31. März 2011

Viren am 1. April: Vorsicht ist geboten!

Internetbenutzer sollten morgen Freitag, dem 1. April, beim Lesen ihrer Mails besonders wachsam sein – und Nachrichten mit unbekanntem Absender im Zweifel nicht öffnen. Auch auf Anhänge wie vermeintlich lustigen Bilder und Videos mit Aprilscherzen sollte in Mails von nicht zwingend geklickt werden. Auf diesem Wege versuchen Kriminelle Schadcodes auf eure Rechner zu schleusen. Darum warnt das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) rechtzeitig vor der kriminellen Spam-Flut und schreibt in einer Mitteilung: "Internetkriminelle nutzen oft besondere Ereignisse oder Tage für ihre Attacken. Der 1. April gehört dazu". Es sei damit zu rechnen, dass das Aufkommen von als Aprilscherz getarnten Spam- und E-Mails mit gefährlichen Anhängen morgen Freitag zunimmt.

Inzwischen sind auch soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter von Attacken betroffen: Dort tauchen, wie unlängst hier berichtet, immer öfter Nachrichten mit Links zu verseuchten VideoWebseiten auf. Auch auf den 1. April hin sind entsprechende Links bereits im Umlauf. Ebenso zirkuliert bei Facebook die folgende Statusmeldung:

"Ab Freitag startet Facebook damit, die persönlichen Fotos in Werbeanzeigen zu nutzen. Das ist "legal" und kann im Kleingedruckten nachgelesen werden. Um dies zu verhindern: Geht auf KONTO - KONTOEINSTELLUNGEN, dann auf den Tab "WERBEANZEIGEN" oben rechts klicken, NIEMAND angeben und speichern. Bitte weiterposten."

Nun gut, Fakt ist ja dass Facebook unsere Daten schon lange benutzt - sofern manuell nicht anders eingestellt. Und ganz ehrlich, wer das nicht tut ist selber schuld. Wie aus US-amerikanischen Kreisen zu vernehmen ist, sagt der oben erwähne Status nur die halbe Wahrheit. Denn wer in seinen Kontoeinstellungen nichts verändert hat wird von Facebook seit Monaten für Werbung missbraucht. Unter einer Anzeige steht dann "Reto Fischer gefällt das". Und scheinbar soll nun ab morgen Freitag zu dem Text noch das Foto erscheinen, was allerdings von keiner zuverlässigen Quelle bestätigt wird. Aber eben, nochmal: stellt in jedem Fall euer Konto so ein, dass es für euch stimmt. Alles andere ist fahrlässig, denn mit der Annahme der Facebook AGBs tretet ihr so manches eurer Rechte an den blauen Zuckerberg-Riesen ab!

Aarau: Ce Soir C'est La Fête!


Ouvrez grand vos oreilles, ce soir, c’est la fête de la musique francaise! Soirée tranquille, dansante ou très festive -  au Restaurant Einstein Aarau. Chansons, rap, blues, house, rock, jazz ou pop... c’est le moment d’éteindre son iPod et d’ouvrir ses oreilles à ces nombreux chanteurs ou groupes trés connus! Avec les Discjockeys Michel Erismann et Monsieur Fischer. A partir de 19 H. Entrée libre!

Und wers nicht verstanden hat: Heute Abend, französischer Abend u.a. mit Monsieur Fischer als DJ. Ab 19 Uhr im Restaurant Einstein an der Bahnhofstrasse in Aarau. Von Serge Gainsbourg über Noir Désir zu David Guetta... A tout à l'heure!

30. März 2011

Der Ribéry wars... Los, hängt ihn höher!

Gestern Abend war Fussballzeit: Frankreich gegen Kroatien. Okay, zuerst wurde lecker in der Sonne gegrillt, dazu gabs dank "Radio Star Marseille" viel gute, laute Musik und Vorabinformationen zum späteren Spiel. Schon dabei wurde klar, einer wird keinen besonders gemütlichen Abend erleben: Franck Ribéry! Der Bayern Star sagte in einem Interview im Vorfeld der Partie: "Ich glaube, es wird Pfiffe geben.  Es wird passieren, aber ich muss das akzeptieren und weitermachen." Und gestern Abend war es dann soweit, sein erster Auftritt vor heimischem Publikum seit zehn Monaten. Zwischen seinem letzten Länderspiel am 26. Mai 2010 in Lens gegen Costa Rica und dem Test gegen Kroatien gestern Abend lag der desaströse und äusserst peinliche WM-Auftritt in Südafrika. Wir erinnern uns, der Herr Ribery tat sich dort als Rebell hervor und er führte die Meuterei gegen den allseits unbeliebten Nationaltrainer Raymond Domenech mit an. Zu Recht, wie ich meine!


Diese Aktion fanden jedoch nicht alle ach so wichtigen Menschen toll. Und so wurde Scarface Franck aus dem Kreis der Bleus verstossen und durfte erst am Samstag beim 2:0-EM-Qualisieg gegen Luxemburg zurückkehren. Aber schon im beschaulichen Kleinststaat gab es einen Vorgeschmack, was ihn im Stade de France gegen Kroatien erwarten dürfte. Denn zahlreiche der mitgereisten Bleus-Fans pfiffen ihn und den ebenfalls begnadigten Patrice Evra aus. Peanuts, denn in St. Denis/Paris warteten gestern Abend fast 80.000 auf den Revolutionsführer. Sogar die französische Sportministerin und UEFA Boss Michel Platini gaben vor dem Spiel noch ihren Senf ab und forderten lebenslange Sperren für Ribéry und Evra. Ein perfektes Timing. Aber eben, man geht auch in der französischen (Sport-)Politik gerne mit dem Wind. Denn nach Meinung vieler Franzosen war die WM-Mannschaft " das schändlichste Team das die Grande Nation je hatte". Kein Wunder wurde im Internet und in den Medien vor dem gestrigen Spiel Stimmung gegen Ribéry gemacht. In einer Umfrage der Zeitung "Le Parisien" zeigten sich noch kurz vor dem Spiel 72 Prozent der Teilnehmer "schockiert" ob der Rückkehr der Meuterer.

Für Ribery war es gestern das 50. Länderspiel und darum "etwas ganz Besonderes", wie er versichert hat. Im Vorfeld tat er viel um die Wandlung vom Bad Guy zum Good Guy gegenüber der Öffentlichkeit glaubhaft zu machen. Ribéry hat sich brav entschuldigt, eigene Fehler eingestanden und sich mit dem Teamkollegen Yoann Gourcuff ausgesprochen, mit dem er bei der WM in Südafrika heftig aneinandergeraten war. Aber eben, Fussballfans vergessen nur ungern und nicht alle nehmen Ribéry die Umkehr ab. Einige Anhänger riefen sogar dazu auf, die Equipe Tricolore von Trainer Laurent Blanc so lange zu boykottieren, wie Ribéry und Evra dem Team angehören. Im Vorfeld der Partie wurde darum spekuliert, Blanc könnte sich deshalb genötigt sehen, Ribery für 90 Minuten auf die Bank zu setzen. Nix da, Ribéry kam in der zweiten Halbzeit - noch vor Gourcouff. Und natürlich gab es Pfiffe, immerhin gelten Fussballfans allgemein als Opportunisten. Und so gab man dem ehemaligen Liebling das, was er scheinbar verdient hat. Piffe der Mannschaftsaufstellung, massive Piffe bei der Einwechslung, Piffe bei jeder Ballberühung und Piffe zum Schluss der Partie. Okay, nicht alle Fans leiden am Lemming-Syndrom, kurz nach seiner Einwechslung waren auch zahlreichen "Ribéry, Ribéry"-Rufe zu hören. Mit zusätzlicher Spieldauer wurden diese Rufe lauter und lauter. Die Piffe weniger und ich hab mir die Frage gestellt, was wohl gewesen wäre, wenn FR das Siegtor geschossen hätte... Oder wie Evra es vor dem Spiel auf den Punkt brachte: "Die, die pfeifen, sind die ersten, die nach dem Spiel mein Trikot wollen." Mir kämen da spontan auch Beispiele aus Aarau oder der Schweizer Nati in den Sinn, aber darum gehts heute nicht.


Übrigens, wie man locker mit offenen Anfeindungen umgeht, hat gestern Abend Kroatiens Coach Slaven Bilic gezeigt. Dem werfen die Franzosen nämlich seit 13 Jahren vor, dass er den französischen Coach Laurent Blanc um die Teilnahme am WM-Finale 1998 gebracht hat. Blanc sah damals nach Provokationen von Bilic und einer Ellbogen-Attacke seinerseits die rote Karte. Noch vor dem Spiel sagte Bilic zu diesem Thema: "Wenn sie mich hassen wollen: Kein Problem!". Es gab dann zwar gestern Abend ein paar Pfiffe, im Vergleich zum Ribéry-Bashing jedoch harmlos. Blanc und Bilic machten dann auch gleich von Anfang an einen auf gute Freunde und umarmten sich noch vor der Partie. Und nach dem Spiel gab es sogar ein paar nette Worte, laut Blanc ist die Affäre von damals siet gestern offiziell aus der Welt geschafft. Tja, jeder hat eine zweite Chance verdient, das sollte auch für Franck Ribéry und Patrice Evra gelten. 


PS1: Die neuen Marine-Shirts der Franzosen - gestern war Premiere - sind ja total genial. Leider derzeit nur noch in S und XXL lieferbar. Aber ich bleibe dran... 

PS2: Oh, der hochgelobte und allseits ach so beliebte SC Bern ist gegen Kloten also doch noch ausgeschieden? Wie schade aber auch... obwohl, wer interessiert sich schon für Randsportarten wie Eishockey - mitten in der Fussballsaison, bei fast 20 Grad.

29. März 2011

Helter Skelter: Charles Manson lebt!

Heute vor genau 40 Jahren haben die Geschworenen der Jury in Los Angeles Charles Manson und drei der Mitglieder seiner sogenannten Family wegen mehrfachem Mord zum Tod in der Gaskammer veruteilt. Das Urteil wurde zwar bestätigt, aber bis heute nie vollstreckt. Charles Manson? Nicht zu verwechseln mit dem Musiker Marilyn Manson - der seinen Künstlernamen aber vom Killer adaptiert hat. Charles Manson war und ist Mörder und Kultfiguer. Über all die Jahre hinweg hat seine Geschichte die Menschen fasziniert, es gibt Bücher, T-Shirts, Spielfilme, Rocksongs und Comics zum Thema. Bloss, was genau geschah vor über 40 Jahren? Und welche Rolle spielte Regisseur Roman Polanski dabei?

