Der Moment als ich das Gerät gestern Nachmittag ausgepackt habe war - das muss ich zugeben - weniger erhebend als ich erwartet habe. Beim iPhone war die Nervosität damals noch grösser, hier war es eher eine Art Vorfreude gemischt mit hohen Erwartungen. Nun, gestern war es dann also soweit, einen Tag früher als die meisten anderen Apple-Jünger wurde das iPad geliefert. Ja, ich sage "das" iPad. Weil seit ich es in den Händen halte hat sich für mich der Artikel geändert, das iPhone und das iPad. Passt irgendwie besser, für mich zumindest. Dafür der iPod. Nun gut, was hab ich da gestern eigentlich ausgepackt? Es ist weder ein Smartphone, noch ein Netbook oder ein Laptop. Es ist ein Spielzeug!
Lustigerweise ist der Akku des Teils quasi voll wenn man es aus der Verpackung nimmt, da kann man dann auch gleich loslegen. Ich habe mit 32 GB WiFi-Version, für meine Bedürfnisse genau richtig. 3G hab ich aufm Handy und der das iPad wird zum Couchsurfen eingesetzt, also im Wlan. Die wenigen Anlässe an denen das Gerät mitkommen wird, waren mir die zusätzliche Investition dann auch nicht wert. Zudem gibts ja bereits "Triggs und Gägs" um auch ohne die 3G Version ins Netz zu kommen. Also, ich hab ein stylisches Spielzeug gekriegt, soviel stand nach der Inbetriebnahme dann schnell mal fest. Aber damit hab ich auch gerechnet! Ich werde damit wohl kaum häufiger einen Blogpost schreiben, sondern eher ein Emial, obwohl es entsprechende Textprogramme gibt und die Tastatur äusserst angenehm ist. Nein, es dient zur Information und zur Unterhaltung - wobei auch da zum Beispiel die Musik nicht im Vordergrund steht.
Nachdem ich inzwischen so einiges ausgeschlossen habe stellt sich natürlich die Frage, was ich denn überhaupt mit dem iPad anstellen will. Ja genau, das hab ich mich dann auch gefragt als es so jungfräulich vor mir lag. Ein Besuch im iTunes-Store hat dann diese Frage umgehend beantwortet. Okay, man muss ehrlich zugeben dass der Schweizer Store gestern Abend noch nicht wirklich fit war. Es gab zwar schon ein paar Apps zum Download, aber die wirklichen Hammer Applikationen die hab ich dann im US-Store gefunden. Wie das mit dem Account funktioniert, hab ich ja hier im Blog schon einmal erklärt. In den USA gibts dann nämlich nicht nur die Apps, sondern auch Videos, Spielfilme, TV-Serien, digitalisierte Bücher und vieles mehr. Und wenn man sieht, was alles möglich ist in Sachen Angebote, dann weiss man auch umgehend, wozu man das iPad brauchen kann!
Nachfolgend darum eine Auflistung von coolen Apps, welche es bei mir umgehend auf das neue Gerät geschafft haben. Ich sag jetzt nicht, dass man die alle und unbedingt haben muss. Ich sicher auch eine Frage vom Preis, dank gutem Dollar sind sie nämlich im US-Store zum Teil günstiger und oftmals gibt es sie auch nur da. In der Schweiz und in Deutschland dauerts wohl noch ein paar Tage bis alles Online ist. Auf Filme und so warten wir wohl noch länger. Also hier meine ersten Applikationen fürs iPad:
Logmein: Ein praktisches - wenn auch eher teures Programm - mit welchem ich vom iPad aus auf alle Daten von meinem Laptop zugreifen kann.
Pages: Das Textverarbeitungsprogramm von Apple, dank der grossen Tastatur kann man damit auch mal längere Texte als nur ein Email schreiben.
20 Minuten: Als erste Schweizer Zeitung hat 20Min seine iPhone App fürs iPad angepasst.
Die Welt: So könnte die Zeitung der Zukunft aussehen. Sehr übersichtlich gemacht.
Focus: Sehr viele aktuelle Inhalte sind gratis, gibt viel zu lesen.
Spiegel: Leider sind die Texte und Fotos kostenpflichtig. Allerdings ist am Gratisexemplar zu sehen, wie man ein gutes Onlinemagazin macht.
Imdb: Die riesige Datenbank in Sachen Film. Ideal wenn man vor der Kiste sitzt und fragt, wo man den Schauspieler schon mal gesehen hat.
TV Screen: TV schauen übers iPad und es besteht erst noch die Möglichkeit die Sendungen aufzunehmen.
Zattoo: Ebenfalls eine TV App, mit einer riesigen Auswahl an Sendern in HD.
Kindle: Bücher lesen auf dem iPad, leicht gemacht. Dank Amazon gibt es auch schon aktuelle deutsche Titel.
iBooks: Sehr schön gemacht um digitale Bücher zu lesen, leider gibts derzeit fast nur englische Bücher und die deutschen Titel sind Antiquariat.
Wikipanion: Die Wikipedia-App, informativ mit vielen Links und Fotos.
