12. Juli 2012

Generation Oversexed, But Underfucked!

Schon einmal was vom Buch "Shades of Grey" gehört? Mir ist dieser Titel in den letzten Tagen gleich mehrfach über den Weg gelaufen. Egal ob im Radio, der Zeitung oder im TV. In der Flimmerkiste gab es zum Beispiel bei RTL Extra am Montagabend einen ausführlichen Bericht darüber. Interviewt wurde unter anderem die Sexpertin Vanessa del Rae aus Deutschland, aber auch die Schweizerin Nana Thürler, welche ich über Facebook kenne. Und was bitte hat nun dieses Buch damit zu tun? Der SM-Roman "Shades of Grey" ist in den USA, Kanada und Grossbritannien DER Sensationserfolg des Jahres, machte Autorin E.L. James bereits zur Millionärin. Harry Potter und die Vampir-Geschichten lassen grüssen... Jetzt ist der Roman auf Deutsch erschienen. Zum Inhalt: Die 21-jährige Jungfrau Anastasia trifft den Milliardär Christian Grey, der an ihr seine sadistischen Neigungen auslebt. Anastasia spielt mit, lässt sich sexuell versklaven, probiert alles aus, wird gefesselt, geschlagen, erniedrigt. Tja und eben, dieses Buch ist der Bestseller des Jahres. Laut Umfragen kaufen zudem mehr Frauen als Männer den Schinken. Moderne Welt, oder? 

Nun, Sex ist so alt wie die Menschheit und die Grundvoraussetzung für unser Bestehen. Dennoch hat die Sexualität in den letzten Jahrzehnten einen Wandel durchlebt.War Sex in den 50er-Jahren offiziell nur mit Trauring erlaubt, so sorgten die Aufklärungsfilme von Oswalt Kolle ab 1968 für eine befreiende Veränderung. Plötzlich wurde über das Liebesspiel gesprochen – wenn auch noch hinter vorgehaltener Hand. Eine heute berühmte Aussage einer seiner Kritiker war: "Herr Kolle, Sie wollen wohl die ganze Welt auf den Kopf stellen, jetzt soll sogar die Frau oben liegen!". Und als 1961 die Pille eingeführt wurde, waren Frauen auf einmal von der Angst vor ungewollten Schwangerschaften befreit. Doch auch Beate Uhse hat aus Sex ein für beide Geschlechter offenes Thema gemacht. "Außereheliche Gemeinschaften waren vor 60 Jahren noch strafbar", sagt Sex-Coach Vanessa del Rae in der BILD-Zeitung. In ihrer Berliner Praxis für Sinnlichkeit und Sexualität spricht sie mit Paaren und Einzelpersonen über Liebe, Lust und Zärtlichkeit. Beate Uhse hat sich für die Rechte der Frauen eingesetzt, indem sie 1962 in Flensburg ein sogenanntes "Fachgeschäft für Ehehygiene" eröffnete. Es gilt als der erste Sex-Shop der Welt.  

Zurück zum Buch, sorry, Bestseller. SM, die neue Mode? "Sadomasochistische Praktiken wurden bereits Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. grafisch dargestellt", sagt die Frau ausm RTL, Vanessa del Rae. Auch im Kamasutra – zwischen 200 und 300 nach Christus geschrieben – werden alle Arten lusterfüllter Schmerzenslaute beschrieben. Rollenspiele, SadoMaso, Fetischismus, Swingerclubs, Cybersex: Erlaubt ist, was gefällt. Unter der Voraussetzung, dass alle Beteiligten damit einverstanden sind. Eine aktuelle Studie belegt, dass heute 93 Prozent der Frauen offen für sexuelle Experimente sind. Auf den vordersten Plätzen der Fantasien finden sich Geschichten wie, Flotter Dreier, Sex mit 2 oder mehr Männern, Sex mit einem Unbekannten, vom Mann dominiert oder gefesselt ausgeliefert zu sein. Und, man lese und staune, Gewaltfantasien... Ist der Erfolg von "Shades of Grey" also gar kein Zufall? Einen entscheidenden Beitrag zu diesem ungehemmten Umgang mit Sexualität leisten scheinbar die Medien: "Der weitgehend freie Zugang zu pornografischen Filmen und Büchern, in denen Sex facettenreich dargestellt wird, trägt dazu bei, Bedürfnisse zu wecken und die Fantasie anzuregen. Das kann belebend für eine Partnerschaft sein oder Mut machen, Neues zu probieren", sagt Sex-Coach del Rae gegenüber BILD und dem RTL. Aber es sorgt auch für das sexuelle Gefühl einer ganzen Generation: Oversexed, but underfucked! 

Überall werden wir mit dem Thema Sex konfrontiert und zugemüllt. Dadurch wächst der Druck von aussen wievon innen, regelmässig Sex haben zu MÜSSEN und vermeintlichen Standards (vier Mal die Woche Sex ist angeblich normal) zu entsprechen. Und simple bzw plumpe Pornografie manifestiert dieses Gefühl dann noch: In wenigen Sekunden kann man übers Netz Sex konsumieren – aber nicht haben. Doch ihre jederzeit freie Verfügbarkeit macht Sexualität zu einem scheinbar ungezwungenen Thema des Alltags. Nie haben die Menschen offener darüber gesprochen. Von Analsex bis Zungenspiele – Tabuthemen gibt es kaum noch. Zumindest in lockerer Runde, nach ein paar Glas Wein. Aber die Doppelmoral bleibt weiterhin bestehen, man gibt nur soviel Preis, als dass man dann vom Gegenüber seine Geheimnisse erfährt. Um danach hinter hervorgehaltener Hand darüber zu lästern. Aber eben, vielleicht gibt es ja genau darum solche Bücher, wie der Bestseller von E.L. James. Ich frage mich bloss, ob das letzte Tabu alsbald auch  gebrochen wird: In einer Welt, in der Jugendlichkeit und Unsterblichkeit die grössten Wünsche der Menschheit zu sein scheinen, wird mit sexuellen Bedürfnisse der älteren Generationen gefremdelt. Sex im Alter ist das letzte erotische Tabu.Warum nur? Weil wir uns selber nicht mit dem Alter befassen wollen und darum dieses Thema getrost ausblenden.


Quelle: RTL und Bild

8. Juli 2012

Ohne Worte

Entdeckt in einer sehr inoffiziellen Maienzug-Ausgabe der AZ. Wer hinter der handgemachten Zeitung steckt, lässt sich nur vermuten. Sachdienliche Hinweise nehme ich sonst gerne entgegen ;-) Nun, einige Texte im vierseitigen Blättchen waren echt originell, den Hitler-Guignard Vergleich fand ich dann aber eher kritisch. Aber über Humor und Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Jedem wie es gefällt.

Mehr zum Maienzug, vor allem Fotos, gibt es im Facebook und im Laufe dieser Woche hier im Blog und in der Zeitung... nein, nicht in dieser gefakten AZ hier.


4. Juli 2012

Heiter bis bewölkte Vorfreude

In der Stadt Aarau laufen die Vorbereitungen auf das Fest der Feste auf Hochtouren. Nur die Wettermacher wollen uns dieses Jahr scheinbar in die Maienzugsuppe spucken. Darum der Aufruf an Petrus, Bucheli und Co.: Merkt euch den Teil mit "Höt wämmer alli glöcklich sii"! und gebt euch etwas Mühe. Ab dem Samstag könnt ihr es dann wieder schiffen lassen...

Es grüsst herzlich das Aktionskomitee für einen sonnigen Maienzug 2012.

28. Juni 2012

7 Fragen, 7 Antworten: Marco Thomann, Radioexport, Berlin


Ein Schweizer in Berlin. Und dann redet der auch noch. Am Radio. Das kommt nicht allzu häufig vor, weiss man doch, dass die Deutschen beim Schweizer Dialekt schnell einmal an Emil Steinberger und Kurt Felix denken - sprich, lustig! Aber es funktioniert, wie das Beispiel vom ehemaligen Radio Pilatus Mann, Marco Thomann, zeigt. 

1. Marco Thomann, du arbeitest bei Spree Radio in Berlin. Als Schweizer. Wie kamst du zu dieser Stelle?

Marco Thomann: Programmdirektor und Morning-Anchor Jochen Trus rief mich im vergangenen Sommer: "Hi Marco, hier spricht Jochen Trus von 105´5 Spreeradio, hast du Bock mit mir in Berlin Radio zu machen?" Da war ich baff und hab dann später natürlich Ja gesagt! 

2. Und wie war der Empfang in Berlin für "dä Schwiizer"?

Marco Thomann: Da ich bereits der zweite Schweizer bin, der für Spreeradio arbeitet, war schon einiges vorhanden: Schweizer Kuh auf dem Sitzungstisch (für all jene die zu spät an die Konferenz kommen müssen einen Euro reinschmeissen), da fällt mir ein, eigentlich müsste es 1 Franken sein, ist ja eh bald mehr wert! Der Einstieg war ziemlich heftig: Am zweiten Tag bereits Geschäftsessen, da hab ich natürlich viele "Grüezis" geerntet. Spreeradio steht seit knapp 8 Jahren sehr eng zur Schweiz und ist durch das natürlich schon recht helvetisch!  Zudem habe ich ein rotes Schweizer Auto mit weissem Kreuz. 

3. In der Schweiz herrscht ja seit einiger Zeit reger Diskussionbedarf beim Thema Deutsche in der Schweiz. Sind Frau Rickli und ihre Thesen bei euch in Berlin auch ein Thema?

Marco Thomann: Die Berliner interessiert das nicht. Sie sind sehr tolerant, weltoffen und lieben die Schweiz. Viel mehr interessiert sie ob es auch im nächsten Jahr einen Lindt-Goldhasen zu Ostern gibt oder nicht. Berlin ist nicht Deutschland, es ist Berlin. Ich kann gewisse Schweizer verstehen, wenn sie Mühe haben mit der deutschen, direkten Art. Das ging mir am Anfang auch so. Sie sagen es halt direkt und schonungslos wenn ihnen was nicht passt. Aber mit ein paar Rickli, pardon Trickli hält man das aus.

4. Wie unterscheidet sich das "Radio machen" in einer Weltstadt zur Schweiz?

Marco Thomann: Der grösste Unterschied liegt in der Grösse und im Tempo. Man muss sich das so vorstellen, dass hier in der 3,5 Millionen Metropole 35 Radiostationen um die Gunst der Hörer buhlen. Hier ist richtig Dampf im Kessel und eine einzige schlechte Woche kann das Ergebnis der Hörerzahlen beeinflussen. Mit einer Stundenreichweite von 120´000 Hörern (nicht wie in der Schweiz Tagesreichweite) sind wir aktuell die Nummer 4 von Berlin. Auf Platz 1 ist unser Konzernbruder 104.6 RTL und gemeinsam bilden wir das RTL Radio Center Berlin mit über 105 Mitarbeitern. Anhand dieser Tatsache sieht man auch die Dimensionen, die man hier im Berliner Radiomarkt hat. Zudem ist das Tempo für einen Schweizer unglaublich hoch, die Schlagzahl ist so hoch, dass man entweder täglich viele Überstunden leistet oder die Hälfte nicht mitkriegt! Man muss mit dem Tempo mit, sonst fällt man vom Zug und das ist für mich als Schweizer nicht immer so einfach.

