11. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 11




Gastbeitrag heute von: Raphaela Gysi, Nd'Gösgen


Gibt’s das Christkind noch?

Weihnachtstag vor einem Jahr. Familienweihnachten beim Göttibub. Der Götti fragte das  2 ½ -jährige Patenkind: „Kam das Christkind gestern Abend und hat Dir Geschenke gebracht?“ Der Dreikäsehoch: „ Nein Götti, schau doch, das habe ich von der Nonna und dem Nonno geschenkt bekommen, das von der Gotte.“ Die Eltern grinsten und schienen die Christkindfrage einfach zu überhören. Der Götti wollte von seiner Schwester, der Mutter des Jungen aber genauer wissen: „ Wir hatten doch das Christkind. Wo ist das geblieben?“ Die Mutter meinte: „ Ja wir haben ihm vom Christkind erzählt, aber irgendwie hat er es einfach nicht geglaubt.“ Aus der einfachen Frage entstand eine interessante Diskussion. Ich merkte, dass ich nicht mitreden kann, weil wir gar nie ein Christkind hatten als Kinder. Wie kann es sein, dass in einer Familie, das Christkind kommt  und in der   andern nicht? Eine konfessionelle Erklärung gibt es hier nicht. Die Familie des Göttis ist protestantisch, meine römisch-katholisch. 

Bei meiner Mutter brachte das Christkind zumindest den Baum und keines der Kinder durfte unter dem schweren Samtvorhang durchkriechen und dem Christkind beim Baumschmücken zuschauen. Aber irgendwann meinte Mutter als etwa 3-jährige das Christkind an der Türe läuten gehört zu haben. Dann dämmerte ihr, dass das Christkind das Schmücken gar nicht alleine könne und vor allem nicht gleichzeitig noch an der Türe klingeln könne. Zudem sei der Baum ja sowieso zu schwer für ein einzelnes Christkind. Mein Vater ist mit Christkind und ‚Befana‘ aufgewachsen. Und die brachte die Geschenke sowieso erst am 6. Januar. Aber was erzählten unsere Eltern uns? Ich erinnere mich, dass wir sogar jeweils mit durften, um den Baum in der Gärtnerei auszusuchen. Am Weihnachtsabend selbst, erzählten sie uns die Weihnachtsgeschichte mit dem Jesuskind, welches definitiv nicht identisch ist mit dem Christkind und erklärten uns schon früh, wieso es einen Baum mit Kerzen gibt. Und wir hatten eine wunderschöne, einfache Krippe mit Krippenfiguren aus Jute und Schafwolle. Wer uns was geschenkt hat, wussten wir auch immer. Neidisch auf die andern, weil bei uns kein Christkind kam? Nein. Es gab’s einfach nicht.

Ich werde dieses Jahr die Jute-Krippenfiguren aus der Schachtel im Keller holen, das habe ich mir geschworen. Und dem Göttibuben erzählt der Götti vielleicht die Weihnachtsgeschichte, vielleicht aber auch Babar et le Père Noёl zusammen mit den selbstgenähten Stoffelefanten Pom, Arthur und Celeste, die der Junge von der Nonna bekommen wird.

10. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 10



Gastbeitrag heute von: Doris alias Bluetime


Langsam wird es Weihnachten....

Weihnachten beginnt in uns selbst. Wenn wir uns darauf besinnen, was uns wirklich wichtig ist und wenn wir die Stille, den Frieden und die wohltuende Langsamkeit dieser Jahreszeit für uns entdecken.
Advent ist:
  • wenn ich einmal darüber nachdenke, wie ich soziale Projekte langfristig und nicht nur zu Weihnachten unterstützen kann.
  • wenn ich mich nicht nur über gute Geschäfte, sondern auch über eine Stunde Zeit für meine Lieben freuen kann.
  • wenn ich mir in Ruhe die Zutaten für selbstgemachte Bratäpfel zusammensuche und deren Duft mir ein Stück Kindheit zurück bringt.
  • wenn ich heute nicht wie sonst durch den Weihnachtsmarkt hetze, sondern in Ruhe dem Kinderchor zuhöre.
  • wenn ich nicht eilig Fastfood verschlinge, sondern mir den Luxus leiste, mein liebevoll zubereitetes Essen zu geniessen.
  • wenn ich auf elektrische Lichterketten verzichte und daheim echte Kerzen für wohlige Besinnlichkeit sorgen.
  • wenn ich mir die Zeit nehme und individuell von Hand geschriebene Weihnachtskartengrüsse an Menschen versende, die mir etwas bedeuten.
  • wenn ich auf Musikberieselung verzichte und in Ruhe auf die Stimmen der Natur höre.
  • wenn ich mich einmal selbst belohne und stolz bin auf das, was ich in meinem Leben bereits erreicht habe.wenn ich all den Lärm und den Trubel draussen lasse und in mir die Ruhe und Gelassenheit suche.
 
Ich wünsche Dir eine schöne Adventszeit!

9. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 9



Gastbeitrag heute von: Mirja OhneNamen


Weihnachten- ein urchristlicher Brauch. Doch wissen Katholiken und Protestanten da eigentlich genau, was sie denn feiern?

"Weihnachten entstand aus den Mithraskulten und symbolisierte die Geburt des unbesiegbaren Sonnengottes Mithras, die man zur Wintersonnenwende am 25. Dezember feierte. Aus Persien kommend, verbreitete sich dieser Männerkult ab 70nC durch römische Soldaten bis nach Rom, wo sich das spirituelle Zentrum auf dem Vatikanhügel befand. Im bezeugten Jahr 354nC wurde der Mithraskult in der christlichen Religion durch das Weihnachtsfest verdrängt, während Grundelemente und Rituale übernommen und zum Fest des Erlösers als Licht für die Welt, des unbesiegbaren Sonnengottes, wurden. Das Weihnachtsfest heutiger Zeit entstand also aus einem heidnischen Kult." (Quelle: www.scandala.de)

Und nun, meint ihr immer noch ihr feiert die Geburt Jesu? Das Datum ist willkürlich gesetzt und heidnisch. Die Christen folgen dem Mithraskult, nach wie vor. Wahrscheinlich ist die ganze Weihnachtsstimmung sowieso nur eine einzige Illusion. Wenn an Häusern hunderte von Lichtern aufblinken, wenn im Radio ständig „Last Christmas“ rauf und runter gespielt wird – dann weiß man, das Fest der Liebe rückt langsam näher. Ob ich dadurch nun wirklich in „Weihnachtsstimmung komme weiß ich nicht. Weihnachtsstimmung bedeutet für mich innere Ruhe und Freude. Dazu wirkt das Fest auf mich geradezu ab- artig, es wird gnadenlos übertrieben und ausgereizt.  Alle Jahre wieder glitzert, leuchtet und lamettert es in den Innenstädten, lamentiert wird auch jedes Jahr aufs neue die Sinnentleerung und Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes.

Abartig heißt doch pervers, oder?

