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17. Februar 2012

Das nicht so ganz perfekte Restaurant

In Aarau ist unlängst das erste japanische Restaurant aufgegangen: Das "Imada" an der Laurenzentorgasse, da wo früher die Papeterie Altstadt Schreibwaren verkauft hat. Nun, man wusste ehrlich gesagt in den letzten 2 Wochen nie so richtig, ob denn das Lokal nun auf oder zu hat. Einmal war am Abend Licht im Inneren, dann war es wieder dunkel und Handwerker bastelten an der Inneneinrichtung rum. Gestern war unsere persönliche Premiere, eher ungewollt. Eigentlich war geplant, dass wir eine Portion Sushi To Go mitnehmen, die freundliche Frau im "Imada" erklärte uns dann aber, dass man bislang noch keine Take Away Boxen im Angebot hätte. Nun, wir haben uns dann hingesetzt, ein Kirin Bier bestellt und die Speisekarte studiert. Eine sehr übersichtliche Karte. Beim Sushi hat es gerade einmal 3 Menüpunkte. Die wohl bekannteste Sushi-Variante, Maki (die mit den Nori-Blättern drum), fehlt ganz. Einzig Nigiri und Uramaki standen im Angebot, diese aber auch nur assortiert auf zwei Platten. Wovon die grössere mit 12 Stück stolze 38 Franken kostet - uns es waren gerade mal 5 Nigiri-Stücke drauf! Zum Vergleich, im Sushi-Laden in Zofingen gibt es für 35 Franken 18 Stück. Beim Menü für 2 Personen für 80 Franken kann man sich vor Sashimi, Uramaki, Maki und Nigiri kaum retten. Fazit: die Preise in Aarau sind komplett überrissen. 


Das kommt einem dann vielleicht auch so vor, weil das Restaurant überhaupt nicht fertig ist. An den Wänden hängt keine Deko, auf dem Weg zur Toilette sieht man hinter einem Vorhang Wände, welche noch gestrichen werden müssen. In der Bar stehen gerade mal ein paar wenige Gläser, die Beschriftung der Fenster wurde selber gedruckt und mit Tesa-Film montiert... Ja, da hätte man vielleicht besser erst alles in Ordnung gebracht und dann die Gäste in einem gemütlichen Umfeld empfangen. Erst recht, wenn man dann solche Preise verlangt. Nun gut, die Sushi waren nicht schlecht, aber jetzt auch nicht wirklich gut. Der Fisch war trocken, in vielen Uramaki war die gleiche Füllung (Tuna-Paste, Salat und Avocado). Vom Wasabi gabs einen Spritzer, da wäre jedes M&M grösser gewesen, ebenso wenig gabs vom eingelegten Ingwer. Hätte man mehr davon gewollt, hätte es - so stand es in der Karte - zusätzlich 4 Franken gekostet. Ein No Go! 

Bei der Verabschiedung kam dann die freundliche Frau noch einmal. Sie wollte ein Feedback von uns, welches wir ihr dann auch ehrlich gegeben haben. Ob es was bringt? Wohl kaum. Sie erwähnte dann, dass das "Imada" gar kein Sushi Restaurant sein will. Der Chefkoch sei ein Spitzenkoch aus Tokio und er wolle eine hochklassige Küche anbieten mit typischen Speisen aus seinem Heimatland. Tja, dann soll er das mal tun. Derzeit ist auf der Karte davon noch nicht wirklich viel zu sehen und ob die Aarauer Bevölkerung bereit ist, dafür im Schnitt pro Teller über 40 Franken zu bezahlen, da habe ich meine Zweifel. Ich für meinen Teil werde bei künftigen Sushi-Gelüsten zumindest wieder ins Auto sitzen und nach Zofingen oder Baden fahren. Da stimmen Preis und Leistung. Und wenn ich es wirklich einmal total japanisch haben möchte, dann weiss in Lausanne ein tolles Restaurant. Die Preise sind nicht viel günstiger als in Aarau, aber das Ambiente ist der Hammer und der Lac Léman ist direkt vor der Terrasse. 

