So, das wars dann auch mit dem Adventsbloggen für dieses Jahr. Ich möchte mich herzlich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmer bedanken, natürlich geht dieser Dank auch an meine Leserschaft welche den Gastbloggern die Ehre erwiesen hat. Ich hab Anfagen gekriegt, wer denn die meisten Clicks gehabt habe: ehrlich gesagt, spielt das eine Rolle? Ich sage nein! Schön war doch, dass so viele Leute mitgemacht haben und mich nur ein paar wenige haben hängen lassen und nicht geliefert haben... Die begehrten Plätze waren aber im Nu wieder besetzt! Sodass es am Schluss ja sogar noch einen Bonusbeitrag gegeben hat.
Ebenfalls hab ich zur Aktion ein paar Mitteilungen erhalten mit der Bemerkung, ich müsste dann aber auch was Schreiben in dieser Serie. Das war von Anfang an nicht die Idee, ich war aber nicht untätig und habe meine Geschichte auf dem Aseantic Blog veröffentlichen dürfen und damit erst noch Gutes getan. Wer also meine Weihnachtsgeschichte lesen möchte, der kann sie hier finden.
Tja und nun bleibt mir noch euch allen eine schöne Zeit zu wünschen, in der Hoffnung, dass die ersten zwei Weihnachtstage schon mal euren ganz persönlichen Vorstellungen entsprochen haben. Hier gehts ab sofort wieder weiter im gewohnten Stil. Highlight der nächsten Woche ist dann wohl der zweitilige Jahresrückblick.... also Highlight im Sinne von, mir machts Spass darüber zu Schreiben und so das Jahr noch einmal zu erleben.
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26. Dezember 2009
25. Dezember 2009
AdventsBlogKalender: Tag 25
Gastbeitrag heute von: Koenich
Adventszeit, Realität und wie es sein sollte.
Die besinnliche Adventszeit, die Zeit um zur Ruhe zu kommen, die Zeit zum nachdenken über uns, unsere lieben und unsere Welt. Wo man mal einen Gang zurück schaltet, der Hektik des Alltags entflieht. Wo man sich mal Zeit nimmt für diejenigen die man gerne hat, und die über das ganze Jahr zu kurz gekommen sind.
Und wie sieht die Realität bei den meisten Menschen heutzutage aus, man hetzt von einer Weihnachtsfeier zur nächsten, man verfällt dem ganzen Konsumwahn der sich zum Jahresende vor uns ausbereitet. Man hetzt durch volle Städte und Einkaufszentren lässt sich durch Menschenmassen über die hiesigen Weihnachtsmärkte schieben. Man isst und trinkt viel zu unkontrolliert, meist auch noch sehr ungesundes, so dass man die Ruhephasen zur Verdauung und Ausnüchterung braucht.
Jedesmal sagt man sich, im nächsten Jahr mache ich alles anderes, dann selektiere ich mehr, auf nur ein paar Ereignisse um alles mehr genießen zu können. Aber immer wenn sie wieder anfängt, die Besinnliche Adventszeit sind die guten Vorsätze vom Vorjahr längst vergessen und man stürzt sich wieder in eine neue Runde von Hektik und Konsum.
In diesem Sinne wünsche ich allen eine schöne Adventszeit und ein frohes und besinnliches Fest. Schaltet mal alle einen Gang zurück.
Grüße aus dem Ruhrgebiet
Koenich
24. Dezember 2009
AdventsBlogKalender: Tag 24
Gastbeitrag heute von: aD!
eine gute rede hat einen guten anfang und ein gutes ende und beide sollten möglichst dicht beieinander liegen.
mark twain
der weihnachtsabend kommt mit leisen schritten näher. es dauert nur noch eine woche und ein neues jahrtausend beginnt. aber halt. das war vor 10 jahren. in diesem jahr stehen wir nur vor dem übertritt in ein neues jahrzehnt. immerhin.
für mich persönlich wird es das 6. (selbst nach mehrmaligem fingerabzählen komme ich auf dieses resultat!) jahrzehnt sein, das ich erlebe. erleben darf.
nicht schlecht. 6 jahrzehnte! in nicht ganz 43 jahren. aber das nur so am rande. des guten anfangs willen.
vor ein paar wochen habe ich mich bei monsieur fischer für das advents-bloggen angemeldet. und mich dann spontan für den 24.12.2009 eingetragen. ohne grosse hintergedanken. vermutlich gab einfach die längere für das schreiben meines beitrages zur verfügung stehende zeit den ausschlag.
nun sitze ich also hier. auf meinem stuhl. in meiner neuen wohnung. vor meinem alten computer. (noch) ohne internetanschluss. ich hoffe, zumindest der internetlose zustand wird sich bald ändern. denn auf den event weihnachten kann ich verzichten. nicht aber auf das internet und seine sozialen netzwerke. zwar fehlt es mir nicht an genügend beschäftigungen in der welt 1.0, aber der bequeme informationsaustausch im web 2.0 hat es mir schon ziemlich angetan.
wenn ich mir die bisherigen beiträge im monsieur fischerschen advents-blog so anschaue, dann wird mir - einmal mehr - klar, wie unterschiedlich wir menschen betrffend unserer ansichten doch sind. genau diese differenzen - oder sogar gegensätze - schätze ich. nichtsdestotrotz verbindet uns menschen wohl viel mehr, als uns trennt. aber das ist immer eine frage des blickwinkels. des horizonts.
den organisierten religionen habe ich schon lange abgeschworen. meinen glauben an das gute im menschen aber bewahrt. man kann mich agnostiker nennen, wenn man will. geprägt von einem agnostizimus der gepaart ist mit einer guten portion humanismus, wie man ihn sich nur durch die übermässige lektüre von karl may-büchern während der jugendzeit erhaschen kann. kein gutmensch. beileibe nicht. eine seele. ein hirn. manchmal dies. manchmal das.
weihnachten ist für mich ein ritual, welches ich auch ohne religiöses brimborium gerne pflege. am liebsten verbunden mit dem treffen von liebgewonnenen menschen und natürlich: herzerwärmender musik.
wie diese zum beispiel:
nun wünsche ich euch beschauliche weihnachten und ein lebensfrohes neues jahrzehnt. was immer uns erwarten mag...
...behaltet die essenz von weihnachten im herzen.
weihnachten ist immer - und überall.
23. Dezember 2009
AdventsBlogKalender: Tag 23
Gastbreitrag heute von: Blood
Oh Du Weihnachtszeit, wie ich Dich doch manchmal verachte.... Dieses Jahr funktionierts einfach nicht, dieses Jahr läuft irgendwie alles schief. Auto eingefroren, neue Wohnung evtl mit Schimmelbefall, ein Wetter wie in Sibirien...... Ich mag nicht mehr... Ich habe jetzt erstmal Ruhe bis Januar und werde diese auch nutzen. Zum Trost und für alle: hier etwas, was einen wieder Mut macht: der Nachwuchs!
Oh Du Weihnachtszeit, wie ich Dich doch manchmal verachte.... Dieses Jahr funktionierts einfach nicht, dieses Jahr läuft irgendwie alles schief. Auto eingefroren, neue Wohnung evtl mit Schimmelbefall, ein Wetter wie in Sibirien...... Ich mag nicht mehr... Ich habe jetzt erstmal Ruhe bis Januar und werde diese auch nutzen. Zum Trost und für alle: hier etwas, was einen wieder Mut macht: der Nachwuchs!
22. Dezember 2009
AdventsBlogKalender: Tag 22
Weihnachten Früher, Jetzt und Später?
Ich habe lange überlegen müssen, bis ich endlich ein Thema für mich gefunden habe, was ich bei dieser AdventsBlogKalender meines Blogkollegen MonsieurFischer veröffentlichen kann. Ich habe mir dafür immer wieder überlegt, was denn Weihnachten genau ist.
Für mich als Event-Katholik ist es nicht nur die Geburt Jesus Christus, sondern einfach ein Fest wo man mit Freunden feiert und fein Essen geht. Nun ich erinnere mich gerne an früher zurück. Da war ab morgens, das Wohnzimmer gesperrt und wir durften nicht mal in die Nähe davon. Sondern wurden raus in die frische Luft geworfen ;P wo wir dann ganz aufgeregt Schlitteln gegangen sind oder sonst was im Tiefschnee angestellt haben. Irgendwann im späteren Nachmittag wurden wir gerufen, zogen dann ein paar schöne Sachen an. Danach sind Oma/Opa gekommen. Wir konnten dann endlich den schönen Weihnachtsbaum sehen, die Geschenke lagen bereits unterm Baum, haben Tee getrunken und Panetone gegessen und geplaudert und dann irgendwann mal gab es Fondue Chinoise oder Bourguignon. Nach dem Essen gings dann ans fröhliche Geschenke auspacken. Der Rest des Abends war dann Spielen, Singen, und und und angesagt. Ja das war noch ne schöne Zeit.
Ich glaub, in jeder Familie gab es damals kleine Rituale und ich glaube auch dass einzelne Familien diese Rituale bis heute pflegen. Und das ist in meinen Augen sehr wichtig. Vor allem wo doch das Christchindli immer mehr vom Kommerz-Samichlaus abgelöst wird. Ich habe in diesem Jahr ein wenig die Augen offen gehalten und gemerkt, dass die ersten Läden bereits Mitte August mit Weihnachtsdekorationen und Weihnachtsaktionen angefangen haben. Ich finde das schon wirklich extrem. Heute ist der Weihnachtsgedanke, das Schenken von Freude und was Persönlichem untergegangen im Meer von Meterware und Billigstware.
Ich weiss nicht ob meine Leser hier sich noch ans Christchindli erinnern mögen, denn die Gehirnwäsche der Kleinen läuft ja auf Hochtouren. Darum habe ich hier ein kleines Bild für euch:
Ich bin gespannt wie lange es diese Tradition Weihnachten noch geben wird. Wir leben in einer Zeit wo der Kulturkampf auf Hochtouren läuft. Anstatt dass sich Gäste an unsere Kultur anpassen, passen wir uns ihrer Kultur an und da hat ein Christlindli und Weihnachten keinen Platz mehr. Selbst Chanukka (die Jüdische Version von Weihnachten) wird davon nicht verschont bleiben. Ich hoffe, dass wir nicht irgendwann mal solche netten Bräuche, wie das Weihnachtsfestessen, dass Schenken von Freude und auch der Weihnachtsmorgenbrunch verloren gehen.