5. Marco. Berlin ist eine wunderbare Stadt, die einem ALLES bietet. Gibt es doch Sachen aus der Heimat, die du vermisst?

Marco Thomann: Berlin bietet wirklich extrem viel, doch was ich vermisse ist in erster Linie meine Frau, das ist klar. Dann aber auch die Berge und den Vierwaldstättersee! Unglaublich, ich hätte nie gedacht, dass ich solch kitschige Sachen schreiben würde, aber es ist so. Und seit ich hier in Berlin wohne, finde ich auch Zürich schön, denn wenn man mit dem Flieger pendelt, ist Zürich bereits Heimat.  Und als Luzerner war Zürich immer seeeeehr grooooosss, im Vergleich mit Berlin natürlich nicht mehr! 

6. Und ich hätte gewettet, dass jetzt Begriffe wie FCL oder Fasnacht auftauchen. Nicht?

Marco Thomann: Hast mich auf dem linken Bein erwischt! Dachte aus Sicht der Länge, bin ich ein bisschen kürzer und beschränke mich aufs allerwichtigste.  Für die Lozärner Fasnacht habe ich sogar Sonderurlaub, den ich in einer Zeit nehmen darf, in der es für niemanden hier Urlaub gibt. Doch es war für mich ein Vertragsbestandteil. Ohne Fasnacht - kein neuer Job!  Zudem ist es nicht berauschend als Saisonkartenbesitzers des FCL´s die Spiele nicht sehen zu können. Und das blauweise Berliner Pendant ist ja nun auch zweitklassig.

7. Mit Frage Nummer 7 neigt sich unser Online-Interview auch schon dem Ende zu. Marco wann dürfen sich die Schweizer Radiohörer wieder auf deine Stimme freuen oder anders gefragt, wie sieht deine weitere Karriereplanung aus? "Wetten dass.." macht ja nun der Lanz 

Marco Thomann: Haha! Also wenn das Rotations-Prinzip so weiter geht, also Lanz zu Wetten dass...., Gottschalk und Hunziker zu Supertalent, dann dürfte ich bald bei Home Shopping TV nachrücken.  Nein, quatsch: Berlin ist unglaublich spannend und für einen Radiomacher wie mich unbezahlbar, doch die Schweiz ist meine Heimat und da möchte ich doch auf Berge, Vierwaldstättersee, Fasnacht und FCL nicht ewig verzichten müssen! 

Marco, herzlichen Dank, dass du dir Zeit genommen hast für dieses Gespräch. Ich wünsche dir in Berlin weiterhin viel Spass und Erfolg. Geniess die Zeit!

PS: Frage 7 1/2: Wer wird Europameister?

Marco Thomann: Wenn ich nicht mehr aus meiner Haustüre komme, vor lauter Autohupen zum Ohrenarzt muss, von rund 500´000 Fans umarmt werde und der Berliner Nachthimmel rotschwarzgold erleutet wird, frühestens dasnn werde ich es wissen!  Nein, Ich denke Deutschland machts!

27. Juni 2012

Reiseverbot für Frau Merkel?

Nun, die Deutschen haben bei der Fussball EM die Chance auf den Final. Lediglich noch Italien aus dem Turnier schiessen und dann geht in unserem nördlichen Nachbarland am Sonntag das grosse Daumendrücken los. Verdient hätten sie es ja irgendwie. Der letzte grosse Erfolg liegt schon dein paar Jahre zurück und immerhin haben Jogis Jungs beim aktuellen Turnier ansatzweise guten Fussball gezeigt - im Gegensatz zu anderen Halbfinalisten, welche den Beton angerührt haben. Nun, wir werden sehen, möge der Bessere gewinnen. Mein Erstteam hat sich ja wenig ruhmreich verabschiedet und einmal mehr spalten Les Bleus die Nation, dieses Mal ist Samir Nasri der Buhmann. Aber eben, tempi passati. Seit Zidane nicht mehr spielt, machen die Franzosen eh nur noch halb so viel Spass. Ganz im Gegensatz zu den Deutschen, da hat Jogi echt was bewegt und diese jungen Wilden wissen zu begeistern. So sehr, dass sogar Frau Merkel während den Spielen total aus dem Häuschen gerät. 


Nun, nehmen wir mal an Schlaaand schafft es tatsächlich in den EM-Final. Was dann? Beim letzten Spiel war Angela ja auf der Tribüne. Zusammen mit Michel Platini und anderen Fussballgrössen. Wie wäre das bei einer Finalteilnahme ihrer Mannschaft? Dieses Spiel findet ja bekanntlich in der Ukraine statt, also da, wo kein Politiker freiwillig hinfliegen wollte. Weil Julia Timoschenko weiterhin unter widrigen Bedingungen in Haft sitzt. Sie gilt als Opfer politischer Rachejustiz und wurde im Auftrag des jetzigen Präsidenten der Ukraine, Viktor Janukowitsch, verurteilt. Und genau dieser Mann würde dann wohl beim Final neben Angela Merkel sitzen, sich so wertvolle Werbefotos besorgen, für seine Wiederwahl im Herbst. Die deutsche Bundeskanzlerin also quasi als Wahlhelferin für einen Diktator? In meinen Augen ein No-Go. Im Vorfeld der EM wurde sogar diskutiert, ob gewisse Länder nicht nur keine Politiker, sondern auch keine Nationalmannschaften an die EM in der Ukraine senden sollen. Entsprechend war der politische Promifaktor auf den Tribünen entsprechend gering. Erst Angie brachte etwas Glamour Spass an die EM.


Nun  hat die Gute wohl in der Euphorie des Halbfinaleinzugs den Spielern angeblich versprochen, dass sie zum Finale wieder anreisen werde. In meinen Augen ein Fehler. Man sollte den Boykott gegen das faschistische Regime in der Ukraine nicht nur aufrecht erhalten, sondern vielmehr verstärken. Eine Reise zum Finalspiel wäre darum wohl eher kontraproduktiv. Auch wenn sich Merkel unter die deutschen Schlachtenbummler gesellen würde, um ja keinen Kontakt mit Janukowitsch zu haben. Okay, eine Möglichkeit gäbe es: Merkel macht ihren Besuch in Kiew offiziell, trifft sich mit den entsprechenden Regierungsmitgliedern und bringt nach dem Spiel Julia Timoschenko ausser Landes. Aber eben, das ist wohl eine Illusion, so stark dürfte die Aussenwirkung der EM dann auch nicht sein. Und eben, niemand weiss, ob der Final nicht doch Italien gegen Spanien heisst.... immerhin gabs bei grossen Turnieren für Schlaaand gegen Italien noch nie einen Blumentopf zu gewinnen.

26. Juni 2012

Open Air Chrutwäje 2012: Aarau lebt!

Alle Jahre wieder. Zum Glück. Natürlich weiss ich, dass es vom journalistischen Standpunkt her gesehen, total schlecht ist, einen Blogbeitrag mit "Alle Jahre wieder" zu beginnen. Aber ist nun mal halt so, ich freue mich alle Jahre wieder auf das kleine, aber feine Chrutwäje Open Air in der Aarauer Pferderennbahn im Schachen: kostenloser Eintritt, tolle Bands, viele bekannte Gesichter, leckere Drinks, gemütliche Ambiance und - es ist am schönsten Tag der Aarauer. Also freut man sich gleich doppelt darauf! Auch in diesem Jahr kann sich das Line Up wieder sehen lassen. Für diese Bands zahlt bei anderen Veranstaltungen viel Geld, nicht so in Aarau. Und, ja ich brauche den Ausdruck gleich noch einmal, alle Jahre wieder möchte ich auch 2012 nicht darauf verzichten, meiner Leserschaft das Chrutwäje Open Air mit einer kleinen Vorschau ans Herz zu legen. 

Los geht es um 19 Uhr mit der ersten Band: Chameleonic spielen Hip Hop, geprägt von verschiedenen Einflüssen. Chameleonic ist ein Projekt, dessen kreative Köpfe Benjamin Bisaz (beats und production), Nicolas Meier aka Rapas (rap), Gabriela Mazzocco (piano), Joel Eisenring (DJ) und Sarah Lohr (vocals) sind. Die Aarauer Truppe präsentiert einen Mix aus Hip Hop, Soul, Funk, Rap, Gesang und elektronischen Beats näher bringen soll. Wir sind gespannt, zum ersten kühlen Bierchen auf dem Gelände reicht es ganz bestimmt. Man will sich ja schonen für den Rest des langen Abends. 


Weiter geht es gegen halb 9 mit Palko!Muski - nein, das war kein Tippfehler. Die heissen wirklich so. Schon nur wegen dem Mann an der Gitarre lohnt es sich dabei zu sein: Adi Weyermann, ehemals Crank, ist mit von der Partie. Für mich einer der Besseren seiner Zunft in der Schweiz! So richtig in eine Schublade passt dieses Projekt nicht, was es spannend macht. Ein bisschen Punk, ein bisschen Polka, ein bisschen Cabarét, ein bisschen Balkan, ein bisschen Disco. Ich wette, es wird gut. Bier zwei dürfte bis dahin vernichtet sein und wir haben Platz zum Klatschen und Tanzen. Ajde, idemo! 

Gegen 22 Uhr, also sowas wieder Hauptact, gibt es Dabu Fantastic. Wer DRS hört, kennt die Band. Immerhin wurden sie zum DRS Best Talent gekührt. Okay, das heisst noch nichts. Aber wer sich mal ihre züridütsche Texte anhört, der weiss, dass diese Art von Rap etwas Besonderes ist. Ihre Hitsingle "Min Ort" hat wohl bei jedem Zuhörer gewisse Erinnerungen geweckt. Ganz bestimmt auch in Aarau. Noch besser fand ich allerdings "Jedä hät än Mäc", sehr witzig. Auch als iPhone und iPad-Besitzer. Nach Bier drei und vier - es ist ja heiss am Maienzug! - sind wir dann bestimmt auch soweit parat, dass wir bei den Refrains mitjohlen und begeistert applaudieren. 