In diesem Sinne, ich bin mal gespannt, wie sich das neue Aarauer Lokal entwickelt. Wer die HauptstädterInnen kennt weiss, dass man in Aarau den Wirten nur wenige Fehler verzeiht. Übrigens, gleich neben dem "Imada" ist ebenfalls in diesen Tagen an der Laurenzentorgasse 6 das "Signor Rossi" von Alex Crivaro aufgegangen. Auch da werden wir in den nächsten Tagen einmal vorbeischauen - allerdings habe ich keine Zweifel, dass die Pasta schmecken werden. Die Fratelli Crivaro beweisen mit dem "Panini" und dem "3. Stock" bereits, dass sie durchaus Ahnung haben, wie man das Publikum anspricht. 

23. Mai 2011

Nach ESC und DSK nun EHEC

Da haben wir uns wohl zu früh gefreut, von wegen "war wohl nix mit dem Weltuntergang". Nein, nun geht es los und wir werden alle sterben. Am Angriff der Killertomaten, quasi. Schuld daran sind die beschissenen EHEC-Baktierien - wobei EHEC übrigens für das einfache Wort "Enterohämorrhagische Escherichia-coli" steht. Die Ärzte warnen bereits vorm Verzehr von Rohkost, dass das Bakterium mehr Frauen als Männer betrifft ist somit kein Zufall, denn Fleisch ist unser Gemüse! 

Man sollte ja keine Witze über die aktuellen Fälle machen. Wens betrifft, der ist scheinbar wirklich übel dran. Aber ich will ja auch keine Sprüche über die Opfer machen, vielmehr geht es mir darum, dass die Medien scheinbar aus Waldsterben, Borkenkäfer, BSE, Schweine- und Vogelgrippe nichts gelernt haben. Noch immer wird in den Boulevardblättern mit der ganz grossen Kelle angerichtet und Panik verbreitet. Und entsprechend müssen auch die seriösen Medien (ARD-Tagesschau, WDR5 und Co.) mitziehen um nicht an Publikum zu verlieren. Noch haben die Experten keine Ahnung, woher die Häufung der EHEC-Fälle kommt und wer daran schuld ist. Allerdings reicht mir die Vermutung, dass versuechte Gülle auf verteilte Gemüsefelder verteilt wurden aus, um mich zu ärgern. Eben, wir haben nichts gelernt und wir wollen glaub einfach auch gar nichts lernen aus vergangenen Fehlern. Aber hauptsache alle Lebensmittel werden im Laden immer billiger und im Januar gibts schon Erdberen oder Spargeln... und dann motzen, wenn wieder eine Pandemie ausbricht. Verrückte Welt. Nun gut, ich hab heut im eigenen Garten Krautstiel, Broccoli, Peperoni und Salate angepflanzt. Ebenfalls gibts Gurken und Tomaten. Und dass man Gemüse vor dem Essen und Hände nach der Toilette waschen muss, das hab ich schon als Kind gelernt. Schade, dass sich - vorallem Männer - nicht genau an diese simplen Regeln erinnern. 

Schauen wir halt mal, ob es sich bei EHEC um den ersten Vorboten des alljährlichen Sommerlochs (ja, die Aschewolke ist auch schon wieder da!) handelt oder ob wir diesen Sommer wirklich nur gekochtes Gemüse aus der Konserve geniessen werden... Aber seien wir ehrlich, die Simpons haben es - mal wieder- schon lange gewusst:

28. Januar 2010

Heute wird gemetzget! Warum eigentlich?

