31. Oktober 2008

Die Krux mit dem neuen Bond-Film

Eigentlich wollte ich ja nächste Woche mal wieder ins Kino, dabei wäre der neue James Bond-Film "Quantum of Solace" auf dem Programm gestanden. Wäre... ich habe in diesem Blog ja schon beim letzten Bond-Streifen "Casino Royal" kundgetan, dass ich Daniel Craig als Fehlbesetzung empfinde. In meinen Augen ist er kein Bond. Falscher Körperbau, zu helle Haare und überhaupt.. Naja, ok. Ich hab dann "Casino Royal" doch nochmal geschaut, auf Teleclub. Und was ist passiert, ich bin eingeschlafen. Etwas, dass mir bei all den anderen Bond-Filmen noch nie passiert ist. Ein eher schlechtes Zeichen.

Nun, jetzt war ja der Schweizer Marc Forster für den neuen Bondfilm im Einsatz. Man hat in den Medien viel mitgekriegt, erst recht weil mit Anatol Taubmann noch ein eidgenössischer Schauspieler (Schauspieler?) im Einsatz war. Also gab ich mir nen Ruck und dachte, ok den Film schau ich mir an und geb ihm eine faire Chance. Aber irgendwie wird es vermutlich auch in diesem Jahr nicht dazu kommen, dass ich den Bond im Kino sehe. Die ersten Kritiken nach der Premiere in England haben irgendwie das bestätigt, was ich insgeheim erwartet habe. Bond ist nicht mehr Bond!

Wenn man den britischen Blättern und der BBC glauben darf, dann fehlt beim aktuellen Bond so einiges, was man am alten Bond geliebt hat. Der typische Satz "My Name is Bond, James Bond" soll dieses Mal nicht mehr vorkommen. Ebenso trinkt James keinen Wodka-Martini mehr und angeblich gibts nur noch eine Liebesszene und die dauert gerade Mal ein paar Sekunden. Schliesslich sei es auch um die Gadgets vom Erfinder Q nicht mehr zum Besten bestellt, ja es gibt ihn gar nicht mehr. Genau so wie die berühmte Miss Moneypenny!

Schon der Anfang des Films hat nichts mehr mit Bond zu tun, der berühmte Pistolenlauf-Vorspann wurde ebenfalls einfach abgeschafft. Von der Titelmusik wollen wir gar nicht erst reden. Vorbei sind die grossen Zeiten von Tina Turner, Paul McCartney oder Duran Duran. Auf die weltberühmte Bond-Melodie wird gar ganz verzichtet. Schliesslich vermerkten die englischen Medien, dass dem neuen Bond die für ihn typische Ironie fehle, eine eigentlich britische Tugend.

Kurz, es macht den Eindruck als sei der neue Bond-Film ein einfacher Actionfilm, wie es ihn zu Hunderten im Kino gibt. So gesehen werde ich vermutlich auch dieses Mal wieder darauf verzichten, den Streifen anzuschauen. So weh es mir auch tut, bin ich doch wirklich ein grosser Fan von Ian Flemmings Figur. Aber vielleicht ändert sich ja was am Vorgehen der Bond-Macher, wenn die Besucherzahlen erneut einbrechen. Perfekt wäre doch, wenn die Figur Bond zusammen mit Sean Connery gealtert wäre und man jetzt den alten Bond (analog dem alternden Indiana Jones) im Kino verfolgen dürfte. Aber eben, wie schrieb ich am Anfang? Hätte, könnte, würde.

30. Oktober 2008

Winterwonderland

Heute Donnerstagmorgen, in Aarau. Es sieht aus wie im tiefen Winter, etwas trist vielleicht. Aber trotzdem hab ich meine helle Freude an den ersten Schneeflocken in diesem Jahr. Hoffe auf ne fette Zugabe!

29. Oktober 2008

Die Regenschirme von Cherbourg

Es gibt so Filme, von denen denke ich, man müsste sie der ganzen Welt vorstellen. Meist sind es so Streifen, die einem breiten Publikum nicht bekannt sind, oder im aktuellen Fall nicht mehr bekannt sind. Dabei geht es um den Film "Die Regenschirme von Cherbourg", einem Klassiker aus Frankreich mit Catherine Deneuve in ihrer ersten Hauptrolle. Gedreht wurde der Film im Jahre 1964 und weil er doch etwas schräg daherkommt, tun sich die Fernsehstationen schwer damit ihn zu zeigen. Und wenn, dann kommt er mitten in der Nacht, so passiert am letzten Samstag, als er auf ORF2 irgendwie so gegen 2 Uhr gezeigt wurde. So genau wusste man das nicht, die Cablecom hatte Probleme mit der Umstellung auf Winterzeit und die Anfangszeiten der Sendungen waren im Guide der Digital-TV-Box komplett falsch.

Egal, da ich den Film eh auf DVD habe hat es mir persönlich eigentlich keine Rolle gespielt. Und darum erzähl ich jetzt kurz, worum es bei diesem Film eigentlich geht. Zuerst mal die Bemerkung, dass es kein Spielfilm im eigentlichen Sinne ist. Eher eine Art Musical. Im ganzen Film wird nämlich kein einziges Wort geredet, es wird nur gesungen. Oder wie es korrekt heisst, rezitativ gesungen. Die Handlung ist schnell erzählt, Genevieve und ihre Mutter verkaufen in einem Laden in Cherbourg Regenschirme. Die Tochter verliebt sich in einen Automech mit Namen Guy, der wird jedoch für den Algerienkrieg eingezogen und verlässt Cherbourg und seine schwangere Freundin. Die Schwangere erhält von ihrem Liebsten keine Lebenszeichen mehr und lässt sich auf Drängen der Mutter auf eine Ehe mit dem reichen Monsieur Cassard ein. Es kommt wie es kommen muss, Genevieve ist unglücklich und Guy kehrt aus Algerien zurück. Das Drama ist vorprogrammiert!

Das Lexikon des internationalen Films schreibt über "Die Regenschirme von Cherbourg":

„Jacques Demy verdichtet die anspruchslose Alltagsgeschichte zu einem lyrischen Kammerspiel, in dem alle Dialoge gesungen werden. Musik und Melodien, stilisierte Farben, Formen und Bewegungen verbinden sich zu einem höchst artifiziellen Film, der auf zärtliche Weise die Gefühle der Figuren versinnbildlicht.“

Ich kann das vielleicht nicht so hochgestochen formulieren, aber es reicht glaub ich auch, wenn ich einfach schreibe, dass der Film eine wunderschön tragische Liebesgeschichte zeigt, die einem an gewissen Stellen das Herz zerreisst. Nicht zuletzt wegen der herrlich dramatischen Musik aus der Feder von Michel Legrand ("Thomas Crown Affaire" oder "Yentl"). Das eigentliche Thema zieht sich über die ganzen 91 Minuten und erklingt immer wieder in anderen Versionen. Der Film ist wie zu Beginn erwähnt schon etwas schräg, allein dieser Gesang. Aber auch die Farben sind sehr speziell. Aber genau darum hat er vermutlich im Jahre 1964 die goldene Palme von Cannes gewonnen und war für mehrere Oscars, Golden Globes oder Grammys nominiert. Wie wichtig dieser Film für die französische Kinogeschichte ist, zeigt die Tatsache, dass der Regenschirmladen im Disneyland Paris originalgetreu nachgebaut wurde!

So und jetzt Taschentücher hervor und dann gibts die vielleicht traurigste Szene aus dem Film, kombiniert mit dem bekanntesten Song aus "Les Parapluies de Cherbourg". Viel Spass!


28. Oktober 2008

Wir wandern 'gen Oesterreich

[Trigami-Review]

Wir hatten ja hier im Blog unlängst das Thema "Ferien in Oesterreich", wonach ich dann in den Kommentaren darauf hingewiesen wurde, dass man als Schweizer - vorallem während der Ski-Weltcup-Saison - nicht nach AUT in die Ferien fahren sollte. Naja, wie die folgende Geschichte, welche ich im Internet entdeckt habe, beweist, gibt es sogar Menschen (Schweizer!) die sich sogar im Sommer nach Oesterreich wagen. Aber lesen Sie selber:

"Meine Frau und ich sind seit Jahren begeisterte Wanderer doch seit unsere beiden Kinder geboren wurden (4 un
d 5 Jahre alt) kamen wir kaum mehr dazu, bzw. hatten auch zu viel Angst mit den Kleinen in die Berge zu fahren - man weiß ja nie so. Ein Arbeitskollege hat mir dann jedoch einige Tipps gegeben wie sich Kinder Urlaub Alpen vereinbaren lassen.

Ganz untypisch für mich ließen wir das Auto (fast) stehen und fuhren per Zug von Bern nach Schwarzach St. Veit. Die Reise klappte entgegen meinen Erwartungen recht gut und das nervige "Pappi wann sind wir denn endlich da?" war die ganze Fahrt kein Thema. Der hauseigene Streichelzoo war natürlich zur Begrüssung der absolute Hit für unsere Kinder und wir fanden sie öfter im "Stall" als im Hotelzimmer wieder.

