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12. Juli 2010

Fussball WM 2010: meine Tops & Flops!

Das war sie dann, die Fussball WM 2010 in Südafrika. Mich persönlich vermochten die Spiele nicht so ganz überzeugen, aber von aussen her betrachtet bleibt trotzdem der Eindruck, dass es eine gute und schöne WM war - bestens organisiert von den Südafrikanern. Obwohl diesbezüglich im Vorfeld von uns Europäern so viel und so gerne gemeckert wurde. So gesehen bleibt die Hoffnung, dass der grosse Sieger der letzten 4 Wochen Südafrika heisst! Mit dem Abschluss der WM möchte ich das Thema auch bei mir im Blog abschliessen, mit den Tops und Flops, meinen ganz persönlichen Momenten dieser 19. Fussball Weltmeisterschaft. 


Spieler der WM: Thomas Müller, wenn man bedenkt dass dieser Junge vor einem Jahr noch mit dem Bayern Nachwuchs in der 3. Liga gespielt hat und nun WM Torschützenkönig ist, dann lassen sich nach diesem Auftritt durchaus Parallelen zur ersten WM-Teilnahme von Pelé ziehen. 

Mannschaft der WM: Ganz klar Deutschland. Vor dem Turnier las man beinahe täglich von verletzungsbedingten Ausfällen und in den Medien gab es Namen wie "Windel-Elf". Was Jogis Jungs dann aber auf den Platz gezaubert haben war schlicht beeindruckend. Im Gegensatz zum Minimalisten-Fussball gewisser Nationen gabs bei den Multikulti-Teutonen immer Torgarantie und vorallem regelmässig schöne Spielzüge.

Wort der WM: Vuvuzela. Tja, so ganz am Anfang haben sie mich ja auch gestört, diese Tröten. Aber nach ein paar Spielen sind mir die Vuvuzela-Klänge dann gar nicht mehr aufgefallen. Es hat irgendwie dazu gehört, zu dieser WM. Dass ich dann im Brügglifeld allerdings keine Tuten mehr hören muss, das stört mich dann aber auch  nicht.

Skandal der WM: Frankreich! Dieses Affentheater hat sich der französische Verband selber zuzuschreiben, warum hat man Domenechs Vertrag nach der EM noch einmal verlängert? Klar, dass dieses Pulverfass einmal explodieren musste. Schade, nach nur 3 Spielen konnte ich meine FRA-Flagge wieder abmontieren und konnte mich vor dummen Sprüchen kaum retten.

Trainer der WM: Diego Armando Maradona. Was wäre die WM ohne diese schillernde Persönlichkeit gewesen? Es hätte zumindest etwas gefehlt. Diego mit seinen emotionalen Ausbrüchen ist einfach Kult. Er, der Thomas Müller unlängst noch von einer Pressekonferenz gejagt hatte, weil er ihm nicht würdig sei... gerade er wurde von Deutschland und Müller rausgekegelt. 

Drama der WM: Klar, das Hands im Spiel zwischen Ghana und Uruguay und der anschliessende - verschossene - Elfmeter. Danach das Aus im Penaltyschiessen für den letzten afrikanischen Vertreter. Das war eine Dramatik, die hätte kein Drehbuchautor besser hingekriegt. Sehr spannend war auch die Schlussphase von Spanien gegen Paraguay.

Schiri der WM: Khalil Al Ghamdi, immerhin hat der Saudi dank seinem Gepfeiffe dafür gesogt, dass es mein Blog in zahlreiche Schweizer Zeitungen geschafft hat. So viel gratis Werbung verdient natürlich einen ehrlichen Dank - an ihn und Muammar Gaddafi. Die Schweiz wäre auch ohne seine Fehlpfiffe rausgeflogen, wie das Spiel gegen Honduras gezeigt hat. 

Schönstes Tor der WM: Ganz klar das 1 zu 0 der Schweizer von Gelson Fernandes gegen Spanier. So viel gabs ja als Eidgenosse bei dieser WM nicht zu bejubeln, entsprechend war der Torjubel in unserer Runde damals beinahe orgasmisch. Herrlich!

Location der WM: Das WM-Zelt im Schachen - organisiert vom Restaurant Schützen - war wirklich gelungen. Leider gab es von Spiel zu Spiel immer weniger Platz im Zelt und die Sonne sorgte dafür, dass es auch brutal heiss war unter diesen Plastikplachen. Eine tolle Alternative war da die Rathausgasse: Mulia und Altstadt in einer Zusammenarbeit wie sie vorbildlich war. Genau diese Momente - WM schauen mit wildfremden Menschen unter freiem Himmel - werden in Erinnerung bleiben. 

Promi der WM: Natürlich Nelson Mandela, der Mann ist und bleibt ein Held! Sein kurzer Auftritt gestern Abend im Papa-Mobil hat wieder fast für Pipi in den Augen gesorgt: 92 Jahre alt. Gäbe es nur mehr solcher Menschen. Klar, auch Merkel oder Jagger waren lustig. Aber an Madiba kommt niemand ran. 

TV während der WM: Ich gebs zu, SF2 hab ich fast nie geschaut. Ich glaub 2 Spiele und auch nur wei Beni Turnheer kommentiert hatte und Gilbert Gress im Studio sass. Ansonsten gabs eigentlich immer ARD und ZDF bei mir, als les Bleus noch dabei waren natürlich die Franzosen. Witzig fand ich dabei neben Delling/Netzer auch Waldis WM Club zum Abschluss des Tages. In Erinnerung bleiben wird auch Katrin Müller-Hohensteins Spruch über den "inneren Reichsparteitag". 

Song der WM: Mit der Zeit sind mir eigentlich alle Lieder irgendwie auf den Wecker gegangen, weil sie halt an jeder Ecke immer und immer wieder gespielt wurden. Erwähnenswert: die aktuellen Songs von Blumentopf mit ihrer RAPortage in der ARD. Schön fand ich aber, dass dank der WM die afrikanische Musik immer mal wieder ins Rampenlicht gerückt wurde. So hab ich dann auch schon mal wieder eine alte Miram Makeba oder Johnny Clegg CD aus dem Regal geholt. 

Überrschungsteam der WM: Uruguay. Mir war dieses Land als eines der grossen Team der Gründerjahre der FIFA ein Begriff, damals waren sie sogar Weltmeister. Ansonsten mag ich mich noch an den ehenaligen FCA-Verteidiger Fernando Carreno erinnern... mehr war da nicht. Aber seit dieser WM gehören die Urus ab sofort auch für mich zu den Grossen. Verdientermassen wurde Diego Furlan auch als bester Spieler der WM ausgezeichnet. 

Thrill der WM: Das Tippspiel, gewonnen hab ich vermutlich nicht. Da nicht Deutschland sondern Spanien im Finale der WM stand. Holland hätte ich noch gehabt. Aber hey, irgendwie vor der letzten Woche war ich - im Team mit meiner Mama - unter den Top 5 der Tippspieler. Mal schauen welchen Schlussrang wir belegen und ob es für den Stiefel, gefüllt mit Bier, reicht! 

Flop der WM: Robert Green. Der englische Torwart leistete sich einen schier unglaublichen Patzer. Ihm sind dann aber noch einige Torhüter gefolgt. Ebenso blieben Feldspieler weit unter ihren gewohnten Leistungen: Cristiano Ronaldo, Wayne Rooney, Kaka, Lionel Messi oder die Italo Stars. Keiner von war in den Schlussrunden noch dabei. Wenn man Flops erwähnt, sollte man aber auch gewisse Schiedsrichterleistungen nicht vergessen... Stichwort: Wembley Tor 2010!

Nerd der WM: Sepp Blatter, mal wieder. Klar hat er die WM nach Afrika vergeben, aber unser Walliser Mafioso geht dafür auch über Leichen und tauchte immer dann im Bild auf wenn grosse Persönlichkeiten zu sehen waren: Könige, Politiker, Popstars und auch Nelson Mandela konnte seinem Händedruck nicht entfliehen. Ähnlich nervig: Cristiano Ronaldo... unsportlich, überheblich, arrogant, dumm und Neo-Vater eines "gezüchteten" Sohns.

