir irgendwie zu heikel. Nur zu gerne würde ich jedoch selber mal bei nem Kaffee mit Frau Kampusch reden. Wer weiss, wer hier alles mitliest....

Willi und Kate tun es... wieder!

Ihre Liebesgeschichte scheint unendlich zu sein. Zumindest lassen uns die Medien in kurzen Abständen am königlichen Liebesleben teilhaben. Kate Middleton und Prinz William waren mal ein Paar, haben sich dann unfreiwillig getrennt, sind jetzt scheinbar wieder zusammen und wollen - sofern man der englischen Yellow Press glauben will - entgegen aller Verbote nun sogar heiraten.

Es vergeht tatsächlich beinahe kein Tag an welchem man sich nicht über neue Schlagzeilen rund um das englische Traumpaar erfreuen/nerven darf. Eine kleine Auswahl der letzten Wochen gefällig? Vorallem Frau Middleton scheint derzeit bei den Zeitungen hoch im Kurs zu stehen:
  • Kate und William feiern engumschlungen mit Camilla
  • Kate Middleton ist im Lieferwagen zu Camillas Geburtstagsparty
  • Prinz William und Kate Middleton trotz offizieller Trennung immer noch schwer verliebt
  • Die brave Kate zieht sich aus
  • Middleton heizt Gerüchte um Hochzeit an
  • Kate Middleton: Lässt sie sich nackt fotografieren?
  • Kate steigt aus Ruder-Regatta aus
  • Steht die Heirat kurz bevor?
  • William und Kate planen angeblich ihre Verlobung
Prinz William und seine Ex-und-Wieder-Freundin Kate Middleton sind inzwischen in den Liebesurlaub geflohen, so zumindest berichten es die Klatschblätter. Ziel der Reise sind die Seychellen. Dort soll der Stand ihrer Beziehung geklärt und auch über eine gemeinsame Zukunft gesprochen werden, weiß zum Beispiel die britische Daily Mail. Und vielleicht endet der Urlaub ja sogar mit einer Verlobung...

Was die königliche Familie über diesen gemeinsamen Ausflug denkt ist bisher nicht bekannt. Irgendwie kann ich eh nicht ganz verstehen, dass man im Buckingham Palace noch gegen diese Liaison ist. Denn gerade der gute Charles sollte ja aus eigener Erfahrung wissen wie es ist, wenn man seine eigentliche Liebe nicht heiraten darf, weil die Königin - sprich die Mama - was dagegen hat.

Ich weiss eigentlich auch gar nicht, warum ich über dieses royale Thema einen ganzen Post schreibe. War usprünglich gar nicht so geplant. Aber irgendwie fesseln einem solche Themen ohne dass man es will. Die Prinzen und Prinzessinnen, Königinnen und Könige wirken halt vermutlich aus den Märchen der Kindertagen immer noch auf eine besondere Art und Weise nach. Königshäuser stehen dabei irgendwie für eine heile Welt. Obwohl ich natürlich - Realist wie ich bin - genau weiss, dass das nicht so ist. Aber eben, immer mal wieder ertappe ich mich dann doch wieder dabei, wie ich auf der letzten Seite meiner Tageszeitung beim Thema William und Kate hängen bleibe. Zur Abwechslung dürfen es aber auch ruhig mal Hakon und Mette-Marit, Willem-Alexander und Maxima oder Felipe und Letizia sein... quasi als modernen Ersatz für Hänsel und Gretel, Aschenputtel oder Dornröschen!

Ach ja, an all die Googler die sich auf der Suche nach den Upskirt-Fotos (das ist wenn der Slip hervor blitzt) von Kate Middleton hierher verlaufen haben, schaut mal hier nach. Da wird euch geholfen.

20. August 2007

Sportler als Vorbilder? Naja...

Von englischen Fussballern hat man ja schon immer gewusst, dass sie sich nicht unbedingt als Vorbilder für Kinder eignen. George Best, Wayne Rooney oder Paul Gascoigne sind nur einige Namen die mir da grad spontan einfallen. Auch Poster von Radrennfahrern in Kinderzimmern sollten Eltern je länger je mehr Sorgenfalten auf die Stirn treiben. An Bad Guys wie John McEnroe, Mike Tyson oder Juan-Pablo Montoya haben wir uns ja inzwischen auch schon ein wenig gewöhnt. Und irgendwie braucht ja auch der Sport ein paar Chaoten, Querdenker und Paradiesvögel.

