30. November 2010

Jennifer Aniston und andere Härtefälle

Ja, heute gibts ein gaaaanz belangloses Thema, eines fürs Gemüt und für die Augen. Für einmal ganz ohne politischen Hintergrund, lassen wir die Ausschaffungs-Initiative hinter und und schauen nach vorne. Und auch nichts über Fussball, denn das FC Aarau-Schiff gleicht nach der gestrigen erneuten Niederlage eh der Titanic und sinkt weiter, die WikileaksSache geht mir am Allerwertesten vorbei, Leslie Nielsen ist nicht mehr und ab morgen Mittwoch gibts hier im Blog sowieso den täglichen AdventsBlogKalender mit zahlreichen Gastautoren und es wird - zumindest teilweise - seeeehr besinnlich. Darum hauen wir heute noch einmal so richtig auf den Putz. Viel Haut, Tratsch und wenig Inhalte. Immerhin verkaufen sich dank diesem System zahlreiche Zeitschriften und Zeitungen seit Jahren, aber auch TV-Sendungen ("Supertalent", "Bause sucht Frau") locken mit wenig Hirnfutter Zuschauer vor die Flimmerkiste. A propos, das Magazin FHM gibts bald nicht mehr, es wird demnächst eingestellt. Wieder eine Plattform weniger wo sich die C-Promi-Frauen von ihrer Schokoladenseite zeigen können. Ob es jemand vermissen wird? Kaum. Mein letztes FHM-Heft liegt irgendwie anderthalb Jahre zurück, damals gabs die GNTM-Tessa in Hochglanz. 

Aber nun zu den wirklich unwichtigen Themen des Lebens. Ein paar Schlagzeilen von gestern gefällig? Und ich hab sie nicht selber erfunden, es gab sie wirklich so zu lesen. Alle beziehen sich auf die im Titel erwähnte US-amerikanische Schauspielerin:
  • Frisch verliebt? Jennifer Aniston mit mysteriösem Mann in der Sonne!
  • Aniston: Scharf wie Chilli am Strand
  • Brandheiss: Jennifers Po in Mexiko
  • Wer ist ihr heisser Urlaubsflirt?
Ja, so gehts wenn man prominent ist oder anders gesagt, so gehts wenn Frau der weltweit begehrteste Hollywood-Single ist. Seit ihrer Trennung von Brad Pitt sorgt Jennifer Aniston - vermutlich eher unbewusst - in regelmässigen Abständen für solche Schlagzeilen. Egal ob sie mit nem Kumpel irgendwo Essen geht oder einen Filmpartner knutscht. Die Aniston ist ein dankbares Opfer für die Journis, obwohl sie im Gegensatz zu anderen Sirenen kaum Skandale vorzuweisen hat. Aber das ist vermutlich der Reiz. 

Okay, ich gebs zu, ich find diese Frau tierisch sexy und ich mag sie auch als Schauspielerin - obwohl ihre Filme Hirn und Verstand eher selten fordern. Muss ja aber auch nicht immer. Aber für ihr Alter hat sie eine Hammerfigur, soll angeblich absolut beziehungsgestört sein und wirkt sie auf den Fotos häufig so wie das freundliche Mädchen von Nebenan. Mit der man(n) auch mal gerne zum Billard oder auf ein Bier gehen würde. Fazit: passt! Aber das hier soll keine Lobhudelei auf die Aniston werden, vielmehr will ich zum Ende des Jahres kurz den Promi-Singlemarkt abklappern, denn laut der Yellow Press sollen aktuell spektakuläre Damen auf der Suche sein. Darum nachfolgend meine Top 5 der Hollywood-Singles, die - wenn ich nicht selber vergeben wäre und sie vermutlich def. nicht an mir interessiert sind - durchaus ins Monsieur Fischersches Beuteschema passen würden. Durchaus ein Blogposting ohne tieferen Sinn - immerhin wurden die Zeitungen mit den doofen Aniston Schlagzeilen aber auch tausendfach verkauft. Und hey, "Vanity Fair" ist in diesen Tagen mit dem folgenden Titel am Start: "Top 5 Celebrity Cellulite Bodies"... da ist meine Liste direkt noch harmlos.

Platz 1: Jennifer Aniston

Platz 2: Abbie Cornish

Platz 3: Kate Hudson

Platz 4: Sandra Bullock

Platz 5: Lindsay Lohan

Klar, die Liste liesse sich endlos verlängern, bei all den On-/Off-Beziehungen verliert man aber schnell einmal den Überblick. Unlängst wurde Pink als Single vermeldet und nun ist sie schwanger. Aktuell ohne festen Partner sollen unter anderem die folgenden Damen sein: Halle Berry, Lady Gaga, Renée Zellweger, Jessica Simpson (die hatte ich mal im Interview und hab danach die Schlagzeile über sie gelesen: "Sie ist sexuelles Napalm" und dabei war die sowas von laaaaaaaaaangweilig... im Gespräch), Cameron Diaz. Für alle Leserinnen von Interesse: Laut Vanity Fair sollen auch George Clooney, Daniel Radcliff, Hugh Grant oder Owen Wilson wieder zu haben sein. 

Aber wieso faszinieren eigentlich bekannte Singles und füllen Tag für Tag die Klatschspalten? Zumindest wenn man selbst auf der Suche nach einer Partnerschaft ist, interessiert es viele Menschen, wie es den Hollywood Singles ergeht. Ist George Clooney wirklich noch allein? Die Promis kommen vielen Menschen durch ihren Single-Status (gefühlt) näher und sie erhalten einen erreichbareren Charakter. Teilweise kann man sich mit den Stars identifizieren, wenn man selbst solo ist. Und man kann sich zusätzlich damit trösten, dass es offensichtlich nicht mit dem Kontostand oder dem Aussehen zu tun haben kann, wenn man keinen Partner an seiner Seite hat.

In diesem Sinne, meine Damen und Herrn: Hallali, die Jagd ist eröffnet und ab morgen gibts hier den AdventsBlogKalender, Hände über die Decke 24 Tage lang!

29. November 2010

Nun, was soll ich sagen? Ist jetzt halt so.

"Die Abstimmung zeigt, dass sich eine, wenn auch knappe, Mehrheit der Schweizer zunehmend von den Werten abwendet, die einst selbstverständlich für Europa galten: gleiche Rechte für alle, Toleranz und Respekt. Nun gilt: Rechte nur für die eigenen Bürger, Misstrauen und Nulltoleranz gegen andere. Offensichtlich bröckelt die Grundlage des Zusammenlebens in Europa. Die einst lebendigen Werte sind zu Gesetzen, Konventionen und Institutionen versteinert, hinter denen sich oft ideenlose Politiker verschanzen. Immer mehr Bürger wenden sich von dieser erstarrten Demokratie ab – mit verhängnisvollen Konsequenzen. In der Schweiz geht es nur schneller als anderswo." Neues Deutschland 29.11.2010

Nun, was gibts noch zu sagen? Nicht mehr viel, ist nun halt so, denn so läuft direkte Demokratie. Im Vorfeld der gestrigen Abstimmung habe ich meine Meinung ja öffentlich kundgetan. Entsprechend bin ich seit gestern Nachmittag ein "Verlierer". Das Ergebnis war knapp, aber ich habe es zu akzeptieren. Klar war ich im ersten Moment auch wütend, klar bin ich auch gespannt und nicht gerade optimistisch wie das alles jetzt umgesetzt werden soll. Ebenso klar bleibe ich bei meiner Meinung, dass die Initiative zu weit geht und den Stimmbürgern die Katze im Sack verkauft wurde. Aber eben, die SVP konnte die Wählerschaft überzeugen und geht als Siegerin des Abstimmungssonntag hervor. C'est la vie. Dass es deswegen in Lausanne, Bern und Zürich zu Ausschreitungen kommen musste, das versteh ich nicht wirklich. Ich habe meinen Frust in Gesprächen abgebaut. Und zwar quasi ausnahmslos mit Menschen, die anders gestimmt haben als ich. Und siehe da, es geht auch friedlich, auch wenn mir irgendwelche rechtsorientieren Twitter-Nerds inzwischen ihre "Freundschaft" gekündigt haben, aufgrund meiner politischen Einstellung. Leute, von wegen Demokratie - mal darüber nachdenken. Womit ich dann vermutlich auch schon bald am Ende des heutigen Beitrags wäre, mehr Kommunikation im Vorfeld der Abstimmung wäre vielleicht hilfreich gewesen. Aber nicht einmal die SP war sie ja einig, wie man den nun stimmen sollte. Geschweige denn von der "bürgerlichen Mitte", auch von da kamen keine klaren Informationen. So gesehen kein Wunder konnte die SVP einmal mehr punkten. 

Wie wir im Ausland da stehen, spielt mir inzwischen keine Rolle mehr. Sollen die denken was sie wollen, seit der Minarettgeschichte hat sich da wohl eh nicht mehr viel verändert. Wichtig ist mir vielmehr nun die Kommunikation innerhalb der Schweiz. Mit wie vielen Ausländern haben wir Tag für Tag zu tun. Der freundliche Türke am Kebabstad, der lustige Italiener beim Coiffeur, der fleissige Tamile im Einkaufszentrum, der Kurde mit den fairen Taxipreisen, der Stürmer aus Afrika, die Putzfrau aus Bosnien, die Krankenschwester aus Polen... die Liste liesse sich schier unendlich verlängern. Ich denke, für genau diese Leute sind die kommenden Tage nicht einfach. Sie werden verunsichert sein, wem kann ich trauen? Was darf ich mir erlauben? Wer hat "gegen mich" gestimmt und lacht mich nun freundlich an? Was hab ich falsch gemacht bisher? Und so weiter... Immerhin sind nicht alle Straftäter Ausländer und nicht alle Ausländer sind Straftäter. Es gibt genau so viele Schweizer die mich an den Darmausgang erinnern und straffällig werden. Aber eben, darum gehts jetzt gar nicht mehr. Es sollen die Menschen bestraft werden, die sich rechtswidrig verhalten haben. Und wenn man die Menschen nun halt von Gesetztes wegen nach Herkunft berteilen muss, dann soll das in einem möglichst fairen und anständigen Rahmen geschehen. Nicht so wie der rothaarige Herr Schlüer gestern Abend in der DRS1-Sendung "Echo der Zeit" erzählte, dass sich künftig auch Kioskdiebe warm anziehen müssten. Der Konter kam lustigerweise vom Walliser Parteikollegen Oskar Freysinger, der meinte, man könnte ja nicht jeden der einen Kaugummi klaut oder eine Scheibe einschlägt gleich ausweisen...