Mit der Nummer B33920 wird der vielleicht berüchtigste Mörder der US-Justizgeschichte auch im Jahr 2011 noch im kalifornischen Corcoran-Gefängnis geführt. Charles Manson war 36 Jahre alt, als heute vor 40 Jahren, am 29. März 1971, das Todesurteil gegen ihn und seine treuesten Anhänger ausgesprochen wurde. Das Gericht befand sie für schuldig für die Ermordung von Sharon Tate, der schwangeren Frau von Regisseur Roman Polanski, und vier weiterer Menschen.

Manson war in den späten 60er Jahren als eine Art Sektenführer bekannt. Er nutzte seine Macht gnadenlos aus und schickte eines Nachts vier seiner Anhänger - drei Frauen und einen Mann - bewaffnet mit Bajonetten, Pistolen und Messern in die Villa der hochschwangeren Schauspielerin Sharon Tate. Grässlich verstümmelt wurde die Leiche der 26-Jährigen am nächsten Morgen gefunden, unzählige Male haben die Täter vermutlich im Rausch auf sie und das ungeborene Baby eingestochen. Auch der Starfriseur Jay Sebring und zwei weitere Freunde der Schauspielerin wurden ermordet. Im Garten der Villa lag zudem die Leiche eines 18-Jährigen, der zufällig vorbeigekommen war. Auch er wurde massakriert. Vor ihrer Flucht schmierten die Täter mit dem Blut der Schauspielerin das Wort "Pigs" (Schweine). Und nur einen Tag später schlugen sie erneut zu und wüteten im Haus des Supermarktketten-Besitzers Leno LaBianca und seiner Frau Rosemary. Auch sie wurden von der Manson Family hingerichtet.


Im Jahr 1970 wurde Prozess gegen Manson und seine "Girls" eröffnet: Susan Atkins, Patricia Krenwinkel und Leslie Van Houten. Van Houten? Ja, Simpsons. Was damals niemand wusste, der Prozess sollte einer der längsten und teuersten der US-Justizgeschichte werden, 225 Tage wurden die Geschworenen von der Aussenwelt abgeschirmt. Über neun Monate zog sich der Prozess hin. Die wichtigste Rolle spielte die Kronzeugin und frühere Manson-Anhängerin Linda Kasabian. Kasabian? Richtig, eine Rockband. Manson selber bestritt, selber jemanden ermordet zu haben. Was vermutlich auch stimmt. Jedoch hielt im die Staatsanwaltschaft vor, ein satanisches Monster und der Drahtzieher der Morde zu sein, dem die Frauen wie "hirnlose Roboter" folgten. Einen Beweis zu dieser Aussage lieferte Manson gleich selber. Als er sich zum Prozessauftakt ein X in die Stirn ritzte, taten es ihm die angeklagten Frauen gleich. Am Tag der Urteilsverlesung, am 29. März 1971, rasierten sich zudem alle ihre Köpfe kahl und nannten Manson Jesus Christus.

Inzwischen sind die Mitglieder der Manson Family alle über 60 Jahre alt. Unzählige Begandigungsgesuche wurden von den Richtern bis heute abgeschmettert. Susan Atkins verstarb vor zwei Jahren. Manson selber zeigte bis heute nie Reue. In einem TV-Interview in den 80er Jahren bedauerte er sogar, nicht Hunderte Menschen getötet zu haben. Zum Schutz von Erde und Natur müsste die Bevölkerung dezimiert werden... Experten gehen davon aus, dass Manson bis heute noch Anhänger hat, von Satanisten bis hin zu Neonazi-Skinheads dürften da alle Schichten vertreten sein. Er gilt auch nach 40 Jahren noch spirituelle Ikone, ein Hohepriester des Anti-Establishment-Hasses. Kein Wunder, das jüngst Foto von Manson aus dem Jahr 2009 zeigt den heute 79jährigen mit einer Halbglatze, grauem Bart und eintätowiertem Hakenkreuz auf der Stirn! 


Ein italienischer Anwalt bemüht sich aktuell übrigens an höchster Stelle um Mansons Freilassung. Giovanni Di Stefano schickte erst im Februar US-Präsident Barack Obama einen Antrag zu, seinen Mandanten freizulassen. Manson sei nur der Anführer eines Kults gewesen, nicht aber ein Mörder. Dass Manson mit seinen Taten einen Rassenkrieg zwischen Schwarzen und Weissen anzetteln wollte, wurde in dem Schreiben an Obama vermutlich nicht erwähnt. Ach ja, Anwalt Di Stefano hat auch schon Saddam Hussein und den früheren jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic vertreten. Fragen?

28. März 2011

Ich muss mich da mal einmischen

Gestern haben sie in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gewählt. Gut, man könnte jetzt sagen, was geht uns Schweizer das an. Aber seien wir ehrlich, wenn du im Aargau wohnst ist die Grenze zu Deutschland näher als die zum Wallis. Nicht einmal 30 Kilometer sinds zum Beispiel nach Bad Säckingen, da ist sogar die Hauptstadt Bern weiter weg. Entsprechend schau ich mir das jeweils gerne an, was die nördlichen Nachbarn so treiben. Gestern war grosser Wahltag und ich finde, sie haben es gut gemacht, die Schwaben und Badener... Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland wird ein Grüner Ministerpräsident eines Bundeslandes, coole Sache! Bin gespannt, ob und wie der Herr Kretschmann die Politik verändert. Aber eben, das alles kann man ja in der Zeitung nachlesen. 


Mir sind gestern Abend vorallem die Wahlverlierer und mit ihnen die Köpfe der Bundesparteien aufgefallen. Wer ein bisschen zwischen ARD, ZDF und SWR umhergezappt hat, der durfte gleich mehrfach PolitikerInnen wie Andrea Nahles, Julia Klöckner, Guido Westerwelle, Kurt Beck und Co. bewundern. Und siehe da. Alle wussten uns die gleiche Geschichte zu erzählen: 

"Japan hat alles andere überlagert."

Diesen Satz gab es von allen Parteien in mehrfach abgeänderten Versionen. Wohl noch nie ist der Ausgang von Landtagswahlen so häufig durch ein externes Ereignis erklärt worden wie diesmal durch die Katastrophe am anderen Ende der Welt. Das Atomunglück in Japan habe die Wähler beeinflusst, die Unsicherheit aufgrund der Atomkatastrophe sei am Ergebnis schuld, die Bevölkerung sei verunsichert durch die schlimmen Nachrichten aus Japan... Bla bla bla. Ja klar, Japan hatte bestimmt einen Einfluss auf die Stimmabgabe, aber ganz bestimmt war es nicht der ausschlaggebene Grund für den Erfolg der Grünen. Schon vergessen zum Beispiel das Theater rund um Stuttgart21? Oder der gute Herr Brüderle, der zugegeben hat, dass die aktuelle AKW-Diskussion lediglich Wahlpropaganda ist? Oder die Guttenberg-Affäre? Studienplätze? Es gäbe noch viele Themen, welche die Wählerinnen und Wähler vermutlich dazu bewogen haben, nach fast 60 Jahren der CDU den Rücken zu kehren. Pech für den bisherigen Ministerpräsident Mappus, der den Job ja aber auch nur gekriegt hat, weil sein Vorgänger frühzeitig verschwunden ist. Immer wenn ich gestern den Mappus sah, kam mir übrigens Schweinchen Dick in den Sinn - so wie der fettig geglänzt hat - und ich hab Lust auf ein Schäufele mit Spätzle gekriegt. 

Komischerweise war gestern nur immer von der Atomkatastrophe in Japan die Rede, man könnte meinen es hätte da nie ein Erdbeben und einen schrecklichen Tsunami gegeben. Zumindest die doofe und dicke SPD-Tante Andrea Nahles hat diese beiden Naturkatastrophen erfolgreich aus ihrem Hirn gestrichen, wie sonst könnte sie sonst den folgenden Satz rauslassen: 

"Das Ergebnis im Südwesten ist ein Erdbeben. Schwarz-Gelb ist am Ende. Wir freuen uns sehr!"

Ich will ja nicht pingelig sein, aber als die dann noch von "einem günstigen Wind" im Zusammenhang mit der Zukunft der Atomanlagen sprach, da blieb mir nur noch ein Kopfschütteln. Okay, der Kopf hat eh den halben Abend lang geschüttelt. Auch diese CDU-Frau Julia Klöckner, ich weiss ja nicht welche aufputschenden Substanzen die sich reinpfeift - aber davon brauch ich auch was. In jede Kamera lächelnd, immer die gleichen Sätze aufzählend, von sich und vorallem der Partei überzeugt wie damals... und das, obwohl sie ihr Wahlziel ja eigentlich verpasst hat und inzwischen sogar - wie anbiedernd - den Grünen ein Gesprächsangebot zur Regierungsbildung unterbreitet hat. Tja, so sind sie die Politiker. Übrigens konnte man gestern Abend mal wieder vorzüglich Bullshit-Bingo spielen. Einfach die Floskeln der Politiker durchstreichen, sobald sie fallen: 

Ach ja, ein Blick in die Zeitungen hat sich heute morgen übrigens gelohnt. Es gab zahlreichen Kommentare von Experten und auch der Wutbürger hat sich in so manchem Medium zu Wort gemeldet. Den Vogel abgeschossen hat in meinen Augen aber die BZ und zwar dem folgenden - durchaus noch witzigen - Titel: 

"Wahlsieg: Japan lässt Grüne strahlen!"


Wohnung suchen und finden, per iPhone


Was geht heute nicht mehr übers iPhone? Seien wir ehrlich, es gibt für so ziemlich jedes Bedürfnis des modernen Menschen eine App. Zugegeben, auch viel Müll. Aber heute möchte ich eine Applikation vorstellen, die echt Sinn macht und die ich vorallem auch schon selber genutzt habe. Sinn und Zweck: Wohnungen suchen übers iPhone, denn wer kennt sie nicht, die mühsame Suche nach den passenden eigenen vier Wänden. Die Gratiszeitungen sind sind zwar regelmässig voll mit Miet- und Kaufangeboten, aber meist ohne Fotos und oftmals schlecht beschrieben. Bis man dann zu Hause oder im Büro am Computer ist, ist die Wohnung dann schon an den schnelleren Interessenten vergeben. Darum gibts für mobile Zeitgenossen wie mich, die - nicht wie ich - auf der Suche nach einer neuen Bleibe sind eine sehr einfache Lösung. Die Gratis App für iPhone, iPad und / oder für den iPod Touch von ImmoScout24. Die Internetseite ist vermutlich allen ein Begriff und hat einen vertrauenswürdigen Ruf. Genau so kommt auch die App daher.