Perversion (von perversus: verkehrt, widersinnig) ist im allgemeinen Sprachgebrauch die abwertende Bezeichnung für verschiedene Formen abweichenden, von der Gesellschaft als störend empfundenen Sexualverhaltens. In der Psychologie bezieht sich der Begriff Perversion vor allem auf zwanghaftes Verhalten. (Eine Studie der Karlsruher Unternehmensberatung German Consulting Group unter 525 Arbeitnehmern ergab: 52 Prozent der Befragten nutzen die Weihnachtsfeier ihres Unternehmens gezielt für die Suche nach einem Abenteuer oder einem neuen Partner. Da werden sich Ochs und Eselin schon finden. Aber das nur nebenbei.) Weihnachtsrelevante Formen der Perversion im engeren Sinne sind Bestialität, Nekrophilie (erschlagene Fische, totes Geflügel), Sadismus („Das Fest vermiese ich dir.“ „Irgendwann drück ich ihm das Waffeleisen ins Gesicht.“), Masochismus (der jährliche Spruch: „Das ist das letzte Weihnachten, das ich mit diesem Tyrannen bzw. mit dieser prätentiösen Zicke verbringe!“) Fetischismus (Ich kaufe, also bin ich. Ware ist alles), Voyeurismus („Was haben die anderen gekriegt, wie feiern die denn?“) und Exhibitionismus („Seht mal, was wir alles schenken oder geschenkt bekommen haben!“)

Alles in allem einfach abartig. Und nicht mal Plätzchen naschen und schlemmen darf man ausgiebig an diesen drei Tagen ungesühnt, möchte man anschließend noch in die alten Hosen passen und von hohen Cholesterinwerten verschont bleiben…..pffft! Was solls. Her mit dem Zeug!

8. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 8





Gastbeitrag heute von: Eric-Oliver, St. Gallen alias Annubis

Weihnachten, Advent, Silvester – eigentlich eine Zeit, wo man sich über das vergegangene Jahr Gedanken machen sollte und sich auf das neue Jahr freuen sollte. Eine Zeit wo man mit seinen Lieben gemütlich verbringen sollte – möglichst keine Streitereien ausfechten sollte – einfach das Jahr ausklingen lassen sollte.

In diesem Jahr, bin ich direkt froh darüber, dass ich keine Kinder habe und auch in nächster Zeit nicht auf die Welt werfe. Warum? Nun ich weiss ja schon seit Jahren, dass das Universum einen komischen Sinn für Humor hat – aber in diesem Jahr glaub ich wirklich, dass der alte Sack im Himmel, der auf dem Himmelsthron sitzt mit dem langen Bart, man nennt ihn auch Gott, garantiert verrückt geworden ist über das was die Menschheit gerade auf diesem Planeten so treibt.

In diesem Jahr wurde mir ganz klar gemacht, dass wir Menschen uns nicht weiterentwickelt haben, als damals wo wir noch Affen oder Reptilien waren.  Das einzige was der Mensch wirklich gut kann ist nämlich Fressen und Schlafen. Manche die diesen Text lesen, denken jetzt garantiert, dass dieser Schreiberling mal wieder masslos übertreibt. Dabei ist alles die reine Wahrheit.

Der Mensch führt Tag täglich einen Schwanzvergleich durch – egal ob Männlein oder Weiblein – egal ob Manager oder Fabrikarbeiter.  Jeder von uns, versucht den anderen zu übertrumpfen und zu vernichten. Gut wir sind nicht mehr so offensichtlich Blutrünstig wie damals als wir noch Reptilien waren – diesmal gehen wir viel feiner vor, nämlich nicht mehr mit unseren Zähnen sondern unseren Werkzeugen. Aber ob das besser ist als damals – das wage ich zu bezweifeln.

Immer noch suchen wir, so wie Darwin das richtig erkannt hat, die Schwächsten heraus und Fressen sie auf, um unsere Macht zu vergrössern. Die Grossen und Mächtigen unterdrücken die Kleinen und Schwachen. So hat 1% der Menschheit genausoviel Geld/Macht/Einfluss wie die restlichen 99% der Menschheit. Wir alle wissen, dass dieses System eigentlich ein totaler Irrsinn ist, aber trotzdem versuchen wir alle, alles zu tun, um zu bald diesen 1% zu zugehören.

Nun da muss man sich doch wirklich fragen, was sind wir für komische Wesen. Anstatt ein System zu ändern, dass so viele Menschen unglücklich zurücklässt – wollen wir alle an diesem Spiel teilnehmen und profitieren.

Ich wünsche mir wirklich, dass ihr lieben Blogleser da draussen, euch mal ein paar Minuten Zeit nehmt um über diesen Irrsinn nachzudenken. Ok – wie viele Leser hat dieser Blog – ich schätze mal zwischen 10 und 5000 am Tag.  Ich weiss, egal ob wir nur 10 sind oder 5000, das ist eine verschwindend geringe Anzahl im Vergleich zu den knapp 8'000'000'000 Menschen auf der Erde. Aber wir alle leben ja in einem eigenen Ich-Universum. Wenn wir es nun wenigstens versuchen unser kleines Ich-Universum zu verbessern, dann ist das doch auch ein kleiner guter Anfang. Ganz wie das alte Sprichwort sagt: „Auch Kleinvieh macht Mist“ – wenn wir uns alle ein wenig Ändern, dann gibt das schon einen schön grossen Misthaufen – und evtl animieren wir andere Leute es uns gleich zu tun.

Also liebe Blogleser, wenn ihr heute raus in die Welt geht, dann versucht nicht eure Mitmenschen zu übertrumpfen oder aus-, abzustechen. Sondern schenkt ihnen ein Lächeln, oder helft ihnen bei einem kleinen Problem. Seid einfach nett und fröhlich. Mit einem kleinen Lächeln verändert man die Welt genauso wie mit der Erfindung der Nullpunkt Energie. Durch so kleine Taten verbessern wir die Welt und das wünsch ich mir für das Jahr 2011. Den so kann es wirklich nicht mehr lange weitergehen. Nur so bieten wir unseren Nachkommen eine Welt an, in der es sich lohnt hineingeboren worden zu sein. Denkt über meine Worte nach.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins Jahr 2011.

Euer Annubis

7. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 7





Gastbeitrag heute von: Geneviève Savaux


Engelszauber


Wesley war ein kleiner Engel, mit flauschigen Flügeln und wunderbaren Locken. Er war das Nesthäcken der Engelschar und wurde von allen geliebt. Seine verspielte und liebliche Art wurde von allen bewundert und alle hatten ihn ins Herz geschlossen.

Wesley fragte sich, weshalb alle ausser ihm jedes Jahr im Dezember zur Erde flogen. Warum durfte er nie mit? Dieses Jahr nahm er all seinen Mut zusammen und ging zum Christkind – dem Chef aller Engel. Etwas scheu fragte er „Darf ich diese Jahr mit zur Erde?“ – „Nun, weisst Du, was die Engel auf der Erde machen?“ er verneinte. Das Christkind erklärte dem kleinen Wesley, was Weihnachten ist. Gespannt hörte der kleine Engel zu. Als das Christkind fertig war, wollte Wesley wissen, warum denn alle Engel jedes Jahr zur Erde fliegen. Das Christkind fuhr fort „an Heilig Abend liegt ein Zauber über der Erde. Ein Engelszauber, der von allen Engeln ausgestrahlt wird. Dieser Zauber ist dazu da, die Menschen zu vereinen, das Fest der Liebe zu feiern, zusammen mit den Menschen, die sie lieben. Gemeinsam ist man stark, hat man Kraft und Mut – leider vergessen das die Menschen oft, und deshalb wird einmal im Jahr ein Engelszauber über die Erde gelegt. Die Menschen wissen das nicht, aber gespürt wird es überall. Alle Engel geben sich die Hand und strahlen durch die Verbindung  diesen Zauber aus.“ Wesley war sprachlos. Das Christkind fuhr weiter „ausserdem gibt diese Verbindung den Engeln die Kraft für ein Jahr, um als Schutzengel auf der Erde zu wirken.“

Wesley fand die Vorstellung wunderbar. Er wollte auch zu diesen Engeln gehören, auch diesen Zauber ausstrahlen, auch den Menschen das Gespür vermitteln und vorallem wollte auch er ein Schutzengel werden!

