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16. Oktober 2010

Der Song zum Wochenende Spezial: Lockstoff

Lockstoff sind zurück... und direkt in der Disco gelandet. Die Aarauer Band um  Frontmann Thomas Garcia meldet sich mit einem neuen Album und taufen dieses heute Abend auch gleich im KiFF! Darum heute ein Song zum Wochenende Spezial, mit dem offiziellen Videoclip der Band zur aktuellen Single "Zrogg id Disco" und Ausschnitten aus einem Interview mit Martin und Al. Zuerst aber zur Musik, ich habe mir das Album mehrfach angehört und komme zum folgenden Ergebnis: Auf der neuen Scheibe "Disco" zeigt sich die Band erwachsener und gereifter als noch beim letzten Album. Das mag an den unzähligen Auftritten in Schweizer Clubs und auf diversen Openairs liegen. Jedenfalls wirkt Lockstoff sehr eingespielt. Oder wie in den Medien zu lesen war: experimentierfreudiger, durchbricht Gewohntes, überrascht mit Synthesizer-Klängen, die an die New-Wave-Zeit erinnern - und bleibt doch typisch Lockstoff. Das kann ich durchaus unterschreiben. Das neue Album gefällt mir und überzeugt durch hohe Songqualität, an welcher sich so mancher Schweizer Act orientieren könnte! Zudem gefällt mir auch auf diesem Album, dass Garcia so singt (Dialekt), wie man "bei uns" halt spricht! 

 
Und nun noch ein paar Ausschnitte aus einem Interview welches Martin und Al der Webseite hitparade.ch gegeben haben. In diesem Sinne, viel Spass mit "Disco" und wer heute Abend noch ins KiFF will, der sollte sich beeilen.

Wir haben nachgezählt, ihr seid auch schon mehr in der Band gewesen. Was ist denn passiert, wo sind die alle hin und warum?
Martin: Manuel ist ausgestiegen, er hat sich einen anderen Job gesucht.
Al: Walli hat sich auf seine andere Band, die er gleichzeitig hatte, konzentriert. Bei der letzten Tour hat er gemerkt, dass er nicht beides machen kann. Schweren Herzens hat er sich dann für die andere Band entschieden.

Habt ihr während den letzten drei Jahren auch schon ans Aufhören gedacht?
Al: Ich glaube, ob man aufhört oder nicht hat damit zu tun, ob man Lust hat etwas zu machen oder nicht, und wir hatten Lust ein neues Album zu machen. Man muss sich vor jedem Album fragen, ob man das nochmals machen möchte.
 
Die neue CD heisst Disco. Beim lockeren Durchhören fällt auf, dass sie recht zügig ist und keine Balladen enthält. Der musikalische Grundton ist auch eher positiv. Was waren eure Einflüsse, dass die Songs so rausgekommen sind?
Martin: Ich glaube, stilistisch haben wir uns an die Klischees der 80er Jahre orientiert und uns ziemlich daran bedient.
Al: Die grundsätzliche Idee ist es schon gewesen, dass eine Band davon lebt, indem sie sich immer neu erfindet. Nach dem ersten Album wollten wir etwas Nicht-Elektronisches machen. Dann haben wir etwas mit akustischen Instrumenten gemacht und merkten dann, dass uns Rockmusik mehr Spass macht. Nach dem letzten Album war der Wunsch da, einen Gang zurückzuschalten und den Fokus vermehrt auf die Melodien zu setzen. Gleichzeitig sollte es tanzbar sein, deshalb hat es keine Balladen.
 
Wenn ihr jetzt die fixfertige CD anhört, habt ihr sie euch von Anfang an so vorgestellt?
Martin: Wir haben auf das hingearbeitet. Es ist schon ziemlich das, was wir wollten.
Al: Wenn man anfängt, weiss man noch nicht genau, wie es am Schluss sein sollte, das entwickelt sich immer. Die Idee war aber schon, dass wir 80er-Elemente verwenden wollten. Dass es genauso tönt, habe ich mir nicht vorgestellt, aber mit dem Resultat bin ich sehr zufrieden.

Ihr seid alle so um die 30 Jahre alt, wie haben sich die Texte inhaltlich entwickelt im Verlaufe der Zeit?
Al: Ich denke, es gibt gewisse Themen, die immer aktuell sind, zum Beispiel die Liebe. Neue Themen kommen auch erst, wenn man gewisse Situationen erlebt hat. Ich glaube, man merkt dem Album schon an, dass wir älter geworden sind. Wir wollen Leute ansprechen, die unsere Themen verstehen.

Lockstoff wurde 1993 gegründet. In drei Jahren gibt es euch dann zwanzig Jahre. Gibt es schon Pläne für das Jubiläum?

Al: Ja, die Band gibt es schon lange, ich denke schon, dass es etwas ist was man markieren müsste. Bei der letzten Tour hatten wir ein Abschlusskonzert "Lockstoff und Freunde" gemacht, und so etwas könnte ich mir wieder vorstellen. Mal schauen.

Was sind eure Wünsche für die neue CD?

Al: Ich wünsche mir, dass sich viele Leute die Platte kaufen. Es ist etwas, das man in der Schweiz noch nicht so viel gehört hat, und es wurde eine tolle Platte. Ein weiterer Wunsch ist, dass die Leute an unsere Konzerte kommen und eine gute Zeit haben. Wir machen Musik, weil es uns Spass macht, und wollen hauptsächlich Konzerte spielen und es mit den Leuten gut haben.

23. September 2010

Auf die Plätze, fertig, Bachfischet!

Morgen Abend ist es wieder soweit. Die Aarauer SchülerInnen haben in den letzten Tagen fleissig gebastelt, heute ihre Ruten abgeholt und dürften sich vermutlich schon auf ihren grossen Auftritt freuen. Mit ihren selbstgemachten Lampions durchqueren sie morgen Freitag wieder die Stadt und verzücken das zahlreich anwesende Publikum mit farbigen Lichtern und lauten Sprüchen. Bei uns gibts im Vorfeld wieder einen Apéro auf dem Balkon, welcher in diesem Jahr gleich mit einer Art "Ussuufete" kombiniert wird. Immerhin steht der Zügeltermin unmittelbar bevor... Aber bleiben wir beim Thema "Bachfischet".

Nur noch einmal schlafen und dann steht das Fest nämlich ins Haus. In Aarau kennt man neben dem "Maienzug" als eigentliches Fest nur noch eben diesen "Bachfischet". Dazu kommt noch die MAG, eine Art Herbstmesse, die AMA eine Gewerbeausstellung im Frühling oder der traditionelle Rüeblimärt. Wobei bei Zweiterem nicht wirklich gefeiert wird. Und auch der "Bachfischet" ist eigentlich eine Art Zwitterfest. Weil man sich die Party rund um den Umzug selber organisieren muss. Was jedoch den Vorteil hat, dass im Gegensatz zum Maienzug die Aarauer unter sich feiern. Aber fangen wir vorne an:

Aarau wird ja bekanntlich nicht nur von der Aare, sondern auch vom Stadtbach durchflossen. Früher wurde dieser Bach einmal im Jahr gereinigt, was die Aarauerinnen und Aarauer gemeinsam besorgten. Nach dieser Anstrengung hatten sie Anrecht auf Speis und Trank, bezahlt von den Aarauer Stadtherren.

Heute erledigt das Stadtbauamt und seine Arbeiter diesen Job. Seit gut 150 Jahren jedoch besteht nun der Brauch, dass die Schulkinder "das erste Wasser", das durch das gesäuberte Bett fliesst abholen. Dazu rüsten sie sich mit Haselzweigen aus, diese werden mit bunten, selbergebastelten Laternen geschmückt. So ziehen sie dann dem Flusslauf entlang - sofern das möglich ist, der Bach verläuft meist unter dem Boden - durch die Stadt. Dazu singen oder rufen die Kinder uralte Verse in den Nachthimmel.

Nach dem Umzug findet im Schachen ein Feuerwerk statt, das traditionsgemäss mit dem sogenannten "Mords-Chlapf" sein Ende findet. Und das war's. Das Fest ist also eigentlich ein Kinderfest am Abend. Nur, während ich früher noch mit meinen Schulkameraden durch die Gassen zog, begleiten verängstigte Eltern ihre Kinder heute schon während dem Umzug. Sprich, man sieht in der komplett verdunkelten Stadt mehr dunkle Gestalten (Eltern) als Kinder mit Lichtern. Auch hat die Aarauer Gastronomieszene sich etwas vom "Bachfischet" abgewandt. Wo früher im Anschluss an den Umzug noch kräftig gefeiert wurde, geht man heute schnell nach Hause. Die Kinder müssen ins Bett, es ist ja schon spät.

Trotzdem, an verschiedenen Orten in der Altstadt wird auch morgen Freitagabend wieder kräftig gefeiert, gesungen und getrunken. Ein paar Beizer haben sich ein spezielles Programm bereit gemacht. So wird man mich natürlich auch morgen wieder in der Stadt antreffen, laut brüllend "Fürio de Bach brönnt, d Suhrer händ ne azündt, d Aarauer händ ne glösche, d Chüttiger, d Chüttiger riite uf de Frösche" Und wer jetzt nur Bahnhof verstanden hat, der kommt morgen am besten selber vorbei und schaut sich dieses Spektakel persönlich an!

Zum Schluss muss ich leider noch einmal mit dem Irrtum aufräumen, der Anlass heisst "Bachfischet" und nicht - wie oft gehört - BachfischetE. Der ganze Abend hat entsprechend auch nichts damit zu tun, dass irgendwelche Fischer Fische fischen oder dass Bäche leer gefischt werden und so weiter. Der Umzug startet übrigens um 20 Uhr 15, durchquert dann die ganze Altstadt bevor er im Schachen mit einem Feurwerk endet.

