Es ist noch nicht lange her, dass ich die Möglichkeit hatte, einen süssen Ort Mitten im sächsischen Erzgebirge kennen zu lernen. So ziemlich genau vor einem Monat war ich zum ersten Mal in meinem Leben in dieser Gegend, nahe der tschechischen Grenze: Seiffen. Und, es war wie im Märchen.
Am Kamm des mittleren Erzgebirges, malerisch eingebettet im Talkessel zwischen dem Ahornberg, dem Schwartenberg und dem Reicheltberg, liegt Seiffen, das zum schwärmerischen Verweilen einladende Spielzeugdörfchen. Einer Perlenkette gleich finden die Besucher in diesem schmucken Dörfchen vergangenes und gegenwärtiges rund um das Thema Weihnachten in trauter Zusammengehörigkeit aneinandergereiht. Tatsächlich erinnert der Ort an eine leicht aus ihren Fugen geratene museale Einrichtung, welche die Tradition- und Heimatverbundenheit ihrer Einwohner auf Schritt und Tritt liebevoll zum Ausdruck bringt. Ein kleines bisschen Disneyland, aber nie kitschig.
Neben den Läden gibt es noch das Erzgebirgisches Spielzeugmuseum Seiffen. Das 1953 eröffnete Museum zeigt die Entwicklung des erzgebirgischen Holzspielzeuges von seinen bergmännischen Wurzeln bis hin zur weltbekannten Handelsware. Seit 1973 ist dem Museum ein Freilichtmuseum angegliedert, dessen Gebäudekomplex anhand verschiedener Häuser und Werkstätten das erzgebirgische Alltagsleben der letzten Jahrhunderte dokumentiert. Das Erzgebirgische Spielzeugmuseum Seiffen zählt pro Jahr etwa 50.000 Besucher. Hinzu kommt das Privatmuseum Spielzeugland Max Hetze Seiffen im ältesten Geschäft Seiffens. Es wurde zum 125. Geburtstag dieses Spielwarenverlages im Jahre 1991 eröffnet, das hunderte von Exponaten aus Seiffener Produktion der letzten 100 Jahre zeigt, die sich in den alten Beständen des Verlages erhalten haben. Und wer noch immer nicht genug hat, dem sei der Weihnachtsmarkt empfohlen. Seit 1990 findet jährlich der grosse Seiffener Weihnachtsmarkt statt. Zu den Höhepunkten zählt die Eröffnung am 1. Adventssamstag mit dem Festumzug, an dem unter anderen die Kindertrachtengruppe Lebendiges Spielzeug und die Bergknappschaft Seiffen teilnehmen. Ein weiterer Höhepunkt ist die grosse Bergparade am dritten Adventssamstag, wo ebenfalls die Kindertrachtengruppe und viele Bergknappschaften mitwirken.
Und ja, an Glühweinständen und feinen, regionalen Leckereien fehlt es natürlich auch nicht. Darum, wer in der Adventszeit noch ein Wochenende Zeit hat, sollte sich das heimelige Spektakel im Osten Deutschland nicht entgehen lassen. Es lohnt sich!
Mehr Infos: www.seiffen.de
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