6. Oktober 2010

Facebook weiss jetzt wo du bist

Wer gestern bei Facebook war hat es gemerkt, das Online-Netzwerk hat seinen Geo-Dienst "Places" (Orte) nun auch in Deutschland und der Schweiz gestartet. Damit kann man seinen Facebook-Freunden jederzeit aktuell seinen derzeitigen Aufenthaltsort mitteilen. Was dann gestern dazu geführt hat, dass man - ob man wollte oder nicht - erfahren hat dass XY beim Einkaufen war, AB in der psychiatrischen Klinik, YZ bei Muttern am Mittagessen, MN im israelischen Verkehrsbüro oder CD um 15 Uhr bereits in der Kneipe sitzt. Mir stellen sich zwei Fragen, einerseits ob ich will dass alle wissen wo ich bin und zweitens, ob ich überhaupt erfahren will, wer gerade wo ist und irgendwelchen Kram erledigt.


Worum geht es bei Places? Nach der Kritik in der Vergangenheit stellt Facebook diesmal den Datenschutz in den Vordergrund. Facebook-Orte sei kein automatischer Ortungsdienst, und es würden auch keine Bewegungsprofile der Nutzer erstellt, betonte Neo-Kinostar Zuckerberg. In den Grundeinstellungen ist Facebook-Orte erst einmal deaktiviert. Wer also den neuen Dienst nutzen will, muss ihn zuerst aktivieren und sich dann auch noch aktiv an einem bestimmten Ort "einchecken", zum Beispiel bei einem Konzertbesuch. Danach kann der Nutzer sehen, wer von den Freunden auch gerade am gleichen Or ist. Places steht Facebook-Nutzern zur Verfügung, die ein iPhone oder ein entsprechend ausgerüstetes Smartphone besitzen, das die Website touch.facebook.com aufrufen kann. Nach der Aktivierung des Dienstes taucht der Aufenthaltsort in den eigenen Facebook-Neuigkeiten auf und abhängig von den persönlichen Privatsphäre-Einstellungen auch im Nachrichtenstrom der Freunde. Ausserdem kann der Nutzer auf der Facebook-Seite des jeweiligen Ortes, zum Beispiel eines Lokals im Feld "Personen, die jetzt hier sind", auftauchen. Diese Anzeige kann man deaktivieren. Alle Änderungen werden bei den allgemeinen Privatsphäre-Einstellungen im Facebook-Profil vorgenommen, es empfiehlt sich das am Compi zu machen - da übersichtlicher. 

Die Standortangaben verschwinden Facebook zufolge nach einigen Stunden automatisch. Ausserdem werden sie überschrieben, sobald man an einem neuen Ort eincheckt. Facebook erstellt nach eigenen Angaben keine Bewegungsprofile. Trotz dieser Datenschutz-Vorkehrungen stösst der neue Facebook-Dienst bei den Datenschützern auf Kritik. Die Einstellungen, mit denen man bestimmt, wer den Aufenthaltsort eines Nutzers sehen kann, seien relativ schwer zu finden, heisst es da. Aber es hat schon was, es ist für Nutzer problematisch, sich da durchzuwurschteln. Fazit: wers braucht, der dürfte am neuen Dienst seinen Spass haben. Die Nerds haben gestern zumindest Facebook bereits zünftig zugemüllt mit ihren Checkpoints, sodass sie auch dem Hinterletzten zeigen konnten, wie wahnsinnig spannend - oder eben nicht - ihr Leben ist. Womit wir dann auch schon beim springenden Punkt wären, meiner Meinung nach sind all diese Places-, Gowalla und Co.Dienste nichts anderes als eine Art Augenwischerei. Ich für meinen Teil zumindest sehe keinen Sinn, während der Woche der halben Welt meinen aktuellen Standort mitzuteilen. Eine Ausnahme bilden da vielleicht wirklich mal Grossanlässe wie Konzerte oder Volksfeste. Ansonsten bleibt Places auf dem Monsieur Fischerschen iPhone weitgehend stumm und - je nach Masse der Meldungen - vielleicht auch bald wieder deaktiviert.

