22. Dezember 2012

Hurra, wir leben noch!

Das war ja was gestern. Nur mit viel Glück sind wir also dem Tod entronnen und kriegen nun doch die Chance, Weihnachten zu feiern. Viele Menschen haben scheinbar daran gezweifelt, dass es nach dem 21.12. überhaupt noch ein Weihnachtsfest gibt und entsprechend werden heute - sogar zum Teil bis 20 Uhr - und vereinzelt auch morgen Sonntag noch fleissig Geschenke gekauft. Da es auch dieses Mal nichts war mit dem angekündigten Weltuntergang, müssen all die Menschen sich nun halt wohl oder übel doch noch mit Geschenken eindecken. Falsch spekuliert, Freunde. Aber mal ehrlich, klar wird die Welt dereinst "unter gehen", oder besser gesagt, die Menschheit schiesst sich selber ab. Aber angekündigt auf ein bestimmtes Datum? Ich weiss nicht. Wer sich im Vorfeld nur ein bisschen informiert hat, konnte ziemlich schnell selber darauf kommen, woher dieser Apokolypse-Wind geweht hat. Natürlich ging es auch bei diesem Weltuntergang primär um Auflagen, Geld und Einschaltquoten. Die ganzen Esoteriker konnten mal wieder ihre Bücher verkaufen, die Medien hatten ein dankbares Thema oder auch Psychologen dürften sich über leere Praxen kaum beschwert haben. Unterm Strich war der 21.12.2012 also für viele Leute ein sehr gutes Geschäft. Vergessen wurden dabei ein bisschen die Kinder. Bei Hotline-Nummern haben die scheinbar am meisten angerufen, weil sie verunsichert waren. Nicht zuletzt, weil vermutlich oft auch die Eltern sich nicht wirklich mit dem Thema befasst hatten. Und wenn nun halt mal der ganze Tag im TV RTL läuft, dann hilft das in Sachen Aufklärung auch nur wenig... 

Zum Glück gab es aber auch genug seriöse Medien und Wissenschaftler, denen es am Herzen lag, die Menschen aufzuklären. Darüber, dass in dem ominösen Maya-Kalender aber auch gar nichts von einem Weltuntergang am 21.12.2012 steht oder es gestern (ausser Wintersonnenwende) keine besondere Konstellation der Planeten gab oder dass Psy und sein Gangnam-Style-Video zwar inzwischen eine Milliarde Views haben (Apokalypsen-Angst sei dank), der Südkoreaner aber weder ein vom Teufel gesandter Reiter, noch der Heilsbringer ist. Schlussendlich ist aber auch der Milliardärssohn Psy nur ein Gewinnler der Angst. 

Ziemlich cool fand ich das JRZ-Team von SRF3. Da hat man sich den wichtigen Dingen im Leben verpflichtet und die ganze Woche über fleissig Geld gesammelt. Und liess sich dabei auch von der Welteruntergangshysterie nicht vom Weg abbringen. Das nenn ich mal professionell und seriös. Nicht so wie das ZDF oder, noch schlimmer, ZDFNeo, wo man mit "Stars" wie Micaela Schäfer - ihr Pamphlet für die Nacktheit war an Peinlichkeit kaum zu überbieten, davon dass es hätte sexy sein sollen, wollen wir gar nicht erst reden - in den Untergang feiern wollte. Ging mächtig in die Hose. 

Nun, jetzt kann ich es ja sagen, es tut mir leid, dass es gestern nicht geklappt hat und ihr doch alle so darauf gewartet habt. Aber ich hatte leider echt keine Zeit, mich auch noch um den Weltuntergang zu kümmern. Zudem wollte ich Tim Benzko nicht in die Quere kommen, immerhin konnte er so beweisen, dass er wirklich die Welt retten kann. Und das ist gut so! 

In diesem Sinne, an dieser Stelle schon einmal frohe, lustige, besinnliche Weihnachten. Man möge mir verzeihen, dass der Blog in letzter Zeit ein bisschen vernachlässigt wurde, aber eben, seit ich wieder aktiv und regelmässig auf Zeitungspapier schreibe, muss die virtuelle Welt halt ein wenig darunter leiden. Ihr findet mich, falls ihr mich suchen solltet, aber weiterhin auf Facebook, Twitter oder - wenn auch seltener - hier. Denn so ganz ohne Social-Web2.0-Life geht es ja dann auch nicht. Joyeux Noel 2012 und lasst euch vom nächsten Weltuntergang nicht wieder verrückt machen.

19. Dezember 2012

"Herr Ober, zahlen bitte!" - der Jahresrückblick 2012

Das Jahr neigt sich schon wieder dem Ende zu. Mit etwas Glück erleben wir sogar Weihnachten und Silvester - sofern uns die Mayas gut gesinnt sind. Ganz ehrlich? Ich kann den Quatsch nicht mehr hören. All die Esoteriker und Sektenbrüder und Geldmacher haben es tatsächlich geschafft, dass die Welt durchdreht und insofern Panik ausbricht, als dass ich jeden Tag eine Schlagzeile von einem Massaker oder einem Amokläufer lesen muss. Und es wird bis Freitag bestimmt nicht weniger werden. Nun gut, blicken wir zurück auf das Jahr 2012. Der Rückblick wird nicht so ausführlich werden, wie auch schon. Da ich regelmässig auf Zeitungspapier schreibe, erlebt der Blog seit Sommer eine Baisse. Aber da muss er durch. Und ihr auch. 

Musik live

Ein gutes Jahr, das 2012! Da war das grossartige Konzert von Herbert Grönemeyer in Zürich, aber auch Sophie Hunger in den Docks von Lausanne ist ein grosses Ausrufezeichen wert. Beide Konzerte waren der absolute Hammer. Gut war auch Glen Hansard in Zürich, wenn auch das Lokal - Kaufleuten - eine Katastrophe war. Während über 2 Stunden keine Getränke zu verkaufen ist eine Frechheit. Vor allem dann, wenn das Barpersonal während dieser Zeit der Meinung ist, es müsse Gläser reinigen und Geschirr einräumen. Was dann wesentlich mehr Lärm erzeugt, als ein Bier zu zapfen. Aber eben, Kaufleuten halt. Ach es waren so viele Konzerte in diesem Jahr: Baby Jail toll. Dan Mangan super! Triggerfinger wow! Stephan Eicher bingo! Züri West genial! Die Konzertreihe in der Tuchlaube Bar ist weiter gewachsen und eine wertvolle Institution in Aarau geworden. Aber ich wette, ich habe Dutzende gute Auftritte vergessen... Tut mir leid. Ah nein, Reto "Tögg" Hochstrasser, Isa Gautschy mit Thomas Ledermann und Rappel möchte ich noch erwähnen, welche allesamt am 24. August, an unserem Hochzeitsabend im Roschtige Hund, zu überzeugen wussten! 
 
Musik ab Konserve

Viele CDs wurden auf den Markt geworfen, es vergeht kein Tag an dem nicht ein "Künstler" sein neuestes Werk veröffentlicht. Das meiste davon: Müll! Klar, so ein "Gangnam Style" ist witzig, aber auch nur beim ersten und zweiten Mal, danach nervt es. Wie die meisten Songs, man hört sie zum ersten Mal und findet: "Nicht schlecht" - bis die Radiostationen die Lieder entdecken und sie in die Hot Rotation nehmen, dann kannst du sie rauchen. Schade. Darum läuft bei mir fast nur noch "Spotify", da hab ich mein eigenes Radio und erst noch keine nervigen Moderatoren. Dass es nicht immer nerven muss, wenn im Radio gequatscht wird beweisen übrigens - meine Meinung - Nadja Hönegger und Franziska Von Grünigen. Zwei angenehme Stimmen mit gutem Humor. Aber zurück zu der Konservenmusik: Cro ist mir positiv aufgefallen, irgendwie erfrischend der Typ und seine Musik. Das neue Album von Sophie Hunger ist mein persönliches Album des Jahres, zumindest lief es am meisten auf meinem iPhone. Dann so Sachen wie Macao mit "Una Sola Voz", gefällt durchaus, aber eben, läuft nun auch im Radio. Gleiches gilt für meli Sandé, die aktuelle Rihanna-Single, Mumford and Sons, Haim, Icona Pop, C2C oder Imany - alles gute Tracks, aber nur im Mass. Eine Erwähnung verdienen sicherlich auch die Toten Hosen, die auch nach einem Vierteljahrhundert immer noch für geniale Texte und Musik stehen. Das neue Album von Stephan Eicher hat mich ein wenig enttäuscht, genau so wie das von Robbie Williams. Trotzdem sind die Karten für beide Konzerte 2013 gekauft und ich freue mich! Gegen Ende des Jahres sind mir noch 3 Namen aufgefallen, die ich gerne ins neue Jahr retten will: Alex Hepburn, Fiva & das Phantom Orchester und Macklemore & Ryan Lewis.

Technik

Wir schauen seit diesem Jahr vermehrt digital fern. Alte Technologien wurden durch neue ersetzt und auch die Replay-Funktion hat sich durchgesetzt. Ganz im Gegensatz zum 3D, das immer noch irgendwie eine Randerscheinung ist. Da können die grossen Hollywoodstudios noch so viele Filme auf den Markt schmeissen, bei denen die Handlung weniger wichtig ist, als die Effekte. Natürlich waren die Tech-Highlights des Jahres, einmal mehr, die neuen Apple Produkte: das iPhone 5 und das iPad Mini. Beides gekauft, beides täglich im Einsatz und beides macht Spass. Über ein neues Auto, welches technisch ebenfalls neue Massstäbe setzt - ist auch nicht schwer nach einem 11 Jahre alten Smart - wollen wir an dieser Stelle noch nicht spekulieren. Es ist ja ein Rückblick und kein Ausblick.

