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25. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Final Countdown!

Ja, das war er. Der AdventsBlogKalender 2010. Die 24 Tage sind um, gestern gabs den tierischen Abschluss und auch die vorhergegangenen 23 Tage waren auf einem hohen Niveau. An dieser Stelle erst einmal ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der diesjährigen Ausgabe, ihr wart super! Lediglich 2 Personen haben kalte Füsse gekriegt und sich trotz Anmeldung dann nicht mehr gemeldet, eine junge Dame war zudem krank und musste absagen - alle anderen 21 Plätze wurden souverän von Euch mit Leben gefüllt. Einen besonderen Dank an die beiden Schreiberlinge, welche sich spontan als Ersatz für die Fahnenflüchtigen zur Verfügung gestellt haben; was in der oftmals hektischen Vorweihnachtszeit auch nicht selbstverständlich ist. 

Tja, ich wurde oft gefragt, ob denn diese Texte auch gelesen werden. Oh ja, und wie. Bis zum gestrigen Abschluss wurden die Gedichte und Geschichten fast 20'000 Mal angeklickt, die Verweildauer von rund 3 Minuten lässt darauf schliessen, dass sie auch gelesen wurden. Von dem Themen her war es in diesem Jahr eher düster. Viele Stories hatten mit Konsum, Trauer und Stress zu tun. So wirklich besinnlich wurde es nur selten. Oft erwähnt wurde das Personal, welches im Vorfeld der Festtage in den Ladengeschäften mit Arbeit eingedeckt wird. Tja, was soll ich sagen? Auch in diesem Jahr hab ich keinen einzigen Sonntagsverkauft besucht, ich für meinen Teil unterstütze dieses Eventshopping nicht. Mir - wenn wir schon beim Thema sind - wäre es lieber, wenn die Läden den Rest des Jahres unter der Woche länger offen hätten... 

Gefreut hat mich auch, dass die JRZ-Aktion erfolgreich abgeschlossen werden konnte, der Blogplatz ging an eine treue Blogleserin aus dem Kanton Graubünden. Danke dafür! Ich könnte an dieser Stelle eigentlich jeden Beitrag noch einmal speziell erwähnen, denn jeder der Texte war einzigartig und mit jedem Schreiberling verbindet mich eine besondere Geschichte. Manche von den Autoren kenne ich nur übers Netz, andere gehören zu meinen "Best Buddies", es hatte Geschäftspartner dabei, Familienmitglieder... kurz, der bunte Mix des Monsieur Fischer'schen Mikrokosmos! Dafür, danke und bis zum nächsten Jahr... 


PS: Ja, ich gebs zu. Ich bin auch ein bisschen froh, dass ich den Blog ab heute wieder für mich habe. Das Schreiben hat mir schon gefehlt, entsprechend gibts demnächst hier den traditionellen Jahresrückblick und auch im 2011 wieder täglich eine neue, kleine Geschichte auf eure Augen!

24. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 24





Gastbeitrag heute von: Tatjana und Capo




"Liebes Herrchen

Vor einem Jahr bin ich bei Euch eingezogen und ich muss sagen, dass die Zeit seither wie im Flug vergangen ist. Aber, ihr habt viel von mir gelernt. Mit Erfolg habe ich Euch seither beigebracht, dass ich zum Beispiel gerne kuschle, verwöhnt und auch mal die Treppen im Haus hochgetragen werde. Wie Ihr sicher bemerkt habt, bin ich am Morgen nicht so gerne alleine. Schön ist darum, dass Du Herrchen sofort aufstehst, wenn Frauchen aus dem Haus geht. Und das kann durchaus in der strengen Zeit auch einmal mitten in der Nacht sein. Doch was bleibt Dir auch anderes übrig, denn ich habe schliesslich grosse Ausdauer was das Jaulen betrifft... 

Zum Glück habt Ihr auch schnell bemerkt, dass das Hundefutter zwar durchaus lecker ist, aber Euer Essen auch nicht schlecht - oder gar viel besser - ist. Okay, viel krieg ich ja nicht, aber mal so ein Fleischresten in meinem Futter ist schon fein. Alles in allem kann ich sagen, dass es mir bei Euch sehr gut geht und ich dieses Jahr Tag für Tag sehr genossen habe. Dafür sage ich: Danke! 

Ich wünsche nun allen Leserinnen und Leser ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Ich habe mich schon parat gemacht für heute und freue mich schon auf den Heiligen Abend im Schosse der Familie. 

Euer Capo"


23. Dezember 2010

AdventsBlogKalender: Tag 23 JRZ Spezial


 

Hier und heute möchte ich Werbung machen. Ich möchte dafür werben, dass wir alle, Ihr und ich, die Menschen unterstützen, denen es nicht so gut geht. Die vermutlich gerne unseren Weihnachtsstress gegen ihren Kampf ums tägliche Essen, eintauschen würden.

Hier also zuerst meine Tipps für Geschenke in letzter Minute.

Sind wir ehrlich. Wenn Ihr für eine Person immer noch kein geeignetes Geschenkt wisst, dann hat der oder die Betreffende schon alles, ist sehr heikel, oder Ihr kennt sie nicht gut genug. Ist aber überhaupt kein Problem:

Ich würde eine Ziege vorschlagen für einen Meckerer, für jemanden der vom Eigenheim träumt ein Stück Land oder schon mal ein Klo, für den Transportunternehmer ein Tschukkudu oder für den Chef einen Karkhnuli-Käse. All dies bekommen die Beschenkten nicht  wirklich. Es muss also niemand eine Ziege füttern oder bekommt einen stinkigen Käse den er gar nicht mag. Nein, diese Dinge werden im Namen des Beschenkten an bedürftige Familien oder Dorfgemeinschaften abgegeben und ermöglichen ihnen damit ein Einkommen.

Normalerweise macht ein Geschenk im besten Fall zwei Personen Freude. Nämlich dem Schenker und dem Beschenkten. Hier kommt meist noch eine ganze Familie dazu, vielleicht sogar ein ganzes Dorf! Also optimal investiertes Geld.

22. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 22


 
Gastbeitrag heute von: Dani Gerber, Aarau


Weihnachten ist für mich dieses Jahr überschattet. Ende November habe ich meine Mutter verloren. Da mein Vater vor vier Jahren ebenfalls verstorben ist, erlebe ich nun im Alter von 24 Jahren die erste Weihnachten ohne meine Eltern. Das ist schon etwas speziell und lässt bei mir nicht wirklich Weihnachtsstimmung aufkommen. Wenn ein Mensch stirbt, macht man sich viele Gedanken und schwelgt in Erinnerungen. So kam mir auch in den Sinn, wie sich mein Blickwinkel zur Weihnachten verändert hat, als ich in die Lehre kam.

Da ich die Lehre im Verkauf absolvierte, erlebte ich plötzlich eine andere Art von Weihnachten kennen. Nun war sie nicht nur besinnlich und erholsam, sie brachte gehörigen Stress mit sich. Ferien über die Feiertage waren passé. Zudem war man den - vorwiegend schlechten - Launen der Kunden gnadenlos ausgesetzt.

