Eigentlich wollte ich diesen Beitrag ja mit dem Satz "Ich gehöre zu dieser Spezie.." beginnen, nur bin ich mir gerade gar nicht mehr so sicher wie es richtig heisst. Tatsächlich Spezie? Oder Specia mit C? Spezies? Oder gar Specie, wie bei "pro specie rara"? Gut, man könnte es googeln, aber dafür fehlt mir gerade Zeit und Muse. Das Wort googeln ist ja eigentlich auch ein lustiges Wort, ähnlich wie Spezie. Vor ein paar Jahren wussten wir noch nicht einmal was der oder das oder die Google ist und heute haben wir daraus ein Verb geformt. Dieses Einverleiben von Marken ist übrigens keine Seltenheit und man spricht dabei von generalisierten Markennamen. Ein gutes Beispiel dafür ist ist Nivea, da hat die Marke den Begriff Pflegecreme schon lange abgelöst. Wobei wir dann bei der ersten Panne des Weekends wären, passiert ist sie dem Tagesanzeiger:
Naja, kann ja mal passieren. Schliesslich wählt man zum Spass in einem Gespräch gerne mal den Ausdruck Nivea anstatt dem Niveau. Ich musste jedenfalls beim Lesen der Onlineausgaben laut lachen! Weniger lustig fand ich dann die Pleite in der Bildzeitung, welche ich am Samstag zufällig gesehen habe beim Abrufen der Bundesliga-Resultate. Scheinbar hat die Bild während der ganzen Woche englische Seite 3-Girls in ihrer vollen Pracht präsentiert und am Samstag wollte man zum Abschluss dieser nackten Tatsachenwoche der Leserschaft ein besonderes Video bieten. Aber der Schuss ging massiv nach hinten los, Prädikat: geschmackloser Irrtum!
Auf diesem Foto ist leider nicht ein englisches Nacktmodell zu sehen, sondern Jaycee Lee Dugard. Sie wurde 1991 vor den Augen ihres Stiefvaters vom Triebtäter Phillip Garrido entführt. Vor wenigen Tagen kam diese Story - die an Natascha Kampusch erinnert - ans Licht und die junge Frau frei. Sorry, aber der Bildredaktor der sich diesen Missgriff geleistet hat... lassen wir das!
Unter dem heutigen Titel lässt sich auch die äusserst kranke Geschichte abbuchen, welche sich am Samstagabend in Aarau abgespielt hat. Der FC Aarau spielt gegen den FCZ 1 zu 1
Unentschieden und etwa 2 Stunden nach dem Ende des Spiels kommt es um den Bahnhof in Aarau zu Schlägereien. "Ok, da werden sich Aarauer und Zürcher auf die Mütze geben", war mein erster Gedanke. Denkste, St. Galler - die in Luzern untergegangen sind und mit dem Zug unterwegs waren - haben in Aarau per Notbremse einen Halt erzwungen und sich dann die Schlägerei mit den Aarauern geliefert. Ein Kommentar dazu erübrigt sich glaub, oder? Ich hab den Kick bei Roastbeef, Tartar, selbstgebackenem Brot und einem guten Glas Wein im TV genossen und musste mich nicht mal über den Schiri nerven, weil man dank den Fernsehbildern nämlich sah, dass er richtig entschieden hat und Herr Aquaro einfach nur dumm war sich ein zweites Foul zu leisten.. gerade mal 6 Minuten nach der ersten gelben Karte. Trotzdem, Chapeau FC Aarau zum Punktgewinn!
Obwohl ich mich bezüglich dem Fussball schon langsam frage, ob man sich mit den Jahren "ent-fanen" kann. Sagen wir mal so, der FC Aarau war mir auch schon näher als in dieser Saison.
Alleine was das Personal angeht, das Woche für Woche auf dem Platz steht. Da kenn ich inzwischen gerade mal noch einen oder zwei Spieler so wirklich. Die restliche Truppe erinnert mich ein bisschen an eine Einheit von Söldnern. Sie kommen und sie gehen halt. Ok, das ist so im modernen Fussball und auch mein anderer Lieblingsverein Olympique de Marseille macht da keine Ausnahme. Aber OK, Stade Vélodrome und Brügglifeld kann man jetzt auch nicht wirklich vergleichen. Ich erfreue mich nämlich einfach grundsätzlich wenn ich ein gutes Spiel oder besser gesagt, einfach guten Fussball sehe. Ribéry/Robben als Stichwort! Aber vielleicht ändern sich im Laufe der Jahre (seit 1980 dabei, vor dem Austieg noch als FCB-"Fan" im Joggeli) auch einfach die persönlichen Interessen und wenn ich aussuchen kann zwischen Fussballmatch und Badi oder zwischen Match und Besuch inkl. Znacht, dann entscheide ich mich immer häufiger für Variante Nummer 2. Sicherlich auch einen Einfluss dürfte haben, dass ich nach 2 x anrufen und 2 Emails immer noch keine Saisonkarte mein nennen darf... Da kommt mir zum Abschluss spontan noch ein Gespräch in den Sinn, welches ich mal bei Frank Goosen in seinem Buch "Echtes Leder" nachgelesen habe:
Der Autor fragt einen echten Fussballfan: "Warum gehst du eigentlich ins Stadion?", der Fan antwortet" Was denn?" und versteht die Frage gar nicht. Goosen fragt nach "Ja wieso gehst du ins Stadion Fussball schauen?", der Fan antwortet "Na ist doch Samstag!"