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13. Oktober 2011

Ein Kurztrip nach Sevilla gefällig?

Manchmal braucht es nicht viel, dass man sich kurzzeitig fühlt als wäre man im Urlaub. Dazu muss man in gewissen Fällen nicht einmal eine grosse, teure Reise unternehmen, es reichen die richtigen Menschen, Atmosphäre und das passende Umfeld. So geschehen gestern Abend. Der eigentliche Plan war es ja, nach einem langen und strengen Tag, früh ins Bett zu gehen und entsprechend zeitig zu schlafen. Nun ja, Pläne sind da um über den Haufen geworfen zu werden. Nach einem kurzen, zahntechnisch bedingten Besuch im KSA (ja, das "Projekt" nimmt Fahrt auf!), einem Abstecher in den Denner und den Taschen voller Einkäufe glühte der Himmel über Aarau in einem unbeschreiblich schönen rot. Grund genug also, anstatt direkt in die Küche zu stehen, sich noch einmal auf einen kurzen Fussmarsch zu begeben. Die Fotokamera natürlich mit dabei. 


Nun, die Fotos wurden nicht so der Hammer. Wir setzten also unseren Fussmarsch durch die Stadt fort, in der Hoffnung, dass sich das Licht noch einmal zum positiven hin verändern könnte. In allen Kneipen sassen die Menschen beim Feierabendbier oder bei einem gemütlichen Apéro. Ein Bier? Ein Glas Wein vielleicht vor dem Kochen? Auf die neue "Altstadt" hatten wir keine Lust, im "Gossip" waren wir Anfang der Woche mit Freunden, das "Scalo" steht gegen Ende Woche gerne Mal auf dem Programm, der "Platzhirsch" war leer, das "Camino" doch eher teuer was den Wein angeht, in der "Tuchlaube" sitzen wir sonst schon immer, für die "Garage" war es zu kalt. Halt, aus dem Restaurant "Sevilla" drang auf einmal fröhliches Lachen und lautes Murmeln. Ein kurzer Blick durch die mit grauen Vorhängen bedeckte Scheibe - hinein! 

Das "Sevilla", die wohl letzte Kneipe in Aarau, die diesen Namen auch wirklich verdient. Nach dem Abgang der Familie Zimmermann ist die "Altstadt" nicht mehr das, was sie mal war. Die neue Wirtin gibt sich zwar Mühe, aber eben, tempi passati. Im "Sevilla" ist seit Jahren alles beim Alten geblieben. Der Wirt René steht Tag für Tag seinen Mann, arbeitet sowohl im Service als auch in der Küche. Mit Sabet hat er zudem die wohl schlagfertigste Serviceangestellte der ganzen Stadt engagiert. Allein für sie lohnt sich der Besuch. Aber auch René selber ist ein Original. Mit seiner grantigen aber herzlichen Art erschreckt er so manchen Besucher im ersten Moment, es kann schon Mal passieren, dass er einen darauf aufmerksam macht, dass Füsse nicht auf Stühle gehören oder dieser Tisch reserviert und man ihn verlassen soll - obwohl die Reservation erst in 2 Stunden gilt. Aber eben, der Wirt ist genau so herzlich. Immer gerne bereit für einen Schwatz, es gibt auch schon Mal einen besonders sonnigen Platz in der Gartenbeiz, schenkt einem eine Eintrittskarte fürs Pferderennen und auch wenn es um das Essen geht, lässt sich das Sevi-Personal nicht lumpen. Zudem überzeugt die Kneipe mit einem schier unschlagbaren Angebot an preiswerten Weinen, mein Liebling ist der Beaujolais - 6 Franken 60 für zwei Deziliter. 

Überhaupt findet man im Sevi noch Überbleibsel aus einer Zeit, in welcher Restaurants noch nicht aus lauter Musik, teure Getränken und launischem Personal bestanden. An der Wand hängen schön gerollt die Zeitungen des Tages, es gibt auf den Tischen Nüssli, Chips, Eier und Nussgipfel, die Bänke und Stühle sind alt und aus Holz, es darf natürlich geraucht werden, um halb 8 am Abend läuft die Tagesschau und der ganze Stammtisch schaut gebannt zu, um danach lautstark über die Geschehnisse zu diskutieren. Auf dem WC gibt Dr. Vogel den Männern Tipps zum Thema Prostata. Wenn der TV aus ist, läuft gerne Mal ein Schlager im Radio und auch Volksmusik wird gerne gehört. Auf der Speisekarte gibt es einfach Gerichte wie Würste mit Salat oder Eingeklemmte. Zu empfehlen ist übrigens das "Jura-Plättchen", mit Käse und Wurst, welche das Wirtepaar persönlich im Kanton Jura holt. Über eine Bierzapfanlage verfügt das Sevi übrigens nicht, der Hopfensaft wird in der Flasche - bevorzugt mit Bügelverschluss - serviert und genossen. Dass die Kneipe an der Kirchengasse 4 in Aarau über keine Homepage oder Email verfügt, erklärt sich von selber, oder?

Kurz, das "Sevilla" ist - neben dem "Speck" oder eben der "Altstadt" - noch einer der allerletzten Kneipen/Beizen, die diesen Namen auch wirklich verdient. Es treffen sich Arbeiter, Politiker, Anwälte und Ärzte, daneben sitzen alternativ angehauchte Jugendliche, Skater, schweigsame Yoga-Freaks, lautstarke Büezer und Frauen mit Kinderwagen. Jeder hat Platz. Peter Alexanders Lied "Die kleine Kneipe" könnte die Stimmung nicht besser beschreiben. Aber eben, ich habe es an dieser Stelle schon öfter erwähnt, leider sterben genau diese Lokalitäten langsam aber sicher aus, werden ersetzt durch austauschbare Bars. Auch die Zukunft vom Sevi ist ungewiss. Sehr lange werden wir uns nicht mehr an dieser Ambiance erfreuen dürfen, bleibt zu hoffen, dass sich bald eine längerfristige Lösung abzeichnet und man sich auch in 5 Jahren noch auf die Metzgete freuen oder beim FCA-Toto mitspielen darf. 

PS: Wie das Restaurant "Sevilla" zu seinem Namen kam und trotzdem keine spanischen Spezialitäten anbietet? Darüber gibt es in Aarau zahlreiche Geschichten. Welche davon die Wahre ist, das lässt sich in einem Gespräch mit Wirt René herausfinden. Viel Spass! 

PPS: Wir haben gestern das Kochen übrigens verschoben, die Atmosphäre genossen, uns ein paar Gläser Beaujolais und ein Jura-Plättchen gegönnt und bis spät in den Abend hinein sehr gute Gespräche geführt... LOVE!

12. Oktober 2011

Aarau: Aller et retour

Die neueste Geschichtensammlung des Stadtmuseum Schlössli Aarau lotet die Anziehungs- und Fliehkräfte von Aarau aus. Was bewegt die Menschen, aus ihrer ach so geliebten Stadt wegzuziehen? Weshalb kommen viele Weggezogene wieder zurück? Was wird an Aarau vermisst, gehasst oder geliebt?

Zu Wort kommen in dieser, nennen wir es mal, Online-Ausstellung zahlreiche Heimweh-Aarauer, Rückehrerinnen und solche, die der Stadt endgültig den Rücken zugekehrt haben. Entstanden ist ein Stimmungsbild zwischen Heimatgefühlen und Fernweh, das man hier hören oder als Podcast herunterladen kann.