Darum werde ich nicht weiter über Kulturkampf schreiben sondern ich wünsche, dass ihr euch nun 1 Minute Zeit nehmt und euch an die Weihnachtsgefühle zurückerinnert die ihr als Kind hattet. Ich hoffe es sind nur gute Gefühle und dann vermittelt euren Familien, Freunden, Frauen und Kinder dieses Gefühl, auf dass dieser Brauch nie aussterben wird.
Und mit diesem Satz wünsch ich euch eine frohe Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins 2010, ins neue Jahrzehnt des 21. Jahrhundert.
21. Dezember 2009
AdventsBlogKalender: Tag 21
Gastbeitrag heute von: Brigitte, Frau Familienwahnsinn
Die Anti-Geschenkidee
Wir sind bereits wieder im Endspurt der Weihnachtshysterie und wie jedes Jahr steh ich mit 0 (in Worten "n u l l") Geschenken und etwa ähnlich vielen Ideen da. Die Wunschliste der Kinder ist selbstverständlich endlos, nur wieso, frage ich Sie, sollte ich meiner 5jährigen Tochter eine batteriebetriebene Katze kaufen, die man streicheln kann und die dann miaut. Oder schnurrt? Oder beides? Ich weiss es nicht mal, ich habe mich nicht genügend damit befasst, weil ich der grossen Tochter rundheraus erklärt habe, dass ich das Schrott finde und dass ich ihr sicherlich keine Katze für über 100 Mäuse kaufe, wenn wir zwei echte Katzen im Haus haben, die bei jeglicher Streicheleinheit sofort und ohne Batteriewechsel oder Störung anfangen zu schnurren, und das erst noch gratis. Und weicher fühlen sie sich auch noch an.
Nichts desto trotz hat sich natürlich in meinen grauen Hirnwindungen auch eine kleine pädagogisch wertlose Hinterhältigkeit eingeschlichen, nämlich dass damit wenigstens für eines meiner Familienmitglieder das "Was-soll-ich-bloss-schenken?"-Problem gelöst wäre. Die Tochter hat was sie will, ich bin die Weihnachtsheldin, und alle sind glücklich. Mindestens eine Woche lang zumindest, bis die Katze in einer Ecke vor sich hin vegetiert, die Batterien selbstverständlich bereits am Nullpunkt angelangt sind, weil ja Kinder prinzipiell nichts abschalten, was mit Batterien läuft. Also ganz so einfach ist das eben dann doch nicht. Man wird ja nicht Erziehungsberechtigte oder Erziehungsberechtigter nur um es dann möglichst einfach zu haben. Im Gegenteil, man versucht mindestens 18 Jahre lang pädagogisch wertvolle Elternarbeit zu leisten, auf dass die Kinder gut erzogen sind, ihr Leben auch als Erwachsene meistern werden, immer schön Grüezi und Danke oder Bitte sagen und eben ein sinnvolles Geschenk zu schätzen wissen oder sich immerhin darüber freuen.
Beim Gedanken an sinnvolle Geschenke fiel mich dann ganz hinterhältig eine Erinnerung an, die ich seit Jahren versuche zu verdrängen. Ich weiss nicht was sich meine Eltern dabei gedacht haben, wahrscheinlich hatten sie auch den Begriff "sinnvoll" im Hinterkopf. Das Päckchen lag unter dem Baum, schön gross, ein bisschen mehr als A4. Glitzern verpackt. In der Hand haltend merkte ich sofort, oh, ein Buch! Freude kam auf, denn ich war schon in jungen Jahren eine Leseratte. Als ich es dann ausgepackt hatte, verpuffte die Freude wie Kohlensäure aus einer geschüttelten Flasche Cola. Denn das Buch war das hier:
Meine Eltern meinten noch: "Wenn du Fragen hast, dann frag einfach!". Ja klar, die BRAVO, aber sicher nicht Mami und Papi, war mein Gedankengang dazu.
Also, ich habe eine Bitte an Sie da draussen, sofern Sie Eltern aufklärungsbedürftiger Kinder sind: Schenken Sie keine Aufklärungsbücher zu Weihnachten! Wenn die halbe Verwandschaft ihrem Kind zusieht, wie es verlegen versucht nicht auf die nackten Menschen zu starren, die in diesem Buch abgebildet sind, ist das Weihnachtsfeeling wie weggeblasen!
Immerhin weiss ich dank dieses Flash-Backs nun, was ich meiner Tochter in ein paar Jahren NICHT schenken werde, bliebe aber immer noch die Frage offen, was ihr das Christkind denn nun dieses Jahr unter den Baum legen soll. Vom Götti wünscht sie sich einen ferngesteuerten orangen VW Käfer! Auch nicht gerade ein Wunschauftrag den ich haben möchte... (Suchen Sie mal danach!)
Und nun Sie, erzählen Sie doch mal von ihrem Geschenketiefpunkt! Ich wette da hat jeder eine Geschichte dazu. Meine beste Freundin hat mal von ihrem Freund einen Satz Autowinterräder zum Geburtstag bekommen. Mehr muss ich dazu wohl auch nicht mehr sagen...
Nichts desto trotz hat sich natürlich in meinen grauen Hirnwindungen auch eine kleine pädagogisch wertlose Hinterhältigkeit eingeschlichen, nämlich dass damit wenigstens für eines meiner Familienmitglieder das "Was-soll-ich-bloss-schenken?"-Problem gelöst wäre. Die Tochter hat was sie will, ich bin die Weihnachtsheldin, und alle sind glücklich. Mindestens eine Woche lang zumindest, bis die Katze in einer Ecke vor sich hin vegetiert, die Batterien selbstverständlich bereits am Nullpunkt angelangt sind, weil ja Kinder prinzipiell nichts abschalten, was mit Batterien läuft. Also ganz so einfach ist das eben dann doch nicht. Man wird ja nicht Erziehungsberechtigte oder Erziehungsberechtigter nur um es dann möglichst einfach zu haben. Im Gegenteil, man versucht mindestens 18 Jahre lang pädagogisch wertvolle Elternarbeit zu leisten, auf dass die Kinder gut erzogen sind, ihr Leben auch als Erwachsene meistern werden, immer schön Grüezi und Danke oder Bitte sagen und eben ein sinnvolles Geschenk zu schätzen wissen oder sich immerhin darüber freuen.
Beim Gedanken an sinnvolle Geschenke fiel mich dann ganz hinterhältig eine Erinnerung an, die ich seit Jahren versuche zu verdrängen. Ich weiss nicht was sich meine Eltern dabei gedacht haben, wahrscheinlich hatten sie auch den Begriff "sinnvoll" im Hinterkopf. Das Päckchen lag unter dem Baum, schön gross, ein bisschen mehr als A4. Glitzern verpackt. In der Hand haltend merkte ich sofort, oh, ein Buch! Freude kam auf, denn ich war schon in jungen Jahren eine Leseratte. Als ich es dann ausgepackt hatte, verpuffte die Freude wie Kohlensäure aus einer geschüttelten Flasche Cola. Denn das Buch war das hier:
Meine Eltern meinten noch: "Wenn du Fragen hast, dann frag einfach!". Ja klar, die BRAVO, aber sicher nicht Mami und Papi, war mein Gedankengang dazu.
Also, ich habe eine Bitte an Sie da draussen, sofern Sie Eltern aufklärungsbedürftiger Kinder sind: Schenken Sie keine Aufklärungsbücher zu Weihnachten! Wenn die halbe Verwandschaft ihrem Kind zusieht, wie es verlegen versucht nicht auf die nackten Menschen zu starren, die in diesem Buch abgebildet sind, ist das Weihnachtsfeeling wie weggeblasen!
Immerhin weiss ich dank dieses Flash-Backs nun, was ich meiner Tochter in ein paar Jahren NICHT schenken werde, bliebe aber immer noch die Frage offen, was ihr das Christkind denn nun dieses Jahr unter den Baum legen soll. Vom Götti wünscht sie sich einen ferngesteuerten orangen VW Käfer! Auch nicht gerade ein Wunschauftrag den ich haben möchte... (Suchen Sie mal danach!)
Und nun Sie, erzählen Sie doch mal von ihrem Geschenketiefpunkt! Ich wette da hat jeder eine Geschichte dazu. Meine beste Freundin hat mal von ihrem Freund einen Satz Autowinterräder zum Geburtstag bekommen. Mehr muss ich dazu wohl auch nicht mehr sagen...
19. Dezember 2009
AdventsBlogKalender; Tag 19
Gastbeitrag heute von: André Albrecht
Sicher fragt Ihr Euch, warum ein Fotograf ein nichtsagendes Bild wie dieses den Lesern und Betrachterinnen präsentiert. Hier gleich die Antwort: Das wichtige an diesem Bild ist das, was man nicht (mehr) sieht. An der Stelle an der Dünnern in Olten, wo heute ein schneebedecktes Nichts zu sehen ist, stand noch vor kurzem das Jugendzentrum Färbi, das mit bunten Graffities in die Gegend leuchtete. Fast schon heimlich wurde das Gebäude abgerissen und das JZ an anderem Ort als Provisorium eingerichtet. Interessiert uns Mittvierziger eigentlich nicht mehr. Sieht man aber dann das leere Stück Land, das die Färbi hinterlässt, überkommt einen doch ein Gefühl von Verlust und Melancholie. Anfangs der 80-er Jahre war das JugendKulturHaus Färbi – wie es offiziell hiess – nicht nur unser Treffpunkt, es war ein Stück Heimat. Was haben wir dort gelacht, gelitten, uns verliebt und wieder entliebt, grosse Augen gemacht und grosse Röhre geführt. Und natürlich nicht zu vergessen: Mein Freund Dominik und ich waren im Töggelen das unschlagbare Duo, das den ganzen Abend durchspielen konnte. So ein Jugendtreff hatte anfangs 80-er ganz einen anderen Stellenwert als heute: Es gab keine Treffs à la Magazin, Metro oder Terminus. Die Beizen gehörten den «Alten», wir waren vielleicht geduldet, sicher nicht erwünscht. So traf man sich in der Färbi und zwar alle zwischen 13 und 20 Jahre, ein Riesen-Skilager-bunter-Abend jedes Wochenende.
