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25. Mai 2011

Hey SVP, fick dich!





Sehr geehrter Alt-Bundesrat Blocher

Unter diesen Umständen bin ich noch so gerne ein Ausländer. Denn zusammengefasst bedeutet das ja, wer nicht ihre SVP wählt, der ist auch kein Schweizer. Wir rechnen: bei den letzten NR-Wahlen hat nicht einmal ein Drittel der wahlberechtigten Schweizer Bevölkerung die damals zur Urne ging ihre Volkspartei gewählt, das heisst im Umkehrschluss, zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung sind Ausländer... Uiuiui, höchste Zeit zu handeln. Eventuell sollte man nun wirklich damit anfangen, an alle Nicht-SVP-Wähler gelbe Armbänder mit schwarzen Sternen drauf zu verteilen?

Aber hey Christoph B., wenn ich das Gelesene nur einigermassen richtig einschätze, dann haben sie mit ihrer Aussage zumindest schon mal die unsicheren Wechselwähler verägert und auch in der restlichen nationalen Politlandschaft für ein bisschen Anti-SVP-Stimmung gesorgt. Gut gebrüllt Blocher: Brunner, Mörgeli & Freysinger bitte dem Führer folgen und ähnlichen Blödsinn erzählen!

6. November 2009

Katy Perry in den Einwohnerrat

Eine etwas unwirkliche Forderung, ich weiss. Aber nachdem ich mir die Unterlagen zur Einwohnerratswahl Ende November durchgeschaut habe, wünschte ich mir eine schillernde Person à la Katy Perry, Shakira oder Lady Gaga. Beeinflusst wird diese Idee natürlich durch den gestrigen Abend, da fanden in Berlin ja die European Music Awards statt - organisiert durch MTV. Der Anlass konnte sich durchaus sehen lassen, angefangen mit einem 20minütigen Konzert von U2 vor dem Brandenburgertor. Dann die Red Carpet Pre-Show, bei der es äusserst amüsante Interviews mit den Künstlern zu hören gab und dann um 21 Uhr ging es dann los mit der eigentlichen Show, präsentiert eben durch diese Katy Perry. Bescheidene 12 mal hat sie sich übrigens gestern Abend umgezogen, alleine würde sie ja für den Einwohnerrat wählenswert machen. Oder anders gesagt, vor jeder Sitzung könnten die Stimmbürger dann entscheiden in welchem Outfit Frau Perry über die Zukunft der Stadt Aarau bestimmt. Aber zurück zu den EMA's: die grosse Gewinnerin war Beyoncé Knowles, ebenso überzeugt haben Tokio Hotel. Enttäuscht dagegen Lady Gaga, welche mit Abwesenheit geglänzt hat. Kurz, die Branche hat sich selber gefeiert, Berlin hat dazu die perfekte Kulisse geboten und sogar unser Aarauer Baschi war da. Ob er Katy Perry wohl auch in den Einwohnerrat wählen würde?

Inzwischen habe ich die Wahl- und Abstimmungsunterlagen ausgefüllt. Meine persönlichen Meinungen waren ja eh im Vorfeld bereits gefestigt und entsprechend konnte ich nur noch kurz JA und NEIN in die Kästchen einfüllen und wer regelmässig meinem Blog liest, der kann sich in etwa ausmalen wo bei Themen wie Waffenexporte, Schlössli-Sanierung oder Minarette JA und wo NEIN steht. Schwieriger hat sich da schon die Wahl der Einwohnerräte gestaltet. Zuerst einmal habe ich da die Menschen gewählt, die ich persönlich kenne und denen ich es zutraue, dass sie dieses Amt verantwortungsvoll ausfüllen können. Die Listenstimme bekam die Partei, aus der die meisten "Wählbaren" hervor gegangen sind. Dann kam das berühmte panaschieren und kumulieren. Nach gut 45 Minuten war das grosse Wählen dann auch schon wieder Vergangenheit und all die freundlichen Kukidentlächler der Plakate kümmern mich ab sofort nicht mehr.

Aber seien wir mal ehrlich. Wo sind sie geblieben, die bunden Vögel der Politik? Gerade mal eine parteilose Kandidatin steht zur Wahl. Die Kandidaten der SP sehen inzwischen genau so bieder aus wie die der FDP. Mit den Grünliberalen hat sich so eine Art Zwitterpartei gebildet, in welcher sich geschäftstüchtige und kapitalorientierti Gewerbler mit Hang zum Umweltschutz zusammen getan haben. Die genauen Ziele dieser Partei sind mir auch nach intensivem Studium des Programms noch nicht klar. Bei der SVP zeigt man sich in Bewegung. Alle Kandidaten und die Kandidatin spazieren durch die Stadt Aarau, lustig sind dabei jeweils die Hintergründe der Fotos. Besonders wenn man wie im einen Fall eine Kneipe erkennen kann. Bei den Grünen kann man ganze Familien wählen: wer irgendwie Niggli oder Siegrist heisst ist da auf der Liste drauf. Interpretationen zu Grossfamilien und Grünen sind durchaus erlaubt. Ebenso hat es auf fast allen Listen Menschen drauf wo mein erster Gedanke war "Was, der und Politik?". Sei es dass ich diesen Personen die Aufgaben rein geistig nicht zutraue oder dann aber nicht weiss, woher sie jetzt noch Zeit für dieses Amt nehmen wollen.

Aber eben, unterm Strich muss man ja sagen dass wir froh sein können, dass es überhaupt noch Leute gibt, welche ein solches Amt freiwillig auf sich nehmen. Es ist - wie ich selber merken durfte - mit viel Aufwand verbunden und es braucht tierisch viel Nerven. Dieser Parteifilz macht konstruktive Diskussionen nicht immer einfach und oft kann man eine Sache nicht einfach gut finde, weil die Partei sagt dass es schlecht ist. Und so gesehen find ich die freie Kandidatur der parteilosen Kandidatin eine gute Sache, allerdings dürfte sie mit ihrer einzelnen Stimme im Rat untergehen. Auf alle Fälle bin ich gespannt, wie das Resultat Ende Monat aussehen wird. Bei der Stadtratswahl vor ein paar Wochen kam es ja zu einem kleinen Rechtsrutsch und man darf gespannt sein ob sich das im Einwohnerrat fortsetzt. Anhand der Kandidatenauswahl der mitterechts Parteien habe ich da allerdings meine Zweifel, bin sogar der Meinung dass SP, Pro Aarau und Jetzt! mit klar besseren/bekannteren/fähigeren Leuten in den Kampf um Stimmen ziehen. Aber eben, wir werden es Ende Monat sehen wie richtig oder falsch meine Prognose ist. Katy Perry wird wohl nicht dabei sein...

7. November 2008

Die Wahrheit über Sarah Palin

Intellektuell wirkt sie bisweilen unbeholfen, und auch sonst weist Sarah Palin, bis gestern Vizepräsidentschaftskandidatin von John McCain, manche Wissenslücke auf. Wie wenig sie wirklich über die Welt weiß, wurde erst jetzt bekannt.

Die Wahl ist verloren, die Stunden der Wahrheit sind angebrochen. Im Wahlkampfteam des unterlegenen John McCain werden nun die Messer gezückt - und Wahrheiten verkündet, deren vorheriges Bekanntwerden tunlichst verhindert wurde. Und so gibt es neue Erkenntnisse, die vor allem McCains Vizekandidatin Sarah Palin betreffen. Die Gouverneurin von Alaska sei von Anfang an eine riskante Wahl gewesen, heißt es. Schon vor dem Parteitag der Republikaner hätten einige McCain-Berater Palins Eignung für das Amt der Nummer zwei im Staate angezweifelt, berichtet der konservative US-Sender "Fox News".