Games

Naja, diese Rubrik fällt mager aus. Ich habe zwei, drei alte PS3-Spiele wieder entdeckt. Die neuen FIFA-Spiele find ich nicht wirklich gelungen. Wenn ich zocke, dann im Zug übers iPad Mini oder in einer Pause auf dem iPhone. Aber auch das eher selten. Nein, ganz im Gegenteil: ich habe mir unlängst eine Brettspielbox bestellt, mit "Mensch ärgere dich nicht", "Leiterlispiel" und weiteren Klassikern. 

Medienthemen

Gab es ausser dem Weltuntergang noch ein anderes Thema, welches durch ALLE Medien geschleift wurde? Beim DRS3, welches ja jetzt SRF3 heisst und mit dem gleichnamigen TV-Sender verwechselt werden kann, hat man Twitter entdeckt. Auch der Papst zwitschert jetzt. Sex war immer ein bisschen Thema dieses Jahr in den Medien, sei es durch "Shades Of Grey" oder die 16jährigen Prostituierten in der Schweiz - welche nun endlich verboten werden! - oder die neue Sextante beim Blick oder irgendwelche C-Promis im Playboy. Aber eben, Sex sells und wenn gar nichts mehr geht, dann frisst der Teufel fliegen. Ah ja, Kate Middleton ist schwanger und wurde zuvor nackig fotografiert. Da gab es auch kein Blatt, welches uns das nicht mitteilen musste. 

Bücher

Oh, viel hab ich nicht gelesen. "Shades Of Grey" war mir zu langweilig. Erotik für Teenies oder so, jedenfalls hab ich das Geschrei um das Buch nicht verstanden. "Safeword" von Nala Martin bietet da schon mehr zu diesem Thema. "Er ist wieder hier" von Timur Vermes erzählt, wie es wäre wenn Adolf Hitler im Jahr 2012 wieder da wäre - vorgelesen von Christoph Maria Herbst. Aber sonst hab ich mehr selber geschrieben, als gelesen. Okay, Zeitungen und Zeitschriften natürlich. Ausschliesslich übers iPad übrigens nur noch, sogar "unsere" Aarauer Nachrichten - Woche für Woche bequem als E-Paper.

Kino

Ja klar, "Ziemlich beste Freunde" hat auch mir gefallen - auf französisch! "Ted" fand ich irgendwie witzig. Die Twilight-Fortsetzung hat mich dafür eher enttäuscht, da konnte auch Kristen Stewart nichts mehr daran ändern, dass ich mich gelangweilt habe. Eigentlich hab ich ein paar Filme gesehen, aber scheinbar war die Qualität eher mittelmässig. Anders kann ich mir es nicht erklären, dass mir in diesem Moment so ziemlich gar kein Film mehr einfallen will. Dafür hab ich mir die komplette Alfred Hitchcock Box geleistet und auch von 007 fehlt mir seit diesem Jahr kein Film mehr auf DVD. Obwohl ich den neuesten Film wiederum boykottiert habe, Daniel Craig ist kein Bond!

Politik und Wirtschaft

Der US-Wahlkampf stand bestimmt im Mittelpunkt, die Wiederwahl von Obama ist ein Glücksfall für die Weltpolitik. Der Steuerstreit mit Deutschland scheint endlos zu sein, ebenso wenn es um Fluglärm geht. Dafür haben unsere nördlichen Nachbarn einen neuen Bundespräsidenten, ebenfalls eine sehr gute Wahl - finde ich! Die bekannten Krisenherde dieser Welt haben sich auch 2012 nicht wirklich beruhigt. Im Fall vom Nahen Osten ist sogar eher das Gegenteil zu behaupten. In Sachen Wirtschaft hat Griechenland zwar gestern wieder ein besseres Rating erhalten, es bleibt jedoch fraglich, wie lange die EU noch Geld in dieses Land buttern wird. Und wie lange es sich Deutschland noch leisten kann, Pleite-Staaten zu subventionieren.

Sport

Fussball EM, naja ging so, oder? So wirklich überzeugt hat mich das in Polen und der Ukraine ja nicht. Am Schluss standen sowieso die falschen Teams im Finale. Umso erfreulicher die Entwicklung vom FC Aarau. Und wenn das mit dem Stadion nun noch klappen würde, dann könnte man sich ja gar auf einen Aufstieg vorbereiten. Bei den Olympischen Spielen gab es den einen oder anderen Freudenschrei zu verzeichnen, die Leistungen der Sportler waren zum Teil überragend. Zum Kotzen dagegen die Lügenstory von Lance Armstrong! In diesem Blog war vor Jahren schon zu lesen, dass dieser doofe Ami bescheisst wie kein anderer Radsportler. Und siehe da, endlich konnte man es ihm beweisen und er kann sich seine Tour de France Titel abschminken. Richtig so! Besser macht es Roger Federer, er ist und bleibt der wohl grösste Schweizer Sportler aller Zeiten und es macht immer wieder Freude, ihm beim Spielen zuzuschauen. Zum Skisport sag ich jetzt mal nichts... ausser Gute Besserung Lindsay Vonn und frohe Pension, Didier Cuche! 

TV

Ach was soll man sagen... "Wetten dass..." lebt dank Lanz wieder, die Kritiker verstummen allerdings nicht. So dass die Zukunft des ZDF-Flaggschiffs unsicher bleibt. Den ganzen Castingshow-Müll kann ich nicht mehr sehen, ebenso all die bescheuerten Serien, welche Tag für Tag gezeigt werden. Weg damit! Spielfilme schau ich nur noch Pay-Per-View oder ab DVD. Ohne Werbung und dann, wann ich Zeit und Lust habe. Ebenso abschaffen sollte man all die Asi-TV-Dokus, ob ein Bauer eine Frau sucht oder Makler Häuser verkaufen, jemand verklagt oder vermisst wird, interessiert mich nicht im Geringsten. Katastrophe! Und auch die Raab-Events haben ihren Reiz verloren, leider. Genau so wie Harald Schmidt nur noch selten witzig ist, daran ändert auch sein Sendeplatz auf Sky Atlantic nichts. Fakt ist, auch 2012 hat das Fernsehen das Niveau weiter sinken lassen. Meine persönlichen Freuden sind Sendungen wie "Willkommen Österreich" mit Stermann und Grissemann oder "Roche und Böhmermann" oder "Bauerfeind". Solche Perlen sind aber selten und oftmals nur auf Sendern wie ZDFNeo oder EinsFestival zu finden. Egal, dafür haben wir ja gefühlte 1342 TV-Sender. In HD. Who cares? 


Bye Bye 2012

Xaver Unsinn, Hockeytrainer
Whitney Houston, Sängerin
Hazy Osterwald, Musiker
Lucio Dalla, Sänger
Timo Konietzka, Fussballtrainer
Claude Miller, Regisseur
Ferdi Porsche, Autodesigner
Walter Roderer, Volksschauspieler
Kurt Felix, TV-Legende
Donna Summer, Sängerin
Robin Gibb, Sänger
Vladimir Krutow, Eishockeyspieler
Rodney King, US-Polizeiopfer
Ernest Borgnine, Schauspieler
Silvia Seidel, "Anna" 
Scott McKenzie, Sänger
Tony Scott, Regisseur
Neil Armstrong, Mann im Mond
Martin Goldstein, Dr. Sommer
Maria Becker, Schauspielerin
Corrie Sanders, Boxer
Dirk Bach, Komiker
Erhard Wunderlich, Handballer
Helmut Haller, Fussballer
Harry Valérien, Sportreporter
Sylvia Kristel, "Emanuelle"
Larry Hagman, "J.R."
Dave Brubeck, Jazzmusiker
Ravi Shankar, Musiker
Michael Clark Duncan, Schauspieler

20. November 2012

Grönemeyer & The Slow Show

Zwei Konzerte innerhalb von 24 Stunden: Erst (nach Moules et Frites im Les Halles) der Herbert Grönemeyer im Maag in Zürich am Sonntag, vor ca. 2500 Fans. Gestern dann The Slow Show aus Manchester in der Tuchlaube, vor knapp 100 Zuhörern. Zweimal Musik der Sonderklasse, wenn auch nicht vergleichbar. Während Grönemeyer seit 30 Jahren Hallen und Stadien rockt, befinden sich die 7 Mitglieder von The Slow Show in diesen Tagen zum ersten Mal ausserhalb von UK. Kein Wunder, die Band, deren Name übrigens von einem Song von The National stammt, ist erst seit einem Jahr beisammen und wagt sich so langsam an ein grösseres Publikum heran. Wie Grönemeyer damals, vor 30 Jahren als er im Berliner Quartier Latun vor 14 Leuten gespielt hat. Inklusive 4 Zugaben. Zahlreiche Alben später, also 2012, konnte das Publikum am Sonntag wünschen, welche der unzähligen Perlen, es live hören wollte. The Slow Show waren gestern mit 2 EP's am Start, das Repertoire war entsprechend etwas schneller erschöpft. Trotzdem, diese Band hat ein gewaltiges Potential. Der Sänger überzeugt mit seiner starken, tiefen Stimme. Die Songs haben Tiefgang, einzig über die Rolle der hübschen, blonden Frau kamen etwas Zweifel auf. Nette Delp, mehr nicht. Und Deko haben die Herren, gar nicht nötig. Ihr Debütalbum wird 2013 für Furore sorgen und Gratiskonzerte im kleinen Rahmen, wie gestern in der Laube, werden der Vergangenheit angehören. Gurten, Paléo und Co lassen dann grüssen. Wetten?





10. November 2012

Nobelpreis für Malala

Die Geschichte dieses Mädchens kann nicht oft genug erzählt werden: Malala Yousufzai (15) wollte, dass sie und andere Mädchen in Pakistan das Recht auf Schulbildung erhalten.Sie bezahlte diese Forderung mit einem Kopfschuss durch die Taliban. Die Menschenrechtsorganisation „Change“ fordert nun den Friedensnobelpreis für Malala. 80 000 Menschen haben sich der Initiative bereits angeschlossen. Darunter auch der britische Premierminister David Cameron.

8. November 2012

We Want You!

