9. Dezember 2015

Adventskalender 2015: Türchen Nummer 9


Die Zeit vor Weihnachten ist die Zeit der Adventskonzerte, so auch in Aarau. Morgen und am Freitag finden so in der Stadtkirche, jeweils um 19.30 Uhr, die beiden Konzerte der Aargauer Kantorei statt. Kantorei? Nie gehört! Im Sommer 1985 versammelte sich eine begeisterte Sängerschar um Mozarts «Schauspieldirektor» und Bendas «Dorfjahrmarkt» einzustudieren – die damalige «Kammeroper» war die Wiege der Aargauer Kantorei – sie ist heute aus dem Aargauer Kulturleben nicht wegzudenken. Auch 30 Jahren später bleibt die Aargauer Kantorei ihrem Credo treu. Nebst unbekannten Trouvaillen werden dem Publikum bekannte und hörenswerte Oratorien zugänglich gemacht. So gibt es in diesem Jahr Georg Friedrich Händel mit seinem Oratorium «Judas Maccabäus». Lesen wir die Textstelle «Tochter Zion, freue Dich!» erklingt in uns sofort die allbekannte Melodie Händels, die sogar in die Schweizerischen Gesangbücher aufgenommen wurde. Im Oratorium «Judas Maccabäus» wird sie als Jubellied beim Einzug der Siegreichen nach der Wiedereinweihung des Tempels gesungen: «Seht! Er kömmt mit Preis gekrönt!». Das Oratorium erzählt die Geschichte des Aufstandes, der Aufhebung des Religionsedikts und der festlichen Wiedereinweihung des jüdischen Tempels in Jerusalem 164 v. Christus. Dem seither gefeierten jüdischen Lichterfest Channuka entsprang die christliche Tradition der lichtvollen Advents- und Weihnachtszeit. Georg Friedrich Händel hatte ein feines Gespür für politische Aktualität. Er komponierte das Oratorium nachdem die aufständischen Jakobiten vom englischen königlichen Heer unter Wilhelm August, Herzog von Cumberland (ein Sohn Georgs II.), am 16. April 1746 besiegt wurden. Die Uraufführung am 1. April 1747 war ein grosser Erfolg und «Judas Maccabäus» entwickelte sich schnell zu Händels populärstem Oratorium. Bald darauf erklang es auch auf dem Festland und in deutscher Sprache – wie bei der Aufführung in der Aarauer Stadtkirche, zu welcher die Kantorei das Publikum herzlich willkommen heisst.

Tickets gibt es hier!

8. Dezember 2015

Adventskalender 2015: Türchen Nummer 8

Es gehört zur Adventszeit wie der Maienzug zur Sommerfrische oder der Bachfischet zum Herbstbeginn: Das Aarauer Kerzenziehen!


Einmal mehr zeichnet insieme Aarau-Lenzburg, Verein zur Förderung von Menschen mit einer geistigen Behinderung, für Organisation und Durchführung des zweiwöchigen Anlasses verantwortlich. Deren Mitglieder und viele Helferinnen und Helfer investieren Jahr um Jahr viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit, um mit dem Reinerlös den Menschen mit einer Behinderung ein sinnvolles und ihren Bedürfnissen entsprechendes Freizeit- und Kursangebot zu finanzieren. Noch bis zum nächsten Sonntag, dem 13. Dezember bietet sich in der Markthalle auf dem Färberplatz in Aarau die Möglichkeit, selber eine schöne Kerze zu ziehen - ein ideales Weihnachtsgeschenk übrigens und erst noch selber gemacht. Wer während dem Ziehen kalt oder Durst hat, dem sei die Kaffeestube ans Herz gelegt, wo es neben Kaffee und Kuchen auch heissen Punsch und Glühwein gibt.

 

Sie gehören zu den wenigen Menschen, die noch nie selber eine Kerze aus Bienenwachs gemacht haben? Hier eine kleine Anleitung, damit man Sie in der Markthalle nicht als Anfänger erkennt. Zum Kerzen ziehen eignen sich entweder alte Kerzenreste oder neueWachs-Flocken. Die wohlriechenden, goldenen Wachsflocken werden in einem schlanken, hohen Gefäss im Wasserbad auf etwa 70 °C erhitzt. Schneiden Sie ein Stück Dochtschnur ab – je nach dem, wie gross die Kerze werden soll. Tauchen Sie nun den Doch in das flüssige Wachs. Ziehen Sie den Docht wieder aus dem Kerzenwachs-Bad heraus und lassen das Wachs trocknen, spannen Sie den Docht etwas an. Nun wiederholen Sie den Tauchvorgang bis die gewünschte Kerzendicke erreicht ist, immer mit einem Turnus von ca. 15 bis 20 Sekunden. Am Schluss sorgt dann ein gerader Schnitt am unteren Ende dafür, dass die Kerze in den Kerzenständer passt. Das wars. Und wenn Sie nicht mehr weiter wissen, es stehen Ihnen in Aarau freundliche Helfer mit Rat und Tat zur Seite.



Leider bleiben zum Ende der Veranstaltung immer wieder ein paar Kerzen liegen, so auch dieses Mal. Wer seine Kerze vermisst, kann diese noch bis zum Sonntag in der Markthalle abholen. Gleichzeitig können interessierte Besucher einen Blick auf die magische Kerzenziehmaschine werfen, welche dieses Jahr noch am Freitagabend, sowie am Samstag- und Sonntagnachmittag in Betrieb ist. 


7. Dezember 2015

Marine, Marion und der Front National

Die rechtspopulistische Partei Front National (FN) triumphiert im ersten Wahlgang der Regionalwahlen in Frankreich am Sonntag. Mit einem Stimmanteil von knapp 28 Prozent (2010: 11,4 Prozent) landesweit ist der Front National laut Hochrechnungen zur stärksten politischen Kraft aufgestiegen. Die regierenden Sozialisten sind von den Wählern auf den dritten Platz verwiesen worden und erzielten etwa 23 Prozent der Wählerstimmen.



Das rechtsbürgerliche Parteienbündnis unter Führung des früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy kam auf etwa 27 Prozent der Stimmen. Sarkozy lehnte es ab, Zweckbündnisse mit den aktuell regierenden Sozialisten im zweiten Wahlgang zu schliessen. Aber auch ein Verzicht von Kandidaten der bürgerlichen Rechten, um einen Sieg des FN zu verhindern und die Rechte somit noch mehr zu stärken, schloss er aus. Genau so wie er sich gegen einen Pakt jeder Art gegen den Front National auflehnt.