Gegen Mitternacht gibts, passend zum Veranstaltungsort, "Das Pferd". Viel muss man dazu nicht sagen. Elektro-Trash-Punk. Sehr tanzbar und nach Bier 5 und 6 genau das Richtige, um die ganze Flüssigkeit wieder raus zu schwitzen. Man will ja nüchtern und anständig bleiben, oder? Wer bis dahin noch nicht in Partylaune war, dem wird das Pferd zünftig in den Hintern treten. 

Zum Abschluss gibts dann gleich noch einmal Fleisch. Allerdings vom Rind. Beef Theater aus Ösiland liefern Technobeats ab. Wem's gefällt... ich werde dann vermutlich schon den Heimweg unter die Füsse nehmen. Begleitet von einem allerletzten Bier, zumindest bis zum Maienzugplatz im Schachen... Aber eben, wer die Organisatoren vom Chrutwäje kennt, weiss, auch dieses Duo wird es in sich haben und die Meuten noch einmal zum ausflippen bringen. 

Kurz, das Programm 2012 ist mir persönlich vielleicht ein bisschen zuuuuu Hip Hop-lastig, was aber nichts Schlechtes bedeuten soll. Ich bin gerne offen für die Beats und freue mich vor allem auf Dabu Fantastic und Palko!Muski. Und auf den kostenlosen Eintritt, tolle Bands, viele bekannte Gesichter, leckere Drinks, gemütliche Ambiance und den Maienzug 2012 als eben dieser. Einen schönen solchen wünsche ich Euch an dieser Stelle! 

22. Juni 2012

MVP = Maienzugvorabendprogramm

Erster Donnerstag im Juli? Bald ist es soweit. Um 18.30 Uhr spielt die Kadettenmusik auf dem Festareal zum Zapfenstreich auf und gibt anschliessend im Kasinogarten hinter der Stadtbibliothek ein Konzert. Neu führt sie das Konzert bei jeder Witterung durch. Zur gleichen Zeit werden die Böllerschüsse ab der Zinne donnern. Die traditionellen Programmpunkte sind auch dieses Jahr wieder das Weinfassrollen (19.30 Uhr) an der vorderen Vorstadt, das Tangotanzen (ab 20 Uhr) sowie der Showtanz des Tangovereins (22 Uhr) auf der kleinen Zinne hinter der Stadtkirche, die Konzerte des Jodlerclubs (20.15 Uhr) sowie des Musikvereins Harmonie (20.45 Uhr) auf dem Kirchplatz sowie das vielseitige Kantibühneprogramm im Kultur- und Kongresshaus.


Im Laufe des Abends verwandelt sich die Altstadt in ein Openair-Areal mit toller Festival-Stimmung. An folgenden Orten können die Live-Auftritte verfolgt werden:

Holzmarkt: Riverstreet Jazz Band
Rathausgasse: The Rock 66 Band (Cover Band)
Pelzgasse: The Vital Roots (Reggae)
Metzgergasse: King Caruso (Surf Sound zwischen Elvis und Pulp Fiction)
Graben: Downtown Rock (Coverband)
Kronengasse: SOUASS! (Funk / Soul / Jazz / Latin)
Disco Schlossplatz ab 22.00 Uhr

Der Maienzugvorabend ist das Fest der Altstadtwirtinnen und -wirte. Über 50 Anbieter/-innen sorgen mit Getränken und Speisen aller Art – vom exotischen Drink, über asiatische Küche bis zur traditionellen Bratwurst –für das leibliche Wohl der Besucher/-innen. Der Vorabend ist weitgehend selbsttragend und wird durch die Beiträge der teilnehmenden Betriebe bezahlt. Zusammen mit den Wirtinnen und Wirten haben Patrick Maritz und Martin Ammeter von der Maienzugkommission das Ziel, ein friedliches und freudiges Fest auf die Beine stellen. Einen speziellen Fokus legen die Veranstalter/-innen in diesem Jahr auf das musikalische und kulinarische Angebot beim Holzmarkt. Die Riverstreet Jazz Band ist bereit, ihren tollen Auftritt vom letzten Jahr zu übertreffen und das kulinarische Angebot im Bereich des Grabens wird ausgeweitet.

Die Altstadt von Aarau hat sich in den letzten Jahren am Vorabend zu einer richtigen Ausgehmeile entwickelt. Unzählige innovative Angebote ziehen eine Vielzahl von Personen aus der Stadt und der Region an. Heimweh-Aarauer/-innen, ehemalige Schüler/-innen der Aarauer Schulen und die Bevölkerung aus Aarau und Umgebung sollen auch dieses Jahr einen schönen Auftakt zum Maienzug erleben.

Zeitliche Eckpunkte:
14.00 Uhr Bushaltestelle Rathausgasse wird provisorisch nordwärts verlegt.
16.00 Uhr Aufbau der Infrastruktur im Bereich Gehwege
17.00 Uhr Umleitung Bus, grossräumige Umfahrung
17.30 Uhr Vollausbau der Infrastruktur
18.30 Uhr Festbeginn
01.00 Uhr Ende Musikdarbietungen
02.00 Uhr Festende
04.00 Uhr Die Altstadt ist geräumt und bereit für den Umzug



Quelle: Medienmitteilung der Stadt Aarau

14. Juni 2012

Musig i de Altstadt 2012

Das Programm steht, schaut es euch an und seid dabei - im August in der Aarauer Altstadt. Danke an alle "Retter"! 


13. Juni 2012

Die Sache mit den Lieblingsteams

In diesem Jahr ist es ja für uns Schweizer so ne Sache. Die Eidgenossen (bei uns nennt man sie Nati) sind nicht mit von der Partie, also sucht man sich als Schweizer Fussballfan natürlich Ersatz. Bei mir war der ziemlich schnell gefunden, da ich auch beim direkten Aufeinandertreffen von Frankreich und der Schweiz schon eher auf einen Sieg der Blauen tendiere, höchstens auf Unentschieden. Entsprechend hat aber für den Fall dass die Schweiz, wie eben aktuell, nicht dabei ist, jeder von uns Ersatzteams am Start. Besonders beliebt sind England, Italien, Irland, Holland oder Spanien. Besonders unbeliebt ist Deutschland. Und auch Teams aus dem südöstlichen Teil Europas haben unter Schweizern nicht wirklich viele Fans. 

Seit EM-Start, zuletzt aber heute Morgen, hab ich im Fratzenbuch immer wieder Diskussionen um diese Erst-, Zweit- oder gar Drittteams mitverfolgt. Ein FB-Freund von mir, wir verraten keine Namen, wurde so unlängst angemacht, als er in seinem Status ein "Schlaaaand!" veröffentlicht hat, er würde auch jede Mannschaft unterstützen bei dieser EM. Er konterte, dass er schon vor dem ersten Kick-Off in Warschau seine Teams bekanntgegeben hätte. Und auch im Penny Pub gab es am Montagabend bei Frankreich England ähnliche Gespräche, als fanatische Schweiz-Fans auf einmal in ENG-Shirts aufgetaucht sind. Besonders beliebt waren die, welche am Sonntag noch in Irland-Leibchen am Start waren... Nun, meine Meinung dazu: jedem wie es ihm gefällt. Ich persönlich hab seit Jahr und Tag die gleichen Teams, welche mir bei solchen Grossveranstaltungen ans Herz gewachsen sind. Wobei die wahre Liebe natürlich wie erwähnt den Franzosen und den Schweizern gilt. Gefolgt von den Deutschen, weil mein Zimmer in den frühen 80er Jahren mit Breitner- und Toni Schumacher Postern tapeziert war. Neben Nena. Und mein Götti mir zur WM in Spanien 1982 ein Deutschland-Leibchen geschenkt hat. Und ich bis heute die Bundesliga meine Lieblingsliga ist. Wobei ich auch sagen muss, dass meine Leidenschaft eben in diesem Jahr 1982 ziemlich gelitten hat (siehe Foto) und ich dann beim Fussballspielen aufm Bolzplatz auf einmal "ein Franzose sein wollte". Ja, das hat man früher noch so gemacht beim Tschutten, man war Batiston, Socrates oder sonst einer. Und allein diese Vorstellung hat uns Jungs Flügel verliehen. Bei der aktuellen EM gibts von mir noch Sympathie-Punkte für Polen, als Mitorganisator und weil eben die halbe Bundesliga da spielt. Den Daumen drück ich auch gerne mal für Kroatien, weil sie einen ganz tollen und erfrischenden Fussball spielen. Aber auch nur so lange, bis die Franzosen im Viertel- oder Halbfinal warten. Und sonst? No Go's sind Italien, Spanien und Co. da gefällt mir der Fussball nicht. Wobei ich ja sagen muss, dass das Spiel am Sonntag zwischen den beiden Teams echt stark war. Aber es darf ruhig jemand anders Europameister werden.


Und heute Abend? Natürlich ganz klar Deutschland. Die Holländer, naja. Nette Leute, schönes Land, gutes Bier... aber in Sachen Fussball nicht wirklich etwas das mich reizt. In diesem Sinne, allen einen tollen Match und viel Spass beim sogenannten Hass-Duell zwischen Orange und SchwarzRotGold. Möge der Bessere gewinnen! 

11. Juni 2012

Das Aarauer Kanu hat wieder Wasser

Schon zum 13. Mal ging der Akt über die Bühne, wobei man in diesem Fall besser von einer Brücke als einer Bühne reden sollte. Ort des Geschehens war der Roschtige Hund am Ziegelrain in Aarau, der Hauptdarsteller war der Künstler Roman Signer und das Objekt der Begierde ein rotes Kanu. Nein, DAS rote Kanu. Das Werk des St. Galler Künstlers, der auch schon Gast an der Biennale in Venedig war und auch sonst international einen sehr guten Ruf hat, entstand vor 13 Jahren ursprünglich als temporäre Kunst am Bau. Der Begriff temporär ist zum Glück sehr dehnbar und darum hängt das rote Kanu auch im Jahr 2012 noch da, wo es der Künstler ursprünglich angebracht hat. So liess es sich Signer auch in diesem Jahr nicht nehmen, zusammen mit Frau und Familie an der Wasserung in Aarau teilzunehmen. Der von der Ortsbürgergemeinde organsierte Anlass lockte zahlreiche Freunde und Fans ins Landjägerwachthaus, und das lag nicht nur am feinen Ortbürgerwein und den leckeren italienischen Antipasti aus der Cookuk-Küche. Stadtrat Carlo Mettauer wusste das Werk auch im 13ten Jahr mit angebrachten Worten zu würdigen und die Combo "Rappel" untermalte den Anlass mit französischen Chansons. Kurz, ein herrlicher Anlass an einem der schönsten Orte der Kantonshauptstadt. Da vermochte auch der plötzlich einsetzende Regen nichts an der guten Stimmung zu ändern..

