3. Dezember 2015

Ach mein lieber FC Aarau


Es ist ein paar Jahre her, knappe 10 glaub, als ich an dieser Stelle von der Dauerbaustelle FCA geschrieben habe und einen Vergleich mit dem Komödiantenstadel gewagt habe. Dazu erschien das folgende Bild, welches zu dieser Zeit durch das Internet gegeistert ist. 


Lange ist es her. Von den abgebildeten Herren aus dem damaligen Vorstand ist niemand mehr dabei, viele Trainer und Spieler sind seither gekommen und auch wieder gegangen und wir spielen immer noch im Brügglifeld... und einmal mehr gegen den Abstieg. So gesehen kann man getrost behaupten, dass sich beim FCA gewisse Sachen wiederholen bzw. konstant bleiben. Es scheint, als hätten wir auch in diesem Jahr eine Mannschaft auf dem Platz, bei welcher es nicht alle Spieler verdient haben den Adler auf der Brust zu tragen. Nach dem kapitalen Spiel gegen Wohlen vom Sonntag sorgt diese Tatsache für die eine oder andere Sorgenfalte auf meiner Stirn. Die Stürmer haben einmal mehr nicht getroffen und der FC Aarau hat seine Position auf dem Abstiegsplatz weiter gefestigt. Auch Trainer Schällibaum wusste bisher nicht zu überzeugen und hat, nüchtern gerechnet, weniger Punkte geholt als sein Vorgänger Bordoli, welchen man in die Wüste bzw. zurück ins Tessin geschickt hat.


Kurz, irgendwie ist der Wurm drin. Es liegt aber sicher nicht an mir, zu analysieren, woran das liegt oder wer daran schuld ist. Es geistern eh schon genug Namen durch die Fankurven und vor allem durch das Netz, wer denn dieses Mal der Sündenbock sei. Entsprechend gab es ja auch schon erste Bauernopfer, während andere Akteure weiterhin fest im Sattel sitzen. Aber eben, es ist müssig jemandem den schwarzen Peter zuzuschieben, zu lange schon krankt der FC Aarau irgendwie immer an den gleichen Symptomen. In meinen Augen spielt primär das neue Stadion eine Rolle, dass das ganze Gebilde immer wieder ins wanken kommt. Dem Vorstand sind durch die andauernden Verzögerungen die Hände gebunden wenn es um die Finanzen geht, entsprechend landen dann Spieler im Brügglifeld, deren Qualität nicht einmal für die Challenge League reicht. Tja und das Ergebnis solcher Transfers sieht man dann Woche für Woche auf dem Platz. Und man kann es nicht anders sagen: Es esch keis Luege meh! Nein, Spass macht es wirklich schon lange keinen mehr. Da kommt man optimistisch und gut gelaunt ins Stadion, gönnt sich im Jufer ein Bierchen und freut sich auf drei Punkte. Denkste, nach 90 Minuten gehst du schlecht gelaunt und frustriert nach Hause. Vielen Zuschauern reicht es schon lange und sie verzichten freiwillig auf den Besuch im Aarauer Kulttempel. Schade eigentlich, denn die Basis der treuen Fans ist da und ich behaupte, sogar noch mehr Potential. Aber eben, an gewissen Positionen sitzen vielleicht wirklich die falschen Personen um dieses Potential heraus zu kitzeln - und nein, ich meine ganz sicher nicht den Präsi. Vor ihm und seinem Durchhaltewillen ziehe ich sogar noch den Hut.


Nun gut, am Samstag ist es wieder soweit und wir spielen zu Hause gegen LeMont, also einen Gegner, den man eigentlich schlagen müsste oder anders gesagt, den man ja auch schon geschlagen hat. Aber ich habe meine Erwartungen bereits nach unten geschraubt, in der festen Annahme, dass die Verunsicherung bei den meisten Spielern inzwischen so gross ist, dass auch die Aufgabe zum Stolperstein werden kann. Führt man, wird man unsicher. Liegt man hinten, wird man unsicher. Kurz, der Druck ist immens und die Rote Laterne zur Winterpause schon jetzt sicher. Bleibt also eigentlich nur noch der Cup, um der Vorrunde wenigstens einen klitzekleinen, halbgoldenen Anstrich zu verleihen. Aber eben, der FC Luzern ist, im Vergleich zu LeMont, Biel, Winti und Co. eine (Über-)Macht. Bloss, wir wären keine FC Aarau-Fans, wenn wir nicht den Spruch "Die Hoffnung stirbt zuletzt" schon mit der Muttermilch eingesogen hätten.

In diesem Sinne, Hopp Aarau! 




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