Ich selber habe im hauseigenen Labor meine Karierre als Fotograf begonnen, war DJ und damals schon (zugegebenermassen heimlicher) AC/DC-Fan. Damals durfte man das nämlich noch nicht offiziell sein, denn die DC's (so nannte man ihre Fans) waren nämlich die bösen Buben. Aber auch die kamen in die Färbi, damit sie für ihr Gebrüll ein Publikum fanden – denn schliesslich waren die Jungen alle dort. Und nach stundenlangen, harten Verhandlungen mit den Anführern der DC's konnten wir DJ's dann auf Geheiss des Leiters René Steiner drei oder vier AC/DC-Nummern spielen. Die luftgittarrenspielenden Bösewichte wurden dann argwöhnisch vom friedlichen Volk beobachtet, bis wieder DM (damals ganz neu), Bob Marley (dann noch am Leben) oder gar irish folk lief, und die Leute in Latzhosen all'round my hat tanzten. Bald dreissig Jahre später ist so ein Sound-Mix kaum mehr vorstellbar, damals fand man es super (noch nicht mal geil). Ich könnte Euch noch hundert Geschichten erzählen, die sich in dieser Färbi abgespielt haben, aber eben – wie das verschwundene Gebäude sind auch diese Geschichte nur noch ein eine süsse Erinnerung an etwas, das nicht mehr ist: unsere Jugend.
Wo ist unsere Jugend geblieben? – eine schöne Bescherung
Sicher fragt Ihr Euch, warum ein Fotograf ein nichtsagendes Bild wie dieses den Lesern und Betrachterinnen präsentiert. Hier gleich die Antwort: Das wichtige an diesem Bild ist das, was man nicht (mehr) sieht. An der Stelle an der Dünnern in Olten, wo heute ein schneebedecktes Nichts zu sehen ist, stand noch vor kurzem das Jugendzentrum Färbi, das mit bunten Graffities in die Gegend leuchtete. Fast schon heimlich wurde das Gebäude abgerissen und das JZ an anderem Ort als Provisorium eingerichtet. Interessiert uns Mittvierziger eigentlich nicht mehr. Sieht man aber dann das leere Stück Land, das die Färbi hinterlässt, überkommt einen doch ein Gefühl von Verlust und Melancholie. Anfangs der 80-er Jahre war das JugendKulturHaus Färbi – wie es offiziell hiess – nicht nur unser Treffpunkt, es war ein Stück Heimat. Was haben wir dort gelacht, gelitten, uns verliebt und wieder entliebt, grosse Augen gemacht und grosse Röhre geführt. Und natürlich nicht zu vergessen: Mein Freund Dominik und ich waren im Töggelen das unschlagbare Duo, das den ganzen Abend durchspielen konnte. So ein Jugendtreff hatte anfangs 80-er ganz einen anderen Stellenwert als heute: Es gab keine Treffs à la Magazin, Metro oder Terminus. Die Beizen gehörten den «Alten», wir waren vielleicht geduldet, sicher nicht erwünscht. So traf man sich in der Färbi und zwar alle zwischen 13 und 20 Jahre, ein Riesen-Skilager-bunter-Abend jedes Wochenende.
Ich selber habe im hauseigenen Labor meine Karierre als Fotograf begonnen, war DJ und damals schon (zugegebenermassen heimlicher) AC/DC-Fan. Damals durfte man das nämlich noch nicht offiziell sein, denn die DC's (so nannte man ihre Fans) waren nämlich die bösen Buben. Aber auch die kamen in die Färbi, damit sie für ihr Gebrüll ein Publikum fanden – denn schliesslich waren die Jungen alle dort. Und nach stundenlangen, harten Verhandlungen mit den Anführern der DC's konnten wir DJ's dann auf Geheiss des Leiters René Steiner drei oder vier AC/DC-Nummern spielen. Die luftgittarrenspielenden Bösewichte wurden dann argwöhnisch vom friedlichen Volk beobachtet, bis wieder DM (damals ganz neu), Bob Marley (dann noch am Leben) oder gar irish folk lief, und die Leute in Latzhosen all'round my hat tanzten. Bald dreissig Jahre später ist so ein Sound-Mix kaum mehr vorstellbar, damals fand man es super (noch nicht mal geil). Ich könnte Euch noch hundert Geschichten erzählen, die sich in dieser Färbi abgespielt haben, aber eben – wie das verschwundene Gebäude sind auch diese Geschichte nur noch ein eine süsse Erinnerung an etwas, das nicht mehr ist: unsere Jugend.
18. Dezember 2009
AdventsBlogKalender: Tag 18
Gastbeitrag heute von: Roger Kiener
Ausgeliefert!
Kein Wunder, haben sich die Mitbürgerinnen und Mitbürger für ein Minarett-Verbot ausgesprochen. Man stelle sich nur einmal vor, welche Verletzungen Silvio Berlusconi davon getragen hätte, wäre er, statt mit einem Kirchenmodell, mit einer minarett-bewehrten Moschee beworfen worden. Aber im Ernst: Zu keiner Zeit des Jahres offenbart sich die unheilige Allianz zwischen Macht, Markt und Religion derart marktschreierisch wie im besinnungslos besinnlichen Advent. Wie schrecklich die Drohung, die Konsumsaison zwischen Sommerschlussverkauf und Umtauschjanuar könnte auf weitere Jahreszeiten ausgedehnt werden, nur weil es der Muezzin lautstark von seinem – im Vergleich zu den bescheiden gestalteten und akustisch kaum ins Gewicht fallenden Kirchen – enorm machterfüllten Turm herunter verkündet. Ich jedenfalls habe keine Lust, mir auch noch Gedanken darüber zu machen, welcher Nichte ich bereits eine Burka geschenkt habe ...
Das Ärgerliche an Weihnachten ist ja nicht der Anlass an sich, sondern seine allgegenwärtige Präsenz. Als praktizierendes Nicht-Mitglied einer Landessekte kann ich die allermeisten kirchlichen Feiertage mehr oder weniger elegant ignorieren. Vor Weihnachten jedoch bleibt einzig die Kapitulation. In einer an Nötigung grenzenden Penetranz wird einem allenthalben das gleiche Menü serviert: Ein ganz dünne Schicht bigotter Philosophie umhüllt den wirklichen Grund für den Aufstand, das dicke Geschäft. Gutmenschen garnieren das Ganze gerne noch mit einem Schuss Besinnlichkeit oder einer Messerspitze Wohltätigkeit. Auf grossem Feuer lässt man die Mischung dann bis Dezember sprudeln. Laizismus hin oder her: Vorzugsweise stellt man den verführerisch glänzenden Topf mitten in den Schulzimmern auf und lässt die Geschenke-verkündenden Dämpfe entweichen; die Kleinen werden die frohe Kunde dann schon nach Hause tragen ...
Dehalb auch das passende Zitat zum Advent 2009: http://www.youtube.com/watch?v=mhSqoP6wQ6s
Das Ärgerliche an Weihnachten ist ja nicht der Anlass an sich, sondern seine allgegenwärtige Präsenz. Als praktizierendes Nicht-Mitglied einer Landessekte kann ich die allermeisten kirchlichen Feiertage mehr oder weniger elegant ignorieren. Vor Weihnachten jedoch bleibt einzig die Kapitulation. In einer an Nötigung grenzenden Penetranz wird einem allenthalben das gleiche Menü serviert: Ein ganz dünne Schicht bigotter Philosophie umhüllt den wirklichen Grund für den Aufstand, das dicke Geschäft. Gutmenschen garnieren das Ganze gerne noch mit einem Schuss Besinnlichkeit oder einer Messerspitze Wohltätigkeit. Auf grossem Feuer lässt man die Mischung dann bis Dezember sprudeln. Laizismus hin oder her: Vorzugsweise stellt man den verführerisch glänzenden Topf mitten in den Schulzimmern auf und lässt die Geschenke-verkündenden Dämpfe entweichen; die Kleinen werden die frohe Kunde dann schon nach Hause tragen ...
Dehalb auch das passende Zitat zum Advent 2009: http://www.youtube.com/watch?
17. Dezember 2009
AdventsBlogKalender: Tag 17
Gastbeitrag heute von: Patti Basler
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt
wir wollen etwas spenden
Pandemien sind im Trend
wir möchten sie beenden
Malaria! Maria hilf! Doch machen wir’s gerissen
Mit Ablass-Rappen (jeder zählt!) wasch ich mir mein Gewissen!
Advent, Advent, der Wille brennt:
Man kann die Menschen heilen!
Nur bitte soll’n sie nicht am End
in unser Land, das jeder kennt,
als Immigranten eilen.
Sonst bau’n sie zum Dank, dass wir sie retten
noch grössere Mengen an Minaretten!
Advent, Advent, in Panik rennt
ein jeder schnell zum Impfen
die Spritze sticht, die Impfung brennt
man traut sich nicht zu schimpfen.
Es freut die Panik-Pandemie
die treue Zunft der Pharmazie!
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt
es brennt auf meiner Zunge
es brennt das Zigaretten-End
ein Loch in meine Lunge
Das CO2 vom Zigi-Rauch
reicht nur grad knapp zum Hausgebrauch.
Advent, Advent, es, brennt, es brennt
in unserer Atmosphäre
Und wer sich zum (Kopen-) Hagen, zum Helden ernennt
dem kommt meist was in die Quere.
Sei es Bequemlichkeit, sei’s Gier
sei es der Off-Roader-4x4
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt
die Heuchelei geht um
das Lichtlein brennt am Firmament
der Mensch, der macht sich krumm.
