27. Juni 2014

à propos:

«Autsch!»

Im englischen Sprachgebrauch gibt es den schönen Ausdruck «Backstabber». Er steht für einen Menschen, der dir, kaum drehst du ihm den Rücken zu, das Messer in den selben stösst. Wir würden es vielleicht am ehesten übersetzen mit Kameradenschwein oder Verräter.

In den Tagen der Fussball WM, welches ja ein völkerverbindender Anlass sein soll, wagt sich so der eine oder andere Backstabber aus seiner einsamen Höhle unter's Volk. Besonders auffällig wird einem sein hinterlistiges Verhalten, wenn man mit dem, vermeintlich, falschen Fussballleibchen durch die Aarauer Gassen spaziert, oder es gar wagt, sich damit in eine Beiz zu setzen. Dann sticht der Backstabber gnadenlos zu! Erst flucht er hinter deinem Rücken, dass du es wagst, ein anderes, ausser ein Schweizer Nati Shirt anzuziehen. Speziell auf die Palme treibt ihn übrigens die Farbkombinationen «schwarzrotgold», denn besonders gerne wird er gegenüber den «Gommihäls» ausfällig. Geht dann aber im Gegenzug wieder nach Deutschland einkaufen, weil es da doch so billig ist. Wenn du seine Sprüche, weil schon tausend Mal gehört, ignorierst, dann wird der Backstabber erst recht wütend und böse. Er lästert gnadenlos hinter deinem Rücken über dich weiter, immer in der naiven Meinung, du würdest das eh nicht mitkriegen. Tja, Pech gehabt.

Das Wort zum Freitag

Sehr geehrte Swiss Football League

Die Disziplinarkommission der Swiss Football League (SFL) hat nach den Vorfällen vom 15. Mai anlässlich des Spiels zwischen dem FC Aarau und dem FC Basel die Schliessung des Gästesektors für die nächste Austragung der gleichen Spielpaarung im Juli verfügt. Zudem büsst die Kommission den FC Aarau mit 40'000 Franken, der FCB erhält lediglich eine Busse von 25'000 Franken. Bei mir verursacht dieser ungerechte Entscheid Kopfschütteln. Wer am 15. Mai im Stadion war, erinnert sich gut daran, von wem die Aggressionen ausgegangen sind und eben dieser FC Basel wird nun für das skandalöse Verhalten seiner Fans mit läppischen 25'000 Franken in die Pflicht genommen? Lächerlich. Zumal die Swiss Football League höchstpersönlich, in Form eines Basler Vertreters, sowohl dem FCA-Sicherheitskonzept, als auch dem überfüllten Stadion im Vorfeld grünes Licht gegeben hat. Und nun zieht man die Aarauer zur Rechenschaft? Das ist feige, liebe SFL! Um nicht zu sagen, man gibt den Basler Vandalen gar einen Freipass für weitere Aktionen dieser Art, in dem man einfach sagt, der Veranstalter wäre schuld. Die Basler können sich jetzt ins Fäustchen lachen, im Wissen, dass ihr Club diesen Betrag sowieso aus der Portokasse bezahlen kann und, fast noch tragischer, man dem FC Aarau finanziell (noch) eins auf die Mütze geben konnte. Immerhin fehlen in der Kasse nicht nur die 40'000 Franken von der Busse, sondern auch die Mindereinahmen beim ersten Heimspiel der neuen Saison - wo der Gegner auch FC Basel heisst. Und wer sich nun denkt, das Problem sei damit gelöst, der irrt. Die ersten, welche am 19. Juli im Brügglifeld auf der Matte stehen, sind die FCB-Chaoten. In freudiger Erwartung, auf den gesperrten Gästesektor und darum fröhlich und frei pöbelnd inmitten der FCA-Fans.

Wer Schläger, Pyrowerfer und sonstige Chaoten aus den Stadien verbannen will, muss andere Saiten aufziehen. Drastische Strafen, professionelle Fanarbeit, Schnellrichter, Rayonverbote, durchdachte Polizeieinsätze und eine SFL, die klare Zeichen setzt! Aber in meinen Augen hat es die Liga verpasst ein eben solches Zeichen zu setzen und bestraft die Falschen. Oder wie es der FCA in seiner Stellungnahme schreibt: «Wir sind enttäuscht, dass mit diesem Urteil das Ziel, Chaoten aus den Stadien zu verbannen, nicht erreicht wird.»