Gestern vor einem Jahr war ich im Zürcher Hallenstadion, beim Konzert von Udo Jürgens. Ein paar Tage später, ich war gerade in Deutschland im Weihnachtsurlaub, erreichte mich die Meldung, dass Udo Jürgens gestorben sei. Die Meldung hatte mich damals in eine kurzzeitige Schockstarre versetzt. "Udo, der Udo Jürgens, der vor 2 Wochen noch vor Energie nur so gestrotzt hat?"
Eben, genau 14 Tage zuvor stand der rüstige Wahlzürcher noch auf der Bühne und begeisterte das anwesende Publikum mit einer über zweistündigen Show, erzählte von früher und sinnierte über die Zukunft. Nicht die lauten Gassenhauer waren es damals, welche mich zu überzeugen vermochte an diesem Konzertabend, nein, es waren die leisen Töne und die eher traurigen Lieder. Schon während des Konzerts wechselten sich darum Gänsehaut, Tränen und gute Laune ab. Kurz, ein Entertainer, der wusste, wie es geht und trotzdem irgendwie Mensch geblieben ist. Da das Konzert am 6. Dezember war, durften natürlich auch Weihnachtslieder nicht fehlen und Udo wünschte seinem Publikum bei der Verabschiedung frohe Festtage und einen guten Rutsch. Mit dem Hinweis, dass man sich im Frühling beim nächsten Konzert in Zürich wieder sehen würde.
Leider kam es nicht so weit und irgendwie bin ich bis heute noch nicht wirklich fähig, mir eben diese nachdenklichen Lieder von ihm anzuhören. Es ist nicht so, dass ich ein grosser Jürgens-Fan gewesen wäre, aber seine Persönlichkeit, die Musik, die Stimmung, die Professionalität, seine herzliche Art... all das haben diesen Konzertabend in Zürich unvergesslich gemacht und unterm Strich dann halt eben auch aufgezeigt, wie vergänglich alles ist. Der Mann, der in seinem weissen Bademantel Zugabe um Zugabe gab, sich von seinen Fans feiern liess und uns von seinen Plänen für 2015 erzählt hatte, war auf einmal nicht mehr da... In diesem Sinne, lasst uns all die Tage geniessen!
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