Phänomen der WM: Paul! Der Tintenfisch war mit seinen Voraussagen der Brüller. Hätte man auf ihn gehört und entsprechend eine kombinierte Wette platziert, ja dann... dann wäre man ein reicher Mann. Schade, altersbedingt wird der glibberige Paul die nächste EM wohl nicht mehr erleben.

"Augenblicke" der WM: Paraguay Fan Larissa Riquelme und Schweinis Freundin Sarah Brandner.

Der Meister der WM: Spanien! Beide Finalisten waren noch nie Fussball Weltmeister, so gesehen geht das mit dem Sieg so in Ordnung. Ich mag sowohl die Spanier als auch die Holländer als Menschen, allerdings waren beide Fussballteams nicht unbedingt die meinen und das Finalspiel äusserst Gähn. Spanien schoss mir insgesamt zu wenig Tore, durfte auf Schiri-Hilfe zählen... aber was solls. Fazit: das glücklichere Team hat gewonnen und die WM ist jetzt vorbei.

28. Juni 2010

Schlaaaand und Maradona

Das waren ja mal Fussballspiele gestern. Erst der Klassiker zwischen Deutschland und England, inkl. Wembleytor-Wiederholung. Und am Abend dann Argentinien gegen Mexiko, ebenfalls mit richtig vielen Toren. Leider gibt es bei beiden Spielen den Makel, dass die Schiris wieder negativen Einfluss auf die Partien genommen haben. Wie man das Tor der Engländer und das Offside der Argentinier nicht sehen kann bleibt mir ein Rätsel. Wer nach dieser WM immer noch behauptet, der moderne Fussball brauche keinen Videobeweis, der lebt hinterm Mond. Solche Entscheide sind Betrug an den Spielern, den Zuschauern, den Sponsoren und nicht zuletzt auch an den Schiris - welche ja jetzt während der WM nicht nur am TV sondern dank Videowall auch gleich im Stadion bloss gestellt werden. Gut beim Italiener Rosetti, der Argentinien gepfiffen hat, braucht es kein Blossstellen mehr. Der hat das in den letzten Monaten schon selber übernommen, ich sage nur rote Karte gegen Ribéry im CL-Spiel der Bayern. Also hoffe ich, dass nach diesem Skandalentscheid auch der letzte Italiener (nach Capello und der Squadra Azzurra) die Heimreise antritt. 

Und wie geht es nun weiter? Bei dieser WM ist ja fast alles möglich. Mit Uruguay und Ghana sind zwei "Aussenseiter" in der nächsten Runde. Deutschland und Argentinien treffen im vorgezogenen Final am Samstag aufeinander. Für die letzten Viertelfinals sähe mein Wunschkonzert so aus: Holland, Japan, Spanien und Brasilien. Aber ich gebs zu, seit dem Aus der Schweizer und der Franzosen hat die WM für mich ein bisschen an Reiz verloren. Zum Glück war das Deutschland-Spiel der Oberhammer. Tolle Spielzüge, schöne Tore, viel Kampf, viel Fairness, komische Schiri-Entscheidung... da war alles dabei, was das Fussballherz höher schlagen lässt. In diesem Sinne hoffe ich noch auf weitere Spiele in der Art, auf das jeweils der Bessere gewinne! Mein Weltmeister-Tipp beim Tippspiel ist übrigens Deutschland... oder besser gesagt, denke ich, dass der Sieger aus Argentinien gegen Deutschland dann auch den Titel holen wird.

26. Juni 2010

SchwaCH und peinliCH

Oh ja, ich bin enttäuscht: die Schweizer sind bei der WM draussen und für einmal trifft auch den Gaddafi keine Schuld. Als das gleiche Schicksal die Franzosen ereilt hat, da war ich noch "froh" - nach der Leistung ja auch kein Wunder. Aber jetzt ist es schlicht eine grosse Enttäuschung die vorherrscht. Denn was die Schweizer Nati gestern Abend gegen Honduras gezeigt hat das war schwach und peinlich. Da war kein Feuer, keine Leidenschaft, kein Siegeswille. Und auch der von mir sehr geschätzte Ottmar Hitzfeld erinnerte mich mit seiner Taktik gestern Abend an Köbi Kuhn. Kein Risiko, kein Mut, keine Ideen und kein Witz. Spätestens nachdem in der Spanien-Partie das erste Tor gefallen ist hätte er doch auf die totale Offensive setzen sollen. Yakin für gefährliche Freistösse und Shaqiri für freche Vorstösse.. von mir aus dann auch noch den Frei als dritte oder vierte Spitze. Aber nein, Hitzfeld wechselt Stürmer für Stürmer, Mittelfeld für Mittelfeld aus. Und auch auf dem Platz ging gar nichts, leider. Da hab ich in anderen Spielen schon kämpferische Leistungen gesehen. Kurz, es war die Leistung die man von "Schweizern" erwartet hat und genau das hat mich genervt. Gegen Spanien spielte das Team so richtig unschweizerisch, fast englisch oder italienisch. 


Und mit Ottmar Hitzfeld hat man einen der besten Trainer der Welt an der Seite, mit inernationalem Flair. Aber auch das hat irgendwie nicht geholfen, als dass die Mannschaft ihre eidgenössischen Tugenden hätte ablegen können. Damit meine ich die uns angedichteten Eigenschaften wie verwöhnt, behäbig, bequem... ich glaube die 11 Mann in den roten Leibchen hätten noch Stunden gegen Honduras spielen können, ein Tor hätten sie wohl nie gemacht. Okay, Derdyoks hundert Prozent Chance kurz vor Schluss, das wäre es gewesen. War es aber nicht. Und so reist man also jetzt nach Hause und geht in die Ferien. Unterm Strich waren die Schweizer dann genau so wenig eine Einheit wie Frankreich oder Italien. Gute Einzelspieler, viel Unstimmigkeiten, ein beleidigter Leader und ein toller Trainer der irgendwie auch nichts ausrichten konnte. Schade, es war das erste Mal seit Jahren dass mir eine Schweizer Nati mal wieder richtig Freude gemacht hat, inklusive der spannenden Quali, dem "Aarauer" Trainer und den neuen Spielern (Eggimann, Paladino, Shaqiri und Co.). Aber leider hats nicht geklappt. Dass ich aber nicht der Einzige war, den die Schweizer Leistung gestern Abend frustriert hat zeigt die abschliessende Geschichte auf: das Spiel war zu Ende, die Leute im Zelt an der Aare tranken noch ihr Bier aus als es plötzlich Lärm und Geschrei gab. Betrunkene und schwer angeschissene Schweizer Fans liessen ihren Frust an einer kleinen Gruppe Tamilen aus. Attakierten diese, waren Flaschen und Knallkörper. Genau diese Tamilen übrigens haben während dem Spiel der Schweizer Nati die Daumen gedrückt, sprachen akzentfrei Schweizerdeutsch und - das war wohl ihr Pech - waren dunkelhäutig. Zusammen mit einer jungen Frau hab ich mich eingemischt, die Security kam ebenfalls angerannt und am Schluss eine Heerschar von Polizisten mit Gummischrot und Tränengas bewaffnet. Ein Tamile wurde scheinbar verletzt ins Spital gebracht, nach einer Stunde Personalien aufnehmen, Gegenüberstellung und Befragung hat sich der Spuk aufgelöst. Zwei der Schläger müssen sich nun angeblich wegen Hitlergruss und Sieg Heil-Rufen verantworten. Typen und Zwischenfälle die die Welt nicht braucht! 

