8. April 2007

Österliches Küchenmassaker

Man nehme 4 Promis (Kategorie C bis E), lasse sie eine Woche lang gemeinsam kochen - oder e zumindest versuchen - und essen und fertig ist "Das perfekte Promi-Dinner". Heute Abend mit den folgenden Titelaspiranten: Desirée Nick, René Hiepen, Patrice und Andrea Kempter.

Auf dem Speiseplan der VOX-Köchinnen und Köche standen unter anderem Jakobsmuscheln, Lasagne oder Wowereit im Schlafrock. Ob ihr was verpasst habt, muss jeder für sich selber entscheiden. Ich verweise da zur Meinungsbildung gerne auf die Zusammenfassung von Josef Seitz (FOCUS). Er hat meiner Meinung nach auf den Punkt gebracht, was diese Sendung heute Abend bei VOX ausgemacht hat... und mir dabei den einen oder anderen Schmunzler entlockt.

Ach ja, für alle die, die nach den in seinem Text erwähnten Fotos gieren oder für alle die, die - so wie ich - null Ahnung hatten, wer die Andrea Kempter überhaupt ist, hier eine kleine Gedankenstütze. Wie vom FOCUS Mann geschrieben war die Frau ja schon 2x im Playboy zu sehen. Was ja in der heutigen Zeit bereits eine tolle Leistung ist, wie ich an anderer Stelle schon mal erwähnt habe.

6. April 2007

Kontaktanzeige

Nur die Liebe zählt: Wer kann dieser jungen, verzweifelten Frau helfen? Bewerbungen bitte direkt an sie.



In diesem Sinne: Frohes Eier-Suchen!

5. April 2007

Kurt Cobain: der Mythos lebt!

Heute, am 5. April ist es auch schon wieder 13 Jahre her, seit sich Kurt Cobain das Leben genommen hat. Der 5. April 94 war ein Dienstag, der erste Arbeitstag nach den Ostern. Es kam damals - vermutlich bedingt durch den Job als Zeitungsjournalist - nicht oft vor, dass mich eine News-Meldung erschüttert hat. Man erarbeitet sich mit den Jahren so eine Art Selbstschutz. Als ich vom Tod Kurt Cobains erfuhr, riss jedoch diese Schutzhülle für einen Moment.

Bis heute stelle ich mir immer mal wieder die Frage, warum mir sein Tod so nahe ging. Unter dem Strich hat sich ein Junkie, den ich nicht persönliche gekannt habe, das Leben genommen. Punkt. Ich frage mich auch, warum ich mir - und ich bin ein totaler Schlauch wenn es darum geht, dass ich mir Daten merken sollte - weiss, dass er am 5. April die Erde verlassen hat. Ich war bzw. bin bis heute kein übermässiger Nirvana-Fan. Ich mag die Songs, liebe ein paar Texte, hatte früher mal ein T-Shirt und ein Poster. Das wars. Auszug aus seinem Abschiedsbrief:

"Seit ich sieben war, habe ich alle Leute gehaßt."

Rückblende. Im Frühjahr 94 war gerade dabei, nach Frankreich überzusiedeln. Der Umzug war vollzogen, den Job in meiner neuen Heimat hatte ich bereits angetreten. Aber da war noch dieses verfluchte Konzert-Ticket. Ausgestellt auf den 19. Februar 1994. Nirvana live in der Eishalle in Neuenburg. Da ich zu diesem Zeitpunkt aber bereits rund 800 Kilometer entfernt meine Zelte aufgeschlagen hatte, war es mir unmöglich dieses Konzert zu besuchen. Na gut, hab ich mir gedacht, die Band wird ja bestimmt auch noch weitere Konzerte geben. Und tatsächlich war die Europa-Tour 1994 noch bis in den frühen Sommer hinein geplant.

"Wenn wir hinter der Bühne sind und das Licht ausgeht und das Rufen der Menge beginnt. Das berührt mich nicht wie es etwa Freddie Mercury berührte, der, wie es schien, es liebte."

Wie wir inzwischen alle wissen, wurden diese Pläne von Cobains Selbstmord gekreuzt. Der Aufritt in Neuenburg war das letzte Gastspiel der Band in der Schweiz. Modena, San Marino, Rom, Mailand, Ljubliana und München. Danach war Schluss.