Doch wer sich ehrlich selbst erkennt
und nicht nur hypochondrisch flennt
die Dinge auch beim Namen nennt
das Brett von seiner Stirne trennt
und seine Sünden frei bekennt ...
… der handelt wirklich nicht gescheit.
Was soll’s?
Eine fröhliche Weihnachtszeit!
16. Dezember 2009
AdventsBlogKalender: Tag 16
Gastbeitrag heute von: Schwarzer Kafka
Kerzenschein, Tory Amos aus den Boxen, für einmal nicht zu laut, Winterabend-Öl ins Duftlämpchen geträufelt und ein gutes Buch in der Hand – so geniesst der schwarze Kafka die Abende in der Vorweihnachtszeit. Dies ist auch der Grund, weshalb ich euch hier zwei Bücher ans Herz legen möchte – für einmal weder Kafka noch Tucholsky.
Nick Cave hatte mich mit seinem ersten Roman sofort auf seiner Seite: Die Geschichte handelt vom Leben des verkrüppelten und stummen Eucrid Eucrow, ein Mörder und schliesslich Selbstmörder. Sein Vater quält Tiere und seine Mutter säuft – Eucrid ist ein Produkt mehrerer Generationen von Inzucht und Alkoholmissbrauch. Die kleine Familie lebt in einem kleinen Südstaatenkaff, dessen Bewohner vom Zuckerrohranbau und einer fanatischen Sekte, den Ukuliten, beherrscht werden.
Wer die, zugegeben eher düsteren, Songtexte von Nick Cave mag, wird auch dieses imposante Werk mögen – wer die Songtexte von Nick Cave gar versteht, wird auch dieses Werk verstehen. Eventuell ist dieses Buch nicht wirklich empfehlenswert, wenn einem vor gequälten Kreaturen graut oder wenn man die Kombination von Brutalität, Poesie und Tod nicht allzu sehr mag. Wenn die letzte Depression allerdings schon einige Zeit zurück liegt, die Phantasie sowieso ab und zu eine unsichtbare Blutspur zurücklässt, man sich zusätzlich für Abgründe, grössere und noch grössere Abgründe faszinieren kann, man allerdings die Welt eigentlich doch ziemlich schön findet und schliesslich wissen möchte, wie man all das literarisch genial und fesselnd zugleich verpackt, dann sollte man noch einmal tief durchatmen und mit dem Buch beginnen. Sehr wahrscheinlich wird alles gut. Glaube ich zumindest. Doch, doch.
Erschienen (1. Auflage) 1989, ISBN: 9783492218696
Dieses Buch empfehle ich allen Weihnachtsmuffeln, Monty Python-Fans und Titanic-Leser (und allen anderen selbstverständlich auch). Es handelt von einem Weihnachtsmann, der sich sehr ärgert und genug davon hat, dass Weihnachten nur noch ein kommerzielles Theater ist. Er beschliesst deswegen, mit Hilfe seiner Handlanger, den sieben Zwergen, das fromme Fest zu reformieren. Die Mittel dazu sind allerdings gravierend, denn der Nikolaus schreckt nicht davor zurück, die geld- und geschenkegierigen Kinder einfach um einen Kopf zu kürzen.
Ein Junge entgeht dem Weihnachtsmann und seinen Gehilfen allerdings. Dieser mit dem Einfallsreichtum eines durchtriebenen Teenies und dem Glück des Tüchtigen bestückte Junge schlägt seinen Häschern ein Schnippchen nach dem anderen und schaltet auf diesem Weg die Zwerge langsam nacheinander aus. Schlussendlich kommt es zwischen dem Buben und dem Weihnachtsmann zum Show-Down am Nordpol.
Erschienen (1. Auflage): 2007, ISBN: 3939674109
In dem Sinne wünsche ich euch allen eine ruhige und stressfreie Vorweihnachtszeit und anschliessend wunderschöne Weihnachtstage im angenehmen Kreise eurer Liebsten.
Nick Cave: Und die Eselin sah den Engel
Nick Cave hatte mich mit seinem ersten Roman sofort auf seiner Seite: Die Geschichte handelt vom Leben des verkrüppelten und stummen Eucrid Eucrow, ein Mörder und schliesslich Selbstmörder. Sein Vater quält Tiere und seine Mutter säuft – Eucrid ist ein Produkt mehrerer Generationen von Inzucht und Alkoholmissbrauch. Die kleine Familie lebt in einem kleinen Südstaatenkaff, dessen Bewohner vom Zuckerrohranbau und einer fanatischen Sekte, den Ukuliten, beherrscht werden.
Wer die, zugegeben eher düsteren, Songtexte von Nick Cave mag, wird auch dieses imposante Werk mögen – wer die Songtexte von Nick Cave gar versteht, wird auch dieses Werk verstehen. Eventuell ist dieses Buch nicht wirklich empfehlenswert, wenn einem vor gequälten Kreaturen graut oder wenn man die Kombination von Brutalität, Poesie und Tod nicht allzu sehr mag. Wenn die letzte Depression allerdings schon einige Zeit zurück liegt, die Phantasie sowieso ab und zu eine unsichtbare Blutspur zurücklässt, man sich zusätzlich für Abgründe, grössere und noch grössere Abgründe faszinieren kann, man allerdings die Welt eigentlich doch ziemlich schön findet und schliesslich wissen möchte, wie man all das literarisch genial und fesselnd zugleich verpackt, dann sollte man noch einmal tief durchatmen und mit dem Buch beginnen. Sehr wahrscheinlich wird alles gut. Glaube ich zumindest. Doch, doch.
Erschienen (1. Auflage) 1989, ISBN: 9783492218696
Michael Mikolajczak: Leise rieselt der Schnee
Dieses Buch empfehle ich allen Weihnachtsmuffeln, Monty Python-Fans und Titanic-Leser (und allen anderen selbstverständlich auch). Es handelt von einem Weihnachtsmann, der sich sehr ärgert und genug davon hat, dass Weihnachten nur noch ein kommerzielles Theater ist. Er beschliesst deswegen, mit Hilfe seiner Handlanger, den sieben Zwergen, das fromme Fest zu reformieren. Die Mittel dazu sind allerdings gravierend, denn der Nikolaus schreckt nicht davor zurück, die geld- und geschenkegierigen Kinder einfach um einen Kopf zu kürzen.
Ein Junge entgeht dem Weihnachtsmann und seinen Gehilfen allerdings. Dieser mit dem Einfallsreichtum eines durchtriebenen Teenies und dem Glück des Tüchtigen bestückte Junge schlägt seinen Häschern ein Schnippchen nach dem anderen und schaltet auf diesem Weg die Zwerge langsam nacheinander aus. Schlussendlich kommt es zwischen dem Buben und dem Weihnachtsmann zum Show-Down am Nordpol.
Erschienen (1. Auflage): 2007, ISBN: 3939674109
In dem Sinne wünsche ich euch allen eine ruhige und stressfreie Vorweihnachtszeit und anschliessend wunderschöne Weihnachtstage im angenehmen Kreise eurer Liebsten.
15. Dezember 2009
AdventsBlogKalender: Tag 15
Gastbeitrag heute von: Roger, Schweizer Ansichten
Weihnachts-, Adventszeit oder Samichlaus bedeutet mir im eigentlichen Sinne nicht mehr so viel. Zu industrialisiert, zu geschäftlich machen mir die Verkaufshäuser den Hof. Kaufen kaufen kaufen ist das Motto, welches schon Ende Oktober mit Halloween beginnt und ein immerwährender Zyklus, ja ein regelrecht ganzjähriger Wirtschaftskreislauf mit unglaublichen Dimmensionen geworden ist und Ende Januar mit dem Schoggihasen von Neuem beginnt. Für mich als Erwachsener und im speziellen als Atheisten verlor auch die religiöse Bedeutung der Adventszeit zunehmend ihren Anreiz.
Aber, jetzt kommt das grosse Aber. Ein Aber, welches Kinderherzen höher schlagen, ja zum Bersten bringt und ihre glänzenden, kindlich runden Augen vor Freude gross wie Grapefruit anschwellen lässt. Der Adventskalender.
Seit Anfang Dezember schmückte er bei meinem Patenkind, mit 3 Nägeln befestigt, die Wand. An einem Samichlaus hängen 24 kleine Jutesäckchen mit allerlei Süssigkeiten, die nur darauf warten aufgemacht und im grossen Kinderschlund zu verschwinden. Aber halt. Nicht alles ist zum Naschen gedacht. Schliesslich müssen die Bedenken der Eltern und das Frohlocken des Zahnarztes berücksichtigt werden. Der Dezember ist für die Kleinen gedacht. Dieser Monat gehört ihnen. Den Kiddies, die uns so viel Kummer, Sorgen und unglaublich schöne Zeiten bescheren.
Der Dezember ist wahrlich der Monat der Kinder. Plangen sie doch fast ein ganzes Jahr darauf. Adventskalender, Samichlaus mit Schmutzli und Esel und am Ende das grosse Finale die Weihnachten.
Mir persönlich geht's vorallem um's Zusammensein mit lieben Menschen und Familie. Nicht um's Singen der weihnächtlichen Songs, nein. Nicht um Geschenke von und für Erwachsene, nein. Entspannte Athmosphäre. Man trifft sich in gemütlicher Runde, redet über Gott und die Welt, schmunzelt während man in Gedanken bei Vergangenem weilt, diskutiert über die Zukunft, prostet sich zu und wünscht allen vorallem gute Gesundheit.
Zum ersten Mal entfliehen wir dieses Jahr den familiären Weihnachten. Eine Woche mit mia moglie im Süd Tirol. Wir freuen uns.
Allen ein gesegnetes Fest.