Und nun, les Blöd Bleus und die Eidgenossen draussen. Wem drück ich nun die Daumen für den Rest der WM nach dem mein Erst- und Zweitteam nicht mehr dabei sind? Als Favoriten seh ich derzeit klar die Argentinier, aber ein Messi, ein Veron und Maradona reichen nicht wirklich zum das Team so richtig super zu finden. Brasilien hat den Charme dank Defensiv-Trainer Dunga verloren. Südafrika ist raus. Mit Spanien hab ich nix am Hut. England find ich zwar durchaus okay und ich mag die Engländer auch als Volk... aber hmmm, im Gegensatz zum Clubfussball gefällt mir ihr National Team nicht so wirklich - zudem fehlen die Charakterköpfe! Südkorea fliegt wohl heute schon raus und so weiter. Also wähle ich als Drittteam: Deutschland! Da mag ich Land und Leute, ihre Kultur liegt mir nahe und der Fussball liegt mir am Herz, Bundesliga sei dank. In diesem Sinne: Schlaaaaaand!

25. Juni 2010

Mein Freund Muamar und ich

Ja, ich glaube es ist nicht übertrieben dass ich in diesem Zusammenhang den Ausdruck "Freund" benutze. Immerhin tauchen er und ich inzwischen gemeinsam als Google-Suchbegriff auf "Gaddafi Reto Fischer" ist das zu lesen. Und ich bin mir fast sicher, dass wenn sich Muammar diese Zeilen vom libyschen Geheimdienst übersetzen lässt, er auch Freude daran hat, dass ihn ein Schweizer mal seinen Freund nennt. Ansonsten gibts ja aus unserem Land Namen wie "Hurensohn", "Drecksau" oder "Menschensau". Was uns dann bereits zur nächsten Gemeinsamkeit zwischen Monsieur Gaddafi und Monsieur Fischer führt, immerhin wurde ich in den letzten Tagen ebenfalls mit genau diesen Ausdrücken beschimpft. Sei es per Email oder in den Blog- bzw- Youtube-Kommentaren. Zum Glück hat irgendwer einmal die Kontroll- und Löschfunktion erfunden, so kann man immerhin mit einem Knopfdruck den Spreu vom Weizen trennen. 


Aber jetzt mal Butter bei die Fisch(er). Wie es im "20 Minuten" treffend zu lesen war, entstand dieses Gaddafi-Video aus einer simplen Bier-Idee. Schliesslich hab auch ich mich gefragt, wie es kommen kann dass ein Schiri wie der Saudi so einen Müll zusammenpfeift - und logisch kam bald einmal der Spruch "da steckt der Gaddafi dahinter". Und zu Hause angekommen hab ich mir dann die Frage gestellt, wenn der wirklich dafür verantwortlich wäre, wie würde es sich dann wohl der Öffentlichkeit erklären und seinen Erfolg ausschlachten. Tja und das Video war dann das Ergebnis meiner Fantasien. Dass sich dann Medien aus der Schweiz, Deutschland und Oesterreich darauf stürzen konnte ich nicht erahnen. Ebenso hab ich - Fussball WM sei dank - nicht bedacht, dass trotz der Rückkehr von Max Göldi die Libyen-Affäre noch lange nicht abgeschlossen ist. Ganz im Gegenteil. Wir Schweizer wollten ja scheinbar sogar Muammars Staat militärisch angreifen... Uiuiui, mit einem WK-Zug aus Isone? Auf jeden Fall hat mich das Medienecho überrascht und natürlich auch erfreut. Aberrrrr....

Ja und jetzt kommt das grosse ABER. Womit ich nie und nimmer gerechnet habe sind die Reaktionen der Leute, welche das Video dann über meinen Blog, die Zeitungsseiten oder Youtube angeschaut haben. Läck Bobby! Bis gestern Abend haben rund 10'000 Leute allein die Youtube-Version gesehen und man glaubt es kaum: es gibt Menschen die den Film wirklich ernst nehmen! Ja, wirklich. Ohne jetzt Namen nenne zu wollen oder so, aber ich habe Emails und Kommentare gekriegt von Leuten welche mich gefragt haben, wie ich an das Bildmaterial gekommen sei, dann von Typen welche sich beschwert haben, dass Muammar nicht über Fussball sondern über den Irak und Saddam Hussein rede. Weiter gab es Menschen die mir unterstellen wollten, ich hätte das Video extra so untertitelt, dass man nicht - ich betone NICHT - merkt dass es ein Fake sei, damit wolle ich den Hass auf den Islam schüren. Einer hat sich die Mühe gemacht und hab ebenfalls ein Gaddafi-Video als Replik erstellt, das gibts übrigens hier. Und wieder andere sind der Meinung, dass das Satire-Filmchen die internationale Stabilität zwischen der Schweiz und Libyen gefährde. Und unter uns gesagt, genau solche Statements sind es, die mich erschrecken. Ich will ja niemanden als dumm bezeichnen, aber sorry. Nur ein kleines bisschen überlegen, eventuell den dazugehörigen Text lesen und man sollte irgendwie doch merken dass es sich einfach um nen Gag handelt. Nicht? Zudem ist ja im Videotitel sogar noch erwähnt: "Satire!" 

Wer aber die Kommentare bei 20 Min liest oder auf Youtube liest, der merkt schnell. Nein, es haben definitiv nicht alle gepeilt worum es beim Filmchen geht. Man soll dafür niemanden verurteilen, nur sind es dann genau die Menschen die mich für meine "Tat" eben genau verurteilen. Sagen wir mal so, Nicolas Anelkas Satz an seinen Trainer, fasst in etwa zusammen wie die Stimmung in den negativen Mitteillungen an meine Adresse war: "Va te faire enculer, sale fils de pute!" Wobei ich zweifle, dass einer der anonymen Schreiberlinge den Satz überhaupt auf Französisch hingekriegt hätte, weil es in den meisten der beleidigenden Mails auch mit dem Deutsch schon nicht wirklich gut geklappt hat. So vermute ich, dass dann das Lesen und Verstehen (Logopädie?) beim Betrachten und gleichzeitigem Hören des Videos erst recht nicht funktionieren dürfte. Ich nehm die Beschimpfungen und Drohungen jedenfalls (noch) nicht wirklich ernst, immerhin waren 90 Prozent der Rückmeldungen durchaus positiv. Und wie gesagt, das Video ist keineswegs böse gemeint. Wer mich kennt der weiss, dass ich für die arabische Kultur sehr viel übrig habe und sie respektiere. Dass das Video diesem Standart gerecht wird haben mir zudem Reaktionen von Personen aus dem politisch linken Lager oder aus multikulturellen Kreisen bestätigt. Also verzichte ich jetzt auf dumme Klischees wie Attentäter mit Sprengstoffgürtel oder den 72 Junfrauen und sage versöhnlich: 

في واحد ليبيا الفكاهة

24. Juni 2010

Zitat des Tages und so

Umberto Bossi, der Chef der rechtspopulistischen Regierungspartei Lega Nord, hat vor dem entscheidenden WM-Vorrundenspiel Italiens heute in Johannesburg gegen die Slowakei erklärt:

"Ich bin sicher, sie werden das Spiel gegen die Slowakei kaufen. Im nächsten Jahr werden einige slowakische Fussballer in unseren Vereinen spielen."

Da erübrigt sich jeglicher Kommentar. Und sonst? Deutschland und England weiter, am Sonntag kommts zum Gipfeltreffen. Dass dazu ein Schweizer Schiri und ein russischer Linesman auflaufen werden ist ein Gerücht... Mein Gaddafi-Video hat gestern für einigen Trubel gesorgt: 20 Minuten, Vorarlberger Zeitung, Vienna Online, persoenlich - das Medienmagazin, Radio Grischa und Sunshine haben darüber berichtet. Dazu dann - damit muss man in der heutigen Zeit wohl rechnen -ein paar Dutzend Hassmails und -Kommentare, aber in den meisten Fällen (bislang gut 5500 Zugriffe) hat man Spass verstanden und das Filmchen konnte ein Lächeln auf die Lippen zaubern.

23. Juni 2010

Schweiz - Chile manipuliert: das Video!