Die Wanderrouten im Salzburger Land reichen von extrem bis leicht was uns sehr zu gute kam. Ein paar Seiten wie www.austria.info/wandern, oder www.wandern.at informieren ganz gut über das Angebot, wobei Erstere meiner Meinung nach professioneller gemacht ist und auch mehr Inhalte transportiert. Mit den Kids spazierten wir Forstwege hoch zu Almen und Hütten die absolut ungefährlich waren. Zum Glück gab es auch einen Kinderbauernhof in der Nähe mit einer Art Kindergarten und so konnten meine Frau und ich auch mal alleine los und "schwierigere" Routen besteigen. Genau an diesem Tag war das Wetter leider so richtig übel - trotzdem sind wir los was ein großer Fehler war. Patschnass bis auf die Unterhose kamen wir bei der Hütte an wo wir uns erst mal aufwärmen konnten. Der Abstieg war dann echt krass kalt rutschig und nass - naja die Hotelchefin hatte uns gewarnt aber wir wollten es nicht glauben.

Das Highlight des ganzen Urlaubes für meinen Sohn war eindeutig der 2-tägige Kletterkurs. Er schwärmt noch heute vom abseilen aus 10 Meter Höhe - Naja das nächste Weihnachtsgeschenk steht schon fest. Meine Tochter packte die Sache etwas ruhiger an und machte den Schafen Konkurrenz im a Grasen der Weiden - mit dem Unterschied, dass Sie Blumenkränze bastelte.Ein Tipp zum Geldsparen ist die Salzburger Land Card die zwar Anfangs sehr teuer wirkt (6- Tageskarte für Erwachsene 39 Euro, Kids bis 6 Jahre zahlen zum Glück noch nichts) doch rentiert sich die Karte wenn man viel unternimmt was mit Kindern klarerweise unumgänglich ist. So sind z.B. Bergbahnen, Wildparks oder Freibäder in der Karte mit drinnen. Bis auf das Regenerlebnis war das echt toll.

Am meisten jedoch freut mich, dass wir uns entschlossen haben mit den Kindern in die Berge zu fahren und unsere Anfangsängste völlig unbegründet waren. Klar muss man jetzt ein Auge auf sie haben, aber die bewegen sich schon richtig gut in der Natur. Mein Ziel ist es jetzt natürlich 2 kleine Bergfexe großzuziehen, meine Frau ist noch nicht so begeistert davon wie ich..."

Es wimmelt von iPhone-Applikationen!

Manchmal frage ich mich, ob es auf diesem Planeten tatsächlich Menschen gibt, die sich mit nichts anderem beschäftigen, also Applikationen für das iPhone zu programmieren. Jedenfalls krieg ich Tag für Tag Updates und News zu diesem Thema zugeschickt. Und irgendwie scheint es, dass ich durchaus empfänglich auf solche Spielereien und Anwendungen reagiere. Jedenfalls kann ich auf meinem iFön schon durch 4 Seiten blättern und dann mit einem kurzen Touch lustige Sachen erleben. Darum kam mir die Idee, hier mal aufzuzählen, welche zusätzlichen Applikationen das Fischersche iPhone so gespeichert hat. Die Erklärungen zu den einzelnen App's sind nicht immer ganz ernst gemeint...

  • Red Turtle: Mit nur einem Knopfdruck kann man seine Lieblingsnummer erreichen.
  • My Football: Sämtliche Fussballresultate und die Tabellen immer live und aktuell auf dem Handy
  • Facebook: So ist man auch unterwegs mit seinen "Freunden" verbunden und kann - nutzlose - Kommentare hinterlassen
  • Fring: Ideal um über Skype (oder Chat) mit anderen Fringern (nicht der Fussballtrainer) zu kommunizieren. Kostenlos, sofern man im Wifi-Netz ist.
  • GottaGo: Der Fahrplan für den ÖV
  • 20Min: Immer informiert über das aktuelle Weltgeschehen.
  • SBB Fahrplan: Praktisches Tool, der Kluge fährt bekanntlich im Zuge
  • LootItUp: Das Telefonbuch für unterwegs
  • TV Guide: Was gibts am Abend im Fernsehen? Inklusive Inhaltsbeschreibungen
  • iTeletext: Der Teletext fürs iPhone, äusserst schnell und einfach zu bedienen.
  • VisuaRadio: Eine grosse Auswahl an Radiosendern, super Tonqualität.
  • Radio 24: Live-Radio aus Zürich, inkl. Titelanzeige
  • Shazam: Man hört ein Lied und kennt es nicht. Kein Problem, dieses Tool erkennt jeden Song und man kann ihn auch gleich über den iStore bestellen.
  • Mx3: Die Plattform für junge Schweizer Bands von DRS3
  • Rekorder: Dictaphone fürs iPhone, es lassen sich auf MP3-Songs (zB an Konzerten) produzieren
  • aSleep: Beruhigende Geräusche wiegen einem in den Schlaf, Schäfchen zählen war gestern!
  • HappyDayz: Wer hat wann Geburtstag? Wobei ich finde, dass dieses Tool zu viele Schwächen aufweist und man sich nicht darauf verlassen sollte.
  • WikiMe: Findet raus, wo man sich gerade befindet und zeigt alle Sehenswürdigkeiten in dieser Gegend auf.
  • Rotary Dialer: Die gute alte Telefonwählscheibe
  • Banner Free: Macht so lustige - aber eigentlich total sinnlose - Leuchtschriften aufs Telefon
  • Morse It: Falls man mal in der Pampa verloren sein sollte, kann man sich vielleicht mit Morsezeichen aus der Patsche helfen
  • Freebird: Feuerzeug hoch halten an Konzerten war gestern
  • Wikipanion: Das ultimative Wiki für unterwegs, sehr detailliert und vorallem sehr schnell.
  • Photoboard: Eine Art Fotoalbum, die Bilder lassen sich vergrössern und drehen.
  • Seismometer: Es gibt ja immer mal wieder ein Erdbeben hier in der Gegend
  • iChalky: Das tanzende Kreide-Strichmännchen muss manchmal meine Wutanfälle aushalten und leiden
  • Koi Pond: Mein eigenes Aquarium mit schönen Koifischen drin
  • iCopter: Ein uraltes Game, neu aufgemotzt
  • Raetsel: Fast 1000 Kreuzworträtsel für unterwegs, sehr schön gemachtes Spiel
  • Pumpkin: Halloween steht vor der Tür, das iPhone wird zum gruseligen Kürbis
  • Space Monkey: Lustiges Geschicklichkeitsspiel mit nem kotzenden Affen im Weltall
  • JellyCar: Ein von Hand gezeichnetes Schwabbelauto muss ins Ziel chauffiert werden. Tolle Musik!
  • Aqua Forest: Ein weiteres Geschicklichkeitsspiel, das aufzeigt, wozu das iPhone grafisch in der Lage ist. Geniale Darstellung von fliessendem Wasser.
  • Lux Touch: So eine Art kriegerisches Strategiespiel, bekannt geworden als Brettspiel
  • iPint: Der Klassiker. Per Knopfdruck wird das Telefon zum vollen Bierglas
  • Face Melter: Durch Antippen werden aus Fotos von Menschen plötzlich Zombies. Super Grafik!
  • Four Free: Das Spiel "4 Gewinnt" fürs iPhone. Man spielt entweder gegen den Computer oder gegen reale Gegner.
  • FS5 Hockey: Air Hockey für Könner. Man hat die Möglichkeit gegen jemanden zu spielen, der das Game auch auf seinem iFön hat, kabellos per Wifi.
  • Pac Man: Was soll ich gross erklären?
  • Everest: Ein Fehlersuchspiel mit einer absolut genialen Grafik und super Sound. Da könnte man Stunden vertrödeln mit
  • Maze Finger: Ein Geschicklichkeitsspiel, das mir allerdings nach ein paar Mal spielen bereits wieder verleidet ist
  • Translator: Ein Übersetzungsprogramm, das wirklich durchdacht ist. Viele Sprachen integriert und es übersetzt sogar - zumindest die Sprachen die ich beherrsche - fast fehlerfrei.
  • Wordview: Eine rieeeesige Ansammlung von Webcams, welche man direkt auf dem iPhone beobachten kann. So kann man sich also mal vor eine solche Cam hinstellen (in Aarau hats jede Menge) und sich selber winken
  • Write Pad: Anstatt die SMS per Tastatur zu schreiben, erkennt dieses Programm die Buchstaben, die man mit dem Finger direkt aufs Display schreibt.
Die allermeisten dieser Programme habe ich mir gratis im Internet geholt. Inzwischen hat die Branche allerdings das grosse Geschäft entdeckt und man muss schon recht schnell sein, um die App's noch kostenlos zu kriegen. Als Beispiel war der iTeletext am Anfang gratis, mein Vater hat letzte Woche 6.60 dafür bezahlt. Und da gibts es noch andere Bespiele dafür. Aber mir sind all die Programme jetzt nicht so wahnsinnig wichtig, als dass ich dafür viel Geld bezahlen würde. Vorallem hab ich nach ein paar Mal aufschalten oft keinen Bock mehr darauf und will den Speicherplatz für andere Sachen nutzen und dann fliegen sie halt wieder raus. Aber eben, schlussendlich sind die meisten App's ja eh Spielereien, wirklich nützliche Tools findet man eher selten. Oder was habt ihr so alles drauf auf euren iPhones?

