Und wieder ist Jahresrückblickzeit! Das Jahr neigt sich einmal mehr dem Ende zu und alle blicken gerne noch einmal auf die vergangenen 12 Monate zurück. Was ist passiert? Was hat sich verändert? Wer ist gegangen, wer gekommen? Kurz, was bleibt uns vom Jahr 2008 in Erinnerung...
Gerne blicke ich wie in den vergangenen Dezember in einem zweiteiligen Jahresrückblick auf die Monate seit dem 1. Januar 2008 zurück und ziehe meine persönliche Bilanz. Monsieur Fischers Top Drei in verschiedenen Kategorien. Und wir beginnen mit dem Spocht.
Sport im Jahr 2008
Fussball EM: Natürlich war die Europameisterschaft das Top Ereignis im vergangenen Jahr. Ich war zwar leider nie live in einem Stadion, habe mir dafür ein paar Spiele auf sogenannten Fanmeilen und in der UBS-Arena angeschaut. Und ich muss sagen, es war der Hammer. Ebenso war ich auf der Fanmeile Aarau mehrmals als DJ im Einsatz und was ich da erlebt habe, wird mir lange in guter Erinnerung bleiben. Wahre Freudenfeste verschiedenster Völker und Fans, ausnahmslos ohne Zoff.
Nur einmal, nach der Partie zwischen der Schweiz und der Türkei kam es zu Ausschreitungen, wobei da die Nati-Fans eindeutig die Aggressoren waren. Kurz später war ich für zwei Spiele in einem türkischen Kulturclub und es war herrlich. Als Fazit, ein tolles Erlebnis das sich in meine Gedächtnis eingeprägt hat. Ach ja, schade dass sich der Alex Frei so früh verletzt hat. Das hat die Party doch etwas getrübt.
Olympische Spiele in Peking: Viel wurde im Vorfeld dieser Spiele geschrieben und diskutiert. War es richtig, die Olympischen Spiele in ein von einer Diktatur regiertes Land zu geben? Man wird es nie erfahren. Klar ist nur, die Chinesen haben diese Sommerspiele perfekt organisiert und das Volk - zumindest wie man es von hier aus mitgekriegt hat - hatte seine wahre Freude daran, sich im Fokus des Interesses zu präsentieren. Geblieben sind mir die Fabelrekorde vom Schwimmer und der vom 100 Meter-Läufer. Ebenso der Sturz von Edith Hunkeler oder auch der tolle Marathon von Viktor Röthlin. Gelitten habe ich mit Roger Federer. Und bleiben werden mir die unglaublichen Farben der Eröffnungs- und der Schlussfeier.
FC Aarau: Super hat es angefangen, das Jahr 2008. Oder besser gesagt, die neue Saison. Plötzlich stand mein Team auf Platz 1 der Rangliste. Die Spieler haben Fussball gezeigt, der zu begeistern wusste. Man hat gemerkt, da war ein Team im Einsatz, dass wusste, dass man was bewegen kann. Und das haben Ianu, Nushi, Benito, Page und Co. dann auch gemacht. Spiel um Spiel wurde gewonnen und als Zuschauer gab es herrlichen Fussball zu sehen. Aber es kam wie es kommen musste, die Spieler haben nach diesen Leistungen Angebote von anderen Clubs gekriegt und vorbei war es mit der Gruppendynamik. Ab Herbst gab es dann das zu sehen, was wir aus den letzten Jahren kannten. Durchschnittliche Leistungen und die eine oder andere Niederlage. Dank dem Polster aus der frühen Saison ist man immer noch im Mittelfeld der Tabelle, mal sehen wer in der Winterpause geht und wer kommt.
Die Medienthemen 2008
Die Raser: Dieses Thema begleitet uns ja eigentlich schon seit Jahren, aber es braucht jeweils wieder einen zünftigen Crash, bevor auch die Medien wieder aufsteigen und mithetzen. Und die Hetze ist durchaus erlaubt, finde ich. Unbelehrbare Raser sollte man nicht nur mit einem lebenslangen Ausweisentzug und einer saftigen Geldbusse bestrafen, nein durchaus liegen da meiner Meinung nach auch ganz andere Möglichkeiten der Bestrafung drin. Der Fantasie sollten - sofern im Bereich der Menschenrechte - keine Grenzen gesetzt sein. Denn eines ist klar, die aktuellen Strafen schrecken niemanden ab, ganz im Gegenteil. Es scheint gerade mal wieder IN zu sein, sich private Rennen zu liefern und dabei weder Respekt noch Rücksicht walten zu lassen.
Rezession/Wirtschaftskrise: Die Banken sind am Ende, die Automobilbranche in der Krise, die Arbeitslosenzahlen steigen, die Kauflust sinkt.... Ganz ehrlich? Ich kann es nicht mehr hören. Die Wirtschaftskrise ist nicht, sie wird herbeigeredet. Jeder angebliche Fachmann stellt Theorien auf und macht so der unwissenden Bevölkerung Angst, kein Wunder schaut diese dann aufs Geld und hemmt so die Wirtschaft. Lassen wir doch einfach alles einfach auf uns zukommen. Schluss mit Finanzspritzen in Milliardenhöhen an morsche Banken und andere Firmen. Wer stark genug ist zu überleben, der wird das tun. Zur Not muss die UBS (etc) halt wirklich mal auf Bonis verzichten und den Notgroschen aus dem Schrank nehmen. Ich persönlich bin gespannt, Angst hab ich aber keine und i
ch bin mir sicher - analog den Spritpreisen - der Markt wird sich von selber regulieren.