„Darf ich dieses Jahr mit?“ das Christkind schaute Wesley lange an. Nach längerem Überlegen nickte es und meinte „Ja, ich denke, dass du reif genug bist um dieses Jahr dabei zu sein und dann deine Aufgabe als Schutzengel meistern kannst!“ Wesley war überglücklich, bedankte sich beim Christkind und flog davon.

Er konnte es kaum erwarten, an Heilig Abend mit der ganzen Engelsschar zur Erde zu fliegen um den Engelszauber auszustrahlen. Als es dann endlich soweit war, flog er aufgeregt hin und her „wann gehen wir?“ wollte er wissen. „ist es nicht langsam Zeit?“ Die anderen Engel lächelten und Steve meinte „Geduld, Wesley. Geduld. Du wirst lernen müssen, dass man als Schutzengel die Tugend der Engelsgeduld üben muss. Nicht hektisch sondern gelassen und ruhig kann man als Schutzengel wirklich etwas bewirken, den Menschen beschützen.“ Das leuchtete Wesley ein und er verhielt sich ruhig und wartete.

Plötzlich hörte Wesley einen wundervollen Klang. Erst leise und dann immer lauter wurde der Engelsgesang. Gloria in excelsis deo wurde erst von einem Engel, dann von einem zweiten und dritten gesungen. So ging es immer weiter, bis alle Engel sangen. Auch Wesley kannte das Lied und stimmte ein. Noch nie verspürte er eine solche Kraft, noch nie hatte er ein so strakes Zusammengehörigkeits-Gefühl. Er war verzaubert! Als dann Steve seine Hand nahm und alle zusammen zur Erde schwebten, war es um Wesley geschehen. Er schloss die Augen, liess sich von den anderen leiten und sang aus vollem Herzen „Gloria! In excelsis deo“.

Als er merkte, dass sie nicht mehr schwebten, öffnete er seine Augen und sah das Schönste, was er je gesehen hatte. Ein Lichtermeer schimmerte von der Erde hinauf. Jetzt wusste er: der Engelszauber wurde ausgestrahlt!

Erschöpft schlief Wesley früh am Morgen auf seinem Wolkenbett ein. Es war das schönstes Erlebnis, welches er je hatte  und er freute sich auf die neue Aufgabe als Schutzengel. Am meisten aber freute er sich jetzt schon aufs nächste Jahr wenn wieder Heilig Abend ist und wieder der Engelszauber ausgestrahlt wird.

6. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 6



Gastbeitrag heute von: Frau Rossi


The Fairytale about the Tani and the Santa Claus

Nachdem ich Euch am 6. Dezember 2009 schon mit meinem Geblubber unterhalten durfte, liegt in Annahme nahe, dass ich ein Jahr später wieder mit von der Partie sein werde. Und so wie es aussieht bin ich das ja.

2009 habe ich verraten, dass ich die Nichte vom Nikolaus bin. Und das ist nicht gelogen!
Mein Onkel nämlich hat Generationen von kleinen Kindern am Nikolaustag die Leviten gelesen und die Geschenke gebracht. Und das hat er so überzeugend geschafft, dass sogar ich, die ich wußte um wen es sich hinter dickem Bart und Kutte handelt, jedes Mal Angst und Respekt hatte. Selbst noch im zarten Alter von 12 Jahren, als er mich das letzte Mal besuchte!
Wenn ich heute erklären muß zu welcher Familie ich gehöre, genügt es zu sagen: „Der S*****s Walter ist mein Onkel“. Die Antwort lautet in 9 von 10 Fällen dann: „Ach so – der Nikolaus!“

Ja, so ist das mit mir. Leider habe ich kein Bild aus dieser Zeit gefunden, sonst hätte ich es hier mitgepostet. (Nein, die Wahrheit ist, dass ich sehr viele Bilder aus dieser Zeit habe, aber ich war ein kleines dickes, hässliches Mädchen... Ihr versteht: einmal im Netz – immer im Netz. Ich habe schließlich einen Ruf zu verlieren.)

Ich hatte im großen und ganzen eine glückliche Kindheit und denke besonders gerne an die vorweihnachtliche Stimmung in unserer Familie zurück. Plätzchen und Hexenhäuser backen, basteln, Schnee in rauen Mengen. Umso trauriger stimmt es mich, dass die Advents- und Weihnachtszeit immer mehr zu einem kommerziellen Event wird. Schon Ende August gibt es die ersten Lebkuchen- und Spekulatiusauslagen in den Supermärkten und die letzten Wochen vor Heiligabend sind geprägt von hektischen Kaufaufrufen der großen Einzelhandelsketten.

Und je mehr ich mir Gedanken darum mache, was ich wem denn schenken könnte umso ärgerlicher werde ich. Der Sinn, der für mich hinter Weihnachten steckt, ist nämlich ein ganz anderer: ich möchte die Zeit mit meiner Familie und mit meinen Lieben verbringen. Scheiß auf die Geschenk! Klar, die Kinder freuen sich über ihre Herzenswünsche, was auch gut so ist. Aber wir Erwachsenen sollten die Zeit nutzen um wieder etwas enger zueinander zu rücken, uns auszuhalten, alte Streitigkeiten zu vergessen und einfach nur mal für einander da sein. Anwesend sein, präsent sein. Geschenk sein.

Think about it!

5. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 5




Gastbeitrag heute von: Madame Lila, Luzern


Als der Samichlaus noch eine Frau war


Als der Samichlaus noch eine Frau war ?!
Wäre ich eine Schriftstellerin, würden unzählige zerknüllte Papierbögen am Boden liegen. Stattdessen starre ich Löcher in die Zimmerluft und strecke der Samichlausfrau die Zunge raus.
„Was genau tust du da ?“ Fragt mein hinzugekommener, bester Freund und wirft neugierig einen Blick auf den Bildschirm.
„Ich schreibe !“ Antworte ich. Begleitet von diesem zornigen Blick, der alle Menschen von mir fern hält, wenn ich meine Ruhe brauche. Ihn hält es nicht ab, gar nicht:
„So ? Samichlaus war also eine Frau ? So richtig mit Busen und so ?“
Lass mich. Geh weg !
„Naja. Warum nicht ? Vielleicht war das mal so…“ Ich versuche nett zu sein. Vielleicht hilft das.
„Warum tippst du dann nichts ? Über die Frau meine ich.“ Er steht noch immer neben mir, schaut mir über die Schulter.

„Schau“, erwidere ich frustriert, „bei mir kam der Samichlaus nie, als ich ein Kind war und im Grunde habe ich keine Lust, über diesen Kinderschreck zu schreiben“
„Bei mir kam er schon, damals: Saminigi nägi. Hinderem Ofen steck i und gib mer öpfel nuss und bire, den chumi wieder fürä“
So ein Quatsch. Das blieb mir erspart. Ich musste nie ein Gedicht auswendig lernen, um Mandarinen und Nüsse zu bekommen. Das weiss ich mit Bestimmtheit.