27. Oktober 2008

Wir sind wieder wer

Mit "wir" meine ich die Ski-Nation Schweiz. Eigentlich ist es ja schon noch etwas gar früh im Jahr und sie starten schon wieder mit den Skirennen. So mitten im Sommer. Ok, gestern war die Zeitumstellung und das deutet dann jeweils schon kräftig auf Winter hin und die nächsten Tage soll es ja sogar schneien bis 400 Meter runter. So gesehen haben die ersten Rennen in Sölden ja gepasst. Und erst mit diesen Resultaten.

Am Samstag das Wunderkind aus dem Tessin, Lara Gut. Rast mal kurz auf den fünften Platz im ersten Riesenslalom der neuen Saison. Und das nachdem in den letzten Wochen so ziemlich jedes Medium mindestens einmal über die hübsche, junge Frau berichtet hat und der Druck also vermutlich enorm war. Cool hat sie dann auch in all den Interviews reagiert auf die Frage, ab wann denn die Konkurrenz vor ihr - sie ist ja erst gerade mal 17 Jahre alt - Angst haben müsste. Ihre Antwort, ab dem Moment wo sie sich ihre Ski anschnallt... Tough Girl!

Einen Tag später, also gestern gabs dann sogar Medaillien für die Schweiz. Zwei Stück. Daniel Albrecht landete beim Riesen auf Platz 1, Didier Cuche auf Platz 2. Das gute Mannschaftsresultat wurde von Carlo Janka auf Platz 9 abgerundet. Da gab es sogar Lob von den ORF-Moderatoren, welche sich jetzt schon wieder auf die grossen Duelle Schweiz vs. Oesterreich freuen. Und genau so geht es mir auch. Vorbei scheinen die brotlosen Jahre, in denen untalentierte Fahrer - nein, ich nenne jetzt keine Namen - die Schweiz im Weltcup vertreten haben. Wo man sich in den Ferien in St. Anton am Arlberg beinahe schämen musste, aus der Eidgenossenschaft zu kommen. Es scheint, als hätte die Nachwuchsarbeit beim Schweizer Skiverband endlich gefruchtet.

Und so freue ich mich auch wieder auf die Rennen im nächsten Winter. Da lohnt es sich mal wieder, die Mittagspause vor dem Fernseher zu verbringen und den Jungs und Mädels die Daumen zu drücken. Und natürlich schau ich dann die Super-Gs, Abfahrten und so weiter wiederum auf ORF. Es macht doch sowas von Spass, wenn wir unsere östlichen Nachbarn etwas leiden hören. Wobei ich ehrlich zugeben muss, dass sie auch gestern wieder grossen Sportsgeist bewiesen und den beiden Schweizern auf dem Podest ehrlich gratuliert haben.

Hopp Schwiiz!

26. Oktober 2008

Das Zitat des Tages

Stammt von einem - mir unbekannten - Herrn mit Namen Hans-Werner Sinn. Der gute Mann ist der Chef des ifo-Instituts, eine Einrichtung für Wirtschaftsforschung in München. Er wurde vom deutschen "Tagesspiegel" zur aktuellen Wirtschaftskrise interviewt und dabei ist ihm - er soll den Interviewabdruck authorisiert haben - der folgende Satz über die Lippen gekommen:

"In jeder Krise wird nach Schuldigen gesucht, nach Sündenböcken, auch in der Weltwirtschaftskrise von 1929 wollte niemand an einen anonymen Systemfehler glauben. Damals hat es in Deutschland die Juden getroffen, heute sind es die Manager."

Hoppla, da bin ich ja mal gespannt auf die Reaktionen auf diese Aussage in den nächsten Tagen. Ich persönlich finde diesen Vergleich jetzt - wenn man an die Folgen der Judenverfolgung im zweiten Weltkrieg denkt - brutal an den Haaren herbei gezogen um nicht sogar zu sagen, ziemlich geschmacklos.

Nachtrag! Soviel zum Thema Reaktionen und aus welcher Ecke sie kommen ist war ja auch klar,"heute" meldet jetzt: "Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden, Stephan J. Kramer, fordert Sinn auf, seine Aussagen so schnell wie möglich ohne Wenn und Aber zurückzunehmen und sich zu entschuldigen. Der Vergleich sei empörend, absurd und absolut deplatziert, eine Beleidigung der Opfer. Es wäre neu, dass Manager geschlagen, ermordet oder ins Konzentrationslager gesperrt würden. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen- Bundestagsfraktion, Volker Beck, sprach in Berlin von einer beispiellosen Geschmacklosigkeit. Er forderte Sinn auf, seine Äußerung zurückzunehmen."

25. Oktober 2008

Der Song zum Wochenende

Irgendwie kann ich zum heutigen Video gar nix sagen, ich kenne nicht mal die Band wirklich und bin ehrlich gesagt auch zu faul, um nach "Polarkreis 18" zu googeln. Von denen ist nämlich die Single "Allein, allein". Aber irgendwie ist mir der Titel in den letzten Tagen aufgefallen. Sei es als Trailer im TV oder als er im Radio lief. Tja und darum hier und heute: Polarkreis 18 mit "Allein, allein". Film ab, bitteschööööön!

24. Oktober 2008

Splattermovie?

Nö, einfach nur lecker Znacht... Ein fettes, feines Gnagi gestern Abend im Altstädtli. Und sonst? Viel zu tun und derzeit nicht wirklich Zeit für den Blog. Aber es kommen wieder andere Zeiten. Ach ja, Happy Birthday Mom!

21. Oktober 2008

Bloggertreffen in Aarau?

Naja, eigentlich ist es ja ein Veranstaltungshinweis auf die nächste Auflage der "Hits'n'Shits"-Partyserie. Da dieses Mal aber mit dD! und mir gleich zwei aktive Blogger hinter dem Mischpult stehen, könnte man den Abend ja gleich zu ner Art tanzbarem Bloggertreffen umfunktionieren... Bloggy-Saturday-Night, oder so.

Aber selbstverständlich öffnet das KiFF am 1. November (Allerheiligen?) auch für alle anderen tanzwütigen Gäste seine Tore. Nach dem grossen Erfolg vom letzten Mal freuen wir uns auf eine erneute Auflage, FacebookerInnen erwartet übrigens wiederum eine Überraschung. Weitere Infos zur Fete gibt es hier.



20. Oktober 2008

Obamas Schicksal besiegelt?

Am Weekend hab ich nen Vorbericht zu den US-Präsidentschaftswahlen im TV gesehen, es ging dabei um die Wahlchancen der beiden Kandidaten und natürlich kam man beim ZDF zum Ergebnis, dass Barack Obama der klare Favorit ist. Erschreckt haben mich dann jedoch die Aussagen von ein paar zufällig ausgesuchten Wählern. Während Demokraten Angst äussern, dass Obama nach seiner Wahl ermodert werden könnte, geben Republikaner offen zu, dass der erste schwarze Präsident nach seiner Wahl schnell von der Bildfläche verschwinden müsse. Wird da also in den USA offen über ein Attentat auf Obama geredet und niemand unternimmt etwas? Es wäre nicht dass erste Mal, dass Menschen umgebracht werden, die der republikanischen Partei nicht genehm waren.

John F. Kennedy, Martin Luther King und Robert Kennedy starben durch die Kugeln von Attentätern. Es ist die grösste, meist unausgesprochene Furcht, die viele Obama-Anhänger plagt: Ihr Kandidat könnte im Wahlkampf oder nach seiner Wahl zum Präsidenten von der Kugel eines Attentäters gestoppt werden. Das Gefährdungspotenzial ist gross, denn Obama ist ein Linker, ein Schwarzer, ein Unkonventioneller und einer, der zumindest vorgibt, verkrustete Strukturen aufbrechen zu wollen.

Vor allem Rechtsextreme und rassistische Gruppen drohen mehr oder weniger unverhohlen mit der Ermordung des demokratischen Hoffungsträgers. „Obama wird nicht lange Präsident sein“, sagte Ku-Klux-Klan-Führer Carl Dupre im Frühjahr in einem Exklusiv-Interview in der Zeitschrift "Focus". Und er scheint leider nicht nur zu bluffen. Bereits seit Mai 2007 wird Obama nach ersten Morddrohungen von Männern des Secret Service beschützt. In der TV-Sendung äusserte dann eine Obama-Anhängerin ganz offen ihre Bedenken: "Er ist der beste Mann, aber ich bin mir sicher, dass er ermordet wird, wenn er Präsident ist. Er ist zu gut, um zu sterben. Sie werden ihn umbringen.“ Wer mit "Sie" gemeint ist, darüber lässt sich nur spekulieren. Wer aber weiss, dass es in den USA eine riesige rechtsextreme Szene gibt und ihre Anhänger ihre Gesinnung auch ohne Probleme ausleben dürfen, der kann sich vorstellen, aus welcher Ecke die Drohungen kommen. In diesem Zusammenhang übrigens traurig, wegen der öffentlich gezeigten Brust von Angelina Jolie während dem Stillen gibts einen Prozess, wenn einer mit einer Hakenkreuzfahne durch die Strassen der USA läuft, passiert nichts.