Ich habe mir die Anwendung einfach hier heruntergeladen und ausgiebig getestet. Sie ist einfach und übersichtlich gestaltet. Man kriegt aber trotzdem alles was man braucht, inklusive Fotos und der nötigen Kontaktangaben. Dazu gibt man ins Suchfeld einfach einen Begriff ein und schon erscheinen die passenden Vorschläge, siehe Foto. Wer sich dann für ein Objekt interessiert, der berührt es mit dem Finger und es erscheinen weitere Informationen. Die Wohnung wird genau beschrieben (welcher Stock, Balkon ja/nein, wieviele Bäder und vieles mehr), es sind in den meisten Fällen genügend Fotos vorhanden und man kann sich das Ganze auf der Landkarte anzeigen lassen um die Umgebung zu entdecken. Ich persönlich finde diese App sehr gelungen, da sie sehr einfach, aber übersichtlich gehalten ist. Der grosse Vorteil ist zudem, dass man die Angebote unterwegs im Auge behalten kann, also kurz im Zug oder im Bus einen Blick draufwerfen und dann den Vermieter für weitere Informationen anrufen. Wohnungssuche im Jahre 2011, de Schnäller esch de Gschwinder. Fazit: Falls ihr auf der Suche nach einem neuen Heim seit, kann ich euch diese Gratis App ans Herz legen. Weitere Informationen gibts übrigens auch bei Facebook. Und hier kommt ihr direkt zum Download.

27. März 2011

Zeitumstellung nicht vergessen!

Seit heute Nacht ist wieder Sommerzeit. Wer jetzt also auf die Uhr schaut und eine andere Zeit erblickt als die Kirchenglocken bimmeln, der hat es wohl mal wieder vergessen. Viel Spass auch allen iPhone Besitzern, die sich von ihrem Gerät haben wecken lassen: vielleicht hat es wieder nicht funktioniert und ihr seid zur falschen Zeit erwacht? Egal. Weil ich heute so wahnsinnig tolle Laune habe noch ein Tipp, wie man sich merken kann in welche Richtung man die Uhr jeweils umstellen muss. Also eine Art Eselsbrücke zum Thema Zeitumstellung. 

Ganz einfach. Im Frühling stellt der Wirt seine Stühle und Tische VOR das Haus in den Garten und im Herbst stellt nimmt er sie dann wieder rein und stellt sie ZURÜCK in den Keller.

26. März 2011

Der Song zum Wochenende

Am Donnerstag wurden in Berlin die Echo's 2011 verliehen. Als Musikfan ein Pflichttermin! Erst recht wenn Ina Müller als Moderatorin auf der Bühne steht. Nun, es war unterhaltsam. Die üblichen Verdächtigen haben einen Musikpreis gekriegt. Live gabs unter andere Musik von Herbert Grönemeyer, Lena oder Take That zu hören. Und da war da noch Bruno Mars. Wow, der Typ kann ja singen. Ich hab den jungen Mann bisher lediglich als Radio-Hype wahrgenommen und mir gedadcht, dass da ein gut aussehender Mann gut abgemischt und sehr gut vermarktet wird So liefen seine 2 Singles halt auch im Hintergrund, aber live... ein Wahnsinn! Darum heute die Unplugged Version seines Hits "Grenade". 

25. März 2011

Sag mal, kennst Du Anna Schaffelhuber?

Nicht? Komisch. Aber jeder kennt Maria Riesch, Didier Cuche, Lindsey Vonn, Lara Gut oder Dominique Gisin. Dabei ist Anna Schaffelhuber mindestens genau so erfolgreich wie die eben genannten SportlerInnen. Bei gewissen Vergleichen sogar noch erfolgreicher. Nur, Anna Schaffelhuber hat im Gegensatz zu Riesch und Co. ein Handicap: sie ist seit ihrer Geburt gehbehindert und sitzt im Rollstuhl. Im Interview mit dem Monsieur Fischer Blog erklärt sie, warum es manchmal nervt, dass die Leistungen der Behindertensportler oft nicht so belohnt werden, wie andere Rekorde und Medaillen...

Der aktuelle deutsche Verteidigungsminister Thomas de Maizière schrieb vor wenigen Tagen "Glückwunsch an Anna Schaffelhuber zum Gewinn der drei Weltmeistertitel in der Abfahrt, in der Superkombination und im Riesenslalom..." . Anna, wie fühlt es sich an, solche Post zu kriegen?

Ja, es fühlt sich wirklich sehr gut an zu wissen, dass die Leistung auch auf dieser Ebene Beachtung findet. Ich freue mich einfach, dies erreicht zu haben.

Seit den (par)olympischen Spielen Vancouver liest man Schaffelhuber hier und Schaffelhuber da. Für Nichtkenner des Behindertensports bist du quasi aus dem Nichts aufgetaucht. Wieviel Arbeit stand vor all diesen Erfolgen?

Es stand sehr sehr viel Arbeit davor. Ich habe wirklich in jeder freier Minute trainiert und alles andere hinter den Sport gestellt. Für mich war und ist es das wichtigste weiter zu kommen und diesen Sport zu betreiben. Und ich bin froh, dass sich das auch gelohnt hat und es wert war.

Du bist 18 und seit deiner Geburt gehbehindert, im Winter feierst sportliche Erfolge und auch schulisch läufts, Du stehst kurz vor dem Abi. Gab es trotzdem Zeiten wo du dich benachteiligt gefühlt hast?

Nein, im Wesentlichen nicht. Das einzige was man hier nennen könnte, wäre die bauliche Barrierefreiheit. Wenn man in öffentliche Gebäude wie z.B. in die Stadtbank oder zum Bäcker nicht reinkommt ist das schon ein sehr unschönes Erlebnis, was eigentlich ohne viel mehr Aufwand nicht sein müsste.

Wie bringt man eigentlich Spitzensport, Freizeit und Schule unter einen Hut? Ich stell mir das vorallem während den Wintermonaten ziemlich stressig vor...

Ja, das ist es auch. Freizeit steht auf jeden Fall hinten an. Ansonsten lerne ich mir alles selbst. Mit viel Disziplin funktioniert es. Aber es ist sehr sehr viel harte Arbeit.

Warum gerade der Skisport?

Weil Skisport einfach pure Freiheit für mich bedeutet und ich seit dem ich 5 Jahre alt bin einfach richtig viel Spass daran habe.

Und woher kommt die Lust auf Speed Disziplinen?

Das bedeutet Geschwindigkeit und Freiheit. Es beflügelt einfach und macht total viel Spass.

Du bist im gleichen Nationalteam wie die Weltcup Gesamtsiegerin Maria Riesch. Kommst ebenfalls aus Bayern, gibts Kontakte zu den Kollegen aus der nicht behinderten Ski-Szene?

Ja das gibt es. Man trifft sich zum Beispiel beim Training im gleichen Skigebiet oder auch bei verschiedenen Ehrungen. Somit sind wir auch bekannt miteinander.

Anfang April wirst du noch an den Schweizer Meisterschaften in St. Moritz teilnehmen. Zwei Fragen dazu: kennst du Silvano Beltrametti persönlich und welche Chancen rechnest du dir aus?

Ehrlich gesagt kenne ich ihn nicht persönlich. Es ist leider wg des Abitur auch noch nicht hundertpro sicher,dass ich nach St. Moritz fahre. Ich fahre dieses Wochenende nach Cortina zur Italienischen Meisterschaft. Ob ich dann nächste Woche noch fahre, ist noch nicht sicher. Ich zähle in St. Moritz wie auch in Cortina allerdings zum Favoritenkreis.

Du hast in den letzten 2 Jahren sehr viel erreicht, viele Auszeichnungen geholt. Was sind deine sportlichen Ziele?

Zunächst einmal gilt es, sich weiter an der Spitze zu etablieren und die Titel bei der nächsten WM 2013 zu verteidigen. Und für Sotchi 2014...eine Goldene bei Paralympics fehlt mir ja auch noch... :)

Und privat, da soll ein Jurastudium geplant sein. Warum gerade Jura?

Weil es mich schon immer sehr interessiert und mir Spass macht.

Wie siehst du die Akeptanz gegenüber Behinderten - heute 2011 in deiner Generation?

Wir werden genauso gleichwertig wie alle anderen anerkannt. Die Integration und auch die Vertretung in den Medien wird immer besser. Allerdings muss noch ein sehr großer Schritt in Sachen Medienaktivität und weitere Gleichberechtigung (wie z.B. bei Medaillenprämien usw.) getan werden. Auch wie oben angesprochen ist die bauliche Barrierefreiheit noch sehr im Rückstand.

Nervt es nicht manchmal dass du den gleichen Aufwand betreibst wie nicht behinderte Sportler, grosse Erfolge feierst - dann aber im Vergleich nur einen Bruchteil an Sponsorengeldern und TV-Minuten erhälst?

Ja, das nervt sehr. Wir haben auch einen sehr sehr großen Aufwand. Es gibt nur einen Unterschied... Wir haben zusätzlich zu dem Sport im Gegensatz zu den Nichtbehinderten die Schule u Arbeit zu managen!! Wo ist da die Fairness??

Zur Person:  Anna Schaffelhuber ist am 26. Januar 1993 geboren und 1,50 m gross. Sie hat zwei Brüder und wohnt mit ihrer Familie in Bayerbach, rund 50 Kilometer von Regensburg entfernt. Nach dem Abitur strebt sie ein Jura-Studium an. Die Musik ist eines der Hobbies der 18jährigen, wenn mal ein bisschen Zeit bleibt. Sie spielt Querflöte. Ihr Lieblingsland ist Neuseeland.

24. März 2011

Ich feier heute Twitter Geburtstag

Auf den Tag satte 4 Jahre ist es her, seit ich mich beim Microbloggingdienst Twitter angemeldet habe. Die Plattform selber feiert in diesen Tagen auch ihr Jubiläum, 5 Jahre Twitter! Twitter-Mitbegründer Jack Dorsey hatte am 21. März 2006 den ersten "Tweet" in die Welt geschickt. Inzwischen nutzen mehr als 200 Millionen Menschen die Kommunikationsplattform. Jeden Tag schicken sie 140 Millionen Kurznachrichten los. Wenn man sich aber in den Profilen der User so umschaut stellt man schnell fest, ein grosser Teil derer sind seit etwa 2009 mit dabei. Das Jahr in dem Twitter quasi seine Unschuld verlor und Mainstream wurde. Denn, im ersten Jahr war irgendwie noch alles anders. Aber dazu später, zuerst vielleicht für alle Unwissenden die Antwort auf die Frage, was ist Twitter und wozu braucht man das? Vier Fragen, vier Antworten.

Wie funktioniert Twitter?

Registrierte Nutzer können über ihr Handy oder den Compi kurze Textnachrichten veröffentlichen. Die 140 Zeichen Häppchen - Tweets genannt - erinnern an SMS und sind, sofern nicht anders eingestellt, in der sogenannten Timeline für jedermann sichtbar. Die Frage vor jedem Tweet lautet in den meisten Fällen: "Was geht?" Es gilt, sich knapp, aber trotzdem geistreich auszudrücken. Es lassen sich zudem Fotos, Musik, Links oder Videos einbinden und mitschicken.