Zwei Fragen bleiben mir noch: warum haben die Romands wiederum anders gestimmt als die Deutschschweiz, gerade Lausanne und Genf sind ja ziemlich multikulti? Und warum lehnen städtische Regionen die Initiative ab, während ländlichen Gegenden ja gesagt haben - in der Stadt wohnen doch mehr "böse böse Ausländer" als auf dem Land? Evententuell finde ich die Antworten darauf ja in den kommenden Monaten, wenn es darum geht, das Gesetz in die Praxis umzusetzen. Und nun wünsche ich allerseits einen schönen Tag, immerhin ist trotz allem heute Montag... 


PS: Genau so wenig wie alle Ausländer Kriminelle sind, sind alle Ja-Sager Nazis oder alle Nein-Wähler linke 1. Mai-Chaoten... nur mal so erwähnt im Bezug auf die Berichterstattung in den Medien in Sachen Schubladendenken.

28. November 2010

Werbung: Alles Wissen und Telefonerotik

Für einen Kunden veröffentliche ich an dieser Stelle gerne Hinweise auf zwei Dienstleistungswebseiten. Zum einen geht es um eine Art Wissensseite, sprich eine Webseite bzw. eine Telefonnummer die "alles weiss". Angeblich wirklich alles. Wie wird das Wetter? Wie hat mein Verein gespielt? Komplizierte mathematische Regeln, Geografiefragen... alles. Am besten probiert ihr es einfach auf. Hier der offizielle Text und der Link:

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Der Song zum Wochenende

Heute gibts Klassik auf die Ohren: Adagio for Strings Opus 11 von Samuel Barber. Leonard Slatkin dirigiert das BBC Orchestra, am 15. September 2001 anlässlich der "Last Night of the Proms".

27. November 2010

WWM: Rebirth Of Coolness

Der sympatische Gastronom Ralf aus Hannover, Kandidat bei "Wer wird Millionär?", gewinnt die Million ohne grössere Schwierigkeiten. Ralf Schnoor ist damit die 7. Person, der dies gelingt. Und man beachte seine Coolness. Ich will auch!

26. November 2010

Apple sperrt Radio-Apps aus - Rischtisch!

Kampf dem Einheitsbrei! Das Unternehmen aus Cupertino will Radio-Anwendungen in Zukunft nur noch zulassen, wenn mehrere Sender über eine Applikation abrufbar sind. Dementsprechend wurden die Richtlinien geändert. Diesen zufolge würden Entwickler, die den App Store mit mehreren ähnlichen Anwendungen vollstopfen, aus dem Entwicklerprogramm ausgeschlossen. In diesem Zusammenhang vergleicht Apple die Radio-Anwendungen mit den berühmt berüchtigten Furz-Apps. Kein Wunder, zahlreiche Radio-Apps gleichen sich aufs Haar und unterscheiden sich höchstens durch das Stadions-Logo. Bei mir hat es zum Beispiel lediglich "Wunderradio" aufs iPhone und den iPad geschafft, eine Anwendung mit welcher ich alle Sender unabhängig voneinander anwählen und abspeichern kann.


Die Informationen zum Verbot gehen aus einem offenen Brief von Jim Barcus, dem Chef des Softwareentwicklers DJB Radio Apps, hervor. Demnach lehnt Apple seit Mitte November Radio-Apps ab, die nur die Wiedergabe eines einzigen Radiostreams ermöglichen. Ein Blick in den App-Store zeigt, dass diese Definition zum Beispiel auf die meisten Schweizer Privatradios zutrifft. Solche Apps seien "Spam" und für das Anwender-Erlebnis nicht förderlich, habe Apple per E-Mail und in Gesprächen durchblicken lassen, schreibt Barcus. Der frustrierte App-Entwickler schrieb an Apple-Chef Steve Jobs, doch dieser antwortete "Tut uns leid, wir haben unsere Entscheidung getroffen".

Ich oersönlich kann den Entscheid von Apple durchaus verstehen, zu viel Müll lauert im App-Store - auch abseits der Radio-Anwendungen. Aber irgendwo beginnt das Aufräumen halt einmal. Das erste Opfer sind die Radiomacher, wie Medienjournalist Stefan Winterbauer in seinem Kommentar bei Meedia.de schreibt, ist das vermutlich auch gar kein Zufall. Eine Meinung, die ich zu 100 % vertrete. Alle Stationen fordern Freiheiten und bieten dann unterm Strich aber trotzdem alle den gleichen Einheitsbrei, für Kreativität oder Inhalte ist kein Platz mehr. 

"Die aktuelle Diskussion um die Ankündigung von Apple, keine Apps von einzelnen Radiostationen mehr zuzulassen, macht den großen Schwachpunkt der modernen Radiolandschaft augenfällig. Die Programme der allermeisten Sender sind austauschbar bis zur Unkenntlichkeit. Überall läuft die gleiche Musik, werden die gleichen Spiele gespielt und gibt es die gleichen flachen Sprüche von hyperaktiven Moderatoren. Über den Apple-Vergleich von Radio-Apps mit Furz-Apps regen sich viele Radioleute auf.

Allerdings hat der Hardware-Hersteller und App-Store-Hüter nur die ungeschminkte Wahrheit gesagt. Moderne Radioprogramme sind mittlerweile so etwas wie akustische Umweltverschmutzung. Das gilt für die allermeisten Privatradios und für sehr viele der so genannten Popwellen der großen öffentlich-rechtlichen Sender. Der von Maschinen auf Durchhörbarkeit getrimmte 08/15-Mix der “größten Hits der 80er, 90er und dem Besten von Heute” ist immer der gleiche, egal ob man in Flensburg das Radio einschaltet oder in Niederbayern. Die Gewinnspiele, mit denen man vor allem in Zeiten der Erhebungswelle der Media Analyse Hörer mit Geld- und Sachgeschenken gewogen stimmen will, stammen in der Regel von Agenturen, die die gleichen Gewinnspiele für jedes Sendegebiet extra verticken. Teure Nachrichten-O-Töne werden meistens von einer Agentur übernommen.

Redaktionelle Inhalte gibt es kaum, außer infantilen Sprüchen und Witzchen, von Praktikanten getätigten Straßenumfragen und ebenfalls eingekauften Gag-Serien, deren Witz sich meist darauf beschränkt, dass “lustige” Geräusche untergemischt sind. Zu einer ähnlichen Diagnose kommt auch der Kolumnist Christoph Lemmer bei Radioszene.de. Er schlussfolgert: “Vielleicht wirkt der App-Schock am Ende sogar heilsam – wenn er nämlich in den Stationen die Frage aufwirft, wofür sie stehen und wie sie ihre Identität und Einmaligkeit finden.” Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

In gewisser Weise teilen Radios hier das Schicksal so mancher uninspirierter Lokal- und Regionalzeitung. So lange Inhalte auf eine begrenzte Region beschränkt blieben, fiel keinem auf, dass hier nur Dutzendware von der Stange geboten wird. Das Internet macht nun vieles transparent. Da gibt es zig Zeitungen, die die gleichen dpa-Texte auf ihre Titelseiten hieven und mit den gleichen Agentur-Fotos aufmachen. Und es gibt eben zig Radiosender mit den immergleichen Musik- und Moderationsmischungen des allerkleinsten gemeinsamen Nenners. Das reicht aber vielen Konsumenten heute nicht mehr."

25. November 2010

Eine Zugfahrt mit Viktor, Mike und Nik

Eine Kurzgeschichte in einem Akt. Die Darsteller: Viktor Giacobbo, Mike Müller, Nik Hartmann und weitere Mitreisende. Der Ort des Geschehens: SBB-Zug von Visp nach Zürich, Umsteigen in Bern. Zeit: Mittwochabend. Medium: Twitter. Vorhang auf!


Viktor Giacobbo: "Sind im Zug Visp-Zürich, umsteigen in Bern in ca 20 Min. Berner Twitterer bitte Blumen, Chöre, Schampus, Küsse, Geschenke. Okay?"

Nik Hartmann: "Ich auch. Hab heute Bahnpolizeidienst. Werfe euch z Oute (Anm. der Red. Olten) use."

ChliiTierChnuebli: "Erste Klasse im Sektor D. Bitte Zähne putzen vorher."

Viktor Giacobbo: "Zähne in Visp vor der Vorstellung geputzt - reicht das?"

ChliiTierChnuebli: "Musst Du XYZ fragen. Er wurde fürs Küssen eingeteilt."

Monsieur Fischer: "Ich leg dir Höhe Aarau eine Flasche Wein, Pralinen, Blumen & ne Ex (zum Küssen) auf die Gleise. Rechtzeitig Notbremse ziehen!"
Viktor Giacobbo: "Mike behauptet, das sei auch seine Ex. Er will nicht halten."

Monsieur Fischer: "Oha. Dann ist es tatsächlich die Gleiche, ich würde nämlich auch nicht anhalten."

Goggi: "Wie tönt das wenn man über eine Ex von Monsieur Fischer fährt, die gerade Pralinen isst?"

Viktor Giacobbo: "Flutsch!"
Goggi: "Monsieur Fischer hat gesagt, so tönt sie immer."

Monsieur Fischer: "Ja, das war sie wohl: Flutsch!"

Mike Müller: "Sie ist jetzt Menu 2 im Speisewagen."

Monsieur Fischer: "Metzgete im Speisewagen? Viel war ja nicht dran, aber mit ein bisschen Sauerkraut und Rösti reichts für ein Berner Plättli."

ChliTierChnübli: "Erschreckende Erkenntnis: Wir sind alle jemandes Ex."

Viktor Giacobbo: "Tröstlich: wir sind auch alle jemandes Prä. Oder so."

Nik Hartmann: "Foto mit Kondukteur. Herr Zuberbühler macht uns den Fredi Hinz."

Reeto Von Gunten: "Auch im Zug nach Zürich. Wollte gerade ein Foto mit dem Kondukteur machen. "Da kann jeder kommen," meinte er."

Nik Hartmann: "Wir bestaunen gerade Hanspeters neuen, warmen Winterschuh (Foto)."

André Bonhote: "Was ist eigentlich falsch an Olten?"

Monsieur Fischer: "Fahr mal hin, dann weisst du es."

André Bonhote: "War letzthin mal mit dem Auto da und hab nicht wieder rausgefunden."

Monsieur Fischer: "Siehst du, die behalten jeden wenn er schon mal da ist.."
Nik Hartmann: "So. Umgestiegen. Danke Mannen. Habe mich blendend unterhalten. Das können nur Männer. Batman returns."

Ende. Vorhang. Applaus. 


24. November 2010

Justin Bieber? Nie gehört!