Wer übrigens nicht weiss, wovon ich hier schreibe und nur Bahnhof versteht? Roschtige Hund? Kanu? Kusnt? In Aarau? Man stelle sich einfach mal an den Fuss des Oberturmtors und in Sichtweite des ehemaligen Badhauses am Stadtbach, da sieht man das Kajak und erlebt, wie zeit- und endlos die fliessende Materie Wasser ist.




10. Juni 2012

EM-Temperatur: 37.2

Von Fieber also noch keine Rede. Die ersten Spiele sind gespielt, aber der Funke der Begeisterung hat mich noch nicht erreicht. Okay, die Partie gestern Abend zwischen Deutschland und Portgual war durchaus spannend. Und am Schluss hat dann auch das richtige Team gewonnen. Das einzige womit der selbsternannte Superstar Ronaldo zu glänzen wusste, war seine Pomadenfrisur. Entsprechend hat er ja dann nach dem Spiel auch gejammert, alle waren sie schuld an der Niederlage von Portugal - nur er nicht. Ähnlich geht es den Holländern, auch sie haben bekanntlich ihr erstes Spiel verloren und am Mittwoch gegen Deutschland geht es bereits um die Wurst. Stark gespielt hat Russland, da war ich überrascht und bin gespannt, wie das weitergeht mit dem Team. Nun, heute Abend kann man die Flimmerkiste ja getrost bis 20 Uhr 45 auf OFF lassen, um 18 Uhr wird kein Fussball gespielt, sondern Theater. Es tritt an die Fussballnation der Wettbetrüger gegen die Fussballnation der Milliardenschulden - also nicht das Land, sondern Vereine und Verband. Sofern die jeweiligen Spieler nicht gerade am Boden liegen und jammern, man hätte sie gefoult. Meiner Meinung nach hätte man beide Teams für diese Ungereimtheiten sowieso suspendieren sollen. Aber eben, traut sich ja eh keiner. So gesehen tun dann überraschende Erfolge von Mannschaften wie Dänemark richtig gut. Für mich geht das Turnier ja eigentlich eh erst morgen Montagabend richtig los: Frankreich gegen England. Die Franzosen sind einer super Form, haben eine gute Stimmung im Team und gelten ja sogar als Favoriten. Der letzte Umstand gefällt mir jedoch gar nicht. Mit der Favoritenrolle konnten Les Bleus noch nie umgehen. Aber wir werden sehen, wie sich Ribéry, Benzema und Co. schlagen. Mit England gibts ja zum Auftakt gleich mal nen zünftigen Brocken. 


Und sonst so? Am Freitag war im KiFF ne Indie-Party. Da hab ich wohl eine der schlechtesten Bands ever gehört. Katastrophe! Und dann auch noch so lange. Die DJ's waren leider auch nicht wirklich überzeugend. Schade eigentlich, weil das Thema des Abends wäre echt super gewesen: The Cure, Depeche Mode, Sisters Of Mercy und so weiter. Hoffe, das KiFF greift den Style im Herbst noch einmal auf und lässt dann andere Organisatoren ran. Bald ist da eh Sommerpause, dann gehts vermehrt wieder in die Stadt hoch. Wo im Moment übrigens so ziemlich jede Beiz um die Gunst der Fussballfans kämpft. Die einen mit mehr, die anderen mit weniger Erfolg. Aber auch hier die meine Meinung, Hauptsache ist doch, dass überhaupt was organisiert wird. Die Stadt Aarau kann sich für jedes Lebenszeichen freuen. Auch wenn sich scheinbar gewisse Beizer über den "Lärm" der torjubelnden Gäste in gewissen Lokalen ärgen. Weil sich Gäste, die zum Essen da sein, scheinbar belästigt fühlen. Arme Schweiz! Trotzdem freu ich mich auf die kommenden EM-Tage und Wochen, in denen ich das eine oder andere Spiel, zusammen mit anderen Gästen in Aarau schauen werde. Die ersten beiden Abende im Scalo waren zumindest schon mal witzig. Vor allem weil da das TV-Signal 15 Sekunden schneller ist, als im 3. Stock nebenan. Bei Toren sehr amüsant! Schöne EM und schönen Sonntag allerseits.

PS: Nein, ich habe weder etwas gegen Italien noch gegen Spanien, erst recht nicht gegen Menschen aus diesen Ländern. Nur der Fussball aus dieser Gegend sagt mir überhaupt nicht zu! 

8. Juni 2012

Übrigens...

... es gibt immer noch Menschen, die glauben, dass diese Blogtexte hier 1 zu 1 geschrieben und veröffentlicht werden. Also sprich, wenn der Text hier kurz nach 10 Uhr erscheint, dann hab ich den kurz zuvor geschrieben. Leute, die Technik im Jahr 2012 ist soweit fortgeschritten, dass man solche Blogtexte vorproduzieren und programmieren kann. So ähnlich wie eine Zeitung, die wird ja auch nicht im Briefkasten gedruckt... Warum ich das erzähle? Weiss ich eigentlich auch nicht. Schliesslich geht heute ja die EM los. Frankreich und Deutschland sind meine Favoriten. Die Daumen drücke ich aber auch den Iren und den Polen. Insgeheim denk ich aber auch, dass die Holländer eine gute EM spielen werden. Aber ich gebe es zu, so wirklich hat mich das EM Fieber noch nicht erwischt. Auch wenn ich in den letzten Tagen die eine oder andere tolle Doku von früher im TV geschaut und damit meine bessere Hälfte genervt habe ;-) Die erste Hochzeit des Jahre ist ja auch schon wieder vorbei, war toll und das Essen war lecker und die Leute witzig. Mehr davon! Gutes gibt es auch von der Musik in der Altstadt-Front zu berichten, dank zahlreichen Spenden ist die Ausgabe 2012 gesichert. Danke an dieser Stelle an alle, die mitgeholfen haben. Nun liegt der Ball bei der Stadt, finde ich. Die soll zeigen, dass ihr etwas an diesem super Festival liegt und fürs nächste Jahr aktiv werden. Ich habe übrigens beschlossen, diesen Text ohne einen einzigen Abschnitt zu schreiben. Bislang klappt das ganz gut. Okay, eventuell wird es zum Lesen schwierig. Aber ich muss ihn ja nicht lesen, hab ich ja selber geschrieben. Ein Wort zum Wetter? Nein. Es ist nicht Sommer. In Berlin fast jeden Tag 30 Grad, mein Kopf sieht aus wie der von Hoeness. Und hier wieder voll der Winter. Hmmm, seit heute gibt es das neue Gölä-Album. Ist das ein Thema? Ausser bei DRS 3? Ich hab bislang zwei, drei Songs gehört und bin mir sicher, aus mir wird kein Gölä-Fan. Aber trotzdem wird er die Nummer 1 der Charts holen. Da bin ich mir auch sicher. Immer noch keine einzigen Textabschnitt. Find ich irgendwie verwirrend. Und ja, ich weiss, ich schulde immer noch Fotos und Geschichten aus Berlin und dem Rest der Republik. Aber irgendwie hab ich gar keine Lust, euch das zu erzählen. Es war super und ein paar Fotos gibts dann bestimmt noch im Facebook. Sofern ich überhaupt mal wieder Zeit habe, mich privat an einem Computer zu setzen. Womit sich der Kreis zum Anfang der Geschichte wieder schliesst. Wenn ihr wüsstet, wann ich diesen Text geschrieben habe.... 

Schönes Weekend allerseits und eine tolle Fussball EM. (Mist, doch noch einen Abschnitt gemacht!). 


6. Juni 2012

Die besten EM Tippspiele im Netz


Tippspiele gehören zu Fussball-Grossturnieren wie die Wettmafia zum italienischen Calcio. Zudem macht ein großes Fussball-Turnier mit einem eigenen Büro-Wettkampf gleich doppelt so viel Spass. Auch vor der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine (8. Juni – 1. Juli) werden wieder viele dieser Spielereien angeboten. Dabei gibt es auch attraktive Preise zu gewinnen. Hier eine kleine, nicht repräsentative Übersicht: 


Computer Bild
Das Spiel: Zuerst muss man sich online registrieren, erst dann können die Partien getippt werden. Um ein echtes Gruppen-Erlebnis aufkommen zu lassen, können Spiel-Gemeinschaften gegründet werden. Hierfür können die Teilnehmer Freunde und Bekannte per E-Mail einladen. Wer mag, kann seine Ergebnisse über Social Networks mit anderen teilen.

Das Gimmick: Zusätzlich zu den Tipps gibt es Bonusfragen, die beantwortet werden müssen. Hierfür gibt es Extra-Punkte.

Die Preise: Zu gewinnen gibt es insgesamt neun Technik-Preise. Das sind in diesem Fall Notebooks, Fernseher, Tablets und Gutscheine. Diese werden zuerst an die besten Tipper der Vorrunde verteilt, danach an die besten Tipper der gesamten EM. Drei weitere Preise werden unter allen Teilnehmern verlost. Alle Mitglieder der besten Tipp-Gemeinschaft bekommen je einen Medion-Gutschein. Insgesamt werden Preise im Wert von über 6000 Euro verteilt.

Conrad.de
Das Spiel: Auch der Elektronik-Spezialist ruft zur EM-Tipperei auf. Wie bei der Computer Bild steht zunächst eine Registrierung an. Danach geht es mit dem Tippen los. Der Tipp kann noch bis kurz vor Spielbeginn verändert werden. Wer mal einen Tipp vergisst, hat trotzdem noch eine Chance: Ein Zufallsgenerator sorgt im Fall des Falles dafür, dass jede Partie getippt wird. Extra-Punkte gibt es u. a. für die Tipps, wie weit die DFB-Truppe kommt und wer Europameister wird. Selbstverständlich können auch hier Tippgemeinschaften gegründet werden.

Das Gimmick: Für jeden Spieltag, für das Viertel- und für das Halbfinale kann der User ein Joker-Spiel bestimmen. Dieses wird dann mit doppelter Punktzahl gewertet. Das Finale ist automatisch ein Joker-Spiel. Nette Spielerei: Per Klick kann man sich die Tipp-Tendenz der Mitspieler anzeigen lassen.

Die Preise: Conrad lässt sich nicht lumpen und spendiert Preise im Gesamtwert von 111.000 Euro. Als Hauptpreise gibt es einen Mini Cooper SD (Einzelwertung) und eine Private-Viewing-Party für das beste Tipp-Team. Schon allein für jedes richtig getippte Spiel kann ein Kandidat abräumen – z. B. iPods, eine Playstation oder ein Navigationsgerät. Für jeden Spieltag gibt es weitere Preise.

Süddeutsche.de
Das Spiel: Zum Start – Sie haben es sicher geahnt – steht eine Registrierung an. Bis 30 Minuten vor Spielbeginn sollte dann der Tipp abgegeben werden. Selbstverständlich können auch hier Tippgemeinschaften gegründet werden.  Neben der Einzelwertung gibt es auch innerhalb des Teams Rankings.