Wie erhalte ich die Meldungen?

Wer sich für die Meldungen eines bestimmten Twitterers interessiert, kann dessen Tweets abonnieren. Ihn also "followen". Die Text-Häppchen ("Tweets") aller Mitglieder, denen man folgt, erscheinen nun in einer chronologischen Liste. Wenn man jemandem folgt wird man also zu einem Follower. Aber eben, dieses Twitterdeutsch ist zweitranging.

Was bringt Twitter?

Meine Meinung: Twitter ist das, was jeder User daraus macht. Viele Nutzer stellen sich zum Beispiel manuell einen ganz persönlichen Nachrichtenkanal zusammen, der sich aus Tweets von Medien, Bloggern, Promis und Freunden zusammensetzt . Ich nutze Twitter darum auch, um Infos zu erhalten, bevor diese in den grossen Medien ankommen. Iran, Japan, Libyen, Ägypten, US-Wahlen... nur einige Beispiele, bei denen Twitter als erste Quelle genutzt werden konnte. Legendär ist beispielsweise das Bild des notgewasserten Flugzeugs auf dem Hudson im Januar 2009. Es war das erste Bild von dem Grossereignis, das aufgenommen von einem zufälligen Augenzeugen über Twitter in die Welt verschickt wurde.

Wie finde ich die wirklich spannenden Themen?

Am einfachsten sucht man zuerst Freunde, Bekannte, Kollegen und ein paar Promis. Im Profil derer Kontakte ist dann zu sehen, wem sie folgen - das ist eine gute Anregung wem man selber sonst noch folgen könnte. Mittlerweile sind auch zahlreiche Medien bei Twitter aktiv, deutschsprachige wie internationale. Ebenso besteht die Möglichkeit, nach sogenannten Trending Topics zu suchen. Also nach Themen, die gerade die Twitterwelt beschäftigen. Und ganz ehrlich, wenns irgendwo auf der Welt mal wieder knallt: auf genau dieser Liste erfährt man es am schnellsten. 


Soweit die nackten Fakten. Natürlich sieht wohl jede Twitterer andere Gründe, warum er dabei ist oder wie man am besten an News kommt. Das ist ziemlich individuell und genau das ist auch gut so. Es gibt keine besonderen Regeln, man trifft auf die gleichen Idioten wie im wahren Leben. Andersrum trifft man aber auch bei Twitter gute Leute, mit denen man sich dann sinnvoll unterhalten kann. Ich persönlich nutze Twitter auch um meinen Blog Tag für Tag zu promoten, indem ich die geschriebenen Beiträge da verlinke. Ebenso macht es Spass, während grossen TV-Kisten die Timeline zu beobachten und zu lesen, was andere Zuschauer über die aktuelle Sendung denken. So gesehen ähnelt Twitter auch ein bisschen einem Chat, allerdings ist richtiges Chatten bei Twitter nicht gern gesehen - darum verschiebt man die Gespräche nach ein, zwei Antworten meist auf einen anderen Kanal. Fazit: Über Twitter kann man in 140 Zeichen seine Meinung in die Welt hinausposaunen, wo dann 200 Millionen Menschen die Möglichkeit haben sie zu lesen. Gleichzeitig ist Twitter aber ein Informationskanal, oder aktuell vielleicht sogar DER schnellste Informationskanal im Internet. Egal ob Liz Taylor oder Knut sterben, Magath geht, Daum kommt, Japan bebt oder Libyen explodiert - auf Twitter erfährt man es in 99 Prozent der Fälle schneller als bei jeder Radiostation oder jedem Newschannel. Für mich als Medienjunkie, perfekt!

Nun, wie hat sich Twitter seit den Anfängen verändert? Ich will hier nicht den Spruch von "früher war alles besser" vom Stapel lassen. Es war zumindest anders. So richtig los ging es mit Twitter ja erst am 19. März 2007, als der Dienst beim Nerd-Treff South by Southwest SXSW in den USA einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Eine Woche später hab ich mich angemeldet und hab mich noch ziemlich einsam gefühlt. Viele Amis, hauptsächlich bebrillte MacDonalds vernichtende Nerds, welche sich über ihre neuen Scripts oder die neue Weird Al Yankovic unterhalten haben. Mehr war da nicht. Jedoch kamen Woche für Woche neue User hinzu. Vorallem Blogger oder Poetry Slammer aus den USA. Bald entdecken auch Stars den Dienst. Ashton Kutcher postete ein Bild des beinahe nackten Hinterns seiner Frau Demi Moore. Die Stars und Sternchen waren auf einmal nicht mehr auf ihre Mediensprecher angewiesen und konnten selbst bestimmen, was öffentlich ist. Inzwischen gibts unzählige Promis auf Twitter, seit kurzem setzt auch Charly Sheen seinen abgespacten Mist über den Microbloggingdienst ab. Ob das zur Qualitätssteigerung beiträgt? Wohl kaum. Aber immerhin unterhält es. 

 
Inzwischen gibts leider auch sehr viel Müll bei Twitter, da ist man froh um die Möglichkeit Ausdrücke zu filtern oder User zu blocken. Deutsche und Schweizer stehen zum Beispiel total auf Events die mit TW beginnen. Da trifft man sich dann zum TWittagessen oder schreibt ein TWagebuch und so weiter. Ich persönlich halt mich da raus und hab all den Käse sauber rausgefiltert. Aber eben, der grosse Vorteil von Twitter: Es ist das, was man daraus macht. Jeder auf seine Art, wie es ihm gefällt. Aber seien wir ehrlich, Facebook hat seinen Zenith längst überschritten. Also geniessen wir die Zeit, in der Twitter seinen ganz kleinen Rest an Unabhängigkeit noch wahren kann. Das Portal ist übrigens alles andere als rentabel,  noch immer wissen die Macher nicht so ganz genau, wie man es längerfristig auf finanziell stabile Beine bauen soll. Wegzudenken ist Twitter aber aus der modernen Kommunikationswelt nicht mehr. Aber nichts ist für die Ewigkeit, darum aufgepasst: Aus Lausanne kommt mit WebDoc ein neuer Dienst der die digitale Welt erobern will. Eine Art Kombination aus Twitter und Facebook. Ich lass mich gerne überraschen...

23. März 2011

Blogparade: Schoggi-Spende für Japan

Nein, ich glaub das Letzte was sich die Menschen in Japan wünschen ist derzeit Schweizer Schoggi. Wie schon die in Tokio wohnhafte Abigail in ihrem Interview gesagt hat, die Japaner brauchen GELD! Die Glückskette hat in kurzer Zeit schon eine Million gesammelt und in vielen Teilen der Schweiz laufen derzeit Aktionen zu Gunsten der notleidenden Bevölkerung im Land der aufgehenden Sonne. An einer dieser Aktionen möchte auch ich mit beteiligen und die heisst eben: "Schoggi-Spende für Japan". Da geht aber nicht die Schoggi rüber nach Asien, sondern es wird Geld an die Glückskette überwiesen. Worum geht es? Bitte sehr. 

Frau Kafka hat gestern dafür gesorgt, dass ich eine Schoggi kriege und dafür dass ich diese Schoggi  annehme und selber Schoggi weiterschenke kriegt die Glückskette 2 Franken. Wenn ich also 10 weiteren Menschen eine Schoggi schenke, dann sind das schon 20 Franken. Je mehr Leute sich daran beteiligen, umso grösser ist die Spendensumme. Bis zu CHF 10'000 sind möglich. Klar, ich höre die Skeptiker der selbsternannten nationalen Blogelite schon, "da macht eine Firma auf billige Art und Weise Werbung mit der Not der Menschen!" Hab ich erst auch gedacht, aber immerhin besser als überhaupt nichts tun und immer nur meckern. Und wenn die Firma damit Werbung machen will, bitte sehr, dafür ziehen wir ihnen die Kohle aus dem Sack und schicken diese nach Japan!

 
Die Schweizer Firma MySwissChocolate hat diese Spendenaktion in Form einer Blogparade lanciert und wirft am Ende der Geschichte dann auch das Geld auf. Hier die Anleitung:

1. mySwissChocolate verschenkt Gutscheine für eine gratis Tafel Schoggi inkl. Versand an 10 Blogger meiner Wahl. Meine Liste findet ihr am Ende der Beschreibung. 

2. Jede/r der von mir nun einen virtuellen Gutschein erhalten hat, kann nun wiederum seinerseits Gutscheine an 10 weitere Blogger verschenken. Weiterschenken könnt ihr diese, indem ihr in eurem Blog so wie ich kurz über die Aktion berichtet und maximal 10 weitere Blogs benennt.

3. Ein Blog kann nur 1 Gutschein erhalten, die List der Teilnehmer gibts hier.

4. Setzt bitte einen Backlink zu eurem Text als Kommentar in diesen Blog.  Damit die Schoggimacher wissen, wer dabei ist.
 
Zum Abschluss noch ein paar allgemeine Informationen, also quasi das Kleingedruckte: Die Aktion läuft noch bis zum 31. März 2011 bis 12:00 Uhr. Für jeden beschenkten Blog, spenden die Schoggimacher CHF 2.00. Mindestens CHF 1′000.--.  Die maximale Spenden-Grenze wäre CHF 10′000. Zusätzlich erhält jeder Beschenkte Blogger per Mail den Gutschein für eine gratis Tafel Schokolade inklusive Versandkosten. Die Geld-Spende geht an die Glückskette.
Wichtig: Erst einen Beitrag schreiben wenn Du beschenkt wurdest. Nachfolgend nun die von mir beschenkten BloggerInnen. In der Hoffung, dass Ihr die Aktion weiterzieht und viel Geld zusammenkommt. 

22. März 2011

Ein Männlein steht im Walde ganz still & stumm

Sollte ich mir Sorgen machen? In den letzten Tagen tummeln sich auf meinem Blog immer wieder Menschen, bei denen ich mich frage: "Was tun die hier?" Ihr wisst nicht wovon ich rede? Lasst es mich erklären. 


Es waren einmal ein Tennisspieler, eine Skirennfahrerin, eine Popsängerin, eine TV-Köchin und ein paar Journalisten, sie alle haben in den letzten Tagen diesem Blog einen Besuch abgestattet. Nun, die Sache mit den Journis lässt sich simpel erklären. Da recherchieren die Herren im Internet und landen mit etwas Glück auf meiner Seite. Dann gibts manchmal ne Anfrage, ob man eine Information verwenden dürfe, oft nehmen sie einen Textteil raus und geben dann die Quelle an und in wieder anderen Fällen tauchen meine Sachen auch mal ungefragt auf irgendwelchen Onlineportalen auf. Nun, Die Prinzen haben es gesungen und zu Guttenberg lieferte den Beweis: "es ist alles nur geklaut!" Recherche läuft in der heutigen Zeit nun mal übers Internet und ich frage mich immer, wie ich früher für die Schulvorträge recherchiert habe - früher, als es das Internet noch nicht gab! 