Warum ich darüber berichte? Nun, einerseits finde ich die Idee der Macher total gut und zudem bin ich selber einer der Befragten. Als grosser Fan "meiner" Stadt bin ich trotzdem schon öfter weggezogen, um dann nach einiger Zeit wieder retour zu kommen. Auf Grund der Fragen, welche mir im Interview gestellt wurden, sah ich mich quasi gezwungen, mir einmal Gedanken zu machen, warum das so ist. Das Resultat ist verblüffend. Unter anderem kommen in Aarau bekannte Gesichter wie Christoph Schmid, Oliver Miescher oder Wolfgang Bortlik zu Wort. 

Viel Spass beim Anhören der zahlreichen Podcasts. Übrigens finden jeden Donnerstag in Aarau auch spezielle Aktionen statt, so konnte man die Geschichten letzte Woche in der Igelweid hören, morgen dann am Bahnhof und Ende Oktober gibts die Geschichten im Theater Tuchlaube im Rahmen des "Heimweh"-Programms. 


9. September 2011

Selber schuld

Ja, wirklich selber schuld. Wer gestern Abend nicht im KiFF war, der hat was verpasst. Und leider haben sehr viele etwas verpasst. Aber eben, selber schuld. SCHERBE kontra BASS waren zu Besuch. Marius del Mestre von den legendären Ton Steine Scherben und sein Kumpel Akki Schulz spielten über 2 Stunden lang Songs von Rio Reiser und eben den Scherben. Und es waren verdammt gute zwei Stunden. Egal ob "Junimond", "Menschenfressermenschen", "Keine Macht für Niemand" oder "Der Traum ist Aus" - alle grossen Hits gabs live. Gesungen von Marius, begleitet durch Gitarre und Kontrabass. Ein einmaliges Erlebnis. Vor allem für mich, als riesigen Fan von Rio und seinen Scherben gabs gleich mehrere Male Gänsehaut an diesem Abend. Und das lag nicht nur an meiner zauberhaften Begleitung...

Wie, Du kennst Rio und die Scherben nicht? Für eine Gruppe wie Ton Steine Scherben wurde der Begriff Kultband erfunden. Sänger Rio Reiser, obwohl leider in den 90er Jahren zu früh an Aids verstorben, hat bis heute Fans, die gerade mal 20 sind. Hits wie "Alles Lüge" oder "König von Deutschland" sprechen Generationen aus der Seele. Marius del Mestre kam als Gitarrist 1980 mit gerade mal 19 Jahren zu Ton Steine Scherben und er zog noch im gleichen Jahr mit den Berlinern auf einen Bauernhof in die Kommune in Fresenhagen nach Nordfriesland. 2005 schloss sich del Mestre der Nachfolge-Band Ton Steine Scherben Family an, mit Kontrabassist Akki Schulz fand er vor einem Jahr den geeigneten Partner für das Duo SCHERBE Kontra BASS. Das Duo macht wie gesagt ziemlich Gänsehaut, bringt zum Lachen und pflegt den Scherben-Mythos, ohne einfach belanglos nachzuträllern oder zu posieren. 

Zum Konzert gestern Abend im Foyer vom KiFF. Beide sangen abwechselnd und haben den rotzigen Rio-Reiser-Ton wunderbar getroffen, ohne dabei ihre eigene Persönlichkeit zu verleugnen, und sie spielten dazu äusserst virtuos ihre Instrumente. Gerade der Kontrabass gab den Stücken einen ganz eigenen Reiz. Akki und Marius fielen sich gegenseitig ins Wort, tanzten, trieben sich bei Soli den Schweiss auf die Stirn und überraschten mit zahlreichen Zugaben. Nach dem Konzert ergab sich die Möglichkeit, mit Marius über die Jahre bei den Scherben zu plaudern, er erzählte so manche (zum Teil sehr persönliche) Begebenheit - welche an dieser Stelle aber nicht wiederholt werden. Wer einmal die Chance haben sollte, die beiden Herren live zu sehen, der sollte das unbedingt tun. Es ist eine musikalische Reise in die revolutionäre Zeit der Rockmusik. Rio lebt! Und das ist gut so. 

Und wenn wir schon bei deutschem Kult sind, passend zum Krautrock-Abend hab ich noch leckere Geschenke aus der ehemaligen DDR erhalten. Ostalgie pur!

30. August 2011

Tom Waits in Aarau!

Richtig gelesen, Tom Waits besucht Aarau. Zumindest im Geiste. Denn am kommenden Freitag präsentiert der Aarauer Musiker Reto Hochstrasser live Songs vom grossen Meister. "Frank’s Wild Years" basiert auf einem Theaterstück von Tom Waits aus dem Jahre 1985. Das Stück handelt von einem gescheiterten Akkordeonspieler. Angelehnt an seinen Vater und unverbesserlicher Trunkenbold Jesse Frank Waits. Als der US Talkmaster David Letterman ihn in einer Sendung einmal fragte, worum es in diesem Stück geht, sagte er in seiner selbstironischer Weise "Es ist ein Mischung aus einem Liebesroman und dem neuen Testament." Aber eben, es geht um die Musik, "Frank’s Wild Years" ist darum auch der Titel des gleichnamigen Albums und ebenso ein Track auf dieser Platte. Die erste Textzeile, heisst übersetzt in etwa...: 

„Frank hat sich jetzt im Tal niedergelassen.
Seine wilden Jahre hat er an den Nagel gehängt.
Und zwar an den, den er seiner Frau in den Schädel geschlagen hatte.“

Erinnert schwer an die kaputte Fantasie eines Charles Bukowski. Gut, oder? Reto Hochstrasser faszinieren die Geschichten von Tom Waits, die immer nah am Abgrund aber in einem realen Leben stattfinden. Geschichten, die jeder schon einmal selbst erlebt oder gehört hat. Seine Inszenierungen, die auch zum Teil an Brecht/Weil erinnern lassen inspirieren den Aarauer Pianisten und Waits' Piano ist einfach zum Kotzen schön. Er sagt zu seinem Projekt: 

"Der Titel des Projekts „Frank’s Wild Years“ hat für mich gut geklungen und es ist mir schliesslich auch nichts besseres eingefallen. Unter dem Namen „Frank’s Wild Years“ interpretiere ich Tom Waits Songs vom frühsten Anfang bis zu seinen neusten Alben."

Ein Abend zum vergessen, zu trinken und zu lieben…oder so. Wer dabei sein möchte, der reserviert sich den kommenden Freitagabend, 2. September und kommt in den "Frosch" nach Aarau - gleich neben der Stadtkirche. Los gehts gegen 20 Uhr! 


26. Juni 2011

Happy Birthday Hero!

Werbung? Nein, aber immerhin hat mein Vater sein halbes Leben in der Lenzburger Firma verbracht. Und ich kenn vermutlich kein Hero-Produkt, welches ich nicht irgendwann schon mal probiert habe. Egal ob Rösti, Konfi oder die legendären Sip-Fruchtsäfte. Darum, Happy Birthday Hero: Die Idee, frisches Gemüse und Früchte haltbar zu machen, hatten vor 125 Jahren die zwei Schulkameraden Gustav Henckell und Gustav Zeiler. Sie gründeten 1886 die Lenzburger "Conservenfabrik" und bald lief die erste Erbsenkonservendose vom Band. Nach nur drei Jahren starb Zeiler. Dafür wurde ein Markenname geboren: Die Anfangsbuchstaben von HEnckell und des neuen Teilhabers Carl ROth ergaben "Hero" - inzwischen fast ein anderes Wort für Büchsen-Ravioli, Fertigrösti oder Erbsen extra-fein.