Stück für Stück habe sich bestätigt, dass die Gouverneurin Alaskas der Aufgabe nicht gewachsen sei. Ihre Wissenslücken hätten McCains Berater zur Verzweiflung gebracht. So wusste Palin offenbar nicht, welche Staaten das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (Nafta) unterzeichnet hatten. Peinlich, denn die drei Länder sollte sie eigentlich kennen: Es sind die USA, Mexiko und Kanada. Geografische Kenntnisse über ihren Heimatkontinent scheint sie auch nicht zu haben. Sie habe Probleme gehabt, alle Länder Nordamerikas aufzählen zu können, wird laut "Fox News" behauptet.

Sobald sich die geografischen Kenntnisse auf Gebiete außerhalb Amerikas erstreckten, sei Palin ohnehin verloren gewesen. Was ist eigentlich Afrika? So genau wusste Palin das offenbar nicht. Ihr habe erklärt werden müssen, dass Afrika ein Kontinent ist und kein eigenständiges Land.

Aber nicht nur die weißen Flecken auf Palins innerer Landkarte verstörten die Umgebung der eigenwilligen Vizekandidaten, auch andere Aktionen riefen Stirnrunzeln hervor. Eines Tages, als man sie von ihrem Hotel abholen wollte, kam Palin geradewegs aus der Dusche und stand im Bademantel vor den überraschten Gästen. McCain Berater beschwerten sich zudem über den Kaufrausch der Nummer zwei. Diese sei gerne auf große Shoppingtour gegangen: Dabei habe sie doch schon genug passende Kleidung gehabt, hieß es.

Mit ihrem Blödsinn über Russland, das man von Alaska aus sehen könne, und den immer gleichen Wahlkampfparolen, machte sie sich an nur einem Abend zu einer Karikatur einer Vizekandidatin. Das Gelächter war groß, doch Palin selbst fand die Sache gar nicht komisch. Ihren ganzen Frust über den TV-Patzer habe sie anschließend an ihren Mitarbeitern ausgelassen. Als sie morgens die Zeitungen aufschlug und die Häme und Kritik über ihren TV-Auftritt las, habe sie einen Wutanfall bekommen, so "Fox News". Das Verhältnis zu ihrem Beraterstab war nun endgültig zerrüttet. Palin sei danach so gehässig zu ihren Mitarbeitern gewesen, dass einige Mitarbeiter oftmals in Tränen ausgebrochen seien.


Quelle: Stern

5. November 2008

Dear Mister President

Ich gratuliere zur Wahl und wünsche Ihnen und ihrem Land alles erdenklich Gute für die Zukunft.

Barack Obama hat es also geschafft und während seiner Antrittsrede in den frühen Morgenstunden habe ich ein paar Tränchen verdrückt. Wahnsinn! Dieser Mann ist vermutlich einer der grössten Redner die ich je gesehen habe. Was bei seiner Antrittsrede aber zu hören war, das war zum Glück mehr als nur heisse Luft. Oder welcher Präsident hat schon im Moment seines grössten Erfolgs an Minderheiten gedacht und diesen eine bessere Zukunft versprochen? Ebenso hat Obama Grösse bewiesen und in der Stunde des Erfolgs seinem Gegenspieler McCain höflich gratuliert und versprochen, dass er für eine Zusammenarbeit offen sei. Mit viel Würde halt.

Seine Rede war visionär. Er hat von einer 106jährigen, schwarzen Frau erzählt und sich gefragt, was diese Frau wohl jetzt gerade fühle und was sie schon alles erlebt habe in ihrem langen Leben. Heute, am Tag wo der erste schwarze Präsident in der Geschichte Amerikas gewählt wurde. Und Obama hat in dem Moment in die Zukunft geschaut und die Frage gestellt, was seine Töchter - wenn sie dereinst vielleicht auch mal 106 Jahre alt werden - einmal ihren Enkeln erzählen können. Ich bin gespannt....

Obama steht für Hoffnung, Obama steht für einen Wechsel. Das Image der Vereinigten Staaten kann nur besser werden, die USA können nur gewinnen. Mit der Wahl von Barack Obama zum neuen Präsidenten Amerikas habe ich Hoffnung auf neuen Wind in der Wirtschaft, weniger Kriege auf dieser Welt, die Abschaffung der Todesstrafe, Klimawandel, Kampf dem Rassismus und und und... ich hoffe, dass Obama mit genau diesem Druck und all den Erwartungen umgehen kann. Und zumindest ein paar davon erfüllen kann. Seine vielen jungen Wähler, die zum Teil zum ersten Mal an die Urne gegangen sind, werden es ihm danken.

Und bitte man möge aufhören mit den Vergleichen mit Martin Luther King und JFK, deren Biografien haben ein schlechtes Ende genommen. Und Obama hat jetzt erst einmal viel Arbeit vor sich, für eine bessere Welt und da ist ein feiges Attentat nicht eingeplant! Auch wenn die ersten Reaktionen (zum Beispiel) aus dem konservativen Israel und aus dem naziverseuchten White-Trash-Untergrund der USA auf mich nicht gerade beruhigend wirken. Aber wie krank ist es eigentlich, dass sich - wenn auch aus verschiedenen Gründen - diese zwei Gruppierungen plötzlich verbünden....?

Good Luck Mr. President. Ich bin stolz diesen historischen Moment miterlebt zu haben. Übrigens während der ganzen Nacht beim ZDF, der BBC, CNN und Al Jazeera. Die Mischung machts.

1. November 2008

On November 4th: Dont vote!

In der Nacht auf Mittwoch ist es soweit: die Vereinigten Staaten wählen. Unter einer kreativen Regieleistung von Steven Spielberg rufen nun verschiedene Musiker und Schauspieler den Wählern die Wichtigkeit von diesem Ereignis noch einmal ins Gedächtnis. "On November, 4th: Dont Vote!" Diesen Satz sollen sie allen Ernstes in die Kamera sagen. Das erscheint nicht nur Tom Cruise, Justin Timberlake und Snoop Dogg suspekt. Auch Leonardo DiCaprio, Cameron Diaz, Harrison Ford, Julia Roberts, Ben Stiller, Will Smith, Sacha Baron Cohen (als Borat), Zach Braff, Colin Farrell, Neil Patrick Harris, Scarlett Johansson, Shia LeBeouf, Tobey Maguire, Ryan Reynolds und Jason Segal haben zunächst ihre Zweifel an Steven Spielbergs Regie-Anweisung. Der weiß aber genau, was er tut – und kommt zu diesem Zweck sogar selbst vor die Kamera.

Der Spot, der eher wie ein sympathisches "Making Of" eines professionellen Werbeclips rüberkommt, bedient sich dabei eines altbekannten Phänomens: Sag' den Leuten, was sie nicht tun sollen – und sie tun es. Nach der ersten Hälfte des Spots löst Spielberg das Theater auf und lässt die Leute mitteilen, was sie wirklich denken. Die Aussagen der Stars bleiben dabei meist neutral, wenn auch, wie im Falle eines Snoop Dogg, doch zumindest eindeutig "gefärbt".

"5 More Friends" ist, wie der Name schon verrät, der zweite und wahrscheinlich letzte Teil dieser Non-Profit-Produktion. Absender der Spots ist die überparteiliche Organisation "Declare Yourself", die versucht, vor allem junge Amerikaner für die Wahlen zu begeistern. Zu diesem Zweck haben sie sich mit DiCaprios Produktionsfirma "Appian Way" sowie Google, YouTube und MySpace kurzgeschlossen, um das Video webweit zu promoten.


26. Januar 2008

Eure Stimme für Hanna Selina

Im Internet gibts ja Wahlen und Abstimmungen zu jedem erdenklichen Thema. Der tollste Hund, der knackigste Arsch, das best getunteste Auto, den grössten Kürbis und so weiter. Eigentlich hab ich mit solchen Abstimmungen ja nichts am Hut. Bei der Wahl zum schönsten Kind des Universums (naja, ein bisschen übertreiben darf man ja) hab ich für einmal selber eine Stimme abgegeben. Und das bitte ich euch, auch zu tun.