Eigentlich konnte ich ja bis vor wenigen Tagen diesem medialen Hype rund um diesen Justin Bieber erfolgreich aus dem Weg gehen. Nur, inzwischen holt diese Pickelgesicht auch mich ein - aber er wird es nicht schaffen, ich werde ihm so gut als möglich aus dem Weg gehen. Aber als Musikfan hab ich mir natürlich die Gewinner der AMA's (American Music Awards) angeschaut und musste feststellen: Justin Bieber hat abgeräumt. Für mich eher überraschend, der der Kleine hat nicht wirklich eine gute Stimme und spricht ausser dicken Teeniemädchen vermutlich auch kein anderes Zielpublikum an. Nun gut, weniger überraschend dann die gestrige Meldung, dass bei den Awards vermutlich beschissen wurde und die Preise anstatt an Bieber an Lady Gaga hätten gehen sollen. Denn mal ehrlich, warum sollte dieser 16jährige Popper "Künstler des Jahres" werden? Aber als wäre das nicht genug, beugt man sich auch beim ZDF dem Jugendwahn und hat Bieber in die Sendung "Wetten dass..." vom 4. Dezember eingeladen. Wie immer werd ich die Show programmieren und dann mal in einer ruhigen Minute anschauen und - in diesem Fall - zünftig die FastForward-Taste betätigen. Denn ausser kreischenden Mädchen dürfte der Auftritt von diesem Bieber kaum etwas bringen. Gut, immerhin hat er ja bereits seine Biografie geschrieben, da wird er dem Thomas und der Michelle ja vielleicht doch etwas zu erzählen haben. Vielleicht welches Lieblingsspielzeug er hat oder welche Eissorte er bevorzugt. Aber hey, es wird ja in Deutschland seit Tagen über einen möglichen Terroranschlag spekuliert. Mal ehrlich, liebe Al Kaida, das wäre doch mal ein gelungenes Ziel... Denn, wie das folgende Video zeigt, würde der Musikwelt beim besten Willen kein Verlust entstehen.Wenn er in Mitten der kreischenden Hühner auch nur einen Ton getroffen hat, dann ist das viel... 


Nun gut, fertig mit dem Justin Bieber-Bashing. Wie zu Beginn erwähnt hoffe ich, dem Bubi auch in Zukunft wieder erfolgreich aus dem Weg gehen zu können. Meine bevorzugten französischen und englischen Radiostationen lassen seine Musik jedenfalls bewusst vom Programm fern und das ist gut so. Überhaupt stelle ich so langsam fest, dass ich vermutlich irgendwie alt werde. Auch diese Vampir-Hysterie "Biss zum Morgengrauen" fand ich schon grässlich. Die Autorin verklickert der Leserschaft ein extrem prüdes Weltbild, analog dem konservativen Amerika einer Sarah Palin. In die gleiche Richtung ging ja schon die "High School Musical"-Serie, da hab ich eher zufällig mal nen Song gehört und noch viel zufälliger auf den Text gehört... Meine Güte, wurde dieses Musical vom Papst oder der Mormonen geschrieben? Schlimm. Aber auch hier gilt, leben und leben lassen. Soll sich jeder anhören oder -sehen was er mag, so lange er mich damit in Ruhe lässt: kein Problem! 


Zum Abschluss noch zwei Bemerkungen: Olympique de Marseille überwintert nach dem grossartigen Auswärtssieg gegen Spartak Moskau in der Champions League und darf sich im Frühling auf die nächste Runde freuen. Es war ein fesselndes Spiel mit einem tollen Ende. Ob man sowas in nächster Zeit auch in Aarau wieder erleben wird ist fraglich. Laut einem Zeitungsbericht von gestern gibts für das neue Stadion eine gute Handvoll Einsprachen, wovon ein paar durchaus bis ans Bundesgericht gehen könnten. Okay, das riecht nach einer weiteren Verzögerung. Und, Bemerkung Nummer 2: in 4 Wochen ist Heilig Abend - an alle Teilnehmer des AdventsBlogKalenders darum noch einmal der Aufruf, bald gehts los!

22. November 2010

Wie schwul ist der Fussball?

Gleich zu Beginn die Antwort auf diese Frage: es ist mir egal! Trotzdem dürfte eben diese Frage in den nächsten Tagen wohl mal wieder an Aktualität gewinnen. Anlass dazu gibt - oder besser gab bereits - der Torjubel von Bastian Schweinsteiger am Samstag im Spiel  der Bayern gegen Bayer Leverkusen. Ich hab das Spiel im TV gesehen und irgendwie hab ich in dem Moment als ich die Szene gesehen habe gedacht, ich hätte mich wohl geirrt. Erst als gestern Abend die Jubelszene bei Zeigler's wunderbarer Welt des Fussballs im WDR noch einmal gezeigt wurde war ich mir sicher, okay, ich hab mich also doch nicht getäuscht. Der Schweini greift seinem Mitspieler (ich glaube es war Müller) direkt in die Kronjuwelen. Nicht zufällig und auch nicht nur einmal. 



Nun gut, wie zu Beginn erwähnt, ob und wer im Weltfussball schwul ist, das ist mir grundsätzlich gesehen komplett egal. Und es ist auch nicht meine Absicht, dem Schweini oder sonst wem etwas zu unterstellen. Es soll doch jeder so leben, wie er glücklich ist. Nur stelle ich mir bei solchen Bildern immer halt immer wieder die Frage, warum ist ist es im Fussballgeschäft im Jahre 2010 immer noch nicht möglich, dass ein Spieler dazu steht, dass er lieber Männer als Frauen mag. Unlängst war genau diese Frage Thema im "Aktuellen Sportstudio" beim ZDF und die Antworten waren erschreckend. 

Es sei ratsam, sich nicht zu outen. Verschiedene Trainer und Spieler wurden befragt, es gab auch anonyme Statements, alle sagten das Gleiche: ein Outing käme einem medialen Selbstmord gleich. Kurz, wer sich als schwul bekennt, kann sich nicht nur umgehend einen neuen Club suchen, nein, scheinbar würde ihn die ganze Fussballwelt meiden. Vermutlich um zu verhindern, dass weitere Namen an die Oeffentlichkeit kommen. Aber seien wir mal ehrlich, wieviele Fussballer gibts allein im deutschsprachigen Raum? Das müssen einige tausend Männer sein und da wäre es doch schlicht natürlich, dass dabei auch ein paar homosexuell sind. Aber eben, outen will sich bis zum heutigen Tag niemand. Wenn man im Internet ein bisschen recherchiert tauchen natürlich immer wieder verschiedene Namen auf, ich verzichte an dieser Stelle aber auf eine Aufzählung. Für mich grenzt sowas dann eher an Rufmord oder erinnert an eine Hexenjagd. Aber irgendwie ist es schon bedenklich, dass gestandene Männer, Idole für tausende von Fans, nicht dazu stehen dürfen, dass sie auf das gleiche Geschlecht stehen. Und das im Jahr 2010, wo es absolut legitim ist dass Künstler, Sänger oder Schauspieler lieber Männer als Frauen haben. In dem Jahr auch, wo sich der Mann auf ein Foto stürzt, welches zwei Frauen beim Sex zeigt... Aber eben, die Helden auf dem grünen Rasen haben straight zu sein!

Der ehemalige Präsident des Hamburger Kult-Vereins FC St. Pauli, Corny Littmann, hat in verschiedenen Zeitungsinterviews das Thema "Wie schwul ist der Fussball?" angesprochen. Einen Ausschnitt aus der Welt fand ich besonders, naja sagen wir mal, beeindruckend. Angesprochen auf die Tatsache, dass es bis zum heutigen Tag kein Outing im Fussball gab, meinte Littmann: 

"Littmann: Es gibt Homosexuelle in allen Bundesligaklubs und nach meiner Kenntnis auch in der Nationalmannschaft. Als Fußballspieler indes würde ich mich auch nicht outen wollen. 

DIE WELT: Warum nicht?

Littmann: Das Mannschaftskollektiv ist eine Gruppe von jungen Männern, die zwangsweise immer unterwegs sind. Sich in diesem Kollektiv als Schwuler zu behaupten, halte ich für unmöglich. Auf dem Platz wäre er zudem wohl ständig Pöbeleien ausgesetzt. Erinnern wir uns doch mal, wie es war, als die ersten farbigen Spieler in Deutschland auftauchten - was mußten die für Beschimpfungen über sich ergehen lassen. Allein die schlichte Tatsache, schwul zu sein, produziert eine Aufmerksamkeit, die man selber für völlig unangemessen hält. Ich bin ja nicht ohne Grund einer der bekanntesten Präsidenten Deutschlands. Beckenbauer oder Hoeneß kennen mich doch nur, weil alle sagen: "Guck mal, St. Pauli hat einen schwulen Präsidenten." Außerdem stehst du als Schwuler unter ständiger Beobachtung. Jeder will wissen, wie schwul ich mich verhalte. Wenn ich mich mit Freunden im Stadion treffe, küsse ich die nicht, obwohl ich das normalerweise zur Begrüßung tun würde.

DIE WELT: Wann wird die Bastion der Schwulenfeindlichkeit fallen?

Littmann: In den nächsten zehn Jahren."

Weiter sagt Littmann, er würde einem schwulen Fussballer derzeit auch nicht raten, sich zu outen. Als Begründung gibt er an, dass de Spieler wohl oder übel mit Konsequenzen rechnen müsste. Darum funktioniert wohl die "Tarnung" in allen Clubs bestens. Die Spieler haben hübsche Frauen, heiraten oft in jungen Jahren und haben häufig Kinder um ein möglichst "normales" Leben vorzutäuschen. Laut englischen TV-Recherchen bieten Grossclubs sogar Partnervermittlungen für ihre Spieler an, sprich wenn ein Fussballer noch keine Freundin hat, dann wird ihm diese vom Verein zur Verfügung gestellt - um allfällige Verdachtsmomente aus der Welt zu schaffen. In meinem Augen nicht nur verlogen, sondern den homosexuellen Fussballern gegenüber sogar schlicht eine Frechhheit. Während der schwule Coiffeur ja so wahnsinnig kreativ, der homosexuelle Barkeeper immer so waaaahnsinnig freundlich und Politiker, die auf Männer stehen, total vertrauenswürdig sind ist dieses Thema im Sport, insbesondere im Fussball, immer noch ein absolutes Tabu. Ich verstehe es nicht, dabei hätte ja vielleicht einer der grössten Fussballer aller Zeiten die Möglichkeit gehabt es zu brechen. Immerhin ist er ja sonst nie um eine gute Schlagzeile verlegen, unser Diego! 


20. November 2010

Ich will auf Dominiques Helm!