Also, her mit Deiner Bewerbung: Du bist Blogger, Hobbyschreiberling, gelangweilter Kantischüler, übermotivierte Lehrabgängerin... oder sonst auf der Suche nach einer Veränderung? Dann zögere nicht und wage den Sprung ins Haifischbecke "Medien". Im Gegenzug bieten wir Dir eine solide Grundausbildung als Rüstzeug für Deinen weiteren Weg!

Yes You Can ;-)

21. Oktober 2012

Wasserstandsmeldung

Hallo, ich bins. Erkennt ihr mich noch? Wenn nicht, wäre das verständlich. Ist ja schon eine ganze Weile her seit meinem letzten Posting. Überhaupt liegt der Schnitt der Berichte in diesem Jahr deutlich unter dem von früher. Sprich, ich habe nicht mehr wirklich Zeit mich um meinen Blog zu kümmern. 2001 ins Leben gerufen und immer mal wieder von kurzen Pausen geprägt, nagt er nun am textlichen Hungertuch. Das liegt aber nicht daran, dass ich schreibfaul geworden wäre. Ganz im Gegenteil, es hat sich lediglich der Kanal verändert. 

Vielleicht haben es ja einige von euch mitgekriegt, ich bin seit einigem Monaten Redaktionsleiter der "Aarauer Nachrichten" und der "Zofinger Nachrichten". Entsprechend besteht meine Arbeit da hauptsächlich aus Schreiben. Darum hält sich dann meine Lust am Abend noch den Blog zu füttern eher in Grenzen. Aber - wie schon früher einmal - ich kann versprechen, dass der Monsieur Fischer Blog weiterhin am Leben bleibt. Ich bin gerade dabei, mir Gedanken über seine Zukunft zu machen. Eventuell lässt sich ja meine Schreibarbeit für die Zeitung mit dem Blog direkt verbinden. Blogähnlich ist das wöchentliche "à propos" auf der letzten Seite, nachzulesen online hier:

http://zehnder-aarauer-1.che.newsmemory.com/

Wer sich allgemein über unser Tun informieren möchte, gibt unserer FB-Seite ein "Gefällt mir" und bleibt auf dem Laufenden. In den nächsten Monaten wird so einiges passieren, so viel darf ich verraten: 

https://www.facebook.com/AarauerNachrichten

Wer also mal eine gute Geschichte oder ein spannendes Thema hat, einfach melden. Aber auch ausserhalb der Redaktionsräumlichkeiten ist in den letzten Monaten so einiges passiert. Ich bin zum Beispiel seit August glücklich verheiratet. Wir haben viele Konzerte erlebt, das letzte am Donnerstag von Glen Hansard im Kaufleuten, dazu stehen diverse Events an. Unter anderem Sophie Hunger, Herbert Grönemeyer oder Stephan Eicher live. Und - wenn auch noch in weiter Ferne -Emil Steinberger. TV-technisch kann ich gar nicht so viel erzählen, ausser "Wetten dass..." ist vieles an mir vorbeigegangen. Ich schau ja schon nicht einmal mehr die Simpsons. Und vom Fight zwischen Sido und Heinzl hab ich auch nur in der Zeitung gelesen. Okay, Fussball. Da schalt ich gerne mal wieder ein. Bevorzugt natürlich immer noch die Franzosen, aber auch die Deutschen machen Laune und die Schweiz ist auch gut im Strumpf. Das gilt auch für den FC Aarau. Gratuliere! Jetzt muss der Aufstieg einfach eingetütet werden. Erst recht weil das Motto zur Silvesterfeier in der Stadt Aarau heisst: "Aarau steigt auf!". Na los jetzt. Und dann könnte ich an dieser Stelle noch zahlreiche tolle CD's empfehlen. Aber dafür fehlt mir grad die Lust.. und die Zeit. Aber eben, ich komme wieder. Keine Frage. Bis dahin, einen wunderschönen Herbst und schaut, dass ihr unsere Zeitung in euren Briefkasten kriegt. Und falls das aus Distanzgründen nicht klappt, schenkt uns eure Aufmerksamkeit über Facebook. *liebschau*

5. September 2012

Hajde, pužu golacu!

Lasst uns feiern. Am kommenden Samstag im KiFF gibt es eine Party, die man sich nicht entgehen lassen darf. das B-Ekspress Team lässt Gäste aus London einfliegen und die hauen kräftig auf den Putz. Tickets gibts im VVK oder hier... 


28. August 2012

Torfeld Süd News: Es geht voran! Oder?

Die HRS Real Estate AG reicht das überarbeitete Bauprojekt zur Bewilligung ein. Es berücksichtigt die heutigen Anforderungen an ein modernes und funktionales Fussball-Stadion, beinhaltet kulturelle anstatt polysportive Mantelnutzungen und umfasst neue Bauten im Ostteil des Stadtteils Torfeld Süd. Mit der Baubewilligung ist im Laufe des nächsten Jahres zu rechnen, was eine Fertigstellung im 2015 ermöglicht.
Das neue Aarauer Fussball-Stadion, im ehemaligen Industriegebiet Torfeld Süd, ist ein wichtiger Teil dieses Stadtentwicklungsschwerpunkts. Es steht gut sichtbar an der Bahnlinie Zürich-Bern, an der neu trassierten Wynental-Suhrentalbahn (WSB) und an der projektierten neuen Einfallachse des Individualverkehrs aus Richtung Osten. Das Gebäude nimmt eine prägende Position im Stadtgefüge ein und integriert sich gekonnt in die Gebietsplanung – reiht sich in industrielle und gewerbliche Nutzungen ein und grenzt an Wohn- und Gewerbebauten.

Die heutige Baueingabe umfasst den im Zentrum stehenden Stadionkomplex mit integrierten Dienstleistungs-, Verkaufs- und Freizeiteinrichtungen, einem Bürogebäude an der Unteren Torfeldstrasse sowie einem Wohngebäude entlang der Florastrasse. Verbunden sind die drei Bauten über eine Plattform, die auf der Südseite die Stadionerschliessung ermöglicht und die zentrale Anlieferung und Stadionzufahrt überdeckt.
Schlanker wurde das Projekt dank einer einfacheren und klareren Gebäudestruktur, die durch den Verzicht der polysportiven Mantelnutzung und konsequenter Auslagerung der Büronutzung möglich wurde. Die formal einfache und klare Architektursprache wie auch die gewählte Materialisierung geben dem Gebäude die schmucke Präsenz und Leichtigkeit.

Das architektonische Konzept richtet sich nach den wechselnden Bedürfnissen: Alltag, Freizeit und Veranstaltung. In den Erd- und Untergeschossen sind Publikumsnutzungen für Einkaufen, Gastronomie, Freizeit und Kultur platziert. Die Stadtloggia als Vorzone ist als öffentlicher Raum ausgebildet – ein Ort zum Verweilen, der als Foyer genutzt werden kann. Intern verbindet ein grosszügiges Atrium die verschiedenen Bereiche. Die FC-Aarau-Fans finden Zugang zum Stadion und zur neuen Geschäftsstelle über die neue Plattform, die auch als Treffpunkt dienen soll. Darüber befindet sich das multifunktionale Stadion mit den notwendigen Räumlichkeiten gemäss Anforderungskatalog des Schweizerischen Fussballverbandes. Die steilen Tribünen, die kompakte Innenfassade und der als Scheinwerferträger ausformulierte Dachrand erzeugen trotz der relativ geringen Stadiongrösse eine stimmungsvolle Wirkung.

Die verschiedenen "Welten", wie Sport, Einkaufen, Kultur und Freizeit finden ihren Zusammenhalt in der Gebäudehülle. Die formal einfache und klare Architektur mit konsequenter konstruktiver Umsetzung und Materialisierung wird den mannigfachen Ansprüchen an Robustheit, Prägnanz, Erkennungswert Identifikation und Ästhetik sowie Massstäblichkeit gegenüber der Nachbarschaft gerecht. Die raumhaltige Konstruktion in Kombination mit einer grossen Durchlässigkeit evoziert je nach Standort des Betrachters verschiedene Ansichten und Interferenzen. Diese Transparenz lässt die eingefärbte Untersicht der Stadiontribüne bei Veranstaltungen leuchten. Die Farben symbolisieren mit Rot die Stadt Aarau beziehungsweise den FC Aarau und mit einem dunklen Rostbraun das angrenzende Schienenfeld.

Dank den konzentrierten Zufahrten aus der Unteren Torfeldstrasse ist das angrenzende Wohnquartier vom Anlieferungs- und Besucherverkehr gut geschützt. Zwei Buslinien, zwei Bushaltestellen und die projektierte WSB-Haltestelle unmittelbar vor dem Stadion, erschliessen das Gebiet mit ÖV optimal. Das Baueingabeprojekt erbringt den Nachweis über genügend Parkierungsmöglichkeiten zu unterschiedlichen Nutzungszeiten. Die für Fussballspiele benötigten Parkplätze in Gehdistanz zum Stadion sind vertraglich gesichert. Die Auswahl der Parkplatzstandorte genügt den quantitativen Anforderungen und nimmt Rücksicht auf die Bedürfnisse von Veranstaltungsbesucherinnen und -besuchern sowie auf die der Wohnbevölkerung.

Das Baueingabeprojekt berücksichtigt die heutigen Anforderungen und Sicherheitsbestimmungen innerhalb des Stadions. Das Auf- und Abmarschkonzept beinhaltet einen Massnahmenkatalog zur Reduktion von Gefahren und Risiken bei Fussballspielen (Sachbeschädigungen, Ausschreitungen, Littering). Es nimmt die heute aktuellen Vorgaben und Sicherheitsbestimmungen auf und legt dar, wo und wie diese mit organisatorischen, signalisationstechnischen, baulichen sowie ordnungsdienstlichen Massnahmen umgesetzt sind. Angesichts der Bemühungen von Bund und Kanton um wirksame Massnahmen werden zurzeit zusätzlich Alternativen geprüft.