Der Urnengang stand unter dem Eindruck der Terroranschläge vom 13. November. Mit einem triumphalen Ergebnis von mehr als 42 Prozent der Stimmen in ihrer Heimatregion Nord-Pas-de-Calais-Picardie hat Marine Le Pen gute Aussichten, sich in der Stichwahlrunde durchzusetzen. Sie bringt sich auf diese Weise auch in Position für die Präsidentenwahlen im Frühjahr 2017. Marine Le Pen sprach von einem „wundervollen Ergebnis“, das sie mit „Bescheidenheit“ und „Ernst“ aufnehme. Ihre Partei sei berufen, „eine nationale Einheit“ aller Patrioten zu schaffen. Sie verwies auf ihr Rekordergebnis von mehr als 50 Prozent der Stimmen in der Stadt Calais, die ein wildes Flüchtlingslager beherbergt. 



Auch Le Pens erst 25jährige Nichte Marion Maréchal-Le Pen liegt in der Mittelmeerregion Provence-Alpes-Cote-d'Azur (Paca) mit gut 41 Prozent der Stimmen sehr weit vorn. Sie konnte übrigens in Südfrankreich besonders viele Stimmen von jungen Männern auf sich vereinen. Komisch, oder? Wenn man doch bedenkt, dass sie sich als eine strenggläubige Katholikin ausgibt, welche zum Beispiel gegen die Homoehe und gegen Sex vor der Hochzeit ausspricht! Oh, Moment, wann kam Marions Baby zur Welt? Einen Monat nach ihrer Hochzeit? Ein Wunder! 

Der zweite Wahlgang findet bereits am nächsten Sonntag statt. In insgesamt sechs von 13 Regionen erzielte der FN bereits den Spitzenplatz, weitere könnten also folgen. Die regierenden Sozialisten haben keinen Plan wie sie den Vollerfolg des FN verhindern sollen, einem "totalen Sieg" steht also nichts im Weg! Bislang fehlt im offiziellen Parteiprogramm des FN ein Hinweis darauf, dass die von der Parteichefin Le Pen gepredigte anti-europäische Abschottungspolitik bereits in den Regionen umgesetzt werden soll. Es ist aber schwer anzunehmen, dass es in der Wirtschaftsförderung und im Verhältnis zur EU sehr schnell zu Konflikten kommen wird, wenn der FN erste Posten übernimmt. Als erstes dürften Vereine und Hilfswerke zugunsten von Flüchtlingen einen Machtwechsel besonders zu spüren bekommen. Die Le Pens haben angekündigt, dass ihnen die finanziellen Zuschüsse drastisch gekürzt werden sollen. Derartige politisch motivierte Subventionskürzungen hat es bereits in den vom FN regierten Kommunen gegeben und sie werden nun auf regionaler Ebene folgen. 

Und ich sage, das ist erst der Anfang. Der radikale Rechtsrutsch wird das Frankreich der Zukunft prägen. Bonne nuit ma France! 

Adventskalender 2015: Türchen Nummer 7

Gestern vor einem Jahr war ich im Zürcher Hallenstadion, beim Konzert von Udo Jürgens. Ein paar Tage später, ich war gerade in Deutschland im Weihnachtsurlaub, erreichte mich die Meldung, dass Udo Jürgens gestorben sei. Die Meldung hatte mich damals in eine kurzzeitige Schockstarre versetzt. "Udo, der Udo Jürgens, der vor 2 Wochen noch vor Energie nur so gestrotzt hat?"


Eben, genau 14 Tage zuvor stand der rüstige Wahlzürcher noch auf der Bühne und begeisterte das anwesende Publikum mit einer über zweistündigen Show, erzählte von früher und sinnierte über die Zukunft. Nicht die lauten Gassenhauer waren es damals, welche mich zu überzeugen vermochte an diesem Konzertabend, nein, es waren die leisen Töne und die eher traurigen Lieder. Schon während des Konzerts wechselten sich darum Gänsehaut, Tränen und gute Laune ab. Kurz, ein Entertainer, der wusste, wie es geht und trotzdem irgendwie Mensch geblieben ist. Da das Konzert am 6. Dezember war, durften natürlich auch Weihnachtslieder nicht fehlen und Udo wünschte seinem Publikum bei der Verabschiedung frohe Festtage und einen guten Rutsch. Mit dem Hinweis, dass man sich im Frühling beim nächsten Konzert in Zürich wieder sehen würde. 


Leider kam es nicht so weit und irgendwie bin ich bis heute noch nicht wirklich fähig, mir eben diese nachdenklichen Lieder von ihm anzuhören. Es ist nicht so, dass ich ein grosser Jürgens-Fan gewesen wäre, aber seine Persönlichkeit, die Musik, die Stimmung, die Professionalität, seine herzliche Art... all das haben diesen Konzertabend in Zürich unvergesslich gemacht und unterm Strich dann halt eben auch aufgezeigt, wie vergänglich alles ist. Der Mann, der in seinem weissen Bademantel Zugabe um Zugabe gab, sich von seinen Fans feiern liess und uns von seinen Plänen für 2015 erzählt hatte, war auf einmal nicht mehr da... In diesem Sinne, lasst uns all die Tage geniessen! 

6. Dezember 2015

Adventskalender 2015: Türchen Nummer 6

Heute ist der 6. Dezember. Samichlaustag. Bei uns in der Schweiz wird der Nikolaus bekanntlich auch Samichlaus genannt. An den meisten Orten kommt er an seinem Namenstag, dem heutigen 6. Dezember, und verteilt Geschenke. Der Nikolaus als Gabenbringer taucht Mitte des 16. Jahrhunderts zum ersten Mal auf. Damals beschenkte er Kinder, die „fleissig, fromm und brav“ waren. Am bekanntesten ist sicher auch bei uns der Brauch, Stiefel oder Strümpfe am Vorabend des Samichlausentages vor die Tür zu stellen, damit der Heilige sie über Nacht mit Leckereien füllen kann. 


In der Zeit nach der Reformation war der Samichlausentag das einzige Fest an dem es für die Kinder Geschenke gab. Weihnachten war zu dieser Zeit noch ein ernstes Kirchenfest. Neben Lob und Geschenken gab es auch Tadel und Strafen. Je nach Gegend war der Samichlaus von dunklem Russ verschmierten Gestalten begleitet, denen er die gefürchtete Rute überliess. Auf alten Bildern sieht man, wie sie Kinder in einen grossen Sack stecken. Vielen Kindern war der Samichlausbesuch deshalb ein Gräuel und Grund für schlaflose Nächte. Auch heute noch kommt der Samichlaus häufig zusammen mit seinem Gehilfen, dem Schmutzli. Zum Glück hat der schwarze Gehilfe viel von seinen furchterregenden Zügen verloren.