Doch es war mehr als dieses verpasste Konzert. Cobain strahlte etwas aus, das mich in der Zeit vor seinem Tod beeindruckt hat. Trotz massivem kommerziellem Erfolg blieb er sich selber, wollte sich nicht kaufen lassen. Ein Umgang der ihm zum Verhängnis wurde. Drogen, Alkohol, Depression, Medikamente. 1992 heiratete er die Stripperin Courtney Love, kurze Zeit später kommt Tochter Francis Bean zur Welt. Sowohl Cobain selber, als auch seine Frau nahmen zu dieser Zeit Heroin. Ein erster Selbstmordversuch von Kurt scheitert, er überlebt einen Cocktail aus 50 Tabletten und Champagner. Cobain selber gab danach an, die Schmerzmittel aufgrund von Magenproblemen eingenommen zu haben. Seit seiner Kindheit litt er an dieser Krankheit, die er selber "Cobain's Disease" nannte.

"Danke für die Briefe und Eure Sorge um meinen ekelhaft brennenden Magen in den letzten Jahren. Ich bin zu neurotisch (unbeständig), launisch und inzwischen leidenschaftslos, also denkt dran, es ist besser auszubrennen, als langsam zu verblassen."

Aufgrund dieser Krankheit mussten auch zahlreiche Konzerte verschoben und die Tournee abgebrochen werden. Cobain verbrachte immer mehr Zeit zu Hause. Im Rausch. Der Waffennarr setzte sich schliesslich am 5. April 94 mit seiner Schrottflinte ein Ende. Laut Polizeiberichten deutete nur noch das Gebiss auf seine Identität hin. Bis heute gibt es Theorien, wonach Cobain das Opfer eines Mörders geworden sei. Für mich Humbug. Zu eindeutig all die Hinweise in Songtexten, Interviews und Verhaltensmustern.

"Und das erschreckt mich so sehr, daß ich an dem Punkt angekommen bin, an dem ich nicht weiter leben kann."

Es liegt nicht an mir, über die Gründe dieses Selbstmordes zu spekulieren. Es liegt vorallem nicht an mir, ihn zu werten (falls sich das überhaupt jemand anmassen kann). Ich habe bis heute, 13 Jahre später, nicht herausgefunden, was es ausgemacht hat, dass es mir damals vorgekommen ist, als hätte mich ein Freund verlassen. Cobain verweigerte sich dem Kommerz und stand wohl für etwas, dass mir bis heute viel bedeutet: Freiheit! Wer in unserer Zeit jedoch die Freiheit noch leben will, der muss viele Abstriche in Kauf nehmen und ist einem immensen (Leistungs-) Druck ausgesetzt. An diesem Druck ist Cobain vermutlich letztendlich gescheitert. Plattenfirmen, Manager, Fans, Familie... die Anforderungen waren zu gross, für einen, der einst auszog um einfach mit ein paar Freunden Musik zu machen.

"Aber ich kann Euch nichts vormachen, keinem von Euch. Es ist einfach nicht fair Euch gegenüber aber auch gegenüber mir selbst. Das schlimmste Verbrechen, das ich mir vorstellen kann ist die Leute abzuziehen, indem ich vortäusche, 100% Spaß zu haben."

Jahre später habe ich Cobains ehemaligen Bandkollegen, den Nirvana-Schlagzeuger Dave Grohl getroffen. Meine Erwartungen waren gross. Das Gespräch kurz und enttäuschend. Trotz Nirvana-Vergangenheit fehlte die Aura, die Ausstrahlung. Es ging mir also in dieser ganzen Geschichte weniger um die Band Nirvana, als vielmehr um Kurt Cobain, der mich als Person fasziniert hat. Ein Umstand, der sich bis zum heutigen Tag nicht verändert hat. Typen wie Rio Reiser, Robbie Williams, Dave Gahan oder Pete Doherty sind mir 1000 mal lieber, als all die anderen Waschlappen, die in die Hot-Rotationen der Radiostationen laufen.

"Es ist besser, für den gehasst zu werden, der man ist, als für die Person geliebt zu werden, die man nicht ist."

4. April 2007

Ostern fällt wohl aus!

Ulle du Arsch!