Mit den heute eingereichten Unterlagen wird den Einwendungen, die im Zusammenhang mit der öffentlichen Auflage des Zonen- und Gestaltungsplans sowie des ersten Bauprojekts geäussert worden sind, soweit möglich Rechnung getragen. Die Baueingabe entspricht den Vorgaben der am 11. Mai 2011 genehmigten Nutzungs- und Sondernutzungspläne. Nach einer formellen und inhaltlichen Prüfung der Eingabeunterlagen und der Profilierung wird das Stadtbauamt das Baugesuch publizieren. Mit einer Baubewilligung kann je nach Anzahl und Art von Einwendungen in der ersten Hälfte 2013 gerechnet werden, sodass eine Inbetriebnahme im 2015 möglich wäre.

Quelle: Stadt Aarau

21. August 2012

Ein Prosit der Gemütlichkeit






Ich muss an dieser Stelle mal ein ganz besonderes Getränk erwähnen. Eins das ich mag. Und vor allem eines, das hier bei uns so ziemlich keiner kennt. A propos kennen. Wer kennt das nicht ? Der Magen wird mit leckerem Essen über alle Massen strapaziert und beginnt dann zu "schmerzen". Normalerweise bin ich ja nicht unbedingt der Likörtyp, bevorzuge eher einen Grappa oder einen gute Wodka, aber dieses Zeugs habe ich dann - zusammen mit lieben Menschen -  zum ersten Mal gekostet. Nun, ich muss zugeben, man hat mich vor dem ersten Genuss vor den Folgen gewarnt, aber ich habe sie überhört. Man ist ja schliesslich gross genug. Egal, es war dann halt so und da musste ich durch. 

Der Name des Gebräus ist schlicht und einfach "Wilthener Gebirgskräuter". Bis dahin war mir dieses Getränk total unbekannt. Aber man hat uns die Flaschen aus dem Osten Deutschlands mitgebracht und natürlich wollte ich diesen Kräuterschnaps ausprobieren. Das ist nun ein paar Monate her und inzwischen bin ich ein heimlicher Fan, vermutlich der Einzige in der Schweiz. In der Bar steht immer ein Fläschchen parat. Da wo früher noch der Averna oder der Appenzeller standen. Aber für nicht einmal 5 Euro lohnt sich der Wilthener durchaus, zumal er viel besser schmeckt als die mir bisher bekannten Sachen. Wie der Name schon sagt, handelt es sich hier um einen Gebirgskräuterlikör. Er ist sehr rund und weich im Geschmack, sonst hätte ich wahrscheinlich auch nur den einen getrunken. Der Geschmack hat mir von Anfang an zugesagt. Er ist schön satt braun in der Farbe und sieht dadurch irgendwie auch noch schön aus. Aber wer schaut vor dem Trinken schon auf die Farbe... 

Der Wilthener ist in meinen Augen auch nicht so süss wie man das eigentlich vom Likör kennt, das hat mir beim ersten Kontakt auch gleich zugesagt. Aber auf jeden Fall war er mild , jedenfalls meint man das, weil man durch die subjektive Süsse im Likör den Schnapsanteil nicht so schmeckt. Und wenn man bedenkt, dass dieses leckere Likörchen doch satte 32% an Alkohol hat , dann ist das schon eine gute Hausnummer. Fazit: Man sollte nicht sooooo viel davon trinken, was ich natürlich niemals tun würde, denn sonst weiss man ihn gar nicht mehr zu geniessen. You know what i mean...


Und ja, ich werde den Naps diese Woche vermutlich noch mehrfach geniessen.

19. August 2012

Mida '12: Der Countdown läuft!

Ein ganz kleines bisschen gezittert haben sie ja schon, die Organisatoren von „Musig i de Altstadt“. Aber dank der grossen Unterstützung aus der Bevölkerung waren alle Zweifel hinsichtlich der achten Auflage des Festivals schnell beiseite geräumt und so darf sich die Kantonshauptstadt auch in diesem Jahr zwei tolle Tage freuen.

Ein paar tausend Franken haben zu Beginn des Sommers gefehlt. Über einen Facebook-Aufruf konnte dieses Geld aber innert kürzester Zeit aufgetrieben werden, so dass OK-Präsidentin Rosi Luongo schon früh aufatmen und die Organisation des Festivals vorantreiben konnte: „Wir wissen die breite Unterstützung zu schätzen und können nur Danke sagen!“, meint sie auf die grosszügigen Spenden angesprochen. Eben dank dieser Unterstützung aus der Bevölkerung und dem Vertrauen der teilnehmenden Bands und Wirte ist es dem OK auch in diesem Jahr wieder gelungen, ein breites Spektrum an Musik nach Aarau zu holen.

Am Freitagabend gilt es zum Beispiel die Gäste aus Zofingen zu erwähnen, die legendären Bluesaholics. Seit Jahren stehen sie für handgemachte Musik der Spitzenklasse, gespickt mit guter Laune und einem gewissen Witz. Wer die Mannen um Zobi und Co. einmal live gesehen hat, der wird sie so schnell nicht vergessen. Entsprechend gebührt ihnen die grosse Bühne in der Markthalle. Musik aus der Vogelperspektive gibt es zuvor in der Café/Bar Tuchlaube: Heinz de Specht! „Mit dem dritten Liederprogramm «schön» ist Christian Weiss, Daniel Schaub und Roman Riklin der nächste Geniestreich gelungen. Wiederum reiht sich Ohrwurm an Ohrwurm, werden berührende Melodien mit messerscharfen Texten zu zeitlosen Songperlen verknüpft.“, so zumindest schreibt das St. Galler Kleinkunsttrio selber über sich. Ihre irrwitzigen Auftritte bei Viktor Giacobbo und „Jede Rappe zählt“ bestätigen diese Aussage. Gleich danach geht’s in der Tuchlaube ebenso verrückt weiter, die Berner Guerilla-Rocktroubadouren Tomazobi sind seit 10 Jahren landesweit unterwegs und machen dank „Musig i de Altstadt“ nun auch wieder einmal in Aarau Halt. Dass beim kostenlosen Aarauer Musikfestival jeder Musikrichtung ihren Platz hat beweisen „Roggehuuse“, sie spielen im Restaurant Sevilla Volksmusik, während im 3. Stock „Mediate Souls Production“ ihre Fans mit Hip Hop Soul und Funk versorgen oder „Cathryn“ im Platzhirsch mit ihren Singer/Songwriter-Qualitäten überzeugt.

Nicht weniger abwechslungsreich kommt der Samstag daher. Los geht es bereits am Nachmittag, wenn die „Altstadt Marching Band“, unter der Leitung von Peter Roschi, durch die Gassen zieht und gute Stimmung für bevorstehenden Abend verbreitet. Aber auch die Musikschule Aarau und ein Kinderkonzert der „Leierchischte“ stehen bereits um diese Zeit auf dem Programm. Am Abend dann dürfte dem Musikfan die Entscheidung schwer fallen, wo er seinem Hobby frönt. Wer letztes Jahr den mit der Orgel begleiteten Stummfilm in der Stadtkirche verpasst hat, kriegt in diesem Jahr eine neue Chance, diesen Geheimtipp zu erleben. Die auf der Westempore stehende Orgel mit ihrem Prospekt aus dem Jahr 1756 ist in musikalischer wie in gestalterischer Hinsicht eine Kostbarkeit und Organist Johannes Fankhauser holt aus dem Instrument so manch unerwarteten Ton heraus. In der Markthalle geht es zur gleichen Zeit nicht weniger dramatisch zu und her: Das Berner Duo Gamebois überzeugt mit Kreativität, Soul und Elektro mit Streetcredibility. Ruhigere, aber nicht weniger gute, Klänge gibt es danach in der Markthalle auf dem Färberplatz zu hören: Heidi Happy aus Luzern überzeugt mit grossartiger Stimme und melodiösem Gitarrenspiel. Pop/Folk vom Feinsten!

Insgesamt treten an den zwei Tagen Ende August (24./25.) weit über 30 Bands, verteilt auf zahlreiche Bühnen in der ganzen Aarauer Altstadt, auf. Das musikalische Spektrum lässt auch bei "Musig i de Altstadt" Ausgabe 2012 keine Wünsche offen. Es gibt Rock, Pop, Folk, Elektro, Latin, Indie/Punk, Weltmusik, Ländler, Hip Hop, Singer/Songwriter oder Chansons... für jeden Musikgeschmack wird also etwas geboten. Es empfiehlt sich darum, die Aargauer Kantonshauptstadt am letzten Weekend im August auf musikalische Art und Weise zu entdecken. An jeder Ecke der Altstadt wird zwei Tage lang musiziert, vor oder aus jedem Lokal wird toller Sound erklingen. Neben der Musik haben die Aarauer Wirte an den zwei Tagen für ihre Gäste traditionell spezielle Drinks und Speisen im Angebot.

Eine Übersicht über alle Bands, Künstler und teilnehmenden Lokale gibt es auf der Webseite von „Musig i de Altstadt“: www.mida-aarau.ch. Um das Festival auch in den kommenden Jahren gratis anbieten zu können und die Zukunft längerfristig zu sichern, sind die Organisatoren auf der Suche nach neuen Sponsoren und Gönnern. Eine Übersicht über die Leistungen gibt es ebenfalls auf der erwähnten Homepage oder direkt bei rosi@mida-aarau.ch.

Achtung: Das Festival ist auch in diesem Jahr für die Besucher kostenlos, es gibt aber zum ersten Mal die sogenannten „Festival Charm“ zu kaufen. Für CHF 29.—, aus echtem Silber gibt dieses limitierte Schmuckstück am Festival zu kaufen.

18. August 2012

Madonna in der Schweiz entdeckt!

Sie ist gelandet, ich hab sie gesehen. Noch vor ihrem Konzert von heute Abend in Zürich ist mir Madonna quasi erschienen. Und natürlich möchte ich euch das Foto nicht vorenthalten. Bitte sehr. Und nein, ich gehe sicher nicht ans Konzert.

