19. November 2009

Update: Du böser, böser Thierry!

Herrlich, einfach nur herrlich! Die Fussballschweiz enerviert sich über das Handstor von Thierry Henry. Von sachlichen Diskussionen bis hin zu primitiven Beschimpfungen gibt es alles. Was hat eigentlich die Schweiz damit zu tun? In Deutschland zum Beispiel machen heute schon andre Themen wieder Schlagzeilen, das erste Spiel ohne Enke oder ein neuer Wettskandal im Zusammenhang mit Schiri Hoyzer. Lags daran, dass die Schweiz spielfrei war? Heute gibts jedenfalls bei 20 Minuten und Blick Umfragen, auch im Radio kann man seine Meinung kundtun und am Fernsehen wird das Tor am Abend noch einmal thematisiert. Von wegen Umfrage: eine kleine SMS-Umfrage unter Profifussballern hat ergeben, dass jeder von den Befragten genau so reagiert hätte wie Henry. Am Rande erwähnt, es ging nicht um den Finaleinzug im Grümpelturnier von Spreitenbach Süd - es ging um die WM-Teilnahme.

Während in der Schweiz also seit gestern Abend die grosse Heuchlerei und Henry-Schelte läuft, haben die Iren ebenfalls ihren Schuldigen gefunden: den Schiedsrichter! Wie die Verantwortlichen heute in irischen und englischen Zeitungen sagen, sind sie auf Henry überhaupt nicht böse, er habe getan was ein Fussballer in der Situation tun musste. Fatal sei aber, dass sowohl der Referee als auch sein Assistent erst das Offside und dann das doppelte Handspiel nicht gesehen haben. Inzwischen probiert man in Irland über den Justizminister und den Verband an ein Wiederholungsspiel zu kommen, Trainer Trap spricht sich interessanterweise dagegen aus! Da es ein Tatsachenentscheid vom Schiri war, dürften die Chancen darauf eher klein sein.

Thierry Henry selber hat sich inzwischen ebenfalls gemeldet. Anlässlich einer Pressekonferenz gab er sein Handspiel zu und ergänzte, dass er halt weitergespielt hätte als kein Pfiff vom Schiri kam. Und er selber sei Stürmer und nicht der Schiedsrichter. Mehr kann der gute Mann beim besten Willen auch nicht mehr machen. Aber eben, Hauptsache ist doch dass die Öffentlichkeit wieder jemanden gefunden hat, auf den sie zeigen kann. Der wars! Ob es beim Qualispiel in Bosnien UNO-Blauhelme zum Schutz gebraucht hat, ob es bei der Partie zwischen Algerien und Ägypten mehrere Spieler durch Chaoten verletzt wurden, ob mit Israel ein kriegführendes Land an der Quali teilgenommen hat oder ob es in Serbien im Zusammenhang mit den Fussballspielen sogar Tote gegeben hat, das kümmert niemanden. Und da hat auch niemand einen Ausschluss dieser Teams gefordert. Dazu bedarf es eines Handspiels von einem Spieler, der bis gestern Abend kurz vor Mitternacht als äusserst fairer Sportsmann bekannt und beliebt war... Verrückte Welt!

La France a son ticket en main

"Ohne Irland fahrn wir zur WM!" oder "Aux armes cityoens! Formez vos bataillons!" Ich könnte den diesen Beitrag beginnen wie ich möchte, egal: nur Hass und Wut kommen mir am heutigen Donnerstag entgegen. Et alors? Klar, das Spiel gestern Abend war Müll. Die Franzosen waren schlecht. Thierry Henry hat den Ball mit der Hand gespielt. Es war zuvor Abseits. Und die Iren haben tapfer gekämpft. Reicht das? Danke! Aber, ja und jetzt kommt das aber: Frankreich fährt zur WM nach Südafrika. Und das ist verdammt noch mal gut so! Der Schiri Martin Hansson hat einen Fehler gemacht, na und? Aber, noch einmal das aber. Ich hab das Spiel in einem britischen Pub gesehen, war so ziemlich der einzige Mensch in dem Schuppen welcher den Franzosen die Daumen gedrückt hat. Und nur wenige Minuten bevor die Hand Henrsy ins Spiel kam, kam ein Ire - ja ein Ire - zu mir und wir haben uns unterhalten. In der Nachspielzeit hat der gute Mann noch gemeint, dass der Schiri einen guten Job mache bei diesem Spiel. Okay, ein paar Minuten später war er dann anderer Meinung. Ma fois! Eine Meinung die sogar die grösste französische Sportzeitung l'Equipe teilt und nach der Quali ebenfalls nicht in blinde Euphorie verfällt:

"Une très décevante équipe de France se qualifie pour la Coupe du monde 2010 après une rencontre hachée qui s'est décidée au bout du suspense. L'Irlande a été plus que méritante mais doit s'incliner par la plus cruelle des manières, une erreur arbitrale."

Aber, dass danach Twitter und Facebook überschwemmt werden mit netten Ausdrücken wie "Betrüger", "Froschfresser", "Disqualifikation", "Hurenbock" oder "Schneckenficker" das lässt mich dann heute Donnerstag erst recht mit einem Lächeln durch die Gegend spazieren. Henry hat Hands gespielt, ja und? Soll er deswegen zum Schiedsrichter gehen und sagen, dass dieser das Tor nicht zählen soll? Eben. Immerhin hat er nach dem Schlusspfiff nicht ausgelassen gejubelt - fair! Jede Mannschaft dieser Welt gewinnt einmal durch eine Fehlentscheidung des Schiris und jede Mannschaft dieser Welt verliert einmal durch eine Fehlentscheidung des Schiris. Aber es liegt im Hang zum Minderwert der Schweizer, dass man gerne gegen die "Grossen" stänkert. Schliesslich findet der Eidgenosse auch gegenüber dem Deutschen eher selten ein freundliches oder lobendes Wort und geht in Schadenfreude auf, wenn unser nördlicher Nachbar mal stolpert...

Und wenn all ihr Fussballbesserwisser auf jemanden wütend sein wollen, dann doch bitte auf den schwedischen Schiri und seinen Assistenten an der Linie. Die beiden haben einen Fehler gemacht und das wars. Wollt ihr sie deswegen aufhängen? Wo gehobelt wird, da fallen halt mal Späne. Sprich, auch ein Schiri ist ein Mensch und hat das Recht einen Fehler zu machen. Und wem das nicht reicht, dem zähle ich sonst gerne das eine oder andere Spiel der Franzosen auf, in denen les Bleus wegen einem Schiri-Entscheid verloren haben! Vorzugsweise gegen die Italiener übrigens... ein Land das der Homo erectus helveticus wegen seinem guten Wein, der feinen Pizza und den tollen Menschen - im Gegensatz zu Frankreich, so nebenbei dem Auswanderungsland Nummer eins der Schweizer - natüüüürlich in sein rotweisses Herz geschlossen hat!

Ja, mir sind die Iren auch très sympa, aber der Sport ist nun halt mal so. Einer gewinnt und einer verliert. Und gestern Abend war das Glück auf der Seite der Franzosen. Und la grande Nation hat mich und 65'073'482 weitere Menschen glücklich gemacht. Das erst noch ganz ohne Ribéry... Vive la France! Allez les Bleus! NTM Domenech! Und wenn wir schon dabei sind hat mich auch die Quali der Algerier - ja das sind die, die gerade das höchste Minarett der Welt planen - sehr gefreut, vor Otto Rehagel zieh ich den Hut, für Russland tuts mir leid, ebenso für Bosnien - wobei ich mit Portugal auch leben kann. Alle sind an Bord, die WM kann kommen!

PS: Wie heisst der aktuelle Handballweltmeister? Eben, Frankreich!


18. November 2009

Die besten 50 Alben der letzten 10 Jahre

Ach wie ich diese Zeit gegen Ende des Jahres doch liebe. So langsam tauchen die ersten Jahresrückblicke auf, Kerner und Jauch sind bereits in den Startlöchern für ihre Monstersendungen. Die besten Filme, die lustigsten Sportmomente, die dramatischsten Rettungen und so weiter. In jeder Kategorie werden die Momente gesucht, von denen wir in ein paar Jahren noch reden werden, oder auch nicht. Klar, dass es auch hier im Blog Ende Jahr den traditionellen Rückblick geben wird, aber bis dahin bleibt noch etwas Zeit. Trotzdem gibts heute eine Liste und die ist nicht einmal von mir erstellt worden.