Obama setzt übrigens gleich heute noch einen drauf und fordert den ehemaligen Aussenminister Colin Powell auf, in seiner künftigen Regierung mitzuhelfen. Dabei Powell 1996 aus Rücksicht auf die Sicherheitsbedenken seiner Frau nicht zum Präsidentschaftswahlkampf an. Vier der bisher 42 US-Präsidenten wurden ermordet. Mehr oder minder ausgeklügelte Anschlagspläne und -versuche gab es Dutzende. Auch gegen Bill Clinton, im Oktober 1994. Als Hintermänner wurden des öfteren Mitglieder des Geheimbundes "Skulls and Bones" gehandelt.

Das Traurige an der ganzen Geschichte ist meiner Meinung nach, dass die Obama-Gegner offen über eine Ermordung diskutieren dürfen und sich irgendwie niemand darum kümmert, sonst die Republikaner - vorallem die olle Palin - nichts dagegen unternehmen, dass diese Diskussionen aufhören. An Parteitagen der GOP gab es schon öfter Zwischenrufe wie "Tötet ihn!" und gleichzeitig wird Obama als "Araber" und "Terrorist" beschimpft, unter den Augen der republikanischen Parteiführung. Einzig McCain konterte bei einem TV-Auftritt einmal einer alten Frau und sagte öffentlich, dass Obama ein anständiger US-Amerikaner sei. Als der ehemalige republikanische Präsidentschaftsbewerber Mike Huckabee allerdings vor dem nationalen Schusswaffenverband NRA auftrat, wurde seine Rede von einem lauten Geräusch hinter der Bühne unterbrochen. Huckabee "witzelte": „Das war bestimmt Obama. Er wollte anfangen zu reden, jemand richtete eine Pistole auf ihn, und Obama hechtete zu Boden.“

19. Oktober 2008

Toni Polster meets den Kaiser

Ein Stück Fernsehgeschichte, das sich am letzten Donnerstag auf ORF1 abgespielt hat. Ich hab gehofft, dass es jemand ins YouTube stellt und siehe da, hier ist es. Einfach nur KULT. Über die Sendung "Wir sind Kaiser" mit Robert Palfrader hab ich ja an dieser Stelle schon geschrieben. Letzten Donnerstag haben er und Seifenstein sich allerdings selbst überboten und dazu hat der Besucher, Toni Polster, natürlich auch seinen Teil beigetragen. Wobei ich nicht weiss, ob der wirklich etwas doof ist oder ob er nur so tut. Egal, Spass machts und daran hätte vermutlich sogar der Marcel Reich-Ranicki seine wahre Freude gehabt.

18. Oktober 2008

Der Song zum Wochenende

Ist heute zwar ein Cover, aber immerhin gut gemacht. Das Original stammt von David Bowie und ich fand es damals schon toll: "I'm Afraid of Americans", heisst der Song welcher nun neu aufgenommen wurde von Mizan. Das ist ein - neudeutsch- eurasisches Projekt, türkische Wurzeln vermischt mit Schweizer Plattenvertrieb. Einfach gesagt, mehr Infos gibts auf der Homepage von Mizan. Mir gefällt an dem Song vorallem, dass er Elemente der östlichen Musik mischt mit dem bestestens bekannten Bowie-Klassiker. Aber ohne viele Worte, viel Spass. Und ach ja, auf den Text hören lohnt sich knappe 2 Wochen vor den Wahlen durchaus. Nicht wahr Frau Palin.

17. Oktober 2008

Kulinarische Ent-Globalisierung

Sachen wie McDonalds und Coca Cola schmecken ja vermutlich auf der ganzen Welt in etwa ähnlich. Ok, ausser vielleicht in Aarau. Da schmeckt der McDo überhaupt nicht und für ein Fastfood-Resto muss man auch ziemlich lange warten, aber das wäre eine andere Geschichte. Nun, eben. Global thinking dürfte das Stichwort sein, wenn es ums Essen geht. Natürlich nicht für die Länder der dritten Welt, da ist man in der Regel froh, wenn es überhaupt genug zu Essen hat. Aber auch das ist heute hier nicht das Thema.

Mir ist in letzter Zeit aufgefallen, dass es auf dem Markt viele Nischenprodukte gibt. Produkte, die in der Region erzeugt und verkauft werden. In Marseille zum Beispiel gibts Mineralwasserproduzenten, welche den grossen mit ihren Getränken mächtig ans Bein pinkeln. Auf der Rückseite der "Fada-Cola"-Flaschen ist zum Beispiel gross zu lesen:

"Oh! T'en as pas marre de boire des Sodas venues d'un Pays ou on joue au Football avec les Mains?"

Frei übersetzt heisst das in etwa, "Ist es Dir nicht zuwider Mineralwasser zu trinken, die aus einem Land kommen in dem Fussball mit den Händen gespielt wird?" Eine diskrete Anspielung auf die beiden Cola-Riesen aus den USA. Das "Fada"-Mineral gibts natürlich in verschiedenen Geschmacksrichtungen, zugeschnitten auf Südfrankreich. Ähnlich ist es mit dem Bier, da trinkt man zum Beispiel in Marseille "La Cagole". Ein Bier aus Cabanon, einem Bezirk der Stadt. Und wenn immer möglich gibts an den Parties in der Hafenstadt dieses Bier aus der regionalen Brauerei.

Auch in der Schweiz gibts immer mehr Beispiele, wo die Kundschaft einen Bogen um die Multis macht. Vorallem auch beim Bier tauchen zahlreichen Kleinbrauereien auf, welche ihren Gerstensaft produzieren und regional unter die Leute bringen. Eine schöne Entwicklung, wie ich finde. Auch die Absinths werden wieder in den Juratälern produziert, nachdem diei grossen Pastissorten ja auch alle nur noch einem Konzern gehören. Ob all die Bioprodukte die es bei Coop und Migros zu kaufen gibt auf eine ähnliche Entwicklung hindeuten, sei mal dahin gestellt. Wenn ich mir überlege, dass es direkt an der vielbefahrenen Autobahn bei Solothurn ein riesiges Feld hat, auf dem Bio-Erdbeeren angebaut werden, frag ich mich manchmal eh, wieviel Bio noch in so einer Beere ist.

Aber um noch einmal zum Bier zu kommen. In Aarau gibts ja auch das sogenannte Altstadtbier, nur leider wird das nicht in Aarau produziert. Noch nicht, wer weiss was die Zukunft bringt. In diesem Sinne ein Prost auf diesen kleinen Schritt der Ent-Globalisierung!

16. Oktober 2008

Merci Otttmar le Hitzfeld!

Ja, ich sag jetzt einfach mal DU. Schliesslich hab ich Dich - zusammen mit deinem Freund, dem Pfarrer Joseph Hochstrasser - vor etwa 300 Jahren anlässlich meines Konfirmationsunterrichts mal interviewt. Damals warst du noch Trainer des FC Aarau und hast unseren Club zum Cupsieg geführt. Danke noch, nachträglich. Deinen Abgang fand ich dann nicht so super, schliesslich wurdest du GC-Trainer und diesen Club fand ich eben damals schon nicht so wirklich super. Nun, egal. Du hattest auch da Erfolg und wurdest glaub Meister. Danach ging es weiter nach Dortmund zum BVB. Ich mag mich gut daran erinnern, wie ich mit meinen damaligen Kumpels ein paar Mal ins Westfalenstadion gepilgert bin. Nur um dich und den Chappi zu sehen, ausgerüstet mit einer Schweizer Fahne versteht sich.

Auch in der Dortmundzeit sind wir uns dann noch einmal über den Weg gelaufen. Ich glaub es war ein Meistertitel mit dem BVB, davon hat dann SAT1 (die Sendung hiess "Ran") sogar noch Bilder gefilmt. Irgendwo auf einer Videokassette hab ich diesen Moment immer noch aufgespart. Ja und danach dann Bayern. Und auch da hattest du mit Deiner Art und Deinem Wissen wiederum grossen Erfolg. Und auch zu der Zeit haben wir Dich ein paar Mal besucht, besonders mag ich mich an die CL-Partie gegen Real erinnern. Ja sogar ein Buch hab ich mal gekauft, welches Dein Freund, der Pfarrer aus Entfelden, über Dich geschrieben hat. Das hast Du dann sogar signiert.