17. August 2012

Back In USSR!

Ein im Stolz verletzter Diktator kennt keine Gnade. Die Pussy Riot Girls wurden verurteilt und weggesperrt. Dosvedanje Meinungsfreiheit! Regimegegner werden in Arbeitslager gesteckt, andersdenkende Menschen verhaftet, Demonstranten vor dem Gerichtssaal niedergeprügelt. Da nützt es dir auch nichts, wenn du mal Schachweltmeister warst und Kasparov heisst. Und so etwas nennt sich also Demokratie? Die verlogene, konservative Kirche und die ebenfalls verlogene, mächtige Politik haben in Russland eine unheilige Allianz geschlossen. Der Westen? Der schaut zu. Wie beim Abschlachten in Syrien. Welches ebenfalls von Putin unterstützt wird: Путин, пошёл на хуй!

13. August 2012

Lauf, Usain lauf!

Die olympischen Spiele 2012 in London sind gar nicht vorbei. Die grosse Abschlussfeier war nur ein Fake: Usain rennt und siegt weiter. Auch wenn es nur im Supermarkt ist..

9. August 2012

5 cm klein und 28g leicht...

Das war Robo! Der härteste Hamster Deuschlands... er wohnte bei einer Riesenschlange, wurde von einer Katze zerfetzt, überlebte zwei Operationen, einen Herzstillstand und eine Bein-Amputation. Und nun fand ihn Frauchen leblos in seinem Käfig in Hannover. Auf dem Rücken liegend, die drei Beine in die Luft gestreckt. Robo wurde 4 Jahre unnd 8 Monate alt.

Foto: Bild.de

6. August 2012

Anna tanzt nicht mehr

Die aus der Ballett-Serie „Anna“ bekannte Schauspielerin Silvia Seidel ist tot. „Ich kann es traurigerweise nur bestätigen“, sagte ihre Agentin Cornelia Hartmann von der ZAV Künstlervermittlung gegenüber den Medien in München. Wie die 42-Jährige ums Leben kam, ist offiziell nicht nicht zu erfahren. „Wir haben keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden“, sagte dazu ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München I. Laut BILD hat man neben der Leiche aber angeblich einen Abschiedsbrief gefunden.

Seidel war als junges Mädchen mit der ZDF-Serie „Anna“ berühmt geworden. Mit 17 Jahren begeisterte sie an der Seite von Patrick Bach als talentierte Ballett-Schülerin ein Millionenpublikum. Viele Mädchen ließen sich damals von der Ballettbegeisterung anstecken. Ein Kinofilm folgte. Und es gab Preise: die Goldene Kamera und einen Bambi.

An diese Erfolge konnte Seidel später nicht mehr anknüpfen, aber sie spielte weiter. So war sie unter anderem in der ZDF-Serie „Forsthaus Falkenau“ und bei den „Rosenheim Cops“ zu sehen. Sie drehte eine Sat.1-Serie und spielte Theater. Im Herbst wäre sie nach Angaben ihrer Agentin mit einem Theaterstück auf Tournee gegangen.

Besonders tragisch, vor genau 20 Jahren hat sich Seidels Mutter das Leben genommen, sie litt an Depressionen.

Ich selber war, wie damals wohl jeder zu der Zeit, ein grosser Fan von der Figur Anna. Silvia Seidel hab ich vor Jahren gar einmal interviewt, ein Autogramm erinnert noch an dieses Treffen.

31. Juli 2012

Путин, пошёл на хуй!

In Moskau hat gestern die Hauptverhandlung im international heftig kritisierten Prozess gegen Mitglieder der regierungskritischen Punkband Pussy Riot begonnen. "Mutter Gottes, du Jungfrau, vertreibe Putin!", für diesen simplen Liedtext droht den drei Sängerinnen eine mehrjährige Haftstrafe. Zum Auftakt erklärten Nadeschda Tolokonnikowa, Maria Aljochina und Jekaterina Samuzewitsch ihre Unschuld. Sie äusserten aber zugleich Bedauern, falls ihr in einer orthodoxen Kirche aufgeführtes "Punk-Gebet" gegen den damaligen Premier und heutigen Präsidenten Wladimir Putin Gläubige verletzt habe. Ihre Anwältin Violetta Wolkowa verlas handschriftliche Erklärungen der Frauen: Der Auftritt sei ein verzweifelter Versuch gewesen, um das politische System zu ändern, hiess es in einer Erklärung in dem live im Internet übertragenen Verfahren.


Worum geht es bei der äusserst traurigen Geschichte überhaupt? Die Frauen im Alter zwischen 22 und 29 Jahren waren nach einem sogenannten "Punk-Gebet", das sie Ende Februar in der Moskauer Erlöser-Kathedrale aufgeführt hatten, im März 2011 verhaftet worden. Die maskierten Musikerinnen hatten dafür gebetet, dass Russland von dem damaligen Premier und jetzigen Präsidenten Wladimir Putin erlöst werden möge. Nadeschda Tolokonnikowa (22) und Maria Aljochina (24) - beide sind Mütter - sowie Jekaterina Samuzewitsch (29) sind angeklagt, an den Grundfesten der russisch-orthodoxen Kirche gerüttelt zu haben. Bei einer Verurteilung drohen ihnen bis zu sieben Jahre Haft. 

Die Frauen wurden gestern im selben Gerichtssaal vorgeführt, in dem auch die Verhandlung gegen den Putin-Kritiker Michael Chodorkowski stattfand. In dem voll besetzten Saal verfolgten die drei angeklagten Frauen, eingesperrt in eine Box aus Plexiglas, wie die Richterin den ersten Verhandlungstag streng führte.  Bei der Aktion habe es sich um einen Protest gegen die zunehmend autoritären Tendenzen im Land gehandelt, hiess es in einer vor Gericht verlesenen Erklärung der seit fast fünf Monaten inhaftierten Frauen. Pussy Riot sei eine politische Band, die ihr Recht auf freie Meinungsäusserung nutze. Es sei nicht Ziel gewesen, religiöse Gefühle zu verletzten, las die Verteidigerin vor. Der aufsehenerregende Prozess, in dessen Vorfeld auch mehrere Unterstützer der Künstlerinnen festgenommen wurden, wird vom Justizministerium live im Internet übertragen. Ein "Schauprozess" zur Einschüchterung der Opposition! Unterstützer riefen vor dem Gebäude "Freiheit für Pussy Riot". "Das ist politische Vergeltung und Rache", sagte der frühere Vizeregierungschef und Regierungskritiker Boris Nemzow. Menschenrechtler und andere Musiker wie Sting und die Red Hot Chili Peppers haben sich schon im Vorfeld über den Prozess besorgt gezeigt. Amnesty International forderte ebenfalls die Freilassung der Frauen. Die Musikerinnen hätten ihre politischen Überzeugungen friedlich kundgetan. Die Frauen sind von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International auch als politische Gefangene anerkannt.


Die Staatsanwaltschaft wies Vorwürfe eines politischen Prozesses selbstverständlich strikt zurück. Die von langer Hand geplante Aktion habe die Gefühle der Gläubigen verletzen sollen. Der russische Ex-Präsident und derzeitige Regierungschef Dimitri Medwedew hat im Zusammenhang mit dem Prozess zu Gelassenheit aufgerufen. Die Tatsache, dass die jungen Frauen jetzt im Gefängnis sind, sei eine recht ernsthafte Prüfung für sie und ihre Familien, sagte Medwedew gegenüber der "Times". Das Wichtigste sei aber: "Wir müssen den Abschluss der Ermittlungen und das Gerichtsurteil abwarten. Erst danach wird man sagen können, ob ein Verbrechen begangen wurde oder nicht." Der Begriff Künsterlische Freiheit ist Medwedew schweinbar unbekannt.

Meine persönliche Meinung? Kein Wunder stellt sich Russland hinter Diktatoren wie Assad in Syrien, wenn in Moskau selber ein solch machtgeiler Herrscher am Ruder ist. Wie unsicher muss Putin aber sein, dass er die drei jungen Frauen öffentlich so an den Pranger stellen lässt. Er weiss genau, dass sein Volk schon lange nicht mehr hinter ihm und seinen Taten steht und die Pussy Riots nur das sagen, was viele im Land denken. Aber eben, wie Hitler oder Stalin wählt auch Putin die Flucht nach vorne, bestraft Unschuldige für nichts um seine eigene Haut zu retten. Aber so lange Europa und die USA mit ihren eigenen Problemen beschäftigt sind und China als treuer Partner zur Seite steht, muss sich Putin keine Sorgen machen. So ist nicht davon auszugehen, dass die Unterdrückung von frei denkenden Menschen, insbesondere Künstlern oder Intellektuellen, in nächster Zeit zu Ende sein wird. Ganz im Gegenteil, nach chinesischem oder auch ukrainischem Vorbild wird noch so mancher vom Erdboden verschwinden....

Free Pussy Riot!

