28. Januar 2010

Heute wird gemetzget! Warum eigentlich?

Traditionell gibts ja in unserer Gegend jeweils zwei Mal die Möglichkeit eine währschafte Metzgete zu geniessen, einmal im Spätherbst und das zweite Mal dann im Winter. In diesen Tagen ist es also noch einmal soweit und die Viehzüchter, Metzger und Wirte tun sich zusammen um das eine oder andere Tier zu schlachten und anschliessend auf besondere Art und Weise zuzubereiten. Gut, ich weiss dass so eine Metzgete nicht unbedingt jeden Geschmack trifft, im Gegenteil sogar - viele Menschen ekeln sich sogar davor. Nur, was steckt eigentlich hinter diesem uralten Brauch, der sich vorallem in der Schweiz einer besonderen Beliebtheit erfreut?



Blut- und Leberwürste kennt man in vielen Ländern. Die Metzgete als solche hat aber vorallem in der Schweiz eine lange Tradition. Es gibt sie, seit der Mensch sesshaft geworden ist und sich die Tierhaltung zu Nutzen gemacht hat. In den entbehrungsreichen Wintermonaten war es nicht möglich, den gesamten Tierbestand durch den Winter zu füttern. Nach der Schlachtung geht es darum möglichst viel der gewonnenen tierischen Produkte zu verwerten. Zur Haltbarmachung des Fleisches kannte man früher die Trocknung sowie das Räuchern oder Salzen des Fleisches, in neuerer Zeit ist das Tiefgefrieren dazu gekommen. Jene Produkte, die man nicht konservieren kann, müssen aber unmittelbar verwertet werden. Man verarbeitetet sie unter anderem zu Blut- und Leberwürsten; Produkte, die auch heute noch ohne Zugabe von Konservierungsstoffen sofort und am gleichen Tag genossen werden.

Ab heute Abend bis zum Samstag gibts zum Beispiel im Aarauer Traditionslokal Alstadt eine leckere Metzgete, bei der werde auch ich wieder mit von der Partie sein. Ich gebs zu, ich mag zwar diese speziellen Würste sehr, aber mehr als zweimal im Jahr muss ich sie dann auch nicht zwingend haben. Blut- und Leberwürste an einer Zwiebelsauce, Röschti und Apfelschnitze gehören einfach zum Winter. Genau so wie ein leckere Fondue und ein tolles Racelette. Aber mir käme es jetzt nie in den Sinn bei der Metzgete jemanden zu einem solchen Mahl zu überreden. Entweder man hat es gern oder man hat es nicht gern. Punkt.

Witziges Detail am Rande, in Zeiten der vegetarischen Ernährung: der VBL, der Verein zur Förderung des Ansehens der Blut- und Leberwürste in Rieden, hat sich der Erhaltung einer authentischen Metzgete verschrieben. Wie der Name schon sagt, setzt man sich mit dem Verein für den gtuen Ruf und vorallem die Erhaltung der traditionellen Metzegete ein.

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