Die rote Karte gegen Behrami ein schlichter Ausrutscher? Das gewertete Offside-Tor für die Chilenen ein dummer Schiri-Fehler? All die unzähligen Fehlentscheidungen nur Zufall? Nein, die ganze WM - insbesondere die Spiele der Schweiz - ist manipuliert. Ein Video bringt nun endlich an den Tag, was wir Eidgenossen schon lange vermutet haben!

21. Juni 2010

Elif air ab tizak Khalil Al Ghamdi

Die Fussball-Schweiz dreht am Rad. Nach dem Spiel Schweiz vs Chile bleibt lediglich Frust, allerdings nicht über die Leistung der Eidgenossen, sondern ob der mieserablen Schiri-Leistung! Nach nur 30 Minuten zeigte der saudische Skandal-Schiri Khalil Al Ghamdi dem Mittelfeldspieler Valon Behrami unnötigerweise glatt die rote Karte. Und auch weitere Entscheide des Schiedsrichters waren höchst umstritten: Offside-Tore, Tätlichkeit der Chilenen...



Auf Facebook machen nun die enttäuschten Fans ihrem Frust gegen den sau-di-arabischen Schiri Luft: Die Gruppe "Ich hasse Schiedsrichter Khalil Al Ghamdi (Schweiz vs. Chile)" wächst geradezu explosionsartig. Während des Matchs gegründet, hat sie zu Beginn des Abendspiels bereits fast 30´000 Fans. Und die Mitgliederzahlen steigen von Minute zu Minute.

Ob auch Naticoach Ottmar Hitzfeld der Gruppe beigetreten ist weiss ich nicht, sein Spruch im Anschluss ans Spiel lässt jedenfalls keine Zweifel was seine Meinung betreffend dem saudischen Kartenspieler angeht: "An einer Weltmeisterschaft sollten die besten Schiedsrichter pfeifen", sagte Hitzfeld. Und zwar Schiedsrichter, die in den besten Ligen und nicht am Strand pfeifen würden. Eine erstaunlich pointierte Aussage des Lörrachers, der ja sonst als äussert besonnen gilt. Aber Fakt ist, "dank" diesem Pfeiffenmann hatte die Schweiz in keinem Moment des Spiels eine reale Chance zu gewinnen. Der Saudi hat die Partie schlicht verpfiffen und schlussendlich entschieden. Hier gehts zur FB-Gruppe!

20. Juni 2010

Kiwis vs. Schwalben

Sie meckern, lassen sich fallen, liegen leidend am Boden, kriegen Geschenke vom Schiri, beschweren sich aber gleichzeitig dass sie von der Fifa benachteiligt werden, ihr Fussball wirkt besser als jede Schlaftablette und am Schluss kommt dann meist auch noch Glück dazu. Wen ich meine? Na klar, die italienische Nationalmannschaft. Dass ich mit meiner Meinung nicht alleine da stehe zeigt das folgende Video. Man kann schliesslich auch nicht alle WM-Teams mögen...



19. Juni 2010

Der Song zum Wochenende

Die erste Woche der Fussball WM haben wir überstanden, nicht alle Spiele waren der Hammer. Vorgestern Frankreich, gestern England, heute Holland. Die Favoriten vermögen nicht wirklich zu überzeugen. Erst recht in die Hosen ging es für das Team von Jogi Löw, gegen Serbien gab es eine überraschende Niederlage. Da für mich Deutschland trotzdem zu den grossen Favoriten zählt, hier ein Aufsteller: Uwu Lena und ihr Song "Schland oh Schland". Eine herrliche Parodie von Lena, mit geklauten Textpartien von Stefan Raab. Erst sollte der Song ja verboten verboten werden, danach hat man sich bei Raab und Co. allerdings entschieden, den Studenten einen Plattenvertrag anzubieten - und so natürlich bei der Vermarktung abzusahnen. Ein guter Weg für beide Parteien, wie ich finde.

18. Juni 2010

Pas dans l'avion mais presque...

Grausam wie dieser Herr Domenech es geschafft hat in seiner Amtszeit aus einem Spitzenteam mit grossartigen Fussballern eine lächerliche Gurkentruppe zu machen. Wer auch immer ihn beim französischen Fussballverband über all die Jahre geschützt hat, sie alle können gleich mit ihm gehen. Das heutige Spiel gegen Mexiko hat dem ganzen Debakel noch den Deckel aufgesetzt, dieser Auftritt - inkl. der bescheuerten Aufstellung - war einer WM nicht würdig. Da hätten die Iren wohl noch mehr Einsatz an den Tag gelegt. Aber nein, les Bleus waren nun halt mal dabei und in Frankreich wusste es jeder, das geht schief. Schief wie schon bei der WM 2006 und der EM 2008!

2006, aber da waren sie ja im Final...? Ja klar, aber Domenech war damals auch nicht der Trainer. Okay, er sass auf der Bank, aber der Denker und Lenker war Zinedine Zidane. Er soll damals sogar die Aufstellung gemacht haben. Entsprechend gehört er in diesen Tagen zu Domenechs härtesten Kritikern und setzt sich provokativ auch gerne mal beim Algerien-Match in die VIP Loge. Dann 2008, die EM ohne Zizou - sehr bescheiden und früh ausgeschieden die Bleus. Und was tut der Domenech im ersten Auftritt nach dem Aus vor den Medien? Genau, anstatt den Rücktritt zu verkünden macht er seiner Freundin einen Heiratsantrag. Aber auf der Verband lässt ihn gewähren und verlängert den Vertrag. FFF-Mafia...

Die Quali zur WM 2010 hat man nur über das Barrage-Spiel gegen die Iren geschafft, die Vorbereitungsspiele waren eine Katastrophe. Mit dem Ex-Marseillais Laurent Blanc steht der Nachfolger eigentlich schon lange parat. Auch Zidane wäre bereit gewesen kurzfristig einzuspringen, aber nein der Raymond durfte ja auch die WM-Träume noch zerstören. In Frankreich war die Vorfreude aufs Turnier so bescheiden wie lange nicht mehr. Wurde beim Public Viewing in Marseille und Paris die Visage von Domenech gezeigt gab es gellende Pfiffe und Beschimpfungen. Aber der Mann liebt sich selber halt so sehr, dass er auch nach dem 0 zu 0 gegen die Urus noch sicher war, alles richtig gemacht zu haben. Dann folgten öffentliche Streitereien mit Spielern, besonders Malouda oder Abidal mussten drunter leiden. Zum "Dank" hat der zweitgenannte Spieler dann gestern im 16er unmotiviert einen Mexikaner umgehauen, den Untergang besiegelt und im Inti nach dem Spiel die Schuld an der Niederlage sauber auf den Trainer abgeschoben. Ribéry spielte dann noch auf einer von ihm ungeliebten Position, von Domenech eben noch ernannte Stammspieler wie Henry oder Mandanda sassen auf einmal auf der Bank und von Kampf konnte keine Rede sein... Kurz, der Mist war und ist geführt. La Grande Nation am Boden und so gut wie ausgeschieden.

Aber hey, das ist gut so. Wer hätte denn Domenech noch einen Erfolg zum Abschluss gewünscht? Niemand! Schluss mit diesem Elend, packen und nach Hause fahren. Von mir aus kann dieser (ehemalige PSG) Volltrottel auch heute noch seinen Rücktritt bekannt geben und die Mannschaft coacht sich im letzten Spiel noch selber. Aber dazu hat der Raymond ja eben leider auch keine Eier. Also bleibt wohl oder übel nur die bescheidene Hoffnung, dass sich die Spieler von sich aus noch einmal aufraffen und Südafrika besiegen, während die Urus gegen Mexiko gewinnen - wobei ich ja glaube dass man sich da auf ein Unentschieden einigen wird! Aber eben, von mir aus muss das nicht mehr sein. Liebe Franzosen, setzt diesem Elend ein Ende, mistet den kranken Kader (Anelka raus!) aus und bereitet euch auf kommende Herausforderungen vor: France 2016!