30. Juli 2012

Hach, das Leben ist doch kompliziert

Ende letzter Woche wollte ich mal kurz ins Elektrogeschäft und mir da zwei Leuchstoffröhren fürs Bad kaufen. Anschliessend dann im Baumarkt vorbei, da hab ich Staubsaugerbeutel und einen Klodeckel gebraucht... Nun, ich Unwissender musste mir dann an beiden Orten erklären lassen, dass es da ganz verschiedene Typen gäbe. Natürlich hatte ich mir die Marke und Typ des Staubsaugers aufgeschrieben, das hat dann aber nicht gereicht. Unten auf dem Sauger hätte es eine 12stellige Typennummer und nur über diese könne man anhand eines ca. 40seitigen Katalogs dann herausfinden, welcher der gefühlten 240 Staubsaugerbeutel zu meinem Gerät passt. Aha. Nun gut, am Schluss fand die Verkäuferin lediglich heraus, dass ich im Coop Bau und Hobby sei, wir das Gerät aber im Interdiscount gekäuft hätten. Und da müssten wir dann auch für die Säcke nachfragen... Meine Bemerkung, dass doch Bau und Hobby, Interdiscount und Fust alle zur Coop-Gruppe gehören, wollte die Verkäuferin dann nicht weiter diskutieren. Nun, ich hab die Beutel inzwischen übers Internet bestellt. Beim Klodeckel stellte sich die Frage, ob der Abstand zwischen den beiden Schrauben, welche das Teil halten, 7 oder 9 oder 13 oder doch 17 Zentimeter breit sei. Und ich dummes Kind war doch ernsthaft der Meinung, dass so WC-Deckel eine Normgrösse hätten. Denkste, das sei mal so gewesen. Früher. Heute seien aber wegen dem individuellen Design ganz verschiedene Grösssen möglich. Nun ja, halt noch einmal messen und schliesslich hat es dann geklappt. Mein Vermutung ist ja, dass die Fettleibigkeit Bequemlichkeit durch McDonalds und Co. der Menschen im Jahr 2012 dazu geführt hat, dass man die Klos hat breiter machen müssen. Aber eben, das ist nur ein Gerücht. Design klingt natürlich viel besser. Dass ich wegen der Leuchtstoffröhren durch den halben Kanton gefahren bin, erübrigt sich an dieser Stelle zu erläutern. Es hat noch Starter gebraucht und unser System wäre veraltet und man solle es doch besser ganz austauschen, aber der zuständige Stromer sei gerade im Urlaub und ob wir denn nicht nächste Woche noch einmal kommen könnten, denn man müsste die Röhren sowieso bestellen... 


Naja, immerhin kannn man sich am Weekend dann noch beim Sport ablenken. Schön wärs. Die Schweizer Fussballer spielen bei den Olympischen Spielen unter ihren Möglichkeiten. Kein Wunder, wenn alle Guten fehlen. Beim FC Aarau fragt man sich, ob es denn überhaupt Gute gibt und falls ja, in welchem Loch diese gerade stecken. Was gestern auf dem Brügglifeld geboten wurde, war schlicht eine Frechheit. Zumal der Verein selber im Vorfeld über Facebook noch von einer Wiedergutmachung geschrieben hat. Gestern musste man aber gegen das übermächtige Chiasso noch froh sein, dass man am Schluss wenigstens einen Punkt stehlen konnte. Ich bin ja mal gespannt, wie diese Saison weitergeht. Klar, es sind erst 3 Partien gespielt, aber irgendwie werd ich den Eindruck nicht los, dass da keine Mannschaft auf dem Platz steht. Zu viele Solisten und vor allem kein Leader! Darum vertrete ich weiterhin die Meinung, dass es sowohl im Tor, als auch im Mittelfeld und definitiv im Sturm noch Verstärkungen braucht. Und zwar solche, die etwas erfahrener sind, als die aktuellen Akteure. Über Marseille sag ich besser nichts. Da unten braut sich etwas zusammen, was mir gar nicht gefällt. Zahlreiche Abgänge, keine namhaften Zugänge, Geldsorgen, ein unfähiger Sportchef und ein NoName-Trainer... Einmal mehr: Chaos pur bei OM! 

Und sonst? In der Oper waren wir noch. War okay, aber leider irgendwie viel zu leise. Ich war auch schon an klassischen Konzerten, aber da war die Musik mächtiger als im Schloss. Was wohl am Wind, dem Verkehr, den Flugzeugen und so weiter lag. Jedenfalls wollte die Stimmung am Anfang nicht bei mir ankommen. Gegen Ende wurde es dan aber besser und alles in allem lohnt sich ein Besuch in Hallwyl durchaus. Das Opening von London 2012 war scheinbar auch gut, hab nur Ausschnitte gesehen und den Beatles-Paul am Schluss. Vor allem die Szene mit der Queen war noch witzig. Engländer halt. Die Spiele laufen, aber so wirklich viel hab ich noch nicht gesehen. Eben, die Niederlage der Schweizer Kicker, die Stürze von Cancellara und Giulia Steingruber und Stan The Man ist ja auch schon draussen. Hoffen wir mal, dass es Federer besser macht und unsere Mountainbiker sich ihm anschliessen. Aber eventuell kriegt mich das Olympia-Virus ja doch noch... Im Fechten hat ja Tiffany Geroudet aufgetrumpft. Und wir sind ja nicht die Einzigen ohne Medaille: Deutschland lässt grüssen! 

So, fertig mit meinem Rundumschlag. Bin gerade noch daran, meine iCloud-Bibliothek zu säubern und mit Spotify zu "synchronisieren". Klappt gut, total unkompliziert. Kann ich empfehlen. 6000 Songs übers Handy jederzeit verfügbar. Und dann fehlen immer noch ein paar Klamotten für die grosse Party am Ende des Monats. Und und und... die zweite Woche Ferien wird bestimmt nicht langweilig. Entsprechend dürfte sich die Anzahl der Beiträge hier im Blog eher im unteren Bereich bewegen. Mal sehen. Schöne Woche allerseits!

27. Juli 2012

Alles Hipster oder was?

Während die meisten Leute vor ein paar Jahren beim Begriff Hipster im besten Falle noch an Damenunterwäsche gedacht haben, ist Hipster heute zum Modewort geworden. Ja zu einer Modebewegung. Wie ich darauf komme? Nun, ich sitze aktuell gerade in der Biobadi in Biberstein und beobachte ein wenig die Leute. Und nicht selten kommt es mir so vor, als hätte man am Eingang der Badeanstalt eine Art Uniform verteilt. Schwarze Nerdbrille, auf dem Kopf ein Dutt (es Hoppi), Omaklamotten, Jutetasche und Converse-Turnschuhe bei den Frauen. Die Männer im Karohemd, enge Jeans, Tattoo, gerne auch mal einen Schnäuzer und die passenden Schuhe. Kurz, irgendwie sehen alle gleich aus. Und dass ich mit meinem Eindruck nicht ganz falsch liege zeigt die Tatsache, dass das schlaue Google über diverse Sozio-Seiten diese teilt und die Hipster-Fraktion so schildert, wie ich sie aktuell gerade empfinde. 


Die optische Erscheinung des Hipsters resultiert demnach aus der Verbindung eher altmodischer Kleidung und mehr oder weniger ausgefallener Frisuren mit dem Kleidungsstil, der in der Subkultur des Hardcore Punks, insbesondere des Emo, vorherrscht: eben zum Beispiel Holzfäller- und Flanellhemden, Nerd- beziehungsweise Hornbrillen, enge Hosen wie Chinohosen und Röhrenjeans, Vans- oder Converse-Schuhe, Tätowierungen und Piercings. Ein gängiger Vorwurf an den sogenannten Hipster ist sein als wahllos angesehenes Bedienen bei den grossen Subkulturen der 1940er bis in die Gegenwart auf der Suche nach Authentizität bei Andersartigkeit, wodurch er7sie allerdings das pure Gegenteil erreicht und selber in den Mainstream abrutscht. Die durch Äusserlichkeiten definierte Gruppierung der Hipster bildet, laut Wikipedia, eine optische Schnittmenge mit Angehörigen eher links orientierter Alternativbewegungen. Deren diverse kulturelle Interessen liegen typischerweise im Bereich moderner Kunst, Fotografie und Gestaltung, elektronischer bis alternativer Rockmusik, Independentfilm und alternativer Literatur. Kreativität und eine zumeist progressive politische Einstellung sind die dabei vertretenen zentralen Werte dieser Gruppierung, deren Vertreter selber in der Regel natürlich die Einordnung in das Schema „Hipster“ als oberflächlichen kulturellen Mythos ablehnen. Man will ja was Besonderes sein und nicht zugeben, dass man auf einer Welle mitreitet. Mittlerweile hat sich der Hipster als Massenphänomen in Grossstädten etabliert. Es gab unlängst in Berlin sogar ein Hipster-Treffen. Was dann in meinen Augen der absolute Widerspruch der doch so unabhängigen Bewegung darstellt. 

Aber eben, es ghet mir an dieser Stelle auch gar nicht darum, mich zu nerven oder über die Bewegung zu meckern. Jeder wie es ihm gefällt. Ist eine reine Feststellung, am heisseten Tag des Jahres. Lustig ist aber, dass es gerade die Menschen sind, die man eindeutig als Hipster ausmachen kann, die sich mit vollem Einsatz gegen bürgerliche Normalität, Spiesser oder Uniformen wehren. Zumal ich in der Badi hier gerade den Eindruck nicht loswerde, dass zur regionalen Hipster-Fraktion auch noch ein ca. 2 Jahre altes Kind gehört, das einen "coolen" Namen wie John, Alicia, Jael oder Lance trägt und alles darf, worauf es gerade Lust hat. Hauptsache Mami kann weiter unter der Sonne brutzeln, übers iPhone lässige Musik hören und am kühlen Eis lutschen. Das Eis natürlich, welches das Kind noch vor 2 Minunten unter dem Einsatz von ohrenbetäubendem Geschrei unbedingt und auf alle Fälle haben wollte. Nun aber, nachdem es gekauft wurde, doch keine Lust mehr darauf hat und sich - erneut unter ohrenbetäubendem Geschrei - bei Mami dafür bemüht, Pommes zu kriegen.

Und ja, ich trage ausschliesslich Jeans und Converse-Turnschuhe. Und ja, ich mag die Badi in Biberstein.