Traditionell gibts ja in unserer Gegend jeweils zwei Mal die Möglichkeit eine währschafte Metzgete zu geniessen, einmal im Spätherbst und das zweite Mal dann im Winter. In diesen Tagen ist es also noch einmal soweit und die Viehzüchter, Metzger und Wirte tun sich zusammen um das eine oder andere Tier zu schlachten und anschliessend auf besondere Art und Weise zuzubereiten. Gut, ich weiss dass so eine Metzgete nicht unbedingt jeden Geschmack trifft, im Gegenteil sogar - viele Menschen ekeln sich sogar davor. Nur, was steckt eigentlich hinter diesem uralten Brauch, der sich vorallem in der Schweiz einer besonderen Beliebtheit erfreut?



Blut- und Leberwürste kennt man in vielen Ländern. Die Metzgete als solche hat aber vorallem in der Schweiz eine lange Tradition. Es gibt sie, seit der Mensch sesshaft geworden ist und sich die Tierhaltung zu Nutzen gemacht hat. In den entbehrungsreichen Wintermonaten war es nicht möglich, den gesamten Tierbestand durch den Winter zu füttern. Nach der Schlachtung geht es darum möglichst viel der gewonnenen tierischen Produkte zu verwerten. Zur Haltbarmachung des Fleisches kannte man früher die Trocknung sowie das Räuchern oder Salzen des Fleisches, in neuerer Zeit ist das Tiefgefrieren dazu gekommen. Jene Produkte, die man nicht konservieren kann, müssen aber unmittelbar verwertet werden. Man verarbeitetet sie unter anderem zu Blut- und Leberwürsten; Produkte, die auch heute noch ohne Zugabe von Konservierungsstoffen sofort und am gleichen Tag genossen werden.

Ab heute Abend bis zum Samstag gibts zum Beispiel im Aarauer Traditionslokal Alstadt eine leckere Metzgete, bei der werde auch ich wieder mit von der Partie sein. Ich gebs zu, ich mag zwar diese speziellen Würste sehr, aber mehr als zweimal im Jahr muss ich sie dann auch nicht zwingend haben. Blut- und Leberwürste an einer Zwiebelsauce, Röschti und Apfelschnitze gehören einfach zum Winter. Genau so wie ein leckere Fondue und ein tolles Racelette. Aber mir käme es jetzt nie in den Sinn bei der Metzgete jemanden zu einem solchen Mahl zu überreden. Entweder man hat es gern oder man hat es nicht gern. Punkt.

Witziges Detail am Rande, in Zeiten der vegetarischen Ernährung: der VBL, der Verein zur Förderung des Ansehens der Blut- und Leberwürste in Rieden, hat sich der Erhaltung einer authentischen Metzgete verschrieben. Wie der Name schon sagt, setzt man sich mit dem Verein für den gtuen Ruf und vorallem die Erhaltung der traditionellen Metzegete ein.

PS: Spenden & Bloggen für Haiti!! 

16. November 2009

WeRüBli - Weekend Rückblick

Und schon haben wir wieder Montagmorgen. Guten Tag allerseits. Weekends an denen so einiges läuft haben den unangenehmen Beigeschmack dass sie selber vorbei sind als einem lieb ist. So ein Wochenende liegt gerade hinter mir. So hab ich am Freitagabend erst ein gemütliches Feierabendbier genossen, danach gabs lecker Moules/Frites und anschliessend gings ins Kino. Den aktuellen Schweiger-Film "Männerherzen" haben wir uns angeschaut und ich muss sagen: guter Streifen! Klar, keine hochstehende Kinokunst - aber das hab ich von dem Film ja auch gar nicht erwartet. Leichte Unterhaltung mit leichtem Tiefgang. Besonders viel Spass haben mir natürlich meine Lieblinge Christian Ulmen und Jana Pallaske in ihren Rollen gemacht. Ebenfalls toll fand ich Wotan Wilke Möhrig als bemittleidenswerter U-Bahnlokführer. Unterm Strich hat der Film Lust auf mehr gemacht und in gut 3 Wochen gibts ja mit ZweiOhrKüken bereits mehr aus dem Hause Schweiger - inklusive Emma Tiger Schweiger und der einzigartigen Nora Tschirner! Da kommt Freude auf...