Eine meiner liebsten Musikzeitschriften "NME" hat sich darum gekümmert. Es geht um die wichtigsten Musikalben seit Beginn des neuen Jahrtausends, ja das sind ja auch schon wieder fast 10 Jahre her seit wir alle Panik vor dem Millenium-Bug und dem damit verbundenen Weltuntergang hatten. Nun, die Welt dreht sich noch und die neue Deadline ist ja jetzt eh der 21. Dezember 2012. Bis dahin haben wir noch viel Zeit viel gute Musik zu hören. Die Liste des "New Musical Express" hilft bei der Auswahl dabei durchaus mit.

1. The Strokes – 'Is This It'
2. The Libertines – 'Up The Bracket'
3. Primal Scream – 'XTRMNTR'
4. Arctic Monkeys – 'Whatever People Say I Am, That's What I'm Not'
5. Yeah Yeah Yeahs – 'Fever To Tell'
6. PJ Harvey – 'Stories From the City, Stories From the Sea'
7. Arcade Fire – 'Funeral'
8. Interpol – 'Turn On The Bright Lights'
9. The Streets – 'Original Pirate Material'
10. Radiohead – 'In Rainbows'
11. At The Drive In – 'Relationship Of Command'
12. LCD Soundsystem – 'Sound Of Silver'
13. The Shins – 'Wincing The Night Away'
14. Radiohead – 'Kid A'
15. Queens Of The Stone Age – 'Songs For The Deaf'
16. The Streets – 'A Grand Don't Come For Free'
17. Sufjan Stevens – 'Illinois'
18. The White Stripes – 'Elephant'
19. The White Stripes – 'White Blood Cells'
20. Blur – 'Think Tank'
21. The Coral – 'The Coral'
22. Jay-Z – 'The Blueprint'
23. Klaxons – 'Myths Of The Near Future'
24. The Libertines – 'The Libertines'
25. The Rapture – 'Echoes'
26. Dizzee Rascal – 'Boy in Da Corner'
27. Amy Winehouse – 'Back To Black'
28. Johnny Cash – 'The Man Comes Around'
29. Super Furry Animals – 'Rings Around The World'
30. Elbow – 'Asleep In The Back'
31. Bright Eyes – 'I'm Wide Awake, It's Morning'
32. Yeah Yeah Yeahs – 'Show Your Bones'
33. Arcade Fire – 'Neon Bible'
34. Grandaddy – 'The Sophtware Slump'
35. Babyshambles – 'Down In Albion'
36. Spirtualized – 'Let it Come Down'
37. The Knife – 'Silent Shout'
38. Bloc Party – 'Silent Alarm'
39. Crystal Castles – 'Crystal Castles'
40. Ryan Adams – 'Gold'
41. Wild Beasts – 'Two Dancers'
42. Vampire Weekend – 'Vampire Weekend'
43. Wilco – 'Yankee Hotel Foxtrot'
44. Outkast – 'Speakerboxxx/The Love Below'
45. Avalanches – 'Since I Left You'
46. The Delgados – 'The Great Eastern'
47. Brendan Benson – 'Lapalco'
48. The Walkmen – 'Bows and Arrows'
49. Muse – 'Absolution'
50. MIA – 'Arular'


Hätte ich aus diesen Top50 übrigens die besten Drei aussuchen dürfen, dann wäre auf Platz eins die Scheibe von den Babyshambles gelandet, dich gefolgt von The Knife und auf Rang drei eines der beiden Alben von The Streets. Lustig an der Liste find ich übrigens, dass NME ja sowas von very british ist und auf Platz eins aber eine US-Band gelandet ist.

17. November 2009

ER Wahl 09 - Im Portrait: Ivica Petrusic

Wir wählen wieder. Am 29. November entscheidet sich wer für die nächsten vier Jahre in Aarau im Einwohnerrat sitzen wird. Wie an dieser Stelle schon einmal erwähnt ist die Auswahl der Kandidatinnen und Kandidaten zwar kunterbunt, die wahren Paradiesvögel fehlen meiner Ansicht nach allerdings. Kein Wunder also hab ich mich auf die Suche gemacht nach Menschen, die mir im Wahlkampf besonders aufgefallen sind. Einer davon ist Ivica Petrusic: Jahrgang 1977, Sozial- und Jugendarbeiter, SP-Einwohnerrat, Musiker und DJ.

Ivica, Ende November ist es soweit und die ER-Wahlen stehen an. Wie weit bist du mit deinem Wahlkampf und was umfasst er?

Ivica Petrusic: Ich engagiere mich seit einigen Jahren auf lokaler und kantonaler Ebene im Bereich der Integrations- Kultur- Jugend- und Sicherheitspolitik. Für mich ist Wahlkampf nicht etwas, dass sich auf die paar Monate vor den Wahlen fokussiert. Gute und nachhaltige Politik machen, heisst Engagement zeigen die ganze Zeit hindurch, innerhalb und ausserhalb des Rates.

Neben der Wahl stimmt das Volk an dem Sonntag auch über die Minarett-Initiative ab. Hat diese Tatsache einen Einfluss auf deinen Wahlkampf?

Als Präsident der Second@s Plus Aargau und Vizepräsident der Secodn@s Plus Schweiz engagiere ich mich seit Jahren für eine vom Populismus befreite Integrations- und Migrationspolitik. Ängste schüren ist einfach, Lösungen für eine multikulturelle Schweiz (siehe u 17- Fussball- Nationalmannschaft) zu bieten ist viel schwieriger. Solche Fundamentalismus schürende Initiativen müssen auf allen Ebenen bekämpft werden.

Welche Chancen rechnest du dir ganz persönlich aus?

Meine Politik steht in einer Partei eingebettet. Auch wenn mein politisches Engagement vor allem auf meiner persönlichen Überzeugung basiert, hangen die persönlichen Chancen immer auch vom Erfolg der Partei ab. Als bisheriger hat man scheinbar grössere Chancen gewählt zu werden, eine Garantie gibt es jedoch nie.

Wenn du wiedergewählt wirst, was sind die dringlichsten Geschäfte die du nach der Wiederwahl an die Hand nehmen willst?

Ich bleibe meinen Themen treu. Zum Beispiel bin ich gerade an einer Vorlage zum Aarauer Kulturkonzept. Diese würde ich zum Beispiel auch gerne vorantreiben.

Du machst immer wieder die Integration zu deinem Thema. Fühlst du dich selber integriert?

Ich bin: Mitglied des Einwohnerrates Aarau, bin in der Geschäftsleitung der SP Aargau, bin Präsident der Second@s- Plus, bin Vorstandsmitglied von zweien Kultur- und Sportvereinen, ich veranstalte Kulturveranstaltungen, Leite eine Abteilung bei der Stadt Wädenswil… Integration heisst für mich vor allem Partizipation (Mitwirkung). Daran gemessen müsste ich doch sehr Schweizer sein, auch wenn ich erst mit 14 Jahren in die Schweiz gekommen bin.

Wann hast du dich zum letzten Mal benachteiligt gefühlt zB durch deinen Namen?

In meiner Lehrzeit.

Derzeit reitet die U17 Nati der Schweiz auf einer Erfolgswelle, auch dank zahlreichen Secondos. Allerdings wissen wir nicht ob wir Ben Kalifa, Seferovic und Co. auch einmal in der A-Nati sehen werden. Wenn du in deren Situation wärst, für welches Nationalteam würdest du dich schlussendlich entscheiden?

Gute Frage Wie gesagt bin ich mit 14 in die Schweiz eingereist, mit 16 Jahren hätte ich mich wohl für Kroatien entschieden. Heute würde die Entscheidung für mich wohl anders ausfallen. Ich mache ja auch in der Schweiz Politik. Wenn man den Jungs und ihren Familien das Gefühl gibt, sie seien ein Teil vom Ganzen, dann sollten sich die Jungs gar nie mit solchen Fragen beschäftigen müssen.