„Als meine Kinder noch klein waren, kam er bei uns vorbei. Und einmal…“
Samichlaus ist in meinen Gedanken keine Frau mehr, der Cursor auf dem Bildschirm blinkt noch immer nervös und mir ist es inzwischen egal.
„…einmal, da passierte etwas unglaubliches, als er da war. Mit den Schmutzli und dem ganzen Trara. „
Der beste aller Freunde nickt mir zu: Erzähl, komm schon!
„Naja. Der Schmutzli war doch immer so ein Junge aus der Oberstufe. Einer wohl, der sich übers Jahr gut verhielt oder so. Der durfte als Schmutzli den Samichlaus auf seiner Tour zu den Kindern begleiten. Meistens stand der arme Kerl als Kinderschreck in der Ecke und hatte die Aufgabe, den verschüchterten Kindern Angst zu machen. Buuuh. Verstehst du ?“
Er nickt:“Jaja. Und dann, was passierte dann? „
Jetzt habe ich die Fäden in der Hand, das gefällt mir. Sehr sogar:
„Was mit dem Schmutzli passierte willst du wissen ?“
„Ja!“
„Okay: Er fiel in Ohnmacht.“
„?“
„Vermutlich war es dem guten Jungen in seiner Kutte zu heiss. Er fiel, rumms, flach auf den Boden. Es knallte  und weg war er.“
So war das. Echt und wirklich. Da lag er also, umringt von Kindern, dem Nikolaus und den Dienern in weiss. Den Kindern trieb der Schreck die Tränen in die Augen und ich, ich hob instinktiv dem Kerl die Beine in die Höhe. Das hilft, habe ich während meiner Ausbildung gelernt, bei einer blutleere im Gehirn.
„Er wurde ohnmächtig ?“
Der beste aller Freunde hatte sich inzwischen neben mich gesetzt und war fasziniert: Der Supergau während des Chlausbesuchs.
„Er wurde ohnmächtig. Ja. Und im entstandenen Chaos erwachte er wieder, kam langsam auf die Beine und die Essenz der Geschichte ist die, dass….“
„Es war ein Mädchen !“ Sagt er mit Bestimmtheit.
Ich bin entsetzt: Jahre der Emanzipation haben nichts gefruchtet, gar nichts. Das schwache Weib ist es also noch immer. Unfähig , ohnmachtgefährdet und nicht imstande, Kaderpositionen inne zu haben.

Das blöde daran: Er hatte Recht. Der ohnmächtige Schmutzli war ein Mädchen.
Und seither bastle ich an einer Geschichte die damit beginnt: Als der Samichlaus eine Frau war. 

Quote um jeden Preis? Nicht beim ZDF...

Manchmal wirkt so ein Blog ja durchaus therapeutisch. So wie hier und jetzt. Eigentlich wollt ich ja nichts schreiben zum Sendeabbruch bei "Wetten dass..", aber irgendwie lässt mich die Sache nicht in Ruhe. Und eigentlich war es ja auch gar nicht geplant, dass ich die Sendung gestern Abend sehe - immerhin war Besuch angesagt, aber der ging dann früh nach Hause weil der Junge nicht fit war.. aber das würde jetzt zu weit führen. Nun gut, 20 Uhr 15 ZDF. Mit ein paar Minuten Verspätung hau ich mich vor die Flimmerkiste, das Blabla zur Eröffnung krieg ich noch nicht mit. Und auch GNTModel Sarah und Otto Waalkes finden noch ohne mich statt. Gerade rechtzeitig zur Erklärung der ersten Wette finde ich mich - ausgerüstet mit Weihnachtskeksen - vor dem Tivi ein. "Auch noch krass," denke ich so. "Wobei mit diesen Powerhüpfschuhen sollte das durchaus möglich sein, zudem wird der Junge sich ja was dabei gedacht haben, als er sich beim ZDF beworben hat," geht es mir durch den Kopf. Gottschalk und Michelle Hunziker machen zwar vor dem ersten Sprung übers den Smart noch einen auf  "Uiiii, eine sehr gefährliche Wette!", aber Jackass & Co. sei dank ist man ja irgendwie abgestumpft und vertraut darauf, dass die Wette eh funktionieren wird.

Im grauen Audi sitzt dann der Papa von Kandidat Samuel Koch. Der hatte gestern sogar noch Geburtstag und mir gehts durch den Kopf "Wäre auch noch doof, wenn der Vater an einem Geburi seinen Sohn über den Haufen fahren würde...", schiebe mir dabei genüsslich ein Mailänderli in den Mund und trink nen grossen Schluck Ginger Ale. Während ich mich noch über das Gekreische der Justin Bieber Fans nerve, fährt der silbrige Audi an, gegenüber rennt Samuel Koch mit seinen Känguruh-Schuhen los. Die beiden Protagonisten treffen sich in der Mitte, ein leiser Knall, ein Schrei einer Frau... und der schwarz gekleidete Körper fällt wie ein Sack aus über 3 Meter Höhe auf den Hallenboden. Ungebremst, ohne dass sich Hände und Arme gegen den Aufprall gewehrt hätten. Dann liegt der junge Mann da, regungslos. Kein Zucken, kein Schmerzschrei.. gar nichts. Gespenstische Ruhe. Als erste ruft Michelle Hunziker nach einem Arzt, Gottschalk fragt ob sich der Kandidat weh getan habe... erkennt dann aber die Lage und ruft ebenfalls nach Helfern. Die Kamera schwenkt auf das Model Sarah, welcher der Schock ins Gesicht geschrieben ist. In der ersten Reihe des Publikums sitzt ein Mann im Rollstuhl, er hält seine Hand vors Gesicht und schüttelt ungläubig den Kopf. Neben ihm ein Mädchen, welches ihr Gesicht hinter ihrer Mutter versteckt.

Die Kamera geht noch einmal kurz zur Gottschalk und Michelle, vor der Linse rennen Rettungssanitäter durch, bevor sie dann eine Totale des Saalpublikums einfängt. Dann wieder diese Stille. Man hört Gottschalk im Off reden. Mein Weihnachtskeks ist mir längst im Hals stecken geblieben. Ich sitze vor dem TV-Gerät und friere. Bei Twitter herrscht kurzzeitig ebenfalls Flaute, es scheint als wären alle Wetten dass-Zuschauer für einen Moment in eine Starre verfallen. "Beweg dich endlich," sage ich zu mir. So wie in allen TV-Shows, in denen es immer ein Happy End gibt. Meist passiert ja nicht wirklich viel. Auch bei "Wetten dass.." gab es in all den Jahren nur mal einen Beinbruch und sonst lediglich Schrammen. Doch Samuel Koch bewegt sich nicht, Gottschalk tritt vor die Kamera und die Sendung wird unterbrochen. Es folgen Songs von Dieter Bohlen ("You can win the Race", wie unpassend) oder Black Eyed Peas ("... tonite's gonna be a good Night"). Dazu ein Insert, dass es bald weitergehe. 45 Minuten später immer noch Musik, irgendwann taucht Gottschalk - sichtlich mitgenommen - auf und erklärt, dass die Sendung abgebrochen werde. Es gehe Samuel Koch den Umständen entsprechend, er sei bei Bewusstsein und auf dem Weg in die Uni-Klinik Düsseldorf. Mehr News gäbe es um 22 Uhr 45 beim Heute Journal.

Tja, Medien im Jahre 2010. Während die Bildzeitung den Unfall schon nach den ersten Minuten bis ins makabere Detail ausschlachtet, hält sich das ZDF zurück. Keine Spekulationen, auch in den News heisst es lediglich, dass keine News gehe. Die Eltern seien bei Samuel in der Klinik, später dann war von einer Operation die Rede und dass es weitere Infos erst heute im Laufe des Tages geben werde. In meinen Augen sehen gute Neuigkeiten anders aus... aber immerhin, das ZDF hat souverän reagiert und aus dem tragischen Unfall keinen Profit geschlagen. Im Internet gingen dann die Diskussionen natürlich erst recht los: da waren die pubertären Justin Bieber-Fans, welche dem Kandidaten (kein Witz!) den Tod wünschten, weil er schuld sei, dass das US-Pickelgesicht nun nicht auftreten kann. So nebenbei, es wären auch noch Superstars wie Take That, Cameron Diaz, Phil Collins oder Cher am Start gewesen - bloss wären deren Fans wo nie im Leben auf die Idee zu kommen, einen "Schuldigen" zu suchen für den Abbruch der Sendung. Wenn diese Rotzgören die soziale Zukunft unseres Landes ist, Gute Nacht Freunde. Meine Rente dürfte eher unsicher sein "selber schuld wenn du alt wird, Knacker!" Dann gab es natürlich die Moralisten, welche darauf hinwiesen, dass das ZDF solche Wetten nie hätte zulassen dürfen. Es sei unverantwortlich und Ziele nur auf die Quote, wenn man solche Sachen zeige. Dass gleichzeitig bei RTL eine Frau mit ihren Titten Weisswürste platt machte oder sich auf ORF Frauen auf Skis einen Abfahrtshang herunterstürzen spielt für diese Menschen wohl keine Rolle. Ich bin der Meinung, dass der Kandidat ja wusste, auf welches Risiko er sich einlässt und das auch bewusst getan hat. Ansonsten müsste man ab sofort alle Risikosportarten verbieten!