1. September 2010

Rudolf Woodtli macht Feierabend...

... und zwar zum letzten Mal. Per Ende August hatte der wohl berühmteste Polizeimediensprecher der Schweiz, Ruedi Woodtli, seinen letzten Arbeitstag und ging in den verdienten Ruhestand über. Während mehr als 6 Jahren verging nur selten ein Tag, an dem ich als Radiojourni nicht die Nummer der KaPo Aargau (ich kann sie bis heute auswendig) gewählt und dann denn Herr Woodtli verlangt habe. An einer Weihnachtsfeier hat er mir dann sogar einmal das Du angeboten, worauf ich natürlich absolut stolz war. Man hatte es ja in den Sturm- und Drangzeiten als Jugendlicher nicht unbedingt so mit den Polizisten. Mal das Mofa frisiert, zu schnell gefahren, nach einem Fussballspiel den bösen Buben gemimt oder zu lange und zu laut eine Party gefeiert. Jaja, der Freund und Helfer war zu der Zeit mehr Feind und Verhinderer - aber man(n) wird älter und inzwischen sieht man(n) sogar bei einer Verkehrsbusse ein, dass man(n) selber einen Fehler und der Beamte nur seinen Job gemacht hat. Muss wohl daran liegen, dass mir spontan mindestens 4 Leute aus meiner Schulzeit in den Sinn gekommen, die inzwischen bei der Polizei gelandet sind.


Darum an dieser Stelle auch ein paar Worte zur Pensionierung "unseres" Kultmediensprechers, Rudolf Woodtli (rechts aufm Foto), der übrigens zur gleichen Zeit seinen Hut nimmt, wie Sämi Kropf - ein altgedienter Stadtpolizist in Aarau. Klar, es gäbe aus der Radio Argovia Zeit das eine oder andere persönliche Schmankerl zu erzählen... aber eben, das ist persönlich, bleibt darum in meiner Erinnerung und ist da auch gut aufgehoben. Rudolf Woodtli war fast 30 Jahre im Amt. Während dieser Zeit hat er über alle grossen und kleinen Verbrechen im Aargau vor Kameras, Dikta- und Mikrofonen Auskunft gegeben. Nun geht der dienstälteste Mediensprecher also definitiv in Pension, sein Gesicht und seine Stimme war der Aargauer Bevölkerung über die Jahre bestens bekannt und vertraut. Es war im Jahre 1982 als Rudolf Woodtli zum Mediensprecher der Aargauer Kantonspolizei ernannt wurde. Nach nicht einmal vier Monaten musste er - ohne spezifisches Medientraining - vor einer SF-Kamera über ein schweres Zugsunglück in Mägenwil Auskunft geben, das Todesopfer und viele Verletzte forderte. Gegenüber der sda erinnert er sich an diese Zeit:"Auf dem Weg dahin ist der Puls schon gestiegen. Es hat dann auch nicht im ersten Anlauf geklappt, aber am Ende hatten sie, was sie wollten."

Zu der Zeit war es mit den Informationen von Seiten der Polizei sowieso noch etwas anders als heute. Damals erteilten die Ordnungshüter auf den Bezirksposten den ihnen bekannten Regionaljournalisten gerne mal persönlich bereitwillig Auskunft. Mit der Einführung eins zentralen Pressesprechers änderte sich das, gross geschult wurde der Aargauer dafür aber nicht. Ein paar Besuche in Redaktionsstuben oder bei Kollegen im In- und Ausland. Sonst gab es nichts als "learning by doing". Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, berichtet wurde aus der Telli stets möglichst rasch und offen - Woodtlis eiserner Grundsatz! Der Presseverteiler, der früher vielleicht 20 Adressen umfasste ist heute auf fast 130 angewachsen, mit den Journalisten blieb er immer auf professioneller, aber sehr freundlicher Distanz. A propos Journalisten und Medien, da kann ich eine Aussage von Rudolf Woodtli, welche ich gestern gelesen habe, zu hundert Prozent unterstützen.

Boulevard-Journalismus habe sich in den drei Jahrzehnten seiner Arbeit "leider immer mehr verbreitet", meint Woodtli gegenüber der Schweizerischen Depeschenagentur. Vor allem mit den elektronischen- und Bildmedien falle die Recherche immer mehr dem Zeitdruck zum Opfer. "Es nervt einen manchmal schon, wenn man dann die Berichte liest", sagt er. Diese Momente hätten sich in den vergangenen Jahren gehäuft. Und manchmal habe er auch fast schon Mitleid. Gerade junge Fernsehjournalisten seien manchmal "arme Typen". Diese würden einen Auftrag erhalten und sollten möglichst Blut oder gleich den Sarg filmen und dazu auch noch Menschen zum Weinen bringen. Aber die Gesellschaft spiele nun mal mit.

 
Der Mann spricht mir sowas von aus der Seele. Aber eben, dass es auch anders geht bewies das Aargauer Privatradio vor einigen Jahren. Daran mag ich mich sogar noch aktiv erinnern, mein ehemaliger Cheffe freute sich wie ein Schneekönig ob dieser Zusammenarbeit zwischen Polizei und Medien. Es ging damals im Jahre 2003 um eine Fahndung nach einem Bankraub in Zurzach. Auf "Radio Argovia" beschrieb Wootdli live das Fluchtauto, worauf die Polizei die Räuber dank einem aufmerksamen Lastwagenfahrer auch prompt erwischte.

22. August 2010

Aarau wie es singt und rockt

Bereits zum fünften Mal geht am kommenden Weekend vom 27. und 28. August in den prächtigen Aarauer Gassen das Festival "Musig i de Altstadt" über die Bühnen der Kantonshauptstadt. Und auch diese Ausgabe kann sich wieder sehen lassen: der TV Moderator und Liedermacher Ueli Schmetzer, die Lokalmatadoren Lockstoff, Chansons von Henri Glovelier, aus Lenzburg die legendären Master Pflaster, Pop von Anshelle, "Musicstar" Katharina Michel oder die frankophonen Rappel sind nur ein paar Namen welche in diesem Jahr das Publikum in ihrer Bann ziehen werden.

Insgesamt treten an den zwei Tagen im August über 30 Bands verteilt auf zahlreiche Bühnen verteilt über die ganze Aarauer Altstadt auf. Im Rahmen der 550 Jahr Feierlichkeiten der Universität Basel kommt es in diesem Jahr zudem zu einem ganz besonderen Leckerbissen, in der Markthalle tritt am Samstag um viertel nach 8 die Berner Kult-Combo "Stiller Has" rund um ihren Leadsänger Endo Anaconda auf. Aber auch sonst bringen die Basler gute Acts nach Aarau, zu sehen und zu hören am Samstag ab dem späten Nachmittag auf der Bühne auf dem Schlossplatz. Ein Geheimtipp dabei sicherlich "The Moondog Show", welche eie Woche zuvor bei der Winterthurer Musikfestwochen auftreten werden. Überhaupt ist das musikalische Spektrum auch bei "Musig i de Altastadt" 2010 schlicht umwerfend, egal ob Schlager, Rock/Pop, Folk, Indie/Punk, Flamenco, Weltmusik, Ländler, Hip Hop oder Chansons... für jeden Musikgeschmack wird den Besucherinnen und Besucher etwas geboten. Dank Unterstützung zahlreicher Sponsoren und Gönner selbstverständlich wiederum gratis!

Es empfiehlt sich also, Aarau am letzten Weekend im August für einmal musikalisch zu entdecken, an jeder Ecke wird musiziert, aus jedem Restaurant und jeder Beiz wird es klingen. Die Konzertlocations sind zentral und darum alle perfekt zu Fuss erreichbar, neben der Musik haben die Wirte während den Konzerten an den zwei Tagen für ihre Gäste spezielle Getränke und Speisen im Angebot. Eine Übersicht über alle Bands, Künstler und teilnehmenden Lokale gibt es auf der Homepage von Musig i de Altstadt.

29. Juni 2010

Ein bisschen Regen gefällig?

Nein, ich will mich ganz bestimmt nicht über das aktuelle Wetter beschweren: es ist doch herrlich! Gut, wenn man noch in die Badi könnte oder so wäre es noch besser, aber auch so macht es Spass. Am Abend mal den Grill anschmeissen oder etwas länger auf de Balkon sitzen. Das hat doch was. Obwohl gestern war ganz gemein, da schaut man sich aus dem aktuellen "Kochen" Heft das Titelrezept ab, kauft entsprechend ein, bereitet vor und die asiatischen (ich nenn sie mal so) Cevapcici-Spiesschen zerfallen auf dem Grill in ihre Einzelteile. Und wir haben während der Zubereitung noch gesagt, wenn die dann man nicht auseinanderfallen oder kleben. Tja, vom Geschmack her waren sie gut, 3 von 8 konnte man auch wirklich essen und die Dip-Sauce dazu war ebenfalls der Hammer. Aber das nächste Mal machen wir die Dinger in der Pfanne. 


Ja und danach haben wir die Stellung auf dem Balkon auch noch etwas gehalten. Ich hab mir am Weekend eine Flasche Batida de Coco gekauft, Jugenderinnerungen pur. Ich hatte dieses Gesöff seit Jahren nicht mehr, aber mir kamen sofort meine pubertären Ferien in Norditalien in den Sinn. Da gabs immer Batida auf Eis und ich habe es geliebt. Und gestern kam so ein kleines Gläschen zum Feierabend auf dem inzwischen kühlen Balkon wirklich gut, erst recht nach dem misslungenen Znacht. Unlängst hatte ich so ein Erlebnis übrigens mit einer Schoggimarke, die ich schon seit Jahren nicht mehr gegessen hatte. So einfach ist ein kurzer aber intensiver Ausflug in die eigene Kindheit. 