Das Gimmick: Wer gegen den Trend tippt, kann hier richtig absahnen. Die Punkte werden nämlich nach Quoten vergeben. Dabei ist auch der richtige Zeitpunkt für den Tipp wichtig. Setzen zum Beispiel sehr viele Teilnehmer auf einen Sieg von Mannschaft A, so bekommen Tippspieler, die erst spät auf diese Mannschaft setzen, weniger Punkte als die, die sich früher entschieden haben. Die Quote des Zeitpunkts der Tippabgabe ist entscheidend.

Die Preise: Insgesamt werden 15 Preise verteilt. Der Sieger bekommt eine Luxusreise in die Vereinigten Arabischen Emirate. Eine Woche im 5-Sterne-Hotel inklusive Flug und Frühstück. Für Platz zwei gibt es ein iPhone 4S, der Dritte darf sich über einen Trip nach Warschau freuen. Außerdem gibt es einen Fotoapparat mit Drucker, ein Paar schicke Fußballschuhe, eine tragbare Audioanlage und neun T-Shirts.

Erdinger-tippspiel.de
Das Spiel: Nach der üblichen Registrierung kann getippt werden. Bis 30 Minuten vor Spielbeginn besteht die Möglichkeit, Tipps noch zu ändern. Eine entscheidende Rolle spielt der Multiplikator: Die erreichte Punktezahl aus der Gruppenphase zählt noch einfach, fürs Viertelfinale gilt bereits der Faktor 2. Die Punkte aus dem Halbfinale werden mit 3 multipliziert, die für das Finale mit 4. Zudem gibt es Bonustipps: Je nach Zeitpunkt der Tippabgabe gibt es dafür verschiedene Punkte. Einen Teammodus gibt es bei Erdinger auch.

Das Gimmick: Die Herausforderung: Alle Partien können im Duell gegen andere Teilnehmer getippt werden. Hierfür gibt es aber keine Punkte. Der Sieger darf sich allein über die Ehre freuen. Ein weiteres Gimmick ist die Treueverlosung. Hier werden Punkte für die Abgabe eines Feedbacks oder erfolgreiche Empfehlungen verteilt. Wer mindestens zehn Punkte hat, nimmt an der Treueverlosung teil.

Die Preise: 30 Preise kommen unter das Volk. Der erste Preis ist ein Wochenende in Erding, für den Zweitplatzierten gibt es einen Fanshop-Gutschein, der Dritte darf sich über eine Reisetasche freuen. Ansonsten gibt es Fantaugliches: Gläser, Shirts, Fußbälle, Schals.

Kickprophet
Das Spiel: Läuft auf mobilen Geräten als App. Der Nutzer muss die üblichen Tipps abgeben und Zusatzfragen beantworten, für die es Bonuspunkte gibt. Nach dem Tipp kann der aktualisierte Spielplan in Social Networks gepostet werden.

Das Gimmick: Das EM-Tippspiel für die Hosentasche. So kann auch einfach mobil getippt werden.

Die Preise: Gibt’s nicht.

kicker online
Das Spiel: Auch Deutschlands Fußballorgan Nummer 1 bietet natürlich ein Tippspiel zur EM an. Zum Büro-Tool kann das Spiel mit der Ligafunktion werden. Jeder Teilnehmer kann mit ihr Ligen gründen und Kollegen oder Freunde in diese Liga einladen. Getippt werden kann bis zu 5 Minuten vor dem jeweiligen Anpfiff, Zusatzpunkte gibt es für Tipps zum Europsmeister, Torschützenkönig, etc.

Das Gimmick: Ein richtiges Gimmick hat der kicker nicht nötig. Tippspieler, die keine verrückten Spielmodi haben wollen, sondern ein konservatives Tippspiel ohne Schnickschnack, sind hier richtig.

Die Preise: Der kicker hat sich einen schönen, passenden Preis ausgedacht: Für den Gesamtsieger des Tippspiels gibt es zwei Tickets für das Länderspiel gegen Argentinien am 15. August. Die sechs Tagessieger (3 Vorrunden-Spieltage, Viertelfinale, Halbfinale, Finale) bekommen einen Tankgutschein im Wert von 90 Euro, der Sonderpreis, der unter allen Teilnehmern ausgelost wird, die besser tippen als Experte Andreas Möller, ist eine Miniatur-Ausgabe des EM-Pokals.

kicktipp
Das Spiel: Der Klassiker unter den Tippspiel-Plattformen ist wohl kicktipp. Während einer Bundesliga-Saison erreicht kicktipp.de laut Google Ad Planner bis zu 910.00 Unique Visitors pro Monat, bei der Fußball-EM 2010 sogar mehr als 1 Mio. kicktipp ist u.a. deswegen so populär, weil es individuell konfigurierbar ist. So lassen sich für jede Tippgemeinschaft verschiedene Punkteregeln festlegen - beispielsweise ein quotenbasiertes Punktesystem, das denjenigen mehr Punkte schenkt, die mit einem Außenseitertipp richtig lagen.

Das Gimmick: Profi-Tipper können ihr Spiel für 9,90 Euro monatlich aufmöbeln: Es lässt sich mit einem Designeditor beispielsweise auf eine Firmenoptik anpassen, es gibt keine Werbeeinblendungen, es ist sogar eigene Werbung möglich und bis zu 30.000 Tipper (!) können an einem Tippspiel teilnehmen. Besonders für große Konzerne oder Verlage ein netter Anreiz.

Die Preise: Zu gewinnen gibt es bei kicktipp nichts. Der Ansatz der Plattform ist stattdessen der, einer Tippgemeinschaft eine perfekte Plattform für ihren Tippspaß zur Verfügung zu stellen.

Quelle: Meedia.de

31. Mai 2012

"Hot Fruit"

Läuft gerade bei mir aufm Kopfhörer. Hallo, hier bin ich mal wieder. Irgendwie hat das mit dem Bloggen während den Ferien nicht so wirklich geklappt. Berlin hatte def. zu viel zu bieten, als dass man da noch zum Schreiben gekommen wäre. Aber ich werde an dieser Stelle bestimmt zu einem späteren Zeitpunkt die eine oder andere Anekdote niederschreiben. Immerhin haben wir Rio Reiser, Frank Walter Steinmeier und Robbie Williams getroffen. Aber eben, dazu später mal mehr. Nun, morgen beginnt der "Hochzeits- und Partysommer 2012" mit den ersten Feierlichkeiten in Zofingen und Erlinsbach. Dieser Hochzeit folgen dann bis September noch zwei weitere, dazwischen gibts noch das Paleo-Festival, natürlich der Maienzug, Musik in der Altstadt, zwei, drei runde Geburtstage, eine erneute Reise nach Deutschland, die Fussball EM, zwei Hauseinweihungsparties und das eine oder andere Konzert. Kein Wunder dass ich den Eindruck nicht los werde, dass das Jahr rennt. Morgen ist ja schon wieder der 1. Juni. Also im Prinzip steht Weihnachten schon vor der Türe....

Tja. Und sonst so? Bei euch alles gut? Nun, ich bin dann mal wieder weg. Und gelobe Besserung was die Inhalte in meinen Blog angeht. Falls es etwelche Gastschreiberlinge gibt, die Lust haben, die Seite mit Leben zu füllen: Bitte melden.

Und weil ihr alle so brav seid, gibts zum Abschluss noch ein exklusives Foto. Schönen Tag allerseits. 


24. Mai 2012

Fussball im Exil

Okay, vielleicht ein bisschen drastisch ausgedrückt, aber bei der Planung meiner Ferien hatte ich den Spielplan der Nati B definitiv nicht im Kopf. So kommt es jetzt halt, dass wir seit dem letzten Weekend auf unserer Tour durch Deutschland sind und das Geschehen rund um den FC Aarau aus der Ferne beobachten. Klar, sowohl Leibchen als auch Flagge sind immer mit dabei und dank gratis Wlan und SSF konnten wir das Spiel gestern sogar live mitverfolgen. Sehr erfreulich das Ganze - das Foto dazu gibts im milliardenschweren Aktiengrab, auch bekannt unter dem Namen Facebook. Und nun hoffe ich natürlich noch, dass Servette die Lizenz (verdientermassen) nicht erhält und wir den direkten Aufstieg unterm Brandenburger Tor feiern können. Träumen ist ja erlaubt. Erst recht in der Stadt des Absteigers... Wo wir übrigens dann auch das Spiel zwischen der Schweiz und Deutschland mitverfolgen werden. 


Und sonst, abseits vom Fussball? Da gibt es zuerst einmal das Wetter zu erwähnen: der Wahnsinn! Seit wir hier sind gibt es kaum einen einzigen Tag, an dem das Thermometer nicht eine 3 angezeigt hätte. Am Abend sitzen wir - nach einem kühlenden Bad im Pool - bis gegen Mitternacht in kurzen Hosen und Shirt draussen am Feuer. Sommer pur! Und auch für die nächsten Tage ist hier Bombenwetter angesagt, Sonne pur! Ich seh schon nach 5 Tagen fast so aus, wie andere nach 2 Wochen Spanien. Zum Essen gibt es - wie immer - nicht viel zu sagen. Es schmeckt! Obwohl man sich als Schweizer durchaus daran gewöhnen muss, bei 30 Grad Grillferkel, Bratkartoffeln und Sauerkraut zu verdauen. Aber es klappt. Nicht zuletzt dank der freundlichen Unterstützung der Brauereien Wernersgrüner und Radeberger sowie der Schnapsbrennerei Wilthener. Prost! Am Dienstag waren wir zudem noch zu einem runden Geburtstag eingeladen, 30 Menschen ist Feststimmung und der DJ verbreitete Ostalgie-Laune. Und da gab es dann eben auch das Schwein am Stück. Inkl. Petersilie in den Augen. Ich hab noch Fotos gemacht, wie wir uns lieben. Also das Schwein und ich. 


Aber einmal mehr blieb mir nach diesem Abend die Erkenntnis, dass sich Schweizer (und ich war der einzige an diesem Abend) und Deutsche in Sachen Feiern kaum unterscheiden. Und auch an diesem Abend wurde mir wieder klar, dass es dieses von der SVP und der Weltwoche inszenierte Problem zwischen unseren beiden Ländern nicht gibt. Ich wurde hier mit offenen Armen empfangen, wie jeden Tag seit unserer Ankunft letzte Woche. So wurde ich noch am Samstag zur Verlängerung des CL-Finals spontan zu einem Gartenfest eingeladen oder in einem Gemüseladen hat man "dem Schweizer" eine frische Tomate geschenkt hat oder auf der Stadtverwaltung, wo ich mit der Bine (ohne IE) war, konnte man sich unterm Strich auch recht unbürokratisch mit dem Ausländer (in dem Fall ich) einigen... Fazit: Gastfreundschaft wird hier halt wirklich gross geschrieben. Okay, Berlin ist Gross- und Weltstadt, da sind die Leute ähnlich freundlich wie in Paris oder London. Aber dafür freu ich mich umso mehr auf Reichstag, Fernsehturm, Checkpoint Charlie, Rio Reisers Grabstätte und vieles mehr. In diesem Sinne, bis die Tage! 