14. Juni 2010

Reichsparteitage, Bomber und Arbeit die frei macht...

Also zuerst einmal muss ich sagen, dass ich den Deutschen den gestrigen 4 zu 0-Sieg gegen Australien von Herzen gönne, das war eine tolle Leistung - die bislang stärkste dieser WM. Vorallem haben mir die vielen jungen Spieler gefallen, die der Jogi Löw mit nach Südafrika mitgenommen hat. Da liegt so einiges drin in diesem Turnier für das DFB-Team, ich bin gespannt. Womit ich dann auch gleich eine kurze Zwischenbilanz vom ersten Wochenende ziehen möchte: Frankreich holt sich den ersten Punkt, kann aber nicht darüber hinweg täuschen dass man interne Probleme hat. Argentinien hat - trotz Maradona auf der Bank - gut gespielt und darf eben so wie die Südkoreaner die ersten 3 Punkte verbuchen. Gefreut hat mich der Sieg von Ghana, überhaupt hoff ich dass sich ein paar afrikanische Mannschaften für die nächste Runde qualifizieren. Überraschend sicher der Verlustpunkt der Engländer, gibts mal wieder ein Debakel an einem grossen Turnier? Slowenien hat der Schweiz gezeigt, dass auch kleine Länder punkten können, schade dass sie das gerade gegen Algerien machen mussten. Fazit: es gab das eine oder andere attraktive Spiel und Teams wie Brasilien oder Holland haben noch nicht mal gespielt. Minuspunkt sicher die Vuvuzelas, die nerven schon ziemlich. Allerdings fände ich ein Verbot dann doch etwas gar krass, so einmischen sollte sich die FIFA nicht in die südafrikanische Fankultur. 


Tja und husch zurück zum Titel. Ich hab das Spiel der Deutschen gestern beim ZDF geschaut, so wirklich warm bin ich mit den SF2-Kommentatoren bislang noch nicht geworden. Und im Wissen dass der Beni Turnheer am Mittwoch den Spanien - Schweiz Match nicht macht, wird dieses Verhältnnis zum Leutschenbach auch nicht gerade einfacher. Nun eben, ZDF. Die Katrin Müller-Hohenstein und der Oliver Kahn unterhalten vor und nach dem Spiel ihr Publikum. Und auch Reporter Béla Rethy gibt während dem Spiel alles. Kein Wunder, bei 4 Toren! In der Halbzeit fällt mir dann aber der folgende Satz  auf: „Das ist für Miro Klose doch ein innerer Reichsparteitag, jetzt mal ganz im Ernst, dass der heute hier trifft.“ Ein Reichsparteitag? Reichsparteitage beziehe ich auf die Veranstaltungen, bei denen Adolf Hitlers NSDAP ab etwa 1933 ihre hetzerische Propaganda im grossen Stil ausbreitete. Also durchaus ein Wort das in meinen Augen mit Fussball nicht wirklich etwas zu tun hat. Als dann Oli Kahn noch von "Mannschaftshygiene", der Reporter von "alles über rechts", dem "blitzartigen Angriff" und vom "Bomber" sprachen und eben dieser Bomber Müller nach seinem Tor noch eine, sagen wir mal, spezielle Jubelpose einnahm... ja, in dem Moment konnte ich mir ein diskretes Kopfschütteln nicht mehr verkneifen.

Nochmal, ich mag die Deutschen, erst recht ihren Fussball oder ihre Medien. Ich will darum jetzt auch wirklich nicht auf irgendwelchen Versprechern herumreiten oder Korinthen kacken, schliesslich ist niemand perfekt und Fehler können im Stress passieren. Aber der mit dem "Reichsparteitag", ich weiss nicht recht. Auch wenn man bei einer Live-Sendung vielleicht etwas nervöser oder ob dem Resultate sogar euphorisch ist, sollte man als professionelle TV-Moderatorin gewisse Ausdrücke halt einfach aus dem Sprachrepertoir streichen. Ich erinnere mich da spontan an Eva Hermann, die hatte den Umgang der Nationalsozialisten mit Werten wie Kinder, Mütter, Familien und Zusammenhalt, "als das, was gut war" charakterisiert und wurde vom NDR danach entlassen. Das wünsche ich der Frau Müller-Hohenstein beim besten Willen nicht, ich seh sie nämlich sehr gern beim ZDF und schätze sie als durchaus als sehr kompetente Sportjournalistin. Umso erstaunlicher war es darum für mich, dass sie den Faux-pas ("Die Welt" schreibt von Entgleisung und Fehltritt, die TAZ von einem Nazi-Skandal) nicht einfach korrigiert hat. Eine kurze Erklärung hätte schon gereicht. Ähnliches hat zwar Pro7-Frau Juliane Ziegler auch nichts mehr genutzt, sie hat sich 15 Minuten nach ihrem unglaublichen Satz: „Du musst ein bisschen enthusiastisch sein und ... yeah arbeiten ... Arbeit macht frei.“ zwar entschuldigt, wurde dann aber trotzdem vom Sender entfernt. Allerdings finde ich auch nicht, dass man eine nächtliche Gameshow bei den Privaten mit einem WM-Spiel beim ZDF vergleichen sollte.

Besonders zynisch und zum Teil auch heftig waren die Reaktionen auf den Reichsparteitag von KMH gestern Abend vorallem bei Twitter. Da dauerte es nicht lange und es gab einen offenen Brief, den man ans ZDF schicken und eine Entschuldigung fordern konnte. Naja, so weit muss es ja dann auch nicht gehen. Es wurde diskutiert, was von der Kommentierung Katrin Müller-Hohensteins in der Halbzeitpause zu halten sei: "Hurra, die deutsche Wochenschau berichtet live aus den deutschen Kolonien in Afrika." Ein anderer bangte angesichts der rhetorischen Geschmacklosigkeit: "Demnächst spielen die Gegner noch bis zur Vergasung bei Bombenwetter.“ Oder: "Es ist wieder so weit, seit 5 Uhr 45 wird zurückgeschossen." Schliesslich hat sich am späten Abend auch das ZDF noch online gemeldet: "Es war eine sprachliche Entgleisung im Eifer der Halbzeitpause. Wir haben mit Frau Müller-Hohenstein gsprochen, sie bedauert die Formulierung. Es wird nicht mehr vorkommen," schreibt Sportchef Dieter Gruschwitz. Thema also eigentlich erledigt, nur eine Frage bleibt offen: was zur Hölle ist eigentlich ein "innerer Reichsparteitag"?

11. Juni 2010

FIFA WC 2010: Let the Games begin!

Das WC steht in diesem Fall übrigens nicht für eine Toilette, sondern für World Cup. Man ist ja schliesslich international bei der FIFA. In wenigen Stunden geht es also los mit der Fussball Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Viel wurde in den letzten Wochen und Monaten über diesen Anlass geschrieben und trotzdem war meine WM-Temperatur auch schon heisser als in diesem Jahr. Kein Plan woran es liegt, klar ich freue mich. Aber die Euphorie der letzten Jahre erreiche ich dieses Mal (noch) nicht. Sicherlich ein Grund ist, dass die letzte WM in Deutschland und die letzte EM in der Schweiz waren, rein geografisch natürlich besser als nun Südafrika. Es gibt also keine grossen Public Viewing Zonen oder gar Fan-Meilen mehr. Die Anspielzeiten sind zwar was die Zeitverschiebung angeht gut, allerdings kann ich mich mit den 13 Uhr 30 Spielen während der Vorrunde nicht wirklich anfreunden. Hinzu kommen noch viele verletzte Stars: Frei, Ballack, Nani, Drogba, Beckham.... die Liste ist schier endlos. Trotzdem, heute beginnt die WM und ich drück den Südafrikanern die Daumen dass alles klappt und ich bin sicher, heute um 20 Uhr 30 wird auch mein Puls in die Höhe schnellen, wenn Frankreich gegen Uruguay in die Hosen muss. 