Der Samichlaus Brauch wird je nach Region etwas anders gefeiert. In Lenzburg wird der Samichlaus jedes Jahr beim Chlaus-Chlöpfen verspottet, in Küssnacht am Rigi ist das Chlausjagen einer der imposantesten Umzüge Europas. Dazu gehören auf jeden Fall Nüsse, Mandarinen, Lebkuchen, Schokolade oder die ersten Weihnachtsguetzli. Kinder sagen Verse auf oder singen Lieder. Ein schweizerischer Brauch ist das Essen von Grittibänzen aus Zopfteig, dazu Butter, Honig, Milchkaffee, Äpfel und Nüsse. 
IIm 16./17. Jahrhundert brachten holländische Emigranten den Nikolausbrauch nach Amerika. Aus Sinterklaas wurde Saint Claus und schliesslich Santa Claus. Seitdem verteilt in Amerika und England sowie in all den ehemals englischen Kolonien nur noch der Weihnachtsmann, eine veränderte Form vom Heiligen Nikolaus bzw unseres Samichlaus, die Geschenke. Er füllt in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember die Strümpfe der Kinder mit Süssigkeiten.


Für die Bescherung kommt Santa auf einem fliegenden Schlitten, gezogen von einem Rentier Gespann mit acht Tieren. Diesen Mythos haben wir dem anonym veröffentlichten Gedicht „The Night before Christmas“ von 1823 zu verdanken. Die acht Rentiere sind alle namentlich in dem Gedicht aufgeführt: Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner und Blitzen. 
In Amerika wurde aus der typischen Bischofsgestalt ein Santa Claus in Pelz besetztem Mantel und Pudelmütze. Im Laufe der Jahre entfernten sich der Nikolaus und der Weihnachtsmann immer weiter von einander. Die Kommerzialisierung nahm ihren Lauf, Coca Cola lässt grüssen. 


Der Weihnachtsmann kehrte im 20. Jahrhundert wieder nach Europa zurück. Zuerst dachte man, er komme vom Nordpol, bis er im finnischen Lappland sein Zuhause fand. Von dort aus besucht der unsterbliche Mann mit dem weissen Bart jedes Jahr die Kinder, um danach wieder in seine Hütte in Finnland zurückzukehren. 

Während der Reformation predigte Martin Luther, dass sich die Bevölkerung direkt an Gott wenden könne, ohne heilige Vermittler. Er schuf den „Heiligen Christ“, um Christus in den Mittelpunkt der Frömmigkeit zu stellen. Dieser hatte auch für die Bescherung der Kinder am Heiligen Abend zu sorgen. Weil der „Heilige Christ“ aber nicht anschaulich genug war, um grosse Popularität zu erlangen, wurde daraus schon bald das „Christkind“. In einigen Regionen wurde diese Tradition beibehalten, während anderswo bereits im 17. Jahrhundert wieder der gabenbringende St. Niklaus übernahm. 



Abschliessend ist klar, dass sich diese Frage auf den deutschsprachigen Raum beschränkt. Das Christkind konnte sich in Österreich, Süddeutschland und der deutschsprachigen Schweiz halten. In fast allen anderen Ländern und Regionen wurde der Weihnachtsmann eingeführt. Eine Ausnahme bildet Spanien, wo die Reyes Magos am 6. Januar die Geschenke bringen. Aber auch hier spielt der Papà Noel eine immer wichtigere Rolle. Den Samichlaus gibt es in verschiedenen Formen auch in der Tschechischen Republik, Ungarn, Irland, Polen und Italien, hier übernimmt die Rolle „La Befana“, eine auf einem Besen reitende Frau/Hexe.

Quelle: diefamilie

5. Dezember 2015

Adventskalender 2015: Türchen Nummer 5


Der Klassiker "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" darf auch 2015 nicht fehlen - hier alle Sendetermine im Überblick! 


Sonntag, 6. Dezember
14.20 Uhr, WDR

Dienstag, 8. Dezember
14.15 Uhr, WDR

Sonntag, 20. Dezember
13.30 Uhr, ARD

Donnerstag, 24. Dezember
12.10 Uhr, ARD
14.40 Uhr, WDR
15.30 Uhr, SRF 1
20.15 Uhr, EinsFestival
21.15 Uhr, RBB
23.15 Uhr, HR

Freitag, 25. Dezember
8.35 Uhr, BR
8.40 Uhr, Einsfestival

Samstag, 26. Dezember
9 Uhr, RBB
16.15 Uhr, MDR

Sonntag, 27. Dezember
23.15, SWR
23.15, SR



Alle Angaben ohne Gewähr.

4. Dezember 2015

Adventskalender 2015: Türchen Nummer 4


Es ist noch nicht lange her, dass ich die Möglichkeit hatte, einen süssen Ort Mitten im sächsischen Erzgebirge kennen zu lernen. So ziemlich genau vor einem Monat war ich zum ersten Mal in meinem Leben in dieser Gegend, nahe der tschechischen Grenze: Seiffen. Und, es war wie im Märchen. 


Am Kamm des mittleren Erzgebirges, malerisch eingebettet im Talkessel zwischen dem Ahornberg, dem Schwartenberg und dem Reicheltberg, liegt Seiffen, das zum schwärmerischen Verweilen einladende Spielzeugdörfchen. Einer Perlenkette gleich finden die Besucher in diesem schmucken Dörfchen vergangenes und gegenwärtiges rund um das Thema Weihnachten in trauter Zusammengehörigkeit aneinandergereiht. Tatsächlich erinnert der Ort an eine leicht aus ihren Fugen geratene museale Einrichtung, welche die Tradition- und Heimatverbundenheit ihrer Einwohner auf Schritt und Tritt liebevoll zum Ausdruck bringt. Ein kleines bisschen Disneyland, aber nie kitschig. 


In weit über 100 Schauwerkstätten und privaten Handwerksbetrieben wirbeln Holzspäne, schnurren Drechselbänke, werden Räuchermännchen, Nussknacker und Pyramiden sowie zahlreiche andere Seiffener Symbolfiguren mit erstaunlicher Fingerfertigkeit in beschaulicher Betriebsamkeit detailgetreu zum Leben erweckt. Es ist schwer, der Versuchung, die bereits vorhandene Sammlung um weitere Stücke zu ergänzen, nicht nachzugeben oder gar leuchtenden Kinderaugen einen Wunsch zu verwehren. So kam auch ich mit dem einen oder anderen Kunstwerk zurück, welches jetzt die Wohnung schmückt. Während der Adventszeit wird Seiffen, das selber rund 2200 Einwohner zählt,  an Wochenenden von bis zu 30'000 Menschen besucht. 