Und IHR könnt mir dabei helfen. Die Aktion von ihrem Sponsor Alpiq ist so simpel wie originell: einfach Foto einschicken, Stimmen sammeln und hoffen. Wenns klappt ist mein Bild - zusammen mit weiteren Siegerfotos - auf dem Helm der Schweizer Ski alpin-Fahrerin Dominique Gisin zu sehen. Natürlich ist mit der ganzen Aktion auch noch ein Wettbewerb verbunden und und und... das kann man alles nachlesen auf der Fanseite von Gisin und Co., aber jetzt hätte ich erst gerne DEINE Stimme. Merci, einfach HIER drücken und voten. Hopp Schwiiz!

19. November 2010

Was gibts denn heute? Menü 1: Porno!

Eigentlich wollte ich heute ja noch einmal auf die tolle Aktion von TNT Film hinweisen, die sich "50 Filme die man sehen sollte bevor man stirbt" nennt und so langsam in den Endspurt geht. Läuft nur noch die Wochen bis Ende Jahr und ein paar echt tolle Filme stehen noch auf dem Programm. Aber eben, ich wollte. Dann ist mir die Geschichte von Mäuschen und Muschi ins Auge gestochen, der Kragenbär und die Katze ausm Berliner Zoo, die seit Jahren zusammengelebt haben. Wo die Bärin jetzt aber leider gestorben ist... Tja, ich hab mich dann gefragt, wie man nur seine Katze Muschi nennen kann - dem armen Tier sowas antun. Die Idee, in Google nach Muschi zu suchen war aber suboptimal, auch wenn man in Wirklichkeit ja eigentlich den Katzennamen  "Muschi" meint. Nun gut, schliesslich bin ich dann auf eine lustige Liste gestossen. Sie zählt die witzigsten Porno Filmtitel aller Zeiten auf. Okay, ich hab jetzt nicht recherchiert ob die Titel wirklich alle echt sind, bei ein paar davon glaub ich persönlich ja an eher Fakes. Aber in Zeiten der Harry Potter-Hysterie und Terror-Panikmache tut ein bisschen Lachen ja auch nicht weh:
  • Der Glockenturm des Herrn Kaplan
  • Die Reise zum G-Punkt der Elke
  • Die Prinzessin auf der Eichel
  • Die Schwanzwald Klinik
  • Frisch gefickt und abgemolken
  • Kompanie Huren 2: Trommelfeuer aus der Sackkanone
  • Moby Fick- im Arsch des Pottwals
  • Ohne Bockschein Darf Kein Bock Rein
  • Pulp Fickschön
  • RoboCock
  • Shaving Ryan's Privates
  • Spiel' mir am Glied mit Kot
  • Star Wars Periode II - Anschiss der Klokrieger
  • Sklave Pupsmuckel und der geile Meister Leder
  • Vier Fäuste in Julia
  • Mad Maxxx auf Tinas Donnerkuppeln
  • Alice im Ständerland
  • Frau Wirtin bläst auch ohne Tuba
  • Sauerei auf der Bounty
  • Spritzgebäck vom Fickolaus
  • Durchfall extrem - jetzt kommts dick
  • Frau Antje verkauft auch Eichelkäse
  • Fuck off - Im Körper des Feindes
  • Graf Porno bläst zum Zapfenstreich
  • Gaywatch, Die Riesenschwänze von Malibu
  • Hairy Potter und die Kammer des Schleckens
Ich steh dazu, ich hab noch keinen dieser Filme je in meinem Leben gesehen. Ganz im Gegensatz zu den von TNT Film vorgeschlagenen 50 Streifen, da hab ich schon den einen oder andern Film durch und könnte auch unterschreiben, dass er wirklich gut ist: Fargo, Big Lebowski, Do The Right Thing, The Great Dictator, Jenseits von Eden, ET oder all die Hitchcock-Sachen. Toll! 

Aber ich muss jetzt trotzdem noch einmal auf das Titelthema kommen: Porno. Kennt jemand von euch das Video "Two Girls One Cup (2 Girls 1 Cup)"? Das geistert ja nun schon seit fast 2 Jahren durch Blogs, Videoplattformen und Schlaumeier-Sendungen wie Galileo und Co. Nun gut, es ist Geschmackssache und meinen Geschmack trifft es nicht. Aber ich werde mich hüten dieses 60 Sekunden-Filmchen an dieser Stelle zu zeigen oder darauf zu verlinken. Da der Filmtitel aber auch im Jahr 2010 immer wieder in Suchlisten auftaucht, Bands Lieder darüber schreiben, es T-Shirts zu kaufen gibt etc., hier eine kurze und jugendfreie Beschreibung: "Two Girls One Cup" gehört zur Sparte Ekelvideos. Das Filmchen versucht in 60 Sekunden zu schockieren und den Zuschauer an seine Ekelgrenze zu führen. Neben dem Video gibt es inzwischen auch Youtube-Videoantworten auf denen User sich selbst beim ansehen von "2 Girls 1 Cup" gefilmt haben - wem Jackass zu hart ist, sollte auch auf diese Vids verzichten. Ihr wollte die Handlung wissen? Nun, wie soll ich sagen. Man sieht zwei Frauen, ein Cornet (Eistüte) und Schoggi-Glacé. Oder besser gesagt, etwas das aussieht wie Schokoladen-Eis und von den Frauen dann gegessen wird. Und nein, es ist definitiv kein dunkelbraunes Eis und es kommt auch nicht daher, wo sonst Speise-Eis herkommt, sondern eher daher wo es rauskommt.... Fertig jetzt! *Kotz*

Zum Abschluss aber noch ein wichtiger Hinweis: Jeder, der sich nun auf die Suche nach dem Meisterwerk macht, sollte äusserste Vorsicht walten lassen, denn ein Grossteil der Seiten über die "Two Girls One Cup" verbreitet wird, ist mittlerweile mit Malware infiziert! Also auch Sex übers Netz kann durchaus mit einem  bösen Virenbefall enden.. und falls Ihr diese Zeiten gerade vor dem Znüni, Zmittag oder Znacht gelese habt: Guten Appetit!

18. November 2010

Liebe, Hass, Verrat, Rache und Vergebung

Und alle diese Gefühle gibts in einer einzigen Geschichte vereint: "Der Graf von Monte Christo" and I'm lovin it! Ich bin ja nicht unbedingt der Leser von Fiktion, lieber habe ich wahre Geschichten oder Biografien. Ein Wunder darum, dass es mir der Roman von Alexandre Dumas so sehr angetan hat, dass ich sowohl das Buch, als auch das Hörbuch und natürlich die zahlreichen Filme verschlingt habe. Gut, das mag sicher daran liegen, dass Marseille in der Geschichte eine tragende Rolle spielt. Aber vielmehr finde ich, kenne ich keine andere Geschichte aus dieser Zeit, welche so knallhart aufzeigt, wie falsch Menschen sein können! Kurz zum Inhalt... 


Der junge Seemann Edmond Dantès kommt 1815 zurück nach Marseille und wird vom Reeder Morrel zum Kapitän befördert. Gerade als er sich mit dessen Tochter Mercédès verloben will, wird Edmond verhaftet. Durch einen Komplott, an dem mehrere im bestens bekannte Personen und sein bester Freund Fernand Mondego beteiligt sind, wird er als Napoleon-Sympathisant in den Kerker der Festungsinsel Château d'If verbannt. Dort wird er mit dem scheinbar verrückten Mithäftling Abbé Faria bekannt und verbringt 14 qualvolle Jahre im Kerker. Der Tod Farias ermöglicht Dantès' Flucht. Ausserdem wird er Farias Erbe: ein riesiges Vermögen, das auf der kleinen Mittelmeerinsel Monte Christo versteckt ist, erwartet ihn. In verschiedenen Masken führt er sich dank seines ungeheuren Reichtums in die Pariser Gesellschaft ein. Die meisten seiner Todfeinde haben einen sagenhaften Aufstieg hinter sich und sind dort wohl etabliert. Als Graf von Monte Christo beginnt er seinen Rachefeldzug...

Der Graf ist im Roman stark typologisiert, er sieht sich als Racheengel und wirkt darum auf viele LeserInnen oft arrogant und penetrant. Ich verstehe jede seiner Aktionen, überlegt man, dass Dantès innert kurzer Zeit sein ganzes Leben verloren hat - nur weil er seinen besten Freunden vertraut hat! Immer wieder tauchen neue Gestalten auf, bei denen man nie genau weiss, ob sie für oder gegen den Grafen sind: Caderousse, der Schneider, Albert de Morcerf, Andrea Cavalcanti oder Monsieur de Villefort. Monte Christo selber wird im zweiten Teil der Geschichte zu einem exzentrischen Reichen, mit orientalischen Accessoires wie Haschischträumen oder einer eingekauften Königstochter mit Namen Haidée. Der frischgeborene Graf fesselte die Gesellschaft, erhielt Aufmerksamkeit überall, wo er erschien. Zitat aus dem Buch:

"Es war nicht seine schwarze Kleidung, natürlich von tadellosem Schnitt, aber schlicht und schmucklos. Es war nicht seine weiße, unbestickte Weste, es war nicht seine Hose, die ein Bein der zartesten Form umspannte, was die Aufmerksamkeit fesselte, sondern es war sein ruhiges und reines Antlitz, es war sein durchdringender und melancholischer Blick, es war schließlich sein mit wundersamer Feinheit gezeichneter Mund, der so leicht den Ausdruck einer stolzen Verach tung annahm, was bewirkte, daß alle Augen auf ihn gerichtet waren. Es konnte schönere Männer geben, aber gewiß nicht bedeutungsvol lere, man gestatte uns diesen Ausdruck. Alles am Grafen wollte etwas aussagen und hatte seine Bedeutung. Denn die Gewohnheit nützlichen Denkens verlieh seinen Zügen, dem Ausdruck seines Gesichts und der geringfügigsten seiner Gebärden eine unvergleichliche Geschmeidigkeit und Festigkeit."

Was mich als Frankreich-Fan natürlich besonders fasziniert, der Roman ist nicht ohne gesellschaftskritische Brisanz. Schon der Hintergrundfaden, der durch die wechselnden Kaiser und Könige in Frankreich und die sich bieder anpassenden Oberschicht erzählt wird, enthält Nachdenkenswertes. Oder wie sagt man so schön, wes Brot ich ess, des Lied ich sing. Womit wir dann schnurstracks bei den von mir - auch im Jahr 2010 immer noch genau so aktuellen - Windfahnen wären. Ein Beispiel gefällig, dass sich in 200 Jahren nicht wirklich etwas verändert hat?

"[Graf:] "Vielleicht wird Ihnen das, was ich Ihnen gleich sage, sonderbar scheinen, meine Herren Sozialisten, Progressisten, Humanisten, aber ich kümmere mich niemals um meinen Nächsten, ich versuche niemals, die Gesellschaft zu beschützen, die mich nicht beschützt, und, ich möchte sogar behaupten, die sich mit mir im allgemeinen nur beschäftigt, um mir zu schaden." [Villefort:] "Es ist bei uns nicht Sitte, sagte ich, daß die durch Reichtümer Bevorzugten ihre Zeit mit sozialen Gedankenspielereien verlieren, mit philosophischen Träumen, die höchstens dafür geschaffen sind, diejenigen zu trösten, denen das Schicksal die Güter der Erde versagt hat."