Tja und jetzt bist Du also Schweizer Nati-Coach. Klar, mein Herz schlägt - und das ist kein Geheimnis - für die Franzosen. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Obwohl ich grosse Spiele der Schweizer Nati durchaus live gesehen habe. Aber da standen noch Männer wie Jeandupeux oder Wolfisberg an der Seitenlinie. Und die Gegner für die grossen Turniere hiessen UdSSR oder wie auch immer. Mit Menschen wie Köbi Kuhn, Sloczower, Zubi, Benoit, Di Jorio, Haas, Vega, Zwyssig (und weiteren bestens bekannten Namen aus dem Nati-Horrorcamp) konnte und kann ich mich einfach nicht identifizieren. Aber mit dem Engagement von Dir, Ottmar, kam so etwas wie eine Lust auf die Roten zurück.

Das mag an Namen wie Mario Eggimann (Ex-Aarau), Gökhan Inler (Ex-Aarau), Torwarttrainer Willi Weber (Ex-Aarau) oder Sandro Burki (Noch-Aarau) liegen. Und dann noch Du als Coach, als Besitzer eines Häuschens in der Nähe von Aarau. Soviel zum Thema Identifikation. Dazu der Umstand, dass Du endlich auf Spieler setzt, die dem Köbi irgendwie nicht in den Kram gepasst haben. Blais N'Kufo hat mit seinem Traumtor gestern Abend - und dem entscheidenden Treffer gegen Lettland - bewiesen, wie sehr er der Nati gefehlt hat. Hautfarbe hin oder her, Herr Kuhn! Endlich kriegen auch die Stockers, Derdiyoks und Abdis eine faire Chance. Kurz, die Nati macht wirklich Spass und darum konnt ich mir auch dumme Sprüche nach dem Luxemburg-Spiel ohne Probleme verkneifen, denn ein Hitzfeld hat Erfolg. Früher oder später!

In diesem Sinne, besten Dank für die tolle Mittwochabend-Unterhaltung, la France war ja nur mit einem Testspiel beschäftigt (3 zu 1 gegen Tunesien - während der Marseillaise haben die tunesischen Anhänger gepfiffen, nun überlegt sich die französische Regierung ernsthaft, bei ähnlichen Vorfällen während der Hymne die Spiele vor dem Kickoff wieder abzubrechen.). Grüsse den N'Kufo und gratuliere ihm für diese tolle Kiste. Sogar beim ZDF hat man geschwärmt für dieses Tor. OK, Arshavin für Russland und Villa für Spanien haben gestern ähnliche Traumtore erzielt, aber das sind doch nur billige Kopien, oder? Also, ab nach Südafrika Ottmar.

Ach ja, nur damit die Kirche im Dorf bleibt. Das erste Länderspiel einer Schweizer Fussballnationalmannschaft fand am 12. Februar 1905 in Paris gegen Frankreich statt. Les Bleus gewannen mit 1 zu o.

15. Oktober 2008

Quo vadis, liebe Cablecom?

Da scheint jemand irgendwie zünftig in der Krise zu stecken, oder? Unlängst hab ich ja von den unglücklichen Versuchen eines Cablecom-Mitarbeiters berichtet, eine durchaus wechselwillige Kundin für seine digitalen Angebote zu überzeugen. Nun, die Geschichten rund um die Cablecom werden jetzt noch abartiger.

Da wäre zum Beispiel die Sache mit dem Kündigen eines Telefonanschlusses. In Zeiten von Mobiltelefonen braucht man nicht mehr wirklich einen Festanschluss. Ich persönlich habe meine Festnetznummer so oder so schon lange direkt aufs iPhone umgeleitet. Wer jedoch derzeit bei Cablecom versucht, einen Anschluss zu kündigen, der erhält die folgende Mitteilung:

Der von Ihnen ausgewählte Service ist momentan nicht verfügbar. Ab dem 30.10.2008 können Sie diesen Dienst wieder nutzen. Falls Sie eine administrative Änderung wünschen oder ein Problem vorliegt, rufen Sie uns an, damit wir uns direkt um Ihr Anliegen kümmern können. Sie erreichen uns unter der Telefonnummer 0800 66 88 66 (Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 17 Uhr). Wir danken für Ihr Verständnis.

Auf der gleichen Seite steht dann aber etwas weiter unten geschrieben:
Vorübergehend längere Wartezeiten im Kundendienst

Was nicht ganz richtig beschrieben ist, denn man wartet bei der Cablecom nicht nur lange - was mir lustigerweise bislang immer noch einigermassen erspart wurde - sondern man wird neu einfach aus der Leitung geschmissen - was mir dann doch schon häufiger passiert ist. Aktuelles Beispiel, du rufst gegen viertel vor 5 an. Dann wartet man etwa 10 Minuten und um 5 vor 5 nimmt dann ein Kundendienstmitarbeiter ab um einem mitzuteilen, dass man kurz warten soll. Das tut man dann und um punkt 17 Uhr kommt dann das Band, dass die Oeffnungszeiten von 8 bis 17 Uhr seien. Lustig, oder?

Inzwischen warten gewisse Menschen übrigens seit sage und schreibe 5 Wochen auf einen Anschluss, egal ob Internet, Telefon oder TV. Wenn man bei Cablecom nachfragt heisst es, die Lieferfristen belaufen sich derzeit auf 10 Arbeitstage. Kurze Bemerkung, dass man inzwischen 5 Wochen wartet... "Aha, ja da müssen sie die Wochenenden noch dazu zählen." So so, 5 Wochen abzüglich Wochendenden gibt dann 10 Tage oder wie? Aber wie Cablecom rechnet oder besser gesagt, wie ernst man es bei dieser Firma in Sachen Zahlen und Kunden nimmt, zeigt das folgende Foto. Oktober ist nun glaub doch auch schon ein paar Tage.. oder eben Arbeitstage.

Fazit, wäre ich nicht zu faul dann hätte ich mich vermutlich auch schon mal nach Alternativen umgesehen. Vielleicht sollte ich mir tatsächlich die Menschen aus meinem Umfeld zum Vorbild nehmen und der Cablecom auch gnadenlos eine Kündigung schicken. Hätte, sollte, täte... Aber es ist schon so, so langsam aber sicher fühlt man sich als Cablecom-Kunde wirklich ziemlich verschaukelt. Erst recht wenn die gute Firma jetzt noch Werbung macht mit "1 Million zufriedene Kunden" oder "3 Monate Probezeit gratis für unsere Produkte". Fragt sich nur, an wen man sich dann wenden muss, falls man mit den Produkten nicht zufrieden ist. An die Hotline wohl kaum...

14. Oktober 2008

Die spinnen, die Italiener

Nein, natürlich nicht die Italiener als Volk, ganz bestimmt nicht. Vielmehr bezieht sich dieser Beitragstitel auf die unbelehrbaren Tifosi, welche am vergangenen Wochenende beim Auswärtsspiel ihrer Nati (ohne Z, mit T) in Sofia mal wieder ihre gute Kinderstube zu Hause (im Reich) vergessen haben. Für alle die den handfesten Skandal nicht mitgekriegt haben, hier ein Foto und ein Video welche mehr als tausend Worte sagen:

Mein erster Gedanke war, als ich am Sonntag im französischen Fernsehen den Spielbericht zu Bulgarien vs. Italien gesehen habe "nicht schon wieder". Wie tief will die italienische Fankultur noch sinken? Früher standen italienische Tifosi für feurige Stimmung, bunte Choreografien, Spektakel, Euphorie und viel Spass. Ok, die Gewalt war zwar schon bei unserem Ausflug Mitte der 90er Jahre mit dem FC Aarau ans Meistercupspiel gegen die AC Milan ein Thema. Wir Fans aus der eidgenössischen Provinz wurden von den Carabinieri auf Schritt und Tritt begleitet, zu unserem eigenen Schutz wie sich später herausstellen sollte. Aber eben, die Schlagzeilen der letzten Monaten lassen sich mit dieser Zeit gar nicht mehr vergleichen. Man liest immer wieder von toten Ultras und Polizisten, unzähligen verletzten - unbeteiligten - Fans, es gibt Geisterspiele und ganze Runden werden abgesagt oder verschoben.

Und mit diesen Bildern aus Sofia hat der Skandal um die italienischen Fussballfans in meinen Augen einen neuen, unerfreulichen Höhepunkt erreicht. Der Schritt, dass der italienische Verband nun keine Tickets für Auswärtsspiele mehr an Fans verkaufen will, trifft vermutlich die Falschen. Ist aber immerhin ein erstes Zeichen. Vielleicht sollte man auch einfach mal die ganze italienische Mannschaft vom Wettbewerb ausschliessen um den Straftätern und der tolerierenden Gesellschaft endlich die Augen zu öffnen. Aber seien wir ehrlich, wie sollen diese Fascho-Spinner denn überhaupt kapieren, dass ihr Theater nicht in ein Fussballstadion gehört, wenn es ihnen gewisse Spieler in der Liga ja nicht anders vormachen?