5. Oktober 2010

Home.ch verlost 20`000 CHF

[Trigami-Anzeige]


Ich konnte meine Suche nach einem neuen Eigenheim ja bekanntlich unlängst erfolgreich abschliessen, einzig der Umzug steht nun noch an. Aber gerade im Herbst suchen viele Leute ein neues Zuhause. Oft ein eher mühsames Unterfangen! Als neuer Anbieter auf dem Bereich der Online-Immobiliensuche nimmt einem home.ch die Suche zwar nicht komplett ab, vereinfacht sie aber ungemein. Angefangen bei einer übersichtlich gestalteten Plattform, lässt sich das Suchfeld mittels verschiedener Kriterien leicht eingrenzen, sodass für den Nutzer uninteressante Objekte von den Suchergebnissen ausgeschlossen werden. Lage, Grösse und zum Preis können zum Beispiel definiert werden und die Ergebnisse werden aufgelistet. Anschiessend lassen sich per Mausklick detailliertere Informationen zu den Objekten abrufen. Diese umfassen neben allgemeinen Angaben, wie beispielsweise Zimmer, Stockwerke, Wohnfläche und Mietkosten, auch Fotos der Immobilie und eine Checkliste der Eigenschaften, die das Objekt zu bieten hat. Dazu gehören unter anderem Balkon, Keller, Estrich, Haustiere erlaubt, Kabelfernsehen, Parkplatz oder eine kinderfreundliche Umgebung. Google Maps und Google Street View wurden nahtlos in die Plattform eingearbeitet, wodurch öffentliche Verkehrsmittel, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Kinderkrippen oder Schulen in der Nähe übersichtlich per Symbol auf der Karte dargestellt werden. Als weitere nützliche Funktion sind auf home.ch aktuelle Immobilien-Printinserate vieler Schweizer Zeitungen auch online verfügbar.
Zum Start von home.ch veranstaltet das neue Portal einen spannenden Wettbewerb, bei dem es ein Jahr kostenloses Wohnen zu gewinnen gibt. Konrekt, home.ch zahlt ein ganzes Jahr lang Deine Miete bis maximal 20.000 CHF. Um ein Jahr mietfreies Wohnen zu gewinnen muss man herausfinden, wo sich die Wohnung der beiden Werbefiguren Schoscho und Chérie befindet und das entsprechende Wohnungsinserat auf home.ch zu finden. Weitere Informationen zum Wettbewerb gibt es hier.

Das Monster Cantat zurück auf der Bühne!

Nein, die Schlagzeile ist nicht von mir. Die hab ich aus einem Kommentar einer französischen Zeitung geklaut, denn in der Rubrik "Loisirs" gibts seit dem Wochenende nur noch ein grosses Thema: Noir Désir Sänger Bertrand Cantat ist zurück auf der Bühne, er der im Jahr 2003 seine Geliebte, die Schauspielerin Marie Trintigant getötet hatte, ist wieder da – es das Comeback des Jahres. Ausgerechnet in dem Jahr, in welchem sich seine Frau Kristina Rady im gemeinsamen Haus mit einem Strick erhängt hat... erst im Januar hab ich an dieser Stelle über diese tragische Liaison geschrieben und nun ist "das Monster", wie ihn internationale Medien gerne mal nennen, also wieder zurück auf der Rockbühne.


Das Gerücht über ein Comeback von Cantat kursierte in Frankreich schon seit Tagen, zuerst im Internet, dann in Pariser Zeitungen. Samstagnacht, eine halbe Stunde nach Mitternacht, war es tatsächlich soweit. Bertrand Cantat, Frankreichs umstrittenes und charismatisches Rockidol, betritt zusammen mit der Band „Eiffel“ nach 7 Jahren Pause die kleine Festivalbühne im südfranzösischen Bègles (Gironde). Es war ein kurzer Auftritt, der schon nach drei Liedern vorbei war und seine Fans trotzdem  in Ekstase versetzt hat. Videos auf Youtube zeigen Cantat, inzwischen 46jährig, in légèrem Oberteil, Jeans, mit mittellangem Haar und sauber rasiert. Ein bisschen so, als wollte er die Uhr des Lebens weit zurückdrehen. in die Zeit als die Jugend zwischen dem nördlichen Lille und Marseille im Süden den Leadsänger der Kultband „Noir Désir“ verehrte wie eine französische Ausgabe von Jim Morrison. 