Neben den Läden gibt es noch das Erzgebirgisches Spielzeugmuseum Seiffen. Das 1953 eröffnete Museum zeigt die Entwicklung des erzgebirgischen Holzspielzeuges von seinen bergmännischen Wurzeln bis hin zur weltbekannten Handelsware. Seit 1973 ist dem Museum ein Freilichtmuseum angegliedert, dessen Gebäudekomplex anhand verschiedener Häuser und Werkstätten das erzgebirgische Alltagsleben der letzten Jahrhunderte dokumentiert. Das Erzgebirgische Spielzeugmuseum Seiffen zählt pro Jahr etwa 50.000 Besucher.  Hinzu kommt das Privatmuseum Spielzeugland Max Hetze Seiffen im ältesten Geschäft Seiffens. Es wurde zum 125. Geburtstag dieses Spielwarenverlages im Jahre 1991 eröffnet, das hunderte von Exponaten aus Seiffener Produktion der letzten 100 Jahre zeigt, die sich in den alten Beständen des Verlages erhalten haben. Und wer noch immer nicht genug hat, dem sei der Weihnachtsmarkt empfohlen. Seit 1990 findet jährlich der grosse Seiffener Weihnachtsmarkt statt. Zu den Höhepunkten zählt die Eröffnung am 1. Adventssamstag mit dem Festumzug, an dem unter anderen die Kindertrachtengruppe Lebendiges Spielzeug und die Bergknappschaft Seiffen teilnehmen. Ein weiterer Höhepunkt ist die grosse Bergparade am dritten Adventssamstag, wo ebenfalls die Kindertrachtengruppe und viele Bergknappschaften mitwirken. 


Und ja, an Glühweinständen und feinen, regionalen Leckereien fehlt es natürlich auch nicht. Darum, wer in der Adventszeit noch ein Wochenende Zeit hat, sollte sich das heimelige Spektakel im Osten Deutschland nicht entgehen lassen. Es lohnt sich! 

Mehr Infos: www.seiffen.de










3. Dezember 2015

Ach mein lieber FC Aarau


Es ist ein paar Jahre her, knappe 10 glaub, als ich an dieser Stelle von der Dauerbaustelle FCA geschrieben habe und einen Vergleich mit dem Komödiantenstadel gewagt habe. Dazu erschien das folgende Bild, welches zu dieser Zeit durch das Internet gegeistert ist. 


Lange ist es her. Von den abgebildeten Herren aus dem damaligen Vorstand ist niemand mehr dabei, viele Trainer und Spieler sind seither gekommen und auch wieder gegangen und wir spielen immer noch im Brügglifeld... und einmal mehr gegen den Abstieg. So gesehen kann man getrost behaupten, dass sich beim FCA gewisse Sachen wiederholen bzw. konstant bleiben. Es scheint, als hätten wir auch in diesem Jahr eine Mannschaft auf dem Platz, bei welcher es nicht alle Spieler verdient haben den Adler auf der Brust zu tragen. Nach dem kapitalen Spiel gegen Wohlen vom Sonntag sorgt diese Tatsache für die eine oder andere Sorgenfalte auf meiner Stirn. Die Stürmer haben einmal mehr nicht getroffen und der FC Aarau hat seine Position auf dem Abstiegsplatz weiter gefestigt. Auch Trainer Schällibaum wusste bisher nicht zu überzeugen und hat, nüchtern gerechnet, weniger Punkte geholt als sein Vorgänger Bordoli, welchen man in die Wüste bzw. zurück ins Tessin geschickt hat.


Kurz, irgendwie ist der Wurm drin. Es liegt aber sicher nicht an mir, zu analysieren, woran das liegt oder wer daran schuld ist. Es geistern eh schon genug Namen durch die Fankurven und vor allem durch das Netz, wer denn dieses Mal der Sündenbock sei. Entsprechend gab es ja auch schon erste Bauernopfer, während andere Akteure weiterhin fest im Sattel sitzen. Aber eben, es ist müssig jemandem den schwarzen Peter zuzuschieben, zu lange schon krankt der FC Aarau irgendwie immer an den gleichen Symptomen. In meinen Augen spielt primär das neue Stadion eine Rolle, dass das ganze Gebilde immer wieder ins wanken kommt. Dem Vorstand sind durch die andauernden Verzögerungen die Hände gebunden wenn es um die Finanzen geht, entsprechend landen dann Spieler im Brügglifeld, deren Qualität nicht einmal für die Challenge League reicht. Tja und das Ergebnis solcher Transfers sieht man dann Woche für Woche auf dem Platz. Und man kann es nicht anders sagen: Es esch keis Luege meh! Nein, Spass macht es wirklich schon lange keinen mehr. Da kommt man optimistisch und gut gelaunt ins Stadion, gönnt sich im Jufer ein Bierchen und freut sich auf drei Punkte. Denkste, nach 90 Minuten gehst du schlecht gelaunt und frustriert nach Hause. Vielen Zuschauern reicht es schon lange und sie verzichten freiwillig auf den Besuch im Aarauer Kulttempel. Schade eigentlich, denn die Basis der treuen Fans ist da und ich behaupte, sogar noch mehr Potential. Aber eben, an gewissen Positionen sitzen vielleicht wirklich die falschen Personen um dieses Potential heraus zu kitzeln - und nein, ich meine ganz sicher nicht den Präsi. Vor ihm und seinem Durchhaltewillen ziehe ich sogar noch den Hut.


Nun gut, am Samstag ist es wieder soweit und wir spielen zu Hause gegen LeMont, also einen Gegner, den man eigentlich schlagen müsste oder anders gesagt, den man ja auch schon geschlagen hat. Aber ich habe meine Erwartungen bereits nach unten geschraubt, in der festen Annahme, dass die Verunsicherung bei den meisten Spielern inzwischen so gross ist, dass auch die Aufgabe zum Stolperstein werden kann. Führt man, wird man unsicher. Liegt man hinten, wird man unsicher. Kurz, der Druck ist immens und die Rote Laterne zur Winterpause schon jetzt sicher. Bleibt also eigentlich nur noch der Cup, um der Vorrunde wenigstens einen klitzekleinen, halbgoldenen Anstrich zu verleihen. Aber eben, der FC Luzern ist, im Vergleich zu LeMont, Biel, Winti und Co. eine (Über-)Macht. Bloss, wir wären keine FC Aarau-Fans, wenn wir nicht den Spruch "Die Hoffnung stirbt zuletzt" schon mit der Muttermilch eingesogen hätten.

