28. August 2012

Torfeld Süd News: Es geht voran! Oder?

Die HRS Real Estate AG reicht das überarbeitete Bauprojekt zur Bewilligung ein. Es berücksichtigt die heutigen Anforderungen an ein modernes und funktionales Fussball-Stadion, beinhaltet kulturelle anstatt polysportive Mantelnutzungen und umfasst neue Bauten im Ostteil des Stadtteils Torfeld Süd. Mit der Baubewilligung ist im Laufe des nächsten Jahres zu rechnen, was eine Fertigstellung im 2015 ermöglicht.
Das neue Aarauer Fussball-Stadion, im ehemaligen Industriegebiet Torfeld Süd, ist ein wichtiger Teil dieses Stadtentwicklungsschwerpunkts. Es steht gut sichtbar an der Bahnlinie Zürich-Bern, an der neu trassierten Wynental-Suhrentalbahn (WSB) und an der projektierten neuen Einfallachse des Individualverkehrs aus Richtung Osten. Das Gebäude nimmt eine prägende Position im Stadtgefüge ein und integriert sich gekonnt in die Gebietsplanung – reiht sich in industrielle und gewerbliche Nutzungen ein und grenzt an Wohn- und Gewerbebauten.

Die heutige Baueingabe umfasst den im Zentrum stehenden Stadionkomplex mit integrierten Dienstleistungs-, Verkaufs- und Freizeiteinrichtungen, einem Bürogebäude an der Unteren Torfeldstrasse sowie einem Wohngebäude entlang der Florastrasse. Verbunden sind die drei Bauten über eine Plattform, die auf der Südseite die Stadionerschliessung ermöglicht und die zentrale Anlieferung und Stadionzufahrt überdeckt.
Schlanker wurde das Projekt dank einer einfacheren und klareren Gebäudestruktur, die durch den Verzicht der polysportiven Mantelnutzung und konsequenter Auslagerung der Büronutzung möglich wurde. Die formal einfache und klare Architektursprache wie auch die gewählte Materialisierung geben dem Gebäude die schmucke Präsenz und Leichtigkeit.

Das architektonische Konzept richtet sich nach den wechselnden Bedürfnissen: Alltag, Freizeit und Veranstaltung. In den Erd- und Untergeschossen sind Publikumsnutzungen für Einkaufen, Gastronomie, Freizeit und Kultur platziert. Die Stadtloggia als Vorzone ist als öffentlicher Raum ausgebildet – ein Ort zum Verweilen, der als Foyer genutzt werden kann. Intern verbindet ein grosszügiges Atrium die verschiedenen Bereiche. Die FC-Aarau-Fans finden Zugang zum Stadion und zur neuen Geschäftsstelle über die neue Plattform, die auch als Treffpunkt dienen soll. Darüber befindet sich das multifunktionale Stadion mit den notwendigen Räumlichkeiten gemäss Anforderungskatalog des Schweizerischen Fussballverbandes. Die steilen Tribünen, die kompakte Innenfassade und der als Scheinwerferträger ausformulierte Dachrand erzeugen trotz der relativ geringen Stadiongrösse eine stimmungsvolle Wirkung.

Die verschiedenen "Welten", wie Sport, Einkaufen, Kultur und Freizeit finden ihren Zusammenhalt in der Gebäudehülle. Die formal einfache und klare Architektur mit konsequenter konstruktiver Umsetzung und Materialisierung wird den mannigfachen Ansprüchen an Robustheit, Prägnanz, Erkennungswert Identifikation und Ästhetik sowie Massstäblichkeit gegenüber der Nachbarschaft gerecht. Die raumhaltige Konstruktion in Kombination mit einer grossen Durchlässigkeit evoziert je nach Standort des Betrachters verschiedene Ansichten und Interferenzen. Diese Transparenz lässt die eingefärbte Untersicht der Stadiontribüne bei Veranstaltungen leuchten. Die Farben symbolisieren mit Rot die Stadt Aarau beziehungsweise den FC Aarau und mit einem dunklen Rostbraun das angrenzende Schienenfeld.

Dank den konzentrierten Zufahrten aus der Unteren Torfeldstrasse ist das angrenzende Wohnquartier vom Anlieferungs- und Besucherverkehr gut geschützt. Zwei Buslinien, zwei Bushaltestellen und die projektierte WSB-Haltestelle unmittelbar vor dem Stadion, erschliessen das Gebiet mit ÖV optimal. Das Baueingabeprojekt erbringt den Nachweis über genügend Parkierungsmöglichkeiten zu unterschiedlichen Nutzungszeiten. Die für Fussballspiele benötigten Parkplätze in Gehdistanz zum Stadion sind vertraglich gesichert. Die Auswahl der Parkplatzstandorte genügt den quantitativen Anforderungen und nimmt Rücksicht auf die Bedürfnisse von Veranstaltungsbesucherinnen und -besuchern sowie auf die der Wohnbevölkerung.

Das Baueingabeprojekt berücksichtigt die heutigen Anforderungen und Sicherheitsbestimmungen innerhalb des Stadions. Das Auf- und Abmarschkonzept beinhaltet einen Massnahmenkatalog zur Reduktion von Gefahren und Risiken bei Fussballspielen (Sachbeschädigungen, Ausschreitungen, Littering). Es nimmt die heute aktuellen Vorgaben und Sicherheitsbestimmungen auf und legt dar, wo und wie diese mit organisatorischen, signalisationstechnischen, baulichen sowie ordnungsdienstlichen Massnahmen umgesetzt sind. Angesichts der Bemühungen von Bund und Kanton um wirksame Massnahmen werden zurzeit zusätzlich Alternativen geprüft.

Mit den heute eingereichten Unterlagen wird den Einwendungen, die im Zusammenhang mit der öffentlichen Auflage des Zonen- und Gestaltungsplans sowie des ersten Bauprojekts geäussert worden sind, soweit möglich Rechnung getragen. Die Baueingabe entspricht den Vorgaben der am 11. Mai 2011 genehmigten Nutzungs- und Sondernutzungspläne. Nach einer formellen und inhaltlichen Prüfung der Eingabeunterlagen und der Profilierung wird das Stadtbauamt das Baugesuch publizieren. Mit einer Baubewilligung kann je nach Anzahl und Art von Einwendungen in der ersten Hälfte 2013 gerechnet werden, sodass eine Inbetriebnahme im 2015 möglich wäre.

Quelle: Stadt Aarau

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