Tempi passati: Seit sieben Jahren sieht Frankreich in Bertrand Cantat einen Menschen mit zwei Gesichtern. Für seine treuen Fans bleibt er ein sensibler Rockstar, zwischen rebellischem Punk und poetischen Rockballaden. Für andere Franzosen ist er ein feiger Mörder, der das Leben der hübschen Schauspielerin Marie Trintignant auf dem Gewissen hat. Wegen „absichtlichen Totschlags“ verurteilen ihn die Richter in Vilnius im Jahr 2004 zwar zu acht Jahren Gefängnis, aber  im Oktober 2007 - längst zurück in Frankreich - kommt Cantat wegen guter Führung wieder auf freien Fuss. In seinem Haus in Bordeaux beginnt Bertrand Cantat wieder zu musizieren. Im November vor zwei Jahren veröffentlichen „Noir Désir“ auf ihrer Homepage eine Rockversion von "Le Temps des Cerises" zum kostenlosen Download. Parallel dazu nehmen sie im Studio ein neues Album auf, welches bis heute noch nicht veröffentlicht wurde und inzwischen für 2011 geplant ist. Die grosse Frage beim Cantat-Comeback war jedoch, wird der Sänger zum ersten Mal etwas zum Tod seiner beiden Frauen sagen? Er tat es nicht. Beim Konzert in Bègles verabschiedete er sich - sagen wir mal - beinahe demütig von seinen Fans:  Er faltete die Hände, beugte sich weit nach vorn und liess ein kurzes Lächeln über sein Gesicht huschen. Das wars. Die Zeitung "Le Parisien" berichtet in ihre gestrigen Ausgabe, dass Cantat schon einen weiteren Auftritt geplant habe. Am 13. Oktober soll er wiederum zusammen mit der Band Eiffel im südfranzösischen Mérignac auftreten - an einem Solidaritäts-Konzert zu Gunsten der verschütteten Bergleute in Chile.

PS: Ja, ich hab auf dem Navi schon mal ganz unverbindlich nachgeschaut wie lange man von Aarau nach Mérignac so brauchen würde... es wären bescheidene 853 Kilometer!

4. Oktober 2010

Ausbildungsplätze bei REWE



Wie es gibt keine Ausbildungsplätze? Ach was, namhafte Unternehmen müssen sich in der heutigen Zeit sogar einiges einfallen lassen um an gute Azubis zu kommen. Die Supermarktkette REWE hat sich dafür etwas einfallen lassen und wirbt übers Netz neue MitarbeiterInnen. Denn jeder weiss: eine gute Ausbildung ist wichtig. Und das nicht nur für den Auszubildenden, sondern natürlich auch für die Lehrfirma. Schliesslich ist die Ausbildung von zukünftigen Facharbeitern, die sich längerfristig mit dem Unternehmen identifizieren, eine Investition in die Zukunft. REWE hat diesen Umstand erkannt und für die Auszubildendensuche ein eigenes Online-Portal eingerichtet. Auf dem sogenannten „Azubiportal“, werden unzählige Informationen zu den verschiedenen Berufen bei REWE vorgestellt und die Weiter- und Berufschancen verständlich erklärt. 

Im Detail. Mit der Ausbildungssuche können auf einen Blick freie Stellen bei REWE gefunden werden. Die vorherige Auswahl der Region genügt und der künftige Azubi erhält eine Liste von allen passenden Berufen mit dem Hinweis wann die Lehrzeit beginnt. Mit den Bewerbungstipps kann man aus seiner Bewerbung eine professionellen Auftritt gestalten und seine persönlichen Unterlagen auch weiter optimieren. Diese Bewerbungstipps sind übrigens allgemein gehalten – auch wenn man sich bei einer anderen Firma bewerben will können diese genutzt werden, nur so als kleiner Tipp für Jobsuchende. Unter dem Menüpunkt „Unsere Azubis“ werden in einem Imagefilm die aktuellen Azubis kurz vorgestellt. Aber natürlich nicht alle, denn REWE beschäftigt insgesamt 3.500 Auszubildende. Weiter gehts, auf der Seite „Ein Tag als Kaufmann im Einzelhandel“ kann sich der zukünftige Azubi einen Einblick in den Alltag des Einzelhandelskaufmanns verschaffen. Man erfährt dabei zum Beispiel, dass Lehrling René sich jeden Morgen auf seinen Einsatz im Betrieb freut, insbesondere auf den Kundenkontakt. Ebenso wird mit Klischess aufgeräumt, denn wer glaubt, dass man als Azubi zum Einzelhandelskaufmann den ganzen Tag nur Regale auffüllt, wird eines Besseren belehrt. 


Ich finde die Idee mit dem Onlineportal von REWE durchaus gelungen. Man muss schliesslich die Zielgruppe da abholen, wo sie viel Zeit verbringt und das ist nun einmal in der heutigen Zeit im Im Internet. So gesehen danke ich, dass der Grossverteiler damit einen guten und vorbildlichen Weg geht. Was den Erfolg angeht, darf man schon einmal gespannt sein. Entsprechend gibt es auf der Seite dann auch einen Verweis zu SchuelerVZ. Ich bin mir sicher, dass diese Kombi vielen unschlüssigen Schulabgängern eine neue Perspektive und vorallem eine Hilfestellung gibt - auf der Suche nach ihrem Traumjob. 

