30. Juli 2011

Der Song zum Wochenende

Bedankt sich artig für diesen Musiktipp: Gisbert zu Knyphausen hab ich bis gestern Abend definitiv noch nicht gekannt. Aber auf Anhieb geliebt. Der Songtext repräsentiert übrigens NICHT meine aktuelle Laune. Ganz im Gegenteil ;-)






27. Juli 2011

Nicht alle Tassen im Schrank?

Der Amoklauf von Norwegen hat die Menschen tief betroffen gemacht. Mal wieder. Ganz ehrlich gesagt, interessiert es mich aber eigentlich überhaupt nicht, was diesen irren Typen angetrieben hat so zu handeln, wie er gehandelt hat. Dass er eine Schraube locker hat, das dürfte klar sein. Viel mehr würde mich aber interessieren, wie es dazu kam. Aber eben, wer spricht schon gerne über seine Psyche? Dieses Thema ist auch im Jahr 2011 immer noch tabu, in unserem Umfeld leben extrem viele Menschen, welche unter einer psychischen Krankheit leiden. Aber darüber reden? Niemals. Diese Krankheit in Therapiegesprächen bekämpfen? Niemals. Lieber Medis fressen und Tag für Tag die Maske aufsetzen. Nur, so langsam aber sicher können wir dem Problem nicht mehr aus dem Weg gehen. Gestern hat Deutschland aktuelle Zahlen zum Thema Psychische Erkrankungen präsentiert und es wird Zeit, das Problem in Angriff zu nehmen: Depressionen, Burn-out-Syndrom oder Angststörungen immer mehr Menschen in Deutschland kommen mit diesen Leiden ins Krankenhaus. 


Im vergangenen Jahr wurden demnach 8,5 von 1000 Versicherten wegen psychischer Erkrankungen im Krankenhaus behandelt. Vor 20 Jahren waren es noch 3,7 von 1000 gewesen. Der stationäre Aufenthalt wurde zugleich immer kürzer und verringerte sich binnen 20 Jahren von 45 auf inzwischen 31 Tage. Allerdings bleiben Patienten mit psychischen Störungen damit erheblich länger in den Kliniken als der Durchschnitt aller Patienten, die dort nur gut acht Tage behandelt werden.

Gedrückte Stimmung, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Antriebslosigkeit, Erschöfpung, Trauer – diese Symptome sind vielen Menschen in Deutschland bekannt, denn fast jeder fünfte Bundesbürger erleidet in seinem Leben mindestens einmal eine Depression. Experten schätzen, dass derzeit vier Millionen Deutsche an dieser Krankheit leiden.

Die Erfolgsbilanz der Kliniken sei jedoch durchwachsen, resümiert die aktuelle Studie. Denn viele depressive Patienten werden einige Zeit nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wieder eingewiesen. So geht aus der Befragung hervor, dass etwa ein Jahr nach der Behandlung mehr als die Hälfte der Patienten ambulante Psychotherapie in Anspruch nehmen. Das zeige, dass zentrale Behandlungsziele wie das Nachlassen der Symptome und die Vorbeugung von Rückfällen vielfach nicht erreicht werden, sagte eine Expertin in einem Interview mit der Deutschen Welle.

Nicht nur wegen Depressionen, sondern auch wegen anderer seelischen Krankheiten kommen immer mehr Menschen ins Krankenhaus. Jüngsten Statistiken zufolge waren psychische Leiden mit 17 Prozent aller Behandlungstage 2009 der Hauptanlass für Klinikbehandlungen. Bei Männern gehörten die psychischen Störungen nach Alkohol- und Drogenmissbrauch zu den häufigsten Ursachen. Bei Frauen waren das Psychosen. Eine weitere Krankheit, die immer häufiger diagnostiziert wird, ist das Burn-out-Syndrom, wovon bis zu 15 Millionen Menschen betroffen sind. Mit Burn-out-Syndrom waren 2010 knapp 100.000 Menschen krankgeschrieben. Nach Einschätzungen von Experten haben viele seelische Krankheiten ihre Ursache am Arbeitsplatz. 

Fazit? Nun, was soll ich sagen. Ich selber weiss, wovon ich rede. Und in meinem Umfeld stelle ich immer wieder fest, dass Menschen unter psychischen Problemen leiden. Dass sie sich jedoch deswegen behandeln lassen, das ist leider eher selten der Fall. Oft wird die Krankheit überspielt, es werden Medikamente oder Alkohol eingeschmissen, die lächelnde Maske wird jeden Morgen angezogen und tut ihren Dienst während dem Stress im Geschäft. Schade, oft würde nur ein offenes Gespräch oder ein ehrliches Wort viel Gutes tun. Aber eben, wir leben im Jahr 2011 und wir müssen alle immer funktionieren, Schwäche wird nicht geduldet. Wer schwach ist, der fliegt raus - aus der Gesellschaft. Schade. Und dann wundern wir uns wieder, wenn Talente wie Amy Winehouse plötzlich sterben oder ein scheinbar intelligenter Mann wie Anders Breivik auf einmal austicken und wehrlose Menschen umschiessen! Weltweit leiden übrigens fast 130 Millionen Menschen allein an Depressionen, über die Kulturen hinweg ist der Verlust des Partners durch Trennung, Scheidung oder Tod ist hier wie dort erwartungsgemäss der Hauptauslöser.  

25. Juli 2011

27

Ein bisschen unheimlich ist es schon, dass auch Amy Winehouse mit 27 starb. Denn in der Musikszene hält sich seit vier Jahrzehnten das etwas taktlose und etwas mysteriöse Schlagwort des "Clubs 27" oder auch "Forever 27". Der Grund: Auffallend viele grosse Rockstars starben mit 27 Jahren.
 

Brian Jones starb im Juli 1969. Der Mitbegründer der Rolling Stones ertrank im Swimming Pool - unter Drogeneinfluss. Jimi Hendrix mischte gut ein Jahr später Schlaftabletten und Wein. Der Ausnahmegitarrist erstickte in London an seinem eigenen Erbrochenen.

Janis Joplin starb nur gut zwei Wochen später im Oktober 1970 in Los Angeles, wieder war eine Mischung von Alkohol und Tabletten die Ursache. Jim Morrison wurde auf den Tag zwei Jahre nach Jones tot im Bad einer Wohnung in Paris gefunden. Die Todesursache wurde nie ganz geklärt, aber der exzessive Drogenkonsum des The-Doors-Sängers dürfte der Hauptgrund sein. Bei ihm war seine Freundin Pamela Courson, die drei Jahre später selbst an einer Überdosis starb - mit 27!

Kurt Cobain sorgte dafür, dass der "Club 27" am 5. April 1994 wieder für Schlagzeilen sorgte. An jenem Tag erschoss sich der junge Nirvana-Sänger mit einer Schrotflinte. Er war 44 Tage zuvor 27 geworden.

Kritiker nennen es Zufall, so seien viele berühmte Musiker eben nicht mit 27 gestorben - wie Buddy Holly (22), Bob Marley (36) oder Elvis Presley (42). Aber Charles Cross, der Biografien über Hendrix und über Cobain Bücher schrieb, bemerkte: "Die Zahl der mit 27 gestorbenen Musiker ist bemerkenswert. Mögen Menschen in jeder Altersgruppe sterben, so ist da doch eine statistische Spitze bei Musikern mit 27."

Ach ja, Justin Bieber ist erst 17...


Quelle: dpa

21. Juli 2011

Time To Say Goodbye

Liebe Kunden und Freunde 
der Monsieur Fischer Ideen- und Textmanufaktur.

Die letzten Wochen waren etwas turbulent, nun kehrt so langsam aber sicher wieder Ruhe und Ordnung ein. Die Ideen- und Textmanufaktur wird es per Ende dieses Monats nicht mehr in dieser Form geben, auf Grund meines Wegzugs aus Erlinsbach und dem damit verbundenen Verlust meiner grosszügigen Büroräumlicheiten musste ich diesen Weg gehen. Aber wo etwas endet, beginnt auch etwas Neues. Ich freue mich auf die neue Herausforderung in einem spannenden Umfeld und auch die Manufaktur stirbt nicht ganz, in meiner Freizeit werde ich einige spannende Projekte weiterhin begleiten! Ebenso führe ich diesen Blog - wenn auch unregelmässiger - weiter, so besteht auch in Zukunft die Möglichkeit, über diese Seite zum Beispiel Werbetexte zu platzieren. Anfragen diesbezüglich nehme ich gerne entgegen.

