Mann war ich genervt als ich gestern Abend nach dem Zischtigsclub auf SF1 zu Bett gegangen bin. Da schau ich als bekennender Gegner des Minarett- und Burka-Verbots also die TV-Diskussion zum Thema "Braucht die Schweiz ein Burka-Verbot?" und sitz vor der Glotze mit offenem Mund. Die komplett schwarz verhüllte Frau neben Moderatorin Meier gibt ab der ersten Sendeminute gleich Vollgas, provokativ und aggressiv. Ich hatte keinen Plan wer das ist, sie war ja vermummt. Auf einmal wird der Name eingeblendet: Nora Illi. Aha? Ich hab zugegeben einen etwas anderen Namen erwartet, Fehlanzeige. Mit der Zeit stellt sich heraus, dass Frau Illi auch nicht mit einem Muslime verheiratet ist, sondern mit dem Herrn Illi - einem Schweizer Konvertit. Sie selber ist zum Islam konvertiert, nachdem sie auf einer Dubai-Reise einen Muezzin gehört hat. Oha! Wie hätte sie wohl geendet, wenn sie diese Reise damals nicht nach Dubai sondern ins Disneyland geführt hätte?
Also, wenn Nora Illi sich komplett verhüllen will, dann soll sie das tun - kein Problem. Dass sie unter ihrer (Ver-)Kleidung im Club aber eine aggressive und provokative Art an den Tag legt, das grenzt an einen kleinen TV-Skandal. Sich in der Öffentlichkeit zu vermummen ist in der Schweiz ja - mit Ausnahme der leidigen Fasnacht - nicht unbedingt gern gesehen, im Schweizer Fernsehen hat man diesbezüglich gestern eine Ausnahme erlaubt und Nora Illi hat dies gnadenlos ausgenutzt. Ich wette, hätte sie ihr Gesicht zeigen müssen, dann wären ihre Aussagen nur halb so radikal über ihre Lippen gekommen. Frau Illi hat ihren Schleier benutzt und damit andere in der Schweiz wohnhafte Muslime (eventuell gar andere Ausländer) in ein schlechtes Licht gerückt. An so manchem Stammtisch wird es heute wieder heissen "Hesch gseh geschter, alles Extremischte-Pack..!"
Dabei sassen in der TV-Runde noch drei weitere Frauen, zwei von ihnen mit arabischer Abstammung und islamischem Glauben - mit Amira Hafner gar eine Islamwissenschaftlerin und mit Rosmarie Zapfl eine gediente Kämpferin für die Rechte der Frau. Aber nein, die 26jährige Frau Illi widersprach auch ihnen. Zitierte den Koran und spielte sich auf, als hätte sie dieses beeindruckende Werk quasi selber geschrieben. Da konnten die anderen Frauen sagen was sie wollten, Illi liess sie eh in keinem Moment aussprechen, prangerte die Zustände in der Schweiz an und betonte ihre Opferrolle als verschleierte Frau. Aber eben, im Gegensatz zu vielen Frauen zB im Jemen trägt sie ihre Klamotten ja freiwillig, um Allah ihre Verbundenheit zu zeigen. Aha, nur dumm dass der Koran diese Annäherung per Vermummung gar nicht vorsieht. Entsprechend genervt waren dann auch die zwei muslimischen Frauen, welche übrigens in Jeans und Bluse in der Runde sassen. Die Konvertitin schüre mit ihrem Auftreten Wut und Angst in der Schweiz und fordere Sonderbehandlungen, welche mit Integration nichts zu tun hätten. Kurz, die Sendung brachte leider nichts Neues an den Tag, weil die radikale Frau mit Schweizer Wurzeln jede Diskussion verunmöglichte. Leider war zudem auch Moderatorin Christine Meier nicht fähig Frau Illi den Mund zu verbieten, da sich diese immer gleich auf ihre Meinungsfreiheit berief.
Und darum tu ich das jetzt, virtuell: Tais-toi Nora Illi! Genau wegen solchen fundamentalistisch denkenden Extremisten wird der Graben zwischen den Religionen immer tiefer. Dass sich dabei nicht eine Frau aus Saudi-Arabien oder sonst wo so überheblich und negativ aus dem Fenster gelehnt hat, sondern eine konvertierte Schweizerin, ist bezeichnend. Vermutlich hat die Vermummte vor ihrem religiösen Wandel vor sieben Jahren noch EVP oder Rechtsaussen gewählt...