Gemischte Gedanken zum Dezember
Weihnachts-, Adventszeit oder Samichlaus bedeutet mir im eigentlichen Sinne nicht mehr so viel. Zu industrialisiert, zu geschäftlich machen mir die Verkaufshäuser den Hof. Kaufen kaufen kaufen ist das Motto, welches schon Ende Oktober mit Halloween beginnt und ein immerwährender Zyklus, ja ein regelrecht ganzjähriger Wirtschaftskreislauf mit unglaublichen Dimmensionen geworden ist und Ende Januar mit dem Schoggihasen von Neuem beginnt. Für mich als Erwachsener und im speziellen als Atheisten verlor auch die religiöse Bedeutung der Adventszeit zunehmend ihren Anreiz.
Aber, jetzt kommt das grosse Aber. Ein Aber, welches Kinderherzen höher schlagen, ja zum Bersten bringt und ihre glänzenden, kindlich runden Augen vor Freude gross wie Grapefruit anschwellen lässt. Der Adventskalender.
Seit Anfang Dezember schmückte er bei meinem Patenkind, mit 3 Nägeln befestigt, die Wand. An einem Samichlaus hängen 24 kleine Jutesäckchen mit allerlei Süssigkeiten, die nur darauf warten aufgemacht und im grossen Kinderschlund zu verschwinden. Aber halt. Nicht alles ist zum Naschen gedacht. Schliesslich müssen die Bedenken der Eltern und das Frohlocken des Zahnarztes berücksichtigt werden. Der Dezember ist für die Kleinen gedacht. Dieser Monat gehört ihnen. Den Kiddies, die uns so viel Kummer, Sorgen und unglaublich schöne Zeiten bescheren.
Der Dezember ist wahrlich der Monat der Kinder. Plangen sie doch fast ein ganzes Jahr darauf. Adventskalender, Samichlaus mit Schmutzli und Esel und am Ende das grosse Finale die Weihnachten.
Mir persönlich geht's vorallem um's Zusammensein mit lieben Menschen und Familie. Nicht um's Singen der weihnächtlichen Songs, nein. Nicht um Geschenke von und für Erwachsene, nein. Entspannte Athmosphäre. Man trifft sich in gemütlicher Runde, redet über Gott und die Welt, schmunzelt während man in Gedanken bei Vergangenem weilt, diskutiert über die Zukunft, prostet sich zu und wünscht allen vorallem gute Gesundheit.
Zum ersten Mal entfliehen wir dieses Jahr den familiären Weihnachten. Eine Woche mit mia moglie im Süd Tirol. Wir freuen uns.
Allen ein gesegnetes Fest.
14. Dezember 2009
AdventsBlogKalender: Tag 14
Gastbeitrag heute von: Anna Kühn, Einbeck
Es ist der 14. Dezember. Wir haben die Hälfte erreicht. Lange ist es nicht mehr hin bis Weihnachten. Man bedankt sich höflich bei allen Glückwünschlingen und verabschiedet sich dann jetzt schon mal in den Geschäften und kramt seine Weihnachtsgeschenke zusammen. Immer wieder steht man vor dem großen Rätsel, was hat derjenige noch nicht. Worüber würde er sich freuen?! Und dann kauft man doch wieder das gleiche und es scheint ein nicht zuenden wollender Kreislauf des Weihnachtslebens zu sein.
Doch es gibt auch die schönen Tage, die man im Bett verbringen kann und sich mit Lebkuchen und heissen Getränken seine Seele aufpushen kann. Hierzu gibt es dann auch meist die richtige Musik, wenn man nicht gerade den Last Christmas Song im Kopf hat.
Ich wünsche euch auf alle fälle mit diesem wundervollen Lied eine schöne Weihnachtszeit und ein gesegnetes Fest!
13. Dezember 2009
AdventsBlogKalender: Tag 13
Gastbeitrag heute von: Lila Danielle
05.32 : Frau Hunziker aus dem dritten Stock spürt das dringende Bedürfnis, aufs Klo zu gehen.
Sie ist schon ziemlich alt und kennt jeden im Haus. Wann immer sie die Möglichkeit hat und auf ein offenes Ohr stösst, erzählt sie gern von ihrem Edgar. Selig. Mit dem sie über vierzig Jahre lang diese Wohnung teilte.
Heute hat sie einen Termin beim Friseur. Waschen/Legen. Schliesslich ist Weihnachten.
06.30: Zu dieser Zeit passieren mehrere Dinge gleichzeitig in dem Haus:
1.Herr Gastaldo steht auf weil sein Wecker klingelt. Er trinkt einen Kaffee im Stehen, friert dabei, zieht sich an und geht arbeiten. Seine Schicht beginnt um 07.00. An Weihnachten gibt es mehr Trinkgeld als an anderen Tagen.
2. Martin, das Schild mit seinem Nachnamen ist beim Briefkasten nach unten gerutscht, seit diese Frau bei ihm wohnt und ebenfalls ein Namensschild in das enge Feld gedrückt hat, erwacht ebenfalls.
Seine Freundin hat ihre Beine um ihn geschlungen. Er streichelt sie und hofft, dass sie davon erwacht und mit ihm schläft.
3. Die Katze von Frau Hunziker fegt den Adventskranz vom Tisch, unabsichtlich. (Frau Hunziker wird sich ärgern deswegen.) Und pinkelt in den Topf mit dem Weihnachtsstern. Niemand wird es merken.
08.01 : Die beiden Kinder im zweiten Stock erwachen gleichzeitig, da sie im selben Zimmer schlafen.
Sie holen sich ein Glas Nuttela, Brot und tunken es in das Glas. Dabei schauen sie sich eine Sendung im TV an, während ihre Mutter noch schläft.
09.00 : Geschäftiges Treiben im Haus. Der Briefträger verteilt Post. Der Vater der Kinder schleppt einen Weihnachtsbaum die Treppe hoch, die zu einem Streit des Ehepaares führen wird, weil seine Frau die Tanne als mickrig und viel zu teuer empfindet. (Sie wird die Scheidung einreichen an Ostern)
12.45 : Herr Gastaldo hat Mittagpause. Isst Pizza und zählt sein Trinkgeld.
13.00 : Die beiden Kinder packen das Geschenk für ihre Mutter ein. (Eine Schnurbox aus Karton und einen selbstgebastelten Bilderrahmen aus Fimo)
14.00 : Frau Hunziker kommt vom Friseur. Sie hat beim Metzger 150 Gramm Pastete gekauft für ihre Katze. Schliesslich ist Weihnachten.
18.51: Martins Freundin, Chantal oder Valerie ?, zieht ein rotes Kleid an und sagt zu ihm (sie lügt) dass sie keine Unterwäsche darunter trägt. Martin freut sich darüber und glaubt es ihr.
19.30: Die Kinder essen mit ihren Eltern Kartoffelsalat mit Schinken im Brotteig. Sie mögen Weihnachten und werden später die Kerzen am Baum anzünden dürfen.
20.00 : Herr Gastaldo ist betrunken. Er guckt Rai uno und wünscht sich, er hätte eine Frau.
20.10 : Frau Hunziker füttert die Katze und stolpert dabei so unglücklich, dass sie sich den Schenkelhals bricht. Sie wird mit ihrem Finken so auf den Boden klopfen, dass sie :
20.34 : Herr Gastaldo weckt, der allerdings wieder auf dem Sofa einschläft.Und:
20.37 : Martin davon abhält, seiner (Valerie ? Chantal?) einen wiederholten Heiratsantrag zu machen, (auf den sie hoffte), weil er die Ambulanz ruft.
24.12 : Es ist ruhig im Haus. Sie schlafen alle. Die meisten finden Weihnachten irgendwie gut.
Das verzankte Ehepaar wird sich wieder versöhnen, vorübergehend. Martin wird den Heiratsantrag an Silvester machen. (Sie wird ‚ja‘ sagen) . Und Frau Hunziker kommt am 10. Januar zurück in ihre Wohnung.
Sie ist schon ziemlich alt und kennt jeden im Haus. Wann immer sie die Möglichkeit hat und auf ein offenes Ohr stösst, erzählt sie gern von ihrem Edgar. Selig. Mit dem sie über vierzig Jahre lang diese Wohnung teilte.
Heute hat sie einen Termin beim Friseur. Waschen/Legen. Schliesslich ist Weihnachten.
06.30: Zu dieser Zeit passieren mehrere Dinge gleichzeitig in dem Haus:
1.Herr Gastaldo steht auf weil sein Wecker klingelt. Er trinkt einen Kaffee im Stehen, friert dabei, zieht sich an und geht arbeiten. Seine Schicht beginnt um 07.00. An Weihnachten gibt es mehr Trinkgeld als an anderen Tagen.
2. Martin, das Schild mit seinem Nachnamen ist beim Briefkasten nach unten gerutscht, seit diese Frau bei ihm wohnt und ebenfalls ein Namensschild in das enge Feld gedrückt hat, erwacht ebenfalls.
Seine Freundin hat ihre Beine um ihn geschlungen. Er streichelt sie und hofft, dass sie davon erwacht und mit ihm schläft.
3. Die Katze von Frau Hunziker fegt den Adventskranz vom Tisch, unabsichtlich. (Frau Hunziker wird sich ärgern deswegen.) Und pinkelt in den Topf mit dem Weihnachtsstern. Niemand wird es merken.
08.01 : Die beiden Kinder im zweiten Stock erwachen gleichzeitig, da sie im selben Zimmer schlafen.
Sie holen sich ein Glas Nuttela, Brot und tunken es in das Glas. Dabei schauen sie sich eine Sendung im TV an, während ihre Mutter noch schläft.
09.00 : Geschäftiges Treiben im Haus. Der Briefträger verteilt Post. Der Vater der Kinder schleppt einen Weihnachtsbaum die Treppe hoch, die zu einem Streit des Ehepaares führen wird, weil seine Frau die Tanne als mickrig und viel zu teuer empfindet. (Sie wird die Scheidung einreichen an Ostern)
12.45 : Herr Gastaldo hat Mittagpause. Isst Pizza und zählt sein Trinkgeld.
13.00 : Die beiden Kinder packen das Geschenk für ihre Mutter ein. (Eine Schnurbox aus Karton und einen selbstgebastelten Bilderrahmen aus Fimo)
14.00 : Frau Hunziker kommt vom Friseur. Sie hat beim Metzger 150 Gramm Pastete gekauft für ihre Katze. Schliesslich ist Weihnachten.