Womit wir dann bei den Favoriten wären. Total 3 Tippspiele habe ich mitgemacht in diesem Jahr, zum Glück musste ich bei keinem bis in den Final tippen, erst die Vorrunde. Es gibt 2010 nämlich irgendwie keinen klaren Favoriten. Wie erwähnt spielen da natürlich sicher die abwesenden Topstars eine Rolle, aber auch in den Vorbereitungsspielen gab es die eine oder andere Überraschung. Kommt dazu, noch die wurde eine europäische Mannschaft Weltmeister, wenn das Turnier ausserhalb von Europa ausgetragen wurde. So gesehen fände ich natürlich einen Titel für ein afrikanisches Land durchaus sexy, die Elfenbeinküste kam im letzten Test gegen Lausanne Sports allerdings nicht über ein 1 zu 1 hinaus. Ghana? Eher weniger. Kamerun? Warum nicht. Südafrika? Von den Fans getragen ist alles möglich. Aber unterm Strich werden es "die Grossen" wohl wieder untereinander ausmachen: Brasilien, Argentinien, Deutschland, England... dazu vielleicht noch Spanien. Hoffentlich bleiben Frankreich und die Schweiz lange dabei, wobei ich da meine Zweifel habe. Ebenso hoffe denke ich, dass Italien ein zu altes Team an die WM geschickt hat. Ich wäre allerdings für eine Überraschung! Wie wäre es mit einem Weltmeister Nordkorea? Was für eine Vorstellung. Oder Neuseeland?

Schliesslich bleibt noch die Frage nach dem "wo". Also, wo schauen wir Fans diese WM. Grilltechnisch macht der Sommer ja in diesem Jahr noch nicht so wirklich Spass, entsprechend fällt die Planung diesbezüglich auch etwas schwer. Die Eröffnung heute werd ich mir beim Freitags-FaB im Altstädtli zu Gemüte führen, bevor es dann zum France-Spiel ins Zelt am Süffelsteg an der Aare geht. Morgenabend dann USA-England in einem British Pub in Lausanne. Ein Holland-Spiel vermutlich im Weinberg, die Schweiz-Spiele wieder im Zelt an der Aare. Dann das eine oder andere Spiel gleich nach der Arbeit in der Fanzone am Eidgenössischen Schützenfest. Aber eben, man merkt es beim Durchlesen, das ist alles noch sehr schwammig. Ich nehme es wie es kommt, in Gesellschaft kann ich - wie die meisten Leute wohl - erst die Abendspiele schauen. Für die Nachmittags-Games heissen meine Helferlein "Zattoo", iPhone Apps oder die Leinwand am Schützenfest in Rupperswil. In diesem Sinne: allen eine schöne und spannende Fussball WM! 

PS: Hat eigentlich schon mal jemand die Zeitverschiebung in Brasilien studiert? Die WM 2014 findet ja an der Copacabana statt...

9. Juni 2010

Monsieur Fischers legendäre WM-Momente

1998, Didier Deschamps, Footix, Weltmeister: les Bleus! Im einem unglaublichen Finale haben die Franzosen - oder war es Zinedine Zidane im Alleingang? - die Favoriten aus Brasilien mal schnell eingeteilt. Am Schluss stand es 3 zu 0 und ganz Frankreich war im Freudentaumel. Ich selber hab an diesem 12. Juli bewusst etwas einsamer gefeiert, aber das ist als Frankreich-Fan in der Schweiz eigentlich öfter mal so. Bei uns im Land sind Teams wie England oder Italien wesentlich beliebter als die Grande Nation, da schliesst man sich bei wichtigen Spielen auch gerne mal zu Hause ein. Egal, ich hatte meinen Spass und bin nach dem Match hupend und mit Fahnen behangen durch die Stadt gefahren oder besser das Städtchen, zu der Zeit hab ich nämlich in Zofingen gewohnt und in Luzern gearbeitet. 

Und dahin gehen auch meine Erinnerungen an diese WM, Radio Pilatus hat im Casino ein Public Viewing eingerichtet gehabt. Da waren wir Mitarbeiter dann während der ganzen WM anzutreffen, entweder an der Bar, vor der Leinwand beim Match schauen, hinter dem DJ Pult oder beim Playstation spielen. Es war herrlich! Luzern ist international und entsprechend gabs im Hotel dann immer Gäste aus der ganzen Welt. So hat man dann locker mal ein Spiel mit Fans aus Brasilien, Argentinien, England, Russland oder Japan geschaut. Grossartig! Ebenso gab es regelmässig einen Talk mit einem Promi aus der Fussballszene, kurz: so hat das Arbeiten Spass gemacht und diese WM bleibt mir dadurch in guter Erinnerung. Aber eben, darauf den Final auch im Casino Luzern zu schauen hab ich dann freiwillig verzichtet. Es ging gegen Brasilien und ich war mir sicher, dass für Frankreich nur der zweite Platz bleiben wird. So hab ich für mich zu Hause geschaut und war dann umso erstaunter als Zidane einmal und Petit einmal trafen!

7. Juni 2010

Die grosse Show der Peinlichkeiten

Zum Ende dieser Woche startet in Südafrika die Fussball WM. Nachdem uns staatliche Sender wie die ARD, das ZDF, der WDR und sogar der ORF - die Ösis sind in South Africa nicht einmal dabei - seit Tagen und Woche mit diversen Spezialsendungen über Fussball psychisch auf den Grossevent einstimmen, wollte das Schweizer Fernsehen gestern Abend auch seinen Teil dazu beitragen. Mein Fazit: dieser Schuss ging nach hinten los! "Unsere Helden" war bieder, glanzlos und unterm Strich sogar peinlich.


Okay, die Idee die 30 grössten Schweizer Fussballer aller Zeiten zu bestimmen ist grundsätzlich nicht verkehrt. Schade nur, dass das Auswahlverfahren so kompliziert war, dass es weder der Moderator noch Beni National erklären konnten. Irgendwie gabs nen Schlüssel mit dem zum Beispiel ein Verteidiger aus dem Jahre 1928 die gleiche Chance auf den Gesamtsieg hätte haben sollen wie ein Stürmer aus dem Jahr 2009, zum Beispiel Alex Frei. Nur waren dann irgendwie in der Rangliste doch häufiger Offensivspieler anzutreffen als Torhüter oder Verteidiger. Egal unterm Strich haben vermutlich einfach ein Blick-Mensch, ein Tagi-Sportli und Beni Turnheer ihre Lieblingsspieler zusammengestellt. Präsentiert wurden diese dann von der neuen Allzweckwaffe vom Leutschenbach - Nik Hartmann. Sven Epiney oder Kurt Aeschbacher wollte man diese Sendung wohl nicht anvertrauen, man kennt schliesslich das schwierige Verhältnis der Fussballbranche zum Thema Homosexualität... Nun, Hartmann brachte sogar seinen Wanderhund Jabba mit ins Studio, als Deko quasi. Ein weiterer Dekorationsartikel hiess Sabina Schneebeli. Die Schauspielerin ("Die Direktorin") sass in einem roten Kleid auf dem Gästesofa und geizte mit Fachwissen. Ihre einzige und bleibende Szene war, als sie Köbi Kuhn um ein Autogramm bat. Kommentar dazu von Scherzkeks Hartmann: "Man schreibt Schneebeli, wie Schnäbeli. Einfach mit zwei E!" Ein Brüller. Wurde nicht unlängst beim SF einer entlassen wegen einem Schnäbeli?