In diesem Sinne, Hopp Aarau! 




Adventskalender 2015: Türchen Nummer 3

Heute begeben wir uns auf eine kurze Reise um die Welt und entdecken verschiedene, zum Teil doch eher kuriose, Adventsbräuche. Have a good flight! 


Philippinen
Die Weihnachtszeit auf der Inselgruppe ist die längste der Welt. Schon Mitte Oktober hört man Lieder im Radio und Geschäfte erstrahlen im kitschigen Gewand. Am 16. Dezember beginnt die Weihnachtszeit offiziell. Blaskapellen marschieren durch die Straßen, Raketen werden abgefeuert und Aufführungen aus der Bibel finden jeden Abend statt. Höhepunkt ist die Mitternachtsmesse am 24. Dezember. Ein philippinischer Brauch dieser Nacht ist, dass fast jedes Haus seine Türen offen lässt – eine Anspielung auf Maria und Josephs Suche nach einer Bleibe. 

Spanien
In Spanien wird die Weihnachtszeit traditionell mit der Weihnachtslotterie eingeläutet. Sie gilt als größte Lotterie der Welt und findet seit 1812 statt. Zur „Noche Buena“ am 24. Dezember, versammelt sich die Familie zum Abendessen. Nach dem Essen wird die „Urne des Schicksals“ aufgetischt. Darin befinden sich kleine Geschenke, aber auch Nieten. Doch Ungerechtigkeit herrscht nicht: Jeder zieht so lange, bis er ein Geschenk hat. Die echte Bescherung erfolgt traditionell erst am 6. Januar.

Schweden
Hoch oben im Norden wird gebastelt, geputzt und vor allem gebacken. Häufig sind es Lebkuchen oder „Saffransbröd“. Die „Tomare“ Hausgeister sind den eifrigen Bäckern dabei eine Hilfe. Gedankt wird ihnen mit einer Schüssel Milchbrei, die vor die Türe gestellt wird. Der 13. Dezember ist ein besonderer Tag, an dem das Lucia-Fest gefeiert wird. Da die vorausgehende Nacht als die längste im Jahr gilt, feiern die Schweden mit dem Lucia-Fest den Übergang aus der Dunkelheit ins Licht.

Mexiko
Vom 16. Bis zum 24. Dezember feiert Mexiko die „Posadas“. Familie, Nachbarn und Freunde werden zu einem Hausfest mit Punsch und „Tamalas“ (Gebäcken aus Maisteig) eingeladen. Auf die Kinder wartet eine Piñata (Pappmachéfiguren gefüllt mit Süßigkeiten). Die „Posadas“, auf Deutsch Herberge, geht auf die Suche nach einer Bleibe von Maria und Joseph zurück. Noch heute verkleiden sich Leute als Pilger und suchen nach einer Unterkunft für die Nacht.

Estland
Adventszeit in Estland ist die Zeit der Hexen und Gnome. Jeden Tag bekommen Kinder Süßigkeiten von den Gnomen geschenkt. Vor den Hexen gilt es sich in Acht zu nehmen: Auf schmutzigen Besen fliegen sie herum und treiben ihr Unwesen. Darum werden zu dieser Zeit in Estland fleißig Besen geputzt, damit sie nicht fliegen können. Emsige Besenputzer erwartet natürlich auch Belohnungen.

2. Dezember 2015

Adventskalender 2015: Türchen Nummer 2


"Advent" von Loriot

Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken,
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.
Und dort, von ferne her durchbricht
den dunklen Tann ein helles Licht.

Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
die Försterin im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei des Heimes Pflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.
So kam sie mit sich überein
Am Niklasabend muss es sein.

Und als das Häslein ging zur Ruh,
das Rehlein tat die Augen zu,
erlegte sie direkt von vorn
den Gatten über Kimm und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei- drei- viermal die Schnuppernase
und ruhet weiter süß im Dunkeln,
derweil die Sterne traulich funkeln.

Und in der Guten Stube drinnen,
da läuft des Försters Blut von hinnen.

Nun muß die Försterin sich eilen
den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Weidmanns Sitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied,
was der Gemahl bisher vermied.

Behält ein Teil Filet zurück
als festtägliches Bratenstück.
Und packt sodann, es geht auf Vier -
die Reste in Geschenkpapier.

Von Ferne tönt´s wie Silberschellen,
im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist's, der in so tiefer Nacht
so spät noch seine Runde macht?
Knecht Ruprecht kommt auf goldnem Schlitten
mit einem Hirsch herangeritten.
Sagt, gute Frau, habt Ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?

Die sechs Pakete, heil'ger Mann,
s' ist alles, was ich geben kann.
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise,
die Silberschellen klingen leise,
im Försterhaus die Kerze brennt,
die Glocke klingt, es ist Advent.


(Loriot, Vicco von Bülow, 1923-2011, deutscher Humorist)



1. Dezember 2015

Adventskalender 2015: Türchen Nummer 1

Auch in diesem Jahr gibt es hier einen kleinen, feinen Adventskalender. Ein paar Fotos, Texte, Cartoons, die eine oder andere Verlosung oder anders gesagt: einfach Vorfreude auf die Weihnachtszeit.



28. November 2015

Nächtliches Shopping am Black Friday

Bereits zum 10. Mal fand am Freitag in Aarau das "Night Shopping" statt. Und ich muss zugeben, der Anlass hat sich über die Jahre hin von einem gewöhnlichen Abendverkauf zu einem veritablen Weihnachtsmarkt entwickelt. Gut, mag sein dass in diesem Jahr noch der zum 1. Mal durchgeführte "Black Friday" dafür gesorgt hat, dass besonders viele Besucher den Weg in die Stadt unter die Füsse genommen haben. Black Friday? Ja, ein neuer und durchaus rentabler Trend aus den USA. Black Friday (engl. für Schwarzer Freitag) wird in eben den USA der Freitag nach Thanksgiving genannt und da Thanksgiving immer auf den 4. Donnerstag im November fällt, gilt der darauffolgende Black Friday als Start in ein traditionelles Familienwochenende und als Beginn der Weihnachts-einkaufsaison. Der wenig weihnachtliche Name soll laut Wiki daher kommen, dass die Menschenmassen auf den Strassen aus der Entfernung wie eine einzige schwarze Masse erscheinen. Dies könnte auch eine Anspielung auf das Chaos nach dem Börsencrash von 1929 sein, als viele Menschen noch ihre Ersparnisse in letzter Minute von den Banken zu retten versuchten und daher ebenso chaotisch und massenweise umherliefen.