Einerseits waren diese Erkenntnisse bitter, andererseits habe ich dadurch am eigenen Leib miterlebt, dass die Geschenke nicht einfach vom Christkind unter den Baum gelegt werden. Man muss dafür hart arbeiten und nur schon deswegen hat jedes noch so kleine Geschenk ernsthafte und herzliche Dankbarkeit verdient. Ich finde es traurig, wenn sich Leute über erhaltene Geschenke beklagen. Die Hauptsache ist doch, dass sie von Herzen kommen. 

In diesem Sinne wünsche ich allen frohe Weihnachten.

In Gedenken an meine Mutter, möchte ich diesen Beitrag gerne mit Robbie Williams und Nicole Kidman’s „Something Stubid“ abschliessen.



21. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 21


 
Gastbeitrag heute von: Lukas Tonetto, Aarau 


Leben, geh weg

Die Wälder klirren unter kahlem
Frost die Wölfe singen heiser ihre
Lieder die kleine Mirka kuckt die fünfte Staffel
Lost und Böhmen liegt am Meer wie im
Gedicht. Doch wie sieht Coco aus in ihrem
Mieder? Was wäre wenn? Die Grenadiere weinten
nicht. Heine und Bachmann tanzten
Reigen. Allein die Wälder werden dunkler
tiefer und nur noch klamme Kälte im
Gesicht. Als letztes heulen
Wolf oder Mensch? Dann Schweigen.
Die Luft wird grau wie Staub und
Schiefer. Wälder stehen in kalten
Flammen. Irgendwo fährt noch ein leerer
Zug und Wolken brechen still in sich zusammen.
Kaum einen Hauch. Es ist
Zeit. Leben geh weg. Es ist
genug kühl weht die Ewigkeit.

20. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 20





Gastbeitrag heute von: Michaela Lobschus


Gedanken zur Adventszeit

Advent, Weihnacht. Was will mir das sagen?
soll ich einen Blick in mein Innerstes wagen?
Wo sind die Träume und Wünsche der Kindheit verblieben?
Was hat mich aus der Welt der Moosmännlein, Sylphen und Engel
vertrieben?

Hat das Leben mir einen Streich gespielt?
Mich in einen dunklen Mantel gehüllt?
Gedanken die kreisen - Verzweiflung - Ausweglosigkeit.

Und dann?
Leuchtende Kinderaugen im Advent!
Backen, basteln, warten.
Die erste Kerze brennt.
Ich sehe meine Kinder - frage mich:
Was ist es, was ihre Seele so erhellt?

Der Glaube - natürlich - der Glaube!
Warum bin ich nicht schon früher darauf gekommen?
Der Glaube - ist er mit den Jahren verronnen?

Advent: Warten auf Weihnacht, das Christkind, ein Geschenk.
Advent: Liebe, Hoffnung, Vertrauen, das Haupt gesenkt
vor der Allmacht Gottes oder wie immer man es nennt.

Die Seele unserer Kinder ist rein,
rein wie das Licht der Sonne, des Mondes und der Sternelein.

Erzählt ihnen die Geschichte vom Jesus Christ,
der, um die Welt zu retten, auf die Erde gekommen ist.
Erzählt wie die Engel ihn begleiten,
wie böse Mächte Seiner neiden.
Erzählt wie am Ende das Gute siegt - wenn man nur liebt.

Ich hab durch die Augen meiner Kinder gesehen
und endlich fange ich wieder an zu verstehen:
Lichterglanz und Nikolaus,
Weihnachtsduft und Heimlichkeiten, Märchen, Lieder, Süßigkeiten,
- manchmal auch ein bisschen Schnee -
geh’n dem großen Fest voraus.

Lasst doch Hektik, Einkaufstrubel!
Geht in eure warmen Stuben!
Kramt die alten Bräuche raus - Lasst Friede ein in euer Haus!
Lasst die Stimmen hell erklingen, bis in alle Welt hinein!
Wird uns das den Glauben wieder bringen?
Schaut in Kinderherzen rein.

Advent - die Zeit des Wartens auf Jesus Christ.
Heilig Abend - der Erlöser bei uns ist.


von MiLo

19. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 19






Gastbeitrag heute von: Isabel D. alias Just Sophie

Rückblick zu Weihnachten

Da predigt man das ganze Jahr über wegen Klima und so… nicht so viel Auto zu fahren, nicht so viel Papier zu verbrauchen, auf den Stromverbrauch zu achten und so weiter, und dann stellt sich fast jeder Haushalt einen abgesägten Tannenbaum ins Wohnzimmer, nur damit man ihn für ein paar Tage mit farbigen Kugeln schmücken kann und schmückt ganze Häuser mit Lichterketten und halben Discobeleuchtungen. Aber es ist ja Tradition und Brauch und so.

Ja und dann überlege sich mal einer die ganze Weihnachtsmann-Tradition! Da versucht man das ganze Jahr den kleinen Kindern einzuflössen,  dass man keine Süssigkeiten von fremden Männern nehmen soll und dann vertraut man einem fremden Mann mit Bart in komischen Klammotten aus dem Wald, der keine Weihnachtsfrau hat, der einen schwarz bemalten Typen dabei hat, der böse Kinder in den Jutesack steckt. Irgendwie gefährlich… 

Das ganze Jahr über treibt man Sport und achtet auf jedes Gramm, damit man sich die Kilos mit all diesen vielen Weihnachtsleckereien wieder anfuttern kann… und dann fängt man im Januar wieder von vorne an. Blöd, nicht?

Aber was war das eigentlich für ein Jahr! Da gab es zum Beispiel viele Opfer bei einem Erdbeben in Haiti und bei Facebook wurden Kerzen für die Leidtragenden angezündet. Ob das was gebracht hat? Wohl eher nicht… leider. Die Kraft von Facebook sollte man aber nicht unterschätzen, denn dank Facebook kamen die begehrten und vermissten Onion Rings von Zweifel wieder auf den Markt. Das freute uns doch sehr, doch man denkt sich dann trotzdem, wieso dass man nichts bewirken kann  bei wirklich wichtigen und ernsten Dingen.

Dann riefen wir: „Wer wohnt in ´ner Ananas ganz tief im Meer??? Dank BP niemand mehr!!!“ Die Ölpest  im Golf von Mexiko vor der US-Küste war im Gang und man schaute sich die Bilder der Katastrophe im Fernseher an und fragte sich ständig, warum da nicht schneller eine Lösung kommt!

Die Hitzewelle in Russland hatte viele Tote, vernichtete Wälder, Torfflächen und Dörfer zur Folge und in Pakistan kam die Flut und ich erinnere mich daran, dass die Spendenbüchse im Einkaufszentrum leer blieb. Nur wegen dem Namen Pakistan oder weil nicht Weihnachten war?