Vor einigen Wochen wollte der kroatische Sänger Thompson ein Konzert in Kriens geben, anstatt Musik gab es von den Schweizer Behörden eine Einreisesperre! Du bist selber Musiker, was denkst du über solche Massnahmen: Politik vs. Kultur?

Ich hab auch schon gemerkt, dass ich mit meiner Musik manchmal mehr Leute bewege als mit meinen politischen Reden. Ob man jedoch die Musik zu politischen Zwecken missbrauchen soll, bin ich mir nicht sicher. Bei U2 und Bono kommt es vielmals gut an, bei Thompson gar nicht. Ich denke es kommt ganz auf den Inhalt drauf an. Und Neo- Faschistisches gehört ganz klar nicht dazu.

Jetzt mal Butter bei die Fische. Der Einwohnerrat ist ja eine gute Sache, aber du hast höhere Ziele. Grossrat, Regierungsrat, Nationalrat, Ständerat, Bundesrat... wohin soll es noch gehen?

Politik ist ein komplexes Spiel. Beim Fussball musst du dich (mehr oder weniger) pro Spiel höchstens auf 22 Spieler konzentrieren. Und wenn eine Mannschaft nicht gut ist, dann wechselt man meistens den Trainer aus. In der Politik gibt es mehr Trainer als Spieler und alles wissen es besser als du selber. Meine Politik versucht in einem guten Verhältnis zwischen dem Konkreten und Visionärem zu überleben, nach dem Motto „je weiter desto besser“ ;-)

Ein letzter Satz an deine Wählerschaft, warum gehört Ivica Petrusic in den Aarauer Einwohnerrat?

Weil ich in der Stadt Aarau; die geographisch, strukturell und finanziell grosses Potenzial aufweist, nachhaltige und generationsübergreifende Politik machen will. Brachliegendes nachhaltig nutzten heisst hier die Devise, oder in einem konkreten Fall: Kultur statt Kaserne.

Ivica, herzlichen Dank für das Gespräch und alles Gute für die bevorstehende Wahl. Tja und wer ebenfalls kandidiert, hier mitliest und findet er oder sie gehöre auch interviewt: einfach mal melden und dann schauen wir, ob dem so ist.

16. November 2009

WeRüBli - Weekend Rückblick

Und schon haben wir wieder Montagmorgen. Guten Tag allerseits. Weekends an denen so einiges läuft haben den unangenehmen Beigeschmack dass sie selber vorbei sind als einem lieb ist. So ein Wochenende liegt gerade hinter mir. So hab ich am Freitagabend erst ein gemütliches Feierabendbier genossen, danach gabs lecker Moules/Frites und anschliessend gings ins Kino. Den aktuellen Schweiger-Film "Männerherzen" haben wir uns angeschaut und ich muss sagen: guter Streifen! Klar, keine hochstehende Kinokunst - aber das hab ich von dem Film ja auch gar nicht erwartet. Leichte Unterhaltung mit leichtem Tiefgang. Besonders viel Spass haben mir natürlich meine Lieblinge Christian Ulmen und Jana Pallaske in ihren Rollen gemacht. Ebenfalls toll fand ich Wotan Wilke Möhrig als bemittleidenswerter U-Bahnlokführer. Unterm Strich hat der Film Lust auf mehr gemacht und in gut 3 Wochen gibts ja mit ZweiOhrKüken bereits mehr aus dem Hause Schweiger - inklusive Emma Tiger Schweiger und der einzigartigen Nora Tschirner! Da kommt Freude auf...

Am Samstag gabs mal wieder eines dieser unerwarteten Gespräche, die nur in einer Kleinstadt wie Aarau möglich sind. Ganz unter dem Motto "die Welt ist ein Dorf" hat mir ein älterer Mann seine Lebensgeschichte erzählt und sie war traurig. Frau eben erst verstorben, Sohn komplett abgestürzt, Job am seidenen Faden weil er seit dem Tod der Frau häufig mal neben den Schuhen steht... Kurz darauf dann südländische Lebensfreude, sprich Kontrastprogramm. Unter zahlreichen Spaniern und Portugiesen gabs sehr guten Rotwein, Paella, Tapas, Crema Catalan und so weiter. Der Spanierclub in Aarau ist auch im Herbst 2009 einer der kulinarischen Geheimtipps der Kantonshauptstadt. Und als ob wir am Schluss noch nicht genug gehabt hätten, lud der Wirt unsere Festgesellschaft an der Bar noch auf einen Drink ein. Während dem Essen lief in der Flimmerkiste natürlich das Barragespiel der Portugiesen. Ich liess mich übers iPhone über den Spielstand der Franzosen gegen die Iren informieren. Wie man es nicht machen soll, hatten ja die Schweizer bereits am frühen Abend vorgemacht. Nun, die Schlussphase von les Bleus haben wir dann im benachbarten Pub noch gesehen. Und es kam wie es kommen musste, Monsieur Fischer war der einzige Franzosen-Fan in dieser Kneipe und "peng" un à zero pour nous! Egal, mir wars ums Feiern und die Stinkefinger in meine Richtung konnte ich mit einem süffisanten Lächeln locker kontern...

Den Abschluss des Weekends bildet traditionell der Sonntag, welcher bei mir regelmässig mit Ausschlafen eingeläutet wird. A propos läuten... müssen diese ollen Kirchenglocken eigentlich wirklich an jedem Wochenende zur Morgenstund x-mal Lärm machen? Bei offnem Schlafzimmerfenster kann das auf Dauer echt nerven. Nun gut, gestern hab ich noch kurz in die Trauerfeier von Robert Enke reingezappt - live aus der AWD-Arena in Hannover. Ich weiss nicht ob ich das gut finden soll, mir hat jedenfalls die Witwe brutal leid getan. All die Kameras, die vielen Leute, die nett gemeinten Worte... war vermutlich langsam aber sicher etwas viel für die Frau. Ich hab dann jedenfalls wieder weggeschaltet. Man sollte die Angehörigen vielleicht jetzt einfach mal in Ruhe trauern lassen und die Sachen mitnehmen, die uns Enke mit seinem Tod mit auf den Weg gegeben hat. Am Abend gab es dann wieder Fussball und einmal mehr hat das Leben gezeigt, wie nahe Freud und Leid sein können. Die Schweiz ist Weltmeister! Unsere U17-Nati hat den ersten Fussball-Weltmeistertitel in die Eidgenossenschaft geholt. Dazu: Herzliche Gratulation! Besonders toll find ich dabei, dass eine Multikulti-Truppe - Siegtorschütze Haris Seferovic - mit dem Schweizer Kreuz auf der Brust diesen Titel in Nigeria geholt hat. Wäre schön, wenn genau diese Kids eben genau dieses Kreuz auch in ein paar Jahren in der A-Nati noch stolz auf der Brust tragen würde! PS: In Sachen Weltmeisterschaft feiern, müssen wir Schweizer eventuell noch etwas üben. Es war sehr ruhig in der Stadt und die Polizei hat die sehr wenigen hupenden Fans angehalten, doch bitte keinen Lärm zu machen.

In diesem Sinne, allen einen guten Start in die neue Woche. Möglichst stressfrei, was 5 Wochen vor Weihnachten für viele Zeitgenossen leider ja schon fast nicht mehr möglich ist. Entsprechend freue ich mich auf etwas Wellness Ende und französischen WM-Jubel Mitte Woche.

15. November 2009

Bravo Baby Champions

Zum ersten Mal holte heute Abend eine Schweizer Fussballnati einen Weltmeistertitel. That's f****** history... Gratulation an die U17 und Migration funktioniert - auch in Zeiten von Anti Minarett Initiativen - eben doch. Bravo Jungs!