Am Samstag gabs mal wieder eines dieser unerwarteten Gespräche, die nur in einer Kleinstadt wie Aarau möglich sind. Ganz unter dem Motto "die Welt ist ein Dorf" hat mir ein älterer Mann seine Lebensgeschichte erzählt und sie war traurig. Frau eben erst verstorben, Sohn komplett abgestürzt, Job am seidenen Faden weil er seit dem Tod der Frau häufig mal neben den Schuhen steht... Kurz darauf dann südländische Lebensfreude, sprich Kontrastprogramm. Unter zahlreichen Spaniern und Portugiesen gabs sehr guten Rotwein, Paella, Tapas, Crema Catalan und so weiter. Der Spanierclub in Aarau ist auch im Herbst 2009 einer der kulinarischen Geheimtipps der Kantonshauptstadt. Und als ob wir am Schluss noch nicht genug gehabt hätten, lud der Wirt unsere Festgesellschaft an der Bar noch auf einen Drink ein. Während dem Essen lief in der Flimmerkiste natürlich das Barragespiel der Portugiesen. Ich liess mich übers iPhone über den Spielstand der Franzosen gegen die Iren informieren. Wie man es nicht machen soll, hatten ja die Schweizer bereits am frühen Abend vorgemacht. Nun, die Schlussphase von les Bleus haben wir dann im benachbarten Pub noch gesehen. Und es kam wie es kommen musste, Monsieur Fischer war der einzige Franzosen-Fan in dieser Kneipe und "peng" un à zero pour nous! Egal, mir wars ums Feiern und die Stinkefinger in meine Richtung konnte ich mit einem süffisanten Lächeln locker kontern...

Den Abschluss des Weekends bildet traditionell der Sonntag, welcher bei mir regelmässig mit Ausschlafen eingeläutet wird. A propos läuten... müssen diese ollen Kirchenglocken eigentlich wirklich an jedem Wochenende zur Morgenstund x-mal Lärm machen? Bei offnem Schlafzimmerfenster kann das auf Dauer echt nerven. Nun gut, gestern hab ich noch kurz in die Trauerfeier von Robert Enke reingezappt - live aus der AWD-Arena in Hannover. Ich weiss nicht ob ich das gut finden soll, mir hat jedenfalls die Witwe brutal leid getan. All die Kameras, die vielen Leute, die nett gemeinten Worte... war vermutlich langsam aber sicher etwas viel für die Frau. Ich hab dann jedenfalls wieder weggeschaltet. Man sollte die Angehörigen vielleicht jetzt einfach mal in Ruhe trauern lassen und die Sachen mitnehmen, die uns Enke mit seinem Tod mit auf den Weg gegeben hat. Am Abend gab es dann wieder Fussball und einmal mehr hat das Leben gezeigt, wie nahe Freud und Leid sein können. Die Schweiz ist Weltmeister! Unsere U17-Nati hat den ersten Fussball-Weltmeistertitel in die Eidgenossenschaft geholt. Dazu: Herzliche Gratulation! Besonders toll find ich dabei, dass eine Multikulti-Truppe - Siegtorschütze Haris Seferovic - mit dem Schweizer Kreuz auf der Brust diesen Titel in Nigeria geholt hat. Wäre schön, wenn genau diese Kids eben genau dieses Kreuz auch in ein paar Jahren in der A-Nati noch stolz auf der Brust tragen würde! PS: In Sachen Weltmeisterschaft feiern, müssen wir Schweizer eventuell noch etwas üben. Es war sehr ruhig in der Stadt und die Polizei hat die sehr wenigen hupenden Fans angehalten, doch bitte keinen Lärm zu machen.

In diesem Sinne, allen einen guten Start in die neue Woche. Möglichst stressfrei, was 5 Wochen vor Weihnachten für viele Zeitgenossen leider ja schon fast nicht mehr möglich ist. Entsprechend freue ich mich auf etwas Wellness Ende und französischen WM-Jubel Mitte Woche.