Bereits 1912 wurden aus Lenzburg 25 Sorten Konfitüre vertrieben, vom 500-Gramm-Glas bis hin zum 55 Kilogramm schweren Eichenholzkübel. Zum Klassiker auf Schweizer Tellern entwickelten sich die 1948 erstmals produzierten Ravioli aus der Dose und die Fertigrösti. Rund 4 Millionen Dosen oder 2000 Tonnen Ravioli wurden im vergangenen Jahr verkauft. Doch die Ravioli wie die Rösti aus dem Beutel produziert Hero längst nicht mehr selbst. In Lenzburg wird vielmehr Konfitüre für die Schweiz und den Weltmarkt gekocht. Asien ist - wie ich als Sohn eines ehemaligen Hero-Exportlers weiss - mit Abstand der wichtigste Markt. In Hongkong wird seit Jahren eine Zweigniederlassung betrieben. Aber auch am Stadtrand von Lenzburg nahm der Konzern im Frühling ein modernes Produktions- und Verwaltungsgebäude in Betrieb. Die Investitionen beliefen sich auf 35 Millionen Franken.

Nach der Übernahme durch Oetker vor 16 Jahren war Hero neu ausgerichtet und das Markengeschäft forciert worden. Die Zukunft von Hero liege bei der Babynahrung, sagte der Vorsitzende der Konzernleitung anlässlich der Geburtstags-Medienkonferenz. Tja, da werd ich dann wohl als Kunde nicht unbedingt in Frage kommen.

19. März 2011

Ein 24 Stunden Hörbuch live im Radio!

Seit gestern Abend läuft die wohl aussergewöhnlichste, aber auf jeden Fall längste Lesung der Radiogeschichte. Im Rahmen der Litcologne ist um 22 Uhr der WDR 5 Literaturmarathon "100 Bücher - 100 Frauen" gestartet. Und dieser lädt einmal rund um die Uhr zum Zuhören ein. Diese 24 Stunden gehören den Heldinnen aus 2000 Jahren Literatur und den Autorinnen und Autoren, die sie erschufen. Im Jahr des 100. Internationalen Frauentags stehen sie im Zentrum des WDR 5 Literaturmarathons: Ob Momo oder Marquise von O., Ronja Räubertochter oder Die Hexen von Eastwick, Salome oder Tank Girl, ob Protagonistin oder Nebenfigur. Aus 100 Büchern werden die spannendsten Passagen zitiert. Noch 12 Stunden, bis 22 Uhr, wird dem Publikum an den Radios und im Internet vorgelesen: Von bekannten SchauspielerInnen, Prominenten, KleinkünstlerInnen, ModeratorInnen aus Radio und Fernsehen und Mitgliedern des WDR-Sprecherensembles. Unter anderem sind dabei: Elke Heidenreich, Maren Kroymann, Jan Böhmermann, die wunderbare und einzigartige Katrin Bauerfeind, Jess Jochimsen, WDR-Intendantin Monika Piel und WDR-Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz.

WDR 5 überträgt den Literaturmarathon durchgehend live, nur unterbrochen von den Nachrichten und Sendungen des aktuellen Tagesgeschehens. Ausserdem läuft der Literaturmarathon als Video-Livestream auf wdr5.de. Wer mich also im Laufe des Tages mit Kopfhörern sieht, es läuft WDR 5!

4. März 2011

Andreas Spörri: Ein Aargauer in Wien

Während gestern Abend in Zürich zahlreiche Semi-Prominente den Schweizer Musiksternchen zugejubelt haben, als diese ihre Swiss Music Awards entgegengenommen haben, hatte ein richtiger Musiker in Wien seinen grossen Auftritt. Die Rede ist vom Aargauer Andreas Spörri. Ihm kam die grosse Ehre zugute, als Dirigent den weltberühmten Opernball zu eröffnen. Nichts gegen Stress, Bligg, Adi Stern und Co., aber irgendwie find ich die Leistung vom Spörri irgendwie beeindruckender. Umso überraschender für mich dann die Tatsache, dass man bei Google News Schweiz über diesen Auftritt so rein gar nichts finden wollte. In Österreich wurde der Mann in so ziemlich jeder Zeitung vorgestellt, in der Direktübertragung des ORF wurde ebenfalls erwähnt dass "der Dirigent aus dem Schweizer Kanton Aargau" dem weltberühmten Opernball Orchester als Dirigent vorsteht. Bravo! Aber wenn man den Lebenslauf des Herrn Spörri so durchschaut, dann überrascht dieses Engagement nicht einmal. Der gute Mann ist unter anderem seit 2006 Chefdirigent des Cairo Symphony Orchestra und war musikalischer Leiter in St. Petersburg. Unter anderem hat er Grössen wie Simon Estes, Noemi Nadelmann oder die Regensburger Domspatzen dirigiert. So nebenbei komponiert der geborene Badener auch noch, spannend dabei fand ich vorallem "Under The Bridge", eine Hip-Brass-Hop-Oper. Tja, was soll ich sagen? Ich find sowas beeindruckend. Nur leider würde ich wetten, dass unser regionaler TV-Sender - der sich ja eben die Region auf die Fahne geschrieben hat - heute Abend ganz bestimmt über die Swiss Music Awards berichten wird, über grossartigen Auftritt von Andreas Spörri aber kein Wort verlieren wird. Gut, in Wien waren ja in der Staatsoper auch nur 5500 BesucherInnen, unter ihnen Cervelat-Promis wie zum Beispiel Musiker Bob Geldof, der Ösi-Kanzler  Werner Faymann, der Bundespräsident Heinz Fischer, Mister Champs Elysées Dominique Meyer, das Model Adriana Karembeu, Sängerin Anna Netrebko oder Delon Sohn Anthony - welche Spörri nach dem Eröffnungswalzer allesamt begeistert zugeklatscht haben.


A propos Zahlen und Fakten. Schon noch beeindruckend, womit der Wiener Opernball Jahr für Jahr auffahren kann. So auch gestern Abend. Eine Eintrittskarte kostete 230 Euro, Logen zwischen 8.500 und 17.000 Euro. Für besondere Aufregung sorgte natürlich wieder einmal die Lugner-Loge, der Baulöwe teilte sie sich mit der Berlusconi Bunga-Bunga Girl Karima al-Mahroug, besser bekannt als Ruby Rubacuori. Allerdings machte sie gestern Abend einen auf seriös und sah dabei nicht einmal schlecht aus. Neben ihr sollen sich laut Boulevardpresse - diskret - rund 200 weitere Call Girls unter den Gästen befunden haben.

Der Dresscode: Für Damen ist immer eine grosses, langes Abendkleid vorgeschrieben, für die Herren gilt Frackzwang. Alle Besucherinnen bekommen ein Perlenarmband, einen Seidenfächer, einen Triumph-Gutschein, Salzburger Mozartkugeln und ein Glas Honig von den Bienen am Dach der Staatsoper geschenkt. Die männlichen Besucher erhalten einen Text-Bildband mit Fotos des Orchesters der Wiener Staatsoper und der Wiener Philharmoniker, sowie eine Flasche Wodka. Witziges Detail, in einem Nebenzimmer bieten Visagisten ein Nach-Schminkservice für die Ballbesucherinnen. Schneider stehen für Reparaturen zur Verfügung und ein Fotostudio für Erinnerungsbilder. Und schliesslich noch ein Wort zum Essen. Die Cateringfirma versorgte die Gäste unter anderem mit Petits Fours (4 Euro), Würstel (9,50) und Sandwiches (ab 4,30 Euro). Davon gingen je rund 1.200 Würstel und Sandwiches, 215 Austern sowie 700 Stück Konfekt und Petits Fours über den Tresen. Beim Verlassen der Oper erhielten die Besucher zudem ein Fasnachtschüechli.