Hopp Aarau!



15. Mai 2012

Lebenszeichen

Ja, ich bin noch hier. Also nicht hier. Sondern draussen, da im Leben. Entsprechend hab ich das virtuelle Leben mal wieder ein bisschen vernachlässigt. Was soll ich sagen, es hat sich gelohnt. Wer sich im Facebook tummelt, dem dürfte zum Beispiel der veränderte Beziehungsstatus aufgefallen sein. Ebenso hab ich da in regelmässiger Abfolge Fotos von tollen Konzerten veröffentlicht oder verraten, wo ich mich gerade tummle. Egal ob Geburtstagsparty, Städteausflug, Kneipentour oder heimisches Sofa - irgendwas ist immer! Und leider kann ich auch für die nächste Zeit keine Besserung geloben, denn so ganz nebenbei sollte man ja auch noch knappe 9 Stunden pro Tag arbeiten und weil man das tut, hat man dann auch mal Urlaub verdient und der steht bei uns demnächst auch noch an. Und so lass ich den Blog halt auf kleiner Flamme köcheln, ganz ausgehen wird die Flamme so schnell aber nicht. Immerhin gibts immer noch Menschcen, welche mir die Seite für bares Geld abkaufen möchten. Nun, da müsst ihr euch noch ne Weile gedulden oder dann beim Angebot noch einen draufsetzen. Tja und sonst? In Frankreich hat man gewählt, ob das gut kommt mit dem Holländer wird man sehen. In Deutschland tut sich politisch ja auch so einiges, mit Spannung darf man sich da schon mal auf die Kanzlerwahl 2013 freuen. In Sachen Sport macht der FC Aarau derzeit fast alles richtig und ist auf gutem Weg in die Relegation gegen Sion. Zwei Spiele die ich nicht sehen kann, aber das ist eventuell gar nicht mal so schlecht. Die gewinnen eh öfter wenn ich nicht im Stadion bin. Gesehen hab ich dafür das Pokalfinale, hoppla ihr Bayern. Da müsst ihr euch bis zum CL-Finale aber noch etwas einfallen lassen, sonst wird das nix. Der BVB-Sieg war entsprechend hochverdient! Ah ja, Eishockey WM ist auch noch oder besser gesagt war. Für die Schweizer ist sie schon wieder vorbei. Aber eben, wer will schon Hockey sehen im Sommer. So kurz vor der Fussball EM. Randsportart halt... 


Ich könnte mal einen Abschnitt machen, oder? Liest sich dann auch einfacher. In der Schweiz und in Deutschland wird immer noch das Thema "Die Deutschen in der Schweiz" diskutiert. Dieter Moor hat sich inzwischen in die Diskussionen eingeschaltet, ich fand seine Kommentare ziemlich witzig. Vor allem wenn man Moor kennt, kann man in etwa einschätzen wie das gemeint war. Aber er hat mit seiner Provokation für Stimmung gesorgt im rechten Lager. Da kommt Freude auf. Grad zum Trotz hab ich mir zur EM eine hübsche Adidas Deutschland-Jacke gekauft, nachdem ich die ersten Schweizer mit T-Shirts wie "Ich unterstütze 2 Teams: Die Schweiz und alle Mannschaften die Deutschland schlagen!" gesehen habe. Vor allem die Frau Rickli und ihre Freunde von de Weltwoche hacken heftig auf dem Thema und den deutschen Einwanderern rum. Aus diesem Grund hab ich mir dieses Schundheft diese Woche auch zum ersten Mal in meinem Leben gekauft, per Zufall war noch ein Bericht über Muslime in Marseille drin. Fazit: dieses Blatt lässt sich nur auf nüchternen Magen ertragen, ansonsten Kotzgefahr! Darum an dieser Stelle auch keine weiteren Kommentare dazu, jeder Buchstabe ist Verschwendung. Ansatzweise politisch gehts auch bald im Kino zu, "The Dictator" von und mit Sasha Baron Cohen kommt in die Lichtspieltheater - und ich bin sicher dabei. Allerdings warte ich, bis in Aarau die englische Version läuft, denn nur so macht Ali G Spass. Ob der Film sich tatsächlich lohnt, erfahrt ihr dann bestimmt hier. Ach ja, eine Buchempfehlung hab ich auch noch "Die Simpsons und die Philosphie", kein Scherz. Das Buch liest sich zwar eher schwierig, da wirklich auf Philosphie ausgelegt, aber irgendwie macht es doch Spass, diese zwei Themen zu vereinen. Wer die Geduld hat, kaufen! Und um diesen blogthematischen Rundumschlag zu beenden noch ein paar Sätze zur Musik: Spotify hat irgendein doofes Update lanciert, irgendwie kann ich diverse Künstler nicht mehr hören: die Toten Hosen sind nur ein Beispiel. Trotzdem bin ich noch immer sehr angetan von der App, da entdeckt hab ich geile Sachen wie The Decemberists oder Neutral Milk Hotel oder Mystery Jets. Um nur ein paar Beispiele zu nennen. Wer mal Zeit hat über die verregneten Feiertage, reinhören! Und nein, über Luca Hänni schreib ich nichts. In 2 Monaten kennt eh keiner mehr diesen Namen. Aber im KiFF gibts bald noch Fiji zu erleben, allerdings ohne uns. Berlin wartet. Und Hochzeiten. Und The Cure. Und die EM. Und der Sommer. Und, das Leben.

9. Mai 2012

"Musig i de Altstadt" braucht unsere Hilfe!


S.O.S.! Leider bekam der Aarauer Anlass "Musig i de Alstadt" für das laufende Jahr keinen Beitrag mehr vom Aargauer Kuratorium zugesprochen. So fehlen dem OK nun CHF 5000.--! Für manche Festivals ein Klacks, für MidA ein existenzielles Problem: Einen Teil davon übernehmen Private, ein grosser Teil bleibt aber offen. Das heisst, die Zukunft des kostenlosen Musikfestivals in der Aarauer Altstadt ist mehr als unsicher. Wenn das Festival aus dem Aarauer Kulturkalender verschwinden würde, wäre das ein grosser Verlust. Viele gute Acts haben Jahr für Jahr für tolle Stimmung und noch bessere Musik gesorgt, das soll auch in Zukunft so bleiben. 

Nun ist DEINE HILFE gefragt. Schon mit einem kleinen Beitrag kannst du "Musig i de Altstadt" unterstützen und dafür sorgen, dass es auch in Zukunft weitergeht mit toller Musik in den Aarauer Gassen. Formular ausdrucken, ausfüllen und abschicken. Oder auf der Homepagewww.mida-aarau.ch eine Mitgliedschaft oder ein Sponsoring anmelden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass Du einen Betrag Deiner Wahl auf das folgende Konto einbezahlen kannst: IBAN 0588 1122 2692 5100 0Für Fragen oder grössere Beiträge stehen wir dir gerne persönlich zur Verfügung! Hier geht es zur Facebook-Gruppe und hier kannst wirst Du dein Geld direkt los ;-)




3. Mai 2012

Deine Stimme für Schiri Wermelinger

"Unser" Schiedsrichter, Dani Wermelinger, steht zur Wahl zum Schweizer Schiri des Jahres. Jeder kann für den Aarauer abstimmen und dafür sorgen, dass der Cupfinal vom 16. Mai zwischen Basel und Luzern nicht der einzige Höhepunkt in Wermelingerr Fussball Jahr bleibt. Die Resultate des Votings werden am 28. Mai 2012 im Rahmen der 15. Nacht des Schweizer Fussballs im Stade de Suisse von Bern bekanntgegeben. Dort werden die PreisträgerInnen mit einem exklusiven Award ausgezeichnet. Und hier gehts zum Voting: http://www.football.ch/nchf/de/Voting.aspx



2. Mai 2012

Facebook hilft bei der Organspende


Rund 900 Millionen Menschen nutzen weltweit Facebook, aber nur ein ganz kleiner Teil von ihnen ist Organspender. Das will Mitbegründer Mark Zuckerberg nun ändern: Nutzer in Grossbritannien und den USA können ab sofort im sozialen Netzwerk ihre Bereitschaft zur Organspende erklären. In der Timeline des persönlichen Profils kann man unter „Health and Wellness“ als Lebens-Ereignis das Datum angeben, an dem man sich als Organspender registriert hat. Ausserdem können die Nutzer auch Ihre persönlichen Geschichten und Beweggründe zum Thema erzählen. Wer angibt noch kein Spender zu sein, dem werden Links zu offiziellen Seiten zur Registrierung als Organspender angezeigt. Die generelle Angabe ob man Organspender ist oder nicht, ist freiwillig.


Mark Zuckerberg erklärte in einer US-TV-Show: "Bei Facebook geht es um Kommunikation und das Erzählen von Geschichten. Wir glauben, dass die Menschen dabei helfen können, auf Organspenden aufmerksam zu machen." Er selbst sei unter anderem durch seine Freundin Priscilla Chan, die Medizin studiert, und die Geschichte seines Freundes Steve Jobs  für das Thema sensibilisiert worden. Die endgütige Idee zum Organspende-Tool kam Zuckerberg beim Abendessen mit seiner Freundin. Die angehende Kinderärztin erzählte oft von Patienten, die auf Organe warteten oder denen es dank Transplantat wieder besser ging. Laut einer Sprecherin von Facebook ist der Organspende-Status auch für weitere Länder geplant, wann und ob es zur deutschen Version kommt, steht momentan noch nicht fest.

Quelle: Computer Act!ve

30. April 2012

Untergang einer Nation

So weit ist es also schon. Es wird Zeit, dass Sarko seinen Platz räumt. Schon nächsten Sonntag könnten seine Tage als französischer Präsident abgelaufen sein. 