Einer verdient aber seit dem vergangenen Wochenende nur noch das Prädikat "dumm". Der Torhüter von Borussia Dortmund soll im Revier-Derby den schwarzen Stürmer Gerald Asamoah mit "Du schwarzes Schwein du" beleidigt haben.

Das heftige Verbalduell zwischen Asamoah und Torwart Roman Weidenfeller im 130. Derby zwischen dem BVB und S04 hat nun ein Nachspiel. Der DFB leitet ein Ermittlungsverfahren wegen Rassismus ein. Weidenfeller bestritt gestern die Vorwürfe: „So ein Ausdruck gehört nicht in mein Vokabular. Ich habe das nicht gesagt. Ich kann auch nicht verstehen, warum Gerald so ein Fass aufmacht. Vor drei Wochen waren wir noch zusammen feiern.“

Dumm nur, dass die ARD in ihrer Sonntagssportschau eine Zeitlupe des Vorfalls zeigte und ein Lippenleser die unschönen Worte. Aber ehrlich gesagt muss man nicht mal das Lippenlesen speziell beherrschen um nachzulesen, dass es sich durchaus um "schwarzes Schwein" gehandelt haben dürfte.

Den Dortmundern droht nun im Falle einer Verurteilung ihres Torhüters ein Punkteabzug, Weidenfeller selber ebenfalls eine harte Strafe. Der beleidigte Stürmer und deutsche Nationalspieler Asamoah selber nahm im WDR Stellung und meinte, dass er sich während einem Spiel schon auch beleidigen lasse, aber nicht auf diese Art. Zudem habe sich Weidenfeller noch während der Partie bei ihm entschuldigt, dass dieser jetzt aber alles abstreite, dafür habe er kein Verständnis.

Seis drum. Die Wahrheit wird ans Licht kommen. Der Italiener Materazzi hat auch erst an diesem Wochenende endlich zugegeben, dass er vor mehr als einem Jahr im WM-Finale Zidanes Schwester als Hure bschimpft hat. Die Chance dass er dafür jetzt noch bestraft wird ist natürlich klein. Schade eigentlich... Darum sollte man im aktuellen Fall - falls sich die Aussage vom Dortmunder bestätigt - hart durchgreifen. Es kann nicht sein, dass es regelmässige Aktionen von Spielern gegen Rassismus gibt und sich dann so ein Halbschuh nen solchen Ausraster leistet. Wie von Asamoah gesagt, Beleidigungen gehören in einem Spiel zur Tagesordnung. Aber irgendwie sollte man doch auch die Grenzen kennen.

Weil eben, schliesslich sind all die Sportler die Vorbilder von hunderttausenden von Kindern. Und darum werden diese Vorbilder auch nicht nur für ihre sportliche Leistung bezahlt, sondern eben auch für ihren Vorbild-Charakter. Den Lohn gibts also nicht nur für Tore oder im Fall von Roman Weidenfeller fürs Tore verhindern, sondern auch dafür, dass sich diese Herren etwas überlegen bevor sie den Mund aufmachen... und in vielen Fällen sollten sie ihn eh besser zu lassen!

PS: Vorbildcharakter hätte es übrigens auch, sich bei einem Jahresgehalt von mehreren hunderttausend Franken an gültige Spielerverträge zu halten. Nicht wahr Herr Gügi Sermeter oder Herr Van der Vaart?

19. August 2007

Lazy Sunday Afternoon



Nach einer großrartigen, feucht-fröhlichen zweitägigen Hochzeitsfeier in Luzern ist heute passiv Sport angesagt. Auf dem Programm stehen die 2. Liga-Konferenz aus Deutschland, GC - Basel, Liverpool - Chelski, HSV - Leverkusen und Marseille gegen Nancy zum Abschluß des Tages. Dazu etwas Zeitung lesen, nicht mal der Computer wird angefahren heute, am Tag des Leidens...