2. März 2011

"Ma drogue à moi, c'est Jane"

Sagte Serge Gainsbourg. Und wer die Magie dieser Frau einmal live erlebt hat, der weiss - oder besser kann erahnen - was Gainsbourg mit diesem Satz gemeint haben muss. Heute vor 20 Jahren verstarb der Mann, der immer wieder von der Droge Jane Birkin genascht hat, am 2. März 1991 verliess Serge Gainsbourg die grosse Bühne zum allerletzten Mal. Ein Mann der mich seit Kindsbeinen fasziniert hat, wegen ihm hab ich mit 20 mal gemeint, ich müsse anfangen mit Rauchen. Nach ein paar filterlosen Gitanes hab ich diesen Versuch allerdings auch schnell wieder aufgegeben. Trotzdem, bis zum heutigen Tag hängt ein Poster seiner Tochter Charlotte bei mir ihm Wohnzimmer, ich bin zu seinem Grab gepilgert und - wie zu  Beginn erwähnt - seit ich Jane Birkin live gesehen habe, bilde ich mir ein, zumindest eine reale Erinnerung an den Meister zu haben.

"Aujourd'hui adulé, hier ignoré"

Zusammen mit Birkin sang Gainsbourg seinen kommerziell grössten Hit "Je t'aime... moi non plus", das war im Jahr 1969. Das Lied, in dem das Paar mehr stöhnt als singt machte Birkin zum Sexsymbol einer ganzen Generation. Gegen ihren Willen, sie wollte eigentlich Krankenschwester werden, "ich war eine Puppe. Serge hat mich inszeniert", sagte die Sängerin Jahre später über diese Zeit, "da Serge nicht so war, wie er sein wollte, suchte er seine Bestätigung Skandale". Ja, der Serge war manchmal ein gar unartiger Junge... 


Der 2. März 1991. Am Tag seiner Beerdigung auf dem Pariser Friedhof Montparnasse lag nach Erzählungen fast der gesamte Verkehr still. Denn mit Serge Gainsbourg war nicht nur ein Sänger und und Texter einiger der erfolgreichsten französischen Chansons gestorben, sondern das wohl berühmteste «Enfant terrible» der Grand Nation. Gainsbourg war ein Bohemièn, der die Republik mit manchen gesellschaftlichen Tabubrüchen schockierte und ein Idol für die Jugend seiner Zeit. Auf ARTE lief am Sonntagabend eine Dokumentation, mit privaten Bildern - aufzeichnet von seiner Frau und Muse. Der Film zeigte den privaten Serge, sofern es diesen überhaupt gegeben hat.

"Que reste-t-il de Serge Gainsbourg?"

Rückblick: Der Künstler wurde unter den Namen Lucien Ginsburg als Sohn russisch-jüdischer Immigranten geboren, die 1921 aus Russland nach Frankreich gekommen waren. Gainsbourg bezeichnete sich selbst als traurigen und strengen Jungen, der von seinen Mitschülern in der Grundschulzeit oft gehänselt wurde. Mit 14 Jahren schrieb er sich in die Akademie Montmartre ein, jedoch reichte das Talent nicht aus, um sich als Maler zu behaupten. Er zestörte alle seine Werk, griff zur Gitarre und tingelte durch Pariser Bars. Erfolglos. Der Durchbruch kam erst Jahre später, da war Gainsbourg bereits über 30 Jahre alt. Irgendwie wundert es da nicht, dass er auf dem Höhepunkt seiner Karriere mit Provokationen und Zynismus auf die Wunden reagierte, die ihm das Leben schon bis dahin zugefügt hatte. Judenstern am Arm, grosse Nase, kein Erfolg als Maler, erfolglose Musik... alles musste raus! Dabei sollte ihm sein Alter Ego Gainsbarre zur Seite stehen.


Die von ihm geschaffene Figur Gainsbarre war ein Kettenraucher, Kampftrinker und Frauenheld den er erstmals in seinem Lied "Ecce Homo" aus dem Jahre 1981 beschreibt. Aber wie es so ist und wie wir es aus Jekyll und Hyde kennen, dieser bitterböse Gainsbarre ergriff immer mehr Besitz von Gainsbourg. Der Sänger versteckte sich immer häufiger hinter der Kunstfigur und die Öffentlichkeit spielte mit: Gainsbarre war es, der vor laufender Kamera eine 500-Francs-Note verbrannte. Gainsbarre war es , der Frankreichs Nationalhymne, die Marseillaise, in ein Anti-Kriegslied verwandelte. Gainsbarre war es, der während des Konzerts 1986 im Casino Paris minutenlang Gedichte über seinen Penis zum besten gab. Gainsbarre war es, der 1984 die junge Whitney Houston in einer Talkshow mit sexuellen Sprüchen belästigte und Gainsbarre war es, der im Video zu "Lemon Incest" halb nackt mit seiner damals 14-jährigen Tochter Charlotte auftrat - worum ich ihn als damals 14jähriger Teenie übrigens benieden habe...

"Serge, le poète amoureux des femmes"

Er arbeitete wie ein Besessener und komponierte für Brigitte Bardot, Juliette Greco und Petulia Clark mehrere Erfolgschansons. Er öffnete das französische Chanson für unterschiedlichste Einflüsse von Beat über Reggae bis zur Klassik und schrieb seinen Musen geniale Songs auf den Leib. Mit Brigitte Bardot sorgte er für kurze Zeit als Paar für Schlagzeilen, doch die Frau seines Lebens, an deren Seite er lange Zeit monogam lebte, war Jane Birkin.

Bis kurz vor seinem Tod am 2. März 1991 machte er Witze über seine Herz- und Leberprobleme, den starken Alkohol- und Zigarettenkonsum: "In Alkohol legt man Früchte ein und Fleisch wird geräuchert.", pflegte er zu sagen. Adieu, Serge!

8. Februar 2011

Happy Birthday James Dean!

Ich hatte in meinem Leben bislang so gut wie keine Vorbilder oder Idole. Höchstens meine Eltern, ihre Leben find ich durchaus erstrebenswert. Okay, ich fand und finde ich immer mal wieder Künstler toll, aber das wars dann auch schon. Diese Menschen als Vorbilder zu bezeichnen wäre  aber masslos übertrieben. Allerdings gibts mit James Byron Dean einen Mann, der mich - neben Rio Reiser - durch mein ganzes bisheriges Leben begleitet hat.  In seinen drei grossen Filmen hat er das verköpert, was ich in meiner Jugend gefühlt habe und sein wollte:  ein sanfter Rebell!  Zudem sah er immer so verdammt gut aus, dass es Zeiten gab, in denen ich mich in Sachen Frisur (ja damals hatte ich noch Haare) und Klamotten an ihm orientiert habe. Aber eben, Tempi passati. Heute würde Jimmy 80 Jahre alt, also nur wenig jünger als mein Opa ist. Im Gegensatz zu meinem Opi ist James Dean allerdings schon 1955 von uns gegangen... Die Legende lebt aber weiter: Happy Birthday Jimmy! 

7. Juli 2010

Sein Name war Bond, James Bond!

Ja, richtig gelesen: war! Wenn man der englischen Zeitung The Mirror glauben darf, dann wird der Top Agent in diesen Tagen endgültig beerdigt. Die Dreharbeiten zum neuen Film wurden erst verschoben und nun scheinbar komplett abgesagt. Grund dafür soll die finanzielle Misere der produzierenden MGM Studios sein, die angeblich kurz vor der Pleite stehen. Da sind ein paar hundert Millionen Aufwand für einen neuen 007 Film natürlich nicht gut fürs Budget. So soll nun also nach 22 Bond-Filmen endgültig die letzte Klappe gefallen sein. Meine ganz ehrliche Meinung dazu? Eine richtige Entscheidung!

