Ich bin ein - mehr oder weniger - treuer Leser der deutschen Zeitung "Die Welt". Erst recht seit sie auf dem iPad eine tolle Online-Ausgabe anbieten, Zeitung für unterwegs quasi. Nur, in letzter Zeit gibt mir die Wissenschaftsredaktion der Welt doch etwas zu denken, man hat sich da auf ein Thema eingeschossen und verfolgt es in regelmässigen Abständen immer mal wieder: das Ende der Menschheit! Unlängst war die folgende, noch fragende Schlagzeile zu lesen:
"Steht der Welt ein neues Massensterben bevor?"
Eine Frage die dann mit einem klaren Ja beantwortet wurde: "Die Welt erlebt zurzeit möglicherweise ein Massensterben, das mit den fünf bekannten Massensterbe-Ereignissen der Weltgeschichte vergleichbar ist. Diese bislang auf wackeligen Beinen stehende Hypothese wird durch Studien der Tier- und Pflanzenwelt Großbritanniens untermauert, über die britische Forscher in der Fachzeitschrift Scienceberichte." Aha, so sieht das also aus. Das grösste Massensterben wurde dann in einem weiteren Beitrag auch gleich erklärt: "Vor 250 Millionen Jahren starben 90 Prozent aller Pflanzen- undTierarten aus. Schuld daran sollen nicht – wie angenommen –Vulkanausbrüche, Einschläge von Meteoriten oder Methanhydrate gewesensein, sondern riesige Salzseen. Diese Theorie stellen Forscher jetztauf. Vegetation und Ozonschicht gingen daraufhin flöten."
In der aktuellen Ausgabe wird "Die Welt" dann konkret: "Das Beste, was der Artenvielfalt auf der Erde passieren kann, ist derTod. Das mag zynisch klingen, ist aber gar nicht so gemeint: Immer,wenn das Leben plötzlich aufblüht, wenn viele neue Arten sich inerdgeschichtlich kurzer Zeit entwickeln, gab es zuvor ein verheerendesEreignis." Tja und so ein Ereignis steht uns bevor oder besser gesagt wir sind mittendrin. Laut einem englischen Wissenschaftler soll die Menschheit in gut 100 Jahren ausgestorben sein. Bis dahin können wir uns schon mal täglich von je einer Pflanzen-, Insekten- oder Tierart verabschieden. Zumindest was das angeht scheinen die Wissenschaftler ja richtig zu liegen. Leider. Wer weiss, vielleicht liegen sie auch mit ihren Prognosen was die Menschheit angeht nicht falsch. Immerhin gibt es für die Erde bei all den Prognosen Grund zur Freude:
"Es scheint eines der Gesetze der Evolution zu sein: Nach jedem der fünfgroßen Massensterben ist das Leben auf der Erde schlagartig aufgeblüht."
Auch wenn das Aussterben von Tieren und Pflanzen natürlich lange nicht so spektakulär wie in "2010" oder "The day after tomorrow" sein wird. Aber seien wir ehrlich, wer interessiert sich denn schon dafür dass 25 Prozent der Säugetiere, jede achte Vogelart, ein Drittel der Amphibien und 70 Prozent der Pflanzen auf der roten Liste des WWF stehen und in den nächsten paar Jahren für immer von der Erde verschwinden werden? Leider zu wenig Leute, die wirklich darauf Einfluss nehmen könnten. Stichwort BP-Oel! In diesem Sinne also schon mal, ein fröhliches Massensterben allerseits!
3 Kommentare:
Wie wahr, wie wahr. Nur glaube ich mittlerweile, dass es gar keinen Menschen gibt, der das aufhalten könnte. Das würde nur einer ganzen Bewegung gelingen. Eine grosse Community, die innert kürzester Zeit Konsum- und Verhaltensmuster ändert. Und diese Gruppe von Menschen muss derart gross sein, dass sie als Gesamtheit spürbaren Einfluss auf die Wirtschaft hat.
Wenn zwei, drei aufhören, mit Benzinmotoren rumzufahren, juckt das keine Sau. Wenn das plötzlich Millionen von Menschen tun, dann schon. Das gilt für jeden Bereich.
Ja klar können solche Probleme nur durch viel Menschen gestoppt werden. Aber leider funktioniert das nicht. Leute die meinen, man könne von Heute auf Morgen die Hälfte der Menschheit vom Benzin- auf den Elektromotor bringen, der lebt in einer Traumwelt. Ein anderes Problem ist, dass wohl jeder denkt, dass er alleine nicht's bringt. Dadurch macht es niemand. Wenn sich aber jeder schon nur im Alltag ein bisschen mehr für die Umwelt einsetzt, dann würden wir der Erde sicherlich helfen. Denn es ist so; zusammen sind wir stark.
Der grösste Feind des Menschen ist ...der Mensch. Das Buch zum Thema: "Die Gaia-Hypothese" von Maxime Chattam. Nichts für schwache Nerven zwar, aber mit aktuellem Hintergrund.
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