Nochmal zum Wetter. In den nächsten Tagen ist Aarau im Festfieber, mich hat es noch nicht so ganz gepackt. Aber das kommt noch. Nun, der Petrus scheint 2010 ja gnädig zu sein mit uns. Maienzugvorabend, Maienzug, Schützen-Stadtfest und Festumzug. Das alles in nur 4 Tagen, da geht was. Ich hätte nun eine ganz kleine und - total egoistische - Bitte an den Mann fürs Wetter da oben. Am Donnerstag so gegen 19 oder 20 Uhr bitte ein kleines heftiges Gewitter! Wie? Ja, denn bei diesem Wetter wird es am Maienzugvorabend so ziemlich den halben Westaargau nach Aarau verschlagen, man trampelt sich auf den Füssen herum und kommt sich vor wie am Züri-Fäscht. Und, mein ganz persönliches Ziel der beiden grössten Aarauer Feiertage, man trifft die alten Schulfreunde vor lauter Menschen gar nicht mehr. Darum, ein kurzer Regenschauer zum Start der Feierlichkeiten und die Dorfjugend auf Gränichen, Niedergösgen oder Staufen bleibt an diesem Abend sicher zu Hause. Man hat Platz zum sitzen und spazieren und kann für nen Schwatz auch mal stehenbleiben, was ansonsten - wer schon mal hier war kennt es - ein Ding der Unmöglichkeit ist. Bei schönem Wetter wird man durch die Menschenmassen geschippert wie ein Stück Holz in der Aare. 

Ansonsten gilt, Maienzug wir sind parat. Bei uns vor der Haustüre ist das VIP-Zelt aufgebaut, der Maienzugplatz aufgetischt und die Bühne steht. Ebenso sind die Schausteller und ihr Rummelplatz bereits in Aarau angekommen. Unsere Blümchen sind bestellt, die Einladungen für den Apéro am Freitag raus, die Bankettkarten gekauft, ein neuer Strohhut wartet ebenso wie das weisse Hemd auf seinen ersten Einsatz. Das schönste Aarauer Fest des Jahres kann kommen, mit oder ohne kühlendes Gewitter!

15. Juni 2010

Chrutwäje '10: Slow down take it easy!

Zumindest für den Tag nach dem Chrutwäje Openair dürfte dieses Motto gelten, am Abend selber wird im Reitstadion Schachen in Aarau traditionell erst einmal zünftig abgerockt! Am Freitag, 2. Juli ist es wieder soweit, nachde man sich am Bankett auf der Schanz zünftig gestärkt hat, gehts ab 16 Uhr 30 dann los mit viel guter Musik. In den letzten Jahren hat sich das Gratis-Openair immer mehr zu dem eigentlichen Höhepunkt des Maienzugfreitags entwickelt. Entsprechend auch die Zuschauermassen, welche beim Eindunkeln den Weg in die Pferderennbahn finden, da dauerts dann an der Bar schon einmal die eine oder andere Minute bis man sein kühles Bierchen in Händen hält. Aber eben, die Stimmung ist so oder so top und während dem Anstehen unterhält man sich halt mit seinem Nachbarn in der Warteschlange. Bevor es hier aber um die Musik geht noch schnell zu zwei Chrutwäje-Neuheiten im Jahr 2010. 

Da wäre zum ersten die Homepage, welche seit kurzer Zeit in einem neuen Kleid daherkommt. Sie ist übersichtlich gestaltet und bietet sehr viele Informationen zum Anlass selber, aber auch zu den Künstlerinnen und Künstler. Natürlich hat das Chrutwäje Openair inzwischen auch den Weg ins Facebook gefunden, auch da gibt es regelmässige News zum Event. Und was ein cooles Openair sein will, hat natürlich auch das passende Shirt: Taraaa... rechtzeitig zum Anlass kann man die Leibchen unter dem Motto "Cavallo morto" bestellen, in diversen bunten Farben. Ich persönlich finde vorallem das Männershirt mit dem toten Rössle cool. Ein Must Have in diesem Jahr... so und nun zum Thema Nummer eins wenn wir schon von einem Openair reden bzw. schreiben: die Musik!

Eröffnet wird das diesjährige Festival von der "Extrem Bosnian Blues Band" rund um den Aarauer Einwohnerrat Ivica Petrusic, sie wissen sowohl leise - ja sogar traurige - Klänge mit fetzigen Balkanbeats zu vermischen. Ein Erlebnis, wer sie noch nie live gesehen hat sollte sich das nicht entgehen lassen. Der zweite Gast kommt ursprünglich aus Erlinsbach, lebt inzwischen aber im grossen Zürich: Julian Amacker. Klingt vom Namen her tatsächlich wie aus Erlinsbach, seine Musik ist aber auf gutem Weg in die grosse weite Welt. Der Singer/Songwriter hat zudem eine spannende Stimme, welche seinen Auftritt zu einem Erlebnis machen dürfte. Gegen 19 Uhr 10 dann was für Aug und Ohr: Van Golden! Die in der Musikszene inzwischen bestens bekannten Pichler Twins Marisa und Raphaela treten mit ihrem 10 Mann Orchester auf und sorgen für gute Laune. Ihre Single "Di Hei" läuft immer mal wieder im Radio und als Video im Tivi. Man darf also auf ihren Auftritt in der Abendsonne gespannt sein!


Die nächste Band, das geb ich offen zu, die kenn ich nicht und ich hab auch noch nie von ihnen gehört: Christopher Christopher! Aber, auf der Chrutjwäje-Homepage gibts ein Video und ich muss sagen, das hat es mir gleich angetan. Irgendwie erinnert mich der Sound an die Beatles, etwas Oasis dazu und vielleicht noch ein wenig Jet. Auf jedenfall äusserst britisch, dabei kommen die Boys ja aus Baden und spielen in diesem Jahr unter anderem noch beim Openair St. Gallen oder in Montreux! Gegen 22 Uhr gibts auf der Bühne im Reitstadion dann Hip Hop mit dem Greis. Naja, soooo alt ist der Mann zwar auch noch nicht, trotzdem hält er sich schon einige Jahre in der Schweizer Rapszene. Der Berner ist aktuell mit seinem Album "3" am Start und wird sein Publikum auch mit Hits wie "Teil vom Problem" oder "So leid" erfreuen. Tja und dann.... dann kommen die Titelgeber dieses Blogposts: Da Sign & The Opposite! Ich geb auch hier offen zu, Anfangs (vor ein paar Jahren mal bei nem Band-Contest) hab die ich die Band ja überhaupt nicht gemocht. Mir kam es immer ein bisschen vor als würde ich eine Mischung aus HNO, Bluesbueb und Urban Junior hören. Dann sah ich die Truppe zufällig mal live und war erst einmal überracht von der Power die da von der Bühne kam. Da wird einfach alles gemischt, viel Geschrei, Gitarren, Schlagzeug... dann mal durch den Fleischwolf und es geht ab! Mit dem Überhit "Slow down take it easy" haben sie es zu nationalem Erfolg gebracht und ihre neue Single "Body Building" gefällt mir sogar noch viel besser. Kurz, es dürfte heiss werden im Schachen! 


Zum Abschluss des Abends sind dann noch meine absoluten Favoriten am Start: Fiji! Inzwischen schon drei Mal gesehen und jedes Mal wieder äusserst begeistert ob der unbändigen Power der Frontfrau Simone De Lorenzi - welche übrigens im KiFF auf meinen Boxershorts ihre Unterschrift hinterlassen hat. Das musste auch mal gesagt werden... In Sachen Selbstinszenierung stehen Fiji Da Sign & the Oppiste in gar nichts nach, Rampensäue nennt man solche Künstler im Fachjargon. Und genau das macht es dann auch aus, dass die Zeit beim Synthie-Pop von Fiji im Fluge vergehen wird. Lasziv, sexy und äusserst tanzbar wird sich das Trio dem Publikum auch in diesem Jahr präsentieren. Auch in diesem Jahr? Ja klar, Fiji waren 2008 schon beim Chrutwäje Openair dabei und haben den Organisatoren scheinbar einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ihr Aufritt beginnt nach 1 Uhr in der Nacht auf Samstag, also unbedingt wach bleiben! 

Fazit: das Chrutwäje Openair präsentiert 2010 nicht nur eine neue Homepage und coole Shirts, nein es ist nicht nur Verpackung sondern auch viel Inhalt. Tolle Bands aus der Region, Gäste aus dem Rest der Schweiz werden für ein unvergessliches Erlebnis sorgen. Hoffen wir einfach, dass Petrus wenigstens an diesem Abend den Regen nach Basel oder Zürich abgibt und uns einen herrlichen Sommerabend beschert. Ansonsten es hinter der Tribüne der Pferderennbahn Aarau ja eh gedeckt, einer grossen Party steht also def. nichts im Weg, bevor es am Samstag dann leicht verkartert heisst: "Slow down take it easy!"

10. Juni 2010

Auf gehts, Aarau: Flagge zeigen!

Am Sonntag ist es also mal wieder soweit: Aarau stimmt zum dritten Mal über die Gestaltung des Torfeld Süd ab. Fussballstadion ja oder nein? Neue Einkaufsfläche ja oder nein? Inlineskaten ja oder nein? Mehr Attraktivität ja oder nein? Schlafstadt ja oder nein? Nun, eigentlich haben wir uns in der Kantonshauptstadt ja schon zwei Mal deutlich für das neu gestaltete Quartier ausgesprochen, aber die Demokratie lässt es eben zu, dass wir nun noch einmal gefragt werden ob wir denn auch wirklich sicher seien, was unsere zwei vorhergegangenen Ja's angeht. Ich für meinen Teil mache kein grosses Geheimnis draus und habe auch dieses Mal wieder für die Umgestaltung gestimmt.