Klingt ein bisschen wie das Programm einiger Parteien oder Politiker. Aber zurück zur Geschichte: Der Graf tritt seinen mehr als berechtigten Rachefeldzug an. Die Frage, die sich stellt ist, wie soll und darf er Vergeltung nehmen? Seine Ex-Geliebte, die als Marquis de Moncerf verheiratete Mercédès stellt dem Grafen dazu ein paar Fragen.

"Und warum setzen Sie sich an die Stelle der Vorsehung?" rief Mercédès aus. "Warum erinnern Sie sich, wenn sie vergißt? Welchen Schaden fügte Ihnen Fernand Mondego zu?" Etwas später antwortet der Graf : "Was ich nach Ihnen am meisten liebte, Mercédès, war ich selbst, das heißt: meine Würde, das heißt: jene Kraft, die mich anderen Männern überlegen machte. Diese Kraft war mein Leben. Erst ab heute weiß ich es gewiß, daß ich der von Gott Gesandte bin!"

Wie zu Beginn erwähnt habe ich eine französische und eine deutsche Buchausgabe zu Hause, dazu zwei, oder drei DVD-Versionen des Films und ein Hörbuch. Dumas' Graf erschien 1845/46 und entwickelte sich zu einem der Klassiker der Abenteuerliteratur. Die Handlung basiert auf Jacques Peuchet (1758 – 1830), einem Archivar der Pariser Polizeipräfektur: "Le Diamant de la vengeance" und "Mémoires tirés des Archives de la Police de Paris und Collection des lois, ordonnances et réglements de police 1818 – 1819". Nach dem Buch kam die Geschichte auf die Bühne, mit einer Uraufführung in vier Teilen in verschiedenen Pariser Theatern um 1848. Frankreich darf sich rühmen, den genialsten Kolportageschriftsteller hervorgebracht zu haben: Alexander Dumas. Sein „Graf von Montechristo“ hat nicht nur tausend Nachahmer in allen Sprachen gefunden, er ist auch der direkte Vorläufer sämtlicher Abenteurerfilme, die heute laufen und in denen der Beschützer des Guten und Rächer des Bösen doch immer nur ein verkappter Graf von Montechristo ist. Wer die Geschichte um Liebe, Hass, Verrat, Rache und Vergebung nicht kennt, dem empfehle - aus zahlreichen Möglichkeiten - die folgenden Verfilmungen:

1953, mit Jean Marais in der Hauptrolle (F)
1961, mit Louis Jourdan in der Hauptrolle (F/I)
1974, mit Richard Chamberlain und Tony Curtis in den Hauptrollen (GB)
1998, (Fernsehfilm, 4-teilig), mit Gérard Depardieu in der Hauptrolle (F)
2002, mit James Caviezel, Guy Pearce und Richard Harris in den Hauptrolle (USA)

17. November 2010

Die vier SVP Badenixen - von vorne!

Die Schweizerische Volkspartei hat es mal wieder geschafft. Das muss man ihnen ja lassen, wenn es um PR geht da sind sie ganz weit vorne, okay es scheint ihnen ja auch so ziemlich jedes Mittel recht zu sein. Derzeit erregen sie die Aufmerksamkeit mit einer Kampagne der Sektion Wohlen-Anglikon. Da gibt es zum einen diese vier hübschen Popos zu sehen: 


Mit dem Kommentar: "Zürisee 2010". Das nächste Bild der Powerpoint-Präsentation soll uns dann den Zürisee 20 Jahre später zeigen und sieht dann so aus: 


Tja, ich finde die Kampagne eher peinlich. Aber eben, man hat es in Reihen der SVP mal wieder in die Medien geschafft. Der Blick widmet sich dem Thema schon seit Tagen und fragt heute in grosse Lettern: "Wo hat die SVP diese Füdli geklaut?" Liebe Blick-Journalisten - die ihr euch ja so nennt - ich habe gerade mal 2 Minuten gebraucht bei Google um herauszufinden woher diese 4 Popos kommen. Sie stammen aus der Galerie Hegre Art und sind - liebe SVP -, ohne Quellenangabe, kostenpflichtig! Da könnt ihr euch vermutlich schon einmal auf eine nette Rechnung freuen... 

Nun gut, das wäre dann also geklärt. Für mich bleibt noch die Frage offen, wer sind diese 4 Badenixen, die derzeit durch die Schweizer Medienlandschaft geistern. Darum hier, exklusiv und einzigartig und überhaupt: Taarraaatataaa, die vier inzwischen national bekannten Frauen im Eva-Kostüm, die vermutlich nicht wissen, dass ihre Hinterteile für eine fiese Politkampagne benutzt werden - von vorne mit Gesicht und allem was dazu gehört. Vorhang auf!


PS: Ich gehe übrigens nicht davon aus, dass auch nur eine dieser 4 Schönheiten eine Schweizerin ist. Dumm gelaufen, liebe Volkspartei!

PPS: Lieber Blick, wenn du dich schon minutenlang auf meinem Blog tummelst um kurz darauf meinen Text - leicht modifiziert - auf deiner Homepage präsentierst, wäre ein Quellverweis wohl das Minimum gewesen. Aber (nicht nur) diesbezüglich unterscheidest du dich wenig von der SVP.
Fotos: Hegre-Art

FIFA Manager 11, ein zünftiger Flop!

Seit Jahren freue ich mich darauf, dass im Herbst/Winter jeweils das neue FIFA Manager Spiel von EA auf den Markt kommt. Vor kurzer Zeit war es dann soweit und das frische Game stand zum Download parat, nur leider konnte sich seither noch keine halbe Stunde spielen. Nicht weil es mir an der Zeit gefehlt hätte, nein, das Spiel ist schlicht unspielbar. Es wimmelt von Bugs, hat inhaltliche Fehler und auch die Grafik ist nicht über alle Zweifel erhaben. Kurz, EA Sports hat einen riesigen Flop abgeliefert. Das liess sich kurz nach dem Release auch aus diversen Fan-Foren herauslesen, da mussten gar Einträge gelöscht werden - da sie unter aller Sau verfasst wurden. Nun gut, ich hab mal abgewartet und das Spiel auf der Festplatte ruhen lassen, gab ja eh genug zu tun in letzter Zeit rund ums neue Haus. Ende letzter Woche dann die Nachricht, es gibt ein Update, welches die vielen Fehler aus der Welt schaffen soll. Juhuu und am Weekend war es dann soweit:. ich habe mich im Garten in die Sonne gesetzt, das Update eingespielt und es seither mit dem FC Bayern München getestet. Ich bin zu den folgenden Erkenntnissen gekommen:
  1. Die Ergebnisse sind nun realistischer und hängen mehr von der Spielstärke und der Taktik und nicht mehr so sehr vom Zufallsgenerator ab. Habe vor dem Update mit dem Team, das im Schnitt über 100 Punkte stärker als der Gegner war, in fast jedem Spiel 2 oder 3 Gegentore gegen Abstiegskandidaten bekommen, was jetzt nicht mehr so ist. Takitk war genau die selbe wie vor dem Update und das Team nahezu auch.
  2. Spieler können jetzt etwas leichter verkauft werden wobei es nach wie vor sehr schwer ist. Es kann einfach nicht sein dass ich Stars wie Philipp Lahm, Arjen Robben oder Bastian Schweinsteiger für die Hälfte ihres Marktwertes auf die Transferliste setze und es in 2 Jahren kein einziges Angebot gibt.
  3. Die KI hat nach wie vor kaum Geld. Selbst wenn ich Spieler wie Andreas Ottl für 1 Million auf die Transferliste setze bekomme ich bei den meisten Vereinen die Meldung dass der Verein zwar interessiert wäre, aber nicht genug Geld vorhanden ist. Und das bei Teams die in der CL spielen.
  4. Die Entwicklung der Spieler ist nach wie vor zu grosszügig. Toni Kroos hat nach 2 Jahren eine Grundstärke von 95 und selbst David Alaba, der 2 Jahre nur in der 2 Mannschft gespielt hat, kommt auf eine Grundstärke von 81.
  5. Nach Verletzungen verlieren die Spieler nach wie vor sehr viel von ihrer Grundstärke. Schweinsteiger hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen und hatte danach nur noch eine Grundstärke von 80, davor waren es 92.
  6. Man hat nach wie vor kein wirkliches Transferbudget egal wie viel Gewinn man macht. Dafür funktioniert der Hack mit dem Schloss kaufen und verkaufen noch.
  7. Viele Topspieler verlängern ihre Verträge weiterhin nicht und sind dann einfach so auf der Transferliste als vereinslos anzutreffen.
  8. Die Spieler beenden nach wie vor ihre Karriere egal wie lange der Vertrag noch läuft!

Alles in allem ist das Update genau so ein Flop wie das Spiel an sich. Es sind zwar ein paar Sachen verbessert worden. EA Sports spricht selber sogar von Dutzenden Verbeserungen. Allerdings sind das fast alles nur detaisl. Also "Verbesserungen" die so gesehen überhaupt keine Verbesserung darstellen. Was bringt es mir wenn ich jetzt weiss in welcher Minute ich bin, aber Kernpunkte des Spiels nach wie vor nicht richtig funktionieren, zu einfach oder schlicht unrealistisch sind? Genau so doof ist die Sache, dass man Verträge erst 6 Monate vor deren Ende verlängern kann. So gut wie alle Spieler meinen dass man sich noch mal später zusammensetzen sollte - soviel zum Thema Realität.

Alles in allem macht es am Ende also fast keinen Unterschied ob man das Update installiert hat oder nicht, da es immer noch viele Probleme gibt im Spiel. Okay, immerhin läuft das Game bei mir inzwischen ziemlich stabil und da ich auf den 3D-Modus verzichte, sind auch die Resultate oft realistisch. Im 3D-Modus gabs doch mal Spiele die mit 6 Toren geendet haben und davon wurden dann 5 Tore per Kopf erzielt - Spiel für Spiel. Ebenso sind die Antworten auf die Interviews immer noch die gleichen wie beim Vorgängermodell, genau so bleiben - ohne Patch - die Sponsoren unecht. Ich frage mich darum schon ein bisschen, was die Produzenten von EA in den letzten 12 Monaten gemacht haben, denn ich glaube, dass es noch nie einen FM gegeben hat der so dermassen verbuggt war wie der FM11. Und ich verstehe auch nicht wie denn Programmierern solche Fehler nicht auffallen konnten. Es kann einfach nicht sein, dass Spitzenspieler einfach mitten in der Saison die Kickschuhe an den Nagel hängen oder man als Trainer plötzlich keinen Einfluss auf das laufenden Spiel nehmen kann, weil man auf Lebzeiten auf die Tribüne verbannt wurde...