Ich bin ein James Bond Fan, habe alle Filme sicher mindestens 2x gesehen. Aber die letzten beiden Bond-Filme waren in meinen Augen nur noch handelsüblicher Action-Schrott und hatten nichts mehr vom Charme und Witz der alten Filme. Ebenso hab ich Daniel Craig nie als Bond-Figur akzeptiert, sein Äusseres hat nicht zu der smarten Rolle gepasst. Und so gesehen wäre ein Ende der Serie nicht einmal so tragisch, der Stoff für Vorlagen ist eh schon längst aufgebraucht - entsprechend war ja bereits "Casino Royale" nur noch ein schlecht gemachtes Remake eines Klassikers. Dass ich übrigens nicht der Einzige bin der mit dem neuen 007 und den letzten Filmen nichts mehr anfangen konnte beweisen die Zahlen: "Casino Royale" und "Ein Quantum Trost" waren laut MGM/Sony die beiden Bond-Filme mit den schlechtesten Einspielergebnissen aller 007-Abenteuer! 

Aber da sind die Macher auch selber schuld. Immer ausgefallenere Regisseure strichen all die Sachen weg, welche einen Bond von einem normalen Hollywood-Actionfilm unterschieden haben. Bond trank keinen Vodka-Martini mehr, Q ist verschwunden, anzügliche Herrenwitze an die Adresse von Miss Moneypenny waren untersagt, an der Musik wurde geschraubt und sogar der legendäre Satz "Mein Name ist Bond, James Bond." war plötzlich nicht mehr gut genug. Lass bei der "Sendung mit der Maus" mal Maus, Elefant und Armin Maiwald weg, dann schaut vermutlich auch niemand mehr zu. Klar es wird nun Stimmen geben die sagen, man müsse auch einmal neuen Ideen eine Chance geben. Das tu ich auch, aber wenn ich mich auf einen James Bond Film freue, dann erwarte ich auch einen James Bond Film - mit all seinen ganz speziellen Merkmalen, die einen James Bond-Film über all die Jahre zu einem James Bond-Film gemacht haben. 

9. März 2010

Hitler, Goebbels und der Pitt

Ja, der Christoph Waltz hat das Ding. Verdientermassen wurde er für seine Rolle als SS-Mann Hans Landa mit dem goldenen Männchen ausgezeichnet. Film gesehen? Wenn nicht, dann jetzt aber unbedingt ab in den Laden und die DVD kaufen. Der Streifen von Quentin Tarantino ist schlicht ein Meisterwerk, das man auch locker fünf Mal schauen kann und immer wieder neue Aspekte entdeckt. Da gibts einen kurzen Auftritt von Bela B. von den Ärzten oder unzählige Anspielungen auf andere Kultfilme. So zum Beispiel ein - wer hätte das gedacht - Originalzitat aus dem Schweigerschen Kassenhauer "KeinOhrHasen". Ebenso genial die Musik, besonders spannend fand ich die Einspielung von "Cat People" von David Bowie in der finalen Phase des Films. Oder gleich zu Beginn die Lobhudelei auf Ennio Morricone und den Klassiker "Spiel mir das Lied vom Tod". Für mich jedenfalls einer der besten Filme dich ich je gesehen habe und ich wette, es war nicht das letzte Mal. 


Noch ein Wort zu Brad Pitt. Ich mag den ja. Okay, er hat die falsche Frau, aber das ist sein Problem. Die Angelina Jolie geht - meine Meinung - so ganz und gar nicht. Dann lieber die Ex vom Brad, die Jennifer Aniston. Die find ich ja so wirklich heiss und witzig. Aber zurück zum Herr Pitt, er spielt seine Rolle des GI Basterds ja auch grossartig. Mal wieder eine typische Pitt-Rolle, eher wortkarg mit witziger Mimik. Unlängst hab ich "Burn after reading" mit ihm in der Hauptrolle gesehen, ein weiteres Meisterwerk der Coen-Brüder, die bei mir in der Regie-TopTen ja ganz weit oben rangieren. Da hat der Pitt den trotteligen Fitnesstrainer gespielt, verglichen mit dem Aldo Raine - Welten und das macht nen guten Schauspieler aus. Und wenn ich mir überlege dass der Typ Jahrgang 63 hat. Wow, ich hab ein Ziel! Überragt wurde Pitt natürlich vom neuen Oscar-Preisträger Christoph Waltz, ihm nimmt man die Rolle des fiesen Nazis in jeder Sekunde zu hundert Prozent ab. Auch am Schluss, als Hitler, Goebbels und Co. in Flammen aufgehen und Waltz bzw. Landa mal kurz zu den Amis rübermacht. Genial, grosses Kino! Schliesslich noch Mélanie Laurent: einfach nur wow! Ich hab sie schon aus ein paar französischen Filmen gekannt, in "Snowboarder" fiel sie mir als junges Mädchen positiv auf. Analog Marion Cotillard dürfte sie eine grosse Zukunft in Hollywood vor sich haben! 

Wer will da schon Avatar sehen? Ich jedenfalls nicht. Auch "Alice im Wunderland" - der ja in den USA noch erfolgreicher gestartet ist als der blaue Film - reizt mich nicht so wirklich. Derzeit auf meiner To-do-Liste in Sachen Kino: "Invictus", "The men who stare at goats" (lang lebe der Dude!), Shutter Island und "An Education". Und natürlich gibts noch den einen oder anderen französischen Film, aber da sind wir leider in Aarau nicht so wirklich verwöhnt mit. Neue Filme von Gainsbourg, Marceau, Boon oder Depardieu brauchen zum Teil fast ein Jahr bis sie in unserer Gegend landen, Filme von unbekannteren Schauspielern gibts erst gar nicht. Schade, aber dann gibts halt während den Marseille-Ferien noch einen Kinoabend. 

Heute ist nix mit Kino, heute gibts Fussball. Champions-League mit den Bayern gegen Florenz und es geht um die Zukunft von Franck Ribéry. Fliegen die Münchner raus, ist Scarface weg. Überhaupt, eine wahnsinnige Woche in Sachen Fussball. Heute CL, morgen spielt Aarau gegen GC, anschliessend noch einmal CL, Donnerstag spielt Marseille gegen Benfica und am Samstag das FCA-Heimspiel gegen den Z. Gut, alles schau ich beim besten Willen nicht. Aber auf den Samstag freu ich mich und - für einmal ganz der Optimist - ich glaube sogar an einen oder gar 3 Punkte gegen den FC Züri. Wenn nur die Minustemperaturen nicht wären, so mitten im Frühling.

10. November 2009

Wir feiern 40 Jahre "Sesamstrasse"

Genau heute vor 40 Jahren wurde in den USA die erst Folge der Sesamstrasse - oder wie es in den Staaten heisst Sesame Street - augestrahlt. Wow, vierzig Jahre und weit über 100 Emmy-Auszeichnungen später läuft die Sendung immer noch äusserst erfolgreich. Wird in der heutigen Zeit sogar dazu genutzt, die Kinder über Aids und die Schweinegrippe aufzuklären. Grund genug der Sesamstrasse zu gratulieren, ein paar Geheimnisse auszuplaudern und am Schluss singen wir alle gemeinsam ein Lied. Oder so...

