17. Oktober 2008

Kulinarische Ent-Globalisierung

Sachen wie McDonalds und Coca Cola schmecken ja vermutlich auf der ganzen Welt in etwa ähnlich. Ok, ausser vielleicht in Aarau. Da schmeckt der McDo überhaupt nicht und für ein Fastfood-Resto muss man auch ziemlich lange warten, aber das wäre eine andere Geschichte. Nun, eben. Global thinking dürfte das Stichwort sein, wenn es ums Essen geht. Natürlich nicht für die Länder der dritten Welt, da ist man in der Regel froh, wenn es überhaupt genug zu Essen hat. Aber auch das ist heute hier nicht das Thema.

Mir ist in letzter Zeit aufgefallen, dass es auf dem Markt viele Nischenprodukte gibt. Produkte, die in der Region erzeugt und verkauft werden. In Marseille zum Beispiel gibts Mineralwasserproduzenten, welche den grossen mit ihren Getränken mächtig ans Bein pinkeln. Auf der Rückseite der "Fada-Cola"-Flaschen ist zum Beispiel gross zu lesen:

"Oh! T'en as pas marre de boire des Sodas venues d'un Pays ou on joue au Football avec les Mains?"

Frei übersetzt heisst das in etwa, "Ist es Dir nicht zuwider Mineralwasser zu trinken, die aus einem Land kommen in dem Fussball mit den Händen gespielt wird?" Eine diskrete Anspielung auf die beiden Cola-Riesen aus den USA. Das "Fada"-Mineral gibts natürlich in verschiedenen Geschmacksrichtungen, zugeschnitten auf Südfrankreich. Ähnlich ist es mit dem Bier, da trinkt man zum Beispiel in Marseille "La Cagole". Ein Bier aus Cabanon, einem Bezirk der Stadt. Und wenn immer möglich gibts an den Parties in der Hafenstadt dieses Bier aus der regionalen Brauerei.

Auch in der Schweiz gibts immer mehr Beispiele, wo die Kundschaft einen Bogen um die Multis macht. Vorallem auch beim Bier tauchen zahlreichen Kleinbrauereien auf, welche ihren Gerstensaft produzieren und regional unter die Leute bringen. Eine schöne Entwicklung, wie ich finde. Auch die Absinths werden wieder in den Juratälern produziert, nachdem diei grossen Pastissorten ja auch alle nur noch einem Konzern gehören. Ob all die Bioprodukte die es bei Coop und Migros zu kaufen gibt auf eine ähnliche Entwicklung hindeuten, sei mal dahin gestellt. Wenn ich mir überlege, dass es direkt an der vielbefahrenen Autobahn bei Solothurn ein riesiges Feld hat, auf dem Bio-Erdbeeren angebaut werden, frag ich mich manchmal eh, wieviel Bio noch in so einer Beere ist.

Aber um noch einmal zum Bier zu kommen. In Aarau gibts ja auch das sogenannte Altstadtbier, nur leider wird das nicht in Aarau produziert. Noch nicht, wer weiss was die Zukunft bringt. In diesem Sinne ein Prost auf diesen kleinen Schritt der Ent-Globalisierung!

1 Kommentar:

Frau Familienwahnsinn hat gesagt…

der beste aller freunde produziert das rabenbrau-bier, da ist auch alles natür pür! ;-D