Dann gab es da noch den Vulkan Eyjafjallajökull , wobei ich mehr mit den Nachrichtensprechern Erbarmen hatte, die diesen Namen aussprechen mussten als mit den Leuten, die irgendwo festsassen.

Die erste Fussball-WM auf dem afrikanischen Kontinent fand statt… das nicht auszuhaltende Dröhnen der Vuvuzelas und die massiven Fehlentscheide der Schiedsrichter. Und die Hintergründe der Fussball-WM in Afrika wollen wir wirklich überhaupt nicht hören und sehen. Glaubt mir!

Das Rauchverbot kam und es wurde darüber diskutiert, ob Rentner zukünftig zu Stosszeiten überhaupt noch die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen dürfen. Ich weiss nicht, aber wir können unser aller Leben auch sinnlos verkomplizieren. Irgendwann wird dann gewählt, wer zur welcher Uhrzeit auf die  Strasse darf und wir werden Alkohol auf der Strasse aus Tüten trinken, als wüsste man nicht, was da drin ist.

Dann denke ich auch an Diskussionen über Ausländer, die unseren Staat ausnützen und gleichzeitig daran, dass die UBS-Manager Millionen-Boni erhalten haben, während wiederum andere darum kämpfen, dass dieses Jahr an Weihnachten etwas Essbares auf den Tisch kommt oder ein Geschenk unter den Baum. Präsident Sarkozy kündigte die Ausschaffung von Fahrenden aus Frankreich an – und wir Schweizer nehmen das JA zur Ausschaffungsinitiative an und haben nun ein ganz spezielles Gesetz nur für Ausländer. Und noch schlimmer: Wir haben es in Erwägung gezogen, die Todesstrafe wieder einzuführen und Gott zu spielen.
 
Grosse Sorgen mache ich mir, wenn ich mir die Schweizer Jahreshitparade 2010 ansehe – zum Anhören fehlt mir der Mut. Ich habe Angst vor Ohrenkrebs.

Auch Sorgen sollte uns die grosse Macht des Internets machen und  ich denke da auch gleich an WikiLeaks und ob das mehr positive oder negative Konsequenzen haben wird.

In diesen Minuten, während ich das schreibe, denke ich an alle Kundendienststellen und Verkäufer, denen vor Weihnachten so richtig gedroht wird und die so richtig schön angeschissen werden von ihrer Kundschaft  und anschliessend frohe Festtage gewünscht wird. Und ich frage mich, was sich Nord- und Südkorea wohl zu Weihnachten schenken werden.

Und dann kommt die Frage auf, ob wir uns Weihnachten dieses Jahr auch wirklich verdient haben, ich hätte noch viel mehr und unglaublicheres schreiben können. Ich hoffe, dass wir mehr Verstand, weniger Grössenwahn, mehr Gefühl und Liebe dafür weniger Hass und Gewalt zu Weihnachten geschenkt bekommen. Wir haben es nötig! Frohe Festtage!


18. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 18





Gastbeitrag heute von: Mona Hinnen



Weihnachten 2010 - Monah ganz Privat
 
 Gedicht zum Andenken an meine Mom 1.7.1958 - † 18.09.2005

Du bist nicht mehr da,
ich kann nichts mehr fragen.
Es ging alles so schnell
ich hab Angst zu versagen.

Ohne dich, fast ganz allein,
lebe in nun mein Leben.
Jeden Tag denk ich an dich,
Wie soll es jetzt weiter gehen?

Ich sehne mich zu der Zeit zurück,
als wir noch Mutter & Tochter waren,
Hätt ich noch einmal eine Chance mit dir,
was würd ich dich wohl alles fragen...

Ich weiss nur mein Herz hat eine grosse Lücke,
Warum musstest du nur so früh gehn?
Ich liebe dich unendlich fest
und hab Angst dich nie mehr wieder zu sehen....


** Ich wünsche euch allen wunderschöne und besinnliche Weihnachten **

17. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 17






Gastbeitrag heute von: aD!, Luzern



17. dezember

kein tag gleicht einem anderen. so ist der 17. dezember der 351. des jahres, zumindest wenn man nach dem gregorianischen kalender rechnet. es dauert dann jeweils noch 7 tage bis zum heiligen abend und 14 tage bis zum silvester.

an einem 17. dezember kamen persönlichkeiten, wie armin mueller-stahl, paul rodgers, mike mills und milla jovovich, zur welt. andere wiederum, wie kaspar hauser, francis beaufort, grover washington jr. oder harold rhodes, taten an diesem tag ihren letzten atemzug.

menschen kommen und gehen. kein tag gleicht einem anderen. kriege beginnen und frieden wird geschlossen. katastrophen und wunder geschehen. in bunter folge, ohne sichtbare zusammenhänge. chaos.

auf unserer erde leben zur zeit rund 7 milliarden menschen. allein zwischen 1960 und 1999, also in knapp 40 jahren, hat sich die weltbevölkerung von 3 auf 6 milliarden verdoppelt. während unser nachbarland deutschland in den letzten 10 jahren (1999 - 2009) um rund 200'000 bürger geschrumpft ist, hat die schweiz im gleichen zeitraum beinahe 600'000 bewohner dazugewonnen.

hast du gewusst, dass...
- das risiko zu sterben erst im rentenalter wieder gleich hoch ist, wie es zum zeitpunkt deiner geburt war?
- ich mit meinen 43 lebensjahren in haiti, angola oder mosambik die durchschnittliche lebenserwartung bereits überschritten hätte?
- mehr als die hälfte aller schweizer frauen, die in einem alter von 45 bis 64 jahren sterben, dem krebs zum opfer fallen?
- zwei drittel aller schweizer mindestens einmal im jahr ein konzert besuchen?

nehmen wir diesen 17. dezember zum anlass kurz innezuhalten und über sinn und unsinn unseres eigenen daseins nachzudenken. einen blick zurück zu werfen und ein auge in die zuunft zu richten.

mein persönliches highlight 2010 ist - natürlich, ist man geneigt zu sagen - musikalischer natur.

mein held des jahres heisst: gustav! genau. derjenige welcher mit seinem chor, einem teelöffel experimentierlust, zwei prisen kompromisslosigkeit und drei messerspitzen musikalität die fernsehsendung kampf der chöre zuerst aufgemischt und dann auch noch für sich entschieden hat. gut, sein fribourger charme hat sicher auch eine rolle gespielt.

ich habe euch eine youtube-playlist mit einigen der songs erstellt, die gustav und chor auf dem weg zum sieg beim kampf der chöre interpretiert haben. weil weihnachten nahe ist, darf last christmas natürlich nicht fehlen...



besonders gefreut hat mich dabei, dass ich bei meinem besuch in fribourg vor ein paar tagen genau in das dankeskonzert von gustav und chor geplatzt bin. wunderbar.

in diesem sinne: frohe weihnachten!

16. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 16


Gastbeitrag heute von: Gabriela Peng


Warum Asslinge am Weihnachtsabend sterben musste

Wir kannten uns aus dem Internet. Gleiche Interessen. Politisch, Sie verstehen. Ich erst 22 Jahre alt, er schon 33 Jahre. Wir waren beide für Humanität, Menschlichkeit. Wollen ein System, welches jedem Individuum das Recht auf Entfaltung innerhalb seines Rahmens ermöglichen soll. Sein Job beim TV war Teil seines Engagements – ja, er ist berühmt in unserer Stadt.

Unser erstes Dinner: Seine Augen blitzen mit ein bisschen Gold drinn. Seine Lippen glänzten rot und prall vom Fett des Lammfeisches. Er roch ein bisschen nach Zigaretten und Leder und gesunder Haut, das atmete ich ein, als ich meine Lippen, sie glänzten vom Lippenstift denn ich esse bei Dates nie Fleisch, ich liess meine Lippen über seinen zarten Hals fahren, wo die dichten Haare weich felen. Im Gang vom Restaurant.

Er prustet mir sanft ins Ohr. Unsere Hände kribbeln ineinander. Warm. Die Füsse: Eiskalt. Es macht weh, man muss es ignorieren. Weiterküssen. Unten, vor meiner Haustüre.

Es ist der 23. Dezember. Ein Tag vor Weihnachten. Seit Jahren fel das Thermomether nicht mehr so tief. Gott, Ladies and Gentlement: er gefällt mir! Wer würde nicht schmelzen? Es ist Minus 15 Grad draussen.

Ich lasse die schwere Haustüre hinter mir ins Schloss fallen. Allein. Bin happy. Wird er sich verlieben? Ich bin erotisch, sagen die Männer doch dem Schönheitsideal entsprech ich nicht. Zu rundlich, zu lautes Lachen, intelligent. Das macht mir Komplexe. Ich möchte es langsam angehen. Jede Minute geniessen mit ihm.

Eine halbe Stunde später läutet es an meiner Tür. Ich frage über den Lautsprecher, wer es ist. Er ist es. Der berühmte Mann. Ob er bei mir schlafen könne? Es sei ihm alles gestohlen worden, Portemonnaie, Schlüssel, Handy. Aber er hatte doch noch bezahlt, im Restaurant. Das Lammfet, den Wein. Fast 120Fr. Seine Stimme hört sich warm an, verführerisch. “Lass mich rein, lass deinen Ritter Blaubart rein. “Wann genau hast du deine Sachen verloren, Ritter Blaubard?” frage ich über den Lautsprecher, “Du hattest doch eben noch bezahlt“. “Tut das was zur Sache?” fragt er gereizt zurück. “Es ist eiskalt, ich bin von der Wohnung nach Hause gelaufen” “Ritter Blaubart, bist du betrunken? “ zirpe ich. Er hatte immerhin 5 Gläser Roten. “Es kann doch gar nicht sein, deine Wohnung ist doch viel weiter weg.” Ich lächle beim Sprechen.

Ich schliesse die Augen.

Seine Finger fahren meinem Mund entlang, er zieht ihn etwas nach unten. Zur Kehle. Drückt meine empfndliche Stelle. Er könnte mich jetzt erwürgen, jetzt, beide wissen es und schauen sich in die Augen. Er zieht mein T-Shirt aus. Es gefällt ihm, war er sieht. Schnauft, nimmt meine Brüste in den Mund. Die Hände gleiten weiter und schon sind sie in in meiner warmen Höhle. Er reisst meine alte Pyjamahose weg, ich bin nicht stolz auf diese violetten Biobaumwollhosen, also weg damit. Er reisst auch meine Spitzenutnerwäsche weg, die ich noch rasch anzog und achtung. Hoppla. Das geht mir zu schnell. Da bin ich nicht mehr dabei. Ich will nicht. Ich will nicht, doch er lässt sich nicht bremsen. “Come on, Baby” du fndest mich doch scharf. “Nein”, sage ich. “Nein, warte das geht mir zu schnell, wir haben uns ja erst heute”, ich schaue verführerisch in seine Augen. “Verstehst du Liebster?” Sein Griff wird fester, er ist sehr enttäuscht. “Ich mag dich wirklich” versuche ich ihn zu trösten. “Dann tue nicht so”. Ich möchte ihn nicht weg stossen, ich mag ihn ja! Mein Körper ist verkrampft. Meine Vagina ist trocken. Ich spüre seinen Penis in mir. Er keucht und stöhnt vor sich hin, schaut mich nicht mal an. Es tut mir weh. Es tut mir in der Seele weh, als Mensch weh. Ich fange an zu weinen. Denke mich weg. Er rüttelt meinen ganzen Körper hin und her. Es ist, als sei ich nichts wert. Als Mensch. Es ist das demütigenste, was ich je erlebt habe. Schmerz überfüllt mich. Ein schwacher Liebhaber dazu. Eine Null. Ich will nicht. Ich willl nicht so und nicht heute und nicht jetzt. Ich brülle: “Lass mich in Ruh, du Arsch!!” Vor Gericht deponiert. Der Fall.

Die Journalisten. Mein Privatleben, ins Zerrlicht gestellt. Wieviele Liebhaber hatte sie schon, diese junge Schlampe. Er? Wurde sie etwa bestochen? Eine Verschwörung vom amerikanischen Geheimdienst? War sie eifersüchtig? War sie schwanger? Warum wollte sie sich an ihm rächen? Hat sie einen Grund ihn anzuzeigen? Sie stand ja auf ihn. Es kann ja gar nicht sein, sie waren noch turtelnd beim Nachtessen. Lammfet und Wein, genau. Er ist halt älter, sagte ihr später, er wolle keine Beziehung, darum tat sie es. Sie schrieb ihm ja noch ein verliebtes SMS eine halbe Stunde. Es kann ja nicht sein. Sie tat es, warum tat sie es?

“Sie” wird zur Täterin. “Er” wird mein Opfer.

Er schnauft laut. Aus dem Lautsprecher.

“Ritter Blaubart, hör mich an.” “Mach schon” keucht er, “ich hab scheisse kalt hier”! Er weint fast. Jetzt erst merke ich, dass ich immer noch im vierten Stock vor meiner Türe stehe und er unten, in der Eiseskälte. Er wartet. Ich sage nein. Nein. Er rennt in die Nacht. Die eisblaue Vorweihnachtsnacht. Am 24. feiere ich mit meiner Familie. Denke an ihn. Am 25. auch. Sein Handy nimmt er nicht ab. Er meldete sich nie mehr. Dafür meldeten die Zeitungen am 27. Dezember: TV-Promi auf offener Strasse verfrohen. Niemand half ihm.

15. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 15






Gastbeitrag heute von: Stephan Marti, Schmidrued
Wein8 - Xmas, das Kaufrauschfest

In einem Liedel, singt Lidl, kommt der Adventskalender im Oktober in die Gestelle. Die Zeit der Besinnung, nicht des Rausches.