17. August 2007

Es Aargauert an der Badenfahrt

Wir Aargauer haben ja zwischendurch mal ein kleines Identifikationsproblem. Einerseits lacht man in den anderen Schweizer Kantonen gerne mal über uns. Sei es weil wir angeblich andauernd weisse Socken tragen (ich hab übrigens kein einziges Paar in meiner Schublade) oder weil wir so gefährlich Auto fahren (das Kennzeichen AG soll für "Achtung Gefahr" stehen) oder weil wir als langweiliger Durchfahrts- und Schlafkanton gelten. Nun, solche Geschichten und Vorurteile gibts ja überall. Aber wir Aargauer scheinen davon nicht genug zu kriegen und teilen den Kanton dann selber gleich nochmal auf, in Ost und West.

Ein Zofinger (West) hat so mit einem Wettinger (Ost) etwa gleich viel zu tun, wie ein St. Galler mit einem Genfer. Nämlich gar nichts. Ähnliches gilt für die Fricktaler (Nord) und die Freiämter (Süd). Meilenweit voneinander entfernt, nicht nur geographisch. Wir Aarauer sind so etwa in der Mitte, ok Lenzburg ist noch mehr Mitte, aber wir sind immerhin die Hauptstädter hier in Aarau. Da können die Lenzburger noch lange ihr Schloss und die Bundesrätin zu Besuch haben. Wir sind Chef.

Warum ich darauf komme? Heute beginnt in Baden die "Badenfahrt". Eines der grössten Feste das ich in der Schweiz überhaupt kenne. (Und es soll mir jetzt keiner mit dem Zürifest kommen...) Da ist in Baden während 10 Tagen der ganze Ost-Aargau auf den Beinen und feiert quasi durch. Es gibt hunderte von Beizen, Konzerte, Theater und so weiter. Tja und nun kommt der springende Punkt, ich war vor 10 Jahren zum ersten Mal bewusst und für mehrere Tage an diesem Fest im Osten unseres Kantons und ich muss schweren Herzenz zugeben: Diese Party ist der Hammer!

Nur alle 10 Jahre findet die Grossveranstaltung statt. Ensprechend heiss sind die Leute der Region dann wohl, wenn es endlich wieder mal soweit ist. Als stolzer Aarauer schaue ich da natürlich etwas neidisch in Richtung Baregg und Umgebung. Ok, wir haben zwar in einer Woche das Eidgenössische Schwingfest, ebenfalls eine riesen Kiste. Aber ich werde mir nächste Woche mindestens einen Abend in der Agenda rot anstreichen und nach Baden zum Feiern fahren.

Bei solchen "Kleinkriegen" frage ich mich übrigens immer wieder, woher diese eigentlich kommen. Ich persönlich hab definitiv nichts gegen Ostaargauer. Warum auch? Ich hab auch nichts gegen Luzerner oder St. Galler - ausser es geht um Fussball. Eigentlich bin ich grundsätzlich ein friedliebender Mensch und freue mich über neue Bekanntschaften, egal aus welchem Teil der Schweiz oder der Welt. Aber eben, die Bayern machen sich lustig über die Österreicher. Pariser sind in Marseille schwer unbeliebt. Engländer saufen, Italiener reden laut, Polen klauen, Schweden sind sexsüchtig..... Vorurteile wo man hinhört. Manchmal hab ich gar den Eindruck, dass diese Geschichten immer mehr und häufiger werden. Man mag dem ungeliebten Nachbarn (jetzt mal geografisch gesehen) nicht mal mehr das Schwarze unter den Fingernägeln gönnen. Und am Schluss der Geschichte trennen sich dann ganze Staaten in neue Kleinstländer auf....

So gesehen haben wir es in der Schweiz ja irgendwie doch noch angenehm: 4 offizielle Landessprachen (Dialekte nicht eingeschlossen), Gegenden die von der Topographie her unterschiedlicher nicht sein könnten, 26 Kantone.... und trotzdem leben wir friedlich auf engstem Raum zusammen. Hmmmmm, aber eigentlich wollte ich ja über die Badenfahrt schreiben. Egal, macht es wie ich und schaut einfach vorbei, es lohnt sich. Auch wenns im Ostaargau stattfindet ;-)

16. August 2007

Traumberuf Sportkommentator

Für mich war das in Kinderzeiten tatsächlich immer ein Traumberuf. Und siehe da, während meiner Radiozeit hab ich tatsächlich das eine oder andere Fussball- und Eishockeyspiel live kommentiert. Und ich gebe es zu, es hat mir immer tierischen Spass gemacht. Diese Vergangenheit ist vielleicht auch der Grund, dass ich die Kommentare der aktuellen Live-Sport-Plapperis manchmal etwas genauer unter die Lupe nehme.