Ich danke euch allen für die Treue und das Vertrauen. Und an alle die, die sich jetzt voller Schadenfreude ins Fäustchen lachen: Monsieur Fischer lebt!

Keep on rockin'!

Euer oller Monsieur

20. Juli 2011

"Der Grieche ist mein alter Ego"


Der Komiker Rick Kavanian spricht im Interview über seine späte Berufung zum Humor, die schwierigsten Dialekte und über seine Figuren Dimitri, Giagl und Jens, die mit ihm sein neues Soloprogramm Ipanema bestreiten. Ein Gespräch mit "dem Griechen".

Rick, deinen Namen kennen in der Schweiz wenige. Aber wenn man ein Foto von dir zeigt, heisst es sofort, ah, der Grieche aus der Bully-Parade! Ist Dimitri auch in deinem neuen Programm dabei?

Rick: Ja, sicher. Dann der Giagl (bayert mit tiefer Kehlenstimme). Friher, der Giagl hat für sich immer behauptet, er is der Tourmanager vom Razinger Joe in Rom. (plötzlich in tuntigem Singsang) De Schrotty is mit dabei. De Schrotty hat au ein bissl was zu erzählen er war mit auf dem Traumschiff. Dann wer is noch? Ah, de Jens!
(sächselt), de war ja auch im Traumschiff mit dabei, diesmal allerdings begleitet der
Jens die Cameldame Conny aufm Flug. Ich mach mal ne kurze Pause. Nicht dass
die Leute denken (schweizert extra langsam) Ich hab den falschen Sender erwischt.

Du bist nicht nur Komiker, sondern vor allem Schauspieler. Hilft dir das auf der
Bühne?

Rick: Ich glaube schon. Gerade in der Bully-Parade am TV war ja immer sehr viel
Kostüme, Maske, und natürlich Teamarbeit. Auf der Bühne steht halt nur Rick, im
Polohemd, Jeans und Turnschuhen. Keine Kostüme, keine Requisiten, keine
Masken. Und da steht man dann doch plötzlich sehr nackt da. Gut, in den Rollen ist
schon Schauspiel drin. Mittlerweile spreche ich auch mal ganz normal. Der Rick
selbst hat auf der Bühne mehr zu sagen als früher.

Verschiedene Figuren bleiben dir im neuen Programm treu. Was erleben sie?

Rick: Die Mutter vom Griechen, also vom Dimitri, die cheiratet am Strand von
Ipanema, zum siebte mal. De Dimitri ist Trauzeuge. Und de Dimitri hat auch Tickets
besorgt für seine besten Kumpel, also für den Rick, und für Giagl. Und ehm, der
Grieche war ein bisschen gutgläubig. Am Flughafen stellt sich heraus, dass das
Flugzeug einen Steinschlag in der Windschutzscheibe hat. Deshalb zieht sich der
Abflug eine Weile hin und der Grieche kommt ins Schwitzen. Weil wenn i nicht
rechtzeitig auf der Hochzeit von meiner Mutter erschein, meine Mutter köpft mich,
schmeisst mein Kopf ins eigene Gesicht, das will kein Mensch erleben. Und am
Flughafen kommt dann mal ein chinesischer Schönheitschirurg vorbei, der ihnen
Botox verkaufen möchte. Oder die Klitschko-Brüder.

Wieviel Zeit gibts du dir im Stück, um zu improvisieren?

Rick: Ipanema ist schon ein Stück. Aber je mehr der Rick durchkommt, desto mehr
erlaube ich mir, mit dem Publikum in Interaktion zu treten. Wenn irgendwer
irgendwas rein ruft, dann rufe ich zurück. Gerade wenn es um lokale Dinge geht. Die
Schweiz ist ja Neuland für mich und ich freue mich über alles, was ich hier lernen
kann.

Hat es mit deinem Werdegang als Schauspieler und Sprecher zu tun, dass du
auch auf der Bühne Erfolg hast?

Rick: Das kann sein. Ich hab erst im Schauspiel der Sprache und der Stimme
vertraut. Das ist vielleicht der Rick-Approach. Bei mir funktioniert sehr viel über
Sprache, über Herkunft, über Dialekt, über Mundart, über Migration auch, das ebnet
mir meinen eigenen Zugang zum Humor.

Was ist spannender für dich, TV-Sketche oder Bühnenshows?

Rick: Ehrlich gesagt ist es der Mix. Ich bin wahnsinnig gern solo auf Tour. Ich freu
mich allerdings auch, wenn ich mal einen Kinofilm machen oder etwas
synchronisieren darf. Für mich ist es der Wechsel zwischen den Welten.

Wie wurdest du eigentlich zum Meister der Dialekte?

Rick: Das ist familiär bedingt. Meine Vorfahren sind ja Armenier. So bin ich zuhause
mehrsprachig gross geworden. Bei uns zuhause war Sprache so: Man fängt den
Satz in armenisch an, dann spricht man deutsch, bayrisch, englisch, dann ruft der
französische Cousin aus Paris an. Es ist immer so ein Kudelmudel. Und ich lieb das,
ich hörs gerne. Sprache ist ein schöner Zugang zum Menschen und zur Kultur.

Der Grieche hat den gleichen Hintergrund wie du?

Rick: Der Grieche ist ein real existierender Freund von mir, der auch Dimitri hiess.
Mit dem habe ich damals Basketball gespielt. Das Lustige bei dem Original-Dimitri
war: Der hat sich immer über Schiedsrichter-Entscheidungen aufgeregt. Immer wenn
er Foul gepfiffen bekommen hat, hat er gesagt: Was soll das Freunde, was ist hier
Foul, pfeifst du Foul weil ich Grieche bin?! Der echte Dimitri war aber auch ein sehr
grosser Optimist, deswegen spiele ich den auch so gern. Der Grieche ist immer gute
Laune, egal was passiert. Ein bisschen Uso-Schorle, und dann passt das.

Den Griechen lebst du nun schon seit Jahren. Fühlst du dich schon wie ein
Grieche, wenn du in die Figur schlüpfst?

Rick: Der Grieche ist wirklich mein Alter Ego. Also ich kennte jetz mit dir das
Interview genau so führen, auf griechisch sozusagen. Irgendwann hat mans drauf
und das ist dann normal. Wenn du mich in der Nacht anrufst und fragst: Dimitri, was
ist los, soll ich zum Radio kommen? Kein Problem. Das geht in Fleisch und Blut über,
manche Figuren sind wirklich, ja die sind einfach in einem drin. Andere Sachen,
wenn ich die länger nicht mach, muss ich mich so ein bissrl einsprechen.

Welcher Dialekt ist denn für den Meister des Dialekts der Schwerste?

Rick: Kölsch liegt mir nicht. Oder Ruhrpot - schwierig. Bayrisch ist einfach, da bini ja
gross gworden. In München is ja normal, das me so redet. Irgendwann sprechen die
Leute rund herum so und da spricht man halt selber äh eso. Hamburg dagegen, des
ist denn au so ne Sache, dann fällt man auch mal raus. Wenn ich das lange nicht
mehr gemacht habe, merkt man das so an der Zunge.

Und wie geht’s mit Schweizerdeutsch?

Rick: (schweizert langsam aber nicht untreffend) Es ist schwierig aber ich bemühe
mich. Wenn ich Schweizerdeutsch spreche habe ich das Gefühl ist es immer so wie
bei einem Schweizer, der versucht Hochdeutsch zu reden. Das ist meine Ausrede.
Vielleicht tolerieren sies. Aber ich bin noch Azubi, also in der Lehre.

Rick Kavanian (40) ist in München aufgewachsen. Als Schauspieler und Komiker wurde er
über die Bullyparade am TV und Filme wie Der Schuh des Manitu (2001), (T)Raumschiff
Surprise (2004) oder Otto’s Eleven (2010) bekannt. Er spielt sein neues Solo-
Bühnenprogramm Ipanema am Freitag, 21. Oktober 2011 im Rahmen der Soorser Comedy
Täg im Stadttheater Sursee. Infos und Tickets: www.comedysursee.ch

18. Juli 2011

Timeout

"Wer ständig glücklich sein möchte, muß sich oft verändern."