Dann waren aber noch der Tennisspieler, die Skirennfahrerin, die Sängerin und die TV-Köchin hier zu Gast. Bei den ersten zwei Personen konnte ich die Identität sogar einwandfrei klären, Person drei kenn ich persönlich und die Dame aus der Küche schuldet mir noch den Beweis. Denn, wer sich im Internet tummelt sollte immer vorsichtig sein. Schon oft hat sich ein Nerd als Promi ausgegeben und so Fans und Journalisten zum Narren gehalten. Als Beispiel: über lange Zeit hat Harald Schmidt über Twitter lustige Sprüche verbreitet und Interviews gegeben. Meinte man... eher durch Zufall kam heraus, dass sich ein Student Harald Schmidts Identität zugelegt hatte. Hunderprozentige Sicherheit gibts im WWW fast nicht, so lange man das Gegenüber nicht zum Beispiel über eine Webcam sieht. Wie manches Blinddate hat schon mit einer Enttäuschung geendet, weil sich der Adonis als Hanswurst entpuppt hat...

Nun gut, zu den harten Fakten. "Gala", "Schweizer Illustrierte" und "InTouch" können glatt einpacken. Vor einiger Zeit hab ich über Twitter kurz mit Boris Beckers Frau Lilly getextet. Sie war bei den Brit-Awards und sass am Nebentisch von Duran Duran. Ein paar lustige Sprüche hin und her und das wars. Letzte Woche dann ein Small Talk mit Bobele himself, es ging um eine Frage rund um das Spiel Manchester United gegen Marseille. Worauf sich der Wimbledon Champion doch tatsächlich auf meine Seite begab um etwas nachzulesen. 

Gestern dann gleich zwei lustige 2.0-Begebenheiten. In der Sendung "Blickpunkt Sport" beim Bayerischen Fernsehen gabs ein Interview mit der Ski Weltcup Gesamtweltcupsiegerin Maria Riesch. Darin sagte sie auf eine Frage vom Moderator, dass ihre beste Freundin Lindsey Vonn ihr nicht zum Sieg gratuliert hätte und auch in den Medien war zu lesen, dass sich die beiden Frauen zerstritten hätten und Maria Riesch vergebens auf die Glückwünsche der Amerikanerin warte. Nun, ich fand die Freundschaft der beiden Skistars immer bewunderswert, garade weil auf diesem sportlichen Niveau der Konkurrenzkampf riesig sein muss. Entsprechend hab ich meine Enttäuschung über das - von den Boulevardmedien verkündete - Ende dieser Freundschaft in die weite WWW-Welt hinausgehauen. Wenige Minuten später erreicht mich dann diese persönliche Mitteilung von Lindsey Vonn:

"Hey Monsieur. I congratulated Maria, I don't know why she is telling the press that I didn't. Bye."

Oh. Okay, da betreibt wohl jemand ein sehr gutes Screening der sozialen Medien. Die Twitter-und Facebook-Accounts von Lindsey Vonn werden nachweislich von ihr betrieben, was  unter anderem zahlreiche Outputs kurz nach den Rennen oder Bilder von privaten Parties belegen. Mich wunderts dann im Gegenzug nur, warum die Medien ihr diese Frage noch nie gestellt haben und seit dem Weekend die Mär durch die Blätter geistert, sie hätte gezickt und ihrer Freundin nicht gratuliert. Warum Maria Riesch selber dies verneint? Kein Plan. Lustig find ich an der Sache eigentlich nur, wie gut die Kommunikation dank den uns zur Verfügung stehenden Mittel im Jahre 2011 funktionieren kann oder besser gesagt könnte... Immer klappts ja nicht. Aber an die Geschichte mit der Cablecom/Intrum Justitia mögen sich treue Leser noch erinnern, auch sie hat sich dank den Sozialen Medien aufgelöst. Viel länger her ist die Story, als sich der Anwalt eines deutschen Schauspielers mal bei mir gemeldet hatte, weil ich seinen Klienten hier im Blog als Koksnase benams habe.  Er wollte mit einer superprovisorischen Verfügung erreichen, dass ich meine Ausführungen lösche. Das hab ich dann auch artig getan, ich bin ja ein friedlicher Zeitgenosse. Bloss, nur ein paar Wochen später wurde der TV-Star von der Polizei wegen illegalem Drogenbesitz überführt...

Aber noch einmal zum gestrigen Montag. Da gabs zum Blogpost über die TV-Köche von letzter Woche einen Kommentar von einer Frau Martina Kömpel, selber Köchin und taucht öfter Mal bei der ZDF-Küchenschlacht als Jurorin auf. Sie war nicht besonders erfreut über meine Wortwahl betreffend ihrer Kochkunst, hat sich aber sehr sachlich und vorallem anständig dazu geäussert. Nun, da ich bislang noch nicht ganz genau weiss ob es sich bei der Verfasserin des Kommentars wirklich um die nette Dame aus Paris handelt, werd ich ihre Worte an dieser Stelle nicht zitieren. Aber ich habe das Gefühl, dass diese Geschichte noch eine Fortsetzung findet. Denn wer mich kennt der weiss, ich würde doch niemals eine Frau verärgern wollen die in meinen geliebten, schönen Frankreich wohnt und mein Ziel ist es auch nicht, mit dem Blog zu provozieren... Okay, manchmal vielleicht, aber in diesem Fall nicht. Darum, Madame K. ich strecke meine Hand zur Versöhnung aus in Richtung Paris! 

PS: Ach ja und da war ja noch die Sache mit der Popsängerin. Ähem, da will ich keine Details erzählen. Aber dank den modernen Kommunikationsmöglichkeiten konnte ich letzte Woche ein Gespräch weiterführen, welches im Jahre 1999 abrupt abgebrochen wurde, da damals die Zeit fürs Interview abgelaufen war und uns der Manager der Sängerin unfreundlich getrennt hatte. Um wen es geht? Hmmm... Anagramm-Fans aufgepasst: Sie vergibt ihre Almosen Heimlich ;-)

Nachtrag: Frau Kömpel hat sich per Mail gemeldet und ihr Kommentar war echt. 

21. März 2011

Mein Weekend in Hieroglyphen

Wetter ☼
Japan ☢
"Wetten dass..." ☺
FC Aarau ✔
Blumenkohlauflauf ♥
Epesses ½
Olympique de Marseille ☺ ♥
Libyen ☮
Knuts Todeskampf Video ✖ ☹
Maya Wirz ☁
Super Bock ✔
Capo ♥
Didier Cuche ☺
WDR 5 ♬
Kloppo vs. Mainz ☯
Pasta Primavera ♨
Klitschko Kampf ☠
Sachsen Anhalt Wahl ☹
Apfelwähe ♥
Tore Farnerud/Frei ✔
"Mein Leben mit Steve" ✖
Tom Lüthi ☺
Begegnungen ♣
Justin Bieber ☠
Magath Blitzwechsel ☭
Social Media 
Offset ✔
Tulpen ☝
Cheminée ☂
Supermoon ☻




















20. März 2011

Wer braucht schon Computer?


PS: Wer bitte ist Vanessa Hudgens? Seit Tagen taucht bei mir dieser Google-Suchbegriff immer wieder auf. Im Zusammenhang mit Nacktbildern. Tut mir leid, hier findet ihr keine sexy Vanessa-Pics. Wie gesagt, ich kenn die gute Frau Hudgens nicht einmal. Eine Art Justin Bieber für Jungs?

PPS: Liebe Michelle Hunziker, so sehr ich dich bei "Wetten dass..." auch mag... Aber ich glaube du hast gestern Abend bei der Schweizer Wette aus Brusio immer vom Ticino geredet. Wenn ich mich nicht irre, liegt Brusio im Kanton Graubünden. Oder?

PPPS: Dieser Klitschko-Boxkampf gestern auf RTL war ja wohl ein Beschiss. Klappt der Solis einfach in der ersten Runde nach dem zweiten Treffer um. Und nun soll er auf einmal einen Bänderriss haben. Naja, ich weiss nicht recht.

PPPPS: Ich! (Das ist die Antwort auf die Frage im Titel)

19. März 2011

RIP Knut

Du hast mir viel Freude bereitet und warst quasi der Götti von meinem Hund. Ein winziger Trost, aber immerhin bist Du nun wieder bei deinem guten Freund, dem ebenfalls viel zu früh verstorbenen Pfleger, Thomas Dörflein. Ruhe in Frieden, kleiner Eisbär!





Ein 24 Stunden Hörbuch live im Radio!

Seit gestern Abend läuft die wohl aussergewöhnlichste, aber auf jeden Fall längste Lesung der Radiogeschichte. Im Rahmen der Litcologne ist um 22 Uhr der WDR 5 Literaturmarathon "100 Bücher - 100 Frauen" gestartet. Und dieser lädt einmal rund um die Uhr zum Zuhören ein. Diese 24 Stunden gehören den Heldinnen aus 2000 Jahren Literatur und den Autorinnen und Autoren, die sie erschufen. Im Jahr des 100. Internationalen Frauentags stehen sie im Zentrum des WDR 5 Literaturmarathons: Ob Momo oder Marquise von O., Ronja Räubertochter oder Die Hexen von Eastwick, Salome oder Tank Girl, ob Protagonistin oder Nebenfigur. Aus 100 Büchern werden die spannendsten Passagen zitiert. Noch 12 Stunden, bis 22 Uhr, wird dem Publikum an den Radios und im Internet vorgelesen: Von bekannten SchauspielerInnen, Prominenten, KleinkünstlerInnen, ModeratorInnen aus Radio und Fernsehen und Mitgliedern des WDR-Sprecherensembles. Unter anderem sind dabei: Elke Heidenreich, Maren Kroymann, Jan Böhmermann, die wunderbare und einzigartige Katrin Bauerfeind, Jess Jochimsen, WDR-Intendantin Monika Piel und WDR-Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz.

WDR 5 überträgt den Literaturmarathon durchgehend live, nur unterbrochen von den Nachrichten und Sendungen des aktuellen Tagesgeschehens. Ausserdem läuft der Literaturmarathon als Video-Livestream auf wdr5.de. Wer mich also im Laufe des Tages mit Kopfhörern sieht, es läuft WDR 5!

18. März 2011

Anziehen will gelernt sein, Mario

Mario Balotelli, Stürmer von Manchester City, hat sich in seinem bisherigen Leben scheinbar eher aus- als angezogen. Beim Aufwärmen vor dem gestrigen EL-Spiel gegen Kiew schaffte er es zumindest nicht, die Aufwärmleibchen der UEFA anzuziehen. Nachdem er mehrmals kläglich scheiterte, eilte ihm ein Betreuer zu Hilfe. Ironie des Schicksals: es war das falsche Trikot und er benötigte abermals Hilfe.