Fazit: Es kommt ein bisschen darauf an, wie und wie oft man den FIFA Manager 11 verwendet. Die süchtigen Dauerzocker werden das Game wohl im Schrank vor sich her stauben lassen, denn bevor nicht das zweite Update rauskommt braucht man den FM nicht mehr weiterspielen. Denn eine vernünftige Planung der gesamten Saison ist mit dem aktuellen Update nach wie vor leider nur beschränkt möglich. Wer - so wie ich - zwischendurch mal gerne ne Runde spielt und ein paar Monate durchrauschen lässt, Spieler kauft und verkauft, am Stadion bastelt - für den macht das Update Sinn, denn immerhin ermöglicht es eine einigermassen stabiles Spiel. Aber eben, die eigenen Ansprüche dürfen nicht allzu hoch sein was die Realität des Spiels angeht.  So ganz nebenbei frage ich mich übrigens, wie die ganzen Zeitschriften ihre Reviews erstellen? Dort hat der FM 11 fast durchweg sehr gute Wertungen bekommen, aber bei solchen Bugs kann bzw. darf das eigentlich nicht sein. Keiner der Tester will also diese unzähligen Fehler im Spiel erkannt haben.. jaja, wers glaubt. Aber eben, EA dürfte seine Brieftasche diesbezüglich weit genug geöffnet haben..

16. November 2010

Stefan Raab versteht keinen Spass

Die Zeitschrift FOCUS hat Ende Oktober ein ausführliches Portrait über Stefan Raab veröffentlicht, dabei haben die Reporter versucht, etwas über das Privatleben des beliebten Moderators herauszufinden. Wie es scheint, mit beschränktem Erfolg. In der aktuellen FOCUS-Ausgabe gibts nämlich eine ausführliche Gegendarstellung von Stefan Raab - für den Berichte über sein Privatleben absolut tabu sind. Bis zum heutigen Tag weiss man offiziell nichts darüber und er hält seine Familie komplett aus den Medien raus. Entsprechend wehrt er sich nun in einem Schreiben wie folgt gegen die vermeindlichen Tatsachen im veröffentlichten Bericht: 

FOCUS veröffentlichte am 25.10.2010 auf Seite 161ff den Artikel "Will der nur spielen?" über mich.
1. In dem Artikel wird behauptet, ich hätte mit meiner Lebensgefährtin im Haus meiner Eltern gelebt.
Hierzu stelle ich fest, dass ich nicht mit meiner Lebensgefährtin im Haus meiner Eltern gelebt habe.

2. Daneben behauptet FOCUS, ich hätte mir beim Turmspringen das Jochbein gebrochen.
Hierzu stelle ich fest, dass ich mir beim Turmspringen nicht das Jochbein gebrochen habe.

3. Weiter heißt es: "Zur Gewinnmaximierung nimmt Raab mit schöner Regelmäßigkeit Schleichwerbung ins Programm. Und sein Sender zahlt in noch schönerer Regelmäßigkeit Strafen dafür."
Hierzu stelle ich fest, dass ich keine Schleichwerbung ins Programm nehme und mein Sender keine Strafen dafür bezahlt.

4. Weiter heißt es: "Er verdient auch mit am Beinahe-Erfolg eines Oliver Pocher und am Massenerfolg eines Mario Barth."
Hierzu stelle ich fest, dass ich an Oliver Pocher und Mario Barth nicht mitverdiene.

5. Weiter heißt es: "Seine TV-Karriere startet 1993. Raab fährt vor mit einem Wagen, auf dem in großen Buchstaben steht: "Metzgerei Raab".
Hierzu stelle ich fest, dass ich bei keinem Sender oder Produktionsunternehmen mit einem Wagen vorgefahren bin, auf dem "Metzgerei Raab" stand.

6. Weiter heißt es: "Der Metzgerssohn, der heute noch das Mettbrötchen mit Zwiebeln, Gurkenscheibe dazu, ganz hinten in seiner Stammkneipe schätzt (…)."
Hierzu stelle ich fest, dass ich nie Mettbrötchen mit Gurkenscheiben dazu esse und auch keine Stammkneipe habe.

7. Weiter heißt es: "Wenn der ,lieve Jong’ einmal die Woche von seiner Villa seine Eltern (…) besuchen kommt (…)."
Hierzu stelle ich fest, dass ich meine Eltern in unregelmäßigen Abständen besuche.

8. Weiter heißt es: "Die Nervosität steigert sich im Wochenrhythmus, wenn Raab auf die Quoten wartet."
Hierzu stelle ich fest, dass die Quoten meiner Sendungen am Folgetag im Teletext veröffentlicht werden.

9. Zudem wird behauptet, ich wäre anlässlich meines Grundwehrdienstes Politikern begegnet.
Hierzu stelle ich fest, dass ich anlässlich meines Grundwehrdienstes keinen Politikern begegnet bin.

10. Weiter heißt es: "Zu Terminen fliegt er gern mit dem eigenen Hubschrauber."
Hierzu stelle ich fest, dass ich keinen Hubschrauber habe.

11. Zudem wird behauptet, ich meide hartnäckig die (Gerichts)Öffentlichkeit"(…) – und das selbst auf die Gefahr hin, dass er ein Ordnungsgeld riskiert."
Hierzu stelle ich fest, dass ich stets rechtzeitig durch die Gerichte vom persönlichen Erscheinen entbunden wurde und niemals ein Ordnungsgeld riskiert habe.

12. Weiter heißt es: "Eine Dornröschen-Hecke umschließt den Garten, und nur manchmal reitet der Prinz auf seiner Harley-Davidson aus."
Hierzu stelle ich fest, dass mein Grundstück von keiner Hecke umschlossen ist und ich keine Harley-Davidson habe.

13. Weiter heißt es: "Zur September-Ausgabe seiner Millionenshow kommt Stefan Raab erst gerade eine Stunde vor dem Sendebeginn. In derselben Kleidung tritt er vor die Kameras. Sie riecht noch nach dem heimischen Grill."
Hierzu stelle ich fest, dass ich zur September-Ausgabe meiner Show früher als eine Stunde vor Sendebeginn erschienen bin, an dem Tag nicht gegrillt und meine Kleidung – wie vor jeder TV-Show – gewechselt habe. Diese Kleidung trug auch keinen Grillgeruch.

14. Weiter heißt es: "Die Metzgerfamilie Raab kauft sich ein ins Aloisiuskolleg in Bad Godesberg."
Hierzu stelle ich fest, dass ich mich für die Aufnahme ins Aloisiuskolleg beworben habe und erst nach einer persönlichen Vorstellung aufgrund einer Entscheidung des Kollegs aufgenommen wurde. Meine Familie hat sich nicht ins Kolleg eingekauft.

15. Weiter heißt es: "Schüler Stefan zieht in das Haus 'Stella Rheni’."
Hierzu stelle ich fest, dass ich nie im Haus "Stella Rheni" gewohnt habe.

16. Zudem wird behauptet, Stefan Raab habe sich vor einem Modellschiff aufgebaut und gesagt: "Das wär's, einmal mit einem Segelschiff um die Welt."
Hierzu stelle ich fest, dass ich mich weder vor diesem noch vor einem anderen Modellschiff aufgebaut und keine solche Äußerungen vor dem Modellschiff getätigt habe.

17. Weiter heißt es: "Die Gitarre hat Stefan Raab stets dabei. Wenn er (…) im Tor steht, liegt sie griffbereit hinterm Netz. Geht im Spiel etwas schief, singt Stefan sofort sein Spottlied."
Hierzu stelle ich fest, dass ich niemals meine Gitarre griffbereit hinterm Netz hatte. Ich habe auch keine Spottlieder auf dem Spielfeld gesungen.

18. In der Bildunterzeile des Fotos auf S. 162, das ein Modellschiff zeigt, heißt es: "Sein Traumschiff – im Internat".
Hierzu stelle ich fest, dass das Modellschiff nicht mein Traumschiff ist.

19. In der Bildunterzeile des Fotos auf S. 163, das ein Klassenzimmer zeigt, heißt es: "Seine Klasse – im Internat".
Hierzu stelle ich fest, dass es sich nicht um mein Klassenzimmer handelt.

20. In der Bildunterzeile des Fotos auf S. 166, das ein Mettbrötchen zeigt, heißt es: "Sein Brötchen – in der Kölschkneipe".
Hierzu stelle ich fest, dass es sich nicht um mein Mettbrötchen handelt.
Köln, den 10.11.2010
Stefan Raab

Nun, man könnte jetzt sagen, dass der Stefan Raab keinen Spass versteht und das, obwohl er sich doch regelmässig über andere Menschen lustig macht. Ich kann mir allerdings bei der Gegendarstellung ein Schmunzeln nicht verkneifen und vermute dahinter eine gute Prise Sarkasmus. Oder aber ich täusche mich und Raab ist wirklich ein pingeliger Nörgler. Wie sagt er jeweils selber so schön? "Man weiss es nicht, man weiss es nicht." Natürlich konnte auch FOCUS die Gegendarstellung nicht einfach unkommentiert stehen lassen und liess die folgenden Zeilen abdrucken: 
"Bekannt ist STEFAN RAAB, 44, als Spaßvogel und als Musikfreund, der Lena Meyer-Landrut großgemacht hat. Eine andere Seite zeigt Raab, wenn es um die eigene Person geht. Dies verrät diese Gegendarstellung, die FOCUS mit Blick auf den Informationsgehalt sehr gern druckt. Schon zu Beginn der Recherche zum Stefan-Raab-Porträt "Will der nur spielen?" hatte der Medienunternehmer mit rechtlichen Schritten drohen lassen. FOCUS recherchierte trotzdem. Reporter gingen ins Handelsregister, sie sprachen mit Nachbarn und Weggefährten, mit Mitschülern und Jugendfreunden, mit Anwälten, einstigen Lehrern und Priestern. Einige haben schon angeboten, ihre Erinnerungen mit eidesstattlichen Versicherungen zu unterstützen. Den Wahrheitsgehalt der Gegendarstellung wollen wir nicht kommentieren. Unseren Lesern, die sich ein eigenes Bild machen möchten, empfehlen wir besonders die Punkte 6, 18 und 20."