Im Rennen um das sogenannte "Suprababy" (ja, das heisst tatsächlich so, aufgrund der organisierenden Fotofirma) ist nämlich auch die kleine Hanna Selina. Ihr Papi ist mein Alte Garde-Kumpel und Weinkenner Pesche, die Mami die Manuela. Falls die Kleine diese Wahl gewinnen sollte, kriegt das junge Glück eine neue Familienkutsche. Und weil ich das noch lustig fände und ihnen so ein Auto (oder auch Familienferien) gönnen würde, unterstütze ich die Aktion "Hanna Selina for Suprababy!" Nach diesem hübschen Kind müsst ihr Ausschau halten:

Und nun ab auf die Wahlwebsite, den "Abstimmen"-Button drücken und (derzeit) auf Seite 3 der Auswahl findet ihr die Hanna Selina. Ach ja, man kann pro Computer (IP) nur einmal abstimmen. Aber in der heutigen Zeit steht ja noch eine Kiste im Büro und übers Handy und und... Danke für eure Stimme!

28. November 2007

Wir suchen das Wort des Jahres 07

So, noch wenige Tage und wir haben auch den November hinter uns gebracht. So langsam aber sicher beginnt wieder die Zeit der Jahresrückblicke. Wir erinnern uns zurück, was uns das vergangene Jahr so alles beschert hat und lassen die vergangenen Monate noch einmal Revue passieren. Ja, auch bei Monsieur Fischer gibt es in diesem Jahr wieder einen zweiteiligen Jahresrückblick, aber damit gedulden wir uns jetzt erst noch ein bisschen. Wie gesagt, es ist erst Ende November.

Vielmehr möchte ich einen kleinen Aufruf starten, denn wie alle Jahre wird auch in diesem Jahr wieder das Wort des Jahres gesucht. Jeder kann seine Vorschläge einreichen und mit etwas Glück - Achtung Hammerpreis - einen Gutschein von einer Buchhandlung in Liechtenstein gewinnen. Ich hoffe, die verschicken ihre Bücher auch. Nun gut, man beteiligt sich da ja nicht wegen dem möglichen Gewinn, sondern der schönen Wörter wegen. Letztes Jahr hat übrigens in der Schweiz der Ausdruck "Rauchverbot" das Rennen gemacht. Unwort war "erweiterter Selbstmord" und der Satz des Jahres kam von Bundesrätin Leuthard, ihr Kommentar zur Wahl in das hohe Amt: "Ich kann das!".

Früher gabs mal Sachen wie "Konkordanz" (2003), "Meh Dräck" (2004) oder die "Aldisierung" im Jahr 2005. In Deutschland haben schon Wörter wie "Sozialabbau", "Ellenbogengesellschaft" (bereits 1982!), "Multimedia" oder "Superwahljahr" gewonnen. Bei den Uwörtern gab es bei unseren nördlichen Nachbarn Ausdrücke wie "Tätervolk", "Freiwillige Ausreise" oder "Humankapital".

In der Schweiz kann man noch bis Ende Woche übers Internet Vorschläge einreichen, die endgültige Wahl trifft dann eine Fachjury. Ich habe in diesem Jahr auch mitgemacht und die folgenden Worte eingereicht: "Geheimplan", "Schäfchenplakat" und "Blutdoping". Als Unwort kam mir der Begriff "Prügelopfer" in den Sinn und der Satz des Jahres kam vom SVP-Mann Ueli Maurer: "Das Rütli ist nur eine Wiese mit Kuhdreck!" Ob sie in die Auswahl kommen, werde ich nie erfahren, ausser eines der Worte würde gewinnen. Allerdings denke ich gerade beim "Geheimplan", dass dieses Wort nicht nur mir aufgefallen ist im ablaufenden Jahr.

Eure Vorschläge könnt ihr auf der offiziellen Seite zum Wort des Jahres hinterlassen oder aber natürlich auch hier bei mir in den Kommentaren, nur gibts hier halt keinen Liechtensteiner Büchergutschein zu gewinnen...

Edit 05.12.07: Die Wörter sind bestimmt... Mundart Wort des Jahres ist "pimpen", Wort allgemein "Sterbetourismus", Unwort "Klimakompensation" und als Satz des Jahres wurde mein Vorschlag gewählt, nämlich die Aussage von Ueli Maurer: "Das Rütli ist nur weine Wiese mit Kuhdreck".

Foto Mörgeli: Tagi

1. November 2007

Du hast hier nichts zu suchen!

Ausser du bist über Google hier gelandet. Nachdem mein Besucherzähler und Suchwörterverwalter Viviano in den letzten paar Wochen mit einem Seitenumbau beschäftigt war und darum keine Suchbegriffe liefern konnte, ist es nun endlich mal wieder soweit. Monsieur Fischer erklärt die Welt oder besser, versucht zu erklären mit welch abenteuerlichen Google-Suchbegriffen Menschen im vergangenen Monat auf diesem Blog gelandet sind.

Bevor ich aber zu den Suchbegriffen als solche komme, erst mal die Hotshots des Monats. Die Top 3 Namen des Oktobers:
Dass Frau Jordi und Frau Wild im Zusammenhang mit ein paar bestimmten Adjektiven gesucht wurden, versteht sich von selber. Bei Annakin und Emel standen ihre neuen CDs im Vordergrund. Bei Oli Pocher und Harald Schmidt natürlich ihre neue Late Night Show im Ersten. Aber nochmal zu Francine Jordi, nach ihrem Aufritt bei der Schweizer Hits-Sendung vom letzten Sonntag im Swiss Television haben sich die Suchanfragen zum Thema Jordi noch einmal verdoppelt. Aber ich muss ehrlich sagen, die junge Frau ist sowas von charmant, als dass ich hoffe (und auch glaube), dass sie sich nicht für irgendwelche Playboy-Fotos oder so hergibt. Auch wenn sich das - den Suchanfragen zufolge - unzählige Männer wünschen würden.

So und nun zu den Suchbegriffen des vergangenen Monats. Da standen im Oktober natürlich die Wahlen im Vordergrund (Nr. 1 Suchbegriff war "Michael Hunziker"), die Jugendgewalt (Nr. 1 Suchbegriff "Nicky"), regionale Geschichten (Nr. 1 Suchbegriff "H&M Aarau"), Medien (Nr. Suchbegriff "Eva Herman") oder das traurige Thema Burma. Besonders viel Traffic (jeweils gegen 1000 Besucher pro Tag) haben mir wiederum Eva Herman und ihr Abgang bei Kerner, sowie grad gestern noch Nina Hagen bei Maischberger gebracht. Immer diese Skandälchen...

Und hier nun die abgefahrensten Google-Suchbegriffe des Monats Oktober:

Alles feige SVP-Wähler
Hat jemand gesagt, dass Schäfchen besonders mutig wären?

Vreneli hat eine Stirnlocke
Echt und ich dachte immer diese Frisur wäre out

Welche Temperatur herrscht im Schlafzimmer?
Heiss, gaaaanz heiss...!

Tja Manni der todbringende Krebs ist deiner, auf alle Fälle!
Mir fehlen die Worte... wer gibt so nen Schrott bei Google ein?

I love bizarre Animals
Hmmm, ja. Viel Spass in dem Fall.

Hat St. Moritz Kokain im Abwasser?
Oh ja und nicht nur da.

Gabriele Pauli in den Sankt Pauli Nachrichten mit Latex
Und ich dachte, sie wäre nur bei Park Avenue zu sehen gewesen.

Frauentausch und Swinger in Aarau
Also Schwingfest war in Aarau, aber ob da Frauen getauscht wurden?

An dieser Stelle darum mal wieder ein "Dankeschön" an meine treue Leserschaft. Besonders freuen mich immer die Kommentare, die sind schliesslich das Salz in der Blog-Suppe!

22. Oktober 2007

Die 8 Persönlichkeiten des Tages

Ermittelt anhand der Suchanfragen bei den deutschsprachigen Google-News . Irgendwie decken sich die Anfragen der User mit meinen Weekend-Erlebnissen, Sport und Politik dominieren.