EUR 250 wollen die Deutschen für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Toll. Früher wurde gebastelt. Das ist Ehrerbietung und Zeitaufwand. Ich verschenke dieses Jahr Früchte. Kaki und Kiwi - selbst gezogen von der Steckpflanze bis zum Baum oder dem umrankten Kunstbau ...



... geschnitten und gelesen von meiner Partnerin ...



... eingepackt wie bei Christo ...



... bio und ein herrlicher Genuss. Wie beim Apfel kann man die Schale mitessen oder Marmelade, Torte, Mousse ...

Versuchen sie etwas persönliches, individuelles zu schenken. Gehören sie zu denen, die in den Laden gehen und nicht wissen, was sie als Geschenk kaufen sollen. Der neueste Renner in Frankreich sind Weihnachtsecken. Hier erhalten sie Ideen. Technisches, Schockolade, Kosmetik, DVD und selten Blue Rays an einem Haufen. Das ist für Mutter, das für Vater, die Tochter ... Ideen und eines brauchen sie nicht: Liebe. Nur Geld. Nur Geld, das Thema das den Finanzblogger durchs Jahr begleitet. Schenken sie von Herzen. Es wird nicht so schnell wieder vergessen.

Weihnachten. Mehrzahl? Wieso nicht Weihnacht oder eben Wein8 oder Xmas. Weihnacht ist ein Roman von Karl May und seinem Freund Lachner. Schenken sie das Buch von meinem Freund Lackner, Stefan - Notturno. Eine spannende Geschichte um Venture Capital. Aus der Finanzwelt gegriffen, ein Biotech-Triller. Geschreiben von einem Finanzfachmann. Karl May schreibt vom Fellhändler Hiller - mein Buch wird vom Fellhändler Rama, seinen Erbschaftsratten und vom letzten Geschenk handeln, das ein Mensch geben kann: das Erbe.

Ich habe noch zwei Geschenke, die an Wein8en erinnern. Eine Flasche XO Armangnac . Gebrannter Wein - achten - nicht zuviel auf einmal nehmen, geniessen, sonst sehen sie plötzlich ...



... doppelt, unscharf und stehen quer in der Landschaft. Das vermeiden wir an Weihnachten. Wer die Flaschen erhält? Jean. Wie im letzten Adventskalender versprochen, die Reise zu zweit war nicht mehr möglich. Vielleicht wären einige besinnliche Minuten an Weihnachten angebrachter, als die Erlebnisse von den bevorstehenden Kaufräuschen. Und wenn sie keine Ideen haben, dann schenken sie doch etwas Brauchbares ... vielleicht eine Steuer in die 3. Säule.


14. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 14





Gastbeitrag heute von: Adi, Unteres Entfelden



Die Weihnachtsweihen

Die Schneeflocken fielen so hart aus dem Himmel, dass Montalban auf seiner Matratze in diesem drittklassigen Bett einer Absteige, die tiefer als die Hölle liegen musste, auf und ab geschüttelt wurde. Eine grosse Flocke hatte es sogar auf ihn abgesehen, er musste aufs Bad flüchten, um von ihr nicht erstochen zu werden. Nach einer kurzen Kotzsession, welche ihn von so vielem erlöste (aber doch nicht von allem), traute er sich wieder zurück ins Schlafzimmer. Die Flocken waren scheinbar weg. Aber diesem Zustand konnte er nicht trauen, schliesslich war das auch schon so mit den Kokosnüssen im Sommer auf - na auf welcher Insel (oder in welcher Stadt) war das wieder..? Und wo zum Geier war er denn hier überhaupt gelandet? Und weshalb? Eigentlich war doch noch was, gestern...

«Scheissflocken», rang es aus seiner Kehle hervor. Er war sich aber nicht sicher, ob das wirklich von ihm kam. Zumal es sich um eine ganz andere Stimme handelte - handeln musste - als seine, denn die kannte er zur Genüge. Hatte er nicht erst gestern damit allerliebst den Cheffe (männlich) angemacht und dann gleich noch lieblicher dessen Frau (auch männlich, die andere Art eben)? Und hatten nicht beide gleichsam auf seine Avançen reagiert? Der Cheffe männlich (davon hatte er nun seine geschwollene Nase) und die Frau weiblich (davon das dicke, blaue Auge; die Handtasche hatte er nicht sehen kommen)? Naja, lieblich konnte die Stimme dann wohl nicht mehr gewesen sein.

Es war ja alles absehbar gewesen. Hätte er doch nur die Zeichen erkannt oder erkennen wollen, die sich wie ein Mentekel an der Innenwand seiner Netzhaut immer wieder abzeichneten. Aber durch die Abweisung der Verkaufssachbearbeiterin, diesem jungen, geilen Ding, das sich extra mit Straps und Strümpfen, HighHeels und kurzem Röckchen ausstaffieren musste, um ... ja, um was? Jedenfalls hätte er sich ihr nicht von hinten mit schwingenden Hüften und - geiler Bock, der er war - feister Lendengegend nähern und Merengue-Schritte probieren sollen. Schliesslich war ja auch ihr Lover (heissblütiger Fussball-Hooligan der zweiten Stunde) zugegegen, der sowas leider nicht auf sich sitzen lassen wollte - daher wohl der Kopfweh, aber nicht nur deswegen (ungefär fünf Cucarachas).

Aber vielleicht waren die Zeichen im Auge auch nur auf die vier, fünf Lines zurückzuführen, die er sich auf der (Damen)Toilette eingesnifft hatte? Dies allerdings auch erst nachdem er eine Abfuhr seiner Lieblingsempfangsdame (mit den Worten: «Vapiss dich du Sau, elendigliche») erhalten hatte? Nun, er konnte doch nicht wissen, dass ihr seine Pranken auf ihren Brüsten - zu diesem Zeitpunkt - absolut nicht in den Kram passten.

Und auch hätte er sich wohl nicht mit einer Flasche «Moët et Chandon» mit dem abgehalfterten Anmachspruch «Ich schreibe ein Buch über mein Sexualleben - möchten Sie darin erwähnt werden» an den mit Sekretärinnen vollbesetzten Tresen mittenmang setzen sollen, nachdem er ca. vier Long-Island-Ice-Teas intus hatte. Wenn Blicke töten könnten, dann wäre er ca. sechs Tode gestorben. Und wäre seine Freundin nicht auch noch unter diesen sieben gewesen...

Oh! Ja. Seine Freundin. Die hatte ja zuvor Schluss mit ihm gemacht, weil er immer zuviel arbeiten würde, dies wahrscheinlich, um sich in eine höhere Position in der Firma zu... Deswegen sei er ja überhaupt (halt noch mit ihr) an diese Betriebsweihnachtsfeier... Obwohl er ja mit diesem Kaderscheiss ja gar nichts anfangen könne. Und ab da hatte der Film Risse.

12. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 12



Gastbeitrag heute von: Elektrohase, Bensheim




The fucking same procedure as every year

Die Weihnachtszeit. Die Zeit der Streitereien und Heuchlereien. Familien raffen sich zusammen um wenigstens einmal im Jahr gemeinsam Zeit mit den ungezogenen Kindern, den nervigen Eltern und den noch nervigeren Großeltern zu verbringen. Die Kinder verschwinden heimlich und beschäftigen sich lieber mit ihren Computern und surfen kichernd im Internet auf Erwachsenenseiten rum.