Ich hoffe, dass noch mehr Aarauerinnen und Aaraue (inklusive die Neuen aus Rohr) ebenfalls ein Ja in die Urne werfen. Klar, ich könnte jetzt hundert Gründe aufzählen warum wir diese Umgestaltung unbedingt brauchen. Ich beschränke mich aber auf drei Argumente: erstens tut unserer Stadt jede Art von frischen Wind gut, zweitens liegt das ganze Gebiet da hinten seit Jahren ziemlich brach und drittens wünsche ich dem FC Aarau eine rosige Zukunft - die ohne den Neubau des Stadions nicht möglich ist. Darum wünsche ich mir "das neue" Torfeld Süd. Ganz so fanatisch wie andere Befürworter und Gegner bin ich diesbezüglich allerdings auch nicht, da soll ein Contra- einem Pro-Aktivisten öffentlich sogar eins auf die Nase gegeben haben... wo war da die AZ mit dem Fotografen? Nein, Spass beiseite, ich gehe eigentlich von einem relativ klaren Ja aus. Ich tippe einfach einmal auf 68 Prozent Ja-Stimmen! Schliesslich ist man zum Beispiel in Rohr äusserst positiv gestimmt was diese Abstimmung angeht und auch in den Aarauer Beizen hört man fast nur befürwortende Voten zum Stadionbau. In diesem Sinne, los Aarau: auch nach dem Abstieg unseres bekanntesten Aushängeschildes gehts voran und wir zeigen Flagge!

Schliesslich steht Aarau in diesem Jahr auch sonst gleich mehrfach im Fokus der Schweiz. Die folgenden Festivitäten mit nationaler und internationaler Ausstrahlung sind Beweis genug: 

- Eidgenössisches Schützenfest (18.6-18.7.) 
- Maienzug (2.7.), Stadtfest (3.7.) 
- Bachfischet (24.9.) 
- MAG (30.9.-3.10.) 
- Bahnhoffest (22./23.10.) 

Solche Feste sind ideale Netzwerkplattformen und fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl. Die einmalige Gelegenheiten, die Stärken Aaraus nach aussen zu manifestieren! Wir sind ja in unserer Stadt nicht immer als wahnsinnig selbstbewusst bekannt... Für Aarau Gutes tun und darüber sprechen, das fällt leichter mit dem neuen Aarau-Pin. Unter dem Motto "Aarau zeigt Flagge" hat das GVA-Vorstandsmitglied, Hanspeter Liniger, eine überzeugende "Pin-Ansteck-Aktion" gestartet. Aarau wirkt also quasi ansteckend. Unterstützt wird er dabei von den wichtigsten Lokal-Verbänden: Gewerbeverband Aarau, ZENTRUM Aarau, Verein Aarau Standortmarketing, Verkehrsverein Aarau, AarBus + Bahn und der Stadt Aarau. Sie alle zeigen Flagge und das sollte in diesen Tagen doch jeder tun - nicht nur im Hinblick auf die Abstimmung über das Torfeld Süd. Mit dem Pin wird jede und jeder in Aarau Tätige und Wohnhafte zur Botschafterin und Botschafter einer der symphatischsten Kleinstädte der Schweiz. Immerhin haben wir es unlängst auf Platz 11 dieser schweizweiten Liste geschafft... ohne weisse Socken!

Den Pin kann man HIER oder HIER für 5 Franken bestellen: "Hesch au scho eine?"

4. Juni 2010

Adios Pasta del Amore!

Gestern Abend waren zwar nicht die ganz grossen Tränen angesagt im Aarauer Flösserplatz, aber trotzdem kam so etwas wie Wehmut auf: Christian Gysi und Bruno Maurer hatten ihren drittletzten Auftritt als Komikerduo Pasta del Amore. Die Aarauer Lokalpatrioten standen 12 Jahre lang gemeinsam auf den Bühnen im In- und Ausland. Mit ihren Wortspielen und ihrem zeitweiligen Chaos-Humor haben sie auch mein Zwerchell gerne einmal strapaziert. Erst vor gut einem Jahr waren wir noch im KiFF um die Premiere ihres - damals wusste man das ja noch nicht - letzten Programms mitzuverfolgen. Danach waren sie unter anderem bei Giaccobbo/Müller zu sehen und auch sonst irgendwie omnipräsent. Und nun also das definitive und unwiderufliche Ende! Meinen ersten Auftritt der beiden Herren habe ich vor ca. 10 Jahren miterlebt, das war - wenn ich mich nicht irre - an einem Samstagnachmittag in einer Aarauer Gasse bei einem Stadtfest oder so. Theatertage? Ich weiss es nicht mehr. Jedenfalls ist mir damals ein lustiges Wortspiel von ihnen positiv aufgefallen, ähnlich wie man es in der Zeit von Ursus und Nadeschkin gekannt hat - auch deren Karriere hat ja in Aarau ihren Anfang genommen. 

Rund 3 Jahre später dann waren Gysi und Maurer als Unterhaltungs-Element für ein Weihnachtsessen von Radio Argovia gebucht, bei dem auch ich zu Gast war. Und da war der Bann dann endgültig gebrochen, ihr Kurzprogramm warsowas von witzig und sie haben an dem Abend für richtig gute Laune gesorgt. Tja ab diesem Moment hat man - das Dorf Aarau lässt grüssen - ihre Karriere immer irgendwie mitverfolgt. Da mal ein Zeitungsbericht, dort jemand der sie an einem Firmenanlass gesehen hat, beim Bareggfest waren sie dabei und auch beim Neujahrsempfang. Den Bruno sah man zudem immer wieder beim FC Aarau Match, an der Dartscheibe oder auf dem Bouleplatz im Schachen. Tja und nun ist also Schluss mit Pasta del Amore. Gestern Abend (noch bis Samstag) gabs viele alte Nummern zu sehen und zu hören und es war wiederum echt unterhaltsam. Aber am Ende bleibt uns als Publikum nicht mehr als "Danke und alles Gute" zu sagen. Und zu hoffen, dass wir die beiden "Clowns" in irgendeiner Form wieder einmal auf einer Bühne sehen! 


17. Mai 2010

Schmaler Grat zwischen Freude und Trauer

Seit gestern Abend ist es also ganz offiziell soweit. Der FC Aarau ist nach 29 Jahren in die zweite Liga abgestiegen. Es hat am Donnerstag weh getan, am Freitag dann der Spiessrutenlauf dank dem "tollen" Foto - was sich inzwischen alles aufgeklärt (siehe Foto 2) hat. Danke an dieser Stelle an den FC Aarau, die AZ und die guten Menschen aus meinem direkten Umfeld. Samstag dann zurück zum Alltag und gestern als ich im Teleclub die letzten Sekunden NLA Fussball gesehen habe, war es dann noch einmal traurig. In den fast 30 Jahren hat man als Fan und zeitweise als Funktionär wirklich viele tolle Sachen erlebt, Erinnerungen halt. Angefangen beim Aufstieg, zu der Zeit hat mich mein Vater noch mit ins Stadion genommen. Über den Cupsieg und den Meister, bis hin zur legendären Reise nach Mailand wo wir im San Siro eine richtig gute Falle gemacht haben... Tja und nun heisst der Alltag Vaduz, Wil, Kriens, Wohlen und Stade Nyonnais. Vorbei ist es mit den Direktübertragungen der Auswärtsspiele im Teleclub und auch die Stimmung im Heimstadion dürfte weniger werden. Aber eben, sehen wir es als Chance. Der FC Aarau muss gesunden! Dafür braucht es aber in erster Linie Anfang Juni ein JA zum neuen Stadion, denn ohne das geht überhaupt nichts. Und ich finde, der FCA hat der Stadt in den letzten Jahren so viel gegegen, vorallem was den Ruf und die Bekanntheit angeht, dass es nun mal an der Zeit wäre, dass man Danke sagt. Und sei es "nur" in Form dass das Stimmvolk noch einmal Ja sagt zur Neugestaltung bzw. Umzonung - sprich zum Bau! 
Während der FCA also abgestiegen ist hat mein Fussballherz Nummer 2 am Samstag Grund zur Freude gehabt. Olympique de Marseille ist offiziell französischer Meister! Das letzte Mal war das Anfang der 90er Jahre der Fall...  als ich dann unten war hat OM in der zweiten Division gespielt. So gesehen mag ich es der ganzen Stadt oder noch besser der ganzen Region natürlich gönnen dass es in diesem Jahr endlich wieder für den Liga-Cup und den Titel gereicht hat. Tja und so spielt Marseille dann im Herbst wieder in der Champions League und mit dem FC Basel als Schweizer Meister stehen die Chancen ja nicht einmal schlecht dass das Losglück wie letztes Jahr wieder auf meiner Seite ist. Gefreut hat mich auch der Pokalsieg von Bayern München, unter dem Feierbiest Van Gaal spielt diese Truppe derzeit vielleicht den besten Fussball Europas. Entsprechend bin ich gespannt auf das Champions League Final vom Samstag gegen Inter. Warum ist das eigentlich am Samstag und nicht am  Mittwoch? Egal. Weitere Sporthighlight des Weekends: die Schweizer Eisgenossen, welche eine tolle WM spielen, die Russen, denen es auch gut läuft. Der künftige Gegner Winterthur, welcher zu Hause noch einmal die Tormaschine angeschmissen hat. Roger Federers Finalteilnahme und Sebastien Buemis erster WM-Punkt in Monte Carlo.