  • Eigentlich sollte die Sendung „The Nitty Gritty Itty Bitty Kiddy Show“ heißen, doch in letzter Minute kam die Idee, die Straße nach dem Zauberspruch „Sesam öffne Dich“ aus dem Aladin-Märchen zu nennen.
  • Die Grundidee zur „Sesamstraße“ entstand aus einer traurigen Beobachtung: Die TV-Journalistin Joan Ganz Cooney und ihr Kollege Lloyd Morrison stellten Mitte der 60er Jahre fest, dass amerikanische Kinder zwar bis zu 50 Stunden pro Woche vor der Flimmerkiste saßen, aber außer geistlosen Zeichentrickserien wenig geboten bekamen. Das wollten sie mit der Sendung ändern!
  • In über 140 Ländern gibt es eine auf die örtlichen Ansprüche abgestimmte Version: die „Alam Simsim“ in Ägypten, die chinesische „Zhima Jie“ und in Brasilien leben Krümelmonster und Co. in der „Vila Sesamo“.
  • Jedes Land hat seine eigentümlichen „Sesamstraße“-Figuren: In Südafrika klärt beispielsweise die Puppe Kami, eine HIV-infizierte Halbwaise, die jungen TV-Zuschauer über die Risiken von AIDS auf.
  • Der Start der „Sesamstraße“ in Deutschland verlief jedoch nicht reibungslos: Da Tiffy und Co in amerikanischen Straßenszenen zu sehen waren, die einige Oberen an Slums erinnerten und sogar eine „kulturelle Überfremdung“ befürchteten, schaltete der Bayrische Rundfunk die Sendung in Bayern sogar kurzzeitig ab.
  • Über die Jahre ist die frühe anarchische „Sesamstraße“ mit Oscar aus der Mülltonne, dem keksfressenden Krümelmonster und der tussigen Tiffy unter Aspekten der Political Correctness glattgezogen worden: Der dreckige Oscar wurde aussortiert, das Krümelmonster darf keine fetten Schoko-Kekse mehr fressen, und Tiffy wurde durch die alleinerziehende Monster-Mutter Mona ersetzt.
  • In den USA schauen schon mal Hillary Clinton, Basketballer Michael Jordan oder UN-Generalsekretär Kofi Annan in der „Sesame Street“ vorbei, zuletzt sogar First Lady Michelle Obama.
  • Herr von Bödefeld sollte eigentlich „Blödefeld“ heißen, weil er einen unangenehmen Zeitgenossen darstellen sollte. Der Name wurde jedoch verworfen. Er war nur 5 Jahre in der „Sesamstraße“ zu sehen (bis 1988).
  • Samson hat einen Bruder: Simson. Der trägt jedoch Hut und Fliege, ist seit 1999 nicht mehr in der „Sesamstraße“.
  • Grobis Fell war zu Beginn dunkelgrün, erst später wurde es blau.
  • Die Schnecke Finchen war zuerst männlich, seit den 90er-Jahren ist sie weiblich.

28. September 2009

Polanski hatte Sex mit Merkel

Glaubt Ihr nicht? Oh doch. Als Angela Merkel noch ein junges Mädchen war ist sie aus der DDR in die USA geflohen und hat da bei Jack Nicholson Unterschlupf gefunden. An einer Party hat sie Roman Polanski kennengelernt, der sie sich dann gefügig gemacht und verführt hat. Das ganze ist über 30 Jahre her und seit dem letzten Wochenende wissen es alle: Roman Polanski hatte Sex mit Angela Merkel. Natürlich hiess Merkel damals noch anders - nämlich Samantha Geimer - und sie sah mit 13 Jahren auch noch ganz anders aus. Der US-Geheimdienst hat dann die Geschichte aber vertuscht und Merkel zurück nach Deutschland geschickt und ihr als Gegenleistung für ihr Schweigen einen tollen Job in der Politik besorgt. Am Weekend dann aber der grosse Showdown: Merkel wird vom deutschen Volk als Kanzlerin bestätigt, Polanski soll am Filmfest in Zürich für sein Lebenswerk ausgezeichnet werden - der Tag der Rache ist da. Die Amis wollen Polanski für seine Taten bestrafen, Merkel hat ihm inzwischen aber verziehen und hat mit der Sache abgeschlossen. Also brauchen die USA einen Dummen und den findet man in Form der Schweizer Regierung!

Klar, die Geschichte ist in der Art frei erfunden und passt sich nur all den Verschwörungstheorien an, die derzeit durchs Internet geistern. Fakt ist, Polanski hat Dreck am Stecken. Allerdings ist die Geschichte über 30 Jahre alt. Fakt ist ebenfalls, das Mädchen von damals hat dem Regisseur längst verziehen und sogar gefordert, dass er wieder in die USA einreisen dürfe. Seis drum, die Schweiz steht dank UBS und Libyen-Affäre international nicht wirklich gut da und kann einen Schulterklopfer an der Seite gut gebrauchen. Warum also nicht den Amis einen Dienst erweisen und dafür gibts dann ein US-Sonderkommando obendrauf, welches beim Gadaffi die "Geiseln" rausholt. In meinen Augen ist das der Deal, denn einen anderen Grund für diese lächerliche Festnahme gibt es nicht. Klar hat Polanski einen Fehler gemacht - obwohl US-Zeitungen schreiben dass die Samantha frühreif gewesen sei. Aber eben, die Frau ist inzwischen selber Mutter von Kindern und sie hat dem Polen verziehen, zudem sass Polanski hinter Gittern und musste sich einer Therapie unterziehen. 30 Jahre sind eine lange Zeit und irgendeinmal sollte man dann auch den Fünfer gerade sein lassen und nicht heiliger sein als der Papst. Nicht so die Schweiz! Überkorrekt hat man gehandelt, scheinbar ohne die genauen Fakten zu kenne. Inzwischen haben sich Polen und Frankreich eingemischt und fordern die sofortige Freilassung ihres Landsmanns. Und eben - die Schweiz ist doch neutral, oder nicht? So gesehen hat jetzt also auch die Schweiz ihre Geisel, in Person von Roman Polanski. Vielleicht ist Gaddafi ja zu einem Geiseltausch bereit...

Jaja es waren ja noch die diversen Wahlen. Zugegeben ich bin mit dem Ausgang überhaupt nicht zufrieden. In Deutschland erinnert mich die neue Regierung zu sehr an Biene Maya und ich befürchte soziale Einschränkungen für das deutsche Volk. In Aarau ist irgendwie alles beim alten geblieben, der Stadtammann bleibt im Amt - konnte sogar ein gutes Resultat verzeichnen. Die Herausforderer Michael Ganz und Beat Blattner blieben leider auf der Strecke. Im Kampf um das Vizeamt gab es ebenfalls keinen Sieger, es kommt zum zweiten Wahlgang. Und in der Schulpflege gab es Nachwuchs vom rechten Flügel, mit den Bisherigen in meinen Augen ebenfalls eine eher schlechte Lösung für die Aarauer Kinderschar. Schade, ich hab auf den Big Bang gehofft der ist aber leider ausgeblieben! Dabei haben sich alle Kandidaten doch so sehr Mühe gegeben und an der MAG waren alle irgendwie zu sehen. Ein paar haben Geschenke verteilt, andere serviert und wieder andere sassen breit lächelnd beim Rotwein. Nun gut, jedem Volk die Politiker die es verdient...

Ach ja, an dieser Stelle noch der offizielle Dank an das Hochzeitspaar für die tolle Feier am Samstag. Wir wünschen an dieser Stelle noch einmal alles Gute und werden die super Party soooo schnell nicht mehr vergessen - genau so wie den Slibowizc - Und sogar das Mischpult hat ja funktioniert. HVALA!

1. Januar 2009

Filme für den ersten Tag im neuen Jahr

Ja, heute ist doch genau einer dieser Tage an denen man das Bett am liebsten gar nie verlässt. Zumindest bei mir ist das so. Die Gründe müssen nicht einmal übermässiges Essen oder exzessiver Alkoholgenuss sein, vielmehr vielleicht einfach die Tatsache, dass das Jahr jetzt wieder von vorne losgeht und wir wiederum ein paar turbulente Tage vor uns haben bis zum nächsten neuen Jahr. Und quasi erschlagen von dieser Tatsache bleibe in an diesem Tag eben schon noch gerne unter der kuscheligen Decke.

