28. November 2015

Nächtliches Shopping am Black Friday

Bereits zum 10. Mal fand am Freitag in Aarau das "Night Shopping" statt. Und ich muss zugeben, der Anlass hat sich über die Jahre hin von einem gewöhnlichen Abendverkauf zu einem veritablen Weihnachtsmarkt entwickelt. Gut, mag sein dass in diesem Jahr noch der zum 1. Mal durchgeführte "Black Friday" dafür gesorgt hat, dass besonders viele Besucher den Weg in die Stadt unter die Füsse genommen haben. Black Friday? Ja, ein neuer und durchaus rentabler Trend aus den USA. Black Friday (engl. für Schwarzer Freitag) wird in eben den USA der Freitag nach Thanksgiving genannt und da Thanksgiving immer auf den 4. Donnerstag im November fällt, gilt der darauffolgende Black Friday als Start in ein traditionelles Familienwochenende und als Beginn der Weihnachts-einkaufsaison. Der wenig weihnachtliche Name soll laut Wiki daher kommen, dass die Menschenmassen auf den Strassen aus der Entfernung wie eine einzige schwarze Masse erscheinen. Dies könnte auch eine Anspielung auf das Chaos nach dem Börsencrash von 1929 sein, als viele Menschen noch ihre Ersparnisse in letzter Minute von den Banken zu retten versuchten und daher ebenso chaotisch und massenweise umherliefen.


In Aarau war es gestern alles andere als chaotisch, obwohl es in zahlreichen Läden wirklich viele Kunden hatte. Im Manor zum Beispiel war von den Verkäuferinnen zu hören, dass es einer der besten Tage in der Geschichte des ehemaligen Vilan gewesen sei. Und auch gegen 22 Uhr standen sich die Menschen, vorallem in Kleiderläden, noch auf den Füssen rum und auch im Citymärt, wo innovative Aarauer Gewerbetreibende zum Cüpli luden, herrschte am ganzen Abend reger Betrieb. Überhaupt liessen sich in diesem Jahr besonders viele Gewerbler etwas einfallen: da gab es DJs im Schaufenster, ein grosses Pizzazelt am Graben, Waffeln wie bei Oma in der Markthalle, Chöre,?offene Feuer, Glühwein, Volksmusik, Eierlikör, Pulled Pork, eine Stadtführung, Maienzugbratwürste, eine selber gebastelte Seilbahn oder die beliebten heissen Maroni. Wie gesagt, das alles offiziell bis 22 Uhr, aber in den Beizen ging es auch danach noch gemütlich zu und her. 


Ein, zwei Kritikpunkte gibt es aber doch. Auch wenn es zu bemerken gilt, dass dies Jammern auf hohem Niveau ist! Trotzdem, es war schade, dass nicht alle Geschäfte bei diesem schönen Anlass mitgemacht haben. So kam es dann schon auch mal vor, dass man überrascht von einer verschlossenen Türe stand. In eine ähnliche Richtung geht der Kritikpunkt, dass gewisse Läden zwar offen hatten, sich aber leider nicht die "Mühe" machten, der Kundschaft etwas Spezielles zu bieten oder wenigstens zu dekorieren. Wie einfach das gewesen wäre, haben viele Kleine bewiesen, wo man ausnahmslos freundlich empfangen wurde. Gestört hat zudem - wie immer - der Bus und noch der letzte Punkt: Schade steht auf dem Kirchplatz zwar eine schöne, grosse Tanne, aber sonst nix. Der Platz war wie ausgestorben, so wie fast die ganze Kirchgasse. Dabei würde sich der Platz doch ideal eignen für zum Beispiel einen kleinen Weihnachtsmarkt, so ein bisschen wie der "Chachelimärt" an der MAG. 


Aber nochmal, diese vier Kritikpunkte sind quasi hinfällig, wenn man miterlebt hat, wie viel Publikum das Night Shopping in diesem Jahr nach Aarau gelockt hat. Darum, Chapeau an die Macher und ein Prosit auf die Ausgabe 2016. Weiter so! 




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