Um noch einmal auf den FC Aarau zurückzukommen. Heute Abend gibts ja die GV der Aktiengestellschaft FC Aarau. Bin mal gespannt wie das kommt, finanziell und allgemein im Hinblick auf die Zukunft! Zudem soll man ja im Laufe des Tages noch den Namen des neuen Trainers fürs B erfahren. In der Gerüchteküche werden Latour oder Koko herumgereicht. Ebenso ist nicht ausgeschlossen, dass Ranko den Job weitermacht. Aber wie es so schön heisst, nach der Saison ist vor der Saison und es dürfte auch in den nächsten Tagen und Wochen nicht langweilig werden beim Brügglifeldclub. Und hey, im Gegensatz zum BSC YB ist unser letzter Meistertitel erst 17 Jahr her... hihi...!

27. April 2010

Schützenfest Aarau: Viele Teilnehmer erwartet

Als Mitglied der Mediengruppe für das Eidgenössische Schützenfest in Aarau werde ich  künftig an dieser Stelle in unregelmässigen Abständen immer mal wieder über das riesige Fest informieren, heute der Auftakt: zu dieser Mini-Serie: das Schützfenfest findet vom 18. Juni bis 18. Juli 2010 in der Region Aarau statt. Um das riesige Teilnehmerfeld von geplanten 45'000 Schützinnen und Schützen verarbeiten zu können, wird jeweils eine Voranmeldefrist bis Mitte April festgelegt. Den angemeldeten Vereinen und Schützen werden aufgrund der gelösten Stiche Rangeure zugeteilt, das sind Zeitfenster an den festgelegten Schiesstagen, in welchen die Schützen auf dem entsprechenden Schiesstand anzutreten haben. Jeder Schütze erhält sein persönliches Schiessbüchlein mit einem Strichcode versehen.  

Die Anmeldezahlen sind höchst erfreulich und belegen, dass Schiessen ein beliebter Sport mit tiefer Verankerung im ganzen Land ist. Bei den 300 Meter Gewehr-Wettkämpfen gingen bis heute gegen 35'000 Anmeldungen ein. Auch die Pistolenschützen liegen mit knapp 5'000 Voranmeldungen über den Erwartungen. „Wir sind an der Limite von 40'000 Schützinnen und Schützen“, bestätigt Werner Augstburger, Leiter der Abteilung Schiessen im Organisationskomitee. Erfahrungsgemäss werden sich bis zum und während des Festes zusätzlich zehn Prozent aller Teilnehmenden anmelden, was so üblich und auch in Aarau möglich ist. 
Die Schiesstage auf den Anlagen in Rupperswil, Suhr, Buchs und Lenzburg waren rasch sehr gut belegt und das Organisationskomitee sah sich bereits im März mit dem Problem konfrontiert, weitere Scheiben zu organisieren. „Das war nötig, damit wir nicht Schützinnen und Schützen abweisen mussten“, erklärt OK-Präsident Ernst Hasler (Foto). Mit der Kleinregionalen Schiessanlage Mühlescheer in Wohlenschwil konnte eine Anlage gefunden, die vor allem ab Schiesszentrum Rupperswil vernünftig erreichbar ist und über eine moderne Infrastruktur verfügt, die ohne Investitionen die Wettkämpfe zulässt. Auch diese Anlage ist bereits sehr gut belegt.

26. April 2010

Der Mythos lebt... hoffentlich!

Dass ich wenn es um den FC Aarau ging in den letzten Wochen und Monaten nicht unbeding zu den Optimisten gehört habe, das ist ein offenes Geheimnis. Umso grösser die Überrraschung meinerseits, dass der FCA den Kopf in den letzten drei Spielen - so gut als möglich - selber aus der Schlinge gezogen hat. Mit den Siegen gegen Xamax, Zürich und am Samstag gegen St. Gallen hat man sich soweit in Position gebracht, dass ein Ligaerhalt wieder realistisch wird. Klar, Bellinzona ist nach dem Spiel gegen Sion nicht abzuschreiben - es ist weiterhin alles sehr eng am Tabellenende. Trotzdem scheint der neue Interimstrainer Ranko Jakovljevic der Mannschaft neues Leben eingehaucht zu haben, sogar Jonas Elmer steht wieder in der ersten Mannschaft und spielt so, dass man dem dann auch "spielen" sagen kann. Ich selber konnte dem Zeitpunkt der Entlassung von Andermatt damals nicht viel Positives abgewinnen, Montag Trainer weg und Dienstag mit neuem Mann an der Linie gleich wieder ein wichtiges Spiel. Allerdings hat mich mein Kumpel Rainer damals schon darauf aufmerksam gemacht, dass es der einzig richtige Schritt sei und Aarau nur profitieren könne. Und er hat Recht behalten. 
Das Gleiche dann am Samstag, ich hatte die Befürchtung, dass man mit Xamax und Zürich (beide entliessen ja nach dem Spiel gegen Aarau ihre Trainer) schlicht Kanonenfutter gegenüber hatte und mit St. Gallen nun eine Art Angstgegner nach Aarau komme. Jedoch waren diese Befürchtungen schon nach dem Betreten des Stadions Vergangenheit - das Wetter, die Stimmung im Publikum, die ganze Ambiance im Stadion verhiessen nur Gutes. Und siehe da, der FCSG wurde mit 2 Toren nach Hause in die senflose Heimat geschickt. Und auf einmal wich die Hoffnung wieder einer Art von Glauben. Klar wäre es mir lieber gewesen, wenn Bellenz gestern gleich mit 10 Toren verloren hätte und ebenso mach ich mir etwas Sorgen was denn von der Nati B so kommt - Barragespiel gegen Lugano, gegen Thun oder doch gegen Winti? Letztere mit Spielern wie Lüscher, Bieli oder Antic im Team... Aber eben, egal. Die Leistung am Samstag hat mich zuversichtlich gemacht, dass es auch gegen diese Mannschaften reicht. Mit der kleinen Hoffnung, dass man Interimstrainer Ranko auch für diese 2 wichtigen Spiele noch an sich binden kann und sein unerklärliches Charisma auf die Elf ausstrahlt.
Denn immerhin gibts die Geschichte von den Unabsteigbaren. Die vor knapp 30 Jahren in die Nationalliga A aufgestiegen sind und sich da - trotz Mini-Budget und K(r)ampf - in jedem Jahr tapfer halten. In Deutschland gibt es Kultclubs wie St. Pauli, Freiburg oder Bochum. In der Schweiz hat man das wahre Potential der Gallier aus dem Brügglifeld leider bislang noch nicht erkannt und lacht lieber darüber, als den Hut zu ziehen. Sollte es in diesem Jahr aber wirklich noch einmal klappen mit dem Ligaerhalt, dann dürfte wohl der letzte nationale Fussballfan erkannt haben, dass der Mythos in Aarau lebt und man den FCA so schnell nicht abschreiben sollte. Das werd auch ich mir dann hinter die Ohren schreiben, ich der befürchtet hat, dass "mein" Verein an meinem 40sten Geburtstag bereits hoffnungslos im Abstiegssumpf untergegangen ist. In diesem Sinne: Hopp Aarau! 

Fotos: Christian Boss

22. April 2010

B-Ekspress feiert 5 Jahr Jubiläum!

Christoph alias DJ No Sikiriki, B-Ekspress feiert am Samstag im KiFF mit einem rauschenden Fest das 5 Jahr Jubiläum. Ein Blick zurück: wie hat alles angefangen und wofür stehen die B-Ekspress Events?

Es war im Frühling 2005 als ich in meiner zweiten Heimat Kroatien war und mich in einem Musikladen durch die CD`s wühlte. Da entdeckte ich die Band Hladno Pivo, eine kroatische Punkrock Band. Diese Band geniesst da den Status, wie hier zu Lande, die Ärzte oder die Toten Hosen. Da ich mich im KiFF engagierte, hatte ich die Idee diese Band ins KiFF zu holen. Im gesamten Balkanraum tummeln sich sehr viele tolle Bands, da dachte ich sollte es möglich sein, einmal eine Band hier her zu holen. Ich konnte meinen damaligen Nachbarn Ivica Petrušić für diese Idee begeistern. Ebenso stiess Christian Kälin zu unserer Gruppe. Bei einer ersten Sitzung, tauchte dann Kristina Kekic auf und wir waren komplett. Das Projekt mit Hladno Pivo musste sich noch etwas gedulden. In der zwischen Zeit organisierten wir unsere kleinen Events, welche meist sehr spontan entstanden. Es brauchte dazu nicht viel. Musik, Grill und ein paar Freunde. Der B-Ekspress war geboren. Diese Zeit stärkte die Idee eine kroatische Kulturnacht zu organisieren mit Hladno Pivo als Hauptact. Schnell kam die Idee auf, dass wir den Gästen nicht nur die kroatische Kultur vorstellen möchten, sondern auch die der anderen Balkanländer. So startete der B-Ekspress mit Hladno Pivo, ging dann weiter nach Bosnien und holte den Superstar Edo Maajka, aus Serbien folgten ihm die Underground Electro Pioniere Darwood Dub. Dies alles ging sehr schnell und plötzlich fanden wir uns als einer der ersten Veranstalter wieder, welche in der Schweiz Musik aus Südosteuropa präsentierten. Unterdessen gehören wir zu den vier wichtigsten Labels in diesem Genre. Vor ca. vier Jahren erreichten die ersten Vorboten des Hypes um die „Balkan Beats“ die Schweiz. Wir reagierten darauf und holten vermehrt Grössen des Gypsy- Brass wie z.b. das Boban i Marko Markovic Orkestar in die Schweiz. Von da an wechselten sich traditionelle Gypsy Bands mit modernen andern Bands an den B-Ekspress Veranstaltungen ab. Heute blicken wir auf ein vielseitiges Programm zurück und können von uns behaupten, dass wir das Bewusstsein für diese Musikkultur in der Schweiz wesentlich mit geprägt haben.