Konfuzius


Wer das Stichwort Veränderung googelt, finde unzählige schlaue Sprüche von weisen Menschen zu diesem Thema. Kein Wunder! Ab Mitte/Ende Woche gibts hier auch wieder mehr Inhalte. Aber derzeit liegts zeitlich einfach nicht drin, den Blog mit Leben zu füllen. Es tun sich gerade ein paar Sachen, die zum Teil sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Mehr dazu, später hier.

"Nichts in der Geschichte des Lebens ist beständiger als der Wandel."

Charles Darwin






15. Juli 2011

Facebook-Chat du nervst!

Seit einigen Tagen beobachte ich, wie sich der Facebook-Chat verändert. Und nicht in etwa eine gute Richtung, wie ich finde. Aber okay, das liegt wohl an der Konkurrenz aus dem Hause Google. Denn Facebook musste nach den positiven Reaktionen der User auf Google+ ganz einfach nachziehen. Und das ging in meinen Augen ziemlich in die Hosen. Facebook hat diesem Chat nämlich in einer überstürzten und vorallem halbherzigen Nacht-und-Nebel-Aktion ein neues Design verpasst und Funktionen gestrichen. Am schlimmsten ist aber die Neuerung: "See The Friends You Message The Most." Diese Funktion ist schlicht Müll. Denn zum einen zeigt die Chat-Sidebar definitv nicht die Freunde an, mit denen man am häufigsten interagiert, sondern eher eine zufällig zusammengewürfelte Truppe. Fast noch viel schlimmer, alle anderen Freunde, die ausserdem ebenfalls gerade online sind, werden nicht mehr angezeigt. Es zeigt einem zwar an, dass zB 36 Freunde online sind, aber mit denen chatten kann man nicht mehr. Man kann die Chatliste auch nicht mehr hoch- und runterscrollen. Kurz, man kann nur noch mit dem Menschen chatten, die einem Facebook vorschlägt. Ein Witz!


Kurz, der neue Chat ist jetzt kein Chat mehr im eigentlichen Sinne. Dadurch, dass man nicht mehr sehen kann, wer alles online ist, ist es nur noch eine wahllose Auswahl an Leuten, mit denen man sich Nachrichten schreiben könnte. Dieses Problem tritt anscheinend sowohl in Firefox, als auch bei Chrome, Safari und dem Internet Explorer 9 auf. Im Internet Explorer 8 wiederum, wird der "alte" Chat angezeigt. Aber wer bitte benutzt schon IE? Also. 

Aber, es gibt - wie fast immer in solchen Fällen - einen kleinen, feinen Trick, wie man Facebook austricksen kann. Denn es ist nicht davon auszugehen, dass Herr Zuckerberg und sein Team in den nächsten Tagen eine verbesserte Version anbieten werden, zu sehr ist man auf den Gruppenchat und den Video-Talk konzentriert. Also, es ist eigentlich ganz einfach: über den Link https://www.facebook.com/presence/popout.php könnt ihr ganz einfach auf den alten Chat zugreifen.

Fazit: Ein Grund mehr für die Netzgemeinde zu Google+ zu wechseln! 

14. Juli 2011

Schwarzer oder weisser Schwan?

Wow! Es war ja gestern Abend nicht wirklich das ideale Wetter um dem Openair Kino einen Besuch abzustatten. Aber manchmal müssen Dinge einfach sein und das Wetter passt dann auch wie die Faust aufs Auge zum Film. Gestern so passiert: "Black Swan", begleitet von Blitzen, Wind und Regen. Kurz, der perfektionierte Wahnsinn.

Aber diese Aussage trifft nicht nur auf das Ambiente und den Inhalt des Films zu, nein, so könnte man auch den Regiestil von Darren Aronofsky beschreiben. Ich fand es interessant wie sehr Black Swan mich als Zuschauer an die Hauptfigur Nina bindet. Die Frau ist während 108 Minuten immer präsent und es gibt keine einzige Szene, in der der Fokus auf andere Personen rückt. So spürt man auf einmal selber den Druck, den Ehrgeiz, die Verzweiflung und vorallem ihre Paranoia. Kurz, der Film hat mich total begeistert und ich bin froh, hab ich ihn erst gestern Abend zum ersten Mal ganz und richtig geschaut, denn auf dem iPad befindet er sich schon lange - aber auf grosser Leinwand und mit toller Musikanlage ist die Story rund um die Ballettaufführung von Schwanensee ein einzigartiges Erlebnis.


Der Regisseur schafft es ab der ersten Sekunde den Zuschauer mit furchterregendem Sounddesign und der knallharten Kameraführung den Zuschauer körperlich in die Qualen der Tänzerinnen zu involvieren. Bei jedem Knirschen der Gelenke zuckt man unbewusst zusammen oder chnappt nach Luft, wenn sich die immer nervöser werdende Nina die Fingernägel bis aufs Blut herunterschneidet oder ihren blutig getanzten Zeh betastet. Wenn man sich darauf einlässt - und eben das Ambiente stimmt - dann ist das Kino der psychischen Beklemmung und der körperlichen Grenzerfahrung. Immer wieder hab ich andere Zuschauer beobachtet, die angeekelt den Kopf abgewendet haben...

Zur Handlung. Nina, gespielt von der genialen Natalie Portman ("Leon"), ist eine der Tänzerinnen am Lincoln Center in New York City. Doch sie wird schnell älter, und der Druck, endlich eine, die grosse Rolle zu landen, wächst ins Unermessliche. Als der französische Ballettmeister Thomas (diabolisch Vincent Cassel aus "La Haine") eine Version des Tschaikowsky-Klassikers "Schwanensee" ankündigt, ist es so weit: Nina soll beide Hauptrollen tanzen! Doch es gibt interne Konkurrenz, Lily ist das krasse Gegenteil der zarten und verstörten Nina, eine extrovertierte Tänzerin mit lockeren Umgangsformen und verführerischem Charme. Kommt dazu, dass Nina zu Hause mit ihrer Mutter eine Art Eislaufmama hat, die ihre Tochter an ihre psychischen Grenzen treibt, nur weil sie selber ihre Karriere vergeigt hat. Dass die ganze Wohnung mit Schwänen und anderem Ballettkrempel dekoriert ist, überrascht da dann schon fast nicht mehr. Erinnerungen an den Klassiker "Psycho" wurden bei mir wach. Nina zeigt dem Zuschauer ein fast perfektes Psychogramm einer komplett schizophrenen, jungen Frau - getrieben von schier unmenschlichem Erfolgsdruck auf Egoismus getrimmt. Wie, solche Frauen gibts auch im wahren Leben? Echt, ich kenne keine ;-)

Egal, ab einem gewissen Punkt stellt man sich als Zuschauer nur noch die folgenden Fragen: Was ist noch real, was existiert nur in Ninas Phantasie? Gibt es die konkurrierende Lily wirklich, lässt sich Nina tatsächlich von ihr zu einem feuchtfröhlichen Club-Abend überreden, an dessen Ende die beiden Frauen Sex in Ninas rosa Kinderzimmer haben? Oder ist alles nur Halluzination eines bis zum äussersten gereizten, überforderten Geistes? Das totale Method Acting? Kein Sex, keine Kunst?

 "Black Swan" zeigt diePerfektionsmühle der perfekten Primaballerina als Höllenmaschine, in der junge Frauen, an ihrem Ehrgeiz, ihren ureigenen Komplexen um Körperlichkeit und Sexualität gepackt und um den Verstand gebracht werden, wenn sie nicht stark genug sind. Und seien wir ehrlich, möchte nicht jedes kleine Mädchen einmal entweder Prinzessin oder Ballettänzerin werden? Und wie gross ist der Unterschied zu Castingshows wie DSDS oder GNTM? In meinen Augen minim. Die Kandidatinnen werden so lange herausgefordert, bis sie entweder Höchstleistungen erbringen oder am Druck zerbrechen. Man kann dieses Bild herunterbrechen auf viele andere Bereiche des täglichen Arbeit. Funktioniere, spiele mit oder verpiss dich!

