Zumindest für den Tag nach dem Chrutwäje Openair dürfte dieses Motto gelten, am Abend selber wird im Reitstadion Schachen in Aarau traditionell erst einmal zünftig abgerockt! Am Freitag, 2. Juli ist es wieder soweit, nachde man sich am Bankett auf der Schanz zünftig gestärkt hat, gehts ab 16 Uhr 30 dann los mit viel guter Musik. In den letzten Jahren hat sich das Gratis-Openair immer mehr zu dem eigentlichen Höhepunkt des Maienzugfreitags entwickelt. Entsprechend auch die Zuschauermassen, welche beim Eindunkeln den Weg in die Pferderennbahn finden, da dauerts dann an der Bar schon einmal die eine oder andere Minute bis man sein kühles Bierchen in Händen hält. Aber eben, die Stimmung ist so oder so top und während dem Anstehen unterhält man sich halt mit seinem Nachbarn in der Warteschlange. Bevor es hier aber um die Musik geht noch schnell zu zwei Chrutwäje-Neuheiten im Jahr 2010.
Da wäre zum ersten die Homepage, welche seit kurzer Zeit in einem neuen Kleid daherkommt. Sie ist übersichtlich gestaltet und bietet sehr viele Informationen zum Anlass selber, aber auch zu den Künstlerinnen und Künstler. Natürlich hat das Chrutwäje Openair inzwischen auch den Weg ins Facebook gefunden, auch da gibt es regelmässige News zum Event. Und was ein cooles Openair sein will, hat natürlich auch das passende Shirt: Taraaa... rechtzeitig zum Anlass kann man die Leibchen unter dem Motto "Cavallo morto" bestellen, in diversen bunten Farben. Ich persönlich finde vorallem das Männershirt mit dem toten Rössle cool. Ein Must Have in diesem Jahr... so und nun zum Thema Nummer eins wenn wir schon von einem Openair reden bzw. schreiben: die Musik!
Eröffnet wird das diesjährige Festival von der "Extrem Bosnian Blues Band" rund um den Aarauer Einwohnerrat Ivica Petrusic, sie wissen sowohl leise - ja sogar traurige - Klänge mit fetzigen Balkanbeats zu vermischen. Ein Erlebnis, wer sie noch nie live gesehen hat sollte sich das nicht entgehen lassen. Der zweite Gast kommt ursprünglich aus Erlinsbach, lebt inzwischen aber im grossen Zürich: Julian Amacker. Klingt vom Namen her tatsächlich wie aus Erlinsbach, seine Musik ist aber auf gutem Weg in die grosse weite Welt. Der Singer/Songwriter hat zudem eine spannende Stimme, welche seinen Auftritt zu einem Erlebnis machen dürfte. Gegen 19 Uhr 10 dann was für Aug und Ohr: Van Golden! Die in der Musikszene inzwischen bestens bekannten Pichler Twins Marisa und Raphaela treten mit ihrem 10 Mann Orchester auf und sorgen für gute Laune. Ihre Single "Di Hei" läuft immer mal wieder im Radio und als Video im Tivi. Man darf also auf ihren Auftritt in der Abendsonne gespannt sein!
Die nächste Band, das geb ich offen zu, die kenn ich nicht und ich hab auch noch nie von ihnen gehört: Christopher Christopher! Aber, auf der Chrutjwäje-Homepage gibts ein Video und ich muss sagen, das hat es mir gleich angetan. Irgendwie erinnert mich der Sound an die Beatles, etwas Oasis dazu und vielleicht noch ein wenig Jet. Auf jedenfall äusserst britisch, dabei kommen die Boys ja aus Baden und spielen in diesem Jahr unter anderem noch beim Openair St. Gallen oder in Montreux! Gegen 22 Uhr gibts auf der Bühne im Reitstadion dann Hip Hop mit dem Greis. Naja, soooo alt ist der Mann zwar auch noch nicht, trotzdem hält er sich schon einige Jahre in der Schweizer Rapszene. Der Berner ist aktuell mit seinem Album "3" am Start und wird sein Publikum auch mit Hits wie "Teil vom Problem" oder "So leid" erfreuen. Tja und dann.... dann kommen die Titelgeber dieses Blogposts: Da Sign & The Opposite! Ich geb auch hier offen zu, Anfangs (vor ein paar Jahren mal bei nem Band-Contest) hab die ich die Band ja überhaupt nicht gemocht. Mir kam es immer ein bisschen vor als würde ich eine Mischung aus HNO, Bluesbueb und Urban Junior hören. Dann sah ich die Truppe zufällig mal live und war erst einmal überracht von der Power die da von der Bühne kam. Da wird einfach alles gemischt, viel Geschrei, Gitarren, Schlagzeug... dann mal durch den Fleischwolf und es geht ab! Mit dem Überhit "Slow down take it easy" haben sie es zu nationalem Erfolg gebracht und ihre neue Single "Body Building" gefällt mir sogar noch viel besser. Kurz, es dürfte heiss werden im Schachen!
Zum Abschluss des Abends sind dann noch meine absoluten Favoriten am Start: Fiji! Inzwischen schon drei Mal gesehen und jedes Mal wieder äusserst begeistert ob der unbändigen Power der Frontfrau Simone De Lorenzi - welche übrigens im KiFF auf meinen Boxershorts ihre Unterschrift hinterlassen hat. Das musste auch mal gesagt werden... In Sachen Selbstinszenierung stehen Fiji Da Sign & the Oppiste in gar nichts nach, Rampensäue nennt man solche Künstler im Fachjargon. Und genau das macht es dann auch aus, dass die Zeit beim Synthie-Pop von Fiji im Fluge vergehen wird. Lasziv, sexy und äusserst tanzbar wird sich das Trio dem Publikum auch in diesem Jahr präsentieren. Auch in diesem Jahr? Ja klar, Fiji waren 2008 schon beim Chrutwäje Openair dabei und haben den Organisatoren scheinbar einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ihr Aufritt beginnt nach 1 Uhr in der Nacht auf Samstag, also unbedingt wach bleiben!
Fazit: das Chrutwäje Openair präsentiert 2010 nicht nur eine neue Homepage und coole Shirts, nein es ist nicht nur Verpackung sondern auch viel Inhalt. Tolle Bands aus der Region, Gäste aus dem Rest der Schweiz werden für ein unvergessliches Erlebnis sorgen. Hoffen wir einfach, dass Petrus wenigstens an diesem Abend den Regen nach Basel oder Zürich abgibt und uns einen herrlichen Sommerabend beschert. Ansonsten es hinter der Tribüne der Pferderennbahn Aarau ja eh gedeckt, einer grossen Party steht also def. nichts im Weg, bevor es am Samstag dann leicht verkartert heisst: "Slow down take it easy!"