Darum hier die ultimativen Filmtipps für den Neujahrstag, denn es muss ja nicht immer das Skispringen sein, oder? Und ja, die Filme sind vielleicht etwas speziell. Aber schliesslich ist heute ja auch ein spezieller Dank und US-iTunes sei dank muss ich nicht mal zur Videothek rennen, sondern ich leih mir - zumindest die fehlenden 2 - mal schnell übers Internet aus. Also, los.

Slums of Beverly Hills

Murray Samuel Abromowitz ist ein erfolgloser Autohändler jüdischer Abstammung. Er und seine Kinder wohnen in heruntergekommenen Immobilien in Beverly Hills, die Familie zieht häufig um. Murrays Tochter Vivian verliebt sich in einen Jungen aus der Nachbarschaft. Die schwangere Nichte von Murray Rita zieht ein. Ritas vermögender Vater Mickey ist bereit, die Mietkosten zu übernehmen wenn sein Bruder die Fürsorge für Rita übernehmen würde. Rita soll eine Lehre als Krankenschwester absolvieren. Als Mickey und seine Frau ihre Verwandte besuchen, beleidigt Mickey seinen Bruder als Taugenichts. Vivian rammt daraufhin ihrem Onkel eine Gabel in sein Bein. In diesem Augenblick offenbart Rita ihren Eltern, dass sie schwanger ist.

Ein Film der im familiären Chaos versinkt. Herrlich gespielt von Marisa Tomei, Alan Arkin und vorallem von der süssen Natasha Lyonne. Die inzwischen ja privat mehr Probleme hat, als sie in diesem Film je hatte. Hier der Trailer.

The Royal Tenenbaums

Royal Tenenbaum (Gene Hackman) verliess einst seine Frau Etheline (Anjelica Huston) und die Kinder. Als er nach Jahren zurückkehrt, kämpfen seine talentierten Kinder, die vor Jahren scheinbar vor sportlichen oder literarischen Karrieren standen, mit zahlreichen Schwierigkeiten: Die Adoptivtochter Margot (Gwyneth Paltrow) und der älteste Sohn Richie (Luke Wilson) leiden unter ihren mehr als geschwisterlichen Gefühlen füreinander, und der zweite Sohn Chas (Ben Stiller), der den Tod seiner Frau noch nicht überwunden hat, versucht krankhaft seine Söhne vor jeder Gefahr zu schützen. Royal täuscht eine Krebskrankheit vor und bittet die Familie um Vergebung und Versöhnung. Richie begeht derweil einen Suizidversuch, um die Aufmerksamkeit von Margot auf sich zu ziehen. Margots Ehemann St. Clair (Bill Murray) beauftragt einen Privatdetektiv, um Margots frühere Liebhaber und eine Geliebte zu ermitteln.

Chaos zum Zweiten, dieses Mal mit einem riesigen Staraufgebot. Der Film ist sowas von bitterböse, dass einem oft das Lachen im Hals stecken bleibt. Trotzdem behaupte ich, dass die Handlung gar nicht mal so weit hergeholt ist. Hinter dem Film steckt der geniale Regisseur Wes Anderson, der mit "Darjeeling Express" und "Die Tiefseetaucher" schon mein Herz erobert hat. Filmtrailer.

The Virgin Suicides

Die Familie Lisbon lebt in den siebziger Jahren in einem kleinen Vorstadthaus mit ihren fünf streng behüteten Töchtern: Die blasse, lammfromme Cecilia (13), die Draufgängerin Lux (14), die asketische Bonnie (15), die pingelige Mary (16) und die gescheite Therese (17). Als es Cecilia mit ihrem zweiten Suizidversuch gelingt, ihrem Leben ein Ende zu bereiten, beginnt das „Jahr der Selbstmorde“, das alle Beteiligten und Beobachter für immer verändern wird. Nach dem Verlust Cecilias verstärken die strenggläubigen Eltern die Regeln im Haus drastisch. Eines Abends eskaliert die Situation dennoch.

Bei diesem Film ist dann definitiv Schluss mit lustig. Eigentlich weiss man von Anfang an, wie diese Geschichte enden muss und trotzdem hat man immer wieder Hoffnung, dass es anders kommt. Wie es ausgeht, verrate ich natürlich an dieser Stelle nicht, dafür gebe ich zu, dass ich Kirsten Dunst direkt aus dem Film heraus gerne adoptiert hätte. Den Trailer gibts hier.

Little Miss Sunshine

Sheryl und Richard Hoover leben zusammen mit ihrer Tochter Olive, Sheryls Sohn Dwayne und Richards Vater in Albuquerque im Süden der Vereinigten Staaten. Nachdem Olive erfährt, dass ihr nachträglich der Sieg bei der Wahl zur Little Miss Sunshine des Bundesstaates New Mexico zugesprochen wurde, will sie nun zur bundesweiten Entscheidung nach Los Angeles reisen und den Wettbewerb gewinnen. Gemeinsam mit dem schweigsamen, fünfzehnjährigen Bruder Dwayne, der erst wieder sprechen will, wenn sich sein Wunsch, Testpilot bei der Air Force zu werden, erfüllt hat, dem unkonventionellen Großvater, der gleichzeitig Trainer von Olive ist, dem suizidgefährdeten, homosexuellen Onkel Frank und ihren Eltern macht sich das pummelige Mädchen auf den Weg nach Kalifornien. Die Reise mit einem gelben VW Bus ist von Streitereien und technischen Schwierigkeiten geprägt, bringt die unterschiedlichen Akteure einander aber auch näher.

Und noch einmal eine bitterböse Familientragödie, die aber regelmässig zum Schmunzeln auffordert. Wiederum mit Alan Arkin in einer Hauptrolle, muss man diesen Film wohl nicht näher vorstellen. Immerhin hat er Oscars abgeholt und das im prüden Amerika. Hier gibts mehr davon.

The Cement Garden

In einer englischen Vorortsiedlung lebt eine sechsköpfige Familie mit vier minderjährigen Kindern: den Teenagern Julie, Jack und Sue, sowie dem Nachzügler Tom. Als kurz nacheinander die Eltern sterben und die Kinder als Waisen zurücklassen, beschließen diese, die Situation zu verheimlichen, was aufgrund der sozialen Isolation der Familie leicht gelingt. Die tote Mutter wird im Keller in einer Kiste einzementiert, Julie und Jack übernehmen die Pflichten der Eltern. Erst als sich Julie mit Derek befreundet,wird die Situation kritisch. Derek, der Zugang zum Haus hat, lüftet bald das Geheimnis der Kinder, schweigt aber dazu, bis Julie sich von ihm ab- und auch sexuell ihrem Bruder Jack zuwendet. Es kommt schließlich zum Inzest zwischen beiden Geschwistern.

Zum Abschluss des DVD-Marathons noch einmal Dramatik pur, in der Hauptrolle dieses Films die junge Charlotte Gainsbourg. Der eher unbekannte Film soll sogar zu Madonnas Lieblingen gehören, immerhin zitiert sie in ihrem Song "What it feels like for a Girl" Auszüge aus dem Buch. Ich liebe an diesem - doch recht kranken - Film vorallem seine Traurigkeit, die in steten Grautönen dargestellt wird. Leider kann man den Film nirgends mehr kaufen, dafür gibt es ihn komplett auf YouTube zu sehen.

30. Dezember 2008

iTunes Store USA: ein Paradies!