Milan-Goalie Christian Abbiati bewunderte erst kürzlich in einem Interview die "Fähigkeit des Faschismus, den Bürgern Ordnung und Sicherheit zu garantieren". Strafe vom Verein? Fehlanzeige. Warum auch, schliesslich äusserte sich Ministerpräsident Silvio Berlusconi unlängst zum "Fall Di Canio" - der ehemalige Stürmer von Lazio Rom hat vor seinen Fans im Stadion öfter mal mit dem Hitlergruss salutiert - Di Canio sei "ein netter Kerl". Und wenn dann dieser Fussballer in seiner Biografie noch schreibt, dass "zu viele Immigranten nach Italien kommen und sich bei uns benehmen, als wären sie zu Hause. Wenn wir nicht aufpassen, ist Italien in zehn Jahren ein muslimisches Land", ist es (leider) auch keine Überraschung mehr, wenn die Lazio Kurve die gegnerischen Fans mit dem Spruch begrüsst "Auschwitz ist eure Heimat, die Öfen sind eure Häuser!" begrüsst. Und auch Marco Materazzi hat 2006 mit seinen rassistischen Beleidigungen an die Adresse von Zidanes Familie vermutlich nicht gerade zur Beruhigung der allgemeinen Situation beigetragen.

Natürlich beschränkt sich das Problem der Neofaschisten in Fussballstadien nicht nur auf Italien. In Frankreich gilt Paris Saint-Germain als Hochburg der rechtextremen Fanszene (die Boulogne Boys), und auch aus Spanien (u.a. die "Ultras Sur" aus Madrid), Oesterreich, Polen (Krakau, Posen, Warschau) oder Russland sind regelmässig entsprechende Nachrichten zu lesen oder Bilder zu sehen. Und auch in der Schweiz ist das Problem kein unbekanntes mehr. Im Gegensatz zu Italien gibts bei uns - oder in den meisten anderen erwähnten Ländern - öffentlich keine Duce-Bilder oder - Statuen zu erwerben und ich hab auch noch nie einen Spieler mit dem Hitlergruss durch ein Schweizer Stadion rennen sehen. Und würde es einer wagen, müsste er wohl mit mehr als lediglich 10'000 Euro Busse rechnen. So geschehen im Fall Di Canio.

Nachtrag: Auch bei der CL-Begegnung zwischen Atletico Madrid und Olympique de Marseille ist es zu rassistisch motivierten Zwischenfällen gekommen. Von Seiten der Spanier gab es "Sieg Heil" und "Puta de Negra"-Rufe. Die Sache ist eskaliert und wie inzwischen bekannt wurde ist der Capo der OM-Ultras (bekennende Antifaschisten!) immer noch in Gewahrsam der spanischen Guardia Civil.

13. Oktober 2008

Immer wieder Oesterreich...

Nein, ich verzichte jetzt darauf mich über unsere östlichen Nachbarn lustig zu machen. So ein 1 zu 1 Unentschieden gegen die Färöer ist ja auch nicht gerade viel schlechter als eine Niederlage gegen Luxemburg, oder? Gut, wenigstens konnte man das Spiel der Schweizer unlängst gegen die Luxemburgerli im TV sehen, sofern man das denn wollte. Ganz im Gegensatz zu den Oesterreichern am Samstag. Da gabs nämlich nur ein Standbild vom Spiel Färöer vs. Austria. Die internationale Leitung war irgendwie nicht so ganz in Form und so gabs halt im TV den Radiokommentar. Die Partie wurde dann am Sonntag wiederholt, ganz bestimmt mit einer riesigen Einschaltquote. Gut, vielleicht haben die wirklichen Fans gehofft, dass sich in der Aufzeichnung ja noch was am Resultat ändert.

Sprüche über den Herrn Haider werde ich an dieser Stelle auch keine platzieren. Das lässt mein Anstand schlicht nicht zu, zudem bin ich der Meinung, dass ich seine politische Meinung ja - als Nicht-Ösi sowieso - nicht teilen musste, er aber durchaus zu einer gewissen Unterhaltung im politischen Alltag unseres Nachbarlandes gesorgt hat. Da gibts ja ein paar "Club2"-Auftritte, die das bildlich beweisen. Aber eben, der Jörgel hat es dem Falco gleich getan und politisiert jetzt eine Etage höher. Womit das Thema Oesterreich für mich jetzt auch erledigt ist, für den Moment.

Da wären noch die Nationalmannschaften der Schweiz und Frankreichs. Die Roten haben zu Hause mühsam drei Punkte erkämpft und ich hab mir mal wieder Sorgen gemacht, dass das letzte Stündchen von Ottmar Hitzeld schlagen könnte. Jetzt wollte der gute Mann doch in der Schweiz etwas weniger Stress als bei Bayern München und irgendwie macht er auf mich keinen wirklich entspannten Eindruck am Samstag. Nun, am Mittwoch gehts auswärts gegen König Otto Rehakles. Ein Spaziergang dürfte das für die Schweizer Nati zwar auch nicht werden, aber immerhin kann sich der Ottmar nach dem Spiel zusammen mit Otto ein paar Ouzos gönnen. Jamas! Und die Franzosen? Die haben sich auswärts tapfer gegen Rumänien behauptet. Nachdem man 0 zu 2 hinten lag, gaben Ribéry und Co. nochmal Gas und kamen schliesslich noch zum 2 zu 2 Ausgleich. Meine Hoffnung, dass die Aera Domenech endlich dem Ende zu geht, bleibt am Leben.

Zum Abschluss in die USA. Mit grosser Freude hab ich lesen dürfen, dass die olle Frau Palin fast von ihrem hohen Ross gefallen wäre. Ein Richter hat nämlich entschieden, dass die Kandidatin fürs Vizepräsidentenamt der Republikaner in Alaska ihr Amt missbraucht hat. Warum überrascht mich das jetzt nicht wirklich? Nun, jedenfalls wurde Sarah Palin - oder Sarah Barracuda, wie sie Vertraute nennen - bei einem Eishockeyspiel von den Fans 90 Sekunden lang ausgebuht. Was mich wiederum - analog Domenech - hoffen lässt, dass die Tage dieser Frau in Sachen Wahl ins Weisse Haus gezählt sind. Als Alternative hätte ich da übrigens auch gleich einen ganz anderen Vorschlag parat:

See more Paris Hilton videos at Funny or Die

10. Oktober 2008

Wirtschaftskunde à la Fischer

Ich erinnere mich an meine Jugendzeit, als ich mit meinem Vater hie und da mal eine Kneipentour mitmachen durfte. Da sind wir dann mit seinen Freunden jeweils durch Aarau gezogen und für mich gabs immer eine Cola, während die Erwachsenen sich jeweils ein Bierchen gegönnt haben. Die Männer haben solche Abend dann jeweils unter dem Motto "Wirtschaftskunde" abgebucht. Ich hab den Witz damals nicht wirklich kapiert, aber inzwischen ist er mir auch klar.

Kein Wunder also, darf ich mich durchaus als absoluten Wirtschaftsfachmann bezeichnen. Und genau in dieser Rolle schreibe ich heute ein paar Zeilen zum Thema "Die weltweiten Börsen im freien Fall". Bloss, wo soll ich anfangen? Oder anders gefragt, kann ich einfach so zugeben, dass mich die aktuelle Finanzkrise durchaus amüsiert? Mich reizt der Gedanke, wohin diese hausgemachte "Krise" noch führt. Wie und ob sich die Gesellschaft entwickelt, wenn es der Wirtschaft dann mal so richtig mies geht. Ich meine, so lange der Chef der Hypo Real Estate - trotz Pleite seiner Firma - immer noch eine halbe Million Abfindung kriegt, kann es um die Wirtschaft nicht so wirklich schlecht stehen. Leiden tun derzeit vermutlich sowieso eher die Kleinsparer und Privatkunden, weil deren Bankeinlagen nur bis zu einem gewissen Wert gesichert sind. Und wenn ich dann so höre und lese, dass Spekulanten ein paar tausend Franken in den Sand gesetzt und verloren haben, dann tut mir das nicht wirklich leid. Wer spekuliert, der plant den Verlust ein, kann dann auch damit leben und sollte nicht jammern.

In meinen Augen ist die ganze Geschichte sowieo eher eine grosse und selbstgebastelte Hysterie. Die Kurse waren zum Teil viel zu hoch dotiert und gewisse Märkte überschätzt. Nun setzt halt eine Regulierung ein, die dafür sorgt, dass faule Eier aussortiert werden. Wer falsch investiert hat, verliert seine Kohle und - wie gesagt - wer das getan hat, der musste ja eh irgendwann mal damit rechnen. Dass nun Banken, Versicherungen und ganze Staaten mit Hilfe von Steuergeldern versuchen die Wirtschaft zu stabilisieren, das kommt mir dann eher etwas schräg rein. Ebenso, dass Kleinsparer ihr Geld verlieren, weil sie von spekulierenden Bankern schlecht beraten wurden und anstatt ein Sparbuch, ein Portfolio ihr eigen nennen. Obwohl sie vielleicht nicht mal wissen, was genau der Unterschied ist.