Gestern war diesbezüglich wieder mal ein herrlicher Abend. ARD, ZDF, ORF, Eurosport und SF haben Spiele übertragen. Spontan habe ich zusammen mit ein paar Menschen, Bier und Grillwürsten den TV-Fussballabend genossen. Wobei der mediale Genuss zeitweise etwas zu kurz kam. Das lag einerseits an den teilweise langweiligen Spielen und andererseits an den manchmal doch etwas platten Sprüchen der Kommentatoren.

Am Wochenende wurden wir von SF-Mann Sascha Ruefer beim Spiel Luzern gegen GC noch mit Satzkonstruktionen wie "Da steigt der Allmächtige vom Pilatus herab" verwöhnt. Gestern gab es dann beim Championsleague Qualispiel zwischen dem FC Zürich und Besiktas Istanbul eher Magerkost. Dani Wyler war im Einsatz. Ja, ich gebs zu. Ich hör den eh nicht so gerne. Mir gefallen die Turnheers, Ruefers, Minders oder Salzgebers besser. Aber gestern ist nicht nur mir aufgefallen, dass der Mann eigentlich gar nicht wusste, was er uns 90 Minuten lang sagen soll. Ging der Ball ins Seitenaus erklärte er uns, dass es nun Einwurf gebe. Ging er zwischen Tor und Eckfahne über die Linie haben wir dann gelernt, dass uns nun ein Eckball erwartet. Lag ein Spieler am Boden erfuren wir, dass es nun ein Foul gegeben habe. Wir haben uns dann gefragt, ob Herr Wyler davon ausgeht, dass gestern Abend alles Fussballbanausen vor den TV-Geräten sassen. Oder ob man ihm ne Anweisung gegeben hat, dass besonders viele Sehbehinderte mit von der Partie seien. Ein Gast in Monsieur Fischers Haus schlug zur Pause ernsthaft vor, den Ton beim Fernseher auszuschalten.

Das Highlight lieferte der Mann im TV aber bei einem Ball, bei dem die Zürcher vehement Eckball forderten und der Schiri dann aber auf Abstoss entschied. Herr Wyler meinte dann, wir TV-Zuschauer hätten nun den Vorteil, dass wir uns nun gemeinsam die Zeitlupe anschauen und dann entscheiden können, wer den Ball ins Aus gespielt hat. Tja, nur leider kam dann anstatt einer Aufklärung der Satz "Leider konnte ich es anhand der Zeitlupe nicht genau erkennen!". Schön auch die folgende Aussage, dass sich dem Zürcher Spieler Alphonse "zwei Schwarze gegenüber gestellt" und ihn gestoppt hätten.

Kurz, wir hatten geschlossen den Eindruck, dass sich dieser Reporter schlicht und einfach nicht auf das Spiel vorbereitet hatte. Zwei, dreimal die gleichen Informationen zum gleichen Spieler. Was das zwischenzeitlich doch eher dürftige Spiel auch nicht gerade spannender gemacht hat. Schlussendlich hat dann der FC Zürich höchstpersönlich noch dafür gesorgt, dass in der Nachspielzeit der Nachspielzeit (97. Minute, ein türkischer Spieler versuchte sich zuvor beinahe 3 Minuten auf dem Rasen liegend als sterbender Schwan) doch noch Stimmung aufkam. Der 1 zu 1 Ausgleich war verdient und lässt für das Rückspiel in Istanbul wenigstens noch etwas Hoffnung.