Happy Birthday Charlie Brown & Snoopy

Das vergangene Wochenende hätte so manches Thema mit sich gebracht, worüber es sich zu bloggen lohnt. Da war in Aarau die MAG, mit ihr die eine oder andere interessante Begegnung. Im TV gabs am Samstagabend nach langer Sommerpause mal wieder "Wetten dass...", der FC Aarau hat gegen Lausanne gespielt, das Wetter war herrlich, der Umzug naht... und so weiter. Aber zu "Wetten dass..." wurde alles geschrieben und meine Meinung zur grausamen Christine Neubauer einmal mehr bestätigt (und wer will schon wissen ob sie ein Höschen trägt oder nicht? Ich nicht, ausser ich möchte kotzen..), der FC Aarau hat einen 2 zu 0 Vorsprung verspielt, die MAG muss man erlebt haben und beim Lesen der Sonntagspresse bin ich sowieso auf das Thema überhaupt gestossen: Charlie Brown feiert seinen 60sten Geburtstag. Mit ihm zusammen natürlich auch Snoopy und die gesamte Peanuts-Belegschaft. Und ja, ich liebe diese Truppe!
 

Aber warum eigentlich "Peanuts"? Mit Erdnüssen haben Charlie Brown, seine manchmal etwas seltsamen Freunde und sein cooler Hund Snoopy - inkl. dem gelben Vogel Woodstock - doch nichts zu tun. Aber "Peanuts" sind im Amerikanischen eben auch die Kleinigkeiten – und als solche fingen Charlie Brown, seine Freunde und Snoopy an: als kleine, kurze Comicstrips in einer Zeitung. Mittlerweile sind sie zur Legende geworden und seit dem letzten Samstag, dem 2. Oktober, sechzig Jahre alt. Charles Schulz, der Sohn eines Deutschen, war 27, als er Charlie Brown das Licht der Comicwelt erblicken liess. Charlie Brown hatte zu Beginn ein weisses T-Shirt und einen noch grösseren Kopf als heute. Bald wurde das T-Shirt gelb, bekam ein schwarzes Muster und Charlie einen kleineren, aber immer noch enormen und kugelrunden Kopf. Die Helden der Geschichten sind die Kinder, die allerdings wie Erwachsene agieren. Erwachsene selber kommen in den Comicstrips gar nicht erst vor, dafür einer der berühmtesten Hund der Welt und der heimliche Star, der im Oktober 1950 zwei Tage nach Charlie - also heute - auftauchte: Snoopy, der coole Beagle, der am liebsten auf dem Dach seiner Hundehütte liegt und von dort auch mal die Luftkämpfe des Ersten Weltkriegs nachträglich ausfechtet. Ja und ich gebs offen zu, bis heute tummeln sich im meinen Haushalt noch einige Sachen und Sächelchen auf denen Snoopy und Woodstock aufgedruckt sind. Als Kind war das aber noch viel schlimmer, da musste so viel wie möglich eine Snoopy Applikation drauf haben; so gesehen konnte ich erfolgreich therapiert werden... Aber nicht nur die Comics von Schulz verkaufen sich weltweit, auch die Filme und natürlich jede Menge dieser eben erwähnten Werbeartikel. Mit Charlie Brown könnte man eine ganze Wohnung einrichten, mit Snoopy sowieso.


Stars waren sie nicht nur auf der Erde: Als im Mai 1969 die Apollo 10 den Mond erkundete, hatte das Raumschiff das NASA-interne Rufzeichen "Charlie Brown", die Mondfähre hieß "Snoopy". In der Welt des Charles M. Schulz gibt es natürlich auch noch andere Figuren. Etwa Schroeder, der so hingebungsvoll auf seinem Kinderklavier mit der Beethovenbüste spielt, dass er die Flirtereien von Lucy übersieht. Oder Marcie, die Peppermint Patty immer mit "Sir" anredet und Linus will von seiner Schmusedecke viel mehr wissen als von Charlies kleiner Schwester Sally. Zusammengefasst alles liebenswerte, kleine Looser. Die "Peanuts" blieben wohl genau darum über Jahrzehnte hinweg ein Erfolg, auch wenn zuletzt nach Ansicht von Kritikern der Tiefgang fehlte. Ich seh das nicht so, und vorallem dürfte es auch einen Grund haben: Schulz zeichnete jeden Strip selbst. Am 14. September 1999 verkündete Schulz auf Februar 2000 hin das Ende seiner Tätigkeit. Nur wenige Monate später, am 12. Februar 2000, verstarb Schulz im Alter von 77 Jahren. Einen Tag später wurde der letzte seiner Comicstrips veröffentlicht. Am 13. Februar 2000 erschien ein Bild mit den "Peanuts"-Charakteren und ein paar vorbereiteten Abschiedszeilen von Schulz ("Lieber Freund"- siehe Bild oben). Dann war Schluss. Schulz verfügte testamentarisch, dass sein Werk von keinem anderen Zeichner weitergeführt werden darf.