14. November 2009

Der Song zum Wochenende

Heute Abend spielt Frankreich ums WM-Ticket. Und ich werd das Spiel vermutlich nicht einmal von Anfang an sehen können, ja das schmerzt. Aber dafür steht ein Treffen auf dem Programm, auf das ich mich schon sehr lange gefreut habe. Da verzichte ich gerne auf ein paar Minuten Fussball. Okay, dass an dem Ort wo wir uns treffen vermutlich das Barragespiel der Portugiesen läuft macht das Mitfiebern mit Les Bleus noch etwas dramatischer. Aber gemütliche Abende mit tollen Menschen sind mir inzwischen definitiv wichtiger geworden als ein Fussballspiel. Ja, das war auch schon anders.... Morgen dann das U17 WM-Finale, mit der Schweiz. Unglaublich, eine Fussballweltmeisterschaft in der die Schweiz im Endspiel steht. Das muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen! Und dann spielen unsere Jungs erst noch gegen den Gastgeber Nigeria. Okay, da wird ja gemunkelt dass der eine oder andere Spieler etwas älter als 17 sei. Egal, wir schlagen auch die!

Cause we are one flesh, one breath, one life, one blood.

Tja, da kann es quasi nur ein Lied geben an diesem heutigen Samstag. Erst recht in Erinnerung an Robert Enke, welcher in den letzten Tagen die Schlagzeilen beherrscht hat. Mein Blog wurde von Besuchern richtiggehend überfallen. Seit Mittwoch haben ihn über 20'000 Menschen besucht, alleine das Enke-Posting hat über 60 Kommentare. Alle Rekorde wurden gebrochen. Einerseits schade, dass so etwas passieren muss, damit über Themen wie Druck, Depression oder Suizid geredet wird. Andererseits wird immerhin darüber diskutiert. Wenn auch die Besucherzahlen und die Googlewerte bereits gestern wieder darauf hingedeutet haben, dass die Gesellschaft auf ein neues Thema wartet. In diesem Sinne: Terence Jay mit "One Blood"! Um vielleicht noch einmal 4 Minuten über das Leben nachzudenken...


Wer den Film "Green Street Hooligans" kennt, der findet hier die komplette Schlussszene inklusive dem Song. Wer den Film nicht kennt, lässt es besser. Aus dem Zusammenhang gerissen erscheint der Ausschnitt einfach nur als sinnlose Gewalt.


13. November 2009

Freitag, der 13te um 13 Uhr 13

Heute ist es also mal wieder soweit, Freitag der 13te. Und der fällt dann gleich noch auf den RTL-Domino-Day, Hilfe - Horror - Weltuntergang? Aber im Gegensatz zu meiner Kindheit ist mir der Dreizehnte inzwischen mehr oder weniger egal: Ich hab früher häufig mal die Schule geschwänzt am Freitag dem 13ten. So richtig Angst hatte ich zwar nie, dass mal was passieren könnte, aber irgendwie war es halt immer mal wieder ne praktische Ausrede. Zumindest zwischendurch, zum Beispiel bei schönem Wetter, während nem spannenden Comicheft oder während Fussballweltmeisterschaften.

Es gibt aber tatsächlich Menschen, die den heutigen Freitag lieber im Bett als sonst wo verbringen. Die Mediziner haben natürlich hierfür sogar einen Namen gefunden: "Paraskavedekatriaphobie". Ein herrliches Wort, dessen Aussprache mir mehr Angst macht als der Tag selber. Aber zurück zum Thema, warum fürchten wir uns überhaupt vor dieser Zahlen-Datum-Konstellation?

Die Angst vor dem vermeintlichen Unglückstag ist ein junges Phänomen des 20. Jahrhunderts, der Aberglaube dazu taucht erst in modernen Zeitungsberichten und Erzählungen auf. In den USA geriet ausgerechnet an Freitag im September der Goldmarkt ins Trudeln, 1927 war es ein Schwarzer Freitag an dem die Börse unter Druck kam und die Apollo 13-Mission endete - wie wir dank Tom Hanks wissen - fast in einer Katastrophe.

Die Zahl 13 selbst wird schon seit langem als Unglückszahl gedeutet. Im Volke nannte man sie früher das «Dutzend des Teufels»: In der Bibel gibt es bekanntlich zwölf Apostel, beim letzten Abendmahl sassen aber 13 Personen am Tisch - der Dreizehnte war der Verräter, Judas. Und auch der Freitag als Tag an sich, hat seit längerem einen schlechten Ruf. Adam und Eva sollen an einem Freitag vom verbotenen Apfel gegessen haben, Jesus wurde am Karfreitag gekreuzigt. Papst Klemens der Fünfte liess an einem Freitag zahlreiche Tempelritter ermorden.

Unser ungutes Gefühl dürfte aber - unbewusst - auch mit der Tatsache zu tun haben, dass der 13te häufiger auf einen Freitag fällt, als auf andere Wochentage: Unser Gregorianischer Kalender wiederholt sich alle 400 Jahre. In dieser Zeit ist der 13. 688 Mal ein Freitag, aber zum Beispiel bloss 684 Mal ein Samstag.

Wer sich heute fürchtet, der kann aber auch einfach nur verreisen: Laut "Wiki" gelten Freitage nämlich unter anderem in Italien nur dann als Unglückstage, wenn sie auf einen 17ten fallen. In Spanien und Griechenland soll die Dreizehn nur dann Unglück bringen, wenn sie auf einen Dienstag fällt. Die Lösung liegt also auf der Hand, ab in den Flieger und auf nach Spanien, Italien oder Griechenland. Wäre da nur nicht dieses ungute Gefühl was das Fliegen angeht... am heutigen Freitag, den 13. April!

Ach ja, als ideale Unterhaltung für alle die, die heute sicherheitshalber unter der Decke geblieben sind fällt mir spontan der Horrorfilm "Freitag der 13." ein und Reinhard Mey trällerte mal ein Lied in dem es hiess: "Ankomme Freitag den 13.", und da ging, so glaube ich mich zu erinnern, so einiges schief, oder?


12. November 2009

Jessica Schwarz ist nicht Romy Schneider

Gestern Abend war es soweit, die ARD hat ihren Spielfilm "Romy" einer breiten Öffentlichkeit gezeigt, bis dahin hatten ihn ja nur eine Handvoll Promis anlässlich der Premiere in einem deutschen Kino gesehen. Entsprechend gross war dann natürlich auch die Vorfreude auf den Film, schliesslich gab es im Vorfeld sehr viel über Jessica Schwarz und Romy Schneider zu lesen. Ich persönlich mag beide Frauen als Schauspielerinnen sehr, Jessica Schwarz blieb mir besonders in "Kammerflimmern" und "Verschwende deine Jugend" in guter Erinnerung. Die guten Filme von La Schneider hier aufzuzählen erübrigt sich vermutlich. Im Gegensatz zu vielen Menschen mag ich allerdings ihre Sissi-Streifen überhaupt nicht, umso mehr dafür dann die Filme die sie später in Frankreich mit Alain Delon, Philippe Noiret oder Jacques Dutronc gedreht hat. In der vermutlich intensivsten Zeit ihres viel zu kurzen Lebens.

Womit wir dann wieder beim Film von gestern Abend wären. Es war ja kein eigentlicher Spielfilm, vielmehr ein Biopic. Also eine Mischung aus Biografie und Spielfilm. Entsprechend gab es im Film immer wieder Rückblenden und Ausschnitte aus privaten Super8-Streifen. Wobei genau diese leider ebenfalls nachgedreht waren und so ein Stück Authentizität verloren ging. Meiner Meinung nach war für den Film einerseits viel Ausdauer gefragt und - sofern man sich wirklich für das Leben von Romy Schneider interessiert hat - ein gewisses Grundwissen. Immer wieder wurden Zeitsprünge gemacht, viele Abschnitte von Romys Leben ausgelassen und gewisse Menschen aus ihrem Leben nur schemenhaft dargestellt. Fazit: ich fand den Film leider nicht besonders gelungen. Vielleicht auch aus dem Grund, weil ich einfach mehr davon erwartet habe. Bei Jessica Schwarz kam es mir vor, als hätte man sie an eine Leine gelegt und es ihr untersagt, ihr gesamtes Potential abzurufen. Im Dienste der Darstellung der wahren Romy Schneider. Wobei eben diese Frau dann in der anschliessenden Doku - mit realen Bildern - ganz anders darstgestellt wurde als noch im Film zuvor. Divenhafter, erfüllt von Traurigkeit und Frustration, auf der Suche nach Glück, lustvoll... Ja halt ausgefüllt mit Gegensätzen. Und genau diese Gegensätze - unter anderem auch die starke Depression von Romy Schneider - haben mir gefehlt.

