Wie vor einigen Tagen an anderer Stelle erwähnt, kommt mit dem Herbst auch wieder die Zeit der Racelettes und der Fondues. Dazu werden häufig Kartoffeln serviert. Darum hab ich gestern Abend nicht schlecht gestaunt, als ich zufällig bei Stern TV ein Bericht über Gift in Kartoffeln gesehen habe.
Wenn wir Orangen essen, dann schälen wir sie. Auch bei Gurken, Melonen oder Bananen essen wir die Schale selbstverständlich nicht mit. Die Liste von Gemüse und Früchten liesse sich schier endlos verlängern. Bei der Kartoffel ist es in den letzten Jahren jedoch immer mehr in Mode gekommen, dass man sie nicht mehr schält. Denn in der Schale seien wertvolle Ballaststoffe und sonstige gute Sachen. Nun, nach den drei Experten gestern im Studio von Günter Jauch ist dem nicht wirklich so.
Die Kartoffel hat eine Schale um sich von Schädlingen zu schützen, in dieser Schale befinden sich darum Giftstoffe, sogenannte Alkaloide. Kurz, die Schale ist das schlechteste was eine ansonsten leckere Kartoffel zu bieten hat. Der Giftanteil wird vorallem verstärkt, wenn die Kartoffel noch grün ist oder bereits Triebe hat. Das Gift kann zu einem Kratzen im Hals, zu Magenbeschwerden (Übelkeit, Brechreiz, Durchfall, Gliederschmerzen), Nierenentzündungen, Kreislaufproblemen bis hin zur Schädigung des zentralen Nervensystems führen. Laut Stern TV sind auch Todesfälle bekannt, da der Vergiftungsgrad mit dem Körpergewicht zusammenhängt sind dabei aber vorallem Kinder, Babies und Ungeborene gefährdet. Ein Erwachsener müsste dafür schon kiloweise Kartoffeln verspeisen.
Ich für meinen Teil muss sagen, dass ich doch noch öfter mal ne ungeschälte Kartoffel esse; da hat es durchaus auch schon mal nen Trieb oder "Augen" dran. Sei es eben zu Racelette oder zu Fondue, in Form von Country Potato Wedges, Chips oder Rosmarinkartoffeln. Gerne auch am Tag danach kalt mit etwas Majo, was scheinbar erst recht ungesund ist. Dabei wäre mir nie in den Sinn gekommen, dass ich dabei Gift in mich aufnehme. Die Experten bei Stern TV, sowie eine kurze Recherche im Internet haben mich jedoch inzwischen überzeugt, dass so eine Kartoffelschale scheinbar genau so ungeniessbar oder ungesund ist, wie die Schale einer Melone, einer Orange oder all dem anderen Gemüse/Früchte, welches ich ganz normal schäle.
Besonders eine Bemerkung eines Experten hat mich dabei überzeugt, er hat gesagt, dass im zweiten Weltkrieg die Nahrungsmittel ja bekanntlich knapp waren. Aus dieser Zeit käme die Gewohnheit, bei Äpfeln die Schale zu essen. Weil man ja in der Krisenzeit möglichst nichts wegwerfen wollte. Jedoch nicht mal in dieser schweren Zeit sei jemand auf die Idee gekommen, Kartoffeln mit Schale zu essen. Erst seit ein paar Jahren gelte dies als schick, ohne dass sich jemand Gedanken gemacht hätte, ob das auch gesund sei.
Zusätzliche Infos:
Bayrischer Verbraucherschutz
Stern TV
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