In Aarau war es gestern alles andere als chaotisch, obwohl es in zahlreichen Läden wirklich viele Kunden hatte. Im Manor zum Beispiel war von den Verkäuferinnen zu hören, dass es einer der besten Tage in der Geschichte des ehemaligen Vilan gewesen sei. Und auch gegen 22 Uhr standen sich die Menschen, vorallem in Kleiderläden, noch auf den Füssen rum und auch im Citymärt, wo innovative Aarauer Gewerbetreibende zum Cüpli luden, herrschte am ganzen Abend reger Betrieb. Überhaupt liessen sich in diesem Jahr besonders viele Gewerbler etwas einfallen: da gab es DJs im Schaufenster, ein grosses Pizzazelt am Graben, Waffeln wie bei Oma in der Markthalle, Chöre,?offene Feuer, Glühwein, Volksmusik, Eierlikör, Pulled Pork, eine Stadtführung, Maienzugbratwürste, eine selber gebastelte Seilbahn oder die beliebten heissen Maroni. Wie gesagt, das alles offiziell bis 22 Uhr, aber in den Beizen ging es auch danach noch gemütlich zu und her. 


Ein, zwei Kritikpunkte gibt es aber doch. Auch wenn es zu bemerken gilt, dass dies Jammern auf hohem Niveau ist! Trotzdem, es war schade, dass nicht alle Geschäfte bei diesem schönen Anlass mitgemacht haben. So kam es dann schon auch mal vor, dass man überrascht von einer verschlossenen Türe stand. In eine ähnliche Richtung geht der Kritikpunkt, dass gewisse Läden zwar offen hatten, sich aber leider nicht die "Mühe" machten, der Kundschaft etwas Spezielles zu bieten oder wenigstens zu dekorieren. Wie einfach das gewesen wäre, haben viele Kleine bewiesen, wo man ausnahmslos freundlich empfangen wurde. Gestört hat zudem - wie immer - der Bus und noch der letzte Punkt: Schade steht auf dem Kirchplatz zwar eine schöne, grosse Tanne, aber sonst nix. Der Platz war wie ausgestorben, so wie fast die ganze Kirchgasse. Dabei würde sich der Platz doch ideal eignen für zum Beispiel einen kleinen Weihnachtsmarkt, so ein bisschen wie der "Chachelimärt" an der MAG. 


Aber nochmal, diese vier Kritikpunkte sind quasi hinfällig, wenn man miterlebt hat, wie viel Publikum das Night Shopping in diesem Jahr nach Aarau gelockt hat. Darum, Chapeau an die Macher und ein Prosit auf die Ausgabe 2016. Weiter so! 




26. November 2015

Hier kommt Kurt

Falsch, nicht Kurt, sondern Adele kommt. Nach Zürich, im Frühjahr.


Ein Grund zur Freude!? Nö. Sehr gerne würde ich Adele live sehen, aber sicher nicht im Hallenstadion. Nicht nur, weil ich da die Akustik schlecht finde, sondern weil ich sicher bin, dass Adele auf einer kleinen Bühne im intimen Rahmen besser wirkt, als auf so einer mega Stage. Bei der BBC hat sie am Weekend ein Showcase vor ca. 1000 Personen gegeben. Herrlich und zu finden in der ZDF Mediathek unter "Lanz". So gesehen werde ich wohl nicht ins Hallenstadion pilgern. 

Obwohl ich mich ja schon ein bisschen ins neue Album "25" verliebt habe, zumindest in die Balladen. "One in a million", "when we were young", "hello", "i miss you" oder "all i ask" - alles ganz grosse Songs. Mit dem Rest konnte ich mich (noch) nicht anfreunden, da ein paar Songs etwas zu sehr auf den Mainstream-Geschmack zugeschnitten wurden. Kein Wunder, waren ja auch genug Helfer am Werk - mit Erfolg, in über 80 Ländern ist Adele auf Platz 1 der Charts. 


25. November 2015

Here i am - again

Charlie hat mich im Frühjahr schon aus dem Busch gelockt, bei den Anschlägen von Paris hat es mich in den Fingern gejuckt und der Abschuss des russischen Kampfjets hat dann dafür gesorgt, dass ich nach ewig langer Zeit gestern wieder einmal in die Blogtasten gehauen habe. Entsprechend würde ich sagen, der Blog ist wieder am Start und da ich ja aktuell auch nicht mehr für irgendein Chäsblättli schreibe, nutze ich diesen Weg, um meine Gedanken zu "verarbeiten". Bekanntlich ist Schreiben nicht nur Leidenschaft, Therapie, Freude, Lust oder Ablenkung - sondern es macht mir schlicht und einfach halt Spass. Zu den aktuellen weltpolitischen oder total unwichtigen Themen kommen noch viele Geschichten aus den letzten Monaten, welche an dieser Stelle noch erzählt werden wollen oder gar müssen. Darum, ein erneutes "Herzlich Willkommen" bei Monsieur Fischer und seinem Blog. Stay tuned, wie es so schön heisst. 


24. November 2015

Gefährlicher Machtkampf der kriegstreibenden Platzhirsche?!

Die Türkei schiesst quasi mit Ansage ein russisches Kampflugzeug ab. Putin reagiert sehr gereizt: "It will have serious consequences on the russian-turkish relationship." 
Der türkische Machthaber Erdogan rasselt ebenfalls mit den Säbeln und vertraut indes auf die Unterstützung der NATO, während sich Assad und Daech in Syrien ins Fäustchen lachen. 

Und der Westen? Nun, ich weiss ja nicht, ob ein aktueller Konflikt der Türkei mit Russland so kurz vor Thanksgiving die Amerikaner nicht verwirrt. So viel Turkey...