Noch ein Wort zu den DarstellerInnen: Natalie Portman, selbst Balletttänzerin seit Jugendjahren, trainierte monatelang, um die Tanzszenen selbst absolvieren zu können. Auch wenn teilweise auch ein Double im Einsatz war, ist die Leistung von Portman schlicht genial, versprüht subtile Erotik genau so, wie absoluten Wahnsinn und hat darum den Oscar verdient. Vorallem im letzten Drittel lässt man sich total auf Nina ein und wartet gebannt auf die Lösung der zahlreichen Rätsel. Ebenso toll sind die Nebenrollen besetzt, mit Vincent Cassel und der wunderhübschen Mina Kunis. Erst im Abspann hab ich dann übrigens entdeckt, dass bei "Black Swan" auch endlich Winona Ryder mit dabei war. Schon lange nichts mehr gehört von dieser tollen Frau. Okay, ihre Rolle ist nicht riesig, aber prägend - bezeichnenderweise spielt sie eine Ballerina, deren grosse Zeiten passé sind. Fazit: der Film schafft es locker in meine persönliche Top Ten-Liste. Wer ihn noch nicht gesehen hat, sollte ihn sich unbedingt anschauen. Am besten mit einer grossen Leinwand und einer tollen Musikanlage - braucht zwar ein paar Nerven, aber mal ehrlich: Schon allein die Musik zu Schwanensee ist eine der schönsten Melodien die je geschrieben wurde.

13. Juli 2011

Zitat des Tages

"Schlimmer ist es, wenn ein Lügner die Wahrheit sagt, als wenn ein Liebhaber der Wahrheit lügt, schlimmer wenn ein Menschenhasser Bruderliebe übt, als wenn ein Liebhaber der Menschen einmal vom Haß überwältigt wird.

Besser als die Wahrheit im Munde des Lügners ist noch die Lüge, besser als die Tat der Bruderliebe des Menschenfeindes ist der Haß."

Dietrich Bonhoeffer

12. Juli 2011

Transferi-Transfera

In Sachen Fussball herrscht gerade Sommerpause, zumindest bei den Männern. Aber es tut sich was in Aarau und Marseille, ganz zu meiner Freude.

Olympique de Marseille hat sich für rund fünf Millionen Euro die Dienste des französischen Nationalspielers und Captains der Bleus, Alou Diarra vom FC Girondins de Bordeaux, gesichert. Diarra, der am 15. Juli seinen 30. Geburtstag feiert, bestand am gestern die medizinische Untersuchung und unterschrieb anschliessend einen Drei-Jahres-Vertrag. Mit Olympique Lyonnais gewann er 2007 die Meisterschaft und feierte drei Jahre später auch mit Bordeaux den Titel in der Ligue 1. Der 34-malige Nationalspieler begann seine Karriere beim FC Louhans-Cuiseaux und wurde anschliessend auch vom FC Bayern München ausgebildet, ehe er bei Le Havre AC, SC Bastia und RC Lens richtig durchstartete.

"Er bringt körperliche Robustheit mit, die uns letztes Jahr noch gefehlt hat", so Marseilles Sportdirektor José Anigo. "Er hat Power im Mittelfeld und ist einer der Leistungsträger in der Nationalmannschaft. Ein intelligenter Spieler mit viel Erfahrung. Er hat alles, was ein Team nach vorne bringen kann."

Diarra ist nach Morgan Amalfitano, Jérémy Morel und Nicolas Nkoulou der vierte Neuzugang im Stade Véldrome. Ich persönlich vermisse noch den ganz grossen Namen, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Aber auch der FCA hat in den letzten Tagen noch einmal zugeschlagen auf dem Transfermarkt: Der Challenge-League-Club verpflichtete den Argentinier Juan Pablo Garat bis Ende der Saison 2012/13.

Zuletzt spielte der 28-jährige Innenverteidiger für den rumänischen Erstdivisionär Dinamo Bukarest. Von 2005 bis 2009 stand Garat bei St. Gallen unter Vertrag, mit denen er 2008 abstieg, danach allerdings den sofortigen Wiederaufstieg in die Axpo Super League schaffte.

Der Brügglifeld-Club verlängerte ausserdem leihweise für ein weiteres Jahr mit André Gonçalves vom FC Zürich. Zudem tragen Moustapha Dabo (Yverdon-Sport FC), Igor Nganga (FC Schaffhausen), Alain Schultz (FC Wohlen), Remo Staubli (FC Zürich), Silvan Widmer (Team Aargau U-21) in der kommenden Saison das neue FC Aarau Dress vom Ausrüster Nike.

PS: Bye bye Ariella Käslin, deine Karriere war bewunderswert und dein Lachen immer ansteckend. Viel Erfolg auf dem weiteren Lebensweg, abseits des Turnsports.

11. Juli 2011

Ein Wort zur FIFA-Frauen Fussball WM

Nun, was soll ich sagen? Ich finds gut. Wer jetzt also chauvinistische Sprüche aus dem Mund eines Fussballfans erwartet, der darf an dieser Stelle aufhören mit lesen. Nein, im Ernst, das Spiel gestern Abend zwischen Brasilien und den USA war beste Unterhaltung. Auch in den Wochen zuvor gab es schon die eine oder andere attraktive Partie - vor allem dann wenn Frankreich, Schweden oder Deutschland im Einsatz waren. Für die Gastgeberinnen ist das Turnier leider vorzeitig zu Ende, schade, ich hoffe dies tut der guten Stimmung in Deutschland keinen Abbruch. Das hätten die Teams und das OK nicht verdient. Aber noch einmal zum Spiel von gestern Abend: da gab es einfach alles! Rote Karte, gute Spielzüge, viele Tore, Penalty inkl. Wiederholung im Spiel, Verlängerung, Elfmeterschiessen, Emtionen - und seien wir ehrlich, ich schau mir auch lieber Hope Solo als Wayne Rooney an - so rein vom optischen Standpunkt her.


Die Zeiten, in welchen der Frauenfussball belächelt wurde, sind endgültig vorbei. Gut, ich konnte mich schon vor ein paar Jahren - es war glaub die WM in den USA - für den Sport begesteitern. Aber seit damals hat der Frauenfussball noch einmal einen grossen Schritt nach vorne gemacht. Allein die Profiligen in den USA oder Deutschland haben dazu beigetragen. Und mit dieser perfekt organisierten WM in Deutschland konnte man den (meist männlichen) Kritikern erst recht und hoffentlich endgültig das Maul stopfen. Gut so. Spannend find ich übrigens auch, dass nicht nur auf dem Platz die Frauen das Sagen haben, nein, auch in den Reporterkabinen tut sich so einiges. Mit Claudia Neumann durfte zum ersten Mal in der deutschen TV-Geschichte eine Frau ein Fussball WM Spiel live kommentieren. Und neben ihr sind sportskundige Journalistinnen und Expertinnen wie Okka Gundel, Valeska Homburg, Katrin Müller Hohenstein oder Nia Künzer im Einsatz. Kurz, es macht Spass. Übrigens, beim Teleclub ist eine ähnliche Entwicklung zu beobachten, mit Annette Fetscherin oder Manuela Eggenberger sind ebenfalls regelmässig kompetente Fussballkennerinen am TV zu sehen. Leider klappts mit den fussballspielenden Frauen in unserem Land noch nicht so wirklich, wir haben zwar mit Lara Dickenmann einen Star der Szene in der Nati - aber am Rest des Teams muss noch fleissig gearbeitet werden!

Nun, wie gehts weiter bei der Frauen Fusball WM in Deutschland? Prognosen sind schwierig. Ich persönlich bin fest von einem Sieg der Deutschen ausgegangen. Daraus wird dann wohl nichts. Favoritinnen dürften nach den letzten Spielen also die Amerikanerinnen sein, mein Geheimtipp sind die Französinnen. Allez les Bleus - auch bei den Frauen! Einen einzigen Kritikpunkt habe ich dann aber auch noch. Die Schiedsrichterinnen. Während der Fussball zugelegt hat, befindet man sich da bei den Frauen noch immer in der Steinzeit. Es vergeht kein Spiel, in dem es nicht mindestens eine krasse Fehlentscheidung gibt. Mindestens... Einzig die Deutsche Bibiana Steinhaus hinterlässt einen guten Eindruck, aber die pfeift ja auch in der Männer Bundesliga und kann so Erfahrungen sammeln. Aber sonst, eine wahre Katastrophe. Und leider sind es genau diese Schiri-Fehler, welche den Machos noch immer genug Argumente liefern, um den Frauenfussball nicht ernst nehmen zu müssen. So, das wars auchs schon. Ich habe mir zum Abschluss des Beitrags überlegt, noch ein paar Fotos von der WM zu zeigen, aber irgendwie enden wir dann wir da, wo wir Männer den Frauenfussball vor Jahren in unseren Köpfen abgelegt hatten: hübsche Frauen... Darum, wer noch nichts von der FIFA-WM mitgekriegt hat, der sollte unbedingt am Mittwoch die Halbfinals anschauen. So wie das allein in Deutschland in den letzten Wochen bis zu 15 Millionen Menschen (pro Spiel!) getan haben. Wer Fussball mag, wird seine wahre Freude daran haben.