Welches waren Deine persönlichen Highlights der vergangenen 5 Jahre?

Neben Bands wie Dubioza Kolektiv, La Cherga oder Dunkelbunt, sind es vor allem die Erlebnisse und die Geschichte um den B-Ekspress. So konnten wir zum Beispiel an der letzten Aarauer Kulturnacht im Herzen der Altstadt im Gossip zahlreiche Menschen mit unsere Musik begeistern oder machten mit einem Strassenkonzert der Schweizer Gypsy Brass Band Traktorkester auf uns aufmerksam. Eine Highlight ist aber auch, dass aus der ganzen Geschichte die Band Extrem Bosnian Blues Band um Ivica Petrušić entstand oder ich mich unterdessen als DJ durch die Schweizer Clubs tummle und mich nun sogar am diesjährigen Sziget Festival in Ungarn präsentieren kann.. Kurz gesagt, es ist die positive Resonanz welche uns erreicht, aber auch eine grosse Freundschaft welche in den Jahren unter uns entstand. Es ist eben eine kulturelle Aarauer Erfolgsgeschichte welche auch dank dem KiFF, in welchem wir unsere Homebase gefunden haben, möglich wurde.

Der Begriff "Balkanparties" sorgt in der Schweiz - im Gegensatz zB zu Deutschland, England oder Frankreich - immer noch teilweise für Vorurteile. Viele Partygänger stellen sich etwas Falsches darunter vor und halten sich entsprechend nicht dafür mal reinzuschauen. Was könnt ihr tun um eben zB falsche Eindrücke und Vorurteile abzubauen?

Unser Ziel war es, mit Hilfe von Kultur eine Brücke zwischen dem Balkan und der Schweiz zu schlagen, um zu zeigen, welche positiven und wohlwollenden Lebensgefühle in dieser Kultur stecken. Das Publikum und die bereits erwähnte Resonanz bestätigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir ergriffen jede Möglichkeit um diese Berührungsängste zu vermindern und hatte neben den Printmedien auch bei DRS3, Schweizer Fernsehen oder Kanal K die Möglichkeit dies zu tun. Dies ist unser Teil um Ängste und Vorurteile abzubauen , den wesentlichen Teil macht aber das Publikum selber, in dem es die Veranstaltungen besucht und danach Feedbacks komme wie : „Wow, wusste gar nicht, das hier so gefeiert wird“ oder „ Ihr habt mich dazu gebracht den Balkan zu bereisen“. Unser Publikum sehr durchmischt und es geht nicht um Nationalitäten, sondern um Inhalte. Ich kann jedem empfehlen eine B-Ekspress Veranstaltungen zu besuchen, gute Musik zu geniessen, das Tanzbein zu schwingen, an einem Gläschen Šljivovica nippen und die fröhliche und friedliche Stimmung zu erleben. Wir beißen nicht ;-) Apropos Vorurteile, in den letzten 5 Jahren erlebten wir an unseren Veranstaltungen keine einzige Schlägerei oder ähnliches.

Euer Logo ist ein Zementmischer. Warum eigentlich?

Ivica, Kristina und ich haben etwas gemeinsam. Wir alle haben Wurzeln in Kroatien bzw. Bosnien. Obwohl unsere Geschichten unterschiedlich sind, sind diese Wurzeln ein verbindender Teil dieser Freundschaft. In vielen Gesprächen, in den letzten fünf Jahren war die Sehnsucht, das Thema Identität oder das Gefühl des Dazwischen Seins, ein zentrales Thema und nicht zuletzt ein Aspekt weshalb der B-Ekspress bereits 5 Jahren besteht. Der Zementmischer ist Teil von Kristinas Abschlussarbeit zum Thema Identität. Er ist aber auch an vielen Orten in unserer Heimat an Straßenrändern, Hinterhöfen oder Gärten anzutreffen. Aus dem Blickwinkel des Dazwischen - Seins und der Erinnerungen daran ihn an verschiedenen Orten gesehen zu haben, ist er für uns das perfekte Label Logo.

Zu guter Letzt natürlich die Frage nach der großen Fete vom Samstag: was geht ab, was wird den Gasten im KiFF geboten?

Unser Team hat sich vergrößert, so arbeiten seit einem Jahr Lea Maissen und Evica Ivosevic mit und an den Vorbereitungen welche auflaufen auf Hochtouren laufen. Zahlreiche Bands und DJ`s haben uns Videobotschaften geschickt, welche es noch gilt zusammen zu schneiden, Plakate werden gehängt, die Abläufe geplant oder an der speziellen Deko gebasel. Dies alle machen wir einerseits um unser Schaffen zu Feiern und vor allem um dem Publikum eine vielseitige und lange Partynacht in B-Ekspress Manier zu bieten.Nach der Türöffnung um 20.30 wird Ivica Petrušić und Goran Smitran das Publikum mit bosnischem Blues - dem Sevdah – begrüssen und gleichzeitig mit bosnischem Witz durch den Abend führen. Passend zum Feiern und anstoßen – Živeli! - haben wir ein sehr populäreres Orkestar aus Frankreich geholt. Die acht Musiker des Živeli Orkestars haben keine Berührungsängste und mischen traditionellen Zigeuner-Balkan-Brass mit französischen Chansons, erfinden Neues, improvisieren – und all dies mit einer enormen Spielfreude. Dazu kommt das Gypsy Sound System, das ganz genau weiss, wo der G-Punkt der BalkanBeats Hörigen liegt. Mit über 500 internationalen Konzerten gehören die polnische DJane Olga und ihr schweizer Partner Dr. Schnaps aus Genf zu den weltweit besten Gypsy-Music-Djs. Zu ihrer sexy Ost-West-Mixtur aus Gypsy-Brass, Electro Ragga-Klezmer und indischem Drum 'n' Bass gehören auch live gesungene Gypsy-Tunes in der Sprache der Roma. Abgerundet wird die Geburtstagssause mit den B-Ekspress-Kult-Entertainern DJ Sikiriki & MC Extrem Bosnian und den DJ's unserer Veranstalter-Freunde der gesamten Deutschschweiz: DJ Mirk Oh (Balkanista, ZH), DJ Aleksander Rane, (Balkankaravan, BE), DJ Tsigaravano (BalkanBeatz, SG), DJ Edin (X-Tovka, BS). Richtig in Szene gesetzt wird die Party mit Visual von La Vue VJ Guille.

Christoph Vecko alias DJ No Sikiriki, in diesem Sinne, Vorurteile und Berührungsängste zu Hause lassen, die Tanzschuhe schnüren und mit uns feiern bis zum Morgengrauen. Tickets gibt’s im Vorverkauf bei Starticket und hier gibt’s noch mehr Infos www.Kiff.ch oder http://www.facebook.com/b-ekspress

12. April 2010

Brady Dougan kauft den FC Aarau

Während die Medien heute die Entlassung von Trainer Martin Andermatt und die Forderung der Spieler nach einem Zeichen des Vorstands vermeldet haben, läuft im Hintergrund bereits die nächste grosse Story. Der CS-Mann mit der Rekord-Boni, Brady Dougan, will den FC Aarau aufkaufen. Analog russischen Oligarchen und Oelmagnaten will sich der US-Manager den Provinzclub als "Spielzeug" zulegen. Er soll auch bereits für die Entlassung von Martin Andermatt verantwortlich sein, das entsprechende Kleingeld für dessen Abfindung zur Verfügung gestellt haben und nun für den Nachfolger sorgen. Das erklärt nun natürlich auch, warum sich DJ Bobo urplötzlich zu den Boni-Auszahlungen der Banken geäussert hat: 

"Banker verdienen eins in die Fresse!"

Schliesslich ist der Kölliker ja bekennender FC Luzern Fan und hat zu seiner ehemaligen Heimat - Deejay im Jugendclub Tuchlaube Aarau - keinen grossen Bezug mehr. Er scheint von der Übernahme durch Dougan gehört zu haben und sieht nun seinem FCL die Felle davon schwimmen. Natürlich muss der Schweizerische Fussballverband noch sein Okay zum Deal geben, das dürfte aber dank grossartigen Verbindungen zwischen der Credit Suisse - als Hauptsponsor der Nati - und dem SFV kein Problem und nur noch Formsache sein. 


Es stellt sich die Frage, warum Dougan sich gerade den FCA als Spielzeug ausgesucht hat. Meine Vermutung, einen grösseren Hühnerhaufen als den Brügglifeld-Club gibt es in der Schweiz derzeit wohl nicht. Ebenso verfügen andere Vereine über stärkere Führungsspitzen als der FCA und zudem ist die Chance gross, dass man durch zahlreiche Abgänge im Kader in der nächsten Saison auch an der Transferfront aktiv werden kann. Oder vielleicht ist Dougan auch einfach ein Comedy-Fan. So gesehen darf sich der Fan also auf die morgige Partie gegen Xamax freuen, es wird der Anfang einer neue Ära in Aarau und auch das dreissigste Jahr in Folge wird der FCA in der obersten Spielklasse bestreiten. Denn die Barrage dürfte mit dem neuen Geldgeber, inkl. Spitzentrainer, natürlich  kein Problem mehr darstellen. 71 Millionen Schweizer Franken machen im Schweizer Fussball doch so einiges möglich...

.... wie der 1. April war schon? Und ich dachte die Meldungen des heutigen Tages aus dem FCA-Lager seien allesamt ein Scherz...