16. September 2009

Meine Post aus Down Under

Yeeeahhhh... nach fast 3 Wochen im Flugzeug ist das Päckli heute doch noch angekommen. Und wenn es morgen Donnerstag wieder so schlechtes Wetter ist wie heute, dann gibs einen wärmenden Kaffee und diese leckeren Guetzli dazu. Merci Mary! Ach ja, die Heimweh-Aarauerin darf sich im Gegenzug über leckere Brändlibomben freuen. Ja, ich war heute an der Bahnhofstrasse...

Ach ja, heute war ja noch die Bundesratswahl. Wesentlich weniger spektakulär als wir alle erwartet haben. Aber seien wir ehrlich, nach dem Spiel zwischen dem FC Zürich gegen Real Madrid und dem vorgängigen "Attentat" auf die Spanier war es auch schwierig noch mehr Dramatik zu erzeugen. Nun ja, der Herr Didier Burkhalter also unser neuer Bundesrat. Wie gestern erwähnt, mir persönlich sagt der gute Mann überhaupt nichts. Aber gerne gebe ich ihm eine faire Chance sich zu bewähren und immerhin ist er ein richtiger Romand - im Gegensatz zum Freiburger Kandidaten der CVP. Aber eben, mein Bild des Tages zeigt den SF Bundeshausreporter - dessen Name mir jetzt gerade spontan entfallen ist - während seines Kommentars. Ich möchte zu gerne wissen, was dem guten Mann in dem Moment gerade durch den Kopf gegangen ist.


14. Januar 2009

Spanien in Aarau... Si Senor!

Lange habe ich es vermisst und jetzt ist es wieder da, in einem neuen Glanz. Eines meiner liebsten Restaurants in der Stadt Aarau. Die Rede ist vom "Spanierclub" im Ochsengässli in Aarau. Eigentlich ist es ja, wie der Name schon sagt, gar kein Restaurant sondern eben vielmehr ein Club. Eben für Spanier. Vor ein paar Jahren war der Club ein absoluter Insider, man musste reservieren um überhaupt einen Platz zu kriegen. Schliesslich war das Essen gut und vorallem sehr günstig.

Plötzlich war der Laden aber hie und da mal geschlossen, an anderen Tagen gab es nicht mehr das komplette Sortiment der Karte. Man merkte, dass der Wurm drin war. Eines Tages ging dann unweit des Clubs ein zweiter Spanierclub auf. Plötzlich war der voll und der alte Club war leer. Und wieder etwas später ging der alte Treffpunkt ganz zu. Dann ging irgendwie das üblichen Theater los, mal offen, mal geschlossen, mal offen und mal geschlossen. So hat man sich dann automatisch von der Kneipe abgewendet, weil halt kein Verlass mehr war ob sie offen ist oder eben nicht.

Die Jahre zogen ins Land, irgendwie geriet die Lokalität im uralten Haus am Ochsengässli in Vergessenheit. Mit ihr die leckeren Speisen, der tolle Wein und der schlimme Lift, der die Gäste je nach Lust und Laune in den dritten Stock führte. Oder eben nicht. Wenn man in Aarau spanisch essen wollte, dann gabs das im Camino. Nur so wirklich spanisch sind die Speisen da nicht, eher mediterrane Küche mit Texmex-Einschlag. Oder dann noch das Restaurant Weinberg, wobei das ja portugiesisch angehaucht ist oder besser war, auch da gehts dem Ende zu.

Nun, langer Schwede kurzer Finn: der Spanierclub im Ochsengässli ist wieder offen. Keine Ahnung seit wann das der Fall ist, lange kann es jedenfalls noch nicht sein. Entsprechendes hat mir letztes Wochenende auch ein Gast bestätigt. Ich war wieder da und es war fast wie früher, ausser dass es noch nicht so viele besetzte Tische hatte. Geld für Werbung gibts nicht, hat die Frau gemeint die uns bedient hat. Geführt wird das Lokal nun von einer portugiesischen Familie. Mutter und Tochter in der Küche und im Service, Vater am Karten spielen. Auf der Speisekarte Sachen wie Boquerones fritos, Chorizo, Tortilla, Calamari, Pulpo, Bacalhau und so weiter. Und jetzt der Clou, alles ist total lecker und vorallem selber gemacht. Sprich die Calamari ware nicht aus irgendeiner Tiefkühlpackung sondern wurden tatsächlich für uns frisch mit dem passenden Teig gemacht. Hammer!