Wie gute Fussballberichterstattung funktioniert konnte man gestern Abend übrigens auch noch erleben. Die ARD verabschiedete zusammen mit dem FC Bayern München den Kultspieler Mehmet Scholl. Das Spiel war total langweilig, darüber haben aber Hintergrundberichte, zusätzliche Kameras auf Scholl, Interviews und ein gut gelaunter Kommentator hinweg geholfen. Spruch des Abends von Waldi Hartmann "Ja, der FC Bayern ist halt schon ein sicherer Arbeitgeber, auf den man sich verlassen kann. Das hätte ich mir auch immer gewünscht". Sein Brötchengeber hat sich über diesen Satz ganz bestimmt auch gefreut...

15. August 2007

Wenn aus Freunden Feinde werden

Früher ein Land und miteinander, heute feiern sie getrennt. Pakistan und Indien. Während Pakistan gestern Dienstag seinen Nationalfeiertag zelebriert hat, ist heute Nachbar Indien dran mit Feiern. Bis 1947 hat man noch gemeinsam Partys gefeiert. Seit dem Abzug der Briten feiern beide Länder ihre Unabhängigkeit jedoch getrennt und an zwei verschiedenen Tagen.

Pakistan ist 1947 erstmals auf einer Weltkarte aufgetaucht, nachdem "Britisch Indien" nach religiösen Grundsätzen von den englischen Kolonialherren in Indien und Pakistan aufgeteilt worden war. Pakistan bekam die Gebiete, die vorwiegend von Moslems bewohnt sind, während Indien die von Hindus besiedelten Ländereien zugeteilt bekam.

Diese Teilung zog über all die Jahre blutige Zusammenstöße zwischen Moslems und Hindus nach sich. Nach verschiedenen Schätzungen kamen dabei gegen eine Million Menschen ums Leben. In den bisher 60 Jahren der Unabhängigkeit führten Indien und Pakistan drei grosse Kriege gegeneinander. In den letzten Jahren versuchen sie jedoch den Weg des Dialogs. Indien darf sich weltweit grosser Beliebtheit erfreuen, nicht zuletzt dank einer florierenden Wirtschaft. In Pakistan dagegen gilt als Entwicklungsland und seit 1999 eine konservative Militärregierung an der Macht.

Bis heute hat die Teilung darum tiefe Spuren in den Beziehungen zwischen beiden Ländern hinterlassen. Ungelöste Fragen um Gebietsbesitze und die unterschiedlichen Religionen erschweren die Ausgangslage, ewig aktuelles Beispiel ist dabei der Streit um Kaschmir.

Auch nach 60 Jahren lässt die Teilung Inder und Pakistani noch erschaudern. Gut 10 Millionen Menschen flohen damals, Muslime über die neue Grenze nach Pakistan, Hindus in die andere Richtung nach Indien. Zuvor hatten Hindus und Muslime, Sikhs, Buddhisten, Christen noch gemeinsam den Abzug der Briten erkämpft.

Tja und selbst den heutigen Unabhängigkeitstag begehen Indien und Pakistan also in Feindschaft und erst noch an zwei unterschiedlichen Tagen.

Foto: Kurier.at

14. August 2007

Cher Monsieur Favre....

... da wären Sie vielleicht besser mal in der beschaulichen Schweiz, genauer in Zürich geblieben. Aber Sie haben es ja nicht anders gewollt.

Ähnliches lässt sich vermutlich in wenigen Wochen auch zu den Herren Gürkan Sermeter, Michael Ballack oder Rafael Van der Vaart sagen. Ach ja, die Abstimmung zur Bundesliga-Abschussliste läuft übrigens noch. Hier kann man seine Stimme abgeben!

Ein himmlisches Spektakel

Wer im August schon mal eine Nacht unter freiem Himmel verbracht hat, dem ist vielleicht die eine oder andere Sternschnuppe aufgefallen. Tatsächlich gibts nämlich im August mehr solche glühend funkelnde Himmelskörper als in den anderen Monaten des Jahres. Das liegt am sogenannten Meteorstrom der Perseiden.

In diesem Jahr gab es in der Nacht von Sonntag auf Montag die beste Gelegenheit zahlreiche Sternschnuppen zu sehen. Leider haben in unserer Gegend zahlreiche Wolken einen freien Blick auf den Himmel verhindert. So hab ich zumindest keinen einzigen hellen Pfeil entdecken können. Und auch in der Nacht auf heute war es zu bedeckt, zwischendurch hat es sogar heftig geregnet. So hab ich die Aktion ebenfalls frühzeitig abgeblasen.