Message for Japan - from Aarau

Erdbeben, Tsunami, atomare Katastrophe – in Japan passiert in diesen Tagen Schlimmes. Die Nachrichten überfordern uns und machen hilflos. Man will was tun, helfen, teilnehmen. Die Aktion „A Message for Japan“ wurde von in Aarau wohnhaften Japanerinnen und Schweizerinnen initiiert. Was brauchen die Menschen in Japan? Geld. Ja. Aber auch Mut, Hoffnung, Perspektiven, Kraft und Energie. Die Aktion „Message for Japan“ gibt Menschen hier in der Schweiz die Möglichkeit ihre Wünschen zu formulieren und nach Japan zu schicken.


So funktioniert‘s: Morgen Samstag, 19. März 2011 zwischen 14.00 und 20.00 Uhr in die „Garage“ am Kirchplatz in Aarau(Kirchgasse 6)kommen. Sich dort mit einem Gegenstand oder einer Textbotschaft fotografieren lassen. Items und Texte bitte mitbringen, Grussbotschaften werden auf Wunsch auch auf Japanisch übersetzt. Diese Bilder werden dann digital nach Japan verschickt und dort auf diversen Social Media Seiten veröffentlicht. Am morgigen Nachmittag steht aber natürlich auch eine Spendenbüchse bereit. Das gesammelte Geld wird an das Japanischen rote Kreuz überwiesen.

17. März 2011

"Es ist wie die Hölle dort im Norden!"

Sagt die in Tokio wohnhafte Schweizerin Abigail Terrien-Taugwalder. Die Geschäftsfrau und Mutter mit Aarauer Wurzeln äussert sich sich in einem Interview mit dem Monsieur Fischer Blog zur aktuellen Situation ihrer Familie und der Menschen in Japan. Wir im sicheren Europa hören und lesen seit einer Woche Tag für Tag widersprüchliche Nachrichten, vor allem im Bezug auf die atomare Bedrohung. Dabei vergessen wir manchmal ganz, dass Japan mit all seinen Menschen schon alleine durch das Erdbeben und den grässlichen Tsunami arg gebeutelt wurde.

Hallo Abi. Wie geht es dir und deiner Familie? 

Abigail Terrien: Wir sind gestern nach einem 24 Stunden Trip in Bangkok bei meinem Bruder angekommen - ausser dem Stress und der Ungewissenheit geht es uns gut. Danke! Wir machen uns aber Sorgen um unsere Freunde. Die Japaner sehen das alles ganz anders, meine Freundin zB schickt ihre Tochter immer noch zur Schule. Wir schauen was wir tun - jetzt sind wir erst einmal in Sicherheit - dann schicken wir die Kinder vielleicht in die franzoesische Schule in Bangkok, die nehmen alle Kinder von der franzoesischen Schule in Japan auf. Oder wir fliegen zurueck nach Europa.

Wie hast du den Tag des Erdbebens und des Tsunamis erlebt? 

Ich war in Tokyo in meinem Buero und hatte einen Verkauf mit Freunden.  Zuerst dachten wir "Okay ein Erdbeben, wir sind es uns gewoehnt!" Dann schauten wir uns gegenseitig an und stuermten unter die Tuerrahmen, wo es sicher sei. Aber es dauerte zu lange dieses Erdbeben! Wir evaquirten das Gebaeude, rannten drei Stockwerke runter.  Alles bewegte sich: parkierte Autos, elektrische Kabel ueber unseren Koepfen. Als es kurz vorbei war blieben wir alle draussen, noch mehr Erdbeben ereigneten sich. Nicht so heftig wie das erste Beben.  Mit meiner Freundin, die bei mir Einkaufen war, sprangen wir in mein Auto, ab Richtung Schule. Normalerweise ist diese 20 Minuten entfernt, dieses mal dauerte der Weg eine ganze Stunde. Immer wieder Erdbeben, wir fuhren ohne Sicherheitsgurt für den Fall dass  wir rausspringen müssten und mit den Fenstern offen um mit der Natur in Kontakt zu bleiben. Frische Luft um in der Hektik klar zu denken: Feuerwehr, Ambulanz, Stau.. Wir parkierten unser Auto irgendwo in der Naehe der Schule und rannten, um unsere Kinder (gluecklicherweise alle noch in einem Stueck) in unsere Arme zu nehmen! Viele Menschen hatten jedoch keine Transportmöglichkeit mehr und mussten in der Schule schlafen oder stundenlang zu Fuss nach Hause laufen. Ich nahm darum eine Freundin, die 2 von ihren 4 Kindern bei sich hatte, mit zurueck ins Zentrum, zu meinem Buero wo ich meinen Mann treffen sollte. Die Freundin wohnt zwei Minuten entfernt - wir brauchten an diesem Tag drei Stunden!! Die Kinder waren die ganze Zeit froh, denn sie hatten ja Freunde bei sich und konnten in der Zeit spielen: das tat auch uns gut! Aber meine Freundin konnte ihre zwei aelteren Toechter nicht erreichen. Kein Telephon ging, Twitter und Facebook waren die einzigen Kommunikationsmoeglichkeiten. 

Es gibt bis heute immer wieder Nachbeben, registriert ihr die bei euch in der Hauptstadt? Wie ist allgemein die Stimmung bei den Menschen? 

Meistens sind es Nachbeben, die sind normal nicht mehr stark. Es kommt aber sehr drauf an wo man wohnt. Unser Quartier zum Beispiel ist safe, denn es ist auf Felsen gebaut. Aber alle Leute haben trotzdem Angst, dass es noch schlimmer kommt... In den Laeden sind inzwischen Wasser und Essen ausverkauft. Was man sagen kann, die Stadt ist zu ruhig, viele Bewohner gingen zu ihren Eltern Richtung Sueden.

Bei uns hört man viele widersprüchliche Infos zu den AKWs in Fukushima. Welche Informationen habt ihr? 

Als Auslaender hier bekommen wir regelmaessig Informationen, vorallem von der franzoesischen Botschaft, die auf ihrer Webseite regelmässig Neuigkeiten bringt. Heute habe ich auch von der Schweizer Botschaft ein PDF gekriegt, um mein Iodine abzuholen... Man muss alles in allem die japanische Kultur verstehen, de Regierung wird keine Andeutungen machen, sondern nur die Informationen rausgeben, die auch kontrolliert sind. Es waere eine Katastrophe wenn die ganze Stadt hysterisch reagiert ! Unmoeglich!

Wie ist die Stimmung in Tokio? Hattest du Kontakt zu Menschen im Norden des Landes? 

Meiner Freundin im Norden geht es gut, in der Zwischenzeit hat sie auch ihre Brueder, Eltern und Grosseltern gefunden, die in dem Katastrophengebiet umgesiedelt wurden. Aber jetzt sind alle unsicher wegen den radioaktiven Wellen! Ohne diese waeren wir alle jetzt im Norden um den Menschen zu helfen. Aber es ist zu unsicher, ein zu grosses Risiko!

Viele Europäer verlassen aus Angst das Land...

Ja viele sind weg, so wie wir. Verbunden übrigens mit ungeheuer hohen Reisetarifen! Es ist wirklich schrecklich, dass die Fluggesellschaften nichts unternehmem um ihre Leute da raus zu holen. Denn nicht alle haben genug Geld um sich ein Flugticket zu kaufen. Auch wann man nur in den Sueden gehen moechte, der Shinkansen kostet viel!!! Osaka und Kyoto sind zum Beispiel safe - Momentan!  Wir haben Freunde die zurueck nach Paris geflogen sind Andere nach HK, Singapor, nach Shanghai, Hawaii, Bangkok, Australien oder NZ. 

Was erwartest du für die nächsten Tage? Die Lage erscheint von hier aus unübersichtlich und beängstigend... Erhöhte Strahlumg, bricht Panik aus..

Wir erwarten gar nichts!  Wir spenden und beten fuer die Leute in Japan. Was wir am meisten hoffen ist, dass die Atomanlagen schnell unter Kontrolle kommen, mit Hilfe all der Spezialisten die von der ganzen Welt einfliegen. Sodass wir bald wieder nach Hause koennen. Hier noch ein Link wo das Ganze besser erklaert wird und vielleicht sorgen die auch Medien fuer noch mehr Rummel.

In der Schweiz (und dem Rest der Welt) finden Mahnwachen, Sammelaktionen, Gottesdienste etc statt. Kriegt ihr das mit bzw wie kann man von hier aus überhaupt helfen? 

Beten ist gut, aber bringt Japan nichts. Was sie jetzt brauchen ist Geld, um mit der ganzen Situation klar zu kommen, Darum: Spenden ist das Beste, auch wenn es nur wenig ist. Denn, es ist wie die Hoelle dort im Norden! Die Leute die da gewohnt habem waren meist Bauern und Fischer. Sie haben nichts mehr, gar nichts mehr! (Anmerkung der Red: In der Schweiz kann man auch über die Glückskette für Japan spenden!!)

Danke für das Gespräch, Abi. Alles Gute und toi toi toi für die nächste Zeit - dir, deiner Familie und deinen Freunden!



Hinweis: Das Interview wurde aufgrund der beschränkten Telekommunikationsmöglichkeiten in schriftlicher Form aufgezeichnet, original wiedergegeben und unterliegt den üblichen Copyright-Bestimmungen.

16. März 2011

Zu viele Köche verderben den Brei

So zumindest heisst es ja immer, wenn viele Leute in der Küche stehen und gemeinsam ein Essen vorbereiten wollen. Da redet dann jeder rein und gibt seinen Senf dazu und am Schluss schmeckts dann meistens gar nicht. Ähnliche Erfahrungen kann man übrigens machen, wenn man versucht mit mehreren Personen ein Ikea-Regal aufzubauen. Das endet in der Regel auch im Chaos. Aber heute gehts nicht um den schwedischen Möbelriesen, sondern ums Kochen oder besser gesagt eben um die Köche. Ein Blick ins TV-Programm legt nämlich an den Tag, die Kochshows im Fernsehen haben sich zwar durchaus verändert, aber es gibt immer noch unzählige von ihnen. Unlängst hab ich mich mit meinem Vater - ein begeisterter Hobbykoch, der inzwischen pensioniert ist und viel Zeit hat - über zwei, drei dieser Shows unterhalten. Ja, ich wollte ihn gar für eine anmelden. Er hat mir dann aber erklärt, dass es da durchaus Unterschiede gäbe, was die Qualität der Sendungen angeht. Mediatheken sei dank hab ich mir in den letzten Wochen immer mal wieder eine dieser Koch-Shows angeschaut und darum heute: 

The ultimate TV-Kochsendungen-Check! 