Genau diese Moralisten haben sich dann übrigens auch schnell einmal aufgeregt, dass die Boulevardmedien - die Bild-Zeitung gehört perfiderweise zum "Springer"-Verlag und hat uns verraten, dass der behandelnde Artz Dr. Schädel heisst - im Detail über den Unfall berichtet haben. Hey, es sind BOULEVARD-Medien, niemand wird gezwungen diese Schundblätter zu lesen. Ebenso muss man das Video vom Crash nicht auf Youtube anschauen, wenn man das nicht will. Weiter gab zu diskutieren, dass bei Twitter der Hastag für die Sendung "wettendas lautete, ohne ein zweites S bei dass. Natürlich wurden ohne Unterbruch Informationen gefordert, ungeachtet, dass vielleicht die Familie gar keine Informationen geben möchte. Obwohl der Kandidat bei einer TV-Show mitgemacht und verunglückt ist, heisst das noch lange nicht, dass er deswegen öffentliches Gut ist. Auf einmal kam dann ein Zeitungsbericht in Umlauf, in welchem Simon Koch - vor der Sendung - ein Interview gab. Da kam es zu Aussage, dass es ihn bei den Proben auch schon aufs Maul gehauen hat, mehrfach und scheinbar auch schwerer. Im Gegensatz dazu hiess es beim ZDF eher, es habe bei den Proben immer gut ausgesehen. Schliesslich wurde der ZDF Intendant zitiert, dass der Unfall genau untersucht werden müsse.


All diese Bemühungen helfen dem jungen Mann derzeit auch nichts mehr. Über seinen Gesundheitszustand kann nur spekuliert werden, ein Gefühl nach dem Studium aller Aussagen, Berichte und Reaktionen sagt mir allerings, dass es nicht so gut aussehen könnte. Nicht dass ich das hoffe, klar nicht! Aber eine Entwarnung von Seiten des ZDF hätte anders ausgesehen und auch die letzte Aussage von Gottschalk war nicht unbedingt euphorisch. Trotzdem, man muss dem ZDF lassen, dass es vernünftig reagiert hat. Keine Kameras auf das Opfer, keine billigen Interviews mit Beteiligten, keine dramatischen Geschichten oder Interviews... einfach nüchtern und sachlich. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie der gleiche Zwischenfall bei RTL abgefeiert worden wäre.

Für mich ist am Schluss jedoch eines klar. es war nur eine Frage der Zeit, bis irgendeinmal so etwas passieren musste. Höher, weiter und schneller ist auch bei den Medien das Thema. Alle Sender brauchen Quote, da nimmt man seit Jahren so einiges in Kauf, bislang ging immer alles gut. Aber einmal - das lernern wir im Sport - endet jede Serie. Egal ob Silbereisen bei der ARD, Pocher bei Sat1, Raab bei Pro7, Gottschalk beim ZDF... überall wird riskiert und gepokert. Zu hoffen, dass dieser Unfall geschmacklose Sendungen vom TV verbannt ist naiv. Klar, eventuell könnte er das Aus für Gottschalk und/oder "Wetten dass.." bedeuten, aber es kommen andere Formate. Schliesslich werden ja auch minderbemittelte Bauern öffentlich hingerichtet, während sie ihre grosse Liebe suchen... und so weiter. Aber die Geilheit auf Sensationen ist in der heutigen Medienwelt soweit entwickelt, als dass wir auch dieses TV-Drama verkraften werden... Oder wie hiess es im Film "La Haine" so passend: 

"Jusqu'ici tout va bien, jusqu'ici tout va bien, jusqu'ici tout va bien... 
mais l'important c'est pas la chute. c'est l'atterrissage!"

4. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 4



Gastbeitrag heute von: Goggi, Baden 


Kennt Ihr Frau Schulze? Ich auch nicht. Ich habe Sie für diese Geschichte erfunden. Frau Schulze arbeitet seit kurzem bei einer grossen Bank als Putzfrau. Sie hat seit 30 Jahren ein Konto bei der Bank und sie empfand es als bemerkenswerte Fügung des Schicksals, ausgerechnet hier eine Anstellung zu finden. Sie verzichtet sogar auf einen Teil ihres Lohnes und erscheint trotzdem jeden Tag voller Freude zur Arbeit. Na gut, mit ihrer eigenwilligen aber doch erfrischenden Art unterscheidet Sie sich von allen anderen Putzfrauen, die müssig den Waschlappen durch die Gänge schieben, kaum Freude im Leben besitzen und gerade so mal die nötige Anzahl Staubschichten entfernen, um die Daseinsberechtigung nicht ganz zu verlieren.

Ganz anders Frau Schulze. Frau Sculze strahlt vor Freude, setzt den Staubwedel elegant und schwungvoll an, grüsst jeden dem sie begegnet und hält einer ein Bankbüchlein der Konkurrenz in der Hand würde sie am liebsten mit einem Verkaufsgespräch loslegen. Ja, das ist Frau Schulze, begeistert von dem was sie macht, voller Freude und Engagement, manchmal nimmt sie sogar ihre kleine Tochter mit, die staunend durch die langen Gänge der Grossbank geht und dieses Erlebnis mit ihren „Gschpändli“ in der Schule teilt. Diese Freude gipfelte darin, dass Frau Schulze Oberputzmeisterin wurde, eine Art Botschafterin des Staubwedels, Herrin über alle Staubsauger dieser Bank.

Was Frau Schulze aber nicht wusste, ist dass Frau Bleiker, erfundene Putzfrau und Kollegin von Frau Schulze, die Putzweise der Amtsinhaberin des Glücks blöd fand. Statt von links nach rechts zu putzen, fand Frau Bleiker von rechts nach links politisch besser. Und überhaupt dieses doofe Lachen passt überhaupt nicht in den Einheitsbrei einer Grossbank und dass Frau Schulze unlängst einen spekulativen Investmentbänker als Schlappschwanz bezeichnete, nachdem dieser an einem Tag 5,7 Millionen verspekuliert hatte, fand Frau Bleiker ebenfalls blöd, auch wenn deswegen 20 Stellen gestrichen wurden.

Frau Bleiker hatte deshalb einen Plan und nahm ihrerseits die erfundene Tochter von Frau Müller, erfundene Cousine dritten Grades mit auf Putztour und beauftragte diese an die Innenseite der Damentoilette die von Frau Schulze gereinigt wird, mit einem Bleistift „Investbänker sind doof“ hinzuschreiben. Kurz darauf sollte Frau Huber, die erfundene Chefin von Frau Schulze, den Spruch von Frau Bleikers erfundener Tochter entdecken und Frau Schulze in ihr Büro zitieren, wo auch Frau Tanner, erfundene Grosskundin der Bank zugegen war und schon von Anfang an fand, Frau Zettel, erfundene Nachbarin von Frau Tanner schon vor langer Zeit gesagt habe, dass Frau Bleiker die viel bessere Putzkraft sei, was den ursprünglichen Reiz dieser weihnachtlich fröhlichen Geschichte jetzt vollends den Sinn und damit die Schlusspointe raubt, weil der Leser ob dieses letzten, viel zu langen und verschachtelten Satzes kopfschüttelnd monsieurfischers Blog verlässt und lieber den fröhlich tänzelnden Schneeflocken zuschaut, weil schliesslich gibt es wichtigere Dinge im Leben.