31. Juli 2015

Fronkreisch

So langsam neigt sich auch dieser Urlaub wieder dem Ende zu. Es bleiben schöne Erinnerungen, aber auch ein paar eher negative Gedanken. Mein erstes Mal (Frankreich) liegt ewig zurück, tiefste 80er Jahre. Paris - ohne Eltern und in einem Hotel, in dem es mehr Ungeziefer hatte als Gäste. Ein paar Jahre später war die Côte d'Azur dran, dann Marseille und seit dieser Zeit bin ich immer wieder zurückgekehrt in meine "2. Heimat". Habe im ganzen Land viele schöne und spannende Ecken gesehen, egal ob beim Surfen an der Atlantikküste, die heftige Kriegsgeschichte der Normandie, die Berge der Pyrenäen, die Provence, die Täler der Flüsse, Grossstädte, die Camargue und so weiter. Dabei war mir seit jeher der Kontakt zu den Menschen wichtig. Egal welcher Herkunft oder welcher Religion: Franzosen, Einwanderer, Juden, Christen, Muslime, Schwarze, Weisse, Junge oder ganz alte Leute. Dank meinen Französischkenntnissen fielen mir Gespräche meist leicht. So auch in diesem Jahr. Egal ob Politik, Sport, Lebensweisheiten eines 80jährigen Witwers, Essen oder dumme Sprüche - es gab viele unvergessliche Eindrücke! 


Trotzdem, in diesem Jahr war etwas anders im kleinen Dorf (11'000 Einwohner) St. Cyr sur Mer. Die Menschen wirkten gestresster, weniger entspannt, teils unzufrieden oder unsicher. Und was besonders auffiel hier "auf dem Land" (30 Autominuten von Marseille), die Durchmischung der Menschen, der verschiedenen gesellschaftlichen Schichten, fehlt, das Misstrauen gegenüber dem Fremden wächst. Da warten das arabische und das asiatische Restaurant Abend für Abend vergeblich auf Gäste - während einheimische Lokale stets ausgebucht sind. Komischerweise bieten all diese Restaurants dann aber die gleichen Speisen an: Moules, Steaks, Fischsuppe, Ente, Crêpes und Pizza. Laut Umfragen die Lieblingsspeisen der Franzosen. Dazu gibts überall Pommes Frites. Traditionelle, gute, französische Küche? Fehlanzeige. Klar, es ist ein Ferienort, der aber zu sörind 90 Prozent von Franzosen bevölkert wird. Hier und da hört man zwar Deutsch, Holländisch oder Englisch - was aber selten ist. Man ist hier gerne unter sich, die Küsschen-Gesellschaft kommt von der Côte d'Azur gerne und immer öfter rüber, in den günstigeren Vorort von Marseille und Toulon. Fast alle Wohnungen und Häuser gehören Städtern, welche zum Weekend und für die Ferien herkommen. Und der Campingplatz leicht ausserhalb lockt die an, welche sich die teuren Immobilien nicht leisten können. Aber auch der ändert nichts daran, dass ich in zwei Wochen genau eine Gruppe schwarzer Jungs gesehen habe oder Jugendliche mit maghrebinischem Hintergrund alle ausschliesslich untereinander verkehren. Und das liegt nicht etwa daran, dass sie keine Pommes mögen. Frankreich schafft es vielmehr, Gegenden zu generieren, "wo man unter sich ist". Das erklärte mir auch der Barkeeper in der letzten verbliebenen Dorfkneipe, der übrigens PSG Fan ist - wahrlich mutig hier unten.  In seiner Bar, kein dunkles Gesicht. Auf die Frage, welche Partei man hier in der Gemeinde so wählen würde, gab es keine Antwort. Ein älterer Herr ergänzte bloss, dass man ja nicht mehr sicher sei auf der Strasse und das liege an den vielen jungen Arabern. Nicht mehr sicher? Okay, es sind hier viel mehr Polizisten patroulliert als noch vor einem Jahr, aber unsicher? Hier? Nein! Ich habe zum Beispiel meine Tasche in einer Kneipe liegen lassen, der Chef hat sie aufgehoben und ich konnte sie später abholen. Andernorts hat man sich verrechnet und den, von mir nicht einmal bemerkten, Fehler gleich zugegeben und mit einem Schnaps entschuldigt. Überhaupt wird Freundlichkeit gross geschrieben und das obwohl das Personal nicht selten an 7 Tagen rund 12 Stunden im Einsatz ist. Mund aufreissen trauen sich bei einer Arbeitslosenquote von gut 25 % nur die wenigsten. Denn schliesslich ist der Druck auch für die Wirte gross, innerhalb eines Jahres sind alleine an der Meerpromenade gleich mehrere Restaurants pleite gegangen oder haben den Besitzer gewechselt. Ein paar Lokale stehen sogar immer noch leer und das in der besten Zeit des Jahres. 
Während in Städten wie Marseille Begriffe wie Ghettoisierung oder Gentrifizierung die Runde machen, ist man hier zu 100 % auf den Tourismus angewiesen und will wachsen. Negative Schlagzeilen, Gewalt, schlechte Tripadvisor-Bewertungen oder zu viele Migranten sind nicht geschäftsfördernd. Weil eben, die Klientel kommt nicht selten aus Toulon oder Marseille und will hier abschalten vom Alltag und unter sich sein. So gesehen haben vermutlich alle die Kritiker recht, die sagen, dass Frankreich als traditionelles Einwandererland mit seinem Projekt der Integration gescheitert ist. Zu gross sind die Gräben in den letzten Jahren geworden und jeder weitere terroristische Anschlag fördert das Misstrauen zusätzlich. Entsprechend bin ich wirklich gespannt, in welche Richtung der Weg Frankreichs geht, erst recht nachdem Le Pens Front National immer stärker wird und in Grossstädten zum Beispiel Bandenkriege in den Banlieus zum Alltag gehören. Die Schere öffnet sich immer weiter. Am eigenen Leib zu erleben in einem kleinen, süssen, harmlosen Badeort am Mittelmeer. 

Und ja, ich komme wieder! 
















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18. Januar 2015

Fifty Shades of Grey für Zuhause

Spätestens seit Erscheinung der erotischen Roman-Triologie «Fifty Shades of Grey» befindet sich die ganze Welt im Bondage-Fieber. Das Tabu rund um die Themen Lust, Begierde und sexuelle Fantasien wurde endgültig gebrochen. Auch herrscht bereits jetzt grosse Aufregung um die Verfilmung von «Fifty Shades of Grey», die am 12. Februar in die Kinos kommt. Darum hier ein Tipp, wie man den Film oder das Buch quasi selber "nachspielen" kann...


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7. Januar 2015

Mörder bleiben Mörder und Kriminelle sind Kriminelle...

 ... ihre Ideologie ist dabei unwesentlich!


Sterben für freie Meinungsäusserung? Unsere Welt steht nicht am Abgrund, sie ist längst einen Schritt weiter. Und die Feder bleibt doch mächtiger als das Schwert, sonst hätten die nicht so eine Angst davor. Es lebe die Meinungs- und Pressefreiheit! Mein tiefstes Mitgefühl für die verstorbenen Kollegen und deren Angehörigen!