Barack Obama: Was hab ich mich gefreut als der Mann endlich gewählt war. Ich hab mir extra nen Tag frei genommen und die Wahl live im TV verfolgen zu können. Und es hat sich gelohnt, alleine für die Siegesrede nach der Wahl. Wunderschön. Amerika hat dem Rest der Welt gezeigt, dass ein Wechsel möglich ist und sollte nun Vorbild sein für andere Nationen. Ok, die Schweiz mit Ueli Maurer diesbezüglich als Beispiel aufzuzählen, wäre wohl falsch. Der Druck auf Obama ist natürlich gewaltig, die Gefahr dass er scheitert oder gar ermodet wird riesig. Trotzdem drücke ich ihm die Daumen, er ist schliesslich einer der grossen Hoffnungsträger für die gesamte Welt im kommenden Jahr.
Kino 2008
Bienvenue chez les Ch'tis: Mein Kino Höhepunkt des Jahres. Wahnsinn, selten so gelacht. Ich hab den Film zum Glück in der Originalfassung gesehen, mit deutschen Untertiteln. Die Untertitel waren übrigens der blanke Horror. Darum kann ich mir nicht vorstellen, wie der Film
derzeit in Deutschland deutsch synchronisiert funktionieren soll. Die Unterschiede zwischen dem Süden und dem Norden (der Hölle oder dem Nordpol) Frankreichs hätten besser nicht dargestellt werden können. Sämtliche Klischees wurden bedient, aber trotzdem war der Film zu jeder Zeit herzerwärmend. Herrlich, Prädikat: unbedingt anschauen!
Indiana Jones and the Kingdom of Crystal Skull: Ich habe mich lange auf den neuesten Teil von Indie gefreut und ich wurde nicht enttäuscht. Die Filmreihe von Steven Spielberg hat nichts an Witzigkeit und Action verloren und Harrisson Ford überzeugt auch im Alter noch mit viel Charme und schauspielerischem Können. Am Anfang war auch ich natürlich etwas skeptisch, aber im Gegensatz zum neuesten Bond-Film ist die Indiana Jones-Reihe ihren Ansprüchen gerecht geworden und hat die Fans nicht getäuscht. Ein Unterschied vielleicht auch, warum sich ein Spielberg seit Jahren hält und ein Forster das erst mal unter Beweis stellen muss.
Into the Wild: Ui hab ich geweint. Die wahre Geschichte über einen Aussteiger hat mich gerührt. Der Soundtrack zum Film von Eddie Vedder ist schlicht genial und läuft bei mir bis heute mindestens einmal pro Woche auf dem iPod. Die Konsequenz dieses Film oder auch der Geschichte als solche ist erschreckend. Und am Schluss sass ich da und wusste nicht, ob ich den Jungen nun bewundern oder bemitleiden sollte. Ganz sicher tat mir seine Familie und vorallem seine Schwester leid. Die Ungewissenheit über all die Jahre muss schrecklich sein. Der Film ist inzwischen auf DVD draussen, wer ihn noch nicht gesehen hat, sollte dies schnell nachholen.
Showbiz 2008
Britney Spears: Wer hätte das gedacht, Britney gelingt das Comeback. Und wie. Noch vor Jahresfrist hätte wohl niemand mehr einen Cent auf die junge Frau gewettet oder besser gesagt, eher auf ihren Drogentod oder ihren Selbstmord. Aber Brit hat uns alle überrascht, zum Glück. Ihr Album "Circus" ist bestimmt kein Meilenstein der Musikgeschichte - darum taucht Brit hier auch nicht in der Ka
tegorie Musik auf - aber immerhin ein deutliches Lebenszeichen. Die Single "Womanizer" fand ich übrigens noch recht gelungen, erst recht dank dem witzigen Video dazu. Für 2009 hat Brit grosse Pläne: Tournee, drittes Kind, Versöhnung mit dem Ex und ein neues Album. Hey, ich drück ihr die Daumen und hoffe, sie dann weniger in der Yellow Press erblicken zu müssen.
Charlotte Roche - Feuchtgebiete: Jaja, die berühmte Doppelmoral. Da schreibt eine der wohl besten TV-Moderatorinnen allerzeiten ein Buch, die deutschsprachige Welt regt sich darüber auf und trotzdem ist der Schinken über Monate in den ersten Plätzen der Buchcharts anzutreffen. Was stimmt da nicht? Charlotte Roche hat sich seit ihrem berühmten Interview mit Robbie Williams in mein Herz geschossen, mit ihrem Buch hat sie mich persönlich überrascht, aber definitiv nicht schockiert. Ich meine was ist schlimm an Wörtern wie ficken, vögeln, blasen, spritzen? Benutzt ja heute beinahe jede/r Tag für Tag und wenn mal jemand darüber schreibt, dann soll es plötzlich schlimm sein? Nö, ich freue mich auf Charlottes zweites Buch und ich wette, es wird in eine ganz andere Richtung gehen.
Sarah Palin: In der Politik Rubrik hätte ich die Frau Palin natürlich nie auftreten lassen, ich will mir ja nicht den Jahresrückblick versauen. Aber ein Medienereignis war die Frau schon in dem Jahr, mehr aber auch nicht. Wer kein Plan von Geografie hat, gegen Schwulenehen und Abreibung ist, die Todesstrafe befürwortet und den Klimawandel für ein Märchen hält, der ist nicht mehr als eine Karikatur. Entsprechend wurde Palin im Internet mehr verhöhnt als jede andere öffentliche Person in diesem Jahr und ich muss sagen, zurecht! Zurück nach Alaska, Frau Palin oder noch besser nach Guantanamo, zum aufräumen und putzen, nachdem das schreckliche Folterlager im neuen Jahr dann endlich geschlossen wird.
Die Fortsetzung vom Jahresrückblick 2009 gibt es dann morgen Dienstag. Mit den Themen Musik, Auf Wiedersehen, Technik und TV-Ereignisse.