Foto: Alex Lämmchen 

26. April 2012

La Bestia Negra

Huch, schon wieder Donnerstag. Und seit Montag steht dieser Blog still. Es war aber auch eine sehr intensive Woche. Da wären Züri West und Dan Mangan im KiFF, Eva hatte Geburtstag, Bayern und Chelsea stehen im CL-Final und auch sonst war so einiges los seit meinem letzten Eintrag hier. Nun, was soll ich erzählen? Der Titel bezieht sich übrigens auf den FC Bayern München, so nennt man die Deutschen in Spanien. Das weisse Ballet aus Madrid weiss seit gestern Abend wieder warum. Die schwarze Bestie hat zugebissen und sich am Schluss im Elferschiessen verdient durchgesetzt. Am Vorabend schied auch das zweite spanische Team aus, Kronfavorit Barcelona hatte gegen das Bollwerk aus London keine Chance und ohne einen topfiten Messi wirds auch für die vermeintlich beste Mannschaft der Welt schwer... Ich freu mich zumindest auf diesen Final, mit Chelsea steht ein "Aarauer" in München an der Seitenlinie und der FC Bayern ist mit Ribéry (und den wöchentlichen Schlagzeilen) sowieso sympa. 

In Sachen Musik waren sowohl Züri West als auch Dan Mangan super. Zwei fast perfekte Konzerte. Kuno in Hochform und auch der Kanadier Mangan war um keinen Spruch verlegen. Heute Abend geht es schon weiter mit Ewan & The Two Dragons aus Estland, ein Geheimtip. Wer es verpasst ist selber schuld! 

Hmmmm, ja da wäre noch die Immunität vom Blocher oder auch die Tatsache, dass die Schulpflege Aarau schon wieder ein Mitglied sucht. Ganz ehrlich, wenn ich der zuständige Stadtrat wäre, würde ich mir ernsthaft Gedanken machen, warum es so viele Abgänge aus diesem Gremium gibt. Oder anders gefragt, welche Mitglieder sind seit Jahren dabei? Und warum gehen alle anderen Mitglieder wieder? Aber keine Angst, trotz Anfrage vorletzte Woche, ich bin nicht wählbar. Nicht mehr. Wobei? Nein, Spass. 

Gefreut hat mich übrigens, um noch einmal kurz auf den Fussball zu kommen, dass der FC Aarau in erster Instanz die Lizenz (auch für die Super League) erhalten hat. Das sollte nun Ansporn genug sein, entweder spontan noch St. Gallen anzugreifen oder zumindest den zweiten Platz zu sichern. Die nächste Chance dazu haben die Adler am Samstag gegen Wil. Leider werd ich das Spiel verpassen. Aber das Alternativprogramm kann sich sehen lassen. 

Und noch ein Satz zum Wetter: Gehts noch? Anfang Woche hat man die Winterjacke gebraucht und morgen Freitag soll es 30 Grad werden... Der Kreislauf lässt grüssen. Aber ich will ja nicht jammern, schliesslich freue ich mich auch über die Sonnenstrahlen. Nur schade, dass man sie im Büro nicht so wirklich geniessen kann. So, das wars für heute. Weitere Geschichten

21. April 2012

Der Song zum Wochenende

What else? Ein Blick aus unserem Wohnzimmerfenster verrät, Kuno und Co. sind noch nicht im KiFF eingetroffen. Jedoch steht der Grill schon parat und ein erster Kleintransporter steht vor dem Foyer.

20. April 2012

Es macht Musik an der Tellistrasse

Nun, so langsam haben wir uns eingelegt am neuen Ort. Die Unkenrufe, von wegen das sei doch viel zu laut direkt neben dem KiFF, sind verstummt und wir fühlen uns durchaus wohl. Gerade wegen der Nachbarschaft zur Kulturfabrik. Als Musikfans sind wir seit dieser Woche sogar noch etwas mehr verbunden mit den freundlichen Nachbarn. Als stolze Besitzer einer Jahreskarte ist es uns nun per sofort möglich, jedem Konzert im KiFF zu lauschen. Und sei es noch so schräg. Aber so kommt man vielleicht auch mal an Musik ran, die man sonst verpasst hätte. Ich freu mich zumindest auf ein paar Neuentdeckungen! So war ich gestern Abend spontan bei Syléna Vincent. Noch nie gehört, aber da war ich auch nicht der Einzige. Es haben sich, trotz Song- und Videotaufe, nicht wirklich viele Leute ins Foyer verlaufen. Nun, was soll ich sagen? Das Konzert war nett, aber leider irgendwie ziemlich langweilig. Die Frau hat sicher eine gute Stimme und auch die Songs waren melodiös, aber auf Dauer dann alle auch ziemlich ähnlich. Heute Abend geht es übrigens direkt weiter mit Frauen-Power im KiFF: Nilsa tauft ihre Platte. Die Sängerin mit Wurzeln in Moçcambique wartet mit ein Mix aus Afro, Hip Hop und Pop auf. Und ja, ich werde wiederum ein Ohr reinwerfen. Also, jetzt nicht physisch gemeint... 


Morgen Abend dann einer DER Leckerbissen dieser KiFF-Saison: Züri West geben sich die Ehre. Kuno und seine Mannen haben ja unlängst ihr neues Album präsentiert und stellen das nun auch live vor. So ganz gepackt hat mich die Göteborg-Platte (noch!) nicht, aber es hat ein paar lässige Titel drauf, bei denen ich gespannt bin, auf die live Umsetzung. Und natürlich werden ZW nicht darauf verzichten können, auch ein paar von den alten Gassenhauern zu spielen morgen Abend. Kurz, ich freue mich riesig auf Kuno und Co. und hoffe, dass es nach dem Konzert eventuell noch für ein Bierchen mit dem Kult-Berner reicht. Weiter geht es dann bereits am Montagabend: Dan Mangan! Übrigens, für beide Konzerte haben wir im Vorfeld schon Tickets gehabt, man will ja auf der sicheren Seite sein und das mit dem Saison-Abo ergab sich eher kurzfristig. Dank der tollen Kooperation der KiFF-Leute, das soll an dieser Stelle auch mal gesagt sein. Thanks to Selina & Co. Eben, Dan Mangan. Ich weiss gar nicht so recht wie man den Nachnamen ausspricht, aber er erinnert mich zumindest an ein chemisches Element. Der Kanadier gibt im KiFF sein einziges Schweizer Konzert, man darf einen guten Singer/Songwriter Act erwarten, mit Folk und Country-Einflüssen. Bei mir aufm iPhone läuft sein aktuelles Album und ich muss sagen, ich bin echt gespannt auf das Konzert. Die Stimme ist Hammer! 

Am Donnerstag dann ein Geheimtipp, psssst... Niemandem erzählen: Ewert & The Two Dragons! Aus Estland. Ja, auch da macht man Musik und sogar verdammt gute. Wer nichts geplant hat am kommenden Donnerstag, sollte sich diesen Abend fett in der Agenda eintragen. Noch bevor die Esten (Estländer?) zum Beispiel in Basel spielen, beehren sie Aarau. Und darum hoffe ich fest, dass das auch jemand mitkriegt. Ich erinnere mich an den Superstar Arno aus Belgien, der vor Jahren mal für einen kleinen Eklat gesorgt hat, weil ihm nicht so wirklich viele Leute beim Singen zugehört haben. Und eben, auch gestern Abend, 20 Nasen waren da. Diesbezüglich muss das KiFF eventuell noch etwas dazulernen, offensiver Werbung machen und den Aarauerinnen und Aarauer sagen, dass es in der Telli regelmässig gute Musik gibt. Die scheinen das auch nach 20 Jahre noch nicht ganz kapiert zu haben. Nun gut, zurück zu den Esten. Die sind ne grosse Nummer im Alternative-Bereich. Ich hatte von ihnen schon was in meiner Musik-Sammlung, kannte allerdings mehr den Song, als die Band dahinter. Und siehe da, nächste Woche spielen sie in Aarau. 



Was gibts noch? Apparat aus Deutschland, Lostalone aus England, natürlich steht eine weitere B-Ekspress-Party an - dieses Mal mit Gästen aus Rumänien. Am 4. Mai dann Max Prosa. Wer Gisbert zu Knyphausen oder Tex mag, darf das nicht verpassen. Von mir aus sollten auch Tim Benzko-Fans ruhig mal ins Album reinhören. Der Junge ist echt toll: gute Texte, sehr gute sogar und eingängige Melodien. Der Name Prosa ist kein Zufall! Tags darauf dann das Jubiläumsfestival von Kanal K und Mitte des Monats dann Fiji (Foto). Ja, dieses Fiji, die hier im Blog schon ein paar Mal ein Thema waren. Die Berner haben ein neues Album am Start und ich bin mir sicher, Sängerin Simone hat für die anstehende Tour die eine oder andere Überraschung am Start. Letztes Mal hat sie im KiFF ja das halbe Bühnen-Inventar abgeräumt... Entsprechend polarisieren sie und die Band, aber wer es mag. Bitte sehr. Und ich mag es! 

Abschliessend noch zwei Worte zum Juni beziehungsweise zur neuen Saison. Kurz vor der Sommerpause spielen Sin Fang aus Island. Bester, nennen wir es mal, Alternative-Folk. Sehr gut gespielt und sehr melodiös. Derzeit sind so Singer/Songwriter Sachen eh total angesagt. Bon Iver und Co. lassen grüssen. Auch bei den Festivals in diesem Sommer wird öfter mal nur ein Mann mit seiner Gitarre auf der Bühne stehen. Eben, die Isländer sind ein Geheimtipp, so wie man es vom KiFF eigentlich kennt. Bands zu booken, welche wenig später gross rauskommen. Weiter so. Schon gross draussen sind Lambchop aus den USA. Auch hier steht das Vermerk "Folk/Songwriter", nun gut. Ich würde sie sogar mit Calexico vergleichen. Obwohl ich Vergleiche in Sachen Musik ja eher doof finde. Aber die Band ist echt gross und ich hab mich gefreut, als ich gelesen habe, dass die Amis gleich in unserem Nachbarhaus ein Konzert geben. Tja, auf gute Nachbarschaft! 

19. April 2012

Sind die Tage von Sarkozy gezählt? Und dann...

An den nächsten zwei Wochenenden entscheiden 44,5 Millionen Franzosen über ihren nächsten Präsidenten. In den Umfragen liegt der sozialistische Herausforderer Francois Hollande knapp vor Amtsinhaber Nicolas Sarkozy. Machen unsere westlichen Nachbarn ihren Fehler aus 2007 wieder gut und wählen Sarko ab? Oder anders gefragt, ist Hollande wirklich das kleinere Übel? Nun, den Franzosen ist es vielfach egal. Hauptsache sie kriegen ihre 35-Stunden-Woche und ihr Rentenalter 60 zurück (der Durchschnittsfranzose liess sich übrigens vor der Sarkozy-Reform mit 58 pensionieren!) zurück. Jugendarbeitslosigkeit und Schuldenberg lassen grüssen. Aber wer macht denn nun das Rennen? Monsieur Fischer wagt eine Prognose. 