Dazu gibts eine tolle und preiswerte Auswahl an sehr guten Weinen, zum Abschluss einen Carajillo oder nen leckeren portugiesischen Likör. Offeriert übrigens vom Wirtepaar und das bei unserem ersten Besuch. Ebenso gab es gleich zum Apéro feine grüne Oliven und die Portionen waren so gross, dass auch 4 Menschen davon genug gehabt hätten. Kurzum, der Spanierclub in Aarau ist wieder offen, inzwischen gemixt mit etwas Portugal. Aber das tut nichts zur Sache, es ist wieder lecker da oben, hübsch dekoriert und man wird freundlich empfangen und bestens bedient. Also, hingehen und geniessen!

10. Juni 2008

Ein Hoch auf den Döner Kebap

So, nachdem ich den Schock der gestrigen EM-Spiele so langsam verdaut habe, haue ich doch noch ein paar Zeilen in den Blog. Schock? Naja, die Rumänen hätten gestern eigentlich 3 Punkte abwerfen sollen, nicht nur einen. So war es zumindest abgemacht. Aber wer es sich leisten kann Henry auf der Bank zu lassen (wegen ein bisschen Rückenweh...) und Trezeguet gar nicht erst mit in die Schweiz zu nehmen, der wird die Punkte dann wohl gegen Italien und Holland holen. Oder? Italien... nein, ich verkneife mir an dieser Stelle jegliche Sprüche. Ich hab die erste Halbzeit eh nicht gesehen, war selber am tschutten. Frust- und energieabbauende Massnahme nach dem langweiligen FRA-Spiel.

Nun, während ich hier am Schreiben bin, ess ich grad nen Kebap und frage mich, ob ich das überhaupt darf. Ich meine, morgen spielt die Schweiz ja gegen die Türkei. Im Spiel der Spiele. Ohne Alex Frei übrigens, aber Köbi Kuhn hat ja mit Streller, Derdyok, Stocker und Häberli noch viele Stürmer-Alternativen auf der Bank. Da brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Oder bring ich da jetzt was durcheinander?

Nun, ich mag Döner Kebap (das Fleisch vom Döner stammt übrigens vom Dönetier - siehe Foto unten). Darum hab ich mich nach dem Skandalmatch von Istanbul auch nicht am Boykott derselbigen beteiligt. Für 8 Franken hat man gegessen. Fleisch, Gemüse, Brot, Sauce. Eine komplette Mahlzeit. Schade nur, wenn das Fleisch jeweils schon etwas kühl ist. Ich mag die Dinger lieber, wenn sie richtig heiss sind. Und dann noch "eine bizzeli scharf" dazu, perfekt. Der einzige Nachteil vielleicht, dass ich oftmals nach dem Genuss eines Döners mein T-Shirt wechseln muss, Saucen-Attacke! Da hat man es dann mit einer währschaften Bratwurst schon einfacher. Aber leider mag ich keine Bratwürste. Ausser vielleicht ne feine Bauernbratwurst. Aber Kalbs geht gar nicht. Höchstens vielleicht verkleidet als Currywurst.

Übrigens gibts an der Aarauer Fanmeile ja zu fast jedem Teilnehmerland einen Verpflegungsstand. Warum die Spanier da Bratwurst anbieten und nicht Paella entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Aber schliesslich gibts bei den Griechen auch Spaghetti Napoli und das indische Reisgericht hat sich irgendwie auch verlaufen. Naja, was solls. Inzwischen hab ich meinen Döner Kebap fertig, jetzt noch ein feines Uludag zum spülen und ein Baklava zum Dessert und dann nehm ich den arbeitsreichen Nachmittag in Angriff.