Aus meiner glücklichen Erfahrung heraus, dass ich die Ehre habe im Einzelhandel schuften zu dürfen, vermag ich gewiss von einigen weihnachtlich-romantischen Szenen, wie zum Beispiel folgender zu berichten.

Geschäfte bieten hochwertige Geschenkideen bis hin zum billigen Schrott, alles was das Weihnachtskitschherz begehrt. Kinder stehen vor den präsentierten Waren und kennen nur: "Ich will....!", so dass den Eltern nur die Möglichkeiten bleiben ihrem Kind entweder zu erzählen: "Wenn du brav bist, bringt dir das Christkind das vorbei" oder ihnen einfach mit einem schlichten "Nein!", zu begegnen, was oft dazu führt, dass die Blagen sich auf den Boden werfen, kreischen, heulen und noch mehr darauf bestehen genau DAS zu bekommen. Hier ist der Punkt in denen Eltern einfach mal lieber (wie immer, weil es keiner Umstände bedarf) auf Erziehung verzichten, ein Vermögen ausgeben und damit das eigene Balg ruhigstellen.

Kränze hängen an den Türen, um auch Unbeteiligte zum alljährlichen Wettstreit um die bunteste und aufwändigste Weihnachtsdeko herauszufordern und hineinzuziehen. In dem Drang des weihnachtlichen Fröhlichseins traut sich kein Mensch, zu sagen wie sehr ihm dieses romantische 'Alle Jahre wieder' mit Last Christmas auf die Eier(stöcke) geht und dass er am liebsten umherstreifen und allen Weihnachtskram zerschlagen würde.

Warum eigentlich verteilen wir Geschenke an unsere verhassten Nachbarn und Arbeitskollegen und wollen den größten und buntesten Weihnachtsbaum im Garten stehen haben? Ganz einfach. Damit der Kampf gewonnen ist. Richtig, 'der Kampf'. Weihnachten ist ein Kampf. Höher, schneller, weiter. Ein jeder will den anderen übertrumpfen.Wer nicht mithalten kann, wird übergangen und gehört nicht zur großen und herrlichen Weihnachtsgemeinde.

In diesem Sinne.

Hört bitte endlich auf die armen Verkäufer (ich könnte einer von ihnen sein) mit euren Familienangelegenheiten und Nachbarn (ich könnte einer von ihnen sein) mit eurer Weihnachtsmusik zu belästigen und erzieht eure, Kinder, Männer, Frauen und Großeltern gefälligst. 

Übrigens: Was möchte man überhaupt mit dieser Geschichte vom Weihnachtsmann bezwecken? Falls überhaupt noch ein Kind in der heutigen Zeit NICHT auf den Trichter gekommen ist, sollte man sich echt schämen, einer so unverdorbenen Seele etwas von einem bärtigen, dickbäuchigen Mann mit gerötetem Gesicht, der einen Mantel trägt und nachts die Kinder mit seinem großen Sack besucht, zu erzählen.

In Rage der Elektrohase

11. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 11




Gastbeitrag heute von: Raphaela Gysi, Nd'Gösgen


Gibt’s das Christkind noch?

Weihnachtstag vor einem Jahr. Familienweihnachten beim Göttibub. Der Götti fragte das  2 ½ -jährige Patenkind: „Kam das Christkind gestern Abend und hat Dir Geschenke gebracht?“ Der Dreikäsehoch: „ Nein Götti, schau doch, das habe ich von der Nonna und dem Nonno geschenkt bekommen, das von der Gotte.“ Die Eltern grinsten und schienen die Christkindfrage einfach zu überhören. Der Götti wollte von seiner Schwester, der Mutter des Jungen aber genauer wissen: „ Wir hatten doch das Christkind. Wo ist das geblieben?“ Die Mutter meinte: „ Ja wir haben ihm vom Christkind erzählt, aber irgendwie hat er es einfach nicht geglaubt.“ Aus der einfachen Frage entstand eine interessante Diskussion. Ich merkte, dass ich nicht mitreden kann, weil wir gar nie ein Christkind hatten als Kinder. Wie kann es sein, dass in einer Familie, das Christkind kommt  und in der   andern nicht? Eine konfessionelle Erklärung gibt es hier nicht. Die Familie des Göttis ist protestantisch, meine römisch-katholisch. 

Bei meiner Mutter brachte das Christkind zumindest den Baum und keines der Kinder durfte unter dem schweren Samtvorhang durchkriechen und dem Christkind beim Baumschmücken zuschauen. Aber irgendwann meinte Mutter als etwa 3-jährige das Christkind an der Türe läuten gehört zu haben. Dann dämmerte ihr, dass das Christkind das Schmücken gar nicht alleine könne und vor allem nicht gleichzeitig noch an der Türe klingeln könne. Zudem sei der Baum ja sowieso zu schwer für ein einzelnes Christkind. Mein Vater ist mit Christkind und ‚Befana‘ aufgewachsen. Und die brachte die Geschenke sowieso erst am 6. Januar. Aber was erzählten unsere Eltern uns? Ich erinnere mich, dass wir sogar jeweils mit durften, um den Baum in der Gärtnerei auszusuchen. Am Weihnachtsabend selbst, erzählten sie uns die Weihnachtsgeschichte mit dem Jesuskind, welches definitiv nicht identisch ist mit dem Christkind und erklärten uns schon früh, wieso es einen Baum mit Kerzen gibt. Und wir hatten eine wunderschöne, einfache Krippe mit Krippenfiguren aus Jute und Schafwolle. Wer uns was geschenkt hat, wussten wir auch immer. Neidisch auf die andern, weil bei uns kein Christkind kam? Nein. Es gab’s einfach nicht.

Ich werde dieses Jahr die Jute-Krippenfiguren aus der Schachtel im Keller holen, das habe ich mir geschworen. Und dem Göttibuben erzählt der Götti vielleicht die Weihnachtsgeschichte, vielleicht aber auch Babar et le Père Noёl zusammen mit den selbstgenähten Stoffelefanten Pom, Arthur und Celeste, die der Junge von der Nonna bekommen wird.

10. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 10



Gastbeitrag heute von: Doris alias Bluetime


Langsam wird es Weihnachten....