9. Juli 2011

Dédicace à tous mes frères

Guten Morgen Leben. 

Samstag heut, nicht wahr. Ein guter Tag. Nun, was soll ich Dir heute erzählen? Ach, ich könnte gerade Bände füllen mit Geschichten. Glücklichen und guten Geschichten. Denn merke, mein Leben, immer wenn Du denkst, Du hättest mich geknickt, dann zeig ich Dir mein breites Lächeln. Jedes mal wenn Lügen und Bosheit zur Waffe gegen mich werden, vertraue ich auf das, was Du mich gelernt hast: die Ehrlichkeit! Immer geradeaus. Und immer dann, wenn Du mir jemand vermeindlich Wichtigen nimmst, kommt ein Engel um die Ecke und füllt diese Lücke. Denn am Ende siegen immer die Guten, das hat Hollywood uns gelernt. Vom Bordstein zur Skyline. Zurück? Niemals! Liebe wird zu Wut, Wut wird zu Energie. Positive Energie. 

Und, liebes Leben, je mehr Du mich auf die Probe stellst, glaub mir, umso mehr werde ich Dir zeigen, wie stark ich bin. Schau mich an, Leben, ich schenk Dir ein Augenzwinkern, fang etwas damit an. Darum hey, Leben, lass uns wieder Freunde sein. Ich packe meine neue Chance und fange noch einmal von vorne an: Ich bin bereit, auf gehts!

"Grosse Gedanken, kleines Gehirn, Einer kommt weiter und der hat Dich gern." (Sven Regener)



Merci...

8. Juli 2011

Wer kennt noch Frank Black?

Niemand? Okay, Adi vielleicht. Nun, egal. Ich widme Frank Blacks Kopfweh-Song der Frau Kafka zum heutigen Geburi und bedanke mich schon im voraus für die Einladung zur Fete. Reingefeiert haben wir alle ja schon mal ein bisschen. Mit einem grossartigen Billard-Sieg! Und nun Bühne frei für den grössten Anti-Star aller Zeiten: Frank Black!

7. Juli 2011

Monsieur Fischer in Spendierlaune!

So, aufgepasst: Wer kann Kleider brauchen? Ich habe nämlich meinen fünftürigen Schrank aussortiert. Ja, das grenzt an ein Wunder, denn was meine Klamotten und Schuhe angeht, bin ich schlimmer als manche Frau. Nur ungern trenne ich mich von meinen ach so geliebten TShirts, Hosen, Pullis, Jacken, Schuhen und so weiter. Nun, aber ich habs getan. Und nun also die Frage: wer kann vielleicht etwas davon brauchen? Wie gesagt, es sind zum Teil echt tolle Sachen dabei, alles ist in sehr guter Qualität, nichts kaputt oder so. Bevor ich es aber in die Altkleidersammlung gebe, frage ich lieber hier noch kurz nach. Denn es gibt immer wieder Menschen die auf Second Hand stehen, aus solchen Klamotten neue Sachen designen, sich vielleicht aktuell grad keine Klamotten leisten können oder sie von mir aus auch weiterverkaufen können. Darum hier und jetzt der einmalige Aufruf: des Fischers alte Kleider, wer kann etwas brauchen? Es hat auch Markenartikel dabei, Tshirts von Bands, Jeans, Pullover ind vieles mehr... alles in den Grössen M und L. Bei Interesse, kurzes Email oder Anruf aufs Handy - die Aktion läuft bis Ende Woche. Dann wirds einen guten Zweck zugefügt, falls jemand ein gutes Hilfsprojekt weiss, ebenfalls bei mir melden. Wie gesagt, es ist kein Schrott, keine Löcher, keine Flecken - tiptope Ware! Aber ich brauche Platz!


6. Juli 2011

Google+: Ich bin drin!

Vergangene Woche hat Google sein Social Network Google+ vorgestellt. Kenner sagen, es sei dies der erste ernsthafte Facebook-Konkurrent auf dem Markt. Überraschend schnell füllt sich das neue Netzwerk. Nach den ersten vier Tagen und rund 300.000 Usern hat der Konzern darum vorerst wieder die Pforten für Interessierte geschlossen. Ich hab auch eine Einladung erhalten, bin gestern am strengen Türsteher vorbeigekommen und kann behaupten: "Ich bin drin!". Entsprechend werde ich die Plattform in den nächsten Tagen ein bisschen testen und hier darüber berichten, ob es nun wirklich der ultimative Facebook-Killer ist oder nicht. Eventuell kann ich auch ein paar Einladungen verschicken und ihr seid auch bald dabei! Nun will man ja aber gut vorbereitet sein, wenn man sich auf ein solch neues Netzwerk einlässt. Und was viele nicht wissen: Google+ hat einige verborgene, praktische Tricks und Gäggs auf Lager. Hier eine kleine Zusammenfassung.



Freunde einladen:

Immer wieder ist zu lesen, dass Invites momentan nicht möglich sind. Das stimmt nur zu Teilen. Eine wirkliche Invite-Funktion gibt es nämlich nicht. Dafür müssen Sie den Kontakt der betreffenden Person in einen Ihrer Circles ziehen und eine Statusmeldung an diesen Circle mitsamt der E-Mail-Adresse der betreffenden Person schicken. Voilà!

Google+ in Facebook-Optik:

Wer sich an das Facebook-Blau gewöhnt hat und wem der puristische Look von Google+ einfach zu viel Weißraum enthält, der kann mit einigen Handgriffen sein Google+ im Facebook-Look erstrahlen lassen, berichtet der Google+-Blog Gpluseins. Dazu benötigt man einen Browser, der CSS unterstützt. Im Folgenden müssen Sie nur ein Script auswählen und dann im Browser als “User-Skript” installieren. Das Ergebnis ist ein optisch gelungener Facebook-Klon. Ob Facebook das gefallen wird, ist eine andere Frage.

Posts stumm stellen:

Eine Funktion, die gerade bei heftigen Diskussionen unter Statusmeldungen durchaus sinnvoll ist, ist die Mute-Funktion. Wenn Sie zu viele Kommentare bekommen, weil Sie selbst unter einer Statusmeldung kommentiert haben, und Ihr Postfach vollläuft, lassen sich neben dem Eintrag per Drop-Down-Menü einzelne User blocken (“Block User”) oder die Diskussion “verstummen” (“Mute this Post”), schreibt der Blogger Webtrickz.

Kontakte aus Facebook importieren:

Natürlich lassen sich viele Kontakte auch händisch in die Circles eintragen. Aber momentan bietet der Facebook Friend Explorer in der englischen Version die Möglichkeit, Kontakte aus dem Facebook-Netzwerk zu exportieren. Wer dieses Feature in Deutschland nutzen möchte, muss zwei Einstellungen ändern. Zum einen muss die Sprache auf Englisch geändert werden, zum anderen müssen Sie die SSL-Verbindung deaktivieren. Die Benutzung erfolgt also auf eigene Gefahr. Außerdem müssen alle Facebook-Extensions deaktiviert werden. Sind diese Einstellungen vorgenommen, lassen sich die Facebook-Kontakte als CSV-Datei oder Googlemail-Kontakte exportieren.

Kommentare ausschalten und Teilen verbieten:

Sie wollen eine Statusmeldungen schreiben, unter der sich niemand über den Inhalt lustig macht oder unpassende Kommentare verfasst? Das ist bei Google+ möglich. Klicken Sie dazu einfach auf “Disable Comments”. Wenn Sie eigene Fotos hochladen, von denen Sie nicht wollen, dass sie weitergeshared werden, wählen Sie einfach “Disable reshare”.