Lewis Hamilton:
Der grosse Verlierer der gestern abgeschlossenen Formel1-Saison
Roger Federer:
Unsere Tennis Nummer 1 hat in Madrid gewonnen verloren.
Jens Lehmann:
Der deutsche Torwart wurde bei Arsenal London auf die Bank gesetzt.
Kurt Beck:
SPD-Mann der in Deutschland ums Arbeitslosengeld streitet.
Felix Gutzwiller:
Neo-Ständerat der Zürcher FDP, obwohl er Baseldeutsch spricht.
Lojze Peterle:
Will slowenischer Präsident werden und muss in die Stichwahl.
Christoph Blocher:
Umstrittener Bundesrat und Aushängeschild der gestern erfolgreich gewählten SVP.
Karl Wendlinger:
Ehemaliger F1-Fahrer aus Österreich und aktueller FIA-GT-Favorit.

Wochenend Bilanz, nüchtern analysiert...

Wahlen: Wenn ich mir überlege, wen ich letzte Woche auf meinen Wahlzettel geschrieben habe und nun anschaue, wer es in den National- und Ständerat geschafft hat, dann komme ich zur Erkenntnis, dass ich wohl "falsch gewählt" haben muss. Oder anders gesagt, ich bin jetzt als Wähler in Bern nicht so vertreten, wie ich mir das gewünscht hätte. Ich verzichte jetzt aber auch irgendwelche moralisch angehauchten Ausführungen. Das ist Demokratie, der Souverän hat gewählt und als unterlegener Wähler habe ich das zu akzeptieren.

Ich bin jedenfalls durchaus gespannt, wie sich diese Sitzgewinne der SVP und der Grünen auf die Schweizer Politik auswirken werden. Lustig fand ich ja, dass sich gestern in der Elefantenrunde des Schweizer Fernsehens alle Parteipräsidenten als Sieger sahen. Sogar der Mann von der SP fand noch einen Grund sich zu freuen, aufgrund eines Sitzes im Kanton Genf. Mir kam da irgendwie der Wahl-Sketch von Emil Steinberger in den Sinn...

Dass ich mich über die Annahme des Projektierungskredits für ein neues Fussballstadion in Aarau freue, ist klar. Nun kann die Planung endlich los gehen. Der grosse Brocken, die eigentliche Abstimmung über den Bau, steht allerdings noch aus und erfordert noch (sehr) viel Arbeit.

Fussball: Ja, sauber gemacht FC Aarau. Zum Glück hab ich auf die Fahrt ins kalte Kriens verzichtet. Ich hab in der Nacht zuvor von dieser blöden FCA-Niederlage geträumt, das bilde ich mir zumindest ein. Im Pokal gegen einen unterklassigen Gegner zu verlieren ist immer blöd, aber scheinbar hat die Leistung auf dem Krienser Kleinfeld einer Arbeitsverweigerung unsererseits geglichen.

Marseille hat in Frankreich wenigstens das Kellerduell gegen Lens gerade mal mit 1 zu 0 gewonnen. Immerhin 3 Punkte, heute fragt keiner mehr nach dem Resultat. Aber um nochmal kurz auf den Schweiezr Pokal zu kommen, mir tut übrigens das Ausscheiden von Concordia Basel gegen den FCZ leid. Der Unterklassige hat bis zu 93ten Minute geführt und dazu durch Bieli noch 2 Tore erzielt, die der Schiri nicht gegeben hat. Schliesslich hat der Schweizer Meister dann im Elfmeterschiessen mit 7 zu 6 gewonnen.

TV-Bilanz: Wir hatten gestern Besuch und es lief andauernd der Fernseher. Irgendwie schräg, aber die Wahlen in der Schweiz haben durchaus die ganze Truppe interessiert. Dazu noch etwas Fussball aus England und Deutschland. Gepaart mit Käse, Salami und Rotwein hat das durchaus gepasst. Wesentlich weniger unterhaltsam war der Samstag, da hab ich noch nen Teil von Raabs Stock Car Crash Challenge geschaut, ui war das langweilig. Bin sonst echt ein Freund von diesen Raab-Events, aber dafür konnte ich mich nun wirklich nicht begeistern. Und scheinbar war ich mit dieser Meinung nicht alleine, die Stimmung in der riesigen Schalke-Arena war auf dem Nullpunkt. Hat jemand diese neue Bohlen-Talent-Show (Bohlen und Talent im gleichen Satz?) gesehen, war die gut?

Gestern Abend natürlich dann noch das Formel 1-Finale. Wow, das war mal ne gute Show. Dass es der Hamilton nicht gemacht hat, ist natürlich schade. Aber der Junge hat noch so viel Zeit. Für den Kimi freut es mich, schliesslich ist er der Fahrer mit den meisten Siegen in der vergangenen Saison. So gesehen hat er es verdient.

Wetter: Der Winter ist da. Meine Eltern waren in der Bergen und hatten so viel Schnee, dass sie beinahe hätten bleiben müssen. Bei uns wars einfach kalt und ansonsten hat mich das Wetter eher an den April, als an den Oktober erinnert. Freue mich aber durchaus auch auf den ersten Schnee. Was dann bereits wieder zu Spekulationen über weisse Weihnachten führen dürfte.

Foto1: Pudels Kern

19. Oktober 2007

Wahl '07: Schönheit als Chance?

So, in 3 Tagen wissen wir endlich, wer für die nächsten 4 Jahre im Schweizer Parlament sitzt und uns Bürger - hoffentlich - würdig vertritt. Glücklicherweise ist das Wahlkampfgebrüll in den letzten Tagen vor dem grossen Tag etwas ruhiger geworden. Zahlreiche Medien verzichten in der letzten Woche vor dem eigentlichen Wahltag auf politisch wegweisende Berichterstattung und das zahlt sich aus. Vermutlich aus diesem Grund konnte es sich das Politmagazin "Rundschau" vom Schweizer Fernsehen diese Woche auch leisten, einen amüsanten Bericht zum Thema Schönheit und Politik zu senden.

Scheinbar gibt es tatsächlich wissenschaftliche Erhebungen darüber, welchen Einfluss das Aussehen auf die Wahl oder eben Nichtwahl einer Politikerin hat. Bei Lupe findet derzeit zudem eine Umfrage statt, er will wissen welche Faktoren den Wähler in seiner finalen Entscheidung beeinflussen. Und auch da wird klar, das Erscheinungsbild eines Kandidaten spielt eine erhebliche Rolle.

Ich hab mir nun die Rundschau zum Vorbild genommen und mal eben die Liste der Nationalrätinnen der letzten Legislaturperiode unter die Lupe genommen. Dass der Faktor "Sympathie" dabei vermutlich eine grosse Rolle gespielt haben dürfte, versteht sich von selber. Gerne hätte ich ja so ne Art "Miss Wahlkampf 2007" gekürt, aber die Liste der Kandidatinnen ist in diesem Jahr - zum Glück - schier endlos lang und ich wäre vermutlich nie zu einem Ergebnis gekommen.

Darum hier Monsieur Fischers - absolut subjektiv - gewählte Top 5 der Schweizer Politikerinnen:



Evi Allemann, SP Bern



Chantal Galladé, SP Zürich



Pascale Bruderer, SP Aargau



Ursual Wyss, SP Bern



Christa Markwalder, FDP Bern

Dass drei der fünf Politikerinnen aus dem Kanton Bern kommen und 4 von ihnen zur SP gehören ist entweder Zufall oder hängt damit zusammen, dass vielleicht bei den bürgerlichen Parteien junge Frauen eher weniger Chancen haben gewählt zu werden. Aber auch das, reinste Fischersche Theorie.