Ja, ich habs geschafft und den US-iTunes Store überlistet. Was ich da will? Seit Anfang 2008 gibts in den USA (seit Herbst auch in Deutschland) Filme, Serien, Musikvideos und Sportevents über iTunes zu kaufen oder zu mieten. Warum also warten bis die neuesten Simpsons-Folgen in Europa laufen? Warum viel Geld bezahlen wenn es Kino-Blockbuster für eine Handvoll Dollar gibt, bevor sie bei uns überhaupt in die Lichtspielhäuser kommen? Warum für ein Musikalbum 15 Franken bezahlen, wenn man die genau gleichen Songs für 9 Dollar kriegt? Warum nicht von kostenlosen iPhone-Apps profitieren, die bei uns ebenfalls ihren Preis haben?

Der tiefe Dollarkurs - plus die oben erwähnten Fragen - haben mich auf die Idee gebracht, doch mal den US-iTunes-Store auszuprobieren. Nur, mein anfängliche Euphorie wurde getrübt durch den Faktor, dass man um ein Konto einrichten zu können eine US-amerikanische Kreditkarte, sowie eine Anschrift in den USA braucht. Ein bisschen Recherche im Internet haben mich dann aber auf den richtigen und fast legalen Weg gebracht. Und siehe da, heute habe ich mir für ein paar Cents den Klassiker "Breakfast at Tiffany's" mit der bezaubernden Audrey Hepburn geladen. Ein paar CDs stehen ebenfalls noch auf dem Programm. Und das Beste, im US-Shop gibts nicht nur eine riesige Auswahl an Filmen, Serien oder Musik, nein es gibt auch jeden Tag Promotions, die gar nichts kosten.

Wie es geht? Eigentlich ganz einfach. Man braucht nur gute Englischkenntnisse und etwas Vertrauen in die Menschheit. Vorallem ab dann, wenn man irgendwohin nach China ein paar Dollar überweist in der Hoffnung, an nützliche Daten zu kommen. Aber hey, wie gesagt: es hat geklappt! Hier ein kurzer Beschrieb für alle die, die auch Lust an günstiger Musik und vorallem aktuellen Kinofilmen haben.

Als erstes braucht man einen Gutschein für den US-Store, den gibts bei Ebay. Einfach Ausschau halten nach Stichworten wie "Gift Card" oder "iTunes Gift Certificate". Achtet unbedingt darauf, dass ihr einen Gutschein kauft, der zur freien Auswahl im Shop berechtigt, ebenso sollte man auf die Preise dieser Karten achten. Zum Teil sind die überrissen. Der nötige Code kommt dann per Email. Wie die Verkäufer dieser Gutscheine zu den entsprechenden Daten kommen, möchte ich an dieser Stelle eigentlich gar nicht diskutieren. Die haben sie halt einfach... Dann gehts los:
  • iTunes starten
  • Aktuellen Benutzer abmelden, oben rechts
  • Den US Store auswählen (ganz unten)
  • “Redeem” (Gutschein) auswählen und den Code eintippen
  • Zurück zur Homeseite von iTunes
  • "Create Account" anwählen
  • Nutzungsbedingungen akzeptieren
  • Userdaten eingeben (Mail, Passwort)
  • US Adresse eingeben (Wichtig: die Adresse muss es geben, inklusive einer gültigen Telefonnummer. Am besten einfach eine Uni in den USA wählen!)
  • Bei Kreditkarte “None” auswählen, unten erscheint der Gutschein-Code
  • Alles akzeptieren und auf "Create" drücken.
  • Fertig!
Wie erwähnt, bei der Auswahl der Adresse in den USA vorsichtig sein. Ich würde keine private Adresse aussuchen und einen falschen Namen eingeben. Viel besser ist es, wenn ihr eine Universität angebt und dann auch den richtigen Namen eintragt. Die Kommunikation erfolgt sowieso nur über Email und wer da nicht gerade eine Adresse mit einer .ch-Endung hat, fällt erst recht nicht auf. Alles in allem also eine gute Sache und mit ein paar Mails und etwas Vertrauen in den Ebay-Partner auch durchaus machbar. Dass man all die gekauften Sachen - inklusive der Filme - natürlich ohne Probleme auf sein iPhone laden kann versteht sich von selber, ebenso dass der US-Store zahlreiche Gimmicks, Klingeltöne und Apps fürs Kultphone anbietet. Oft sogar kostenlos!

PS: Ja, es gibt da auch so Sachen wie die aktuellsten Staffeln von Dr. House, Grey's Anatomy, Dexter, Hannah Montana, Scrubs, 24, CSI und Co.

19. November 2008

Es oropaxt im Land der Kühe

So langsam geht die Zirkussaison 2008 zu Ende. Ein Jahr lang war das Chaostheater Oropax mit dem Schweizer Nationalzirkus unterwegs und dürfte darum inzwischen einem breiteren Publikum ein Begriff sein. Hätte man noch vor einem Jahr nach "Oropax" gefragt, hätte wohl eine grosse Zahl von Menschen gesagt "Ohrenstöpsel"?

Im Zirkus waren die Oropax-Brüder scheinbar mit einer abgeschwächten Form ihrer Darstellung zu sehen. Kein Wunder, da hat es ja auch immer mal wieder ein Kind im Publikum. Aber genau darum bin ich froh, dass diese Zirkustournee nun endlich dem Ende zu geht und die Martins endlich wieder Vollgas geben dürfen. Sie tun das in Form von zwei Programmen, da wäre einerseits "Der 54. November - die neue Weihnachtsshow" und "Molkerei auf der Bounty", das aktuelle Programm. Da ich schon die letzten Show von Oropax gesehen und von Herzen genossen habe, hab ich mir auch für diese beiden Vorführungen Karten besorgt. Nur, warum machen das Chaostheater einen Umweg am Aargau vorbei? Noch vor einigen Jahren konnten man sie in der tiefsten Provinz des Rüeblilandes - genauer in Buchs - bewundern. Und jetzt? Basel, Luzern, Zürich, Winterthur, Bern...

Ok, es scheint als hätten es die beiden Herren geschafft und müssten nicht mehr durch kleine und unscheinbare Gemeindesäle und Turnhallen tingeln. Andererseits würde ja auch der Aargau ein paar tolle Locations bieten für einen solchen Auftritt. Vorallem wenn man weiss, dass Oropax - nicht erst - seit der Knie-Tournee für volle Säle sorgen. Aber eben, da war doch mal was im Aargau... ein Auftritt in der Bärenmatte Suhr wurde von Protesten begleitet. Die Kirchen demonstrierten gegen angebliche Gotteslästerung. Ich hab das entsprechende Programm in Luzern gesehen und muss sagen "Life of Brian" von den Monty Pythons macht ja auch riesigen Spass und da wird auch über Gott und die biblische Geschichte gelacht. Wenn ich mich richtig erinnere kam die Vorstellung in Suhr dann nicht zu stande und Baden hat nachgezogen und ebenfalls abgesagt.

Und nun werd ich den Eindruck beim Blick auf den Tourplan nicht los, dass das nen Einfluss auf die Tourneeplanung gehabt haben könnte. Es sind nämlich mit Hochdorf, Mels oder Dietikon durchaus ein paar Gemeinden eingeplant, die man durchaus als "Nester", Agglo oder Provinz bezeichnen darf. Da hätten doch Baden, Schöftland oder Aarau bestens einspringen können. Naja, Kopf zerbrechen bringt nichts. Während der ganzen Knie-Tour waren die zensurierten Auftritte durch Kirchen eh kein Thema, aber wer weiss, vielleicht haben sie sich bei den Komödianten selber irgendwo im Hinterkopf eingenistet. Ich freu mich jedenfalls, auf zwei Abende mit Lachgarantie in Basel und im Casinotheater Winterthur.

Mehr Infos gibts hier.