Bilder in Google+ bearbeiten:
Ganz recht: Sie haben die Möglichkeit, in Google+ direkt die hochgeladenen Bilder zu bearbeiten. Klicken Sie dazu auf ein von Ihnen hochgeladenes Bild und wählen Sie in der rechten unteren Ecke unter dem Register “Actions” wiederum “Edit Photo”. Nachfolgend lässt sich dann eine Palette von Effektfiltern auswählen, die ein wenig an die Retrofilter der App Instagram erinnert.

Direkt aus Googlemail posten:

Wenn Sie in einen der Google-Services eingeloggt sind, ist Google+ zwar nur einen Klick weit entfernt. Trotzdem ist es möglich, direkt aus Ihrem Mailaccount zu posten. Dazu müssen Sie einfach im Gmail-Interface in der rechten oberen Ecke auf den “Share”-Button klicken. Das hat beispielsweise dann Sinn, wenn Sie in einer Mail einen interessanten Link bekommen haben und sich aber im Moment nicht auf Google+ herumtreiben wollen.

Mit Shortcuts unkomplizierter netzwerken:

Google hat die Möglichkeit implementiert, mittels Tasten-Funktionen in Google+ zu starten und durch das Social Network zu navigieren:

j: runterscrollen
k: hochscrollen
(*)text(*):  Eingabe erscheint fettgedruckt
(_)text(_):  Eingabe erscheint kursiv
(-)text(-):  Eingabe erscheint durchgestrichen
+ oder @ mitsamt Username: User wird im Post markiert und erwähnt
Enter oder Return: Öffnet die Kommentar-Funktion unter einer Statusmeldung
q zweimal drücken: User suchen und der Chatliste hinzufügen

Drag and Drop:

Videos, Links und Bilder lassen sich per Drag&Drop-Funktion direkt als Statuseinträge hochladen.

Für Fotografen: Metadaten zu Bildern abrufen:

Google+ bietet momentan einen großen Vorteil gegenüber Facebook: Bilder im Großformat. Nach einem Klick auf ein Bilder innerhalb eines Streams wird das Bild auf die maximale Größe gezogen. Im rechten unteren Bildrand lassen sich unter dem Register “Actions” und “Photo Details” außerdem Meta-Informationen über das Bild abrufen. Vor allem für Fotografen ein interessantes Feature.

Quelle: Meedia.de

5. Juli 2011

Ja, ich prostituiere mich!

Oder anders gesagt, ich stelle mich aus. In den sogenannten sozialen Medien des weltweiten Webs. Networking, nennt man das Neudeutsch. Oder eben Social Media, was für ein herrlicher Begriff, oder? Soziale Medien. Wer träumt nicht davon. Hinter diesem Ausdruck versteckt sich allerdings mehr: Social Media bzw. Soziale Medien bezeichnet digitale Medien und Technologien (zum Beispiel Facebook, Twitter, Blogs, Xing etc.), die es ihren Nutzern ermöglichen, sich untereinander auszutauschen und mediale Inhalte einzeln oder in Gemeinschaft zu gestalten. Als Kommunikationsmittel werden dabei Text, Bild, Audio oder Video verwendet. Das gemeinsame Erstellen, Bearbeiten und Verteilen der Inhalte, unterstützt von interaktiven Anwendungen betont auch der Begriff Web 2.0.

Blablabla. So stehts bei Wikipedia geschrieben. Über eben diese sozialen Medien werden aber auch Freundschaften gepflegt, Sachen verkauft, Ideen ausgetauscht, Dates verabredet und so weiter. Was man halt alles so macht, bei Facebook und Co. Nun, ich habe meine Web 2.0-Freunde in den letzten Tagen und Wochen des öfteren mit Aufrufen belästigt. Es ging primär um eine Wohnung und in zweiter Instanz um ein paar neue Mandate, Jobs, Aufgaben für meine Ideen- und Textmanufaktur. Oder auch nebenher. In Sachen Wohnung hat das soziale Medium, bzw. der Austausch darin, funktioniert. Ich habe eine tolle Bude gefunden, mitten in der Altstadt von Aarau. Tiptop! Und auch in Sachen Jobs und Co. sind ein paar Angebote reingekommen und erste Aufträge pendent. Aber, das ist mir noch zu wenig. Da muss noch mehr gehen, irgendwo müssen noch ein paar Prozente her kommen. Und darum nun auch noch mein virtueller Aufruf über den Blog - schliesslich ist nicht jeder Blogleser auch mein Faceboo-Freund oder Twitter-Follower. Einfach aufs Foto klicken und dann wird es grösser...


Alle nötigen Erstinformationen gibts auf diesem Flyer. Wer mehr über mich erfahren möchte, der kann das zum Beispiel hier tun. Oder man wendet sich direkt an mich, die Koordinaten sind ja auf dem Flyer drauf. Wie gesagt, durch meinen Umzug ist aktuell noch nicht so ganz sicher, wie es mit meiner Ideen- und Textmanufaktur weitergeht, da ich erst einmal keine Geschäftsräume mehr haben werde. Darum suche ich einerseits neue Mandate/Aufträge und auf der anderen Seite bin ich auch dankbar über JEDES Jobangebot zwischen 10 und 100 Prozent -. damit ich mir mein Arbeitspensum rund um die Manufaktur zusammenstellen kann. Es lauern auch ein paar Geschäftsideen in meiner Schublade, dafür brauche ich allerdings einen Partner mit Kohle. Ja, so ist das. Man darf gerne investieren. Für Fragen, Anregungen oder Gespräche stehe ich jederzeit zur Verfügung.

So, fertig mit dieser öffentlichen Prostitution. Aber von nichts, kommt auch nichts. Und es macht null Sinn, wenn ich zu Hause im Kämmerlein sitze und über die böse Welt fluche. Tag für Tag lese ich in den Zeitungen, dass es unzählige freie Jobs gibt, Arbeiten die scheinbar niemand machen will. Nun, dann wollen wir doch mal sehen, ob da nicht auch etwas für mich dabei ist. Also, Augen auf und her damit!

4. Juli 2011

Bis dass der Tod euch scheidet, Sequel

Mein Text vom letzten Samstag zum Thema Beziehung/Liebe/Trennung hat für einige Diskussionen gesorgt. Bei Twitter wurde er favorisiert und retweetet, ich habe Mails, SMS und Anrufe erhalten, in der Stadt wurde ich am Samstag darauf angesprochen, bis gestern Abend haben ihn weit über 1500 Menschen angeklickt und bei Facebook gabs unzählige Kommentare. Dazu aber später mehr. Eines ist mir wichtig zu sagen, klar hab ich den Text aus meiner Sicht geschrieben, rein subjektiv aus den Erfahrungen der letzten Jahre, aus meinem persönlichen Leben. Als Opfer, ein Wort das in den Facebook-Kommentaren häufig gefallen ist, möchte ich mich allerdings nicht bezeichnen. Schliesslich ist mir durchaus bewusst, dass auch in meine Fehler habe und mache. Aber ebenso klar ist, der Text war überspitzt, wenn durchaus ehrlich gemeint. Dass er dann so eine Welle auslöst, damit konnte ich nicht rechnen.


Nun, ich könnte jetzt sagen, schade, dass sich die angesprochene Person natürlich nicht darauf gemeldet hat. Aber darum gings mir dabei ja auch gar nicht. Aber ich habe in den vergangenen Wochen einmal mehr lernen müssen, dass nicht alle Menschen gleich ticken und entsprechend in solchen Situationen auch verschieden reagieren. Manche nehmen eine Trennung gelassener, manche lassen Gefühle zu, andere geben sich kalt wie ein Stein, wieder andere ticken komplett aus, wieder andere Menschen tun dem Ex-Partner (bewusst oder unbewusst) weh, andere wünschen sich Kontakt und eine Aussprache, andere brechen eben diesen Kontakt per sofort und total ab, andere isolieren sich und andere haben nach kurzer Zeit bereits wieder erste Dates... Fazit: kein Mensch ist - erst recht im Falle einer Trennung - gleich wie der andere.