Damit diese Liste jetzt aber nicht total chauvinistisch (wirklich ernst gemeint ist sie ja eh nicht) daherkommt, stell ich dieses Post natürlich unter einen wissenschaftlichen Aspekt: wenn nämlich am Sonntagabend alle 5 Kandidatinnen vom Stimmvolk gewählt wurden, hat sich die Theorie bestätigt, dass es hübsche Poltikerinnen einfacher haben, als nicht ganz so gut aussehende Menschen.

Und ach ja, wer bis heute noch nicht brieflich gewählt hat dem sei noch einmal gesagt: Wer nicht wählt, hat schlechten Sex!

Fotos: Persönliche Homepages/www.parlament.ch

18. Oktober 2007

Blog fragt, Politiker antwortet - letzte Folge

In loser Folge stellen sich in dieser Serie Kandidatinnen und Kandidaten der Nationalratswahlen vom 21. Oktober meinen Fragen. Die Fragebögen habe ich per Email an Politikerinnen und Politiker verschickt, welche aus meinem Wahlkreis (AG/5000) stammen. Ob die Parteivertreter meine Fragen beantworten wollten, lag natürlich in ihrem Ermessen. Ihre Antworten wurden ungekürzt abgedruckt. Danke all denen, die sich die Zeit genommen haben!

Heute: Urs Hofmann, SP, Aarau

Soll sich der Bund stärker für die Integration von Ausländerinnen und Ausländern engagieren, wenn ja wie?

Schwergewichtig muss die Integration von Ausländerinnen und Ausländern auf kantonaler und kommunaler Ebene umgesetzt werden. Der Bund kann jedoch koordinierend tätig werden, Grundlagenarbeit leisten, in seinem gesamten Tätigkeitsbereich die Anliegen der Integration berücksichtigen und die Massnahmen der Kantone und Gemeinden finanziell unterstützen. Dies sieht das neue Bundesgesetz über Ausländerinnen und Ausländer ausdrücklich vor. Ich bin der Ansicht, dass dem Bund in diesem Bereich eine wichtige Vorbildfunktion zukommt. Generell zur Integrationsfrage verweise ich auf das Positionspapier der SP vom Mai 2007 (www.spschweiz.ch).

Legalize it. Soll Cannabis legalisiert werden?

Die heutige Regelung mit einer Strafbarkeit des Konsums, die faktisch kaum durchgesetzt wird, ist heuchlerisch. Sie schadet dem Ansehen des Rechtsstaates. Für viele Junge ist es nicht nachvollziehbar, dass sie zwar ab 16 bzw. 18 Alkohol trinken und sich beliebig volllaufen lassen dürfen, jedoch für einen Joint bestraft werden. Ich bin deshalb für eine Straffreiheit des Cannabis-Konsums, die allerdings begleitet sein muss durch wirksame Präventions- massnahmen und eine minimale Altersgrenze.

Die Stadt Aarau möchte im Torfeld Süd ein neues Fussballstadion bauen. Ihre Einstellung dazu?

Ich halte den Standort im Torfeld mit der Realisierung eines Einkaufszentrums bezüglich der Stadtentwicklung von Aarau nach wie vor für problematisch, da damit die Zentrum sentwicklung im Bereich Altstadt – Bahnhof geschwächt wird. Als FCA-Fan will ich jedoch ein neues Stadion und werde deshalb trotz meiner Bedenken Ja stimmen.

Befürworten Sie ein striktes Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und Restaurants?

Ja.

Eine Volksinitiative will den Bau von Minaretten verbieten. Ihre Meinung zu diesem Thema?

Die Initiative verstösst gegen das elementare Grundrecht der Religionsfreiheit. Es ist völlig unverständlich, dass jemand in einem liberalen Rechtsstaat eine solche Forderung erhebt.

Rentenalter 67 für Frauen und Männer?

Angesichts der Bedürfnisse der Arbeitnehmenden ist eine solche Forderung völlig verfehlt. Wichtig ist die Realisierung eines flexiblen Rentenalters, welches es auch Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen erlaubt, vorzeitig in Pension zu gehen und nicht nur den Gutverdienenden, die in der Regel nicht bis 65 arbeiten.

Thema Jugendgewalt: Wie soll der Staat der angespannten Lage wieder Herr werden?

Letztlich muss sowohl auf der Ebene der Prävention als auch der Repression angesetzt werden:

Prävention: Jugendgewalt ist kein Naturphänomen, sondern hat gesellschaftliche Ursachen. In erster Linie müssen somit präventive bzw. integrative Massnahmen getroffen werden. Die SP-Fraktion hat dazu in der Sommersession 2007 ein Positionspapier verabschiedet (www.spschweiz.ch). Die SP Aargau hat sich an ihrem Parteitag vom Mai 2007 im Rahmen einer Resolution ebenfalls zur Jugendgewalt geäussert (www.sp-aargau.ch). Ich kann mich den Schlussfolgerungen beider Papiere anschliessen.

Repression: Da Jugendgewalt - gerade auch im öffentlichen Raum - vielerorts ein akutes Problem ist, reicht kurzfristig eine noch so gute Prävention jedoch nicht aus. Die Erhaltung von Sicherheit im öffentlichen Raum ist für mich eine prioritäre Aufgabe des Staates. Auch wenn eine absolute Sicherheit nirgends möglich ist, so dürfen wir vom Staat dennoch erwarten, dass er bei einer Häufung von Gewalttaten sofort handelt. Konkret heisst dies, dass die Polizeipräsenz in den heiklen Gebieten verstärkt und mit gezielter Gassenarbeit eingeschritten wird.

Generell muss es jedoch bei Gewalt heissen: Hinschauen. Gewalt darf nicht toleriert werden. Das gilt sowohl für die Schule als auch den öffentlichen Raum. Wer Gewalt ausübt – und sei sie anfangs auch nur „harmlose“ muss mit Konsequenzen rechnen müssen. Dazu braucht es nebst der polizeilichen Kontrolltätigkeit im öffentlichen Raum auch eine enge Zusammenarbeit der Polizeiorgane bzw. der Jugendanwaltschaft mit den Schulen. Ich habe den Eindruck, dass man in der Stadt Aarau das zunehmende Gewaltpotential in der Innenstadt zu lange nicht wahrnehmen wollte und somit zu lange nicht mit der nötigen Konsequenz reagiert hat.

Der Bundesrat möchte neue AKWs bewilligen, der Aargau steht als Standort zur Diskussion. Für Sie tragbar?

Ob im Aargau oder anderswo in der Schweiz ist nicht entscheiden. Ich lehne den Bau neuer AKW’s aus grundsätzlichen Überlegungen ab, da ich die mit Kernkraftwerken verbundenen Risiken für zu gross erachte. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines Grossereignisses gering ist, wäre dieses im Ernstfall derart verheerend, dass wir dieses Risiko nicht eingehen dürfen. Es entspricht einem Grundsatz meiner politischen Tätigkeit, auch als politisch Verant- wortlicher nur das zu tun, was ich als Privatperson mit meinem Gewissen vereinbaren kann und wofür ich die Verantwortung übernehmen kann. Für AKW’s kann ich dies nicht.

Sollen Armeeangehörige in Zukunft ihre Waffe im Zeughaus oder zu Hause aufbewahren?

Natürlich im Zeughaus. Wofür braucht jemand zu Hause ein Sturmgewehr?

Gehört die Schweiz in die EU? Wenn ja, warum und wenn nein, warum nicht?

Ja. Die Schweiz liegt im Herzen Europas. Die EU ist der grösste Handelspartner der Schweiz. Dessen Entscheide und Gesetzgebung sind auch für unser Land von entscheidender B edeutung. Gelingt es der EU, sich föderalistischer zu organisieren, wird die Schweiz bis in 10 Jahren der europäischen Staatengemeinschaft beigetreten sein, da dann auch die Mehrheit der Bevölkerung erkannt haben wird, dass es uns mehr bringt, rechtzeitig bei der Entscheidfindung mitzuwirken, als im Nachhinein nolens volens nachzuvollziehen, was die anderen in Brüssel ohne uns beschlossen haben.