Auf diesem Niveau bewegte sich dann auch der Rest des Abends. Da wurden die üblichen Verdächtigen (Karli Odermatt, Fritz & Monika Künzli-Kälin, Alain Suter, Köbi Kuhn) eingeladen, viel reden durften sie aber nicht. Wenn einer der Kicker mal eine lustige Geschichte von früher erzählen wollte, merkte man Hartmann die Nervosität an und es dauerte nie lange bis er dem Erzähler ins Wort fiel und das Ruder mit einem dummen Spruch an sich riss. Einzig Gilbert Gress liess sich nicht beirren und plauderte in seiner bekannten Art aus dem Nähkästchen, als dank erhielt er dafür eine halbe Grapefruit geschenkt. Ebenfalls als "Fachmann" auf dem Sofa sass der Komiker René Rindlisbacher, er fiel hauptsächlich durch übertriebenes und wiederholtes Gähnen auf. Womit er die Stimmung der Sendung auf den Punkt brachte! Da nützten auch musikalische Zwischenspiele nichts mehr: mit Fabienne Louves, einem ehemaligen Mister Schweiz, Joris Gratwohl und dem tausendsten "Bring en hei" von Baschi holt man halt auch niemandem mehr hinter dem Ofen hervor.

So plätscherte die Helden Verehrung über zweieinhalb Stunden vor sich hin. Die Geschichte vom Xam Abegglen wurde zum xten Mal wiederholt, alte Kickschuhe noch einmal aus dem Museum geholt, auf eine Torwand geballert, Würste gegessen, Benis Haare gefärbt und Autogramme verteilt. Alles herz- und emotionlos. Am Schluss wurde Stéphane Chapuisat zum besten Schweizer Natispieler erkoren. Aber auch er durfte nicht wirklich was erzählen, kaum war er auf der Bühne wurde auch Chappi mit Blumen von dieser weggejagt und die Sendung war zu Ende. Unterm Strich blieb bei mir (und es ging auch anderen Fussballfans so) nur Langeweile und Enttäuschung übrig. Dank dem undurchsichtigen Auswahlverfahren haben Charakterköpfe der Schweizer Nati-Geschichte gefehlt, ein Kubi zum Beispiel war zwar unter den Top 30 wollte aber nicht ins Studio kommen. Egli, Botteron, Stiel, Wehrli, Grassi und Co.? Fehlanzeige. All die anderen erzählten Stories waren brühwarm, aufgewärmt und 1000 Mal gehört. Dazu Nik Hartmann und seine Sofa-Gäste die - mit Ausnahme von Turnheer - weder witzig noch kompetent waren. Was einmal mehr aufzeigt dass es dem SF an guten Moderatoren fehlt. All die Kälins, Wylers, Mohrs oder Stäubles machen eben noch keinen Zeigler, Delling oder Jauch. Entsprechend wollte dann meine WM Euphorie auch nicht so wirklich aufkommen, was ja das Ziel der Sendung war. Und vom 1 zu 1 gegen das Italo B Team blieb ja diesbezüglich auch nix übrig. Aber eine knappe Woche haben wir bis zum Eröffnungsspiel noch vor uns und ich bin sicher dass die Deutschen, die Franzosen, die Engländer oder die Italiener im Radio und TV nicht locker lassen, bis das WM-Virus auch bei einer vom Abstieg gebeutelten Fan-Nase wie mir noch ausbricht. Das brave SF hats nicht geschafft und so wundert es dann auch nicht dass ich gleich im Anschluss an die Helden beim WDR "gelernt" habe, dass der grosse Pele Ehrenmitglied von Rotweiss Essen ist...

2. Juni 2010

Schweizer Nati, Top oder Flop?

Der Michi von der Heide konnte ja in Oslo am Samstag gerade mal 2 Punkte abstauben, damit gehört er zu den erfolglosesten Schweizer Künstlern beim ESC überhaupt. Nach dem gestrigen Testspiel der Schweizer Nati befürchte ich ein ähnliches Debakel in Südafrika. Die Betonung liegt in diesem Satz aber ganz klar auf dem Begriff "befürchten", schliesslich hat die Schweiz mit dem Ottmar Hitzfeld einen alten Fuchs auf der Bank - dem traue ich definitiv zu, dass er in den letzten Tagen vor dem WM-Start noch einen weissen Hasen aus dem Zylinder zaubert! 


Die ersten 10 Minuten in Sion waren wirklich gut, danach muss man sicherlich bedenken dass die Schweizer Spieler eine harte und intensive Trainingsphase hinter sich haben. Dann kamen diverse Ausfälle hinzu, die Mannschaft muss sich also erst noch finden. Die letzten paar Minuten der Partie waren dann auch noch einmal gut, der Rest aber tatsächlich zum vergessen. Oder besser gesagt wegschalten, mein Zapping-Finger hat mich dann entsprechend immer mal wieder zu Portugal gegen Kamerun und Holland gegen Ghana geführt. Bei den Spielen gabs immerhin ein paar schöne Tore und erst noch eine rote Karte für Samuel E'to - also ob der aktuell nicht sonst schon genug Probleme hätte. Aber das Hauptaugenmerk lag beim Schweizer Spiel, entsprechend hab ich mir dann auf dem ZDF später noch die Zusammenfassung angeschaut. Seit Hitzfeld ein Eidgenosse ist, berichtet man auch in Deutschland vermehrt über die Schweiz. Aber auch da war das Urteil vernichtend, kein Konzept, kein Einsatz, kein Kampf... Hitzfeld habe noch sehr viel Arbeit wenn die Schweiz nicht ohne Punkte nach Hause fahren wolle. Oha, ohne Punkte?

Gut, so ganz daneben ist die düstere Prognose nicht. Die Schweizer haben es an der WM gleich dreimal mit spanisch angehauchtem Fussball zu tun. Gleich im Startspiel die Spanier, gegen die Nummer 1 der Welt dürfte wohl kein Blumentopf zu gewinnen sein. Dann gegen Chile, von der Technik her vergleichbar mit Spanien, wenn auch nicht so raffiniert sondern eher mit mehr Kampf. Ich hab zwei Spiele der Chilenen in der WM-Quali gesehen und die steigen ganz schön rein! Schliesslich dann noch Honduras, über dieses Team lässt sich fast noch einmal das Gleiche sagen: kampfbetonte Techniker mit viel Herz. Wenn da von Frei, Barnetta und Co. nicht mehr kommt wird es wohl oder übel tatsächlich schwierig Punkte zu holen. Aber eben, da kommt dann der Ottmar wieder ins Spiel. Der vermutlich erfolgreichste Clubtrainer der Welt war zwar auch noch nie aktiv bei einer WM dabei, aber er weiss wie man Spieler auf den Punkt motiviert. Gestern gegen Costa Rica wars ein Test, aber seine Reaktionen lassen vermuten, dass der Lörracher mit Aarauer Vergangenheit immer noch hungrig ist und sich nicht einfach so nach Hause schicken lässt. Klar, die Franzosen haben letzte Woche gegen Costa Rica schon etwas besser ausgesehen und klar auch, die Schweiz hat jetzt zum dritten Mal in Folge verloren. Aber wie heisst es so schön: Aufm Platz is wo zählt! 


In diesem Sinne drücke ich der Schweiz natürlich auch bei der WM in Südafrika kräftig die Daumen, neben meiner grossen Liebe Frankreich hats im Fischerschen Fussballherz natürlich auch noch ein Plätzchen für die Nati. Erst recht seit der olle Köbi Kuhn durch "unseren" Ottmar ersetzt wurde und mich mit ein paar echt coolen Spielern überrascht hat: Padalino, Shaqiri, Bunjaku oder auch Eggimann. Abschliessend und anderthalb Wochen vor dem Kick off noch die grosse Frage, wo schauen wir all diese Spiele? Nachfolgende eine unvollständige Liste von Orten in der Region Aarau an welchen man die WM-Games zusammen mit anderen Fans schauen kann. Ein offizielle Public Viewing gibt es ja in der Kantonshauptstadt nicht mehr in diesem Jahr, dafür haben sich ein paar Beizer und Private viel vorgenommen - und im Gegensatz zu Zürich gibts bei uns die Spiele sogar mit Ton! Wer sonst noch eine coole Location weiss, einfach ein kurzes Email machen oder in die Kommentare schreiben und die Liste wird ergänzt.