Wenn ich, ganz abgesehen von meiner persönlichen Situation, die der Verlassenen und der VerlasserInnen anschaue, dann stelle ich komischerweise fest, dass aktuell fast alle Trennungen aufs Konto der Frauen gingen. Ein Mann hat mir am Samstag in der Stadt gesagt, das sei nun vielleicht das Ergebnis der Emanzipation - er wurde übrigens ebenfalls von seiner Frau sitzen gelassen - trotz einem gemeinsamen Kind. Klar, Frauen stehen im Jahr 2011 zum Glück in den meisten Fällen auf eigenen Beinen, sind finanziell unabhängig und wissen in den meisten Fällen was sie wollen. Entsprechend sind sie auch absolut frei in der Partnerwahl und müssen sich nicht mehr - so wie das früher vielleicht der Fall war - für ein Leben lang an den einen Knilch binden. Grundsätzlich ist das ja richtig so, aber eben, ich komme noch einmal auf den Vergleich mit dem Handy und den Spielsachen zurück. Ich werde den - zugegebenermassen ebenfalls total subjektiven - Eindruck nicht los, dass die moderne Frau ihr BoyToy gerne und schnell mal austauscht, wenn es langweilig oder anstrengend wird, während der Mann vielleicht nach Lösungen suchen würde oder bereit wäre, sich zu ändern. Aber wie hiess es schon im Film "Clockwork Orange"... 
"Jeder Mensch tut das aus seiner Sicht moralisch Richtige, verfolgt dabei aber stets nur eigene Interessen - auf Kosten anderer..."
Man verstehe mich bitte richtig, das ganze Geschreibe hier soll keine Pauschalisierung sein und bezieht sich beim besten Willen nicht auf bestimmte Personen. Vielmehr sind es die Eindrücke, welche mir nach den zahlreichen Reaktionen auf meinen samstäglichen Beitrag geblieben sind. Die meisten Emails kamen so zum Beispiel von Männern. Erwachsene, verzweiflete Männer, die an ihren Fähigkeiten zweifeln, nicht mehr sicher sind, ob ihr Typ im Jahr 2011 überhaupt noch gefragt ist. Wütend, traurig und enttäuscht sind darüber, dass ihre Frauen sie einfach für einen anderen Mann im Regen stehen lassen und dabei ihnen gegenüber auf stur und eiskalt schalten. Ohne Gefühle zu zeigen, das Haus verlassen und Schluss ist. Next please! Hmmm, sie sagte Honoré de Balzac:

"Sobald die Frau aus dem Mann einen Esel gemacht hat, redet sie ihm ein, er sei ein Löwe mit eisernem Willen."

Dass es auch Männer gibt, die so handeln, daran zweifle ich übrigens keinen Moment... In diesem Sinne sehe ich mich aber schon ein bisschen bestätigt, in dem was ich geschrieben habe. Ich bin der Meinung, dass man erstens - sofern noch gemeinsame Gefühle vorhanden sind - versuchen, die Beziehung am Leben zu halten und falls dies nicht gelingt, man zumindest anständig und fair bleiben sollte. Aber eines ist klar, zum vermeindlichen Glück zwingen kann man niemanden. Erst recht nicht, weil Glück für alle Menschen etwas anderes bedeutet. 

So und nun noch die Kommentare zu Text aus dem Facebook. Leider hat sich die Diskussion vom Blog in den letzten Monaten immer mehr dahin verlagert. Aus Gründen der Diskretion lasse ich die Namen der Autoren weg und ersetze sie durchs Geschlecht, wer bei FB mit mir befreundet ist, kann alle Namen ja da sehen.

MANN: bin auch ein naiver Depp und glaube an die ewige Liebe. So wird mein Herz wohl noch oft gebrochen bis es nicht mehr ist....eine Tragödie.


FRAU: und bei uns hat letzte woche das 8. jahr begonnen.... nach dem verflixten 7. jahr....


FRAU: Wahre Worte. Auch nach 17 Jahren, in welchen man Vieles zusammen erlebt hat, kann man innert 3 Tagen die totale Kehrtwende machen und alles hinschmeissen. Selbstverwirklichung lässt grüssen! Aber wie sagt man so schön: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. In diesem Sinne: Machen wir das Beste daraus und freuen wir uns im Moment einfach ganz bescheiden daran, dass WIR noch in der Lage wären, eine Beziehung "nach alter Manier" zu führen und somit zu einer seltenen, schützenswürdigen Gattung gehören :-)


MANN: Ich bin auch ein naiver Depp. Ich glaube nicht nur an die ewige Liebe, sondern bin überzeugt, dass ich sie gefunden habe. Nach solchen traurigen Zahlen will ich unser Ziel erst recht erreichen. Ja wir sind noch jung, aber wir tun das Richtige schon seit Beginn unserer Beziehung. Wir reden und stellen uns den Problemen.


FRAU: Wenn wir nicht mehr an die wahre liebe glauben,haben wir aufgegeben und das werden wir nicht!Wir müssen wider lernen neu zu lieben,aber es wird nicht einfach werden!


FRAU: Wow Reto!!! Dass ist den Nagel 100% auf den Kopf getroffen, ich erlebe genau das in meinem Umfeld - zweifle manchmal schon an mir, dass ich / wir eben nach den "alten" Mustern seit 1993 eine Ehe führen... Aber eben, wir haben uns immer "Luft" gelassen zum Atmen, und wenn's "räblet" wird's halt besprochen.Aber weißt du, es ist ja nicht "nur" in der Ehe so... Menschen behandeln sich allgemein mit weniger Achtung und Respekt .... Normen und Werte vermitteln ist eine große Kunst heute... In diesem Sinne "es lebe die Liebe!"


FRAU: Bravo Reto, Dur hast vollkommen recht. Ich gehöreauch zu den Idiotinnen, die an die grosses wahre und echte Liebe glaubt und Wochen lang einer Liebe hinterweint und alles anderen verstehenen es nicht mit dem Kommentar: "Was soll das, lass ihn doch gehen ,es gibt noch andere Fische im Teich!" Den Galuben an die grosse ewige Liebe muss ich allerdings erst wieder mühsam finden, leider!


FRAU: ja, so siehts doch echt häufig aus... aber: es gibt sie, die anderen. Und die sind nicht naiv, sondern echt, wahrhaftig, mit Tiefgang, bereit, Eigenverantwortung zu übernehmen, Respekt lebend nicht nur predigend und mit offenem Herzen dabei! So zählen doch auch mein Göttergatte und ich zur Spezies... seit 13 Jahren ein Paar und seit 8 verheiratet... KEIN Ende abzusehen! :-))) ... aufmunternd ist also: die guten Beispiele sehen :-)


FRAU: Es chnöpfli sett mer ha.... ON OFF. Ich dänke s födleblotte büebli mit em pfiilboge hätt mou e wiiterbildig nötig!


FRAU: ich dänke das Büebli sött eifach qualitativ besseri Pfiile verwände... dere wo so starki Widerhöögge dra händ dass mer sie nie meh cha useziehe ;-)


FRAU: Hihi das stimmt :-) also biete mer ihm e witerbildig a; welcher pfeil ist der richtige und wann wird er eingesetzt :-)

MANN: Naja, man kann die "alte" Art des sich niemals Trennen auch romantisieren. Meine Eltern haben sich nie getrennt (Walliser, katholisch, Kinder), meine Mutter ging aber zeitenweise durch die Hölle und ich und meine Schwester haben von klein auf einen kräftigen Knacks mitbekommen. Wäre da eine Trennung nicht für alle besser gewesen? Es gibt legitime Gründe, sich zu trennen. Zum Beispiel, wenn jemand mit der Lage nicht mehr zurecht kommt. Warum soll man sich (und meistens auch den anderen) quälen? Nur, weil man zu den ruhmvollen "ich-gebe-nicht-auf-Typen" gehören will. Eine eingegangene Beziehung kann aus verschiedensten Gründen scheitern, das ist einfach mal so. Sie kann ein Irrtum gewesen sein. Natürlich geht das heute ein bisschen sehr schnell. Aber oft ist eine schmerzhafte Trennung Ende und Neuanfang zugleich. Echte Liebe kann auch kurz sein, oder gar nie ausgelebt werden (gibt es auch). Wahre Liebe hat doch nichts mit der Dauer zu tun. Es wird mir in diesem Thread etwas zu fest gefeiert, wie ihr die einzigen seid, die zu wahrer Liebe fähig seid und standhaft zu Euren Liebsten steht. Alle anderen sind offenbar oberflächliche Pfeiffen. Glaubt mir, der aktive Part in einer Trennung zu sein, ist nicht einfacher, ich behaupte sogar, es ist der schwierigere und härtere Weg. Und man darf sich offiziell nicht so im Schmerz suhlen wie die Verlassenen. Es gibt immer zwei Ansichten - und es stimmen beide.