Der Gedanke, dass ein Burka-Verbot eventuell "sinnvoll" wäre nur um die ausländische Bevölkerung vor solch radikalen Individuen zu schützen ging mir noch in der Nacht durch den Kopf. Heute Morgen dann in den News, dass Frankreich - in vieler Hinsicht ein Vorbild in Sachen Integration - dem Verbot der Ganzkörper-Verschleierung einen Schritt näher gekommen ist. Auch da sind Aussagen von Extremisten (egal welchen Glaubens) nicht unschuldig daran, welche nicht aufgeben, die französische Gesellschaft aufzuhetzen und in Angst zu versetzen. Dumme Menschen fallen auf solche Versuche schnell herein, leider. So gesehen hätte Frau Illi ihre Reise vielleicht damals doch besser ins Disneyland gemacht - wobei sie es dann wohl nicht bis zum Blick-Darling gebracht hätte. Wer nämlich den Namen der Polygrafin googelt, landet fast ausschliesslich auf Beiträgen des Ringier Boulevardblatts... auch bezeichnend irgendwie!
إن شاء الله
14 Kommentare:
ganz ehrlich, langsam weiss ich selbst nicht mehr was ich von dieser ganzen verschleierungsdebatte halten soll, aber wie du sagst, genau diese extremisten schüren die angst der bevölkerung. und dass es sich dabei nicht um ausländer haltet sondern um konvertierte schweiz vergessen leider gerade die rechten schnell mal gerne...
hauptsache die ausländer sind an allem schuld...
Ich finde, eine Burka- oder Niqabträgerin provoziert einfach auf irgendeine Art. Sei es auf der Strasse, im Zug oder sonst irgendwo. Der Blick richtet sich auf sie.
Zudem war die Frau Illi ein gutes Beispiel. Ich denke, die wenigen Burkaträgerinnen in der Schweiz sind wahrscheinlich selbst nicht so exttremisstisch veranlagt.Eher ihr Mann (Zwangsheirat), der sie dazu zwingt.
Ich finde die ganze Burkaverbots-Diskussion tut der Schweiz gut und soll geführt werden. Hätte mit einem Verbot keine Mühe.
Es gibt Länder, da müssen wir - zumindest die Frau - ihre Kleiderordnung auch anpassen, auch als Touristin.
..... habe selbst nur teile der diskussion/sendung mitverfolgt, bin aber für mich selbst zum schluss gekommen, dass dieser "islamische zentral-rat", welchem ja diese nora illi als "frauenbeauftragte" anghört, wie auch der in der diskussion öfters erwähnte nicolas blancho, dass ebendieser "islamische zentral-rat" nur eine gruppe jugend-protestler sind, mit verlaub.....
..... einfach gegen alles und jeden sein, der die eigene überzeugung ned teilt, das kennen wir doch schon von den jugendunruhen aus den siebzigern und achtzigern.....
..... meiner meinung nach suchen diese leute schlicht und einfach die provokation und den streit und haben mit dem "islamischen zentral-rat" ein mittel gefunden um diese provokation (und mit verlaub, volksverhetzung) welches durch die meinungsfreiheit geschützt wird.....
..... wie auch mehrfach in der diskussion erwähnt wurde, die meisten muslime versuchen sich zu integrieren, wissen, dass sie ihren glauben leben dürfen, aber hier das umfeld christlich und humanistisch geprägt ist und versuchen sich entsprechend anzupassen.....
..... ich kenne einige fälle, bei welchen mit nicht ganz so weltoffenen muslimen kompromisse gefunden werden konnten, zum beispiel die einhaltung der gebetszeiten oder entsprechende mahlzeiten in kantinen, doch solche "volksverhetzer" machen solche kompromisse schlicht und einfach zunichte.....
..... und noch was, das ned ganz so ernst is'.....:
..... die burka is' auch eine unfallgefahr.....
..... *grin*.....
Super und danke, dass sich Frauen wie Amira Hafner und Saida Keller exponieren und ihre vernünftigen, nachvollziehbaren, überzeugenden und erfreulichen und selbstbewussten Standpunkte klar zum Ausdruck geben. Solche muslimischen Frauen brauchen wir und mögen wir und akzeptieren wir, so wie sie uns auch. Sie passen zu uns und gehören hier auch hin. Wahrscheinlich gefällt es ihnen auch bei uns. Gut so. Alle anderen muslimischen Leute, die sich hier wenig akzeptiert und unwohl fühlen, sollten wieder in ein islamisches Land zurückgehen. Freiwillig. Wäre doch das Beste.