Aber wir haben Glück. Ist ja nur eine erfundene Geschichte.


3. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 3




Gastbeitrag heute von: Anna Kühn, Einbeck


Wieder ein Jahr vorbei und wieder erscheint es viel zu schnell vorbeigegangen zu sein. Es ist nicht gerade verwunderlich, das man jetzt schon fast wieder in die Nöte kommt, dem Geschenke-Kaufrausch zu verfallen. Wie jedes Jahr steigt die Panik in uns allen hoch. Wie jedes Jahr wird bis auf den letzten Drücker gekauft und gerödelt, was die Weihnachtszeit hergibt.


Und doch wünscht man sich im inneren eine Bilderbuch-Weihnachtszeit. Mit Backen, Lieder singen, Warme Farben und Kaminfeuer was knistert, wenn man Abends in Kuscheldecke davor hockt. In unserer heutigen Zeit ist dieses leider nicht mehr möglich. Man wird von den Medien fast schon dazu gezwungen ein "besinnliches" Weihnachtsfest feiern zu müssen , was jedoch vollgestopft mit allerlei Dingen ist. Anstatt sich einfach mal zusammen zu setzen. Mal wieder miteinander zu reden, in Ruhe und Vernunft und ohne Hektik. Das geht in dem ganzen Jahr oftmals unter.

Manchmal sollten wir einfach in uns gehen und uns über das erfreuen, was wir zu dem Zeitpunkt besitzen und kurzzeitig ein Time-Out einzulegen und neue Kräfte für das neue Jahr zu sammeln. Ich werde dieses Jahr die Weihnachtszeit besonders genießen, da meine Cousine zwischen den Feiertagen am 28. Dezember in London heiratet und ich mich sehr doll freue dort sein zu können. Versucht euch einfach irgendwas schönes hinaus zu picken und geht mit einem Lächeln in das neue Jahr hinein.

2. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 2



Gastbeitrag heute von: Susanne Schmidt, Berlin


Wenn der Nebel zäh wie altes Kaugummi in den Straßen steht

Es kommt eine Zeit da vergessen wir alle Sommertage und fast verlieren wir die Erinnerung und das Wissen um den Frühling. Dann droht uns die Dunkelheit, dicht und mächtig, zu verschlucken. Der kalte Regen fällt so nass und still und eine einsame Kälte kriecht unsere feuchten Strümpfe hoch und stinkt in den Bussen und Bahnen. Kein Blick aus strahlenden Augen, kein Lächeln über Sommersprossen. Da ist dann kein Blau und Grün, kein Gelb und Weiß und gar kein Rot, nirgends.
Unser gewohntes Jammern und Schimpfen verstummt im Grau.
Und wenn wir selbst unsere Angst nicht mehr wiederfinden nach dem Schlaf, wenn der Kaffee nicht mehr duftet am Morgen und der Tag nicht mehr lockt...
kommt wie von tausend Wünschen über Nacht die Vorweihnachtszeit, immer gerade noch rechtzeitig.
Wir Großstädter versammeln uns dann- dem uralten Instinkt folgend- um gedeckte Tische und schauen gemeinsam und verlangend in das Licht der vielen Kerzen. Das Feuer weckt zuverlässig unseren Widerstand.
Ein großes, langes Aufatmen öffnet die Türen und die Ohren und die Augen. Wir sammeln alles: Das Funkeln der geschmückten Fenster, die Freude der Weihnachtsmärkte, die Verheißung der Kaufhausmusik. Abends lachen wir über den drohenden Wetterbericht und erwarten aufmüpfig mit frisch geschliffenen Schlittschuhen und nagelneuen Wollmützen die große, lange Kälte.
Wir zählen die Tage und Geschenke. In den unendlichen Nächten trinken wir und singen sehr viel. Dann lieben wir, ernsthaft, heftig.
In den finsteren Fenstern leuchten und blinken und trösten stille Kerzen und elektrische Lichtervergnügen.
Der U-Bahnschaffner wartet extra auf den alten Mann, der sich, bierselig schwankend, nicht bedankt für die geschenkte Zeit.
Die kurzen, dunklen Tage stillen unsere Sehnsucht.
Und alles ist ganz dicht und laut und still im gleichen Ton. Und alle wissen wieder von der Sonne und der ersten Amsel im nächsten Jahr. 



1. Dezember 2010

AdventsBlogKalender 2010: Tag 1

"Alle Jahre wieder..", der erste Advent ist da und in unzähligen Kinderzimmern geht das Adventskalender-Törchen Nummer 1 auf - bestimmt gefüllt mit einer süsse Überraschung. Aber nicht nur die Kinder erfreuen sich ob der täglichen Überraschung, nein auch wir Erwachsenen haben durchaus noch unseren Spass am Öffnen der Türchen. Und am heutigen 1. Dezember startet darum auch in meinem Blog eine liebgewordenen Tradition, der virtuelle AdventsBlogkalender Edition 2010. 24 TeilnehmerInnen aus dem In- und Ausland, 24 Gastbeiträge, 24 Überraschungen - jeden Morgen ab 7 Uhr! Wer den AdventsBlogKalender übrigens bequem per Email abonnieren möchte, der kann das HIER tun.


Gastbeitrag heute von: Schwarzer Kafka alias Natalie

Zum Glück nicht nur Erinnerungen

Von den unzähligen Kerzen in meinem Wohnzimmer fällt Licht auf Bilder einer  vergangenen Zeit. Im Kerzenschein klopfen Gedanken leise und sanft an die Türen der Erinnerung. Ich geniesse diese ruhigen Momente, abseits der Hektik im Alltag, auf den Strassen und Geschäften und verschreibe mich ganz meinem inneren Blick in längst vergangene Adventszeiten. Die Bilder sind bedeutungsvoll und märchenhaft. Basteln, Wunschzettel, Geschichten über Liebe, Freude  und Hilfsbereitschaft, Adventskalender,  Guetzli backen. Ganz altmodisch, unoriginell, unspektakulär. An Weihnachten selbst dann ein grosser, schön geschmückter Weihnachtsbaum, Lieder, Geschichten hören und ja, natürlich auch Geschenke.

Diese Vorfreude ist heute so gut wie unverändert und somit kann ich diese meinem Mister auch ganz ohne gespielte Freude und aufgesetzter Besinnlichkeit weitergeben. In gleicher Weise soll er die Adventszeit und ebenso die Weihnachtsfeiern als bezaubernde, familiäre und ruhige Zeit des lieblichen Zusammenseins erleben.


Ohne Umschweife und glatt heraus: mir geht das ganze Lamentieren von wegen Konsum- und Überflussgesellschaft ein bisschen auf die Nerven. Zumindest in der Weihnachtszeit, womit man mir nun natürlich verständlicherweise Inkonsequenz und Unstetigkeit vorwerfen darf.  Jänu!

Die abgedroschene, leere Floskel, man solle doch seinen Liebsten und Freunden besser durchs Jahr hindurch etwas schenken, hört sich natürlich herzensgut und barmherzig an, nur siehts in der Realität wohl eine Prise anders aus. Bei mir klingelt im November der Postbote in der Regel alle zwei bis drei Tage und liefert ein von mir bestelltes Weihnachtsgeschenk ab. Ja, ich schenke noch immer und ja, ich tu dies gerne. An Weihnachten sollen sich meine Freunde und Liebsten über ein kleines Geschenk freuen. Ein Gegengeschenk , was für ein böses Wort, erwarte ich nicht. Man liebt ja auch nicht, um geliebt zu werden.