Was ich noch sagen wollte..... :

15. November 2007

Ungeschälte Kartoffeln sind giftig!

Wie vor einigen Tagen an anderer Stelle erwähnt, kommt mit dem Herbst auch wieder die Zeit der Racelettes und der Fondues. Dazu werden häufig Kartoffeln serviert. Darum hab ich gestern Abend nicht schlecht gestaunt, als ich zufällig bei Stern TV ein Bericht über Gift in Kartoffeln gesehen habe.

Wenn wir Orangen essen, dann schälen wir sie. Auch bei Gurken, Melonen oder Bananen essen wir die Schale selbstverständlich nicht mit. Die Liste von Gemüse und Früchten liesse sich schier endlos verlängern. Bei der Kartoffel ist es in den letzten Jahren jedoch immer mehr in Mode gekommen, dass man sie nicht mehr schält. Denn in der Schale seien wertvolle Ballaststoffe und sonstige gute Sachen. Nun, nach den drei Experten gestern im Studio von Günter Jauch ist dem nicht wirklich so.

Die Kartoffel hat eine Schale um sich von Schädlingen zu schützen, in dieser Schale befinden sich darum Giftstoffe, sogenannte Alkaloide. Kurz, die Schale ist das schlechteste was eine ansonsten leckere Kartoffel zu bieten hat. Der Giftanteil wird vorallem verstärkt, wenn die Kartoffel noch grün ist oder bereits Triebe hat. Das Gift kann zu einem Kratzen im Hals, zu Magenbeschwerden (Übelkeit, Brechreiz, Durchfall, Gliederschmerzen), Nierenentzündungen, Kreislaufproblemen bis hin zur Schädigung des zentralen Nervensystems führen. Laut Stern TV sind auch Todesfälle bekannt, da der Vergiftungsgrad mit dem Körpergewicht zusammenhängt sind dabei aber vorallem Kinder, Babies und Ungeborene gefährdet. Ein Erwachsener müsste dafür schon kiloweise Kartoffeln verspeisen.

Ich für meinen Teil muss sagen, dass ich doch noch öfter mal ne ungeschälte Kartoffel esse; da hat es durchaus auch schon mal nen Trieb oder "Augen" dran. Sei es eben zu Racelette oder zu Fondue, in Form von Country Potato Wedges, Chips oder Rosmarinkartoffeln. Gerne auch am Tag danach kalt mit etwas Majo, was scheinbar erst recht ungesund ist. Dabei wäre mir nie in den Sinn gekommen, dass ich dabei Gift in mich aufnehme. Die Experten bei Stern TV, sowie eine kurze Recherche im Internet haben mich jedoch inzwischen überzeugt, dass so eine Kartoffelschale scheinbar genau so ungeniessbar oder ungesund ist, wie die Schale einer Melone, einer Orange oder all dem anderen Gemüse/Früchte, welches ich ganz normal schäle.

Besonders eine Bemerkung eines Experten hat mich dabei überzeugt, er hat gesagt, dass im zweiten Weltkrieg die Nahrungsmittel ja bekanntlich knapp waren. Aus dieser Zeit käme die Gewohnheit, bei Äpfeln die Schale zu essen. Weil man ja in der Krisenzeit möglichst nichts wegwerfen wollte. Jedoch nicht mal in dieser schweren Zeit sei jemand auf die Idee gekommen, Kartoffeln mit Schale zu essen. Erst seit ein paar Jahren gelte dies als schick, ohne dass sich jemand Gedanken gemacht hätte, ob das auch gesund sei.