Mir tun die Kinder der Frau Illi leid die "freiwillig" entscheiden dürfen ob sie die Burka tragen oder nicht.
ich bin selber moslem, geboren in marokko und lebe in der schweiz. sie schreiben es richtig, wegen solchen extremisten ist der dialog zwischen den religionen schwierig und wird von hass regiert. sie haben den text mit anstand und respekt geschrieben, glauben sie mir in der islamischen gesellschaft wird viel über diese frau diskutiert, da fallen aber andere worte. الحمد لله
Der Islam ist eine totalitäre, auf Unterwerfung basierende Ideologie. Das Ziel des politischen Islams ist die Eroberung der Welt (die aus Sicht der Muslime ja sowieso islamisch ist, die ungläubigen Gebiete müssen quasi zurückerobert werden). Die Islamisierung Europas schreitet jeden Tag voran und die Probleme daraus werden Tag grösser. Eine gelungene Integration der Muslime gibt es nirgends in Europa, überall gibt es immer grössere Probleme (Entstehung von Parallelgesellschaften, Kriminalität, Aushöhlung des Sozialstaates, immer mehr Forderungen und immer mehr Einknicken unserer Kultur vor der Wüstensekte). Gerade auch in Frankreich. Unsere Medien sind aber bemüht, die Probleme herunterzuspielen. Lieber hetzen sie gegen jene Leute, welche die Gefahr dieser Unterwanderung deutlich sehen und nennen sie islamophob. Deshalb werden uns jetzt auch diese Konvertiten vorgeführt. Damit sollen wir getäuscht werden und das Problem auf diese wahnsinnigen Konvertiten begrenzt werden. Tatsache ist aber, dass es nur EINEN Koran gibt, und nur EINE SHARIA. Und die sieht mit unserer Kultur und unseren Gesetzen nicht vereinbar. Wenn die Anzahl der Muslime in Europa weiterhin steigt, werden wir bald um unsere Freiheit kämpfen müssen. In Paris und vielen anderen grossen Städen in Europa gibt es übrigens jetzt schon Stadtteile, wo nur noch die orientalischen Sitten gelten und die autochthone Bevölkerung nichts mehr zu melden hat. Diese Multikultikuscherei bringt uns in die Hölle, hört doch auf damit, euch Sand in die Augen zu streuen und erwacht endlich. Täglicher Lesetipp; www.pi-news.net
jaja, anonym hier posten. Was sagt denn Wikipedia zu pi-news:
"Seine Inhalte sind wiederkehrend kritisiert worden. So wurde das Blog in Medien als islamfeindlich, islamophob und rassistisch bezeichnet. Seine islamfeindliche Berichterstattung offenbare Gemeinsamkeiten mit antisemitischen Argumentationsmustern. Zudem wurde das Blog als polemisch und wahrheitsverzerrend dargestellt."
"Der ehemalige Vorsitzende des Innenausschusses des Bundestages, Sebastian Edathy, äußerte gegenüber Spiegel Online, dass er im Blog „antidemokratische Stimmungen“ vertreten sehe."
Naja, im Prinzip darf sich ja jeder in der Öffentlichkeit lächerlich machen wie er will (dazu zähle ich nicht nur Burkaträgerinnen, sondern z.B. auch Nonnen). Aber er soll sich dann nicht darüber beschweren, wenn sich jemand über ihn lustig macht.
Jeder wie er kann. Wenn Frau Nora Illi nur mit Burka verschleiert leben kann, dann halt mit Burka. Wenn Muslime nur in einer Moschee mit Minarett beten können, dann halt mit Minarett.
Die Schweiz sollte soviel Toleranz aufbringen, dass solche Dinge Platz haben. Tut ja niemandem weh, weder Minarette noch Burkas.
Extremistisch ist nur (Waffen-) Gewalt, alles andere ist mit unserer Demokratie vereinbar.
Alle Frauen, die gerne Aufmerksamkeit erregen und sich wichtig, besonders und besser als alle Unverschleierten vorkommen wollen und die gerne Auftritte im Fernsehen möchten, wissen jetzt, was sie zu tun haben. Das könnt ihr "Normalos" weder mit den geschmähten Hotpants noch mit verpönter Schminke oder schamlosem tiefem Ausschnitt erreichen.
Aber beeilt euch, bevor es in der Schweiz zuviele Verschleierte gibt und sich keiner mehr nach euch umdreht! Rosmarie
Ich schlage vor, dass in der Schweiz ab sofort viele, viele Frauen (evtl. auch Männer!), unabhängig von ihrer Religion oder Nationalität, den oder die Niqab tragen. (Im Internet-Handel für 23-30 Euro erhältlich.) Wer macht mit?Frau Illi, was tun Sie, wenn Sie keine Aufmerksamkeit mehr erregen können? Wie werden Sie es ertragen? Rosmarie
Es sind immer die besten Unterdrücker, welche sich selbst als erstes unterdrücken.
Es ist wesentlich einfacher eine Masse kontrollieren zu können, wenn die sich eigenständig gegenseitig kontrolliert.
Frau Illi ist in meinen Augen eine sehr sehr dumme Frau. Netter kann ich es nicht ausdrücken.
Sie spuckt auf alle Frauen im Islam, sie spuckt generell auf alle Frauen.
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