18.51: Martins Freundin, Chantal oder Valerie ?, zieht ein rotes Kleid an und sagt zu ihm (sie lügt) dass sie keine Unterwäsche darunter trägt. Martin freut sich darüber und glaubt es ihr.
19.30: Die Kinder essen mit ihren Eltern Kartoffelsalat mit Schinken im Brotteig. Sie mögen Weihnachten und werden später die Kerzen am Baum anzünden dürfen.
20.00 : Herr Gastaldo ist betrunken. Er guckt Rai uno und wünscht sich, er hätte eine Frau.
20.10 : Frau Hunziker füttert die Katze und stolpert dabei so unglücklich, dass sie sich den Schenkelhals bricht. Sie wird mit ihrem Finken so auf den Boden klopfen, dass sie :
20.34 : Herr Gastaldo weckt, der allerdings wieder auf dem Sofa einschläft.Und:
20.37 : Martin davon abhält, seiner (Valerie ? Chantal?) einen wiederholten Heiratsantrag zu machen, (auf den sie hoffte), weil er die Ambulanz ruft.
24.12 : Es ist ruhig im Haus. Sie schlafen alle. Die meisten finden Weihnachten irgendwie gut.
Das verzankte Ehepaar wird sich wieder versöhnen, vorübergehend. Martin wird den Heiratsantrag an Silvester machen. (Sie wird ‚ja‘ sagen) . Und Frau Hunziker kommt am 10. Januar zurück in ihre Wohnung.
12. Dezember 2009
AdventsBlogKalender: Tag 12
Gastbeitrag heute von: Marie, Kopenhagen/DK
Habt ihr euch eigentlich schon einmal überlegt, was all die C-Prominenten über die Feiertage so treiben? In der Zeit also, in der es keine Talkshows gibt die sie besuchen können. Die Auftragslage für alle Dolly Busters, Gina Wilds, Michael Wendlers und wie sie alle heissen ist mager. Und trotzdem müssen sie ja irgendwie Geld für Weihnachtsgeschenke auftreiben. Was tun? Nun, Not macht bekanntlich erfinderisch und siehe da, die ehemaligen Pornosternchen haben eine gute Idee gehabt:
In diesem Sinne ein frohes Weihnachtsfest und denkt daran: nicht immer alles so ernst nehmen im neuen Jahr. Alles Gute aus Dänemark, eure Marie. Die übrigens selber nicht bloggt, sondern "nur" twittert, aber täglich hier mitliest um die News aus ihrer alten Heimat zu erfahren.
11. Dezember 2009
AdventsBlogKalender: Tag 11
Gastbeitrag heute von: Mirja Dörr
Was Weihnachten mit Sex zu tun hat
Weihnachten steht vor der Tür- an sich nichts neues. Man kann sich ja irgendwie im Laufe eines Jahres drauf vorbereiten – und wird jedes Jahr aufs neue von den Vorbereitungen für dieses Event überrascht. Die Feiertage stehen auf einmal immer so plötzlich vor der Tür. Wenn ich nicht schon seit Wochen beim Einkaufen über Schokonikoläuse und Lebkuchen stolpern würde – ich würds wahrscheinlich glatt vergesssen- ich schwör!
Jedenfalls stell ich mir jedes Jahr aufs neue – so etwa 4 Wochen vorher fängt das an – die Frage, wie verbringe ich die Tage. Das heißt, an welchem Tag mit welchem Teil der Familie- und bei mir oder bei dir? Wir schenken uns ja nichts- aber mit leeren Händen mag auch niemand da stehn. Also noch für jeden eine Kleinigkeit besorgen. Hektisch wird den Feiertagen entgegengestolpert.
Weihnachten- für mich DAS Ereignis im Jahr, das zusammen mit Sex unverhältnismäßig und absolut mit Erwartungen überfrachtet wird. Woody Allen antwortete auf die Frage „Ist Sex schmutzig?“ mit der Antwort „Wenn Sie es richtig machen, schon.“ Was das mit Weihnachten zu tun hat? Keine Ahnung. Naja, sagen wir mal das Vorspiel zum Höhepunkt „Heilig Abend“ dauert mindestens 4 Wochen. Keiner weiß dabei, wo er richtig „hinfassen“ soll und eigentlich geht es auch viel zu lange. Wenn es dann endlich so weit ist, kommen manche gar nicht, also gar nicht dazu -Weihnachten etwas abzugewinnen und wirklich zu genießen. Der Heilige Abend oder nennen wir es ruhig „die Bescherung“ findet nämlich genau genommen im Kopf statt. Eben so wie der beste Sex auch. Da schneit es dann, im Kamin knistert das Feuer, das Haus duftet nach Bratäpfeln, in den Kinderaugen spiegelt sich der Kerzenschein. Alles ist ruhig und friedlich. Man ist freundlich und liebt sich heiß und innig. Auch noch am zweiten Weihnachtsfeiertag freut man sich über die Geschenke und ist keineswegs gelangweilt von den ewig gleichen Gesichtern. Man liebt die Bescheidenheit. Es ist ein reines Fest der Liebe und der Sinne.
Von wegen! Weihnachten ist überhaupt nicht so wie es scheint. Da glitzert und leuchtet und lamettert eben nur höchstens halb so viel wie es eigentlich sollte. Da wird eher lamentiert, es sei sinnentleert, degeneriert und kommerzialisiert sowieso. In der Tat: An den Tagen vor Weihnachten strömen die Menschen in die Geschäfte, als fielen Lebensmittelknappheit, Kriegsausbruch und Ausgangssperre wieder mal auf die Zeit vom 24. bis 26. Dezember. Alles in allem: Weihnachten ist so gesehen ab-artig. Und das heißt doch per-vers, oder?
Und trotzdem liebe ich es und kann nicht ohne. Jedenfalls nicht wirklich sehr lange ohne, etwa ein Jahr, dann kommt wieder dieses Fieber in mir, ich MUSS die Geschäfte stürmen, ich MUSS mich mit der Familie treffen. Aber ich wird mich noch mit meiner von mir selbst „ausgesuchten Familie“ treffen – jedenfalls in diesem Jahr. Ganz gemütlich, bei mir zuhause Seelen heilen und (Weihnachts-) Wunden lecken!
Jedenfalls stell ich mir jedes Jahr aufs neue – so etwa 4 Wochen vorher fängt das an – die Frage, wie verbringe ich die Tage. Das heißt, an welchem Tag mit welchem Teil der Familie- und bei mir oder bei dir? Wir schenken uns ja nichts- aber mit leeren Händen mag auch niemand da stehn. Also noch für jeden eine Kleinigkeit besorgen. Hektisch wird den Feiertagen entgegengestolpert.
Weihnachten- für mich DAS Ereignis im Jahr, das zusammen mit Sex unverhältnismäßig und absolut mit Erwartungen überfrachtet wird. Woody Allen antwortete auf die Frage „Ist Sex schmutzig?“ mit der Antwort „Wenn Sie es richtig machen, schon.“ Was das mit Weihnachten zu tun hat? Keine Ahnung. Naja, sagen wir mal das Vorspiel zum Höhepunkt „Heilig Abend“ dauert mindestens 4 Wochen. Keiner weiß dabei, wo er richtig „hinfassen“ soll und eigentlich geht es auch viel zu lange. Wenn es dann endlich so weit ist, kommen manche gar nicht, also gar nicht dazu -Weihnachten etwas abzugewinnen und wirklich zu genießen. Der Heilige Abend oder nennen wir es ruhig „die Bescherung“ findet nämlich genau genommen im Kopf statt. Eben so wie der beste Sex auch. Da schneit es dann, im Kamin knistert das Feuer, das Haus duftet nach Bratäpfeln, in den Kinderaugen spiegelt sich der Kerzenschein. Alles ist ruhig und friedlich. Man ist freundlich und liebt sich heiß und innig. Auch noch am zweiten Weihnachtsfeiertag freut man sich über die Geschenke und ist keineswegs gelangweilt von den ewig gleichen Gesichtern. Man liebt die Bescheidenheit. Es ist ein reines Fest der Liebe und der Sinne.
Von wegen! Weihnachten ist überhaupt nicht so wie es scheint. Da glitzert und leuchtet und lamettert eben nur höchstens halb so viel wie es eigentlich sollte. Da wird eher lamentiert, es sei sinnentleert, degeneriert und kommerzialisiert sowieso. In der Tat: An den Tagen vor Weihnachten strömen die Menschen in die Geschäfte, als fielen Lebensmittelknappheit, Kriegsausbruch und Ausgangssperre wieder mal auf die Zeit vom 24. bis 26. Dezember. Alles in allem: Weihnachten ist so gesehen ab-artig. Und das heißt doch per-vers, oder?
Und trotzdem liebe ich es und kann nicht ohne. Jedenfalls nicht wirklich sehr lange ohne, etwa ein Jahr, dann kommt wieder dieses Fieber in mir, ich MUSS die Geschäfte stürmen, ich MUSS mich mit der Familie treffen. Aber ich wird mich noch mit meiner von mir selbst „ausgesuchten Familie“ treffen – jedenfalls in diesem Jahr. Ganz gemütlich, bei mir zuhause Seelen heilen und (Weihnachts-) Wunden lecken!
10. Dezember 2009
AdventsBlogKalender: Tag 10
Gastbeitrag heute von: Renato Mitra, ApfelBlog.ch,
Apple vs. Weihnachten
An Weihnachten hat man sich als Kind immer auf die Geschenke gefreut. Vielleicht tut man das auch heute noch, aber mit dem Alter verliert man die Vorfreude auf Weihnachten, weil die Sache mit den Geschenken ist nicht mehr das selbe! Abgesehen vom ganzen Einkaufsstress, spricht man sich auch schon mal mit dem Lebenspartner und den Eltern ab, was man sich zu welchem Betrag schenken will und so ist jede Überraschung verloren.