10. April 2010

Spatenstich in der Aarauer Altstadt

Endlich, ja endlich war es heute Morgen um 10 Uhr soweit: die Bauarbeiten zur Umgestaltung der Aarauer Altstadt gehen los. Lange mussten Herr und Frau Aarauer auf diesen Tag warten... Punkt 10 Uhr 15 hat sich Stadtammann Marcel Guignard in einen kleinen Bagger gesetzt und an der Kronengasse die ersten Pflastersteine aus der Strasse gerissen. Am Montag kommen dann die grösseren Baumaschinen: es werden Bäche freigelegt, die Gassen neu beleuchtet, es soll neue Sitz- und Grünflächen geben. Ich bin ja mal gespannt. Einziger Wehrmutstropfen an der Geschichte ist, dass der olle Bus immer noch durch die Aarauer Gassen fahren muss - da man in der Kantonshauptstadt scheinbar einfach zu bequem ist die letzten 20 Meter zu spazieren. Aber eben, das ist ein ewiges Politikum, das ich an dieser Stelle gar nicht neu aufwärmen will. 

Umrahmt wurde der Anlass übrigens von Musik, Apéro und Unterhaltung. Besonders witzig fand ich dabei die Crossover-Einlage der Breakdancer zusammen mit dem Jodelclub Aarau. Die einen haben ein Volkslied gesungen, die anderen dazu ihre Körper verrenkt. Echt heiss, das Video dazu gibts hier.


6. April 2010

Ostern, schnell waren sie um die freien Tage

Und schon ist wieder Dienstag, beinahe ist der auch schon vorbei. Zeit für einen kurzen Oster-Rückblick. Naja, vom Wetter wurden wir ja nur teilweise verwöhnt, das muss wohl daran liegen, dass Kachelmann immer noch in der Kiste sitzt und keinerlei Einfluss nehmen konnte auf Petrus. Nun, zwischendurch hat sich die Sonne dann ja trotzdem immer mal wieder gezeigt und ein paar Stunden an der frischen Luft stand nichts mehr im Weg. So wars auch gestern: erst etwas Fussballcup (Bravo Lausanne!), danach gings raus zum Boule/Pétanque spielen, am Abend dann gabs Risotto mit frischen Pilzen und gebratenen Spargeln. 


An den Tagen zuvor gabs "das Übliche". Naja, okay nichts mit Kirche oder grossen Familienfeten. Eher so gemütlich, mit viel gutem Essen. Ein Abend gabs zum Beispiel Rindsmedaillon an Rotweinsauce mit Bratkartoffeln und Gemüse, zum Dessert einen Zitronencake. Gleich im Anschluss an das Essen haben wir uns "Julie & Julia" zu Gemüte geführt, mit Meryl Streep in der Hauptrolle. Bei diesem Film gehts ums Kochen, ums Essen und ums Bloggen. Passend, irgendwie. Fazit des Films: naja, er war durchaus unterhaltsam. Aber unterm Strich bin ich froh, dass ich ihn nicht im Kino gesehen habe, sooooo toll war er dann auch nicht. Und sonst gabs noch Fussball. Wieder einmal durchaus ansprechend gespielt der FC Aarau, aber auch wieder einmal klar verloren. So war es ein ernüchternder Abend im Brügglifeld, bei dem der Untergang des FCA dadurch spürbar war, dass man die Spielerleibchen anstatt für CHF 128 für gerade noch CHF 35 kaufen konnte. Ausverkauf! Ach ja, wers ich übrigens immer schon gefragt hat wie früher die Stasi funktionieren konnte, der sollte sich vielleicht einfach mal ein Spiel im Fussballstadion antun. Nein, nicht das Sicherheitspersonal spioniert und denunziert da Matchbesucher, Fans untereinander tun das inzwischen vornehmlich, machen aus Mücken Elefanten. In Zeiten von Internet und Co. dann auch mal gerne online - aber eben, wen man sonst vielleicht keine Hobbies hat im Leben. Egal, ich konnte nur darüber schmunzeln - andererseits tut es weh zu sehen, wie viele Fans Stadionverbote kriegen nur weil sie von unzufriedenen Zeitgenossen verpetzt, werden. Und Nein wir reden hier nicht von Schlägereien oder Pyros!  

Ja und da war ja dann noch der Gründonnerstag. Gehört der eigentlich schon zu Ostern? Egal, jedenfalls war er auch sehr lustig. Was mit einem kleinen Apéro nach Feierabend begann endete am Schluss mit einem tollen Essen im Restaurant Speck, mit glaub etwa 10 Leuten. Wer in Aarau übrigens gut und günstig essen möchte, dem sei der Speck ans Herz gelegt: Grüner Salat, Kartoffelcremesuppe, Schweinssteak mit Risotto kosten da gerade mal CHF 15.50. Den halben Rotwein gibts ab CHF 12, in der Flasche! Wer die Frau vom Service nicht kennt, der sollte sich von ihrer Art nicht einschüchtern lassen - die Dame ist nett und sie ist halt einfach so! Wenn ich mich richtig erinnere, dann war es das auch schon mit den für die Öffentlichkeit bestimmten Ereignisse über die heiligen Tage... klar, da waren noch Sachen wie Ausruhen, Musik hören, Küche und Esszimmer ausräumen, Staubsauber-Not-Austausch-Programm, Lesen und so weiter. Aber das gehört nicht hierhin. In diesem Sinne viel Spass mit der kurzen Woche, welche auf privater Ebene unter anderem mit Manchester United vs. Bayern und entsprechendem Besuch, der AMA und dem Spatenstich für den Umbau der Altstadt aufwartet.

17. März 2010

Frühlingsgefühle?

So langsam aber sicher darf man vermutlich dieses Wort in den Mund nehmen. Heute ist wieder eine dieser Mittagspause, die an der Sonne genossen werden: bei sauberen 18 Grad! Gut, ich habe vorhin doch tatsächlich einen Mann gehört, der sich über die Wärme beschwert hat, er sass draussen in der Gartenbeiz und hat gemeint:" Jetzt geht das wieder los, diese Affenhitze beim Zmittag essen...". Guter Mann, wandern Sie aus nach Sibirien. Gestern Abend konnte man die Beizer im Aarauer Schachen - zumindest die Cleveren - dabei beobachten, wie die Gartenterrassen noch einmal gereinigt und die Tische sauber aufgestellt wurden. Auf den Wiesen strecken die ersten Krokusse - nein nicht die AHV-Rockband - ihre Köpfe aus dem Boden und die Bäume, welche den Winter überlebt haben bieten eine herrliche Vogel-Jukebox. Wobei die Amsel mit ihrem andauernd gleichen Ton auf die Dauer etwas langweilig wird. Egal, der Frühling kommt und lässt sich hoffentlich vom Winter nicht mehr in die Schranken weisen. 


Meine grosse Vorfreude gilt ja dem Grillieren. Lange war das schwarze Dinges im Winterschlaf und wurde nicht benutzt. Aber ich hoffe, dass man spätestens um Ostern herum die Saison einläuten kann. Über entsprechende Einladungen vor Ostern freu ich mich natürlich auch. Wobei, die Zeit rennt ja. In ein paar Wochen hab ich die 4 auf dem Rücken, Frust macht sich breit! Nächste Woche eine Einladung zu einer Konfirmation, ich als grosser Kirchenfreund - aber wird sicher lustig. Marseille rückt näher, ein Bern-Weekend in der Warteschlaufe, ein Jassabend fixiert, freie Tage über Ostern und Auffahrt fest eingeplant. Dazwischen das Arbeiten natürlich nicht vergessen, grosse Projekte sind am Start und wenn meine Verwandschaft dann auch unisono gesundheitlich mal wieder auf dem Damm ist, steht den Frühlingsgefühlen (nein, ich rede nicht von Sex!) nichts mehr im Weg. 

Okay, verbunden mit den Gefühlen ist ja auch immer die Müdigkeit. Die macht sich bei mir - eben die Vierzig naht - auch immer gern bemerkbar. Aber ich bin nicht das einzige Lebewesen dass darunter leidet, unser Hund erlebt ja bekanntlich in diesem Jahr seinen ersten Sommer und siehe da: heute Mittag wars sonnig und warm, der erste der sich mal schnell in den Schatten verzogen hat war natürlich Capo. Ich bin ja mal gespannt wie das Wollknäuel dann die wirklich heissen Tage übersteht... Aber auch sonst traut man der Sonne und den Temperaturen irgendwie noch nicht so ganz. Vor dem Fenster laufen immer wieder dick eingehüllte Menschen vorbei, die Gartenbeizen sind zwar schön gedeckt aber leer. Einzig die Bauarbeiter und ein paar SchülerInnen haben es sich auf Treppen und Sitzbänken in der Sonne mit ihrem Sandwich in der Hand bequem gemacht. Aber ich weiss es, der Frühling kommt. Immerhin ist mit dem Nock der erste Zirkus in Aarau gelandet, am Freitag gibts in der Altstadt Primeli und die zwei Regentage übers Weekend sind lediglich ein allerletzter Härtetest von Petrus. Schliesslich müssen wir uns ob all der Sonne auch noch einmal erholen.

9. März 2010

Hitler, Goebbels und der Pitt

Ja, der Christoph Waltz hat das Ding. Verdientermassen wurde er für seine Rolle als SS-Mann Hans Landa mit dem goldenen Männchen ausgezeichnet. Film gesehen? Wenn nicht, dann jetzt aber unbedingt ab in den Laden und die DVD kaufen. Der Streifen von Quentin Tarantino ist schlicht ein Meisterwerk, das man auch locker fünf Mal schauen kann und immer wieder neue Aspekte entdeckt. Da gibts einen kurzen Auftritt von Bela B. von den Ärzten oder unzählige Anspielungen auf andere Kultfilme. So zum Beispiel ein - wer hätte das gedacht - Originalzitat aus dem Schweigerschen Kassenhauer "KeinOhrHasen". Ebenso genial die Musik, besonders spannend fand ich die Einspielung von "Cat People" von David Bowie in der finalen Phase des Films. Oder gleich zu Beginn die Lobhudelei auf Ennio Morricone und den Klassiker "Spiel mir das Lied vom Tod". Für mich jedenfalls einer der besten Filme dich ich je gesehen habe und ich wette, es war nicht das letzte Mal. 