Vor einiger Zeit hab ich übrigens mal ne gute Erklärung gehört, was dieses Himmelsphänomen angeht. Man stelle sich vor, man sitze in einem Auto und fahre dann durch einen Mückenschwarm oder durch einen Schneesturm. Das Auto wäre dabei die Erde. So bewegen sich die Meteore und unser Planet aneinander vorbei.

Für die Astrologen sind die Perseiden im August übrigens scheinbar nichts besonderes. Sie vermuten, dass diese Häufung der Sternschnuppen nur darum so bekannt ist, weil im August viele Leute noch Ferien haben und dann am Abend mal Zeit haben gemütlich in den Himmel zu schauen. Neben den Perseiden gibts nämlich unter anderem mit den Leoniden im November, den Geminiden im Dezember noch weitere Meteorenschwärme die uns regelmässig um die Ohren fliegen.

Ich selber habe die Perseiden im Jahre 1990 im Militär und Mitte der 90er in Frankreich am besten beobachten können. Beim ersten Mal waren wir auf nem nächtlichen Fussmarsch durch die Schweizer Alpen. Da gab es keine Lichtverschmutzung und die Nacht war klar, nach irgendwie 30 Sternschnuppen hab ich aufgehört zu zählen und die Wünsche sind mir auch ausgegangen. In Frankreich war es ebenfalls eine herrliche Nacht, mitten in der Provence. Da lag ich mitten auf einem riesigen Feld und hab mich mit einer Freundin über Gott und die Welt unterhalten. Dabei flogen uns die Sternschnuppen quasi um die Ohren. Wunderbar!

Da kommt mir gerade in den Sinn, in dem Jahr war es auch, als die Überreste des Kometen Shoemaker-Levy9 in den Jupiter gedonnert sind und die Boulevardzeitungen uns weismachen wollten, dass das nun das Ende der Erde sein soll....

Zurück zu den Perseiden. Wer noch ein paar Wünsche hat, der soll sich noch bis zum 24. August mal eine Nacht Zeit nehmen, Wolldecke packen und ab in den Liegestuhl. Ein paar Sternschnuppen dürfte es bis zu diesem Datum nämlich noch geben. Und nicht vergessen, der Wunsch muss zu Ende gedacht sein, bevor die Schnuppe erlischt und dann niemandem verraten, was man sich gewünscht hat. Sonst geht der Wunsch nämlich nicht in Erfüllung...

13. August 2007

Testfahrten abgebrochen



Nach nur gerade 20 Minuten mussten die gestern angekündigten Testfahrten wieder abgebrochen werden. Nach einem erneuten Bruch der Radaufhängung bleibt die Erkenntnis dass die Modellautos von Conrad der Marke Reely zwar etwas günstiger sind als die Konkurrenz, aber leider auch weniger stabil. Zurück in die Boxengasse!

Blog-Ranglisten sind nix wert

Wer blogt, der tut das - ich gehe mal von mir aus - zu seinem eigenen Vergnügen. Klar macht es immer wieder Spass, wenn man über die Kommentare Reaktionen zu seinen Posts kriegt. Und klar wirft vermutlich jeder Blogger auch immer mal wieder einen Blick auf die Besucherzahlen seiner Seite. Und man freut sich dann, wenn ein paar hundert Leserinnen und Leser den Weg zu einem gefunden haben...

Im Netz gibt es dazu auch zahlreiche Anbieter von Ranglisten, Hitparaden und so weiter, die uns Tag für Tag zeigen wie beliebt unser Blog ist. Grundsätzlich keine schlechte Idee, denn gegen so ein bisschen "Schwanzvergleich" hat ja niemand was. Nur ist mir in den letzten Wochen und Monaten aufgefallen, dass die meisten dieser Listen irgendwie gar nichts bringen, da sie von falschen Zahlen ausgehen und sich leicht manipulieren lassen.