15. November 2010

Tele AMEIS Aktuell: FC Aarau-Umfrage

2:3, nach 2:1-Führung - im heimischen Brügglifeld-Stadion. Nur eine Woche nach der 1:7-Schlappe gegen Biel/Bienne und erst einen Monat nach dem Cup-Out gegen Kriens. Nicht einmal  Kickboxen oder die Bittschrift des Kapitäns konnten da dem FCA noch helfen! Matthäus am letzten... dies fand auch TeleAMEIS und schickte seine achtsprachige Reporterin Annekäthi Suwarow-Hugentobler mit einem Mikrofon bewaffnet auf die Pirsch. Sie hat im Anschluss an die enttäuschende Niederlage des FC Aarau gegen Delémont in einem stadtbekannten Club frustrierte Matchbesucher angetroffen. Das Ergebnis ihrer Meinungsumfrage sehen Sie in diesem schockierenden Filmdokument, in dem eine ziemlich schöne Frau in einem schlecht ausgeleuchteten Club spannende, seriöse und knallhart recherchierte Fragen stellt:

13. November 2010

Der Song zum Wochenende

Heute muss es fetzen, schliesslich gibts noch viel zu tun bis zur Party heute Abend. Bar einrichten, Platten herrichten, Bier kalt stellen, aufräumen und Staub saugen. Ja, halt die üblichen Sachen. Darum Vollgas mit Supershirt und ihrem Song "8000 Mark". Den gibts übrigens in verschiedenen Versionen, ich hab mich für die tecchnoide Ausgabe entschieden, mit dem offiziellen Video - welches ich btw noch recht speziell finde. Viel Spass damit!

12. November 2010

Was bitte ist so toll an Victoria's Secret?

Und diese Frage ist durchaus ernst gemeint. Jeden Abend verschaffe ich mir vor dem Schlafengehen noch kurz einen Überblick über die Nachrichtenlage dieser Welt. Sei es übers Radio, im Internet oder auch im TV. Gestern hab ich schnell Google-News durchgeschaut, war nicht wirklich viel los... ein bisschen Kachelmann-Prozess, eine Granate in Spreitenbach, die Bambi-Verleihung, Bushido im Spital und die üblichen Kriminalfälle. Doch Moment, auf Platz 1 der meist angeklickten Google News Beiträge ist... die Modeschau von Victoria's Secret? Oder wie es im Titel von RP Online steht: "Die grösste Desous Show der Welt!" Sage und schreibe 183 Beiträge zu diesem Thema, die fremdsprachigen Texte nicht einmal eingerechnet, bietet Google an. Ich hab mich dann gefragt, warum dieser Event von allen Medien so wahnsinnig prominent platziert wird. Mir persönlich sagt lediglich der Labelname etwas und dass Heidi Klum da mitmacht, aber sonst? Fehlanzeige. 


Trotzdem: Focus, die Welt, die Süddeutsche, Tages Anzeiger und so weiter, alle berichten und schwimmen mit dem Strom. Auch nach dem Durchlesen von zwei, drei Texten ist es mir weiterhin nicht wirklich klar, was so wahnsinnig besonders sein soll an dieser Show und den gezeigten Dessous. Oder anders gefragt, was unterscheidet dieses Wäsche Label von anderen Marken? Ausser der Preis vielleicht... Denn Heidi Klum war in diesem Jahr ja nicht einmal mehr dabei. Darum meine plumpe Vermutung: mit Speck fängt man Mäuse oder anders gesagt, Sex sells. Und weil es vermutlich sonst erotische Themen eher selten in angesehene Zeitungen schaffen, lockt man die Leser wenigstens einmal im Jahr über diese Victoria's Secret Show.

Denn, mal so unter uns Männern gesagt, so wirklich sexy ist diese Wäsche ja irgendwie auch nicht. Oder seh ich das falsch? Mir kommt sie eher bieder vor, aber das ist wohl Ansichtssache. Und dann noch diese Engelchen mit Flügelchen... Was für ein Fetisch ist das denn? Dieses scheinbar erfolgreiche "Engel"-Konzept reicht übrigens bis ins Jahr 1998 zurück. Damals traten Tyra Banks, Helena Christensen, Karen Mulder, Daniela Peštová und Stephanie Seymour zum ersten Mal als himmlische Boten auf. Die Unterwäscheschau wird am 30. November im US-Sender CBS ausgestrahlt. Bei den - für US-Verhältnisse - freizügigen Outfits, wie sie dürfte eine hohe Einschaltquote bereits sicher sein. Aber wenn wir schon beim Thema sind und ich mich als Banause geoutet habe - wirklich sexy find ich zum Beispiel die Sachen des Labels Agent Provocateur. Kein Plan warum, aber diese Art Dessous spricht mich wesentlich mehr an als dieses Engel-Gedöns mit all diesen genormten 0815-Models. Tja und darum, zur Feier des Tages - immerhin ist heute Freitag - stell ich ganz entgegen dem totalitären Victoria's Secret Strom ein paar nette Bilder der Agent Provocateur Herbst/Winter-Kollektion auf meine Seite. Viel Spass und nicht vergessen: Sex sells, das gilt auch für Blogs.





11. November 2010

11,11, 11 Uhr 11: Ist Fasnacht lustig?

Heute beginnt für viele Närrinnen und Narhalesen (frei nach Otto Waalkes) die fünfte Jahreszeit. Ich denke, entweder mal liebt oder man hasst sie, etwas dazwischen gibt es vermutlich nicht. Was meine Beziehung zur Fasnacht angeht habe ich mich an dieser Stelle schon häufiger geäussert, da ich in einer Gegend aufgewachsen bin wo es keine Fasnacht gibt - ist diese Beziehung quasi inexistent! Ich habe in meinem Leben aber schon an Orten gewohnt oder gearbeitet, in denen die Fasnacht gross geschrieben wird, bestes Beispiel dafür Luzern!  Aber auch Basel ist nicht ohne, mit Solothurn konnte ich mich gar nicht anfreunden und in Zofingen fand ich einzig die Schnitzelbänke lustig. Und da konnte ich mich tatsächlich dem Virus nicht entziehen. Umso gespannter bin ich, wie es in Erlinsbach wird, meinem neuen Wohnort. Speuz, die selbsternannte Fasnachts-Hochburg zwischen Olten und Baden. Um 11 Uhr 11 gehts heute auf dem Dorfplatz los, am Abend gibts dann Party und Guggenmusik. Ich hab mir vorgenommen, zumindest einen kurzen Blick auf das bunte Treiben zu werfen, denn immerhin hat Erlinsbach - im Gegensatz zu Aarau - eine lange fasnächtliche Tradition. 


Nun aber zum Thema: Ist Fasnacht lustig? Diese Frage kommt Jahr für Jahr wieder aufs Parkett und auch die Medien lassen die Bevölkerung gerne mitdiskutieren. Ich persönlich finde, wie oben erwähnt - zum Beispiel Schnitzelbänke oft sehr witzig, aber auch gewisse Wagen (siehe oben) zaubern mir durchaus ein Schmunzeln auf die Lippen. Weniger amüsant finde ich Bälle oder gar Sessionen, da war ich mal im Raum Baden-Württemberg an einer, ein wahrer Graus. Steif und total unlustig! Unlängst wurde auf Zeit Online genau diese Frage nach dem lustig oder nicht gestellt und die Antworten hätten kontroverser nicht sein können. Ein paar Beispiele der Kommentare der LeserInnen:

"Nein! Ich erinnere nur zu gut an meine Kindheit. Ich fand es extrem beängstigend, als klitzekleiner Mensch inmitten von Massen betrunkener Erwachsener stehen zu müssen und zu allem Überfluss auch noch mit harten Bonbons beworfen zu werden."

"Der ganze Karneval… ist doch nur n Anschub für die Spirituosenindustrie!"

"Frei nach Heinz Erhardt … Auf jeden Fall ist Karneval ein richtig lustig’ Treiben - doch hat man keinen Spass daran, da lässt man es halt bleiben."

"Ich halte einfach nichts von dieser aufgesetzten Heiterkeit. Desweiteren ist die Musik einfach grausam. Aber es muss ja niemand hingehen."

"Sie dürfen den deutschen Karneval nur nicht mit organisierten Sitzungen verwechseln, die in den Medien präsentiert werden. Das hat mit unserer Mentalität wenig zu tun, was dort gezeigt wird."

"150 Tonnen Süssigkeiten, 700.000 Tafeln Schokolade, 220.000 Schachteln Pralinen – allein in Köln: Karneval in Deutschland."

Wie gesagt, die Meinungen gehen auseinander. Das dürfte in Deutschland nicht anders sein als in der Schweiz, Österreich oder Brasilien. Viel spannender als die Frage ob es lustig ist find ich aber eine Geschichte, welche heute in der Süddeutschen zu lesen ist, mit dem Titel: "Karneval und Faschismus: zum Totlachen!" Hintergrund der Story, wie wurde im Dritten Reich Fasnacht gefeiert. Hat man da den Adolf Hitler auf die Schippe genommen? Wurde überhaupt gefeiert? Auch hier ein Beispiel:

"Die Männer auf dem Karnevalswagen waren als orthodoxe Juden verkleidet, sie trugen lange Bärte und Hüte. Über ihnen hing das Schild: "Die Letzten ziehen ab." Das war 1934, im Kölner Rosenmontagszug..."

Laut dem Historiker Carl Dietmar war es aber von Stadt zu Stadt verschieden wie in den Jahren vor und nach 1940 Karneval gefeiert wurde. Während die Münchner schon ab 1934 hinter Hitler gestanden sind und quasi mit ihm gefeiert haben, gab es zum Beispiel in Düsseldorf noch 1943 kritische Reden in der Bütt. Und in der Schweiz? Die Basler Fasnacht wie man sie heute kennt, hat ihr Gesicht in den 1920er und 1930er Jahren erhalten. Von 1940 bis 1945 fand weltkriegsbedingt keine Fasnacht auf der Strasse statt. Das offizielle Preistrommeln statt statt und die Schulen der Cliquen bildeten weiter Pfeifer und Tambouren aus. Die Fasnachtsplakette erschien 1941/42 als sparsame "Doppelausgabe". Intensiv fiel dann natürlich 1946 die erste Fasnacht nach Kriegsende aus. Zehntausende besuchten den Morgenstreich! In Luzern beschränkten sich die Umzugsgestalter vor dem Krieg auf internationale Motive, um in der turbulenten Zeit keine satirischen Anspielungen auf die Gegenwartsprobleme der Bevölkerung machen zu müssen. Während des zweiten Weltkrieges gab es dann keine Umzüge mehr, aber der Fritschiwagen der Zunft zu Safran fuhr am SchuDo immer durch die Stadt.