Noch ein Wort zu Brad Pitt. Ich mag den ja. Okay, er hat die falsche Frau, aber das ist sein Problem. Die Angelina Jolie geht - meine Meinung - so ganz und gar nicht. Dann lieber die Ex vom Brad, die Jennifer Aniston. Die find ich ja so wirklich heiss und witzig. Aber zurück zum Herr Pitt, er spielt seine Rolle des GI Basterds ja auch grossartig. Mal wieder eine typische Pitt-Rolle, eher wortkarg mit witziger Mimik. Unlängst hab ich "Burn after reading" mit ihm in der Hauptrolle gesehen, ein weiteres Meisterwerk der Coen-Brüder, die bei mir in der Regie-TopTen ja ganz weit oben rangieren. Da hat der Pitt den trotteligen Fitnesstrainer gespielt, verglichen mit dem Aldo Raine - Welten und das macht nen guten Schauspieler aus. Und wenn ich mir überlege dass der Typ Jahrgang 63 hat. Wow, ich hab ein Ziel! Überragt wurde Pitt natürlich vom neuen Oscar-Preisträger Christoph Waltz, ihm nimmt man die Rolle des fiesen Nazis in jeder Sekunde zu hundert Prozent ab. Auch am Schluss, als Hitler, Goebbels und Co. in Flammen aufgehen und Waltz bzw. Landa mal kurz zu den Amis rübermacht. Genial, grosses Kino! Schliesslich noch Mélanie Laurent: einfach nur wow! Ich hab sie schon aus ein paar französischen Filmen gekannt, in "Snowboarder" fiel sie mir als junges Mädchen positiv auf. Analog Marion Cotillard dürfte sie eine grosse Zukunft in Hollywood vor sich haben! 

Wer will da schon Avatar sehen? Ich jedenfalls nicht. Auch "Alice im Wunderland" - der ja in den USA noch erfolgreicher gestartet ist als der blaue Film - reizt mich nicht so wirklich. Derzeit auf meiner To-do-Liste in Sachen Kino: "Invictus", "The men who stare at goats" (lang lebe der Dude!), Shutter Island und "An Education". Und natürlich gibts noch den einen oder anderen französischen Film, aber da sind wir leider in Aarau nicht so wirklich verwöhnt mit. Neue Filme von Gainsbourg, Marceau, Boon oder Depardieu brauchen zum Teil fast ein Jahr bis sie in unserer Gegend landen, Filme von unbekannteren Schauspielern gibts erst gar nicht. Schade, aber dann gibts halt während den Marseille-Ferien noch einen Kinoabend. 

Heute ist nix mit Kino, heute gibts Fussball. Champions-League mit den Bayern gegen Florenz und es geht um die Zukunft von Franck Ribéry. Fliegen die Münchner raus, ist Scarface weg. Überhaupt, eine wahnsinnige Woche in Sachen Fussball. Heute CL, morgen spielt Aarau gegen GC, anschliessend noch einmal CL, Donnerstag spielt Marseille gegen Benfica und am Samstag das FCA-Heimspiel gegen den Z. Gut, alles schau ich beim besten Willen nicht. Aber auf den Samstag freu ich mich und - für einmal ganz der Optimist - ich glaube sogar an einen oder gar 3 Punkte gegen den FC Züri. Wenn nur die Minustemperaturen nicht wären, so mitten im Frühling.

28. Januar 2010

Heute wird gemetzget! Warum eigentlich?

Traditionell gibts ja in unserer Gegend jeweils zwei Mal die Möglichkeit eine währschafte Metzgete zu geniessen, einmal im Spätherbst und das zweite Mal dann im Winter. In diesen Tagen ist es also noch einmal soweit und die Viehzüchter, Metzger und Wirte tun sich zusammen um das eine oder andere Tier zu schlachten und anschliessend auf besondere Art und Weise zuzubereiten. Gut, ich weiss dass so eine Metzgete nicht unbedingt jeden Geschmack trifft, im Gegenteil sogar - viele Menschen ekeln sich sogar davor. Nur, was steckt eigentlich hinter diesem uralten Brauch, der sich vorallem in der Schweiz einer besonderen Beliebtheit erfreut?



Blut- und Leberwürste kennt man in vielen Ländern. Die Metzgete als solche hat aber vorallem in der Schweiz eine lange Tradition. Es gibt sie, seit der Mensch sesshaft geworden ist und sich die Tierhaltung zu Nutzen gemacht hat. In den entbehrungsreichen Wintermonaten war es nicht möglich, den gesamten Tierbestand durch den Winter zu füttern. Nach der Schlachtung geht es darum möglichst viel der gewonnenen tierischen Produkte zu verwerten. Zur Haltbarmachung des Fleisches kannte man früher die Trocknung sowie das Räuchern oder Salzen des Fleisches, in neuerer Zeit ist das Tiefgefrieren dazu gekommen. Jene Produkte, die man nicht konservieren kann, müssen aber unmittelbar verwertet werden. Man verarbeitetet sie unter anderem zu Blut- und Leberwürsten; Produkte, die auch heute noch ohne Zugabe von Konservierungsstoffen sofort und am gleichen Tag genossen werden.

Ab heute Abend bis zum Samstag gibts zum Beispiel im Aarauer Traditionslokal Alstadt eine leckere Metzgete, bei der werde auch ich wieder mit von der Partie sein. Ich gebs zu, ich mag zwar diese speziellen Würste sehr, aber mehr als zweimal im Jahr muss ich sie dann auch nicht zwingend haben. Blut- und Leberwürste an einer Zwiebelsauce, Röschti und Apfelschnitze gehören einfach zum Winter. Genau so wie ein leckere Fondue und ein tolles Racelette. Aber mir käme es jetzt nie in den Sinn bei der Metzgete jemanden zu einem solchen Mahl zu überreden. Entweder man hat es gern oder man hat es nicht gern. Punkt.

Witziges Detail am Rande, in Zeiten der vegetarischen Ernährung: der VBL, der Verein zur Förderung des Ansehens der Blut- und Leberwürste in Rieden, hat sich der Erhaltung einer authentischen Metzgete verschrieben. Wie der Name schon sagt, setzt man sich mit dem Verein für den gtuen Ruf und vorallem die Erhaltung der traditionellen Metzegete ein.

PS: Spenden & Bloggen für Haiti!! 

6. Januar 2010

1000 Franken "for nicky"

Die Weihnachtszeit ist vorbei, der Alltag hat uns wieder. Trotzdem bietet der heutige Dreikönigstag noch einmal die Möglichkeit eine kleine Zeitreise zu tun. Eine Reise mit zwei Etappen. Am 22. Juli 2007 wurde der damals 19jährige Nicky Hoheisel vor der KBA in Aarau Opfer sinnloser Jugendgewalt. Die Teilnahme und die Trauer waren in diesen Tagen gross. Auch ich habe hier im Blog versucht, diese Tat irgendwie zu verarbeiten. Die Jahr sind inzwischen ins Land gezogen, Woche für Woche lesen wir in den Zeitungen Berichte darüber, dass wieder irgendwo ein Mensch brutal verprügelt wurde. Was bleibt ist ein Gefühl der Machtlosigkeit, der Überforderung. Und immer wieder taucht die Frage nach dem "Warum" auf...

Eine Frage mit der Nickys Mutter, Yvonne Hoheisel, Tag für Tag aufsteht und eine Frage die sie auch jeden Abend ins Bett begleitet. Wenn schon wir vor dieser Ohnmacht kapitulieren, wie muss es dann erst für die Angehörigen sein... Nickys Mutter hat aber nicht resigniert, im Gegenteil. In vielen Interviews hat sie betont, dass sie dem Tod ihres Sohns wenigenstens einen ganz kleinen "Sinn" geben möchte. Sofern so etwas überhaupt den Ausdruck "Sinn" verdient... gemeint ist aber, dass die Jugendlichen aus diesem Schicksal lernen sollen. Welche Folgen kann ein Faustschlag haben? Was passiert wenn man gegen einen Menschen tritt, der schon am Boden liegt? Wie kann man Provokationen entgegentreten? Wie geht man Schlägereien aus dem Weg?

Mit ihrem Projekt "for nicky" versucht Yvonne Hoheisel diese und andere Fragen zu beantworten. Dazu werden Broschüren verfasst, Filme gedreht, Schulen besucht... Das Projekt dient einerseits zur Verarbeitung und auf der anderen Seite natürlich der Prävention. Womit wir dann beim zweiten Zwischenhalt auf unserer Zeitreise wären: im Advent habe ich mit einem Text an einem Schreibwettbewerb unter Bloggern teilgenommen. Wer hätte es gedacht, ich habe es ins Finale geschafft und schliesslich sogar gewonnen. Das Preisgeld sind CHF 1000, und genau dieses Geld werde ich nun - auch wenn die weihnachtliche Zeit der guten Taten schon vorbei ist - in Absprache mit dem Veranstalter des Wettbewerbs an das Projekt "for nicky" spenden. Im Fahrwasser der Überweisung möchte ich den Anlass im Blog dazu nutzen, auf das Projekt hinzuweisen, mit dem Aufruf an alle auch im Jahre 2010 die Augen vor sinnloser Gewalt nicht zu verschliessen und Zivilcourage walten zu lassen!