Die Küchenschlacht/ZDF: Moderiert wird diese Sendung abwechselnd von verschiedenen Köchen. Mitten im Nachmittag empfangen Schuhbeck, Lafer, Herrmann, Lichter und Co. sechs Kandidaten, die dann Tag für Tag gegeneinander antreten müssen. Erst kochen sie ihre Leibspeise, später dann müssen sie nach den Rezepten der Köche die Löffel schwingen. Jeden Tag scheidet einer der Kandidaten aus, welcher das ist entscheidet ein weiterer Profikoch, der als Juror im Spiel ist. Die Sendung variert in Sachen Unterhaltung, je nach dem wer gerade moderiert. Ist zum Beispiel der Schuhbeck dran, dann erzählt er selbstverliebt von seinem Kräuterwissen. Witziger wirds beim Rheinländer Lichter oder dem Franken Herrmann. Als Gewinn winkt den Kandidaten übrigens ein Besuch bei der Sendung "Lanz kocht". 

Die Topfgeldjäger/ZDF: Die Kochshow mit Steffen Henssler folgt unter der Woche direkt im Anschluss an die Küchenschlacht. Es treten zwei Teams an, Männer gegen Frauen. Gekocht wird anhand eines Überraschungswarenkorbs, der meist leckere Sachen enthält. Die Kandidaten müssen mit den vorgegebenen Lebensmitteln ein 45 Minuten Vor-, Haupt- und Nachspeise auftischen. Das klingt einfach, endet aber oft im Stress oder gar damit, dass ein Team gar nicht erst fertig wird. Es kann auch in der Hektik mal vorkommen, dass die Früchte vom Dessert dann in der Kartoffelsuppe landen.... In dieser Show - Henssler selber legt darauf wert - gehts um maximal 10'000 Euro Preisgeld, wer gewinnt entscheidet Frank "das Fallbeil" Rosin. Die Sendung ist durchaus unterhaltsam, hat allerdings oft mit Kochen nicht mehr wirklich viel zu tun. Henssler flirtet heftig mit den anwesenden Frauen und Ende März gibts sogar einen offiziellen Küchenfight zwischen den beiden Köchen! Stefan Raab lässt grüssen... PS: es vergeht übrigens kein Tag an dem nicht ein Internetsurfer mit dem Suchbegriff "Steffen Henssler schwul?" auf meinem Blog landet. Hab ich was verpasst? 

Lanz kocht/ZDF: Kommt immer am Freitagabend. Oder besser gesagt, spät in der Nacht. 5 Starköche zeigen unter der Leitung von Moderator Markus Lanz ihr Können. Ja, die Sendung gabs früher schon mit Kerner, aber ich finde, der Lanz macht seine Sache gut - oder sogar besser als der der Johannes Baptist. Woche für Woche steht die Sendung dann unter einem bestimmten Thema. Sei es Frühling oder Italien. Für den Zuschauer gibts viel zu lernen, so zumindest mein Eindruck. Ich konnte mir auf jeden Fall schon oft einen Trick abschauen. Besonders mag ich die Sendung wenn Typen wie Nelson Müller, Andreas C. Studer, Cornelia Poletto, Alexander Herrmann oder Horst Lichter mit von der Partie sind. Wegschalten tu ich, sobald die dicke Lea Linster oder die komplett überschätzte Martina Kömpel - man studiere einfach mal kurz ihren Werdegang. Um auf meinen Papa zurück zu kommen: der kann def. mehr! Alles in allem eine solide Sendung, oft mit hohem Unterhaltungswert und durchaus lehrreich. 

Rach, der Restauranttester/RTL: Meine Lieblingssendung in Sachen Kochen. Und gleichzeitig auch die einzige Sendung, die ich mir regelmässig anschaue. Kommt am Montagabend nach Jauch um viertel nach 9. Der studierte Mathematiker und Philosoph Christian Rach besucht Restaurants und rettet sie - meist - vor der Pleite. Er tut die mit Charme, Witz und Intelligenz. Die Dokusoap ist ganz nach meinem Geschmack, das liegt aber wohl auch daran, dass ich den Rach als Typen total mag. Obwohl ich bis heute nicht weiss, warum gerade er diese Sendung beim Trash-TV-Sender RTL machen muss. Note 6 und ich freu mich auf regelmässig neue Folgen. 

Lafer!Lichter!Lecker!/ZDFneo: Der Edelkoch und der Kneipenwirt. Jedem der beiden wird noch ein Promi zur Seite gestellt, zu viert wird dann was leckeres gekocht. Das Resultat wird zum Schluss gemeinsam gegessen. Im Studio gibts noch Publikum, dazu noch ein Anruf aus dem Off. Das wars. In meinen Augen weder Fisch noch Vogel und auch nicht wirklich unterhaltsam. 

Die Promi-Kocharena/Vox: Prominente fordern auf Zeit einen Profikoch heraus und zwar mit ihren eigenen Rezepten. Der Profi weiss jeweils nicht, was auf ihn zukommt und muss unter Zeitdruck zeigen was er drauf hat. Insgesamt gibt es fünf Runden und jeder Rundensieger darf dann sein Geld für einen guten Zweck spenden. Entscheiden wer gewinnt, tut eine schwergewichtige Jury. Neben zwei Gastro-Journalisten gehört da auch der Reiner Calmund dazu. Moderiert wird die Sonntagabend-Show übrigens vom Duo Florian König und Heiko Wasser, bestens bekannt von den RTL-Formel 1 Übertragungen. Je nachdem welche promintenen Gäste um die Wette kochen, gibts bei der Sendung viel bis sehr viel Unterhaltung. Vorallem dann, wenn die Promis mit Kochen nicht wirklich viel am Hut haben. 

Bumann, der Restauranttester/3+: Seit Herbst 2009 blickt der Schweizer Spitzenkoch Daniel Bumann für 3+ hinter die Kulissen von eidgenössischen Gastro-Betrieben. Der Koch führt selber das 18 Punkte Resto Chesa Pirani in La Punt. Als Schweizer Rach hilft Bumann Lokalen, die erfolgslos wirtschaften, wieder auf die Sprünge. Zumindest sollte er das. Unlängst haben sich über die Medien zahlreiche Wirte zu Wort gemeldet, der Bu(h)mann sei schuld, dass es ihren Betrieben nach seinem Besuch noch schlechter ergangen sei als zuvor. Tatsächlich ist Bumanns forsche und in meinen Augen überhebliche Art bestimmt nicht jedermanns Sache. Ist halt nicht jeder ein Rach! 

Frisch gekocht mit Andi und Alex/ORF: Der pure Horror. Oder anders gesagt, als ich das zum ersten Mal entdeckt habe war ich der Meinung, das sei eine Parodie auf die TV-Sendungen im allgemeinen. Aber nein, die zwei Oesterreicher sind tatsächlich echt und fettiger als jedes schlechte Pommes Frites. Lustigerweise gibts inzwischen wirklich eine Parodie auf Andi und Alex, zu sehen in der Satiresendung "Willkommen Oesterreich" mit Stermann und Grissemann. Note 1! 

Rosins Restaurants/Kabel 1: Das genau gleiche Konzept wie beim Rach. So gesehen ganz okay, aber halt eine Kopie. Der Frank Rosin ist durchaus sympathisch und nach meinem Wissen aktuell sogar der meist dekorierte Koch Deutschlands - aber eben, das Original ist besser. 

Das perfekte Promidinner/Vox: Nun, das perfekte Dinner dürfte wohl so jeder kennen. Beim Promidinner schwingen einfach C-Prominente die Kochlöffel. Dabei geht es oft weniger ums Kochen, als vielmehr die Wohnungen, Häuser und Küchen dieser Menschen zu sehen. In den meisten Fällen les ich allerdings in der Programmzeitschrift Namen von "Prominenten" die ich erst einmal googeln müsste um zu erfahren, wer das genau ist. Da waren die RTL- Dschungelstars Indira, Jay und Co. am letzten Sonntag direkt berühmt...  

Natürlich gab und gibt es noch zahlreiche weitere Formate. Das Schweizer Fernsehen startet zum Beispiel demnächst mit dem Al Dente-Nachfolger - moderiert von Heinz Margot. Und auch in den dritten Programmen aus Deutschland tummelt sich so mancher Chefkoch. Es gibt ja glaub sogar einen speziellen TV-Kanal wo 24 Stunden lang gekocht wird, wers braucht. Ich nicht. Früher fand ich zum Beispiel den Jamie Oliver echt cool und kreativ. Plötzlich gabs Jamie aber auf allen Kanälen und im Coop lachten mich seine Gewürze an. Darum gilt halt auch bei Kochsendungen das Sprichwort aus dem Titel "Zu viele Köche verderben den Brei". Und so belass ich es als begeisterter Hobbykoch bei einer Portion Rach, garniert mit etwas Henssler und zum
Dessert einmal im Monat die Promi-Kocharena. Guten Appetit!

15. März 2011

Achtung: Betrüger bei Facebook unterwegs!

Hallo, ihr Facebook-Menschen bitte aufwachen! Tag für Tag sehe ich in meiner Facebook-Timeline dass irgendwelche Leute auf immer den gleichen Trick reinfallen, weil sie sich lustige Videos anschauen wollen: Clickjacking. Wer nicht widerstehen kann, bekommt aber gar kein Filmchen zu sehen, sondern verbreitet Spam und verseucht mit Pech seinen eigenen Compi mit bösen Viren. Tag für Tag werden vermeindliche Videos angeklickt, welche dann die folgenden Pinwand-Einträge erzeugen:



Seit einigen Wochen läuft diese Welle endloser „Gefällt mir“-Updates bereits, sie beziehen sich immer auf irgendwelche, angeblich lustige Videoclips. Die Köder sind "erschreckende Bilder" über Moslems, die Verhaftung von Christina Aguilera oder der Abtransport des vermeintlich verstorbenen Charlie Sheen. Genau so beliebt das Video, dass wir alle bei DSDS oder im Dschungelcamp nur verarscht würden.. gut, dass ist wohl eine Tatsache, gehört aber nicht hier hin. Jetzt reichts! Darum möchte ich an dieser Stelle kurz aufklären, was ihr mit euren unüberlegten "Gefällt mir"-Klicks verursacht.

Ein erstes Merkmal dass mit dem Video etwas nicht stimmt ist zum Beispiel die Adresse des Links. Mal ehrlich, die meisten Videos im Internet findet man in der Regel eh bei YouTube, Vimeo oder Dailymotion. So ganz unter uns: Warum sollte also ein aktuelles Video zur Atomkatastrophe in Japan ausgerechnet auf einer Website sein, deren Domain zum Beispiel "prosixpack.de" oder so ähnlich heisst? Analog verhält es sich mit Domainnamen wie "thenextbigx.com" oder "funx.likeit.biz" - für alle gilt: NICHT drücken! Tipp Nummer eins: Bei Facebook sieht man die Adresse des vermeintlichen Video-Links meist unter dem Screenshot. Das ist der kleine blaue Text. Siehe Screenshot oben.