Man sah sie zwar immer mal wieder mit einem Glas Rotwein und einer Tablette in der Hand. Als dann aber ihr Mann Harry vor dem Anwalt das Sorgerecht für den Sohn verlangte, mit der Begründung Romy habe ein Alkoholproblem war man als Zuschauer doch ziemlich verdutzt. Denn so wirklich haben sich die Macher des Films nicht getraut die dunkle Seite der La Schneider zu zeigen. Aber vielleicht war es auch einfach gar nicht möglich ein so intensives Leben einer speziellen Frau in nicht einmal 2 Stunden abzuhandeln. Schade drum, die wunderschöne Romy Schneider hätte mehr verdient gehabt!

11. November 2009

Wir sind schuld am Tod von Robert Enke!

Wir? Ja, wir als Gesellschaft! Der deutsche Nationaltorwart Robert Enke steht mit seinem Suizid stelllvertretend für 1000 Menschen, die sich allein in Deutschland pro Jahr freiwillig vor einen fahrenden Zug stellen - das sind 3 Todesopfer pro Tag. Mit Enke hat sich nun ein Prominenter das Leben genommen und darum nehmen jetzt die Medien die Themen Depression und Selbstmord plötzlich auf. Nur, wie konnte es überhaupt soweit kommen? Fakt ist, die Öffentlichkeit hat ihn nie gekannt. Ein paar Gedanken...

Teresa, die tapfere Witwe von Robert Enke, hat heute im Rahmen der Medienkonferenz von Hannover 96 Stellung genommen zur Krankheit und zum Tod ihres Mannes. In meinen Augen der einzig richtige Weg um allfälligen Spekulationen der Medien einen Riegel zu schieben. Dass sie diesen Auftritt gemeistert hat verdient Respekt, zeigt aber auch, dass sie sich über all die Jahre mit der Krankheit ihres Mannes auseinandergesetzt hat. Was sie an dieser Medienkonferenz gesagt hat, das sollte uns zu denken geben. Ihr Mann hat sich nicht getraut mit seiner Krankheit an die Öffentlichkeit zu gehen. Er hatte Angst vor den Folgen. Da waren sein Arbeitgeber, die Fans, die Sponsoren und die Medien - für alle ist ein Mann der an Depressionen leidet kein richtiger Mann. Zum anderen hatten die Enkes nach dem Tod ihrer leiblichen Tochter (Lara) ein Mädchen (Leila) adoptiert, auch da fürchtete sich Robert Enke davor, dass das Jugendamt ihm das Kind vielleicht wieder wegnehmen könnte, wenn öffentlich geworden wäre, dass er psychisch krank ist. Und die alles überspannende Frage: "Was denken die Leute?"

Ihr meint Enkes Berfürchtungen seien aus der Luft gegriffen? Nein, genau diese Ängste sind berechtigt und leider begründet. Aktuelle Beispiele sind der Skispringer Sven Hannawald und der ehemalige Bayern München Spieler Sebastian Deissler. Ihnen ist es nicht gelungen die Krankheit zu verbergen und ihre Karrieren waren schneller zu Ende als sie das Wort Depression hätten sagen können. Kein Wunder also hat sich Robert Enke gegenüber der Öffentlichkeit nicht geöffnet. Hat sogar seinen Arzt, seine Frau und seine ganze Familie getäuscht nur um sein Gesicht zu wahren. Und das in einer Gesellschaft welche im Jahr mehrere Milliarden Franken für Antidepressiva-Mittel ausgibt. Wo der Manager am Morgen sein Paroxedin oder sein Seroxat reinhaut um den 14 Stunden Tag zu überstehen. Lieber den Schein wahren und die Maske aufsetzen als einmal zuzugeben, dass es einem dreckig geht. Und genau darum müssen wir uns in unserer Leistungsgesellschaft nicht wundern, dass Tag für Tag Menschen den Freitod wählen.

Natürlich war Robert Enke ein toller Mensch, niemand würde es in den Tagen nach seinem Ableben wagen schlecht über ihn zu sprechen. Er liebte Tiere, lebte auf einem Bauernhof, ging gerne ins Theater, las gerne Bücher, gründete eine Stiftung für kranke Kinder. Er und seine Frau Teresa verloren vor wenigen Jahren ihre kleine Tochter, seine Engagements in Spanien und der Türkei waren nicht von Erfolg gekrönt. Ja, der Robert Enke sagte selber vor wenigen Wochen in einem Interview den folgenden Satz:

"Ich weiß nicht, ob jemand das Leben lenkt. Aber so viel weiß ich: Man kann es nicht ändern. Ich glaube, dass alles einen Sinn hat."

Genau zugehört hat im scheinbar niemand. Als er in der letzten Bundesligarunde gegen den HSV sein Comeback nach einer Viruserkrankung gab, war für alle Beteiligten wieder alles gut und die Schulterklopfer standen wieder Gewehr bei Fuss. Niemand hat sich die Frage gestellt, warum Enke immer gerade vor grossen Anlässen wie Nationalmannschafts-Einsätzen, Transfers oder wichtigen Spielen immer wieder ausgefallen ist. Es war halt einfach so, schliesslich gehören Depressionen, Homosexualität oder Versagensängste nicht nur im Fussball zu den Tabuthemen, über die man nur ungerne spricht. Typisch für unsere Gesellschaft, wir stellen lieber mal keine Fragen und wir nehmen unangenehme Krankheiten wie eine Depression einfach nicht ernst. Krank ist, wer ein Bein weg hat - der Rest ist simuliert!

Und wer jetzt denkt, ja schreib du mal Monsieur Fischer dem sei gesagt, dass mich diese Enke Geschichte überhaupt beschäftigt liegt daran, dass ich seine Situation im Ansatz verstehen kann. Ich selber litt vor einigen Jahren unter einem Burnout, lange ging ich zur Arbeit und war auch in der Freizeit der lustige und aktive Fischer wie man ihn gekannt hat. Als es eines Tages dann nicht mehr ging und ich vom Arzt krankgeschrieben wurde brachen andere Zeiten an. Mein damaliger Arbeitgeber liess mich fallen wie eine heisse Kartoffel, angeblich gute Freunde wandten sich von mir ab und auch sonst war nichts mehr wie früher. Beziehungen wurden auf eine harte Probe gestellt, die Schulterklopfer aus der Radio-Zeit waren plötzlich weg und bei gewissen Vorstellungsgesprächen eilte mir der Ruf des psychisch kranken Typen - als den ich mich selber nie gehalten hatte - voraus. So wirklich interessiert was ein Burnout ist, haben sich eigentlich nur sehr wenige Menschen aus meinem Umfeld. Sehr viele dagegen waren der Meinung, dass wenn sie den Kontakt mit mir (dem Simulanten, mir fehlte ja kein Bein) abbrechen, sie selber eine solche Krankheit nie erreichen wird.

Entsprechend antwortete Enkes behandelnder Arzt anlässlich der Medienkonferenz auch die Frage danach, ob es dem Torwart vielleicht etwas geholfen hätte, wenn er seine Krankheit öffentlich gemacht hätte mit einem klaren Nein. Nein, denn unsere Gesellschaft will sich nicht mit solchen unangenehmen Sachen beschäftigen., wer in psychiatischer Behandlung ist, den nimmt man nicht mehr ernst und zweifelt an seiner Leistungsfähigkeit. Lieber ein bisschen Betroffenheit zeigen in den nächsten Tagen, den Verstorbenen loben und sich dann wieder der Schweinegrippe und dem nächsten Vertragsabschluss widmen. Schliesslich muss die Kohle für den täglichen Alkohol oder das alltägliche Xanax ja irgendwie angeschafft werden, damit der Manager auch die restlichen Tage dieser Woche irgendwie übersteht.