KiFF, Aarau: an Konzerttagen werden die Spiele auf Grossleinwand gezeigt, dazu gibt es bei schönem Wetter Sachen vom Grill, Getränke und später noch Live Musik. 

WM-Beiz zum Schützen an der Aare: Alle Spiele live, Essen und Trinken, Hau den Lukas und Töggeliturnier auf der Wiese beim Süffelsteg. 

Restaurant Weinberg, Aarau: Grosses Zelt für 300 Personen, Grill, Wein, Bier und viele Holländer und Portugiesen. Hat bereits Tradition!

Stadionrestaurant Brügglifeld, Aarau: Voraussichtlich alle Abendspiele live, inkl. Food, Drinks and Music. 

Restaurant Altstadt, Aarau: Zwar keine Grossleinwand aber dafür 2 Fernseher auf die Gasse gerichtet, bei schönem Wetter ein Geheimtipp. 

Butcher Street No 6 Pub, Aarau:
Zwei Flatscreens indoor, die Alternative bei regnerischem Wetter.

Penny Farthing Pub, Aarau: Das Lokal für alle England-Fans! Inkl. 3 Fernseher, Grossleinwand und englischem Bier.

Schiesszentrum, Rupperswil: Im Rahmen des Eidgenössischen Schützenfest 2010 gibts im Festzelt in Ruppi eine Grossleinwand mit Speis und Trank.

1. Juni 2010

Monsieur Fischers legendäre WM-Momente

Italia 90! Was für eine schöne WM, wirklich. Zwar waren weder Frankreich noch die Schweiz mit dabei in Rom, Mailand und Co. aber trotzdem war es ein guter Anlass. Da war doch zum Beispiel dieses Lied von Gianna Nannini und Edoardo Bennato: "Notti magiche, inseguendo un goal, sotto il cielo di un'estate italianaaaa....!" Oder das lustige Maskottchen in den Italofarben. Im Halbfinale standen alles ehemalige Weltmeistermannschaften: Deutschland, Italien, Argentinien und England. Die Teams waren gespickt mit wirklichen Superstars des Fussball-History: Maradona, Baggio, Matthäus, Lineker und Co. Und Roger Milla begann den Torjubel zu revolutionieren. Nur, wem hab ich damals geholfen? Les Bleus und die Eidgenossen haben Pause gemacht und ich hab wieder einer "Liebe" aus Kindertagen die Daumen gedrückt, sprich dem Team von Bundestrainer Franz Beckenbauer. Aber primär gings mir um den guten Fussball bei diesem Turnier und der wurde uns Fans ja wirklich geboten. 

Es war irgendwie die WM der langen Grillparties. Die Spiele fanden zu guten Zeiten statt, man konnte gleich nach der Arbeit zusammen mit Kumpels vor die Flimmerkiste sitzen, den Begriff Public Viewing gab es zu der Zeit noch nicht. Man organisierte sich privat und sass dann mit kühlem Bier und mit Italien, Brasilien, England oder Deutschland-Fans vor dem Fernseher und neben dem Grill. Das Finale war ja nicht mal so der Hammer, Brehme schoss Deutschland mit einem Elfer zum Sieg. Spannender waren da schon die Halbfinals, welche beide erst im Elfmeterschiessen entschieden wurden. Der eigentliche Oberhammer, welcher mir bis heute in Erinnerung bleibt, war aber natürlich das Achtelfinale am 24. Juni in Mailand: Deutschland gegen Holland, das Hass-Duell! Frank Rijkaard - zu der Zeit übrigens auch mal im LeFlo in Aarau zu Gast - spukt dabei den Rudi Völler - später Marseille - an... und das war nur eine negatives Highlight in diesem sagenhaften Spiel. 




28. Mai 2010

Monsieur Fischers legendäre WM-Momente

Fussball WM 1982 in Spanien, das Halbfinale zwischen Frankreich und Deutschland. Ich mit süssen 12 Jahren mit meinen Eltern in Norditalien in den Ferien, ausgestattet mit einem... genau: Deutschland-Shirt! Einer dieser WM Momente den ich niemals vergessen werde. Wie gesagt, ich war zwölf und natürlich ein fleissiger Panini-Bilder-Sammler. Das Shirt hab ich glaub von meinem Götti geschenkt gekriegt und ich trug es mit einem gewissen Stolz. Aber es gab ein "Problem". Meine Lieblingsfussballspieler waren zu der Zeit die folgenden Herren: Toni Schumacher, Mani Kaltz, Paul Breitner und Pierre Littbarski... und, jetzt kommts: Jean Tigana, Marius Tresor, Alain Giresse, Didier Six und Michele Platini. Der Kenner merkts, das Spiel war alles andere als ein Knüller für mich. Weil ich aber ja ein Deutschland-Shirt hatte und von den Franzosen nur ein normales T-Shirt aus dem ABM half ich an dem Abend den Allemannen. Erst recht nachdem ich bemerkt hatte, wie sehr die Italiener gegen die Deutschen waren. 

Nun gut, das Spiel lief und lief und lief...Nach 90 Minuten 1 zu 1. Nach 120 Minuten 3 zu 3. Und es kam zum Elfmeterschiessen. Dramatik pur! Bossis verschiesst, Hrubesch trifft und das Spiel endet mit 8 zu 7 für Deutschland. Bloss, welche Szene bleibt immer in Erinnerung? Genau, das Attentat von Toni Schumacher auf Patrick Battiston in der 50. Minute. Eines der vermutlich brutalsten Fouls der Fussballgeschichte. Die Reaktionen nach dem Spiel auf mein Deutschland-Shirt bzw. Wochen später in der Schule waren dann auch entsprechend. Und meine Zeit als Deutschland-"Fan" kurz darauf Geschichte..

26. Mai 2010

Monsieur Fischers legendäre WM-Momente

Nicht nur der ESC und das Eidgenössische Schützenfest stehen vor der Türe, nein, die halbe Welt wartet natürlich auf die Fussball WM in Südafrika. Dazu gehöre auch ich. Die TV-Stationen tun ja alles, damit wir die Zeit ohne Fussball bis zum WM-Kickoff schadlos überstehen. Auf ORF gibts den FC Rückpass und das Match, die deutschen Sender bieten uralte WM-Spiele und Top10-Listen und auch im Schweizer Fernsehen gibts demnächst eine Spezialsendung mit vielen bekannten Sportlerwädli zu sehen. Auch hier im Blog möchte ich das WM-Feeling etwas anheizen, sofern das überhaupt noch nötig ist... Ab sofort gibts bis zum Eröffnungspiel in unregelmässiger Reihenfolge bemerkenswerte WM-Momente aus der Vergangenheit - solche Momente also, die mir ganz besonders in Erinnerung geblieben sind. 

Anfangen möchte ich mit einem der besten Spiele, welches ich je von einer Schweizer Nati gesehen habe: WM USA am 22. Juni 1994 gegen Rumänien. Unvergessen die Tore der Schweizer! Ich war zu der Zeit gerade in Frankreich und hab mein Jahr in Marseille verbracht. Erinnern mag ich mich noch an die positiven Sprüche der Franzosen, vorallem über Bregy und Alain Suter. Ebenso in Erinnerung geblieben ist mir das Finale und die Party danach... Roberto Baggio verschiesst den entscheidenden Elfer für die Italiener und Brasilien ist Weltmeister. Ich hab das Spiel in einer Kneipe gesehen, deren Chef ein Italo war... zur "Strafe" - die Italiener sind das Hassteam der französischen Fussballfans - musste er im Brunnen vor der Bar ein Bad nehmen, während die Brasil-Fans eben diesen Brunnen - inmitten von teuren Fressbeizen - zu einem Swimming Pool umfunktioniert hatten. Aber eben, eine der tollsten Partien an dieser WM haben die Schweizer abgeliefert und darum gibts die Tore hier auch mit dem rumänischen Kommentar!