Teil 1: Michael Hunziker, FDP
Teil 2: Michael Ganz, Forum liberale Mitte
Teil 3: Sämi Richner, EVP
Teil 4: André Rotzetter, CVP

17. Oktober 2007

Wahl-Countdown: Die Umfrage!

EDIT (Mi. 23:35 Uhr): Aufgrund von Manipulationen hab ich die Umfrage leider schliessen müssen. Freunde, es ist schon auffällig, wenn eine oder besser gesagt, eure Partei innert weniger Minuten gleich ein paar Dutzend Stimmen kriegt.... Schade!

In den vergangenen Wochen gab es hier im Blog zahlreiche Interviews mit Kandidaten. Das letzte Interview dieser losen Serie folgt zum Ende dieser Woche, mit SP-Nationalrat Urs Hofmann. Für eine kleine Prognose möchte ich nun von meiner Blogleserschaft erfahren, welche Partei am Sonntag mit eurer Stimme rechnen darf.

Die Wahl erfolgt natürlich anonym und es ist nur möglich, einmal eine Stimme abzugeben. Dabei sollte man sich für die Partei entscheiden, die einem am nächsten liegt, also vielleicht für die, welche am Sonntag mit der Listenstimme rechnen darf.

Es würde mich freuen, wenn sich viele Leserinnen und Leser mit einem kurzen Klick an der Umfrage beteiligen würden! Die Umfrage ist bis am Sonntagmorgen um 6 Uhr aktiv und befindet sich rechts oben in der Ecke.

13. Oktober 2007

Blog fragt, Politiker antwortet Teil IV

In loser Folge stellen sich in dieser Serie Kandidatinnen und Kandidaten der Nationalratswahlen vom 21. Oktober meinen Fragen. Die Fragebögen habe ich per Email an Politikerinnen und Politiker verschickt, welche aus meinem Wahlkreis (AG/5000) stammen. Ob die Parteivertreter meine Fragen beantworten wollten, lag natürlich in ihrem Ermessen. Ihre Antworten wurden ungekürzt abgedruckt. Danke all denen, die sich die Zeit genommen haben!

Heute: André Rotzetter, CSP/CVP, Buchs AG

Soll sich der Bund stärker für die Integration von Ausländerinnen und Ausländern engagieren, wenn ja wie?

Ich bin beruflich als Geschäftsführer des Aargauischen Institutionenverbunds für Integration tätig und sehe, dass sehr viel für die Integration gemacht wird. Die Schweiz hat eine der besten Integrationsgrade in Europa. Das wird in der Diskussion oft vergessen. Das Gewicht der Integrationsmassnahmen muss meiner Meinung nach vor allem auf die 0.2 % der problematischen Menschen mit Migrationshintergrund gelegt werden.

Legalize it. Soll Cannabis legalisiert werden?

Ja, aber mit dem gleichen Jugendschutz wie bei den andern legalen Drogen.

Die Stadt Aarau möchte im Torfeld Süd ein neues Fussballstadion bauen, Ihre Einstellung dazu?

Die Stadt braucht ein neues Fussballstadion.

Befürworten Sie ein striktes Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und Restaurants?

Nein, es braucht aber klare rauchfreie Zonen.

Eine Volksinitiative will den Bau von Minaretten verbieten. Ihre Meinung zu diesem Thema?

Wir haben in unserer Verfassung die Glaubensfreiheit garantiert. Das gilt auch in diesem Zusammenhang. Solange die Schweizerische Gesetzgebung nicht verletzt wird, ist das kein Problem.

Rentenalter 67 für Frauen und Männer?

Ich bin für ein flexibles Rentenalter. Langfristig wird das Rentenalter steigen, auch wenn wir dies nicht wollen. Es braucht deshalb für Berufe mit körperlicher schwerer Belastung auch die Möglichkeit ab 60 in die Pension zu gehen.

Thema Jugendgewalt: Wie soll der Staat der angespannten Lage wieder Herr werden?

Indem wir die Eltern in die Verpflichtung der Erziehung nehmen. Wir Erwachsene sind für diese Situation schuld. Der Staat kann da nur unterstützend wirken mit Verbot von Gewaltspielen etc. und einer speziellen Jugendabteilung in der Polizei.

Der Bundesrat möchte neue AKWs bewilligen, der Aargau steht als Standort zur Diskussion. Für Sie tragbar?

Als ein Gegner von AKW der ersten Stunde habe ich meine Meinung revidiert. Schönreden der Energieprobleme wird uns da nicht weiterhelfen. Ich bin vehement gegen Gaskombikraftwerke. Ein Import von Kohlekraftwerkstrom aus Deutschland oder Atomstrom aus dem Osten kommt für mich nicht in Frage. Dann lieber ein neues AKW in der Schweiz, bis die Technik der Alternativenergien soweit ist um unseren Strombedarf zu decken.

Sollen Armeeangehörige in Zukunft ihre Waffe im Zeughaus oder zu Hause aufbewahren?

Sie gehören ins Zeughaus.

Gehört die Schweiz in die EU? Wenn ja, warum und wenn nein, warum nicht?

Grundsätzlich ja. Die Schweiz gehört zu Europa. Es braucht aber vorher eine Föderalismusreform der EU. Ich bin überzeugt, dass diese in den nächsten Jahren kommen wird. Bis dann ist der Beitritt in die EU kein Thema.

Teil 1: Michael Hunziker, FDP
Teil 2: Michael Ganz, Forum liberale Mitte
Teil 3: Sämi Richner, EVP

11. Oktober 2007

Noch 10 Tage: Fischers kleine Wahlhilfe!

Nachdem mir die Zeitung "Sonntag" am vergangenen Wochenende doch tatsächlich sagen wollte, wen ich denn in den Ständerat zu wählen hätte (siehe Foto links), hab ich mir gedacht, ich geb heute auch mal ein paar Tipps und Hinweise im Hinblick auf den 21. Oktober. Nein, keine Angst, ich werde mich hüten hier mit irgendwelchen konkreten Vorschlägen um mich zu werfen. Vielmehr sind mir in den vergangenen Tagen und Wochen ein paar "Kuriositäten" aufgefallen, rund um den Wahlherbst 2007.

Da wäre zum Beispiel die Frau von der Nationalratsliste der Grünen Aargau mit dem herrlichen Namen Monika Küng-Küng. An die lustigen Doppelnamen hab ich mich ja inzwischen gewöhnt - was nicht heisst, dass ich sie immer toll finde - die Frau Küng-Küng schiesst in meinen Augen aber den Vogel ab.

Oder wie wäre es mit dem unsäglichen Begriff "Nazikommunist"? Eigentlich hab ich den - an sich sinnlosen - Ausdruck bisher nur aus dem Film "Lammbock" gekannt und mich darüber herrlich amüsiert. Seit dem aktuellen Wahlkampf existiert der Ausdruck aber scheinbar auch im richtigen Leben. Zumindest war er im Zusammenhang mit den Krawallen in Bern des öfteren in Internetforen zu lesen. Meist haben sich da Linke und Rechte in der Wolle und beschimpfen sich gegenseitig nun als Nazikommunisten. Verrückte Welt...

Als weiterer Punkt ist mir beim Ausfüllen der - eh schon vollen - Wahlliste aufgefallen, dass es scheinbar in der Mode ist, unterhalb vom Namen noch zahlreiche zusätzliche Informationen aufzuführen. Früher stand da: Hanspeter Hugentobler, Winterthur, PdA, Jahrgang 1943. Das wars dann, oder nicht? Heute steht da (fiktives Beispiel): Hanspeter Hugentobler, Winterthur-Töss, Partei der Arbeit, Jahrgang 1943, Stellvertretender Geschäftsführer der integrativen Kommunikationshochschule IKOHS, Winterthur-Wülflingen. Ich vermute, dass die Parteien damit das panaschieren verunmöglichen wollen. Denn versuch mal in diese paar Milimeter die hinter Hanspeters Namen noch bleiben deinen Kandidaten reinzuschreiben. Ein neuer Geheimplan?