In dem Sinne wünsche ich euch absolut uncool eine wunderschöne und ruhige Adventszeit mit ganz viel Kerzenschein in eurem Wohnzimmer, aber vor allem auch in euren Herzen.

30. November 2010

Jennifer Aniston und andere Härtefälle

Ja, heute gibts ein gaaaanz belangloses Thema, eines fürs Gemüt und für die Augen. Für einmal ganz ohne politischen Hintergrund, lassen wir die Ausschaffungs-Initiative hinter und und schauen nach vorne. Und auch nichts über Fussball, denn das FC Aarau-Schiff gleicht nach der gestrigen erneuten Niederlage eh der Titanic und sinkt weiter, die WikileaksSache geht mir am Allerwertesten vorbei, Leslie Nielsen ist nicht mehr und ab morgen Mittwoch gibts hier im Blog sowieso den täglichen AdventsBlogKalender mit zahlreichen Gastautoren und es wird - zumindest teilweise - seeeehr besinnlich. Darum hauen wir heute noch einmal so richtig auf den Putz. Viel Haut, Tratsch und wenig Inhalte. Immerhin verkaufen sich dank diesem System zahlreiche Zeitschriften und Zeitungen seit Jahren, aber auch TV-Sendungen ("Supertalent", "Bause sucht Frau") locken mit wenig Hirnfutter Zuschauer vor die Flimmerkiste. A propos, das Magazin FHM gibts bald nicht mehr, es wird demnächst eingestellt. Wieder eine Plattform weniger wo sich die C-Promi-Frauen von ihrer Schokoladenseite zeigen können. Ob es jemand vermissen wird? Kaum. Mein letztes FHM-Heft liegt irgendwie anderthalb Jahre zurück, damals gabs die GNTM-Tessa in Hochglanz. 

Aber nun zu den wirklich unwichtigen Themen des Lebens. Ein paar Schlagzeilen von gestern gefällig? Und ich hab sie nicht selber erfunden, es gab sie wirklich so zu lesen. Alle beziehen sich auf die im Titel erwähnte US-amerikanische Schauspielerin:
  • Frisch verliebt? Jennifer Aniston mit mysteriösem Mann in der Sonne!
  • Aniston: Scharf wie Chilli am Strand
  • Brandheiss: Jennifers Po in Mexiko
  • Wer ist ihr heisser Urlaubsflirt?
Ja, so gehts wenn man prominent ist oder anders gesagt, so gehts wenn Frau der weltweit begehrteste Hollywood-Single ist. Seit ihrer Trennung von Brad Pitt sorgt Jennifer Aniston - vermutlich eher unbewusst - in regelmässigen Abständen für solche Schlagzeilen. Egal ob sie mit nem Kumpel irgendwo Essen geht oder einen Filmpartner knutscht. Die Aniston ist ein dankbares Opfer für die Journis, obwohl sie im Gegensatz zu anderen Sirenen kaum Skandale vorzuweisen hat. Aber das ist vermutlich der Reiz. 

Okay, ich gebs zu, ich find diese Frau tierisch sexy und ich mag sie auch als Schauspielerin - obwohl ihre Filme Hirn und Verstand eher selten fordern. Muss ja aber auch nicht immer. Aber für ihr Alter hat sie eine Hammerfigur, soll angeblich absolut beziehungsgestört sein und wirkt sie auf den Fotos häufig so wie das freundliche Mädchen von Nebenan. Mit der man(n) auch mal gerne zum Billard oder auf ein Bier gehen würde. Fazit: passt! Aber das hier soll keine Lobhudelei auf die Aniston werden, vielmehr will ich zum Ende des Jahres kurz den Promi-Singlemarkt abklappern, denn laut der Yellow Press sollen aktuell spektakuläre Damen auf der Suche sein. Darum nachfolgend meine Top 5 der Hollywood-Singles, die - wenn ich nicht selber vergeben wäre und sie vermutlich def. nicht an mir interessiert sind - durchaus ins Monsieur Fischersches Beuteschema passen würden. Durchaus ein Blogposting ohne tieferen Sinn - immerhin wurden die Zeitungen mit den doofen Aniston Schlagzeilen aber auch tausendfach verkauft. Und hey, "Vanity Fair" ist in diesen Tagen mit dem folgenden Titel am Start: "Top 5 Celebrity Cellulite Bodies"... da ist meine Liste direkt noch harmlos.

Platz 1: Jennifer Aniston

Platz 2: Abbie Cornish

Platz 3: Kate Hudson

Platz 4: Sandra Bullock

Platz 5: Lindsay Lohan

Klar, die Liste liesse sich endlos verlängern, bei all den On-/Off-Beziehungen verliert man aber schnell einmal den Überblick. Unlängst wurde Pink als Single vermeldet und nun ist sie schwanger. Aktuell ohne festen Partner sollen unter anderem die folgenden Damen sein: Halle Berry, Lady Gaga, Renée Zellweger, Jessica Simpson (die hatte ich mal im Interview und hab danach die Schlagzeile über sie gelesen: "Sie ist sexuelles Napalm" und dabei war die sowas von laaaaaaaaaangweilig... im Gespräch), Cameron Diaz. Für alle Leserinnen von Interesse: Laut Vanity Fair sollen auch George Clooney, Daniel Radcliff, Hugh Grant oder Owen Wilson wieder zu haben sein. 

Aber wieso faszinieren eigentlich bekannte Singles und füllen Tag für Tag die Klatschspalten? Zumindest wenn man selbst auf der Suche nach einer Partnerschaft ist, interessiert es viele Menschen, wie es den Hollywood Singles ergeht. Ist George Clooney wirklich noch allein? Die Promis kommen vielen Menschen durch ihren Single-Status (gefühlt) näher und sie erhalten einen erreichbareren Charakter. Teilweise kann man sich mit den Stars identifizieren, wenn man selbst solo ist. Und man kann sich zusätzlich damit trösten, dass es offensichtlich nicht mit dem Kontostand oder dem Aussehen zu tun haben kann, wenn man keinen Partner an seiner Seite hat.

In diesem Sinne, meine Damen und Herrn: Hallali, die Jagd ist eröffnet und ab morgen gibts hier den AdventsBlogKalender, Hände über die Decke 24 Tage lang!

29. November 2010

Nun, was soll ich sagen? Ist jetzt halt so.

"Die Abstimmung zeigt, dass sich eine, wenn auch knappe, Mehrheit der Schweizer zunehmend von den Werten abwendet, die einst selbstverständlich für Europa galten: gleiche Rechte für alle, Toleranz und Respekt. Nun gilt: Rechte nur für die eigenen Bürger, Misstrauen und Nulltoleranz gegen andere. Offensichtlich bröckelt die Grundlage des Zusammenlebens in Europa. Die einst lebendigen Werte sind zu Gesetzen, Konventionen und Institutionen versteinert, hinter denen sich oft ideenlose Politiker verschanzen. Immer mehr Bürger wenden sich von dieser erstarrten Demokratie ab – mit verhängnisvollen Konsequenzen. In der Schweiz geht es nur schneller als anderswo." Neues Deutschland 29.11.2010