25. Juli 2012

ludi incipiant

Am Freitag ist es offiziell so weit und die Olympischen Spiele in London gehen los. Zum dritten Mal London. Nach 1908 und 1948 ist die Hauptstadt Grossbritanniens erneut Ausrichter der Olympischen Spiele. Okay, Fussball wird schon morgen Donnerstag gespielt, vor der grossen Eröffnungszeremonie. Aber mal ehrlich, wer interessiert sich bei den Spielen für Fussball... Randsportart. Aber eben, ich frage mich sowieso, auf welche Events ich mich bei den London Games freuen soll. Bei der Winterolympiade ist es irgendwie einfacher: Skispringen, Langlauf, Abfahrt, Snowboard, Curling und vieles mehr. Da machen fast alle Sportarten Spass vom Sofa aus. Zur Einstimmung auf London hab ich mir nun schon mal das PS3-Spiel bestellt. Eine Bewertung dazu gibt es zu einem späteren Zeitpunkt an dieser Stelle. Aber zurück zum richtigen Sport. Was soll es also sein, dass uns mit Bier und Chips in Gruppen zum Public Viewing lockt... Synchronturmspringen? Badminton? Wasserball? Segeln? Schiessen? Oder vielleicht doch Gewichtheben oder Rhythmische Sportgymnastik? Ganz ehrlich, die Leistungen der Teilnehmer sind ohne Frage gross - aber das Zuschauen fällt schon eher schwer. Da locken mich auch keine Tontauben hinterm Ofen hervor... 

Kein Wunder wird im Vorfeld der Spiele vor allem von anderen Themen geredet und geschrieben. Die Sicherheit ist ein Thema, komischerweise wird immer wieder das Attentat von München 72 erwähnt. Es kommt mir fast so vor, als würde man es beschwören. Find ich nicht gut. Ebenso sucht jedes Boulevardblatt in diesen Tagen die attraktivsten SportlerInnen. Leryn Franco wird da immer wieder genannt, wer kennt sie nicht. Eine Speerwerferin aus Paraguay. Ein paar von ihnen haben sich idealerweise gerade selber in die Pole Position geschossen, indem sie sich für den Playboy haben fotografieren lassen. Die deutschen Sportlerinnen lassen diesbezüglich grüssen... obwohl die Wetterprognosen für England so schlecht sind, dass man zum Beispiel die Beachvolley Damen wohl nicht in ihren knappen - vom Verband so vorgeschriebenen! - Sportdresses sehen wird. Aber auch hier gilt, wer bitte interessiert sich für Beachvolley? Selber spielen, okay. Aber zuschauen, nö! Gähn.

Da bleiben dem passiven Sportfan dann wohl noch die üblichen Sportarten: Tennis, Leichtathletik, Schwimmen und Rad. Also die Disziplinen, wo wir Schweizer durchaus Medaillenchancen haben. Federer, Röthlin, Cancellara und Co. sind nur ein paar Namen. Aber natürlich gibts auch grosse Duelle zu sehen, vor allem in der LA wo Giganten wie Usain Bolt und Yohan Blake aufeinander treffen. Oder auch Andy Murray dürfte auf dem grünen Rasen von Wimbledon Rachegelüste haben. Und im Schwimmen wartet Ryan Lochte auf Michael Phelps. Nicht zu vergessen die Schlacht "Timo Boll vs. China" bei den Tischtennisspielern.  Da wäre noch Basketball, wo das US-Dreamteam am Start ist. Aber irgendwie fesselt mich dieser Sport nicht wirklich. Dann doch lieber noch Handball mit den Franzosen. Naja, wir werden sehen, wie sehr mich diese Olympischen Spiele fesseln werden. Die letzte Fussball EM hat aufgezeigt, dass die Sache mit dem TV-Sport so langsam langweilig wird. Es vergeht während dem ganzen Jahr fast kein Tag, an dem man nicht irgendwo Fussball, Rad, Skirennen, Langlauf, Eishockey, Golf oder was auch immer schauen könnte. Früher waren diese grossen Events noch etwas besonderes, da hat man dann auch schon mal vor der Flimmerkiste essen dürfen, wenn die Schweizer im Einsatz waren. Aber heute, Überdosis! 

Darum schliesse ich diesen heutigen Uhu-Ferien-Blog-Post mit ein paar denkwürdigen Bildern von früheren Olympischen Spielen ab. Bilder, die um die Welt gingen. Ganz im Gegensatz zu den Playboy-Pics gewisser Olympionikinnen, welche 2012 auch nur noch für ein müdes Gähnen sorgen. Weil es halt schon soooo viele Sportlerinnen vor ihnen gemacht haben. In diesem Sinne, friedliche Spiele allerseits. Dabeisein ist alles! Ach ja, wer gerade in der Badi liegt und nichts zu tun hat, kann die magischen Momente zuordnen und wird dafür von mir reich belohnt... also eine CD oder DVD liegt schon drin.














PS: Der Titel "ludi incipiant" ist übrigens Latein und steht für "Die Spiele mögen beginnen" - Asterix lässt grüssen!

24. Juli 2012

Uhu-Ferien

Ja, Ferien. Betriebsferien. Hab ich gar nicht geplant gehabt. Zumal unser Urlaub für später im Jahr angesetzt gewesen wäre. Nun gut, 2 Wochen ohne Plan. Kurzfristig und spontan. Immerhin hat sich das Wetter den Ferien angepasst. Am Blue Balls in Luzern war es ja noch nicht wirklich sommerlich, Dauerregen und Tiefsttemperaturen. Heute ist gut, sehr. Bio Badi? Jup. Aber sonst. Heut Abend eine Besprechung mit dem Schützen-Wirt. Dann noch Konzert in der Tuchlaube. Morgen kommt der Stromer, am Donnerstag der Spülmaschinen-Mann, am Nachmittag dann ein Interview, Freitag Opern-Premiere in Hallwyl, Sonntag ein weiterer Gähn-Kick. Irgendwann sollte ein Besuch im Schwan und im Openair Kino drinliegen. Ein Mittagessen mit Ex-Arbeitskollegen muss auch noch rein. Noch ein Interview für die Zeitung. Nächste Woche dann noch Schreiner, Hemd und Schuhe suchen, ein paar Texte schreiben, 1. August ist auch noch. Und dann das Openair Gränichen und eine Einladung in die Romandie. 

Schön, oder? Aber wo bleiben eigentlich die Ferien...? Dabei waren sie doch nicht geplant und trotzdem quillt die Agenda schon fast wieder über. Und ja eigentlich wollten wir ja ans Meer. Okay, aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

23. Juli 2012

Schade um den Weissbier-Waldi

Das war's für "Waldis Club": Weil die ARD Waldemar Hartmanns Show nur um ein Jahr verlängern wollte, steigt der Moderator aus. Vor allem einem ARD-Mann macht er Vorwürfe. Schade, wie ich finde. Denn ich habe den nächtlichen Talk im Anschluss an die DFB-Spiele jeweils genossen. Klar, das Niveau war selten hoch, aber darum ging es bei der Sendung auch gar nicht. Die Unterhaltung stand im Mittelpunkt und dieses Ziel hat der Waldi in meinen Augen in jeder Sendung erreicht. Nun ist damit also Schluss, und nach Harald Schmidt verliert die ARD einen weiteren, unbequemen TV-Dinosaurier. 


Wie konnte es nach 6 Jahren soweit kommen? Sportmoderator Waldemar Hartmann hat sich scheinbar mit dem Sender nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen können. Der 64-Jährige sagte dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel": "Die Sendung 'Waldis Club' wird es im Ersten nicht mehr geben. Nach 32 Jahren wollte ich nicht durch den Hinterausgang gehen. Deshalb war mir wichtig, dass ICH die Entscheidung treffe", betonte er im Gespräch mit "Welt Online". Hartmann sagte, er nehme das Angebot der ARD nicht an. Der Sender habe seinen Vertrag für den "Club" nur um ein Jahr bis zum Juni 2013 verlängern wollen, statt wie bisher um zwei Jahre. Dabei habe er während der Fussball-Europameisterschaft "regelmässig drei Millionen Menschen" vor dem Fernseher versammelt. "Da wäre es doch normal gewesen, dass ich von den Verantwortlichen des Ersten wenigstens eine SMS oder ein Fleisskärtchen mit zwei Zeilen bekomme", betonte der in der Schweiz wohnhafte Bayer. Und weiter: "Ich bin Nassrasierer und muss morgens einfach noch in den Spiegel schauen können. "Der Moderator kritisiert die Entscheidung der ARD-Programmkonferenz vor allem, weil im September die Qualifikation für die WM 2014 beginnt. Nach den vom Ersten übertragenen Spielen der deutschen Elf hätte es wieder den Stammtisch von und für Fussballfans gegeben. Und plötzlich, mitten in der Qualifikation, die bis November 2013 dauert, hätte man ihn eingestellt. "Das wäre genauso, als wenn man die Übertragung eines Fussballspiels nach der Halbzeit abbrechen würde", meinte Hartmann.

Vor allem von WDR-Sportchef Steffen Simon fühlt Hartmann sich schlecht behandelt: "Üblich ist es, dass der Kommentator in der 80. Spielminute ordentlich Werbung macht für 'Waldis Club' im Anschluss. An dem Abend, an dem er im Einsatz war, hatte ich Spitzengäste: Anne Will, Til Schweiger und Fredi Bobic." Die hätte man gross anpreisen können. Simon sagte stattdessen: "23.30 Uhr, 'Waldis Club'." Es sei "bizarr, dass er ein Format der ARD so beschädigt". Während der EM in Polen und der Ukraine waren zuletzt im extra vor der historischen Kulisse des Bahnhofs am Bayerischen Platz in Leipzig aufgebauten "Club" mit 550 Zuschauerplätzen auf der überdachten Tribüne an den ARD-Sendetagen Prominente wie Sachsens Trainer-Idol Eduard Geyer, Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel, Campino von den Toten Hosen, Entertainer Harald Schmidt oder die Ex-Nationalspieler Fredi Bobic, Dietmar Hamann und Hansi Müller als Gäste dabei. Und unterhaltsam war es in jeder Folge. Aber eben, die ARD hat es vergeigt und das ZDF dürfte sich ins Fäustchen lachen. Denn immerhin hat man bei der letzten EM gut reagiert und Markus Lanz regelmässig Gäste aus dem Bereich Fussball in die Talkshow gesetzt. Beim Ersten scheint man das hinzunehmen und nimmt das Überaltern des Programms scheinbar einfach so hin. Als Boxkommentator will Hartmann dem Ersten übrigens vorerst noch erhalten bleiben. Die Erfahrungen mit der ARD will er in seinen Memoiren verarbeiten, wie der Moderator ankündigte.