5. Januar 2015

Das Dschungelcamp 2015 steht in den Startlöchern!

Alle Jahre wieder, kommt das Dschungelcamp. Und ich möchte die Tradition gerne weiterführen, dass ich im Vorfeld der TV-Sendung von RTL eine kleine Vorschau wage, auf die Tage die uns bevorstehen. So habe ich auch in diesem Jahr die eine oder andere Vorberichterstattung gelesen und versuche nun meine Eindrücke der Kandidatinnen und Kandidaten in Worte zu fassen. Unter uns gesagt, das hat in diesem Jahr einen durchaus erklärbaren Hintergrund, denn ich werde im Vorfeld der aktuellen Staffel mit der amtierenden Dschungelkönigin, Melanie Müller, ein Interview führen und das will ja irgendwie vorbereitet sein. 

Nun gut, ebenfalls wie jedes Jahr musste ich den einen oder anderen Promi erst einmal googeln und überhaupt zu erfahren, warum diese Person unter dem Label "Promi" läuft. Ich beginne darum mal bei denen, die ich "kenne". Da wäre der Walter Freiwald (60). Der ehemalige Co-Moderator von Harry Wijnford in "Der Preis ist heiss" arbeitete nach seiner TV-Karriere als Radiomoderator und Redakteur. Freiwald verspricht in Interviews als weiser Entertainer in den australischen Busch zu ziehen, der sich diplomatisch aus den Zickereien heraushalten will. Eine ähnliche Rolle könnte auch Maren Gilzer (54) einnehmen, bekannt aus dem "Glücksrad" bei SAT1 und aus der Sachsenklinik. Sie hat das Potenzial zur sympathischen Camp-Mutti zu avancieren. Mit zu den älteren Semestern im Camp zählt auch Rolfe Scheider, der war als Juror bei Heidi Klums "GNTM" zu sehen. Rolfe hat darum sicher Erfahrungen im Zähmen von Kratzbürsten, seine stehen seine Chancen aber schlecht, bis zum Ende durchzuhalten, in letzter Zeit wirkte er vor Kameras eher müde und abgekämpft. 

Weiter mit Rebecca Siemoneit-Barum sie ist dem jüngeren Publikum kaum bekannt – und für mich ein rotes Tuch. Als Darstellerin in der "Lindenstrasse", die ich vor Jaaaahren mal regelmässig geschaut habe, war sie für mich ein Grund wegzuschlagen. Ich fand sie immer ungepflegt und nicht echt. Weiter in Australien, wo für nächste Woche starke Gewitter angesagt sind, ist Patricia Blanco (43). Sie ist die Tochter von Roberto Blanco und das wars auch schon. Noch langweiliger könnte Benjamin Boyce (46) werden, der Boygroup-Schönling wird versuchen, auch mit fast 50 so sexy wie mit 20 auszuschauen, aber mit dieser Schiene ist er dieses Jahr nicht alleine. Paul Janke (33) und Aurelio Savina setzen auch auf Schönheit und sind, vor allem der Bachelor Paul, dabei erst noch einem breiteren Publikum bekannt als der "Caught in the Act"-Boy. Unter den Titel "Schönling" lässt sich bestimmt  auch Jörn Schlönvoigt (28) setzten, erst ist eine Mischung aus Serien-Softie und stiller Schweiger. Der langjährige GZSZ-Star ist zwar bekannt dafür, mit Kolleginnen anzubandeln, aber auch der Stempel "Fremdschämen" ist ihm nicht fremd. Doch eben darin besteht seine Chance zu
punkten. Aurelio Savina (36) kenne ich nicht, er hat aber, laut Medien, das grösste Shitstorm-Potenzial.  Angeblich spricht er zumeist von sich in der dritten Person, von "dem Mann Aurelio" oder dem "Wolf Aurelio". Der mit gänzlich unbekannte Mann ist scheinbar kein Fan von Getieren und Schleim und könnte genau deshalb das Schicksal der häufig dschungelgeprüften Georgina oder Larissa teilen. Natürlich fehlen auch in diesem Jahr die Frauen nicht, welche gerne Haut zeigen und uns mit ihrem Gezicke auf die Nerven gehen werden. Dazu gehören Sara Kulka, Angelina Heger (22) und Tanja Tischewitsch (24). Die Berlinerin und Ex-Bachelorkandidatin Angelina  Heger ist laut diversen Medienberichten gerade verliebt und darum eher zahm. In den sozialen Netzwerken fiel sie in letzter Zeit kaum negativ auf und könnte schnell einmal Heimweh haben. Sara könnte sich mit ihrem Sex-Geplauder in den Vordergrund drängen, und die Tanja setzt auf die ahnungslose Masche. 

Fazit es gab noch keinen IBES-Jahrgang, in welchem ich im Vorfeld weniger Leute gekannt habe als 2015. Die drei letztgenannten Frauen musste ich allesamt erst bei Google suchen, was zum Vorschein kam hatte oft mit guten Fotos zu tun, aber wenig mit Inhalt und Leistung. Die etwas älteren Semester sind mir zwar teils wieder bekannt, jedoch zweifle ich daran, dass sich Freiwald, Gilzer und Co. durchsetzen können. Ganz bestimmt hat die Strategie von Larissa letztes Jahr auf die diesjährigen Kandidatinnen abgefärbt und wir dürfen uns auf das eine oder andere Schauspiel freuen. Jedoch hat auch eine Melanie Müller aus Oschatz beim Publikum punkten können, so dass auch die ehrliche Art Chancen auf den Sieg mit sich bringen könnte. Ich persönlich erwarte allerdings eine eher langweilige Staffel, das mag daran liegen, dass ich viele Kandidatinnen und Kandidaten nicht kenne - oder im Falle der dicklichen Frau mit den roten Haaren schlicht und einfach nicht mag.  Doch trotz all dieser Theorien und Prognosen bleibt es wie jedes Jahr abzuwarten, wie sich die Gruppe als solche schlagen wird. Schon oft gab es grosse Überraschungen - und genau dafür lieben wir ja das Dschungelcamp. Und trotzdem wage ich, auch wie jedes Jahr einen Tipp und sage, dass Tanja Tischewitsch oder Paul Janke den Titel unter sich ausmachen werden. 

In diesem Sinne schon heute ein herzliches: "Ich bin ein Star, holt mich hier raaaaaaaauuuuuusss...."