Laut dem aktuellen Wahlbarometer des Schweizer Fernsehens von gestern Abend scheinen all die Diskussionen rund um die SVP der Partei genützt zu haben. Sie ist nach den letzten Umfragen auf einem neuen Rekordwert angelangt und führt mit 27,3 Prozent der Stimmen (plus 0,6 Prozent) die Rangliste an, gefolgt von der SP und der FDP, die aber beide Stimmen verlieren.

Und schliesslich hab ich dank dem aktuellen Wahlk(r)ampf auch noch erfahren, dass "Arena-"Moderator Urs Leuthard der Cousin der aktuellen Bundesrätin Doris Leuthard ist. Hat jemand mal eine Sendunge gesehen, wo die beiden gemeinsam vor der Kamera gestanden sind?

Für alle die, die tatsächlich auf meine Wahlhilfe warten: Couvert mit den Wahlunterlagen aufreissen, ein Glas Wein dazu, all die Kandidatinnen und Kandidaten mal anschauen - bei gewissen Damen und Herren nicht erschrecken -, Liste ausfüllen/ergänzen, alles wieder verpacken und ab damit auf die Post. Mein Umschlag ist weg, weitere Beeinflussungen ausgeschlossen!

Wichtig ist, dass Ihr wählt. Und die zwei, drei Beispiele von oben zeigen ja vielleicht auf, dass der Wahlkampf nicht nur aus todernsten Themen wie Krawallen auf dem Bundesplatz, schwarzen Schafen oder Geheimplänen bestehen muss, sondern durchaus noch Platz lässt für den einen oder anderen Schmunzler!

Grafik: SF.tv / Foto: 21oktober.ch

10. Oktober 2007

Blog fragt, Politiker antwortet Teil III

In loser Folge stellen sich in dieser Serie Kandidatinnen und Kandidaten der Nationalratswahlen vom 21. Oktober meinen Fragen. Die Fragebögen habe ich per Email an Politikerinnen und Politiker verschickt, welche aus meinem Wahlkreis (AG/5000) stammen. Ob die Parteivertreter meine Fragen beantworten wollten, lag natürlich in ihrem Ermessen. Ihre Antworten wurden ungekürzt abgedruckt. Danke all denen, die sich die Zeit genommen haben!

Heute: Sämi Richner, EVP, Auenstein

Soll sich der Bund stärker für die Integration von Ausländerinnen und Ausländern engagieren, wenn ja wie?

Nein. Ich denke, dass das auf die Stufe Kanton gehört. Der Bund muss seine Arbeit der Asylgesuchbehandlung speditiv abwickeln. Schnelle Abweisung oder Gutheissung von Gesuchen helfen sehr viel. So müssen nur diejenigen integriert werden, welche auch tatsächlich bleiben dürfen.

Legalize it. Soll Cannabis legalisiert werden?

Nein

Die Stadt Aarau möchte im Torfeld Süd ein neues Fussballstadion bauen, Ihre Einstellung dazu?

Ich befürworte ein neues Fussballstadion. Der Super League Club verdient das. Es sollten aber direkt vor dem Torfeld Süd einige Geleise gebaut werden, welche es ermöglichen, Extrazüge mit Fans direkt dort aus- bzw. einsteigen zu lassen. Der Nachwuchsfussball des FC Aarau ist eine wichtige Jugendarbeit, welche auch die Integration fördert.

Befürworten Sie ein striktes Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und Restaurants?

Ja

Eine Volksinitiative will den Bau von Minaretten verbieten. Ihre Meinung zu diesem Thema?

Minarette sind eine Frage des Baurechts. Sind sie gesetzeskonform soll und muss man sie bewilligen. Ich bin aber gegen jegliche "akkustischen Signale" ausgehend von einem Minarett.

Rentenalter 67 für Frauen und Männer?

Ich bin für ein flexibles Rentenalter 62 -67.

Thema Jugendgewalt: Wie soll der Staat der angespannten Lage wieder Herr werden?

Mit den jungen Reden, aus der Anonymität holen, Schulsozialarbeiter einsetzen, Präventionskampagnen, wenn das alles nichts nützt, "Strafe muss sein".

Der Bundesrat möchte neue AKWs bewilligen, der Aargau steht als Standort zur Diskussion. Für Sie tragbar?

Zuerst müssen alle andern Potentiale ausgenützt werden: Energieeffizienz, erneuerbare Energien nutzen, Tarifstrukturen für elektrischen Strom müssen so geändert werden, dass sie zum Energiesparen Anreiz geben.

Sollen Armeeangehörige in Zukunft ihre Waffe im Zeughaus oder zu Hause aufbewahren?

Im Zeughaus und zwar gratis!

Gehört die Schweiz in die EU? Wenn ja, warum und wenn nein, warum nicht?

Nein. Die schweizerische föderalistische Politikstruktur passt überhaupt nicht in den EU Zentralismus und es gibt zuviel Bürokratie in Brüssel.

Teil 1: Michael Hunziker, FDP
Teil 2: Michael Ganz, Forum liberale Mitte

6. Oktober 2007

Super gemacht, schwarzer Block!

Vorsicht, dieser Titel ist äusserst ironisch gemeint. Was sich heute Nachmittag in der Berner Innenstadt abgespielt hat, grenzt an einen Skandal! Ich finde die SVP bekanntlich auch nicht gerade super, trotzdem kann es nicht sein, dass 200 Chaoten eine Wahlveranstaltung derart stören und es sogar Verletzte gibt. In der Schweiz herrscht Meinungsfreiheit und all die Chaoten vom schwarzen Block, welche diese Woche vielleicht auch über Burma diskutiert haben, sollten sich schämen.... die ganze Aktion war sowas von kontraproduktiv!

Die Buben und Mädchen (zum Teil aus dem Ausland) die in einem Anfall von sinnloser Aggression einen Lieferwagen der Firma Bell anzünden, einen Swissmilk-Stand zerstören, Musikinstrumente kaputt machen und so weiter gehören bestraft. Vorallem regt es mich aber auf, dass sie der SVP mit dieser Aktion bestimmt zusätzliche Wahlstimmen zugespielt haben. Denn wer in Bern dabei war oder die Bilder im TV gesehen hat, der fasst sich an den Kopf und hat vielleicht sogar noch Mitleid mit der Volkspartei. Mag mag kein Fan dieser Partei sein, trotzdem muss auch ich sagen, solche Aggressionen und Angriffe haben auch Blocher und Co. nicht verdient. Denn das hat mit Demokratie nichts mehr zu tun!

5. Oktober 2007

Blog fragt, Politiker antwortet Teil II

In loser Folge stellen sich in dieser Serie Kandidatinnen und Kandidaten der Nationalratswahlen vom 21. Oktober meinen Fragen. Die Fragebögen habe ich per Email an Politikerinnen und Politiker verschickt, welche aus meinem Wahlkreis (AG/5000) stammen. Ob die Parteivertreter meine Fragen beantworten wollten, lag natürlich in ihrem Ermessen. Ihre Antworten wurden ungekürzt abgedruckt. Danke all denen, die sich die Zeit genommen haben!

Heute: Michael Ganz, Forum Liberale Mitte, Aarau

Soll sich der Bund stärker für die Integration von Ausländerinnen und Ausländern engagieren, wenn ja wie?

Integration ist der wichtigste Aspekt, wenn es um ein positives Zusammenleben zwischen allen Menschen in der Schweiz geht, nicht nur zwischen Ausländern und Schweizern. Integration von Ausländerinnen und Ausländern muss natürlich zuerst von ihnen aus kommen. Wenn sich eine Gesellschaft oder ein Staat ihrer Seite der Integration aber verschliesst, ist sie sehr schwierig zu erreichen. Deshalb muss auch vom Bund her Initiative kommen, beispielsweise, indem Sprachkurse nicht erst unterstützt werden, wenn jemand arbeitslos ist.

