Das war's für "Waldis Club": Weil die ARD Waldemar Hartmanns Show nur um
ein Jahr verlängern wollte, steigt der Moderator aus. Vor allem einem
ARD-Mann macht er Vorwürfe. Schade, wie ich finde. Denn ich habe den nächtlichen Talk im Anschluss an die DFB-Spiele jeweils genossen. Klar, das Niveau war selten hoch, aber darum ging es bei der Sendung auch gar nicht. Die Unterhaltung stand im Mittelpunkt und dieses Ziel hat der Waldi in meinen Augen in jeder Sendung erreicht. Nun ist damit also Schluss, und nach Harald Schmidt verliert die ARD einen weiteren, unbequemen TV-Dinosaurier.
Wie konnte es nach 6 Jahren soweit kommen? Sportmoderator Waldemar Hartmann hat sich scheinbar mit dem Sender nicht auf eine
Vertragsverlängerung einigen können. Der 64-Jährige
sagte dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel": "Die Sendung 'Waldis Club'
wird es im Ersten nicht mehr geben. Nach 32 Jahren wollte ich nicht
durch den Hinterausgang gehen. Deshalb war mir wichtig, dass ICH die
Entscheidung treffe", betonte er im Gespräch mit "Welt Online". Hartmann sagte,
er nehme das Angebot der ARD nicht an. Der Sender habe seinen Vertrag
für den "Club" nur um ein Jahr bis zum Juni 2013 verlängern wollen,
statt wie bisher um zwei Jahre. Dabei habe er während der
Fussball-Europameisterschaft "regelmässig drei Millionen Menschen" vor dem
Fernseher versammelt. "Da wäre es doch normal gewesen, dass ich von den
Verantwortlichen des Ersten wenigstens eine SMS oder ein Fleisskärtchen
mit zwei Zeilen bekomme", betonte der in der Schweiz wohnhafte Bayer. Und weiter: "Ich bin
Nassrasierer und muss morgens einfach noch in den Spiegel schauen
können. "Der Moderator
kritisiert die Entscheidung der ARD-Programmkonferenz vor allem, weil im
September die Qualifikation für die WM 2014 beginnt. Nach den vom
Ersten übertragenen Spielen der deutschen Elf hätte es wieder den
Stammtisch von und für Fussballfans gegeben. Und plötzlich, mitten in der
Qualifikation, die bis November 2013 dauert, hätte man ihn eingestellt.
"Das wäre genauso, als wenn man die Übertragung eines Fussballspiels
nach der Halbzeit abbrechen würde", meinte Hartmann.
Vor allem von
WDR-Sportchef Steffen Simon fühlt Hartmann sich schlecht behandelt:
"Üblich ist es, dass der Kommentator in der 80. Spielminute ordentlich
Werbung macht für 'Waldis Club' im Anschluss. An dem Abend, an dem er im
Einsatz war, hatte ich Spitzengäste: Anne Will, Til Schweiger und Fredi
Bobic." Die hätte man gross anpreisen können. Simon sagte stattdessen:
"23.30 Uhr, 'Waldis Club'." Es sei "bizarr, dass er ein Format der ARD
so beschädigt". Während der EM
in Polen und der Ukraine waren zuletzt im extra vor der historischen
Kulisse des Bahnhofs am Bayerischen Platz in Leipzig aufgebauten "Club"
mit 550 Zuschauerplätzen auf der überdachten Tribüne an den
ARD-Sendetagen Prominente wie Sachsens Trainer-Idol Eduard Geyer,
Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel, Campino von den Toten Hosen,
Entertainer Harald Schmidt oder die Ex-Nationalspieler Fredi Bobic,
Dietmar Hamann und Hansi Müller als Gäste dabei. Und unterhaltsam war es in jeder Folge. Aber eben, die ARD hat es vergeigt und das ZDF dürfte sich ins Fäustchen lachen. Denn immerhin hat man bei der letzten EM gut reagiert und Markus Lanz regelmässig Gäste aus dem Bereich Fussball in die Talkshow gesetzt. Beim Ersten scheint man das hinzunehmen und nimmt das Überaltern des Programms scheinbar einfach so hin. Als
Boxkommentator will Hartmann dem Ersten übrigens vorerst noch erhalten bleiben. Die
Erfahrungen mit der ARD will er in seinen Memoiren verarbeiten, wie der
Moderator ankündigte.
2 Kommentare:
Was? Es gibt ungefähr nix schlimmeres wie den Typen... Was hat tiefes Niveau mit "Unbequem" zu tun? In Waldis Club wurde ja nur noch aufs dümmste gelabert. Das ist nichtmal Unterhaltung. Das ist allerhöchstens Ansprechen der niedrigsten Triebe.
Ich empfehle den Artikel:
http://www.focus.de/kultur/kino_tv/waldis-club-zur-fussball-em-nonsens-der-kategorie-c_aid_770134.html
Lieber noch Waldi, als all die anderen "Experten"...
Manchmal bin ich froh, die arabischen Experten auf Al Jazeera Sports zu haben, denn die stören nicht mal mit Anwesenheit.
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