Früher haben wir Kinder fleissig mit einem Blatt-Papier, Buntstiften, einer Schere und einem Stapel Spielzeug-Katalogen einen bebilderten Wunschzettel an das Christkind gebastelt. Da hat man sich die wildesten Dinge gewünscht! Nichts war zu teuer oder zu gross um gewünscht zu werden! Manchmal sehe ich als Apple-Fan meine Verbundenheit zu Apple wie damals zum Weihnachtsmann. Meine Wünsche sind ohne Grenzen! Man wünscht sich ein Tablet Computer mit grossem Touchscreen und vielen tollen Funktionen und Möglichkeiten.
Apple hat die Eigenschaft keine Produktankündigungen zu machen, sondern gleich zu Präsentieren. „Gwundrige“ Journalisten wollen aber schon vorher heraus finden was Apple als nächstes den Konsumenten verkaufen will. Ähnlich wie bei den Kinder vor Weihnachten. Nicht wenige Kinder durchsuchen akribisch das Zimmer der Eltern um eventuell das „Päkli“ schon zu finden. Und wenn es eingepackt ist, dann wird eben das Paket vom aussen analysiert. Die Grösse verrät meistens schon eine Menge. Wenn man das Geschenk noch ein bisschen schüttelt, dann kann der Kreis der Geschenke noch mehr eingekreist werden. Genau so läuft es auch bei den Blogger und Journalisten in Sachen Apple-Produkten. Apple gibt nichts bekannt, also besucht man die möglichen Zulieferer und schaut sich da mal um...
Am Tag der Bescherung ist es dann wie bei einer der berühmten Apple Keynote mit Steve Jobs. Die Kinder sitzen vor dem Tannenbaum, bzw. der Bühne und warten bis der Weihnachtsmann, also Steve Jobs, die Geschenke verteilt oder präsentiert.
Ihr seht also, als Apple Fan hat man fast das ganze Jahr ein bisschen Weihnachten und vielleicht macht genau das den Hype um die Marke mit dem Apfel aus...
Früher haben wir Kinder fleissig mit einem Blatt-Papier, Buntstiften, einer Schere und einem Stapel Spielzeug-Katalogen einen bebilderten Wunschzettel an das Christkind gebastelt. Da hat man sich die wildesten Dinge gewünscht! Nichts war zu teuer oder zu gross um gewünscht zu werden! Manchmal sehe ich als Apple-Fan meine Verbundenheit zu Apple wie damals zum Weihnachtsmann. Meine Wünsche sind ohne Grenzen! Man wünscht sich ein Tablet Computer mit grossem Touchscreen und vielen tollen Funktionen und Möglichkeiten.
Apple hat die Eigenschaft keine Produktankündigungen zu machen, sondern gleich zu Präsentieren. „Gwundrige“ Journalisten wollen aber schon vorher heraus finden was Apple als nächstes den Konsumenten verkaufen will. Ähnlich wie bei den Kinder vor Weihnachten. Nicht wenige Kinder durchsuchen akribisch das Zimmer der Eltern um eventuell das „Päkli“ schon zu finden. Und wenn es eingepackt ist, dann wird eben das Paket vom aussen analysiert. Die Grösse verrät meistens schon eine Menge. Wenn man das Geschenk noch ein bisschen schüttelt, dann kann der Kreis der Geschenke noch mehr eingekreist werden. Genau so läuft es auch bei den Blogger und Journalisten in Sachen Apple-Produkten. Apple gibt nichts bekannt, also besucht man die möglichen Zulieferer und schaut sich da mal um...
Am Tag der Bescherung ist es dann wie bei einer der berühmten Apple Keynote mit Steve Jobs. Die Kinder sitzen vor dem Tannenbaum, bzw. der Bühne und warten bis der Weihnachtsmann, also Steve Jobs, die Geschenke verteilt oder präsentiert.
Ihr seht also, als Apple Fan hat man fast das ganze Jahr ein bisschen Weihnachten und vielleicht macht genau das den Hype um die Marke mit dem Apfel aus...
9. Dezember 2009
Jeder Rappen zählt - auch der von Dir!
Sonderschicht heute mit: Monsieur Fischer
Ab der kommenden Woche wird der Bundesplatz in Bern zum Zentrum der Aktion «Jeder Rappen zählt!». Ein Glasbox wird zum Sendestudio und zum Zentrum einer Kampagne, mit der innerhalb einer Woche möglichst viel Geld für die Bekämpfung der Malaria zusammengetrommelt werden soll. Und Monsieur Fischer hilft mit, angefixt durch meine geschätzte ehemalige Arbeitskollegin und jetzige DRS3-Morgenamsel Judith Wernli.
Die Kampagne "Jeder Rappen zählt!" soll, wie der Name sagt, möglichst viele Menschen zum Spenden bewegen. Damit dies gelingt, werden Auktionen durchgeführt, Musik-Stars geben sogenannte «Silent concerts»: Man kann sie in der Glasbox zwar sehen, aber zuhören kann nur, wer für die Kopfhörer eine Zwanzigernote spendet. Zuhörerinnen und Zuschauer, Passantinnen und Fans können sich aber auch an der Aktion beteiligen in dem sie für zehn Franken einen Musikwunsch aufgeben.
Wer ebenfalls etwas spenden möchte und nicht nach Bern fahren kann nächste Woche, der soll sich mit mir in Verbindung setzen. Ebenfalls gibt es die Möglichkeit, Texte oder einen Platz im Blog "zu kaufen" - das Geld geht dann Ende der nächsten Woche ebenfalls an die Aktion "Jeder Rappen zählt". Wer also schon lange einmal hier im Blog etwas loswerden wollte, bitte sehr. Mail an mich. Wer gerne nen Blogtext von mir für seine Seite (wie hier zum Beispiel) hätte, bitte sehr. Mail an mich. Gegen eine kleine Spende für "Jeder Rappen zählt" ist so vieles möglich in diesen Tagen!
Die Kampagne "Jeder Rappen zählt!" soll, wie der Name sagt, möglichst viele Menschen zum Spenden bewegen. Damit dies gelingt, werden Auktionen durchgeführt, Musik-Stars geben sogenannte «Silent concerts»: Man kann sie in der Glasbox zwar sehen, aber zuhören kann nur, wer für die Kopfhörer eine Zwanzigernote spendet. Zuhörerinnen und Zuschauer, Passantinnen und Fans können sich aber auch an der Aktion beteiligen in dem sie für zehn Franken einen Musikwunsch aufgeben.
Vorbild für die Aktion «Jeder Rappen zählt!» ist eine entsprechende Kampagne in Holland gewesen. Vier Länder haben die Idee nun aufgegriffen. In der Schweiz beteiligen sich neben dem Fernsehen auch Radio DRS sowie die Glückskette an der Kampagne. Radio DRS 3 sendet während sechs Tagen rund um die Uhr aus der Glasbox, SF zwei ist während 18 Stunden täglich dabei.
Wer ebenfalls etwas spenden möchte und nicht nach Bern fahren kann nächste Woche, der soll sich mit mir in Verbindung setzen. Ebenfalls gibt es die Möglichkeit, Texte oder einen Platz im Blog "zu kaufen" - das Geld geht dann Ende der nächsten Woche ebenfalls an die Aktion "Jeder Rappen zählt". Wer also schon lange einmal hier im Blog etwas loswerden wollte, bitte sehr. Mail an mich. Wer gerne nen Blogtext von mir für seine Seite (wie hier zum Beispiel) hätte, bitte sehr. Mail an mich. Gegen eine kleine Spende für "Jeder Rappen zählt" ist so vieles möglich in diesen Tagen!
AdventsBlogKalender: Tag 9
Jedes Jahr das gleiche Problem: Was bitte schön soll man Leuten schenken, die schon alles haben. Alles, im Sinne von materiellen Dingen. Und das meist im Überfluss. Was wir in unserer zivilisierten Gesellschaft nicht mehr haben sind Zeit und Mitgefühl für andere. Drum ein paar Geschenk-Vorschläge der anderen Art.
Das ist mal eine gute Aktion: «Hilfe schenken» von HEKS hat originelle Geschenkideen für jedes Budget, mit denen Spenden (und Schenken) Spass macht. Bei der Auswahl der kreativen Geschenke wir auf «Hilfe zur Selbsthilfe» gesetzt. Alle Geschenke helfen Bedürftigen dabei, die Verbesserung ihrer Lebensumstände in die eigenen Hände zu nehmen. Also: eine Büchse Würmer für die Enkelkinder…, eine Zuchtsau für den Onkel und ein paar Backsteine für die allseits geliebte Schwiegermutter ;-).
Schöner Nebeneffekt: Jedes Geschenk kommt doppelt an. Bei den Liebsten in Form einer edel gestalteten Geschenkurkunde. Und bei bedürftigen Menschen in der ganzen Welt tatsächlich.
Mode schenken und Gutes tun. Wer es lieber etwas moderner hat, verschenkt trendige Mode vom Schweizerischen Social Fashion Mode Label «ifakara» . Im Sortiment stehen schöne T-Shirts und Pullover, stylische Sonnenbrillen, und neu Las PAEZ, die Trendschuhe aus Argentinien sowie coole Accessoires.
Der Clou dabei: Mit jedem Einkauf tut man also etwas Gutes, weil sinnvolle Projekte unterstützt werden. Denn: 5% des Gewinnes gehen an das Swissaid Tansania Selbsthilfe Projekt , sowie an das WWF ARPA Amazonas Programm .
Faircustomer.ch ist ein Internetmarktplatz rund um nachhaltige Produkte: Hier kann jeder Schönes, Kreatives und Individuelles aus fairem Handel, aus gemeinnützigen Werkstätten und von Schweizer Firmen, für die Nachhaltigkeit ein besonderer Schwerpunkt ist, kaufen und verkaufen. Der Vorteil für Kunden: Sie haben einen einheitlichen Warenkorb auch wenn sie bei verschiedenen Anbietern kaufen und bezahlen über Faircustomer.ch. Der Vorteil für Händler: Artikel können kostenlos eingestellt werden, lediglich bei einem erfolgreichen Verkauf erheben wir eine Provision. Hinter der Geschichte steht vor allem die liebenswerte Amei Poensgen. Sie ist eine der engagiertesten Persönlichkeiten im Schweizer Social Web und gehört hier deshalb erwähnt.