Nun, was gibts noch zu sagen? Nicht mehr viel, ist nun halt so, denn so läuft direkte Demokratie. Im Vorfeld der gestrigen Abstimmung habe ich meine Meinung ja öffentlich kundgetan. Entsprechend bin ich seit gestern Nachmittag ein "Verlierer". Das Ergebnis war knapp, aber ich habe es zu akzeptieren. Klar war ich im ersten Moment auch wütend, klar bin ich auch gespannt und nicht gerade optimistisch wie das alles jetzt umgesetzt werden soll. Ebenso klar bleibe ich bei meiner Meinung, dass die Initiative zu weit geht und den Stimmbürgern die Katze im Sack verkauft wurde. Aber eben, die SVP konnte die Wählerschaft überzeugen und geht als Siegerin des Abstimmungssonntag hervor. C'est la vie. Dass es deswegen in Lausanne, Bern und Zürich zu Ausschreitungen kommen musste, das versteh ich nicht wirklich. Ich habe meinen Frust in Gesprächen abgebaut. Und zwar quasi ausnahmslos mit Menschen, die anders gestimmt haben als ich. Und siehe da, es geht auch friedlich, auch wenn mir irgendwelche rechtsorientieren Twitter-Nerds inzwischen ihre "Freundschaft" gekündigt haben, aufgrund meiner politischen Einstellung. Leute, von wegen Demokratie - mal darüber nachdenken. Womit ich dann vermutlich auch schon bald am Ende des heutigen Beitrags wäre, mehr Kommunikation im Vorfeld der Abstimmung wäre vielleicht hilfreich gewesen. Aber nicht einmal die SP war sie ja einig, wie man den nun stimmen sollte. Geschweige denn von der "bürgerlichen Mitte", auch von da kamen keine klaren Informationen. So gesehen kein Wunder konnte die SVP einmal mehr punkten. 

Wie wir im Ausland da stehen, spielt mir inzwischen keine Rolle mehr. Sollen die denken was sie wollen, seit der Minarettgeschichte hat sich da wohl eh nicht mehr viel verändert. Wichtig ist mir vielmehr nun die Kommunikation innerhalb der Schweiz. Mit wie vielen Ausländern haben wir Tag für Tag zu tun. Der freundliche Türke am Kebabstad, der lustige Italiener beim Coiffeur, der fleissige Tamile im Einkaufszentrum, der Kurde mit den fairen Taxipreisen, der Stürmer aus Afrika, die Putzfrau aus Bosnien, die Krankenschwester aus Polen... die Liste liesse sich schier unendlich verlängern. Ich denke, für genau diese Leute sind die kommenden Tage nicht einfach. Sie werden verunsichert sein, wem kann ich trauen? Was darf ich mir erlauben? Wer hat "gegen mich" gestimmt und lacht mich nun freundlich an? Was hab ich falsch gemacht bisher? Und so weiter... Immerhin sind nicht alle Straftäter Ausländer und nicht alle Ausländer sind Straftäter. Es gibt genau so viele Schweizer die mich an den Darmausgang erinnern und straffällig werden. Aber eben, darum gehts jetzt gar nicht mehr. Es sollen die Menschen bestraft werden, die sich rechtswidrig verhalten haben. Und wenn man die Menschen nun halt von Gesetztes wegen nach Herkunft berteilen muss, dann soll das in einem möglichst fairen und anständigen Rahmen geschehen. Nicht so wie der rothaarige Herr Schlüer gestern Abend in der DRS1-Sendung "Echo der Zeit" erzählte, dass sich künftig auch Kioskdiebe warm anziehen müssten. Der Konter kam lustigerweise vom Walliser Parteikollegen Oskar Freysinger, der meinte, man könnte ja nicht jeden der einen Kaugummi klaut oder eine Scheibe einschlägt gleich ausweisen...


Zwei Fragen bleiben mir noch: warum haben die Romands wiederum anders gestimmt als die Deutschschweiz, gerade Lausanne und Genf sind ja ziemlich multikulti? Und warum lehnen städtische Regionen die Initiative ab, während ländlichen Gegenden ja gesagt haben - in der Stadt wohnen doch mehr "böse böse Ausländer" als auf dem Land? Evententuell finde ich die Antworten darauf ja in den kommenden Monaten, wenn es darum geht, das Gesetz in die Praxis umzusetzen. Und nun wünsche ich allerseits einen schönen Tag, immerhin ist trotz allem heute Montag... 


PS: Genau so wenig wie alle Ausländer Kriminelle sind, sind alle Ja-Sager Nazis oder alle Nein-Wähler linke 1. Mai-Chaoten... nur mal so erwähnt im Bezug auf die Berichterstattung in den Medien in Sachen Schubladendenken.

28. November 2010

Werbung: Alles Wissen und Telefonerotik

Für einen Kunden veröffentliche ich an dieser Stelle gerne Hinweise auf zwei Dienstleistungswebseiten. Zum einen geht es um eine Art Wissensseite, sprich eine Webseite bzw. eine Telefonnummer die "alles weiss". Angeblich wirklich alles. Wie wird das Wetter? Wie hat mein Verein gespielt? Komplizierte mathematische Regeln, Geografiefragen... alles. Am besten probiert ihr es einfach auf. Hier der offizielle Text und der Link:

"AllesTunUndAllesWissen" ist das neue telefonische Wissens- und Dienstleistungsangebot. Ganz egal, ob du nur ein kurzes Anliegen hast, Auskunft zu komplizierten Sachverhalten suchst, Sportresultatete wissen willst oder Tipps zu Produkten und Dienstleistungen benötigst: Unser Wissen ist für dich jederzeit nur einen Anruf entfernt.

0901 001 080 (CHF 2.90/min.)
 

Gleichgültig ob über Allgemeinwissen oder Expertenwissen, zum Beispiel für SchülerInnen zur Mathematik, Geographie oder auch Musik: AllesTunUndAllesWissen, der etwas andere Ratgeber für Wissen, hilft dir schnell, deine Wissenslücken zu füllen. Und das ganz ohne dicke Bücher! So erhältst du eine kurze, schnelle und möglichst einfache Lösungen zu deinen Problemen. Bei uns erfährst du alles, was du wissen willst. Du hast zwei Möglichkeiten, eine Lösung für dein Problem zu finden.


Mit dieser Nummer kannst du sicher sein, in kurzer Zeit qualitativ hochwertige Rückmeldungen zu erhalten. Die Experten haben Informationen zu allem, was man wissen sollte.
Aber, es geht noch weiter. Keine Zeit ein Hotel oder Auto zu reservieren? Keine Lust das Kinoprogramm zu suchen? Mehr Infos über den Strassenzustand? Auf der Suche nach einem seltenen Buch? Auch hier hilft dir unsere Nummer weiter. Wir wissen nicht nur alles, nein, wir erledigen auch (fast) alles für dich.
Wir wünschen dir viel Spass beim Erkunden der neuen Nummer! Lass dich von dem reichhaltigen Angebot an Wissen inspirieren und finde heraus, was du schon immer wissen wolltest!

WICHTIG:
Bei längeren Recherchen brauchst du nicht am Telefon zu warten und zu bezahlen, wir rufen dich umgehend kostelos zurück!

http://allestunundalleswissen.blogspot.com/

Zum zweiten geht es um eine Erotik-Hotline für Frauen. Ja, auch sowas gibts. Telefonerotik für die Dame. Auch hier heisst es, einach einmal ausprobieren. Es folgt der offizielle Text und der Link zur Seite:

Ja so etwas ist möglich ... 

... zu einem fairen Preis und wirklich Privat ohne Agentur.



Ich biete niveauvolle Telefonerotik für die Frau jeden Alters. Natürlich kannst du mit mir auch über alltägliche Sorgen und Geschichten. Ich bin für dich da, wenn dein Mann mal wieder keine Zeit für dich hat oder du dich einsam fühlst.

0901 001 080 (CHF 2.90/min.)

Wir können einfach über alles miteinander reden, uns zusammen einstimmen und wenn es passiert, dann passiert es und wenn es nicht passiert, dann nicht. Alles kann, aber nichts muss. Probier es aus!

Von 8 Uhr in der Früh bis....


http://noel4you.blogspot.com/