FRAU:  ich glaube nicht, dass es hier darum geht, "die einzigen zu sein, die zu wahrer Liebe fähig sind". Es geht darum festzustellen, dass in der Tat heute alles sehr schnell entsorgt wird (auch die Liebe). Dass es sicher einseitig werden kann, gehört manchmal zu solchen Diskussionen. Ich bin überzeugt, dass es die meisten so sehen wie ich (übrigens Scheidungskind): sinnvoll und respektvoll getrennt ist besser als auf Biegen und Brechen zusammenbleiben. Aber das eine vom anderen zu unterscheiden wissen, da liegt des Pudels Kern..

FRAU Kann mich nur anschliessen. Und es ist halt nun mal so, dass in dieser Diskussion offenbar mehrheitlich Leute teilgenommen haben, die kürzlich oder früher schon mal verlassen wurden - und bereit gewesen wären, an der Beziehung zu arbeiten, um zu sehen, ob sie nicht doch noch eine Chance gehabt hätte - anstatt von Anfang an ganz bequem alles hinzuschmeissen.

MANN:  Ich kann ja nur lesen, was da steht. Übrigens ist es oft so, dass die Leute gar nicht merken, dass der Prozess schon längstens in Gang ist und sie schon etliche Chancen gehabt hätten, an der Beziehung oder an sich zu arbeiten. Ich glaube, dass nur selten sich jemand aus heiterem Himmel von einem Partner trennt. Oft sieht der später Verlassene einfach die Zeichen nicht. Will sagen: der urpüngliche Text von Reto ist mir einfach zu einseitig. Oft sind da schon monate- ja jahrelange Prozesse im Gange. Das Ende kommt dann vielleicht plötzlich, aber vorher ist meistens schon viel passiert. Oft wird einfach zu wenig direkt kommuniziert über solche Dinge. Aber im Nachhinein so ein globales Urteil über die bösen, modernen Menschen zu fällen, die einfach skrupellos alles hinschmeissen - nein, das ist mir zu einfach gestrickt.

FRAU: das hast du gut gesagt! @MANN: ja, so wie du es beschreibst, gibt es das wirklich auch. Als Mediatorin und Coach arbeite ich seit Jahren mit Menschen und sehe das ganze Spektrum des hier im Forum Beschriebenen. Mal so, mal so. Für mich ist das Fazit dieser intensiven Diskussion hier: Das Thema scheint zu bewegen und das ist ja gut. Dabei objektiv zu bleiben, nicht in Opfer/Täter-Gedanken zu verfallen und so wenig wie möglich zu werten ist die Herausforderung.

MANN: Eben: mir ist der Text von M Fischer und auch die paar Kommentare dazu viel zu Opfer-lastig. So ist es einfach nicht. Das ist nur die eine (extreme) Sicht. Dir mag zwar aus Sicht der Betroffenen stimmen, lässt aber fast keine andere Realität zu.

FRAU:  goht jetzt i Legistuehl ond trinkt es Bier uf d Liebi. (Ond glaubed mer, ich gseh mi nach wenige Woche scho fascht gar nüm i de Opferrolle ;-)


MANN: Ich geh jetzt auf den Töff, da ist Opfer-Rolle gar nicht angesagt. Schönen Sonntag noch!

2. Juli 2011

Bis dass der Tod euch scheidet

Innert weniger Tage trennen sich in meinem Umfeld irgendwie auf einmal alle von ihren PartnerInnen. Und da red ich nicht von etwelchen Kurzbeziehungen, nein, vermeindlich glücklich verheiratete Ehepaare die x Jahre zusammen waren, genau so wie Pärchen ohne Trauschein, schmeissen den Bettel hin. Allein gestern hab ich diesbezüglich 2 SMS Mitteilungen erhalten. Ich frag mich darum an dieser Stelle zum ersten Mal ganz öffentlich, nachdem ich mir die Frage in den letzten Tagen öfter für mich gestellt habe: was ist eine Liebesbeziehung eigentlich noch wert im Jahre 2011?

Vermutlich nichts mehr. Oder zumindest nur noch wenig. Denn, kommt zB eine neue, interessante Person um die Ecke, welche eingeschlafene Bedürfnisse aktuell gerade besser abdecken kann, dann lässt man den alten Partner kurzerhand sitzen. Oder gibts Diskussionen innerhalb der Beziehung, wird das schnell mal anstrengend und man macht lieber Schluss. Die tägliche Arbeit im Stollen nimmt in unserem ach so zauberhaften Schoggi-Land sehr viel Zeit in Anspruch, da hat eine intensive Beziehung keinen Platz mehr: das Aus! Miteinander reden und sich Problemen stellen scheint mir in der Gesellschaft 2011 sowieso nicht mehr aktuell zu sein, Unzufriedenheit oder Angst werden runtergeschluckt, es kommt irgendwann zur Explosion und die Liebe geht den Bach runter. Dank viel Geld hat man die Möglichkeit sich selber zu verwirklichen, was auch schön ist, aber oft stört da der Partner und man erfüllt sich die Träume im Alleingang. Das Sexleben wird mit den Jahren - Stress sei dank - bescheidener, ein Partner sucht den Kick und das wars... es gibt tausend Gründe Beziehungen zu beenden.

Warum? Weil es einfacher und bequemer ist Schluss zu machen, als an sich und der Beziehung zu arbeiten. Gemeinsam an ihr zu wachsen. So wie es uns unsere Eltern vielfach vorgemacht haben oder es immer noch tun. Und da wundert mich dann auch nicht mehr, was ich diese Woche zu den aktuellen Scheidungszahlen in der Zeitung gelesen habe. Erneut eine Zunahme. Weit mehr als die Hälfte aller Ehen werden geschieden, die Zeit von der Hochzeit bis zur Trennung wird immmer kürzer. Das verflixte 7. Jahr wird schon gar nicht mehr erst erreicht. Viel lieber sucht man sich einen der oben erwähnten Türoffner und verlässt die Partie um nach kurzer Zeit vielleicht zu merken, dass das Vergangene vielleicht gar nicht so schlecht war. Aber dann ist es ja eh schon zu spät und wer will sich in Zeiten von ganzjährigen, emotionslosen Maskenbällen und Prozac & Co. schon einen Gesichtsverlust leisten... huch, das wäre ja ein Zeichen von Schwäche!

Meine Meinung dazu? Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte. Mit Menschen und Gefühlen wird heute umgegangen wie mit Handys oder Spielsachen. Machts keinen Spass mehr oder funktionierts nicht mehr 100 % schmeisst man es weg oder tauscht es aus. Und ich sensibler, naiver Depp glaube tatsächlich weiterhin an DIE grosse, ewige, wahre Liebe - während um mich herum gerade überall beziehungstechnisch die Welt untergeht!

Der grosse Held meiner Jugend brachte die Sache mit der Liebe bereits im Jahr 86 mit einem Vers aus dem Song "Alles Lüge" auf den Punkt:

"Selbst wenn du mich fragst, ob ich dich liebe und ich sag ja,
weiß ich manchmal nicht genau, ist das nun Lüge oder wahr.
Weil ich oft gar nicht mehr weiß, was ist das: Liebe.
Liebt der Papa sein Auto, liebt die Mama den Kaffee?
Liebt das Baby seine Windeln, wie der Weihnachtsmann den Schnee?
Lieben Kinder Schokolade wie die Hausfrau den Herd?!
Oder ist da mehr, oder ist da mehr?
Oder ist das, oder ist das alles Lüge."


Aber es geht auch anders und auch das beweist, mein Freund im Geiste Rio, der Meister der deutschen Sprache. Es gibt sie, die grosse und endlose Liebe. Man muss nur an sie glauben, dafür kämpfen und sich darauf einlassen: "Für immer und dich!"

1. Juli 2011

Der superduperhappyfunny Freitagssong

Hier Aarau, hier sowas wie Maienzug. Hier der Song zum Tage und auf die Frage "Wie gehts?" immer schön mit "Tiptop!" antworten. I'm so sick of it all.