An dieser Stelle ein warmer Gruss an die Familie Enke und deren Angehörige, an die Fans von Hannover 96, den Lokführer und an alle, die diesen Text gerade gelesen haben und vielleicht auch nur ein bisschen mit ihrem Kopf genickt haben. Und ach ja, den Entscheid des DFB das Länderspiel vom Samstag gegen Chile nicht durchzuführen geht immerhin in eine richtige Richtung, nur so lässt man allen Beteiligten genug Zeit mit ihrer Trauer umzugehen. Und ja Oli Bierhoff, auch Männer dürfen weinen!

Zum Schluss ein Zitat von Teresa Enke, welches uns verdammt nochmal zu denken geben sollte:

"Wir dachten, wir schaffen alles. Wir dachten halt auch, mit Liebe geht das. Man schafft es aber doch nicht"



10. November 2009

Wir feiern 40 Jahre "Sesamstrasse"

Genau heute vor 40 Jahren wurde in den USA die erst Folge der Sesamstrasse - oder wie es in den Staaten heisst Sesame Street - augestrahlt. Wow, vierzig Jahre und weit über 100 Emmy-Auszeichnungen später läuft die Sendung immer noch äusserst erfolgreich. Wird in der heutigen Zeit sogar dazu genutzt, die Kinder über Aids und die Schweinegrippe aufzuklären. Grund genug der Sesamstrasse zu gratulieren, ein paar Geheimnisse auszuplaudern und am Schluss singen wir alle gemeinsam ein Lied. Oder so...

  • Eigentlich sollte die Sendung „The Nitty Gritty Itty Bitty Kiddy Show“ heißen, doch in letzter Minute kam die Idee, die Straße nach dem Zauberspruch „Sesam öffne Dich“ aus dem Aladin-Märchen zu nennen.
  • Die Grundidee zur „Sesamstraße“ entstand aus einer traurigen Beobachtung: Die TV-Journalistin Joan Ganz Cooney und ihr Kollege Lloyd Morrison stellten Mitte der 60er Jahre fest, dass amerikanische Kinder zwar bis zu 50 Stunden pro Woche vor der Flimmerkiste saßen, aber außer geistlosen Zeichentrickserien wenig geboten bekamen. Das wollten sie mit der Sendung ändern!
  • In über 140 Ländern gibt es eine auf die örtlichen Ansprüche abgestimmte Version: die „Alam Simsim“ in Ägypten, die chinesische „Zhima Jie“ und in Brasilien leben Krümelmonster und Co. in der „Vila Sesamo“.
  • Jedes Land hat seine eigentümlichen „Sesamstraße“-Figuren: In Südafrika klärt beispielsweise die Puppe Kami, eine HIV-infizierte Halbwaise, die jungen TV-Zuschauer über die Risiken von AIDS auf.
  • Der Start der „Sesamstraße“ in Deutschland verlief jedoch nicht reibungslos: Da Tiffy und Co in amerikanischen Straßenszenen zu sehen waren, die einige Oberen an Slums erinnerten und sogar eine „kulturelle Überfremdung“ befürchteten, schaltete der Bayrische Rundfunk die Sendung in Bayern sogar kurzzeitig ab.
  • Über die Jahre ist die frühe anarchische „Sesamstraße“ mit Oscar aus der Mülltonne, dem keksfressenden Krümelmonster und der tussigen Tiffy unter Aspekten der Political Correctness glattgezogen worden: Der dreckige Oscar wurde aussortiert, das Krümelmonster darf keine fetten Schoko-Kekse mehr fressen, und Tiffy wurde durch die alleinerziehende Monster-Mutter Mona ersetzt.
  • In den USA schauen schon mal Hillary Clinton, Basketballer Michael Jordan oder UN-Generalsekretär Kofi Annan in der „Sesame Street“ vorbei, zuletzt sogar First Lady Michelle Obama.
  • Herr von Bödefeld sollte eigentlich „Blödefeld“ heißen, weil er einen unangenehmen Zeitgenossen darstellen sollte. Der Name wurde jedoch verworfen. Er war nur 5 Jahre in der „Sesamstraße“ zu sehen (bis 1988).
  • Samson hat einen Bruder: Simson. Der trägt jedoch Hut und Fliege, ist seit 1999 nicht mehr in der „Sesamstraße“.
  • Grobis Fell war zu Beginn dunkelgrün, erst später wurde es blau.
  • Die Schnecke Finchen war zuerst männlich, seit den 90er-Jahren ist sie weiblich.

9. November 2009

Schweinegrippe, ja was denn nun?

So langsam blickt man wirklich nicht mehr durch bei der Schweinegrippe. Tatsächlich hört oder liest man Tag für Tag neue Meldungen zum Thema, die meisten davon irgendwie widersprüchlich. Okay, auch im persönlichen Umfeld sind andauernd irgendwelche Menschen krank, es hustet und niest überall wo man auftaucht. Entsprechend ist es schwierig einzuschätzen, wie ernst man das Thema nehmen soll oder ob wir die Lage tatsächlich unterschätzen. Nachfolgend zwei Links zu Zeitungsberichten, die das Thema Schweinegrippe mal von einer anderen Seite betrachten. Es werden Fragen gestellt wie, warum gibts genau zum Start der Impfung die ersten Meldungen über Tote? Wie lässt es sich vereinbaren, dass die bei der WHO zuständigen Pandemie-Experten in den Verwaltungsräten grosser Medizinfirmen sitzen? Welche Risiken birgt eine Impfung, welche ein Verzicht? Und, warum hat die WHO die Richtlinien für Pandemie im Sommer kurzerhand verändert?

Hier also die beiden Texte. Der eine ist aus dem deutschen "Tagesspiegel", der zweite Text aus der österreichischen Zeitschrift "Profil". Sind beide etwas lang, es lohnt sich aber sich etwas Zeit zu nehmen.

Und sonst? Gestern gab es bei Sky das Fussballspiel des Jahres. Olympique Lyon und Olympique Marseille haben sich sage und schreibe 5 zu 5 Unentschieden getrennt, ich sass wie hypnothisiert vor der Kiste. Allein die Torfolge ist der absolute Wahnsinn: Nachdem Lyon mit erst mit 1:0 und nach 15 Minuten mit 2:1 geführt hatte, konterte Marseille und wendete das Blatt zum 2:3. Als Brandao in der 81. Minute auf 2:4 erhöhte schien die Partie gelaufen, doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Lopez (82./84.) glich zunächst aus und als Bastos in der 90. die 5 zu 4-Führung für Lyon markierte waren die heimischen Fans endgültig aus dem Häuschen. Der Jubel wich aber blankem Entsetzen, als Toulalan mit einem Eigentor in der Nachspielzeit das 5:5 erzielte. Ähnlich entzückt hat das WM-Spiel der U17 Nati gegen Italien. Dank einem 2 zu 1 Sieg spielen die Eidgenossen nur am Donnerstag im Halbfinale gegen Kolumbien.

Etwas anders hat sich das Spiel zwischen Aarau und St. Gallen präsentiert. Langweilig, ohne grossen Kampf und Einsatz, ohne wirkliche Torchancen und unterm Strich dann auch ohne Punkte für das Heimteam. Wie das beim FCA noch weitergehen soll? Keine Ahnung. Den Trainer kann man ja nicht noch einmal wechseln, ein wirklicher Effekt durch Andermatt ist aber ebenso ausgeblieben bis jetzt. Nun gibts ein paar Wochen Pause, danach noch zwei Auswärtsspiele und dann ist auch schon Winterpause Der Abstand zum rettenden achten Platz beträgt inzwischen satte 13 Punkte!