Wer sich übrigens fragt, was es mit dem 11.11. und den weiteren Fasnachtsdaten auf sich hat. Hier die Auflösung: Einige Wissenschaftler sehen bei der Zahl Elf einen Zusammenhang zu den Anfangsbuchstaben der Worte „Egalité, Liberté, Fraternité", dem Motto der französischen Revolution. Andere vermuten die Wurzeln etwa in dem alten Narrenspruch „Ey lustig fröhlich“, der erstmals 1381 auf einem Siegel nachgewiesen wurde. Der Auftakt im November geht zurück auf griechische, römische und germanische Traditionen. Da gedachte man der Götter, die für die Gaben des Herbstes, vornehmlich den Wein, zuständig waren. Die Feier des 11. im 11. um 11 Uhr 11 entwickelte sich aber erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus eher kommerziellen Gründen. Die "katholischen" Fasnacht im neuen Jahr, wie sie zum Beispiel eben in Erlinsbach gefeiert wird, hat ihren Ursprung aber schon viel früher. Im Jahre 325 legte das Konzil von Nizza Ostern auf den ersten Sonntag nach dem Frühlingsanfang fest. Der vorausgehende Sonntag ist der Palmsonntag. Von diesem 40 Tage zurückgerechnet, findet man den Aschermittwoch (40 Tage Fastenzeit). Die Tage vor dem Aschermittwoch sind die Fastentage, je nach kantonalem Gesetz der Schmutzige Donnerstag, der Fasnachtsmontag und der Dienstag.

10. November 2010

Heute vor einem Jahr starb Robert Enke

Zu seinem Tod habe ich in meinem Blog den folgenden Titel geschrieben: "Wir sind schuld am Tod von Robert Enke" und damit eine Lawine ausgelöst. Meine Zeilen wurden in zahlreichen Zeitungen zitiert, ich durfte sowohl ein Radio- als auch ein TV-Interview zum Thema Depression geben. Der 10. November 2009 (und der 11. ebenfalls) geht dadurch in trauriger Weise in meine Bloggeschichte ein. Die Besucherzahlen dieser Tage dürften wohl bis auf weiteres unerreicht bleiben, gegen 100'000 Leserinnen und Leser. Und auch die Kommentare erreichten einen Peak, über 100 an nur einem Tag im Blog - dazu noch unzählige bei Facebook. Tja, so läufts in den Medien: des einen Freud ist des anderen Leid.  Entsprechend verwundert es auch nicht, dass der meistgelesenste Blogbeitrag seit Anfang November (rund 2200 x) ein Text über Natascha Kampusch ist - mehr als die Texte über Alex Frei, die Abstimmung vom 28. November oder ähnliches. Seis drum, Robert Enke wird dadurch auch nicht mehr lebendig und besonders viel gelernt hat man ja scheinbar aus diesem tragischen Selbstmord auch nicht. Die Zahl der Burnout-Patienten nimmt täglich zu, jeder dritte Arbeitnehmer leidet unter dem Druck und nimmt Medis, Alk oder Drogen zu sich... Es scheint, als wären es bloss Lippenbekenntnisse gewesen, heute vor einem Jahr. Hier noch einmal der Beitrag, welchen ich vom 10. November auf den 11. November 2009 verfasst habe:

"Wir? Ja, wir als Gesellschaft! Der deutsche Nationaltorwart Robert Enke steht mit seinem Suizid stelllvertretend für 1000 Menschen, die sich allein in Deutschland pro Jahr freiwillig vor einen fahrenden Zug stellen - das sind 3 Todesopfer pro Tag. Mit Enke hat sich nun ein Prominenter das Leben genommen und darum nehmen jetzt die Medien die Themen Depression und Selbstmord plötzlich auf. Nur, wie konnte es überhaupt soweit kommen? Fakt ist, die Öffentlichkeit hat ihn nie gekannt. Ein paar Gedanken...

Teresa, die tapfere Witwe von Robert Enke, hat heute im Rahmen der Medienkonferenz von Hannover 96 Stellung genommen zur Krankheit und zum Tod ihres Mannes. In meinen Augen der einzig richtige Weg um allfälligen Spekulationen der Medien einen Riegel zu schieben. Dass sie diesen Auftritt gemeistert hat verdient Respekt, zeigt aber auch, dass sie sich über all die Jahre mit der Krankheit ihres Mannes auseinandergesetzt hat. Was sie an dieser Medienkonferenz gesagt hat, das sollte uns zu denken geben. Ihr Mann hat sich nicht getraut mit seiner Krankheit an die Öffentlichkeit zu gehen. Er hatte Angst vor den Folgen. Da waren sein Arbeitgeber, die Fans, die Sponsoren und die Medien - für alle ist ein Mann der an Depressionen leidet kein richtiger Mann. Zum anderen hatten die Enkes nach dem Tod ihrer leiblichen Tochter (Lara) ein Mädchen (Leila) adoptiert, auch da fürchtete sich Robert Enke davor, dass das Jugendamt ihm das Kind vielleicht wieder wegnehmen könnte, wenn öffentlich geworden wäre, dass er psychisch krank ist. Und die alles überspannende Frage: "Was denken die Leute?"

Ihr meint Enkes Berfürchtungen seien aus der Luft gegriffen? Nein, genau diese Ängste sind berechtigt und leider begründet. Aktuelle Beispiele sind der Skispringer Sven Hannawald und der ehemalige Bayern München Spieler Sebastian Deissler. Ihnen ist es nicht gelungen die Krankheit zu verbergen und ihre Karrieren waren schneller zu Ende als sie das Wort Depression hätten sagen können. Kein Wunder also hat sich Robert Enke gegenüber der Öffentlichkeit nicht geöffnet. Hat sogar seinen Arzt, seine Frau und seine ganze Familie getäuscht nur um sein Gesicht zu wahren. Und das in einer Gesellschaft welche im Jahr mehrere Milliarden Franken für Antidepressiva-Mittel ausgibt. Wo der Manager am Morgen sein Paroxedin oder sein Seroxat reinhaut um den 14 Stunden Tag zu überstehen. Lieber den Schein wahren und die Maske aufsetzen als einmal zuzugeben, dass es einem dreckig geht. Und genau darum müssen wir uns in unserer Leistungsgesellschaft nicht wundern, dass Tag für Tag Menschen den Freitod wählen.

Natürlich war Robert Enke ein toller Mensch, niemand würde es in den Tagen nach seinem Ableben wagen schlecht über ihn zu sprechen. Er liebte Tiere, lebte auf einem Bauernhof, ging gerne ins Theater, las gerne Bücher, gründete eine Stiftung für kranke Kinder. Er und seine Frau Teresa verloren vor wenigen Jahren ihre kleine Tochter, seine Engagements in Spanien und der Türkei waren nicht von Erfolg gekrönt. Ja, der Robert Enke sagte selber vor wenigen Wochen in einem Interview den folgenden Satz:


"Ich weiß nicht, ob jemand das Leben lenkt. Aber so viel weiß ich: Man kann es nicht ändern. Ich glaube, dass alles einen Sinn hat."

Genau zugehört hat im scheinbar niemand. Als er in der letzten Bundesligarunde gegen den HSV sein Comeback nach einer Viruserkrankung gab, war für alle Beteiligten wieder alles gut und die Schulterklopfer standen wieder Gewehr bei Fuss. Niemand hat sich die Frage gestellt, warum Enke immer gerade vor grossen Anlässen wie Nationalmannschafts-Einsätzen, Transfers oder wichtigen Spielen immer wieder ausgefallen ist. Es war halt einfach so, schliesslich gehören Depressionen, Homosexualität oder Versagensängste nicht nur im Fussball zu den Tabuthemen, über die man nur ungerne spricht. Typisch für unsere Gesellschaft, wir stellen lieber mal keine Fragen und wir nehmen unangenehme Krankheiten wie eine Depression einfach nicht ernst. Krank ist, wer ein Bein weg hat - der Rest ist simuliert!

Und wer jetzt denkt, ja schreib du mal Monsieur Fischer dem sei gesagt, dass mich diese Enke Geschichte überhaupt beschäftigt liegt daran, dass ich seine Situation im Ansatz verstehen kann. Ich selber litt vor einigen Jahren unter einem Burnout, lange ging ich zur Arbeit und war auch in der Freizeit der lustige und aktive Fischer wie man ihn gekannt hat. Als es eines Tages dann nicht mehr ging und ich vom Arzt krankgeschrieben wurde brachen andere Zeiten an. Mein damaliger Arbeitgeber liess mich fallen wie eine heisse Kartoffel, angeblich gute Freunde wandten sich von mir ab und auch sonst war nichts mehr wie früher. Beziehungen wurden auf eine harte Probe gestellt, die Schulterklopfer aus der Radio-Zeit waren plötzlich weg und bei gewissen Vorstellungsgesprächen eilte mir der Ruf des psychisch kranken Typen - als den ich mich selber nie gehalten hatte - voraus. So wirklich interessiert was ein Burnout ist, haben sich eigentlich nur sehr wenige Menschen aus meinem Umfeld. Sehr viele dagegen waren der Meinung, dass wenn sie den Kontakt mit mir (dem Simulanten, mir fehlte ja kein Bein) abbrechen, sie selber eine solche Krankheit nie erreichen wird.

Entsprechend antwortete Enkes behandelnder Arzt anlässlich der Medienkonferenz auch die Frage danach, ob es dem Torwart vielleicht etwas geholfen hätte, wenn er seine Krankheit öffentlich gemacht hätte mit einem klaren Nein. Nein, denn unsere Gesellschaft will sich nicht mit solchen unangenehmen Sachen beschäftigen., wer in psychiatischer Behandlung ist, den nimmt man nicht mehr ernst und zweifelt an seiner Leistungsfähigkeit. Lieber ein bisschen Betroffenheit zeigen in den nächsten Tagen, den Verstorbenen loben und sich dann wieder der Schweinegrippe und dem nächsten Vertragsabschluss widmen. Schliesslich muss die Kohle für den täglichen Alkohol oder das alltägliche Xanax ja irgendwie angeschafft werden, damit der Manager auch die restlichen Tage dieser Woche irgendwie übersteht.

An dieser Stelle ein warmer Gruss an die Familie Enke und deren Angehörige, an die Fans von Hannover 96, den Lokführer und an alle, die diesen Text gerade gelesen haben und vielleicht auch nur ein bisschen mit ihrem Kopf genickt haben. Und ach ja, den Entscheid des DFB das Länderspiel vom Samstag gegen Chile nicht durchzuführen geht immerhin in eine richtige Richtung, nur so lässt man allen Beteiligten genug Zeit mit ihrer Trauer umzugehen. Und ja Oli Bierhoff, auch Männer dürfen weinen!

Zum Schluss ein Zitat von Teresa Enke, welches uns verdammt nochmal zu denken geben sollte:

"Wir dachten, wir schaffen alles. Wir dachten halt auch, mit Liebe geht das. Man schafft es aber doch nicht."