Nun, Fazit. Ich bin definitiv kein grosser Kenner der Wirtschaft als solcher. Dass ich die aktuellen Entwicklungen mit etwas Schadenfreude beobachte, werden Kenner der Szene wahrscheinlich als naiv einstufen. Allerdings ist jede Krise wiederum eine neue Chance, es in Zukunft besser zu machen. Und dass die Weltwirtschaft - zumindest auf den Westen bezogen - auf einem zu hohen Level funktioniert hat, das haben wohl inzwischen auch Laien mitgekriegt. So gesehen bin ich gespannt, was passieren wird, wenn die Börsenkurse noch weiter im freien Fall purzeln und die Unsicherheit noch grösser wird. Ob künftig die Menschen ihr Geld dann wieder im Sparstrumpf unter dem Bett aufbewahren und sich beim Autokauf überlegen, ob es wirklich ein Porsche sein muss...

Oder wie es ein ausgewiesener Fachmann sagen würde: "Finanzkrise bringt neue Weltordnung".

9. Oktober 2008

Alles neu macht der Herbst...

Oder war es doch der Mai? Naja, egal. Irgendwie hab ich sowieso langsam den Eindruck, dass sich das Fischersche Leben in regelmässigen Abständen immer mal wieder zünftig verändert. Und das ist auch gut so. Ehrlich gesagt wäre es für mich der blanke Horror wenn es mal zu einer Stagnation kommen würde. Irgendein schlauer Schrifststeller hat entsprechend auch mal sowas geschrieben wie Stillstand bedeutet Tod.

Nun, da wäre der neue Job, welcher demnächst losgeht und auf den ich mich tierisch freue. Mitten im Herzen von Aarau und in einer ganz neuen Branche, mit viel Weiterbildungspotential. Da wäre natürlich auch die neue Beziehung, die mich total glücklich macht - nachdem ich bei Facebook schon mehrmals darauf angesprochen wurde hier also quasi der Beleg dafür. Und dann hab ich diese Woche noch meine Wohnung umdekoriert: neuer Teppich im Schlafzimmer und ein neuer auch in der Wohnstube, blutrot übrigens. Dann noch ein paar herbstliche Dekoartikel. Neue Kleider, zum Teil passend zum neuen Job etwas elegant.

Dann hab ich noch immer die Tage in Marseille im Hinterkopf, die motivieren mich über die regnerischen Tage hier in der Schweiz. Zudem das Wissen, dass demnächst wieder so ein Reisli in den Süden ansteht. Da kommt Freude auf. Sonst noch was neu? Naja, dass ich als DJ auflege ist nicht soooo wahnsinnig neu, aber dass es inzwischen wieder mehrere Auftritte pro Monat gibt, das war in den letzten Jahre auch anders. Und von wegen neu, wo ich früher noch Schallplatten und später CD's mit in die Clubs geschleppt habe, erscheint Monsieur Fischer heute noch mit einem Laptop und ner seperaten Harddisc. Times are changing!

So, das wars dann auch schon wieder für den Moment. Das alles eklärt vielleicht auch, warum ich in letzter Zeit nicht mehr so wahnsinnig schreibwütig war hier im Blog. Und sogar mit dem Gedanken spiele, dem Blog - oder mir - ne längere Kreativpause zu gönnen.

7. Oktober 2008

Hässlich, so hässlich, es ist der Hass!

Also, es gibt unzählige TV-Serien die scheinbar jede/r kennt und allem Anschein nach auch jede/r regelmässig schaut, die Monsieur Fischer ganz ehrlich einfach am Allerwertesten vorbei gehen, über die er sich in Kneipen nie mehr unterhalten möchte, die in seinen Augen wertvolle Sendeplätze zur besten Zeit (anstelle von Dokus, Spielfilmen oder News) sinnlos besetzen, mit unzähligen Hinweis-Trailern nerven und die er noch nie im Leben auch nur im Ansatz mitverfolgt hat... Hier in alphabetischer Reihenfolge zum mitschreiben:

  • 24
  • Anna und die Liebe
  • Bones
  • Californication
  • Criminal Minds
  • CSI wasoderwoauchimmer
  • Desperate Housewives
  • Dexter
  • Dr. House
  • Emergency Room
  • Eli Stone
  • Everwood
  • Gilmore Girls
  • Golden Girls
  • Grey's Anatomy
  • GZSZ
  • Heroes
  • In aller Freundschaft
  • Law and Order
  • Lindenstrasse
  • Lost
  • McLeods Töchter
  • Men in Trees
  • My Name is Earl
  • Numbers
  • One Tree Hill
  • Roseanne
  • Samantha Who
  • Scrubs
  • Die Stein
  • Supernatural
Dazu natürlich noch Serien aus dem Nachmittagsprogramm, die ich nur vom Hörensagen her kenne und mich immer frage, wie man eine Serie mit "Alle.... " betiteln kann. Beispiel? "Alle hassen Chris" oder "Alle lieben Raymond". Sorry, ich kenne weder Chris noch Raymond, wie kann ich die beiden Typen also lieben oder hassen. Von wegen alle... Oder Endlos-Serien, die zwar uralt und bereits längst abgedreht sind, aber von all den Billigsendern immer und immer wiederholt werden, weil sie im Einkauf schlicht nichts mehr kosten.

Aber hallo, es gibt einen Hoffnungsschimmer am Serien-Horizont: Pro7 hat gestern mit der neuesten Staffel von "The Simpsons" angefangen. Und mit etwas Glück erleben wir vielleicht noch einmal neue Folgen von "Stromberg" oder "Dr. Psycho".

Der Versprecher des Tages

Gehört im ZDF-Morgenmagazin von der Moderatorin Anja Heyde. Dabei ging es um das 60 Jahre-Jubiläum der Ente, also dem Kultfahrzeug des Autobauers Citroen. Und so erzählte uns also heute Morgen die Frau Heyde frisch und fröhlich:

"Die Ente feiert ihren 60sten Geburtstag, das Auto von Citroen kam offiziell mit dem Namen Deux-ChevEUX auf den Markt...."

So so, zwei Haare also und ich dachte immer es handle sich dabei um den Deux-ChevAUX. Was dann nicht mit zwei Haaren, sondern vielmehr mit zwei Pferden zu übersetzen wäre...

6. Oktober 2008

Arme Viecher, ich könnte kotzen!

Nein, nicht weil ich schlecht gegessen habe, sondern weil ich mich nerve. Oder besser gestern genervt habe und jetzt wo ich diese Zeilen schreibe, nerv ich mich wieder. Über die Menschheit und über meine Unwissenheit. Da lebt man auf diesem ollen Planeten und denkt, man habe schon so einiges mitgekriegt. Klar, niemand ist allwissend. Aber so tägliches Zeitung lesen und Nachrichten schauen sollten doch nen Effekt hinterlassen haben. Denkste. Da schau ich mir gestern auf dem ZDF Dokukanal einen Film über Orang-Utans an, gemacht vom deutschen Schauspieler Hannes Jaenicke. Erst denk ich mir, wieder einer der Sorte "tu Gutes und rede darüber". Nach rund 45 Minuten kam mir allerdings beinahe mein Znacht wieder hoch und Jaenicke verdient meine Hochachtung.

Jaenicke hat recheriert im Namen der rothaarigen Menschenaffen und zwar vor Ort. Auf Borneo und in Thailand war er mit versteckter Kamera unterwegs und seine Bilder haben bei mir für mächtige Gänsehaut gesorgt. Dass mit dem Verschwinden des Regenwaldes auch die Gefahr steigt, dass zahlreiche Tiere aussterben ist ja bekannt. Wie dabei allerdings "gewirtschaftet" wird, war mir neu. Da werden zum Beispiel eben Orang-Utan-Weibchen mit ihren Jungen von den Bäumen geschossen, das Fleisch der grossen Tiere wird als Delikatesse und die Affenbabies als Spielzeuge auf Märkten verkauft. Für gerade mal 20 Euro. Danach werden die Bäume dann gefällt (Palmöl sei dank) und der Boden angezündet.

Jaenicke wollte wissen, was passiert dann mit den kleinen Äffchen, die da auf den Märkten verkauft werden. Von Borneo aus führte in sein Weg nach Jakarta und nach Bangkok. Viele Tiere verenden in Armenvierteln oder direkt auf den Märkten vor Hunger. Anschliessend werden sie zum Beispiel an Hunde oder Katzen verfüttert. Wer überlebt, hat es auch nicht gerade besser. Im Gegenteil. Ein paar Tiere landen in sogegannten Zoos, im berühmten Safari-Land von Bangkok werden sie zu Kickboxern "ausgebildet" und - ohne Würde - einem gröhlenden Publikum vorgeführt. Der absolute Hammer war jedoch, dass auch viele Bordelle Orang-Utans kaufen, diese Tiere werden dann rasiert, verkleidet und geschminkt und stehen danach westlichen Freiern zur freien Verfügung. Würg, die sexuelle Freiheit in Ehren, aber denen sollte man was abzwacken!