Legalize it. Soll Cannabis legalisiert werden?

Da bin ich zwiespältiger Ansicht. Eigentlich bin ich für die Legalisierung, insbesondere des Konsums, andererseits sehe ich bei vielen Jugendlichen die negativen Folgen, und ganz ehrlich gesagt stört mich der Geruch von Cannabis in der Öffentlichkeit dermassen, dass ich mir kaum vorstellen kann, ihm auf der Strasse ganz legal begegnen zu müssen.

Die Stadt Aarau möchte im Torfeld Süd ein neues Fussballstadion bauen, Ihre Einstellung dazu?

Ein gutes und wichtiges Projekt, das eine deutliche Unterstützung durch die Bevölkerung verdient.

Befürworten Sie ein striktes Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und Restaurants?

Absolut!

Eine Volksinitiative will den Bau von Minaretten verbieten. Ihre Meinung zu diesem Thema?

Dann müssten wir auch Kirchtürme verbieten. Diese Initiative kommt für mich absolut nicht in Frage, haben wir doch Baugesetze, die die Grundlagen für die Bautätigkeit in der Schweiz liefern. Einzelne Gebäude aus religiösen Gründen über die Baugesetze zu stellen, ist meiner Meinung nach eine Idee aus der Zeit vor der Aufklärung. Und wenn es heisst, in den islamischen Ländern gäbe es auch keine Kirchtürme, so ist das in den meisten Fällen falsch, und wenn es doch mal richtig ist, so müssen wir doch nicht die schlechten Eigenschaften anderer Kulturen übernehmen, sondern mit gutem Beispiel vorangehen!

Rentenalter 67 für Frauen und Männer?
Ich bin für eine Flexibilisierung des Rentenalters. Länger zu arbeiten sollte aber kein Tabu sein, gibt es doch sehr viele Menschen über 65, die ihre Erfahrung und Arbeitskraft gerne ins Wirtschaftsleben einbringen wollen.

Thema Jugendgewalt: Wie soll der Staat der angespannten Lage wieder Herr werden?

Die Lage ist vor allem in der öffentlichen Wahrnehmung angespannt. Es ist wichtig, dass wir uns als Gesellschaft nicht zuviel Angst vor uns selbst machen. Wenn wir Angst haben, lassen wir unsere Freiheiten gerne einschränken. Die Problematik ist aber natürlich nicht zu verharmlosen, und deshalb ist eine Kombination von präventiven und restriktiven Massnahmen zu suchen. Wichtig scheint mir, dass nicht vom Problem der sozialen Ursachen abgelenkt wird, indem das Gewaltproblem einfach als Ausländerproblem dargestellt wird. Gefordert sind daher auch Politiker und Medien mit ihren Aussagen.

Der Bundesrat möchte neue AKWs bewilligen, der Aargau steht als Standort zur Diskussion. Für Sie tragbar?

Ziel muss es sein, dass andere, nachhaltige Stromerzeuger in Zukunft unseren Strombedarf decken können. Da darf der Bund ruhig auch alternative Energien und die Forschung daran fördern. Es wird aber kaum zu vermeiden sein, vorläufig noch weitere Kernkraftwerke in Betrieb zu nehmen.

Sollen Armeeangehörige in Zukunft ihre Waffe im Zeughaus oder zu Hause aufbewahren?
Im Zeughaus. Für die Aufbewahrung zu Hause sehe ich absolut keinen Nutzen mehr.

Gehört die Schweiz in die EU? Wenn ja, warum und wenn nein, warum nicht?

Ja. Die Schweiz gehört zu Europa und es ist eine Sache des Herzens und des Verstandes, dass sie sich in diesem Europa auch an nachhaltigen, Friedens fördernden politischen und wirtschaftlichen Strukturen beteiligt. Die Schweiz selbst ist das beste Vorbild für ein vereinigtes Europa, hat doch der Verbund der Stände und heutigen Kantone ein friedliches Zusammenleben und eine heute starke Wirtschaft erst ermöglicht. Natürlich können wir uns die nächsten 20 Jahre noch als Offshore-Bankenplatz wirtschaftlich halten, aber ist das erstrebenswert und was kommt danach?

Teil 1: Michael Hunziker, FDP

4. Oktober 2007

Bunte Schäfchen vs. SVP-Schafe

Aus Lausanne kommt eine "witzige" Idee und die entsprechende Internetseite dazu:


Habe ich heute von einer Kollegin aus der Romandie zugeschickt gekriegt und vorher ein Aug darauf geworfen. Wer sein eigenes farbiges Schäfchen in den Wahlkampf schicken möchte, der kann das hier tun. Derzeit (kurz vor 23 Uhr) haben 12'814 Personen mitgemacht.

PS: Morgen Freitag gibt es an dieser Stelle Teil 2 meiner Umfrage unter Aargauer Nationalratskandidaten, denn am 21. Oktober ist grosser, nationaler Wahltag!

28. September 2007

Blog fragt, Politiker antwortet Teil I

In loser Folge stellen sich in dieser Serie Kandidatinnen und Kandidaten der Nationalratswahlen vom 21. Oktober meinen Fragen. Die Fragebögen habe ich per Email an Politikerinnen und Politiker verschickt, welche aus meinem Wahlkreis (AG/5000) stammen. Ob die Parteivertreter meine Fragen beantworten wollten, lag natürlich in ihrem Ermessen. Ihre Antworten wurden ungekürzt abgedruckt. Danke all denen, die sich die Zeit genommen haben!

Heute: Michael Hunziker, FDP, Rombach/Aarau

Soll sich der Bund stärker für die Integration von Ausländerinnen und Ausländern engagieren, wenn ja wie?

In einem Integrationsgesetz sollen nationale Standarts festgeschrieben und Ausländer unter anderem verpflichtet werden, unsere Sprache zu lernen.

Legalize it. Soll Cannabis legalisiert werden?

Beibehaltung des status quo (u.a. keine aktive Strafverfolgung bei blossem Konsum).

Die Stadt Aarau möchte im Torfeld Süd ein neues Fussballstadion bauen, Ihre Einstellung dazu?

Der FC Aarau und die Region Aarau brauchen unbedingt ein neues Stadion. Hopp Aarau!

Befürworten Sie ein striktes Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und Restaurants?

Für ein Rauchverbot in öffentlichen Räumen, gegen ein Rauchverbot in Restaurants.

Eine Volksinitiative will den Bau von Minaretten verbieten. Ihre Meinung zu diesem Thema?

Die Initiative bringt nichts. Die bestehenden (Bau-)Gesetze bieten bereits genügend Schutz.

Rentenalter 67 für Frauen und Männer?

Für ein flexibles Rentenalter.

Thema Jugendgewalt: Wie soll der Staat der angespannten Lage wieder Herr werden?

Die Eltern sind stärker in die Verantwortung zu nehmen; rückfällige Jugendliche sind härter zu bestrafen.

Der Bundesrat möchte neue AKWs bewilligen, der Aargau steht als Standort zur Diskussion. Für Sie tragbar?

Keine neuen AKWs, aber Ersatz der alten durch neue, sofern der Elektrizitätsbedarf durch Energieeffizienzmassnahmen und die zu fördernden neuen, erneuerbaren Energien nicht gedeckt werden kann.

Sollen Armeeangehörige in Zukunft ihre Waffe im Zeughaus oder zu Hause aufbewahren?

Bei schiesspflichtigen Armeeangehörigen Aufbewahrung der Waffe zu Hause, womit die Frage der Aufbewahrung der Taschenmunition noch nicht beanwortet ist.

Gehört die Schweiz in die EU? Wenn ja, warum und wenn nein, warum nicht?

Kein EU-Beitritt, sondern Weiterbeschreitung des bilateralen Wegs. Unser System der direkten Demokratie (inkl. Initiativ- und Referendumsrecht) ist mit einem EU-Beitritt nicht vereinbar.