Der weltberühmte Dijon-Senf kommt bald nicht mehr aus der ostfranzösischen Stadt die ihm seinen Namen gab: Das Unternehmen Amora Maille (mein ganz persönlicher Lieblingssenf übrigens) schliesst seine über hundert Jahre alte Senffabrik in Dijon bis Ende kommenden Jahres.
Der Dijon-Senf hatte sich seit Beginn der Senfherstellung in der Mitte des 18. Jahrhunderts unter Feinschmeckern einen Namen gemacht; seit 1937 ist die Bezeichnung gesetzlich geschützt. Nicht nur im Burgund, auch in der französischen Hauptstadt Paris hat Maille einen eigenen Laden - dort werden neben dem Klassiker auch je nach Jahreszeit wechselnde Senfspezialitäten mit Geschmacksrichtungen wie "Parmesan Basilikum", "Dill Limette" und "Mango Thaigewürz" bis hin zu "Gewürzbrot Kastanienhonig" verkauft.
In der Hauptstadt des Burgunds und einem weiteren Werk fallen dadurch fast 300 Arbeitsplätze weg, wie die Firma mitteilte. Gewerkschafter fürchten, dass Amora Maille die gesamte Produktion ins Ausland verlagert. Sie haben Angst, dass Amora Maille die Senfherstellung über kurz oder lang nach Polen, Tschechien und in die Türkei verlegen werde - "wie es bei Gewürzen, Ketchup und Salatsoßen schon der Fall ist". "Dijon-Senf" könnte auch dort hergestellt werden, weil der Begriff die Herstellungsart und keinen Fabrikationsort beschreibt.
Die Senffirma will ihre Aktivitäten nun nach eigenen Angaben in ihrer Fabrik in Chevigny nahe Dijon bündeln. Dort sollen weiterhin der leckere Senf, die Mayonnaise, Essig und die über die Landesgrenzen hinaus bekannten Gewürzgurken hergestellt werden.
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