Die HRS Real Estate AG reicht das überarbeitete Bauprojekt zur Bewilligung
ein. Es berücksichtigt die heutigen Anforderungen an ein modernes und
funktionales Fussball-Stadion, beinhaltet kulturelle anstatt polysportive
Mantelnutzungen und umfasst neue Bauten im Ostteil des Stadtteils Torfeld Süd.
Mit der Baubewilligung ist im Laufe des nächsten Jahres zu rechnen, was eine
Fertigstellung im 2015 ermöglicht.
Das neue Aarauer Fussball-Stadion, im ehemaligen Industriegebiet Torfeld Süd,
ist ein wichtiger Teil dieses Stadtentwicklungsschwerpunkts. Es steht gut
sichtbar an der Bahnlinie Zürich-Bern, an der neu trassierten
Wynental-Suhrentalbahn (WSB) und an der projektierten neuen Einfallachse des
Individualverkehrs aus Richtung Osten. Das Gebäude nimmt eine prägende Position
im Stadtgefüge ein und integriert sich gekonnt in die Gebietsplanung – reiht
sich in industrielle und gewerbliche Nutzungen ein und grenzt an Wohn- und
Gewerbebauten.
Die heutige Baueingabe umfasst den im Zentrum stehenden Stadionkomplex mit
integrierten Dienstleistungs-, Verkaufs- und Freizeiteinrichtungen, einem
Bürogebäude an der Unteren Torfeldstrasse sowie einem Wohngebäude entlang der
Florastrasse. Verbunden sind die drei Bauten über eine Plattform, die auf der
Südseite die Stadionerschliessung ermöglicht und die zentrale Anlieferung und
Stadionzufahrt überdeckt.
Schlanker wurde das Projekt dank einer einfacheren und klareren
Gebäudestruktur, die durch den Verzicht der polysportiven Mantelnutzung und
konsequenter Auslagerung der Büronutzung möglich wurde. Die formal einfache und
klare Architektursprache wie auch die gewählte Materialisierung geben dem
Gebäude die schmucke Präsenz und Leichtigkeit.
Das
architektonische Konzept richtet sich nach den wechselnden Bedürfnissen: Alltag,
Freizeit und Veranstaltung. In den Erd- und Untergeschossen sind
Publikumsnutzungen für Einkaufen, Gastronomie, Freizeit und Kultur platziert.
Die Stadtloggia als Vorzone ist als öffentlicher Raum ausgebildet – ein Ort zum
Verweilen, der als Foyer genutzt werden kann. Intern verbindet ein grosszügiges
Atrium die verschiedenen Bereiche. Die FC-Aarau-Fans finden Zugang zum Stadion
und zur neuen Geschäftsstelle über die neue Plattform, die auch als Treffpunkt
dienen soll. Darüber befindet sich das multifunktionale Stadion mit den
notwendigen Räumlichkeiten gemäss Anforderungskatalog des Schweizerischen
Fussballverbandes. Die steilen Tribünen, die kompakte Innenfassade und der als
Scheinwerferträger ausformulierte Dachrand erzeugen trotz der relativ geringen
Stadiongrösse eine stimmungsvolle Wirkung.
Die verschiedenen
"Welten", wie Sport, Einkaufen, Kultur und Freizeit finden ihren Zusammenhalt in
der Gebäudehülle. Die formal einfache und klare Architektur mit konsequenter
konstruktiver Umsetzung und Materialisierung wird den mannigfachen Ansprüchen an
Robustheit, Prägnanz, Erkennungswert Identifikation und Ästhetik sowie
Massstäblichkeit gegenüber der Nachbarschaft gerecht. Die raumhaltige
Konstruktion in Kombination mit einer grossen Durchlässigkeit evoziert je nach
Standort des Betrachters verschiedene Ansichten und Interferenzen. Diese
Transparenz lässt die eingefärbte Untersicht der Stadiontribüne bei
Veranstaltungen leuchten. Die Farben symbolisieren mit Rot die Stadt Aarau
beziehungsweise den FC Aarau und mit einem dunklen Rostbraun das angrenzende
Schienenfeld.
Dank den konzentrierten
Zufahrten aus der Unteren Torfeldstrasse ist das angrenzende Wohnquartier vom
Anlieferungs- und Besucherverkehr gut geschützt. Zwei Buslinien, zwei
Bushaltestellen und die projektierte WSB-Haltestelle unmittelbar vor dem
Stadion, erschliessen das Gebiet mit ÖV optimal. Das Baueingabeprojekt erbringt
den Nachweis über genügend Parkierungsmöglichkeiten zu unterschiedlichen
Nutzungszeiten. Die für Fussballspiele benötigten Parkplätze in Gehdistanz zum
Stadion sind vertraglich gesichert. Die Auswahl der Parkplatzstandorte genügt
den quantitativen Anforderungen und nimmt Rücksicht auf die Bedürfnisse von
Veranstaltungsbesucherinnen und -besuchern sowie auf die der
Wohnbevölkerung.
Das
Baueingabeprojekt berücksichtigt die heutigen Anforderungen und
Sicherheitsbestimmungen innerhalb des Stadions. Das Auf- und Abmarschkonzept
beinhaltet einen Massnahmenkatalog zur Reduktion von Gefahren und Risiken bei
Fussballspielen (Sachbeschädigungen, Ausschreitungen, Littering). Es nimmt die
heute aktuellen Vorgaben und Sicherheitsbestimmungen auf und legt dar, wo und
wie diese mit organisatorischen, signalisationstechnischen, baulichen sowie
ordnungsdienstlichen Massnahmen umgesetzt sind. Angesichts der Bemühungen von
Bund und Kanton um wirksame Massnahmen werden zurzeit zusätzlich Alternativen
geprüft.
Mit den heute
eingereichten Unterlagen wird den Einwendungen, die im Zusammenhang mit der
öffentlichen Auflage des Zonen- und Gestaltungsplans sowie des ersten
Bauprojekts geäussert worden sind, soweit möglich Rechnung getragen. Die
Baueingabe entspricht den Vorgaben der am 11. Mai 2011 genehmigten Nutzungs- und
Sondernutzungspläne. Nach einer formellen und inhaltlichen Prüfung der
Eingabeunterlagen und der Profilierung wird das Stadtbauamt das Baugesuch
publizieren. Mit einer Baubewilligung kann je nach Anzahl und Art von
Einwendungen in der ersten Hälfte 2013 gerechnet werden, sodass eine
Inbetriebnahme im 2015 möglich wäre.
Quelle: Stadt Aarau
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