Zusätzliche Infos:
Bayrischer Verbraucherschutz
Stern TV
WDR Servicezeit Essen & Trinken
Wiki

12. November 2007

Von Metzgete, Wild und heissen Marroni

Über das Wetter der letzten Tage wurde vielerorts schon viel geredet und geschrieben. Ok, es ist Herbst und irgendwie macht der Herbst in diesem Jahr einen auf Winter und die Meteorologen sprechen wieder bereits von einem Jahrhundertereignis. Für mich lässt sich das derzeitige Wetter mit drei Worten zusammenfassen: Ich mag Schnee! Der Herbst hat nämlich noch viel mehr zu bieten, als dass man nur übers Wetter plaudern könnte.

Ich hatte in den letzten Tagen das eine oder andere kulinarische Erlebnis, welches mich an die derzeitige Jahreszeit erinnert hat. Da war - zwar schon ein paar Wochen her - das erste Käsefondue. Wir haben es open air genossen und damit die kalten Tage eingeläutet. Im Oktober dann waren wir eingeladen an einem Geburtstagsfest, da gab es das erste Fondue Chinois der Saison. Ebenfalls äusserst lecker, mit all den feinen Beilagen und Saucen. Anfang November die erste Kürbissuppe, als angenehmer Nebeneffekt meiner Schnitzereien.

In der letzten Woche wurde ich dann von kulinarischen Herbsteindrücken beinahe überrant. Da war die Metzgete. In diesem Jahr genossen wir sie im Restaurant Sportplatz in Suhr/AG. Einer richtigen Beiz, integriert in einem alten Hühnerhof. Mit alten Holzstühlen und einem Stammtisch. Es gab für mich eine Blut- und eine Leberwurst, Rösti, Sauerkraut und Apfelschnitze. Dazu ein Glas Sauser. Ja, es ist Herbst. Und dass es draussen kalt ist, verstärkt bei solchen Speisen irgendwie den geschmacklichen Eindruck. Wer möchte denn schon Metzgete essen bei 35 Grad im Schatten?

Am Samstag ging es dann gleich weiter. Wiederum stand eine Geburtstagsfeier an. Dieses mal im Hinterland zwischen Aarau und Luzern. Treffpunkt ein Bauernhof, dessen Stall umgebaut wurde. Es gab erst nen Herbstsalat, anschliessend Rahmschnitzel, Nudeln und Gemüse und zum Abschluss "Heissi Beeri" mit Vanilleglacé. Ok, jetzt vielleicht nicht unbedingt das Herbstmenü Nummer 1. Aber irgendwie hat es mit dem Ambiente und mit dem Sturm sowie Schnee vor der Türe bestens gepasst. Der vom Bauer selbstgebrannt Williams-Schnaps zum Abschluss hat das Mahl abgerundet.

Was wäre jedoch ein kulinarischer Herbst ohne Wild? Eben. Und darum steht am kommenden Wochenende ein solches Wildessen auf dem Programm. Es soll ein Reh geben und etwas Hirsch. Das Essen gibts Privat bei einem Kumpel der - äusserst passend - Koch und Jäger ist! Man darf also gespannt sein. Ich mag zwar Wild, aber wenn der Bock aus Südafrika oder Australien kommt, dann verzichte ich lieber darauf. Aber so direkt vom Jäger aus dem heimischen Wald, da freue ich mich und vergesse gerne für ein paar Stunden die traurigen Kulleraugen von Bambi in dem Moment wo seine Mutter vom Jäger... naja, Sie wissen schon!

Was auch immer geht im Herbst sind übrigens Pilzgerichte. Entweder direkt, ohne grosse Beilagen oder mit Pastetli oder als feine Sauce über ein gutes Stück Fleisch. Nur leider - Kälte sei dank - war dieses Jahr bislang kein gutes Pilzjahr und man fand weniger Exemplare als auch schon. Und Pilze aus dem Laden sind nicht das Gleiche. Natürlich darf auch ein währschaftes Sauerkraut mit einer Saucisson de Vaud nicht fehlen. Oder ein paar heisse Marroni mit einem Glühwein, beides selbstgemacht über dem Chemineefeuer. Aber eben, der Herbst/Winter hat ja erst begonnen und ich will mein Pulver nicht gleich in der ersten Kälteperiode verschiessen.