19. Juli 2012

PSG, der doofste Club der Welt

Nun, ich habe noch nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich den französischen Fussballclub Paris Saint Germain, kurz PSG, doof finde. Das liegt nicht nur daran, dass mein Herz für Marseille schlägt, sondern vor allem den faschistischen Paris Fans, "Ici c'est Paris!" pflegt man in der Hauptstadt zu sagen. Meine Antipathie liegt aber ebenso an den überheblichen Clubverantwortlichen. Gegen die ehemaligen Spieler kann ich nicht einmal etwas sagen, denn die spielen in den wenigsten Fällen (Ausnahmen sind Anelka, Le Guen, Djorkaeff oder Ginola) in der französischen Liga eine Rolle. Paris ist halt lediglich Durchschnitt. Erst im Jahr 1970 gegründet hat der Club gerade mal zwei Meistertitel geholt und verfügt über null Tradition. Die Präsidenten kamen und gingen, ebenso lief es mit den Investoren. Und eben, immer wieder fallen die "Fans" des künstlich am Leben erhaltenen Clubs mit negativen Schlagzeilen auf. Ein paar Beispiele aus der jüngsten Geschichte gefällig?


Am Abend des 23. November 2006 kam es im Anschluss an das UEFA-Pokal-Spiel gegen Hapoel Tel Aviv zu einem schweren Zwischenfall. Nach der 2:4-Niederlage ihres Vereins verfolgten bis zu 150 gewaltbereite, rechtsextreme Hooligans einen Tel-Aviv-Fan mit einer israelischen Flagge. Daraufhin kam diesem ein in zivil gekleideter, schwarzer Polizist zu Hilfe, der mit dem Israeli der massiv rassistisch beleidigt, bedroht und geschlagen wurde. Als sich der Einsatz von Tränengas als zwecklos erwies, griff der Beamte, der sich mehrfach als solcher ausgewiesen hatte, zur Waffe und erschoss dabei ein Mitglied der rechtsextremistischen Fangruppe "Boulogne Boys". Einen Tag später kam es zu einer Demonstration vor dem Parc des Princes, bei der die sofortige Auflösung des Clubs, dessen Fans schon des Öfteren durch extrem gewaltbereites Auftreten aufgefallen waren, gefordert wurde. Am 29. März 2008 präsentierten wieder die "Boulogne Boys" beim Ligapokalendspiel gegen den RC Lens ein Spruchband mit der Aufschrift "Pädophile, Arbeitslose und Inzest-Gezeugte, willkommen bei den Nordfranzosen". In der Saison 2009/10 kam es wiederholt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen zwei Fangruppen von PSG, die einerseits auf der Tribune Boulogne, andererseits auf der Tribüne Auteuil im Stadion beheimatet sind und sich zumindest mehrheitlich auch von ihren Wohnorten und ihrer sozialen Zugehörigkeit unterscheiden: Erstere sind eher Bewohner der Stadt Paris und der wohlhabenderen westlichen Vorstädte, Letztere werden eher der nördlichen und östlichen Banlieue zugerechnet. Bei diesen Auseinandersetzungen gab es erneut ein Todesopfer. 

Noch Fragen? Und dieser Verein präsentiert in den letzten Tagen einen Transfer nach dem anderen. Zlatan Ibrahimovic wurde am Mittwochmittag im Pariser Prinzenpark vom französischen Vizemeister offiziell vorgestellt und unterschrieb einen mit jährlich rund 14 Millionen Euro netto dotierten Dreijahresvertrag. Und woher kommt das Geld? Von den Scheichs aus Katar. Da nimmt der PSG-Fascho-Fan dann den zum Hitlergruss gestreckten rechten Arm gerne mal für einen Moment runter. Zumindest so lange, bis der Scheich das Geld überwiesen hat. Zuvor hatte PSG bereits den brasilianischen Verteidiger Thiago Silva an die Seine gelockt. Für da Silva (Fünfjahresvertrag) und Ibrahimovic überweist der zweimalige französische Meister insgesamt rund 62 Millionen Euro an den AC Mailand. Der Kaufrausch bei PSG, das in diesem Sommer zudem noch den argentinischen Offensivspieler Ezequiel Lavezzi (SC Neapel) und Mittelfeldtalent Marco Verratti (Pescara) unter Vertrag genommen hat, ist aber noch lange nicht beendet. Wie die L'Équipe berichtet, sollen auch noch der Brasilianer Kaká von Real Madrid und Mailands Robinho auf der Einkaufsliste der Scheichs stehen. 


Aber eines kann sich auch der Scheich nicht kaufen: Respekt, Tradition und Geschichte. Dafür dass der PSG in der französischen Hauptstadt zu Hause ist, hat der Verein nur sehr wenige Fans zu bieten. Olympique de Marseille dagegen hat seit Jahren Support in ganz Frankreich, laut Umfragen ist es der Club mit den meisten Fans im ganzen Land. Entsprechend kommen die OM Spiele auch regelmässig im TV, während PSG da eher ein Mauerblümchen-Dasein fristen musste. Eben, wer keine Titel holt und nur mit rechtsextremen Zwischenfällen von sich reden macht, der ist in einem Multikultistaat wie Frankreich eh nicht wirklich beliebt. Aber das soll sich nun ändern, mit den Transfers will man sich Erfolge erkaufen. Erst den Titel im Land und dann die Champions League holen... das mag gelingen, klar. Chelsea, Barca und Co. haben es vorgemacht, aber deswegen wird man PSG in Frankreich trotzdem nicht respektieren. Ganz im Gegenteil sogar. Zwar berichten die Zeitungen gerade täglich über den Verein, während OM derzeit am kränkeln ist. Aber das Interesse wird bald wieder schwinden und erst nehmen tut man PSG unter den Fans der anderen Clubs sowieso nie. Denn wer nicht gegen diese faschistischen Auswüchse vorgeht, der hat schlicht keinen Respekt verdient! 

Paris, Paris en t'encule! 

15. Juli 2012

In Vino Veritas - manchmal

"Blog doch mal über Wein!", hiess es gerade vorhin hier bei uns im Wohnzimmer. Gesagt, getan. Immerhin ist es noch nicht lange her, seit dem letzten Glas Wein. Korrekterweise war es ja Moscato, heute zum Brunch. Aber geht ja irgendwie in die Richtung. Nun, es war letzte Woche, als wir zu einem leckeren Abendessen einen guten Wein aufmachen wollten. Aber die Sache mit dem guten Wein gestaltete sich gar nicht so einfach. Über die Jahre haben sich bei mir ein paar Wein-Reserven angesammelt, von denen ich der Überzeugung war (man beachte die Vergangenheitsform), sie würden zum Besten gehören, was mein Gaumen je erleben wird. Vorallem Weine aus Frankreich waren dabei, welche ich zum Teil direkt vom Winzer, an Messen aber auch im Supermarkt gekauft hatte. Gute Trauen, grosse Namen und zum Teil auch stolze Preise. Man liess sich damals vom Winzer sogar noch erklären, nach wieviele Jahren der Wein perfekt sei und so weiter. Nun gut, erste Flasche daher, datiert noch aus dem letzten Jahrtausend. Schon der Kork war irgendwie komisch, in der Nase roch es noch komischer, die Farbe erinnerte an einen Malkasten und der Geschmack abscheulich. Flasche Nummer 2, ebenfalls 1999er. Ein Italiener, der sich angeblich besonders gut lagern lässt. Gleicher Ablauf und gleiches Ergebnis, ungeniessbar. Nicht etwa, dass ich dies Weine schlecht gelagert hätte und auch beim Umzug hat man ihnen immer Sorge getragen. Aber irgendwie war uns das Glück nicht hold. Die vierte Flasche war dann schliesslich gut und passte auch hervorragend zum Rindfleisch. 


Mein Vater hat vor einigen Jahren ein ähnliches Debakel mitgemacht. Er hatte früher ein ganz tollen Weinkeller mit vielen Trouvaillen drin. Aber irgendwie wollte es der Zufall häufig so, dass wenn er "eine gute Flasche" aufgemacht hat, prompt irgendwas damit nicht gestimmt hat. Auf jeden Fall liess er das mit dem Weinsammeln dann auf einmal und schaute sich lieber nach guten Aktionen, günstigen Importen und ähnlichem um. Sprich, Weine also, die schon gelagert wurden und entsprechend trinkfertig sind. So hab ich in den letzten Jahren bei ihm nie mehr einen schlechten Wein gehabt. Immer Spitzenweine zu anständigen Preisen. Inzwischen hab ich mich auch auf dieser Schiene eingefahren, lieber mal im Coop oder Denner eine Kiste von einer Sorte kaufen, wo ich weiss das sie schmeckt oder dann an einer Messe zu einem - mehr oder weniger - fairen Preis ein paar Flaschen bestellen. Die man dann aber auch gleich trinken kann, ohne dass man sie erst lange lagern muss. Weil eben, einen richtigen Weinkeller hab ich nicht und es muss nur ein oder zweimal die Sonne darauf scheinen oder Luftfeuchtigkeit spielt mal wieder verrückt und schon ist es passiert... 

Wir waren übrigens in den letzten Wochen gleich ein paar Mal zu Hochzeiten eingeladen (Danke an dieser Stelle!) und da gab es auch den einen oder anderen feinen Tropfen zu geniessen. Und auch die Flaschen, die man geschenkt kriegt, sind in den allermeisten Fällen auch nicht von schlechten Eltern. Fazit, auch wenn letzte Woche ein paar Nieten dabei waren - ich lasse mir die Freude an gutem Rotwein nicht nehmen und finde es auch weiterhin faszinierend, was man aus so ein paar Weintrauben leckeres herstellen kann. In diesem Sinne, Prost! Und jetzt ab in den Knie.