Man betrachte Hollandes Strategie im Lichte, passend zur Champions League-Woche, eines Fussballspiels. Nach einem frühen Treffer (die Führung in Meinungsumfragen) verlegt er sich nun auf den "Catenaccio" (eine reine Defensivstrategie, erfunden von den Italos) die Sarkozy an einer Aufholjagd hindern soll. Es könnte funktionieren, aber diese Taktik trägt auch zu einer gewissen Monotonie in Hollandes Wahlkampf und einem Mangel an Begeisterung für seine Person bei.

Hollande war so erpicht darauf, seine "Normalität" im Vergleich zu Sarkozys masslos selbstverliebter Natur herauszustellen, dass er jetzt etwas blass und banal wirkt. Zum Beispiel Mohammed Merahs Mordserie in Toulouse im März, auch sie hat sich zugunsten Sarkozys ausgewirkt, der froh war, die Wahlkampfdebatte von sozialer Ungerechtigkeit auf Sicherheitsfragen lenken zu können. Aber obwohl Sarkozy momentan - entgegen der Meinungsumfragen - etwas stärker erscheint als zu Beginn des Wahlkampfes, steht er immer noch vor gewaltigen Herausforderungen, die womöglich nicht zu überwinden sein werden.

Sprich, eigentlich ist man in Frankreich mit keinem der zwei Spitzenkandidaten wirklich zufrieden. Die Wahl könnte darum einfach auch zu einem Wettrennen zwischen der Ablehnung gegenüber Sarkozy und der mangelnden Leidenschaft für Hollande werden. Aus diesem Grund wäre es auch möglich, dass diesmal auch die – bei  französischen Präsidentschaftswahlen normalerweise bemerkenswert niedrige Wahlenthaltung  – eine wichtige Rolle spielt. Und auch die Tochter vom ultrarechten FN-Politiker Jean-Marie Le Pen darf man nicht ganz vergessen. Sie könnte die lachende Dritte werden. 

Liest man französische Zeitungen oder schaut französisches TV, dann merkt man, dass sich im gesamten politischen Spektrum ein Gefühl des Bedauerns breit macht: "Wenn wir nur einen präsentableren Kandidaten als Sarkozy hätten",  murrt man bei den Konservativen. "Wenn wir nur einen charismatischeren Kandidaten als Hollande hätten", lamentiert man im sozialistischen Lager. Hollankozy?


Letztlich wird sich dieser Wahlkampf aufgrund des mangelnden Interesses an den Wahlprogrammen der Kandidaten als bemerkenswert erweisen. Die Franzosen sehen keinen echten Unterschied zwischen einem Amtsinhaber, der seine Versprechen nicht gehalten hat und einem Herausforderer, dessen Versprechen nicht zu halten sind. Wir erinnern uns an das Rentenalter, die 35-Stunden-Woche oder die halbe Million Jobs, welche Hollande den französischen Jugendlichen versprochen hat. In einem Satire-Magazin habe ich den folgenden Ratschlag an die Kandidaten gelesen: "Während des Wahlkampfes meidet ihr idealerweise ernste Themen wie die Staatsverschuldung, dann wird das Volk später auch nicht erwarten, dass ihr diese Probleme in Angriff nehmt, wenn ihr an der Macht seid."

Bei starkem Sturm und schwerer See kommt es natürlich auf die Erfahrung des Schiffskapitäns an. Doch angesichts der Probleme der französischen Wirtschaft und der Zwänge der Europäischen Union – von denen der Weltwirtschaft in einem globalisierten Zeitalter ganz zu schweigen – verfügt kein Präsident über grossen Spielraum, das nötige Charisma oder gar Lösungen. Die Franzosen werden daher grösstenteils auf Grundlage der Persönlichkeit und des persönlichen Stils entscheiden und weniger auf Basis der Wahlprogramme der Kandidaten. Nicht zu vergessen, die First Ladies: Mit Carla Bruni und Valérie Trierweiler hat man da die Wahl zwischen einer Diva/Model aus reichem Haus und einer ehemaligen TV-Journalistin, die sich aus einfachen Verhältnissen hochgearbeitet hat. Auch hier gelten aber wohl eher Äusserlichkeiten den Inhalte oder Fakten. Fazit: Obwohl Hollande derzeit noch immer bessere Chancen hat, könnte das Ergebnis knapper als erwartet ausfallen.

18. April 2012

Das bietet der Festival Sommer 2012

Ja, das Wetter draussen lässt noch nicht vermuten, dass wir schon Frühling haben. Der April macht was er will und lässt uns vor allem eines: frieren! Trotzdem vergeht fast kein Tag, an dem nicht eines der grossen (und kleinen) Festivals in unserem Land sein Programm vorstellt. Ich hab mir einen ersten Überblick verschafft und komme zum Schluss, die guten Acts spielen in der Romandie. Aber der Reihe nach... wobei sich diese Reihe völlig zufällig ergeben hat. 


Winterthurer Musikfestwochen: Sind mir letztes Jahr vor allem durch das tolle Konzert von Young Rebel Set in guter Erinnerung geblieben, bei gefühlten 45 Grad unter dem Zeltdach. Dieses Jahr stechen mir natürlich die legendären Baby Jail ins Auge, ach was bin ich dazu früher gehüpft. Weiter dabei: Kettcar, Franz Ferdinand, Sigur Ros. 

Montreux Jazz: Wie immer spitze, aber auch wie immer sehr teuer - wie ich finde. Trotzdem hat es ein paar gute Acts dabei: Bombay Bicycle Club, Noel Gallagher, Chris Cornell, Bobby McFerrin & Chick Corea, Alanis Morissette, Lana del Rey, Van Morrison, Jane Birkin (hab ich da schon mal live gesehen, ganz toll!), Emeli Sandé, Mark Ronson, Herbert Grönemeyer. 

Open Air St. Gallen: Irgendwie nicht schlecht, aber kein Tag, der mich zu 100 % überzeugen würde. Meine Highlights wären Paul Kalkbrenner, Florence and the Machine, Caligola, Züri West (wobei die häufiger anzutreffen sind diesen Sommer, nächsten Samstag übrigens im KiFF), Noah and the Whale, Casper, Die Toten Hosen, Gossip, Boy, Mumford & Sons, Wolfmother. 

Gurtenfestival: Sicherlich eine der schönsten Open Air Locations der Schweiz. Auf dem Berner Hausberg treffen sich in diesem Jahr jedoch ein paar Acts, die man schon andernorts sehen kann. Noel Gallagher zum Beispiel hat von Montreux keinen weiten Weg nach Bern und auch Lenny Kravitz gibts, analog dem Paléo Festival. Casper, Knackeboul, Züri West... um nur ein paar Beispiele zu nennen. Freude machen dafür Thees Ullmann, Snow Patrol und die Gorillaz! 

Open Air Frauenfeld: Tja, da bin ich wohl einfach zu alt für. Ich hätte sogar die Möglichkeit für gratis Tickets gehabt, aber eben: nicht mein Programm, nicht meine Musik. 50 Cent und seine Freunde werde ohne mich aufspielen. 

Open Air Gampel: Die Walliser... bei Fendant und viel Sonne lassen sie es sich Mitte August drei Tage gut gehen. Ohne mich. Obwohl mit Placebo und Mark Lanegan zwei Topacts am Start sind, die mich echt reizen würden. Aber vom Termin her, hab ich zu der Zeit andere Pläne. 

Heitere: Schade, es war mal mein absolutes Lieblingsfestival. War... Übrig geblieben ist 2012 ein Mix aus allem, man will scheinbar jedes Alter und jedes Publikum ansprechen. Tja und da steh ich nicht drauf. Eine Auswahl gefällig? Jessie J, LMFAO, Die Atzen, Taio Cruz, Ice Cube, Sunrise Avenue... da werden sich Teenies daran erfreuen. Die Musik dürfte zur Hauptsache ab Band kommen. Naja und auch sonst... Züri West, Plüsch, Deichkind, Hurts... Einzig Nneka, Anti-Flag oder Leech könnten mich irgendwie interessieren. Aber das hat man alles auch schon gsehen. Sorry, Heitere: 2012 ohne mich! 

Greenfield: Das mit den Gitarren... Die Ärzte als Headliner am Sonntag! Billy Talent, Sepultura, Limp Bizkit, Donots - wer lange Haare hat, wird seine Freude haben in Interlaken. 

Moon & Stars: Im Tessin scheint immer die Sonne, fast. Egal, auf der Piazza Grande ist es immer schön. Ausser vielleicht wenn sie überfüllt ist von Deutschschweizern, die deutsche Lieder mitjohlen... Das wird so sein wenn Herbert Gröneymeier oder Unheilig im Tessin auftreten. Ah ja, Lenny Kravitz ist auch hier anzutreffen.

Bad Bonn Kilbi: Das alternative Open Air bietet ein paar echt gute Namen wie zum Beispiel Afghan Whigs, Kings Of Convenience, Les Yeux Sans Visage, Dieter Meier (Yello), Get Well Soon.

Paléo: In meinen Augen - einmal mehr - das beste Line Up der Schweiz. Am liebsten würde ich die ganze Woche hinfahren, ausser Freitag, da ist wieder Lenny Kravitz am Start. Aber sonst so: M83, Peter Kernel, Bon Iver, Justice, The Cure, Dyonisos, Stephan Eicher, Sting, Bloc Party, Garbage, The Kooks, Thomas Dutronc, Anna Aaron, David Guetta, Roger Hodgson und dazu viele Franzosen, die hier wenig bekannt, aber darum nicht weniger gut sind. 

Zurich Open Air: Leider auch an einem ganz schlechten Datum für uns... Es findet aber auch alles im August statt in diesem Jahr, man könnte meinen, die Welt geht unter zum Ende des Jahres. Ein sehr gutes Programm wie ich finde, kommt ans Paléo ran. Aber eben, in Zürich... Maximo Park, The Killer, Yann Tiersen, Tocotronic, First Aid Kit, Bloc Party. 

Natürlich gibt es noch weitere rund 100 Festivals in der ganzen Schweiz, viele von ihnen klein aber fein. Viele aber auch mit 08/15 Line Ups. Im Netz gibts ein paar gute Open Air Guides, welche die entsprechenden Programme parat halten. Zum Abschluss noch ein Blick über die Grenze, da würde es sich in diesem Jahr ganz besonders lohnen nach Belford zu fahren. Unweit von Basel. Aber "leider" finden in diesem Sommer so viele Hochzeiten statt, dass auch an diesem Wochenende jemand heiratet und uns freundlicherweise dabei haben möchte... Darum verzichte ich auf die Aufzählung der Acts, ich mach mir doch nicht selber den Mund wässerig. Unter regionalen Aspekten gilt es natürlich noch das Chrutwäje Open Air, sowie Musig i de Altstadt zu erwähnen. Details zu den beiden Events gibts im Laufe des Jahres hier im Blog.