Die obige Auswahl zeigt, es gibt sie, die Alternativen. Natürlich sind sie interessant und attraktiv zugleich, weil Schenken übers Web einfach convenient ist. Schwieriger wird es, wenn wir der Liebsten oder dem Liebsten einfach Zeit schenken wollen, die man gerne gemeinsam verbringen will. Da können die doofen Gutscheine doch wieder ganz passend sein: Warum nicht einen ausgedehnten Spaziergang schenken, ein Besuch zu zweit in einem Thermalbad oder ein Spieleabend mit viel Zeit.
8. Dezember 2009
AdventsBlogKalender: Tag 8
Gastbeitrag heute von: Lukas, Sportaktuell Blog
Warum meinen bloss manche, sie müssten ausgerechnet in der Adventszeit temporär zu besseren Menschen mutieren und vergeben? Glauben sie, sie könnten Versäumnisse des zu Ende gehenden Jahres kompensieren? Ein Irrtum, den man angesichts der zunehmenden Dunkelheit, die einen vermehrt auf sich selber zurück wirft, zu oft begeht. Wir haben unsere Mitte längstens verloren, und wessen Persönlichkeit in seiner inneren Verlorenheit im warmen Schein des Lichterglanz trotz vielfältiger Kälte zu schmelzen beginnt, tut sich nichts Gutes und schadet allen anderen.
Ein verbreiteter Fehler besteht in einer Nonchalence gegenüber Taten, die wir das Jahr über mit aller Deutlichkeit abqualifizieren. Besser: abqualifizieren sollten. Aber dazu braucht es ein gewisses Rückgrat. Eines der letzten Güter, die man auch in keiner Adventsaktion kaufen kann.
Wer aber dieses Rückgrat hat und aufsteht, wird in einer mehr und mehr in Watte gepackten Gesellschaft gern zurecht gewiesen. Ohne Argumente, aber mit einem diffusen Bauchgefühl. Dabei geht das verloren, was uns und unsere Zivilisation zu dem gemacht hat, was wir heute sind: Klarer Verstand und Solidarität mit der Gesellschaft, die wir selber sind. Speziell der eklatante Mangel an Verstand bringt es heute mit sich, dass wir den Kopf überall dort zur Seite drehen, wo sich hinschauen lohnen würde.
Dürfen die Messerstecher und die anderen Gewalttäter, die sich in der Aarauer Altstadt einen Kleinkrieg geliefert haben, mit der Restituierung des Schadens davon kommen? Natürlich nicht. Bloss: So natürlich kommt das offenbar vielen nicht mehr vor. Es werden Szenarien eines gesellschaftlichen Abstiegs der Täter geschildert. Von einer zweiten Chance wird laviert. Warum sollte uns dies kümmern? Es gibt nur einen gesellschaftlichen Abstieg: Wenn sich eine Gemeinschaft, die sich in einer zivilisierten Form konstituiert hat, diese Errungenschaft von Verbrechern abkaufen lässt.
Dass Verbrechen nicht immer nur Blutspuren auf der Strasse hinterlassen müssen, wissen vor allem diejenigen, die in religiöser Regelmässigkeit unlautere Machenschaften zum Beispiel im Finanzsektor anprangern. Dagegen ist nichts einzuwenden. Aber a propos religiös: Gerade die Frömmsten sind bekannt dafür, Wasser zu predigen und Wein zu saufen. Blutige Verbrecher und den Finanzplatz mit gutmenschlicher Überheblichkeit anzuprangern ist das eine. Selber Geld schwarz verdienen das andere. Und dann auch noch Angestellte schwarz bezahlen und um die Sozialversicherungsbeiträge prellen, ist eines der grössten Verbrechen an der Zivilgesellschaft, die Aushölung der Solidariät. Aber es ist eben viel einfacher, sich mit irgendwelchen Völkern in fernen Wüsten zu solidarisieren als mit der eigenen Gesellschaft. Offenbar gerade dann, wenn man im Schatten der Kirche wirtschaftet.
Warum meinen bloss manche, sie müssten ausgerechnet in der Adventszeit temporär zu besseren Menschen mutieren und vergeben? Glauben sie, sie könnten Versäumnisse des zu Ende gehenden Jahres kompensieren? Ein Irrtum, den man angesichts der zunehmenden Dunkelheit, die einen vermehrt auf sich selber zurück wirft, zu oft begeht. Wir haben unsere Mitte längstens verloren, und wessen Persönlichkeit in seiner inneren Verlorenheit im warmen Schein des Lichterglanz trotz vielfältiger Kälte zu schmelzen beginnt, tut sich nichts Gutes und schadet allen anderen.
Ein verbreiteter Fehler besteht in einer Nonchalence gegenüber Taten, die wir das Jahr über mit aller Deutlichkeit abqualifizieren. Besser: abqualifizieren sollten. Aber dazu braucht es ein gewisses Rückgrat. Eines der letzten Güter, die man auch in keiner Adventsaktion kaufen kann.
Wer aber dieses Rückgrat hat und aufsteht, wird in einer mehr und mehr in Watte gepackten Gesellschaft gern zurecht gewiesen. Ohne Argumente, aber mit einem diffusen Bauchgefühl. Dabei geht das verloren, was uns und unsere Zivilisation zu dem gemacht hat, was wir heute sind: Klarer Verstand und Solidarität mit der Gesellschaft, die wir selber sind. Speziell der eklatante Mangel an Verstand bringt es heute mit sich, dass wir den Kopf überall dort zur Seite drehen, wo sich hinschauen lohnen würde.
Dürfen die Messerstecher und die anderen Gewalttäter, die sich in der Aarauer Altstadt einen Kleinkrieg geliefert haben, mit der Restituierung des Schadens davon kommen? Natürlich nicht. Bloss: So natürlich kommt das offenbar vielen nicht mehr vor. Es werden Szenarien eines gesellschaftlichen Abstiegs der Täter geschildert. Von einer zweiten Chance wird laviert. Warum sollte uns dies kümmern? Es gibt nur einen gesellschaftlichen Abstieg: Wenn sich eine Gemeinschaft, die sich in einer zivilisierten Form konstituiert hat, diese Errungenschaft von Verbrechern abkaufen lässt.
Dass Verbrechen nicht immer nur Blutspuren auf der Strasse hinterlassen müssen, wissen vor allem diejenigen, die in religiöser Regelmässigkeit unlautere Machenschaften zum Beispiel im Finanzsektor anprangern. Dagegen ist nichts einzuwenden. Aber a propos religiös: Gerade die Frömmsten sind bekannt dafür, Wasser zu predigen und Wein zu saufen. Blutige Verbrecher und den Finanzplatz mit gutmenschlicher Überheblichkeit anzuprangern ist das eine. Selber Geld schwarz verdienen das andere. Und dann auch noch Angestellte schwarz bezahlen und um die Sozialversicherungsbeiträge prellen, ist eines der grössten Verbrechen an der Zivilgesellschaft, die Aushölung der Solidariät. Aber es ist eben viel einfacher, sich mit irgendwelchen Völkern in fernen Wüsten zu solidarisieren als mit der eigenen Gesellschaft. Offenbar gerade dann, wenn man im Schatten der Kirche wirtschaftet.
7. Dezember 2009
AdventsBlogKalender: Tag 7
Nilolaus liegt hinter uns und wenn Ihr alle brav wart, dann haben euch der Samichlaus und der Schmutzli auch nicht in den tiefen, dunklen Wald verschleppt. Und entsprechend geht der AdventsBlogKalender auch heute weiter. Unverblümt und roh, geschrieben von GastbloggerInnen aus ganz Europa.
Gastbeitrag heute von: Jelena Jelemania Moric
Die offizielle Vorweihnachtszeit hat begonnen! Eine Woche ist vergangen und alle Menschen um uns herum irren in der Stadt umher um Geschenke für ihre Lieben zu kaufen! "Der absolute Streß ist das", das hört man aus so einigem Munde!
Wieso tut man sich das an?
Ich selbst habe vergangene Woche auch gedacht, ich werde das alles nicht schaffen, da ich für Großeltern und Ur-Großeltern die Geschenke für die Kinder besorgen soll! Ich als Mutter soll am Besten wissen, was meine Kinder brauchen! Was meine Kinder brauchen, weiß ich sehr wohl. Nicht nur Geschenke, denn die sind meist zum Spielen oder Tragen gedacht!
Meine Kinder brauchen MICH!!!! Ihre Mutter, die ihnen Zuwendung und Liebe schenkt! Das versuche ich auch in den Zeiten, wenn ich von Arbeit Feierabend habe, ihnen zu geben! Denn dann kommt der schönste Teil in meinem Leben dran! Diese Zeit hätte ich meiner Freundin gewünscht, die vergangenes Jahr ihr liebes Kind zu Grabe trage musste! In dieser Woche, vor einem Jahr, verstarb ihr Junge und der Schock unter der Familie und den Freunden war enorm und diese Tage vor Weihnachten waren für ALLE sehr hart! Eine starke Frau und deren Mann haben getrauert und in diesem Jahr ist viel passiert!
2 ihrer Schwestern wurden schwanger. Beide mit Zwillingen! Sie selbst ist mittlerweile auch wieder schwanger und ich wünsche ihr alles erdenklich Gute! Besonders aber Gesundheit, Fröhlichkeit (die sie beibehalten hat) und viel Liebe die sie an ihre Kinder weitergeben kann!
Und uns allen wünsche ich das Selbe und es ist nun leicht gesagt, aber diesen "Streß" den man sich vor Weihnachten gibt: Legt ihn ab und denkt, es ist schön, dass ich meine Lieben um mich habe! Weil die Zeit ist das Wichtigste, die wir nutzen sollten um den Menschen denen etwas an uns liegt, zu zeigen, dass wir sie lieben!
Eine ruhige, entspannte und besinnliche Vorweihnachtszeit ist das was ich euch wünsche! Eure Jelemania
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