Es gibt Nachrichten, die müssten irgendwie nicht sein. Die versauen einem den Tag, obwohl man eigentlich immer gewusst hat, dass die Nachrichten irgendwann mal kommen werden. So passiert im Fall Jan Ullrich, wo die Deutsche Presseagentur gestern folgende Meldung heraus gegeben hat:

"Die bei dem spanischen Dopingskandal gefundenen Blutbeutel stammen "zweifelsfrei" von dem früheren Radstar Jan Ullrich. Das bestätigte die Bonner Staatsanwaltschaft gestern. "Wir haben neun Blutkonserven vorgefunden, die wir mit den DNA-Proben vergleichen konnten. Dabei haben wir die Identität von Ullrich feststellen können", sagte der ermittelnde Staatsanwalt Friedrich Apostel."

Ja, ich gestehe ich war über all die Jahre ein grosser Fan von Jan Ullrich. Ich habe ihn bei Radsport-Anlässen in der Schweiz live gesehen. Einmal sogar ein paar Worte mit ihm gewechselt. Meine Sympathien waren im alljährlichen Tour de France-Grosskampf Armstrong gegen Ullrich ganz klar immer auf seiner Seite. Ja ich hab ich sogar mehr gemocht, als die Schweizer Radsportler. De Ulle hatte halt was. Er war der Junge von nebenan. Mit all seinen Fehlern und einem grossen Kämpferherz. Dazu kam, dass er nach dem Winter immer ein paar Kilo zuviel auf die Waage brachte, weil es für ihn halt im Leben auch noch was anderes gab als nur der Radsport.

Vor einigen Monaten dann die ersten Gerüchte rund um eine mögliche "Dopingaffäre Ullrich". Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass der Radsport derzeit ohne Doping überhaupt funktionieren würde. Im Gegenteil, ich behaupte sogar, dass die Leistungen von Lance Armstrong ohne verbotene Substanzen gar nicht möglich gewesen wären. Aber der hat - schlau wie er ist - den Absprung geschafft und kann sich derzeit nichts vorwerfen lassen. Wenigstens clever aus der Affäre gezogen, ist man geneigt zu sagen.

Nicht so der Ulle. Seit Jahren von schlechten Beratern betreut, reitet er sich auch in dieser Geschichte - wir erinnern uns an die XTC-Sache - immer tiefer rein in die dampfende Scheisse. Anstatt hinzustehen und zu sagen "ja, ich habe es getan", macht er vor einigen Wochen eine Medienkonferenz, lässt keine Journalistenfragen zu und beteuert weiterhin seine Unschuld. Hallo Herr Ullrich? Sie haben das OK für eine DNA Probe gegeben. Dass dieses Material dereinst mal ausgewertet wird, dürfte auch ihnen klar gewesen sein.

Jetzt sind die Ergebnisse da, es gibt scheinbar keine Zweifel mehr: Jan Ullrich hat Dreck am Stecken. Und was tut der Ulle? Er drückt sich immer noch. Gibt keine Interviews, keine Zugeständnisse, gar nichts. Dabei deutet alles darauf hin, dass er wie ein Vampir sein eigenes Blut mit gedoptem Blut aus Konserven ausgetauscht hat.

Jan Ullrich war über viele Jahre in Deutschland ein grosses Idol. Durch ihn wurde der Radsport in unserem deutschen Nachbarland zur Kult-Sportart. ARD und ZDF zeigten Jahr für Jahr die Tour de France live, täglich mehrere Stunden. Die Radsport-Vereine durften sich über Zuwachs freuen. Die Alpe d'Huez entwickelte sich mehr und mehr zur Kultstätte. Und nun das. Ein - man muss es so sagen - dummer Sportler verlässt sich blind auf seine falschen Berater und stürzt in ein ein tiefes Loch, aus dem er nie mehr heraus kommen wird. Ausser ich - und mit mir viele andere Menschen auch - täusche mich, was die Glaubhaftigkeit einer DNA-Analyse angeht.

Aber sorry Ulle, lange habe ich an deine Unschuld geglaubt bzw. gehofft. Du hast mir viele schöne und spannende Stunden vor der Flimmerkiste beschert. Aber jetzt hat auch meine Geduld oder mein Verständnis seine Grenze erreicht. Betrüger gehören, wenn sie sich schon erwischen lassen, bestraft. Punkt.