Bis im Jahre 2022 werden 98 Prozent des weltweiten Regenwaldes verschwunden sein, diese Zahl hat die UNO bekanntgegeben. Noch vorher dürfte der letzte Orang-Utan aussterben, denn das grosse Schlachten geht weiter und täglich verschwindet der Lebensraum der putzigen Affen. Zudem hat der Orang-Utan ein weiteres Problem, er gilt als zu friedlich. Laut Experten fehlt dieser Affenart in der Regel eine Art Selbstverteidigungstrieb wie man ihn sonst von vielen Tieren kennt. So wird auch der Mensch nicht als Feind angesehen und der Affe nähert sich im Glauben an das Gute. Entsprechend ist er auch sehr lernfähig, weil halt das Vertrauen schneller da ist als bei anderen Tieren. Man kann also sagen, der Orang-Utan wird unter anderem wegen seiner liebenswerten Art früher oder später verschwinden. So und jetzt mag ich nicht mehr, da kommt wieder alles hoch. Bäh. Aber eben, in einer Zeit wo Touristen "zum Spass" Känguruhs KO schlagen...

Also, wer starke Nerven, ein Taschentuch und unter Umständen eine Kotztüte in der Nähe hat, der schaut sich hier die 45 Minuten lange Doku an. Für alle anderen empfehle ich die BOS-Seite, das Projekt kümmert sich einzigartig um das Überleben der letzten rund 26'000 Orang-Utans auf unserem Planeten.

4. Oktober 2008

Der Song zum Wochenende

Einfach nur gut, sowohl das Video und der Text, als auch der Song dazu. Bin erst letzte Woche darauf aufmerksam geworden und seitdem läuft das Ding bei mir vorwärts und rückwärts. Die Band nennt sich "Flobots" und kommt aus Denver. Was man nicht wirklich hört, ich hab im ersten Moment gedacht, es wäre ein englisches Projekt. Der Song "Handlebars" ist echt stark. Meiner Meinung nach zumindest. Und nun viel Spass dabei, wer es gerne lauter anhören möchte, der oder die kommt heute abend einfach ab 22 Uhr an die Tellistrasse 118 in Aarau. Da gibts die "Hits'n'Shits" feat. Monsieur Fischer im KiFF. Eintritt 10 Franken, Facebookler kommen für 5 rein. Dazu gibts ne Party-Garantie!

3. Oktober 2008

Wenn du denkst, du denkst, dann...

.. denkst du nur du denkst. So erging es am Mittwoch dem ORF-Sportreporter welcher in der Zusammenfassung des Champions-Leaguespiels von Olympique de Marseille den folgenden Satz über die Lippen gebracht hat: "Marseilles Stürmer Niang mit der grössten Chance für seine Mannschaft in der zweiten Hälfte, doch Torhüter Mandana wehrt den Ball mit einer Glanzparade ab". Schade nur, dass sowohl Niang und Mandana für Marseille im Einsatz sind.

Heute ist der Tag der deutschen Einheit. Eigentlich wollt ich ja usprünglich darüber was schreiben, der Tag ist ja nun aber jedes Jahr und irgendwie werd ich den Eindruck nicht los, dass sich Ost und West so langsam arrangieren. Zumindesthab ich in letzter Zeit so gut wie keine dummen Ossie-Witze mehr gehört. Was doch schon mal ein gutes Zeichen ist, nicht? Ansonsten verläuft der deutsche Nationalfeiertag glaub inzwischen ählich wie der bei uns der Schweiz: Tagsüber viele Filme im TV und am Abend ein paar Böller durch die Gegend schiessen.

Ach ja, über Frau Palin hätte ich auch gerne noch was erzählt, aber die hat ja hier drin erst gerade ihr Fett abgekriegt. Trotzdem hat sie letzte Nacht im Duell der Vizes bei CNN wiederum ihr wahres Gesicht gezeigt. Und zumindest als es um Aussenpolitik ging, hab ich mich gefragt, ob denn eine Frau deren Auslandaufenhalte sich quasi auf eine Zwischenlandung zum Betanken des Flugzeugs in Irland beschränken (Quelle: Tagi), sich überhaupt auf ein solches Parkett wagen sollte. Hoffnung gibt mir noch, dass sie sich vermutlich wegen Amtsmissbrauch vor einem Gericht verantworten muss. Und das noch vor der Wahl! Amis, wacht auf...

Ja und sonst? Morgen ist im KiFF die "Hits'n'Shits"-Party, alle Blogleserinnen und Blogleser sind natürlich auch herzlich eingeladen. Ebenfalls morgen gibts noch Fussball in Aarau, drei Punkte gegen Vaduz sind ein Muss. Ich hab mir mal wieder mein Knie zerstört und mir gestern ernsthaft Gedanken gemacht, ob und in welcher Form ich in Zukunft meinen Blog weiterführen will. Dies hat hauptsächlich mit zeitlichen und auch kreativen Überlegungen zu tun. Eine definitive Entscheidung steht noch aus. Möglichst ist auch - analog Roger Federer - eine längere Pause. Mal schauen.

Stimmt, Cablecom hat sich auch wieder ne Pleite geleistet. Da bestellt man vor 2 Wochen für eine neue Wohnung das ganze Paket (TV, Internet, Telefon) und wenn man dann Anfang Oktober einzieht, dann ist noch nichts parat. Ein Anruf auf der Hotline hilft dann auch nicht weiter, weil der Mann mit dem unverständlichen Namen sagt, die Bearbeitung benötige 10 Tage. Genau, lieber Cablecom-Mann. Aber 2 Wochen sind wieviele Tag? Na? Eben. Nun wartet man halt an der neuen Adresse noch ne Weile auf Internet. Bei mir funktioniert dafür seit meiner Rückkehr aus dem Urlaub endlich das Wlan wieder, vorallem in Verbindung mit dem iPhone sehr praktisch. Und wenn wir schon dabei sind, liebes Pro7. Warum muss dieser Mann mit dem Sprachfehler aus dem Off jetzt so ziemlich alle Trailer sprechen? Oder sagt dem Mietmaul doch wenigstens, dass ein CH kein SCH und umgekehrt ist.

Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass ich es tierisch kalt finde für Oktober und es darum heute zum Znacht ein feines Käsefondue gibt? Das sei an dieser Stelle also auch noch erwähnt. Und nun ab, ich muss noch etwas helfen beim Zügeln. Und als Erinnerung für mich, Kino nicht vergessen ("Baader Meinhof-Komplex" und "Burn after Reading")

1. Oktober 2008

Der Weltuntergang war gestern

Ja genau, gestern Abend. Kurz nach 21 Uhr war es soweit. Die Welt ist untergegangen und niemand hat es bemerkt, ausser die rund 200 Leute die live mit dabei waren. Ich war einer davon. Das Praktische an der Sache ist, es hat nicht einmal weh getan und heute Morgen war alles wieder gut. Ja sogar noch viel besser.

Der ganze Anlass hat rund 70 Minuten gedauert, der eigentliche Untergang dann 7 Minuten 43 Sekunden und danach wurde es dunkel und es war vorbei. Wer jetzt denkt ich sei bekifft, dem muss ich sagen. Ja, dem ist so. Denn der Untergang hat im KiFF stattgefunden, wobei KiFF für "Kultur in der Futterfabrik" steht und entsprechend fand der Untergang auch auf einer Theaterbühne statt. Vorgeführt vom Comedy-Duo "Pasta del Amore".

Ich möchte an dieser Stelle gar nicht zu viel Details verraten, sondern meiner Leserschaft nur den Tipp geben, sich das neue Programm unbedingt anzusehen. Bruno Maurer und Christian Gysi haben letzten Samstag vor ausverkauftem Haus Premiere gefeiert und auch die letzte KiFF-Vorstellung gestern Abend war wieder bis auf den letzten Platz ausverkauft. Und das Publikum wurde mit einem aberwitzigen, aber auch durchaus nachdenklich machenden Programm belohnt. Der Abend stand unter dem Motto "Etwas über das Leben" und so gibts auch durchaus Momente die einem nachdenklich machen dürfen oder sollen. Aber eben, schlussendlich wird die Welt dann von den beiden Komödianten halt nicht geretten, zumindest nicht so, wie man das vielleicht erwartet hätte.

Wer Pasta del Amore kennt, der weiss, dass es im Programm viele Wortspielereien und zahlreihe Clownereien gibt. Ein bunter Mix aus bester Unterhaltung, der zwar vom Alltag ablenkt und einem schöne Stunden beschert, gleichzeitig aber auch auf unser tägliches Leben hinweist. Dabei aber nie den berüchtigten Mahnfinger hebt. Alles in allem also beste Unterhaltung, die sich vom inzwischen langweilig gewordenen Standup-Trash deutlich abhebt. Und bevor ich jetzt klinge wie das Feuilleton der FAZ komme ich zum Schluss: Hingehen und ablachen!

Die Tourdaten gibts hier. Und wer einfach sonst mal ins KiFF kommen und dabei Tanz-Spass haben möchte, der soll das doch am kommenden Samstag tun. Monsieur Fischer präsentiert die "Hits'n'Shits" seiner Plattensammlung, ab 22 bis 4 Uhr im Foyer an der Tellistrasse 118.