Falls die Neugier halt doch mal wieder grösser war als der Verstand, Tipp Nummer 2. Wenn das vermeintlich lustige Video eine neue Webseite öffnet, sollte man allerspätestens misstrauisch werden.  Denn wer dann auf dieser neuen Seite noch auf den grossen Play-Button in der Mitte klickt, um sich das sensationelle Video anzusehen, sitzt man in der Falle. Denn nun wird ein verstecktes "Gefällt-mir"-Plugin ausgelöst, der SPAM landet auf der eigenen Pinnwand und produziert massig doofe Links auf der Timeline der anderen User. Da gibts sicher Unwissende, die dann auch wieder drauf drücken und so weiter und so weiter. Übrigens, wer sich bei Facebook ausloggt um das doofe Video zu schauen, der wird dann lustigerweise beim Drücken auf den Play-Knopf aufgefordert, sich wieder bei FB einzuloggen. Was dann wohl der letzte Hinweis ist, dass an der Geschichte etwas faul ist.

Ausgangspunkt für diese Angriffe sind die oben erwähnten, manipulierten Websiten. Surfer sehen dort das Startbild des vermeintlichen Videos. Was sie nicht bemerken: Darüber liegt ein unsichtbarer Rahmen, der es auf die User-Daten abgesehen hat. Wer die Website aufruft, fängt sich so locker einen fiesen Virus ein. Genau das scheint auch beim (sehr aktuellen) vermeintlichen Charlie-Sheen-Video der Fall zu sein. Zunächst öffnet sich eine Sicherheitsfrage, die angeblich aufzeigen soll, dass der Nutzer 16 Jahre alt ist. Wer weiterklickt, wird dann aufgefordert, eine kleine Software zu installieren und spätestens hier sollten bei schlauen Nutzern die Alarmglocken laut klingen.

Wer sich nun noch fragt, was das Ganze soll. Bitte sehr, hier die Lösung. Natürlich geht es auch bei diesem Beschiss um Geld: Hinter zahlreichen Clickjacking-Versuchen verstecken sich Apps, die den Zugriff auf euer Facebook-Profil erbitten und somit auf Daten zufgreifen können. Und so kann es durchaus passieren, dass man dem Link zu einem Video folgt, dann aber bei einem Anbieter landet, der erst die Facebook-Daten klaut und dann mehrfach pro Woche eine teure SMS in Rechnung stellt. Einen sicheren Schutz gegen diese Clickjacking oder auch Likejacking-Angriffe gibt es derzeit nicht. Oder doch: Hirn einschalten und nicht immer gleich auf "Gefällt mir" drücken, auch wenn der Link von einem vermeindlichen Freund stammt. Dieser weiss nämlich oft gar nicht, dass er auf einen fiesen SPAM-Trick reingefallen ist.

14. März 2011

Vorspiegelung falscher Tatsachen

Ja, sowas läuft unter Betrug und ist entsprechend strafbar. Gerade in Zeiten von Meldungen über unzählige Tsunami-Opfer und einer ungewissen Zukunft in Sachen Atomunfällen verlässt man sich besonders auf die einem vertrauten Medien. Schliesslich will man seriös orientiert sein über mögliche Opferzahlen, Entwicklungen oder Auswirkungen auf Europa. Die Zuschauerzahlen der Informationssendungen sind in diesen Tagen entsprechend hoch, bis zu 12 Millionen Menschen haben zum Beispiel am Wochenende die ARD-Tagesschau mitverfolgt. Aber eben, wie unterscheiden zwischen seriösen und weniger seriösen Medien? Nun, eigentlich ist das ganz einfach. Bitte sehr, der Blick hat unlängst seiner Leserschaft die folgende Schlagzeile präsentiert.

Nun, ich kann nicht beurteilen wie sehr sich meine Leserschaft mit Dominas oder SM-Studios auskennt. Ich jedenfalls war von der Schlagzeile etwas überrascht. Klar, Lindsay Lohan taucht immer mal wieder vor einem Richter auf - entweder besoffen mit dem Auto unterwegs, Drogen im Gepäck oder mal wieder etwas geklaut. Entsprechend holt man als Boulevard-Zeitung mit einer Lohan-Schlagzeile vermutlich keinen tauben Hahn mehr hinter dem Ofen hervor. Da muss man sich natürlich etwas einfallen lassen und auf das Kopfkino der Leser zielen. Die hübsche Lindsay im Domina-Dress, welcher Mann möchte das nicht mal sehen? Ich hab mir beim Lesen der Schlagzeile auch schon so meine Gedanken gemacht. Latex? Leder? Stiefel? Strenge Frisur? Peitsche? Handschellen? Und das ganze noch in einem Gerichtssaal... Unterm Strich ging mir dann in etwas so ein Bild durch den Kopf:


Nur noch einen Klick war ich von der Top-Story über Lindsay Lohan entfernt. Sie würde doch nicht wirklich in diesen Klamotten ein konservatives amerikanisches Gericht betreten. So bekifft kann nicht einmal die Darstellerin aus "Herbie reloaded" sein. Oder etwa doch? Und der Blick würde ja ganz bestimmt nicht bescheissen, nur für ein paar billige Klicks seiner Leser. Gerade in diesen Tagen ist es doch wichtig, dass man den grossen nationalen Medien vertrauen kann. Dass man weiss, dass da nicht geschummelt wird mit Opferzahlen oder Meldungen aus den Katastrophengebieten dieser Welt. Tja und siehe da, der Blick ist und bleibt der Blick. Mies, übertrieben, ohne Skrupel, unglaubwürdig und für eine gute Schlagzeile nimmt man es dann auch mit der Wahrheit nicht unbedingt sooo genau. Oder wie bitte rechtfertigt Lindsay Lohans Ouftit die Domina-Schlagzeile?





Quelle: Dimis Welt

13. März 2011

Tschernobyl, 25 Jahre ist es her...

In der Nacht auf den 26. April 1986 ist es in Tschernobyl zum bisher grössten Unfall in der Geschichte der Atomenergie gekommen. Seither steht der Name Tschernobyl für eine der schlimmsten von Menschen verursachten Naturkastatrophen. Bis heute... denn in diesen Tagen könnte dieses Bild in unseren Köpfen revidiert werden, in Japan evakuieren die Behörden hunderttausende Menschen aus dem Umfeld des Atomkraftwerks Fukushima. Noch weiss niemand so ganz genau, was sich in diesem AKW ganz genau abgespielt hat. Die letzten Bilder lassen allerdings das Schlimmste vermuten. Ein guter Moment sich an die Tage im April 1986 zu erinnern. Ich stand damals kurz vor meinem 16. Geburtstag und zu meinem Geburi-Essen gab es für einmal keinen Salat zur Vorspeise. 


Zwei Explosionen zerstörten Tschernobyl Reaktor Nummer 4 und dessen Schutzummantelung. Der Wind trug kurz danach eine radioaktive Wolke nach Westen. Der Hauptteil der giftigen Partikel ging über der Ukraine, im Süden Weissrusslands und im Südwesten des europäischen Teils der Russischen Föderation nieder, wo später tausende Menschen an Krebs erkrankten. Eine erhöhte radioaktive Belastung des Bodens, verursacht durch eine radioaktive Wolke mit Regen, wurde kurzzeitig auch bei uns in Westeuropa gemessen. Die Behörden empfahlen uns vorübergehend auf den Verzehr von Salat, anderem Frischgemüse und frischer Milch zu verzichten. Und das wurde auch in unserer Familie fleissig praktiziert. Ich erinnere mich ebenfalls an vermehrte Einkäufe von Konservengemüse und das Outdoor Fussballspielen in der Turnstunde fiel bei Regen zeitweise aus.

Als Kind der 80er Jahre ist man darum auch in diesen Tagen sensibel was die Meldungen aus Japan angeht. Denn wir erinnern uns, die Russen erzählten uns damals noch Tage nach dem GAU, der Reaktor sei intakt geblieben, Vereinzelt loderten immer noch Brände auf dem AKW-Gelände, während Männer in weissen Schutzanzügen mit Masken vor den Gesichtern das Katastrophengebiet mit Drahtzaun amateurhaft weiträumig absperren. Am 28. April meldete die amtliche sowjetische Nachrichtenagentur Itar-Tass einen "Unfall", tags darauf ist von einer "Katastrophe" die Rede. Erste Bilder zeigt das sowjetische Staatsfernsehen erst am 30. April, meinem Geburi: Aufnahmen, die retuschiert wurden um die Tragik zu verharmlosen. Offiziell äussert sich die Regierung um Michail Gorbatschow erst am 5. Mai zu den wahren Hintergründen der Katastrophe. 

Und nun also Fukushima in Japan. Da wird das Land der aufgehenden Sonne, mit seinen äusserst freundlichen Menschen zuerst von einem schrecklichen Erdbeben der Stärke 8,9 und zahlreichen schweren Nachbeben erschüttert. Dann donnert ein schwerer Tsuniami über das Land und nun droht - als ob es noch nicht genug wäre - eine atomare Katastrophe. Wenn ich irgendwie was tun könnte, ich würds tun. Aber aufgrund der Zahlen und der Bilder bin ich irgendwie überwältigt. So stellt man sich irgendwie den Weltuntergang vor. Da find ich es dann auch absolut daneben, dass es in den westlichen Nachrichten immer heisst, es bestehe keine Gefahr für uns und dass man die mögliche Katastrophe dazu nutzt, um Propaganda gegen AKWs zu betreiben. Das ist sowas von unpassend! Dass Atomkraft Scheisse ist, das wissen wir nicht erst seit diesem Wochenende, aber unserer Regierungen halten es ja nicht für nötig, die Pläne für alternative Energie aus der Schublade zu holen. Nein, in der Schweiz ist man sogar so doof, dass man noch neue Atomkraftwerke bauen will. Zurück zu Japan. Ob die Behörden da den Menschen die Wahrheit sagen, das wissen wir nicht. Wir können nur hoffen, dass man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat. Derzeit scheint mir, dass man im modernen Land mit der Situation komplett überfordert ist. Ausländische Hilfe ist dringend nötig, los USA und Europa tut eure verdammte Pflicht!


Übrigens, der Unglücksreaktor in Tschernobyl wurde später in einem Betonsarg versenkt, darin bis heute zu finden: Bis zu 180 Tonnen geschmolzene, inzwischen allerdings teilweise erstarrte Brennelemente aus Uran, Plutonium und Graphit sowie kontaminierter Sand. Inzwischen kann man Adventure-Reisen ins Unglücksgebiet buchen und es wohnen auch wieder Menschen in der kontaminierten Zone. Schwangeren, Kindern und kranken Menschen wird von einer Reise nach Tschernobyl allerdings weiterhin abgeraten...