Und wenn wir schon bei hoffnunglosen Situationen sind, dann noch ein Wort zu Sendung "Die grössten Schweizer Hits". Kann es sein dass bei diesem Format die Luft etwas draussen ist? Noch vor ein paar Jahren war ich ein grosser Fan und war an jedem Sonntagaben mit dabei. Heute les ich am Tag danach noch kurz im Netz wer gewonnen hat und das wars dann auch schon. Aber kein Wunder bei den Nominationen in dem Jahr, die meisten Songs sind mehr als Durchschnitt und von einem Hit kann keine Rede sein. Aber eben, nicht wie oft gehört oder in Blogs gelesen ist dafür das Schweizer Fernsehen verantwortlich. Nein, die Zuschauer selber konnten Anfang Jahr ihre "Hits" vorschlagen, danach wurde abgestimmt und nominiert. Entsprechend kommt diese schrottige Auswahl also scheinbar von den Menschen, die diese Sendung jetzt auch schauen (müssen). Aber eben, ich zitierte da gerne den folgenden Spruch - der glaub von Roger Schawinski kommt "Jedem Land das Fernsehprogramm, das es verdient". Gestern hat dann der Bligg gewonnen, anhand der Verkaufszahlen seiner CD in meinen Augen durchaus verdient. Und wo früher scheinbar auch Francine Jordi mit tiefen Ausschnitten ein paar Fans hinterm Ofen hervorzaubern konnte will auch dieser Trumpf scheinbar nicht mehr stechen, gestern gabs jedenfalls kein Decoltee sondern scheinbar lediglich eine enge Victoria Beckham-Gedenk-Lederhose.

7. November 2009

Der Song zum Wochenende

Ehrlich gesagt hab ich weder von der norwegischen Band Casiokids noch von ihrem Song "Fot i Hose" bis vorgestern je etwas gehört. Aber irgendwie ist er mir dann aufgefallen und dank Shazam weiss ich jetzt auch dass es ihn gibt. Tja, ich find ihn einfach nur gut! Mehr gibt es dazu eigentlich auch gar nichts zu sagen, ausser vielleicht dass ich jetzt wo dieses Blogposting erscheint wohl noch am schlafen bin. Schliesslich gabs gestern Abend ja zünftig was zu Feiern. Ebenfalls mit viel guter Musik versteht sich. Schönen Samstag allerseits.

6. November 2009

Katy Perry in den Einwohnerrat

Eine etwas unwirkliche Forderung, ich weiss. Aber nachdem ich mir die Unterlagen zur Einwohnerratswahl Ende November durchgeschaut habe, wünschte ich mir eine schillernde Person à la Katy Perry, Shakira oder Lady Gaga. Beeinflusst wird diese Idee natürlich durch den gestrigen Abend, da fanden in Berlin ja die European Music Awards statt - organisiert durch MTV. Der Anlass konnte sich durchaus sehen lassen, angefangen mit einem 20minütigen Konzert von U2 vor dem Brandenburgertor. Dann die Red Carpet Pre-Show, bei der es äusserst amüsante Interviews mit den Künstlern zu hören gab und dann um 21 Uhr ging es dann los mit der eigentlichen Show, präsentiert eben durch diese Katy Perry. Bescheidene 12 mal hat sie sich übrigens gestern Abend umgezogen, alleine würde sie ja für den Einwohnerrat wählenswert machen. Oder anders gesagt, vor jeder Sitzung könnten die Stimmbürger dann entscheiden in welchem Outfit Frau Perry über die Zukunft der Stadt Aarau bestimmt. Aber zurück zu den EMA's: die grosse Gewinnerin war Beyoncé Knowles, ebenso überzeugt haben Tokio Hotel. Enttäuscht dagegen Lady Gaga, welche mit Abwesenheit geglänzt hat. Kurz, die Branche hat sich selber gefeiert, Berlin hat dazu die perfekte Kulisse geboten und sogar unser Aarauer Baschi war da. Ob er Katy Perry wohl auch in den Einwohnerrat wählen würde?

Inzwischen habe ich die Wahl- und Abstimmungsunterlagen ausgefüllt. Meine persönlichen Meinungen waren ja eh im Vorfeld bereits gefestigt und entsprechend konnte ich nur noch kurz JA und NEIN in die Kästchen einfüllen und wer regelmässig meinem Blog liest, der kann sich in etwa ausmalen wo bei Themen wie Waffenexporte, Schlössli-Sanierung oder Minarette JA und wo NEIN steht. Schwieriger hat sich da schon die Wahl der Einwohnerräte gestaltet. Zuerst einmal habe ich da die Menschen gewählt, die ich persönlich kenne und denen ich es zutraue, dass sie dieses Amt verantwortungsvoll ausfüllen können. Die Listenstimme bekam die Partei, aus der die meisten "Wählbaren" hervor gegangen sind. Dann kam das berühmte panaschieren und kumulieren. Nach gut 45 Minuten war das grosse Wählen dann auch schon wieder Vergangenheit und all die freundlichen Kukidentlächler der Plakate kümmern mich ab sofort nicht mehr.

Aber seien wir mal ehrlich. Wo sind sie geblieben, die bunden Vögel der Politik? Gerade mal eine parteilose Kandidatin steht zur Wahl. Die Kandidaten der SP sehen inzwischen genau so bieder aus wie die der FDP. Mit den Grünliberalen hat sich so eine Art Zwitterpartei gebildet, in welcher sich geschäftstüchtige und kapitalorientierti Gewerbler mit Hang zum Umweltschutz zusammen getan haben. Die genauen Ziele dieser Partei sind mir auch nach intensivem Studium des Programms noch nicht klar. Bei der SVP zeigt man sich in Bewegung. Alle Kandidaten und die Kandidatin spazieren durch die Stadt Aarau, lustig sind dabei jeweils die Hintergründe der Fotos. Besonders wenn man wie im einen Fall eine Kneipe erkennen kann. Bei den Grünen kann man ganze Familien wählen: wer irgendwie Niggli oder Siegrist heisst ist da auf der Liste drauf. Interpretationen zu Grossfamilien und Grünen sind durchaus erlaubt. Ebenso hat es auf fast allen Listen Menschen drauf wo mein erster Gedanke war "Was, der und Politik?". Sei es dass ich diesen Personen die Aufgaben rein geistig nicht zutraue oder dann aber nicht weiss, woher sie jetzt noch Zeit für dieses Amt nehmen wollen.

Aber eben, unterm Strich muss man ja sagen dass wir froh sein können, dass es überhaupt noch Leute gibt, welche ein solches Amt freiwillig auf sich nehmen. Es ist - wie ich selber merken durfte - mit viel Aufwand verbunden und es braucht tierisch viel Nerven. Dieser Parteifilz macht konstruktive Diskussionen nicht immer einfach und oft kann man eine Sache nicht einfach gut finde, weil die Partei sagt dass es schlecht ist. Und so gesehen find ich die freie Kandidatur der parteilosen Kandidatin eine gute Sache, allerdings dürfte sie mit ihrer einzelnen Stimme im Rat untergehen. Auf alle Fälle bin ich gespannt, wie das Resultat Ende Monat aussehen wird. Bei der Stadtratswahl vor ein paar Wochen kam es ja zu einem kleinen Rechtsrutsch und man darf gespannt sein ob sich das im Einwohnerrat fortsetzt. Anhand der Kandidatenauswahl der mitterechts Parteien habe ich da allerdings meine Zweifel, bin sogar der Meinung dass SP, Pro Aarau und Jetzt! mit klar besseren/bekannteren/fähigeren Leuten in den Kampf um Stimmen ziehen. Aber eben, wir werden es Ende Monat sehen wie richtig oder falsch meine Prognose ist. Katy Perry wird wohl nicht dabei sein...

5. November 2009

Etwas Schadenfreude zum Frühstück

Carl Hirschmann sitzt in der Kiste und das ist gut so. Gemäss einer Radio 24 Meldung werden dem Millionärssohn und Partykönig Erpressungsversuche vorgeworfen. Hirschmann soll Sexspiele mit Frauen aus der Modelszene gefilmt haben. Mit den Sexvideos habe Carli versucht, die Frauen zu erpressen, wie 24 meldet. Gestern Abend wurde der Partykönig dann in Zürich verhaftet. «Carl hat immer wieder junge Frauen unter einem Vorwand in den Platinum Room im Saint Germain gelockt. Da hatte er mit ihnen Sex, der von den Überwachungskameras aufgezeichnet wurde», so eine Szenekennerin.