Da wäre zum Beispiel der Leader Technorati. Quasi die eigentliche Gottheit in Sachen "Who is Who" in der Bloggerwelt. Vor noch nicht allzu langer Zeit gab es ja diese "Sommerloch-mach-mich-bei-Technorati-zu-Deinem-Freund-Aktion". Die hat darauf hingezielt, bei Technorati ein bisschen für Radau zu sorgen. Mir wurde damals von ein paar der Initianten gesagt, dieses Spiel hätte keinen Einfluss auf das Ranking bei Technorati. Das sei alles nur Spass. Irgendwie konnte ich das damals schon nicht glauben und nach nur einem Tag hab ich den Post, welcher mich an ein Schneeball-System erinnert hat, wieder aus meinem Blog rausgenommen.

Weil es mir aber keine Ruhe liess und ich schauen wollte, worauf die ganze Aktion hinausläuft, hab ich den Post neu platziert und zwar auf meinem Testblog. Traffic da pro Tag maximum 5 Leute, im Monat vielleicht 4 Post und inzwischen ist er eh ganz zu. Und schau an, ohne dass ich was gemacht hätte hatte ich bei Technorati plötzlich Dutzende von Freunden. Und meine "Authority" (Wichtigkeit) bei Technorati stieg Tag für Tag an.

Das brachte mich dann darauf bei den Swiss Top 100 mal zu schauen, welche Veränderungen es in den letzten Wochen so gab. Dank dem Tool "Aufsteiger" und "Absteiger" eine leichte Aufgabe. Und siehe da, tatsächlich haben es ein paar Blogger innert kürzester Zeit in die Top 100, ja sogar in die Top 50 geschafft. Blogs die es zum Teil erst seit ein, zwei Monaten gibt. Blogger die vielleicht einmal die Woche was posten und dann erst noch einfach nen Text reinkopieren. Blogs die zum Teil knapp 100 Besucher pro Tag haben, oder in manchen Fällen sogar noch weniger.

Nun, wenn es möglich ist, mit Hilfe von Technorati - als Beispiel - die Top 100-Liste der Schweizer Blogger zu bescheissen, woran soll sich denn - ebenfalls als Beispiel - die Schweizer Werbebranche orientieren, wenn man einen Partner für ein Projekt suchen würde. Oder die Journalisten, die einen Bericht über die Schweizer Blogger schreiben und gerne über die Erfolgreichsten der Gilde berichten würden. Für welchen Blog würden sie sich wohl entscheiden? Ich nenne hier keine Namen und ich will auch niemanden anschwärzen. Jeder soll das tun, was er für sich für richtig hält. Aber wenn man sich die vorderen Plätze anschaut, dann stellt man schon mal fest, dass zahlreiche Spitzenreiter-Blogs in englischer Sprache gehalten sind. Sehr schweizerisch schon mal... Weiter gibts häufig einfach ein Foto oder ein Youtube-Filmchen pro Tag, das wars. Und - in meinen Augen ziemlich dämlich - ein paar Blogs sind alles andere als aktuell. Bei gewissen Seiten ist man sich nicht mal sicher ob sie überhaupt noch in Betrieb sind.

Wie zu Beginn erwähnt, ich blogge weil ich Spass am Schreiben habe und das Bloggen teilweise auch zum beruflichen Networking gehört. Aber wie es scheint, war ich bisher einfach zu naiv was all diese Listen angeht. Denn ich habe tatsächlich gemeint, dass solche Listen einfach dazu da sind, dass man hie und da mal ein Auge darauf wirft und seinen Spass daran hat. Und nicht, dass es tatsächlich Leute gibt, die vermutlich mehr Zeit investieren um zu manipulieren, als Texte zu verfassen. Man hat eben nie ausgelernt. Da es aber bewusste Manipulationen gibt um Plätze zu gewinnen (erinnert mich an die Tour de France) und diese dann von den Listenbetreibern auch noch hingenommen werden, dann scheint mir auch die Bloggerszene ihre Unschuld längst verloren zu haben.

Aber immerhin hat mein inzwischen toter Testblog es kurz vor seinem Ableben noch zu etwas Ruhm gebracht. Wer weiss, mit etwas Bescheissen hätte ich ihn - k0mplett ohne Sinn, Inhalt und Besucher - vielleicht auch noch in die Top 50 der Schweiz gehievt.... Mehr zufriedene Leser hätte es ihm dann aber wohl kaum gebracht, denn auch ein Top-Ranking-Blog garantiert bekanntlich noch keinen sinnvollen Inhalt.