Twitterific: Für mich bislang das beste Twitter-Programm für iPad, aber ich teste noch weitere Apps aus.
IM+ Lite: Alle sozialen Plattformen auf einen Blick, die Lite-Version reicht vollkommen aus.
Shazam: Lieder erkennen, bekannt vom iPhone. Allerdings in der HD Version verbessert.
Rezepte: Eine riesige Rezeptdatenbank, das iPad wird zum Helfer in der Küche. Die Rezepte sind echt gut, schon oft danach gekocht!
Wunderradio: Ist auf dem iPhone schon meine liebste Radio App.
Also, eine erste Zwischenbilanz nach den Apps zur Produktivität. Bevor es dann zu den Games geht. Man muss festhalten, das iPad startet brutal schnell auf, hat eine sehr hohe Auflösung und ist allgemein sehr flink. So macht das Surfen Spass, ebenso machen die oben erwähnten Apps Sinn wenn man sich mal kurz informieren will. Im Bruchteil einer Sekunde hat man die Zeitung oder das Magazin vor sich. Dazu kommt ja, dass das Display gross genug ist um auch sinnvoll im WWW zu surfen, sprich all die Anbieter, welche noch keine App auf dem Markt haben findet man weiterhin im Internet. Weil bei mir kommt keine App auf den iPad, die nicht extra dafür konzipiert wurde. Vergrössern oder in der Miniversion surfen sieht nämlich nicht nur doof aus sondern ist auch unpraktisch. Weiter ist ja zum Beispiel Youtube von Anfang her auf dem Gerät, in einer überragenden Version - so macht es Spass die Videos anzuschauen. A propos, klar gibts hier und da mal ein Problem mit Flash, allerdings ist da ein Wandel angesagt. YouPorn ist ja derzeit daran, seine Filme auf ein neues Format umzuwandeln und siehe da, ein kurzer Besuch bestätigt, da läuft alles einwandfrei auf dem iPad! Da dürften weitere Anbieter folgen, die meisten von ihnen nicht aus der Porno-Branche. Und nun zu den Games:
Scrabble: Das Spiel ist der Hammer! Super schön gemacht, innovative Umsetzung, bis zu 4 Personen können gegeneinander spielen. Wer ein iPhone hat, kann es mit dem iPad kombinieren.
TicTacToe: Alt und bekannt, aber witzig für zwischendurch.
Friendsheep: Mega witzig, man spielt zu zweit oder zu viert gegeneinander. Ziel ist es seine Schafe einzusammeln, das iPad wird einmal mehr zum klassischen Spielbrett!
TouchHockey: Ein Air Hockey das ebenfalls zu Zweit grossen Spass macht.
Labyrinth HD: Die vermutlich beste grafische Umsetzung derzeit. Sieht aus wie echt, wenn die Kugel durch das Holzlabyrinth ins Loch flitzt.
Solitaire: Bedarf keiner Erklärung, oder?
Dice HD: Eine nete Spielerei, grafisch toll. Soll einem Entscheidungen in allen Lebenslagen abnehmen.
Virtuoso: Ein Klavier, das auch so klingt und erst noch gratis ist.
Das wars auch schon. Für den Vorführeffekt ist noch die Lite Version von "Alice in Wonderland" drauf, ein interaktives Buch. Gleiches gilt für das Guiness Buch der Rekorde und die App "Backgrounds", welche irgendwie eine halbe Million Hindergrundbilder anbietet. So lacht mich beim Aufstarten derzeit ein Kuhfell und beim "Arbeiten" ein Luftbild von Marseille an. Tja, ein Fazit? Fällt schwer nach den ersten 24 Stunden. Eines ist klar, das iPad macht Spass. Ich weiss nicht einmal, ob es vielleicht auch in Zukunft dabei bleibt, dass es einfach nur Spass macht. Aber seien wir ehrlich, reicht das nicht? Es kommen fast stündlich neue Apps hinzu: Renn- und Strategiespiele, Zeitungen, Zeitschriften, Spielereien... gestern sassen wir zum Beispiel am Tisch, in der Mitte das Gerät und haben ein Brettspiel gemacht. Zu zweit geht das ideal, so suche ich zum Beispiel noch ein gutes Schachspiel. Auch das Zeitung lesen am Morgen hat sich heute irgendwie anders gestaltet. So gesehen wird es in den nächsten Wochen noch so manchen Aha-Effekt geben, wenn man wieder etwas neues entdeckt. Vom Einsatzbereich her sehe ich das A5-Teil aber schon auf Balkon, Sofa, Bett, Balkon... mitnehmen vielleicht, wenn man Ferienfotos zeigen will, da es sich als Fotoalbum sehr gut eignet. Darum: ein iPad ist ein neues Unterhaltungsmedium, das seinen Platz erst noch finden wird. Ich lasse mich gerne darauf ein und denke, dass das Gerät seinen Siegeszug auch in Europa fortsetzen wird. Allerdings hängt vieles davon ab, dass der Schweizer iStore so bald als möglich das gleiche Angebot hat wie in den USA. Und überhaupt, mein iPad wird mich für immer an meinen 40. Geburtstag erinnern und das ist ja auch schon etwas wert!