Hirschmann sass 2004 wegen Sex mit einer Minderjährigen schon einmal in U-haft. Es ging um seine Freundin Bianca Gubser, die damals 15 war - er 24... Der inzwischen 28-Jährige ist der Sohn von Carl Junior und Enkel von Carl Hirschmann Senior, der vor über vierzig Jahren die Firma «Jet Aviation» gegründet hatte. 2007 eröffnete Hirschmann im obersten Stock des «Bally»-Hauses an der noblen Zürcher Bahnhofstrasse den Club «Saint Germain» und beteuert bis heute dass er das alles selber finanziert habe.


Für Aufmerksamkeit sorgte der Millionenerbe erstmals 2003 mit der Behauptung, er habe eine heisse Affäre mit Paris Hilton gehabt. Dieses Jahr machte er Schlagzeilen durch eine kurze Geschichte mit Miss Schweiz Whitney Toyloy, die deshalb ihren langjährigen Freund verliess. Ebenso zeigt er sich gerne mit US-Rappern welche gegen Bezahlung in seinem Club auftauchen.

4. November 2009

Ganz im Dienste der Bildung

Gestern Abend hat mich das folgende Email erreicht, Google sei dank ist die (vermutlich recht junge?) Verfasserin mit ihrem Anliegen auf meinem Blog gelandet. Hier ein Auszug daraus:

"Sehr geehrter Monsieur Fischer. Ich habe im Internet ihren Blog gefunden, den ich seit einiger Zeit verfolge. Sie widmen sich ja immer wieder Medienthemen, mal ernster und mal auf lockere Art. Wir machen gerade eine Arbeit und dazu befragen wir zahlreiche Leute und da hab ich gedacht vielleicht könnten Sie ja die Frage im Blog beantworten und eventuell geben im Kommentar noch andere Leute eine Antwort auf die Frage. Wäre natürlich super für unsere Arbeit.

Die Frage wäre die: Wenn Sie eine Seriendarstellerin oder Darsteller aus dem TV heiraten müssten/dürften/sollten welche 6 kämen dann da in Frage? Es wäre genial wenn Sie diese Frage beantworten könnten. Mit freundlichen Grüssen Laura"


Sachen gibts. Also nochmal ne chauvinistische Fotostrecke im Fischer'schen Blog, zum zweiten Mal in dieser Woche? Hmmm. Nun nachdem ich ja inzwischen die Kids nicht mehr mit ziellosem und selbstherrlichem Schulpflege-Politik-Blabla sondern lieber sinnvoll und direkt mit Nachhilfeunterricht oder Hütedienst unterstütze, komme ich auch diesem Wunsch nach. Im Blog ist es jetzt schon mal platziert, also kann sich jede/r beteiligen und Lauras Umfrageergebnisse beeinflussen. Für mich als geschiedener Mann und bekennender Serien-Verachter stellt die Frage jedoch eine ganz besondere Herausforderung dar. Ich habe inzwischen aber eine Nacht darüber geschlafen und bin auf die folgenden sechs (warum eigentlich gerade 6 und nicht 5 oder 3?) potentiellen Ehefrauen gekommen.

Sonsee Neu (Bastewka)

Diana Staehly (Stromberg)

Rebecca Immanuel (Edel&Starck)

Traylor Howard (Monk)

Melissa Joan Hart (Sabrina)

Maria Furtwängler (Tatort)

Muss ich jetzt meine virtuellen Verlobungen noch begründen oder erläutern? Naja klar dass bei der Auswahl vermutlich äusserliche Eigenschaften auf mich eingewirkt haben. Weiter spielen alle Darstellerinnen in ihren Serien starke und witzige Frauen und der letzte Grund ist vielleicht noch dass keine von ihnen regelmässig in der Klatschpresse auftaucht, sondern eigentlich alle mit Leistung und Talent auffallen! In diesem Sinne, Aufgabe gelöst und nun viel Spass beim Auswerten, Laura... über das Endergebnis der Umfrage würde ich mich dann übrigens sehr freuen.

3. November 2009

Heute ist Weltmännertag!

Ehrlich gesagt, hätte ich es nicht vorhin zufällig gerade gehört, ich hätte gar nicht gewusst dass heute der Tag des Mannes ist. Aber gut, wir nehmen natürlich jeden Freudentag gerne zur Kenntnis und zelebrieren ihn wie es sich gehört - für einen Mann. Ein virtuelles Bier liegt jetzt am frühen Morgen noch nicht wirklich drin, dafür gibts zum Einstieg ein paar Fakten zum Thema Mann:

Nach wie vor ist der kleinere Teil der Bevölkerung männlich. Laut Statistischem Amt waren Ende des letzten Jahres rund 49% Männer. In Zahlen, auf 1000 Männer kommen 1041 Frauen. Lustiges Detail, bei der in Deutschland lebenden ausländischen Bevölkerung verhält es sich gerade umgekehrt: mit 51,1% sind über die Hälfte männlich. Weiterhin schlecht sieht es aus was das Alter geht, bei den über 60jährigen macht der Männeranteil nur gerade noch 44 Prozent aus. Tendenz aber immerhin steigend. Tja und wenn wir schon weniger lang leben, dann müssen wir die gegebenen Jahre auf der Erde halt geniessen: Wein, Weib und Gesang! Entsprechend könnte ich jetzt den Internationalen Männertag jetzt mit schnellen Autos zelebrieren - dem Klischee entsprechend. Aber ich steh nicht auf Autos, ja hab ja nicht einmal mehr ein eigenes. Und auch über Bier schreiben ist doof, das trink ich lieber.

Darum heute mal wieder eine chauvinistisch motivierte, absolut subjektiv zusammengestellte, passend zum elften Monat des Jahres gewählte und einfach nur für die mitlesende Männerwelt herausgesuchte Top 11-Liste. Und zwar - wie schon gehabt zum Ende des Jahres - der Promi-Frauen, die mir bislang im Jahr 2009 in den Medien besonders positiv aufgefallen und entsprechend in meinem Gedächtnis hängen geblieben sind. Happy Weltmännertag 2009, ihr Männer!

Katrin Bauerfeind - zeigt seit diesem Sommer in der Harald Schmidt Show dass sie nicht nur intelligent, sondern auch noch äusserst witzig ist.


Lady Gaga -das mediale Ereignis des Jahres, die Frau weiss wie man sich in Szene setzt und sei es mit einer Story über einen angeblichen Penis. Zudem find ich ihre Platte echt stark!


Monica Lierhaus - die vielleicht beste Sportmoderatorin ist nach ihrer schweren OP mit anschliessendem Koma leider noch nicht zurück auf dem Bildschirm.


Emma Watson - war mit "Harry Potter und der Halbblutprinz" in diesem Sommer im Kino zu sehen, hat aber auch auf den roten Teppichen dieser Welt bewiesen dass sie auf dem Weg zum Superstar ist.


Diana Amft - sie hat es mit "Doctor's Diary" doch tatsächlich geschafft, dass ich in diesem Jahr wieder merken musste, wie sich all die Serien-Junkies so fühlen müssen. Freu mich auf die Fortsetzung 2010.


Caroline Wozniacki - so schön kann Tennis sein und im Gegensatz zu Anna Kournikova sieht die Dänin nicht nur gut aus, sondern spielt auch erfolgreich und ist immer mal wieder für ne Schlagzeile gut (Beschiss, Krampfanfall).


Lara Gut - die Skirennfahrerin überraschte im letzten Winter mit tollen Ergebnissen und muss zum Start der Olympiasaison wegen einer schweren Verletzung leider pausieren.


Michelle Hunziker - ihr Comeback im deutschsprachigen Fernsehen hat mich gefreut, "Wetten dass..." wird Michelles Power gut tun.



Charlotte Roche
- "Feuchtgebiete" war gestern, überzeugt jetzt als freche und kluge Moderatorin in der NDR Talkshow 3nach9 und ihren Film Eden fand ich schlicht genial.


Britney Spears
- oh ja, wir haben sie alle abegschrieben. Aber sie ist wieder da und hat ein tolles Album, witzige Videos und eine ausverkaufte Tour abgeliefert - ihr Auftritt bei Letterman war zudem legendär!

Ina Müller - Mediales und künstlerisches Multitalent. Diese Frau singt, schreibt, erzählt, moderiert und all diese Sachen mit einer unbeschreiblichen Hamburger Leichtigkeit, wow!