Weihnachten beginnt in uns selbst. Wenn wir uns darauf besinnen, was uns wirklich wichtig ist und wenn wir die Stille, den Frieden und die wohltuende Langsamkeit dieser Jahreszeit für uns entdecken.
Advent ist:
  • wenn ich einmal darüber nachdenke, wie ich soziale Projekte langfristig und nicht nur zu Weihnachten unterstützen kann.
  • wenn ich mich nicht nur über gute Geschäfte, sondern auch über eine Stunde Zeit für meine Lieben freuen kann.
  • wenn ich mir in Ruhe die Zutaten für selbstgemachte Bratäpfel zusammensuche und deren Duft mir ein Stück Kindheit zurück bringt.
  • wenn ich heute nicht wie sonst durch den Weihnachtsmarkt hetze, sondern in Ruhe dem Kinderchor zuhöre.
  • wenn ich nicht eilig Fastfood verschlinge, sondern mir den Luxus leiste, mein liebevoll zubereitetes Essen zu geniessen.
  • wenn ich auf elektrische Lichterketten verzichte und daheim echte Kerzen für wohlige Besinnlichkeit sorgen.
  • wenn ich mir die Zeit nehme und individuell von Hand geschriebene Weihnachtskartengrüsse an Menschen versende, die mir etwas bedeuten.
  • wenn ich auf Musikberieselung verzichte und in Ruhe auf die Stimmen der Natur höre.
  • wenn ich mich einmal selbst belohne und stolz bin auf das, was ich in meinem Leben bereits erreicht habe.wenn ich all den Lärm und den Trubel draussen lasse und in mir die Ruhe und Gelassenheit suche.
 
Ich wünsche Dir eine schöne Adventszeit!

9. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 9



Gastbeitrag heute von: Mirja OhneNamen


Weihnachten- ein urchristlicher Brauch. Doch wissen Katholiken und Protestanten da eigentlich genau, was sie denn feiern?

"Weihnachten entstand aus den Mithraskulten und symbolisierte die Geburt des unbesiegbaren Sonnengottes Mithras, die man zur Wintersonnenwende am 25. Dezember feierte. Aus Persien kommend, verbreitete sich dieser Männerkult ab 70nC durch römische Soldaten bis nach Rom, wo sich das spirituelle Zentrum auf dem Vatikanhügel befand. Im bezeugten Jahr 354nC wurde der Mithraskult in der christlichen Religion durch das Weihnachtsfest verdrängt, während Grundelemente und Rituale übernommen und zum Fest des Erlösers als Licht für die Welt, des unbesiegbaren Sonnengottes, wurden. Das Weihnachtsfest heutiger Zeit entstand also aus einem heidnischen Kult." (Quelle: www.scandala.de)

Und nun, meint ihr immer noch ihr feiert die Geburt Jesu? Das Datum ist willkürlich gesetzt und heidnisch. Die Christen folgen dem Mithraskult, nach wie vor. Wahrscheinlich ist die ganze Weihnachtsstimmung sowieso nur eine einzige Illusion. Wenn an Häusern hunderte von Lichtern aufblinken, wenn im Radio ständig „Last Christmas“ rauf und runter gespielt wird – dann weiß man, das Fest der Liebe rückt langsam näher. Ob ich dadurch nun wirklich in „Weihnachtsstimmung komme weiß ich nicht. Weihnachtsstimmung bedeutet für mich innere Ruhe und Freude. Dazu wirkt das Fest auf mich geradezu ab- artig, es wird gnadenlos übertrieben und ausgereizt.  Alle Jahre wieder glitzert, leuchtet und lamettert es in den Innenstädten, lamentiert wird auch jedes Jahr aufs neue die Sinnentleerung und Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes.

Abartig heißt doch pervers, oder?

Perversion (von perversus: verkehrt, widersinnig) ist im allgemeinen Sprachgebrauch die abwertende Bezeichnung für verschiedene Formen abweichenden, von der Gesellschaft als störend empfundenen Sexualverhaltens. In der Psychologie bezieht sich der Begriff Perversion vor allem auf zwanghaftes Verhalten. (Eine Studie der Karlsruher Unternehmensberatung German Consulting Group unter 525 Arbeitnehmern ergab: 52 Prozent der Befragten nutzen die Weihnachtsfeier ihres Unternehmens gezielt für die Suche nach einem Abenteuer oder einem neuen Partner. Da werden sich Ochs und Eselin schon finden. Aber das nur nebenbei.) Weihnachtsrelevante Formen der Perversion im engeren Sinne sind Bestialität, Nekrophilie (erschlagene Fische, totes Geflügel), Sadismus („Das Fest vermiese ich dir.“ „Irgendwann drück ich ihm das Waffeleisen ins Gesicht.“), Masochismus (der jährliche Spruch: „Das ist das letzte Weihnachten, das ich mit diesem Tyrannen bzw. mit dieser prätentiösen Zicke verbringe!“) Fetischismus (Ich kaufe, also bin ich. Ware ist alles), Voyeurismus („Was haben die anderen gekriegt, wie feiern die denn?“) und Exhibitionismus („Seht mal, was wir alles schenken oder geschenkt bekommen haben!“)

Alles in allem einfach abartig. Und nicht mal Plätzchen naschen und schlemmen darf man ausgiebig an diesen drei Tagen ungesühnt, möchte man anschließend noch in die alten Hosen passen und von hohen Cholesterinwerten verschont bleiben…..pffft! Was solls. Her mit dem Zeug!

8. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 8





Gastbeitrag heute von: Eric-Oliver, St. Gallen alias Annubis

Weihnachten, Advent, Silvester – eigentlich eine Zeit, wo man sich über das vergegangene Jahr Gedanken machen sollte und sich auf das neue Jahr freuen sollte. Eine Zeit wo man mit seinen Lieben gemütlich verbringen sollte – möglichst keine Streitereien ausfechten sollte – einfach das Jahr ausklingen lassen sollte.

In diesem Jahr, bin ich direkt froh darüber, dass ich keine Kinder habe und auch in nächster Zeit nicht auf die Welt werfe. Warum? Nun ich weiss ja schon seit Jahren, dass das Universum einen komischen Sinn für Humor hat – aber in diesem Jahr glaub ich wirklich, dass der alte Sack im Himmel, der auf dem Himmelsthron sitzt mit dem langen Bart, man nennt ihn auch Gott, garantiert verrückt geworden ist über das was die Menschheit gerade auf diesem Planeten so treibt.

In diesem Jahr wurde mir ganz klar gemacht, dass wir Menschen uns nicht weiterentwickelt haben, als damals wo wir noch Affen oder Reptilien waren.  Das einzige was der Mensch wirklich gut kann ist nämlich Fressen und Schlafen. Manche die diesen Text lesen, denken jetzt garantiert, dass dieser Schreiberling mal wieder masslos übertreibt. Dabei ist alles die reine Wahrheit.

Der Mensch führt Tag täglich einen Schwanzvergleich durch – egal ob Männlein oder Weiblein – egal ob Manager oder Fabrikarbeiter.  Jeder von uns, versucht den anderen zu übertrumpfen und zu vernichten. Gut wir sind nicht mehr so offensichtlich Blutrünstig wie damals als wir noch Reptilien waren – diesmal gehen wir viel feiner vor, nämlich nicht mehr mit unseren Zähnen sondern unseren Werkzeugen. Aber ob das besser ist als damals – das wage ich zu bezweifeln.