12. August 2007

Lockstoff, and the Winner is..

... Danke allen, die beim Lockstoff-Wettbewerb hier auf meiner Seite mitgemacht haben. Der Einsendeschluss ist durch. Die Glücksfee, in Form meines Hundes, hat nun heute Sonntag entschieden und

Edith S. aus dem Kanton Graubünden

als Siegerin gezogen. Sie kriegt die neue CD von Lockstoff in den nächsten Tagen per Post zugestellt. Allen anderen sei gesagt, nicht verzweifeln denn der nächste Wettbewerb kommt bestimmt. Drannebliebe, drannebliebe, drannebliebe....

Zurück aus der Boxengasse



Sage und schreibe drei Monate musste ich auf das kleine Ersatzteil aus Plastik - vorne im Bild - warten müssen. Die Firma Conrad hat sich da gut Zeit gelassen... Nun gut, Ende letzter Woche war es dann endlich in der Post, seit gestern ist das Auto wieder flott und heute steht die erste Probefahrt an. Wie, Männer sind wie Kinder?

PS: Wenn wir schon beim Sport sind, Gratulation an den FC Aarau. Das 5 zu 2 auswärts gegen den FC Thun habe ich zwar erhofft, aber nicht erwartet. Genial, weiter so!!

11. August 2007

Ich tausch meine DVD's

Wer macht mit? Ich hab bei Exsila einen Teil meiner DVD-Sammlung (u.a. Occean's eleven, Romea und Julia, EDTv, East is East, Cast Away und viele mehr) reingestellt. Wer Lust hat mit mir zu tauschen, der soll sich doch auch anmelden. Ist kostenlos und ich finde, ist echt ne gute Sache. CD's, Bücher, Games und Filme tauschen, die man selber nicht mehr braucht und dafür hat dann vielleicht jemand anderes seine Freunde daran. Wer ne Einladung möchte, der soll mit mir in Verbindung treten. Kontakt siehe im Profil rechts.

PS: Nein, das ist kein von Trigami vermittelter und bezahlter Beitrag, ich find die Idee einfach total gut.

10. August 2007

Es heiratet sehr...


Nun ist auch mein Schwager unter der Haube. Der Vorteil an solchen Hochzeiten, es gibt mal wieder was warmes zum essen :-)

Die Schweiz ist eine Festhütte

Man kommt in diesen Tagen irgendwie gar nicht mehr aus dem Feiern raus. Da war Anfang Juli der Aarauer Maienzug. Kurz darauf stand eine Hochzeit von einem Schulfreund auf dem Programm. Wenig später ein 30ster Geburtstag einer Kollegin. Grillfeste, Fussballspiele, Konzerte, eine Pub-Eröffnung, Spieleabende und nicht zu vergessen der 1. August kamen hinzu. Gestern Abend dann wieder ein runder Geburtstag, inkl. Grillieren und Pokern bis in den späteren Abend hinein. Gefolgt von der zivilen Hochzeit meines Schwagers heute. Ebenfalls heute Abend startet in Zofingen das Heitere Open Air mit Pink und Co. Morgen in Zürich die Streetparade. Am Sonntag spielt der FC Aarau in Thun. Nächste Woche dann die kirchliche Trauung von Stephan und Susanne. Begleitet von der Badenfahrt und nur gerade eine Woche später findet in Aarau das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest statt.

Badenfahrt, Schwingfest, Hochzeiten.... gleich drei Anlässe, die nicht gerade alltäglich sind. Und ausser bei der Hochzeit erst noch Anlässe, bei denen sich mehrere 100'000 Menschen treffen werden. Dazu das Openair an diesem Weekend, ebenfalls mit ein paar Zehntausend Fans. Plus die Streetparade in Zürich mit fast einer Million Tanzwütigen. Mir scheint, dass in den Monaten Juli und August in diesem Jahr die ganze Schweiz auf den Beinen ist.

In diesem Sinne allen Festbegeisterten ein schönes Wochenende, bei hoffentlich gutem Wetter. Ich schick vielleicht hie und da mal ein hübsches Foto in den Blog. Sofern ich nach dem gestrigen Geburtstagsfest und der heutigen Hochzeitsparty (Teil 1) morgen überhaupt noch aufstehen mag...