Immer noch suchen wir, so wie Darwin das richtig erkannt hat, die Schwächsten heraus und Fressen sie auf, um unsere Macht zu vergrössern. Die Grossen und Mächtigen unterdrücken die Kleinen und Schwachen. So hat 1% der Menschheit genausoviel Geld/Macht/Einfluss wie die restlichen 99% der Menschheit. Wir alle wissen, dass dieses System eigentlich ein totaler Irrsinn ist, aber trotzdem versuchen wir alle, alles zu tun, um zu bald diesen 1% zu zugehören.

Nun da muss man sich doch wirklich fragen, was sind wir für komische Wesen. Anstatt ein System zu ändern, dass so viele Menschen unglücklich zurücklässt – wollen wir alle an diesem Spiel teilnehmen und profitieren.

Ich wünsche mir wirklich, dass ihr lieben Blogleser da draussen, euch mal ein paar Minuten Zeit nehmt um über diesen Irrsinn nachzudenken. Ok – wie viele Leser hat dieser Blog – ich schätze mal zwischen 10 und 5000 am Tag.  Ich weiss, egal ob wir nur 10 sind oder 5000, das ist eine verschwindend geringe Anzahl im Vergleich zu den knapp 8'000'000'000 Menschen auf der Erde. Aber wir alle leben ja in einem eigenen Ich-Universum. Wenn wir es nun wenigstens versuchen unser kleines Ich-Universum zu verbessern, dann ist das doch auch ein kleiner guter Anfang. Ganz wie das alte Sprichwort sagt: „Auch Kleinvieh macht Mist“ – wenn wir uns alle ein wenig Ändern, dann gibt das schon einen schön grossen Misthaufen – und evtl animieren wir andere Leute es uns gleich zu tun.

Also liebe Blogleser, wenn ihr heute raus in die Welt geht, dann versucht nicht eure Mitmenschen zu übertrumpfen oder aus-, abzustechen. Sondern schenkt ihnen ein Lächeln, oder helft ihnen bei einem kleinen Problem. Seid einfach nett und fröhlich. Mit einem kleinen Lächeln verändert man die Welt genauso wie mit der Erfindung der Nullpunkt Energie. Durch so kleine Taten verbessern wir die Welt und das wünsch ich mir für das Jahr 2011. Den so kann es wirklich nicht mehr lange weitergehen. Nur so bieten wir unseren Nachkommen eine Welt an, in der es sich lohnt hineingeboren worden zu sein. Denkt über meine Worte nach.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins Jahr 2011.

Euer Annubis

7. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 7





Gastbeitrag heute von: Geneviève Savaux


Engelszauber


Wesley war ein kleiner Engel, mit flauschigen Flügeln und wunderbaren Locken. Er war das Nesthäcken der Engelschar und wurde von allen geliebt. Seine verspielte und liebliche Art wurde von allen bewundert und alle hatten ihn ins Herz geschlossen.

Wesley fragte sich, weshalb alle ausser ihm jedes Jahr im Dezember zur Erde flogen. Warum durfte er nie mit? Dieses Jahr nahm er all seinen Mut zusammen und ging zum Christkind – dem Chef aller Engel. Etwas scheu fragte er „Darf ich diese Jahr mit zur Erde?“ – „Nun, weisst Du, was die Engel auf der Erde machen?“ er verneinte. Das Christkind erklärte dem kleinen Wesley, was Weihnachten ist. Gespannt hörte der kleine Engel zu. Als das Christkind fertig war, wollte Wesley wissen, warum denn alle Engel jedes Jahr zur Erde fliegen. Das Christkind fuhr fort „an Heilig Abend liegt ein Zauber über der Erde. Ein Engelszauber, der von allen Engeln ausgestrahlt wird. Dieser Zauber ist dazu da, die Menschen zu vereinen, das Fest der Liebe zu feiern, zusammen mit den Menschen, die sie lieben. Gemeinsam ist man stark, hat man Kraft und Mut – leider vergessen das die Menschen oft, und deshalb wird einmal im Jahr ein Engelszauber über die Erde gelegt. Die Menschen wissen das nicht, aber gespürt wird es überall. Alle Engel geben sich die Hand und strahlen durch die Verbindung  diesen Zauber aus.“ Wesley war sprachlos. Das Christkind fuhr weiter „ausserdem gibt diese Verbindung den Engeln die Kraft für ein Jahr, um als Schutzengel auf der Erde zu wirken.“

Wesley fand die Vorstellung wunderbar. Er wollte auch zu diesen Engeln gehören, auch diesen Zauber ausstrahlen, auch den Menschen das Gespür vermitteln und vorallem wollte auch er ein Schutzengel werden!

„Darf ich dieses Jahr mit?“ das Christkind schaute Wesley lange an. Nach längerem Überlegen nickte es und meinte „Ja, ich denke, dass du reif genug bist um dieses Jahr dabei zu sein und dann deine Aufgabe als Schutzengel meistern kannst!“ Wesley war überglücklich, bedankte sich beim Christkind und flog davon.

Er konnte es kaum erwarten, an Heilig Abend mit der ganzen Engelsschar zur Erde zu fliegen um den Engelszauber auszustrahlen. Als es dann endlich soweit war, flog er aufgeregt hin und her „wann gehen wir?“ wollte er wissen. „ist es nicht langsam Zeit?“ Die anderen Engel lächelten und Steve meinte „Geduld, Wesley. Geduld. Du wirst lernen müssen, dass man als Schutzengel die Tugend der Engelsgeduld üben muss. Nicht hektisch sondern gelassen und ruhig kann man als Schutzengel wirklich etwas bewirken, den Menschen beschützen.“ Das leuchtete Wesley ein und er verhielt sich ruhig und wartete.

Plötzlich hörte Wesley einen wundervollen Klang. Erst leise und dann immer lauter wurde der Engelsgesang. Gloria in excelsis deo wurde erst von einem Engel, dann von einem zweiten und dritten gesungen. So ging es immer weiter, bis alle Engel sangen. Auch Wesley kannte das Lied und stimmte ein. Noch nie verspürte er eine solche Kraft, noch nie hatte er ein so strakes Zusammengehörigkeits-Gefühl. Er war verzaubert! Als dann Steve seine Hand nahm und alle zusammen zur Erde schwebten, war es um Wesley geschehen. Er schloss die Augen, liess sich von den anderen leiten und sang aus vollem Herzen „Gloria! In excelsis deo“.

Als er merkte, dass sie nicht mehr schwebten, öffnete er seine Augen und sah das Schönste, was er je gesehen hatte. Ein Lichtermeer schimmerte von der Erde hinauf. Jetzt wusste er: der Engelszauber wurde ausgestrahlt!

Erschöpft schlief Wesley früh am Morgen auf seinem Wolkenbett ein. Es war das schönstes Erlebnis, welches er je hatte  und er freute sich auf die neue Aufgabe als Schutzengel. Am meisten aber freute er sich jetzt schon aufs nächste Jahr wenn wieder Heilig Abend ist und wieder der Engelszauber ausgestrahlt wird.