22. Dezember 2014

"Stille Nacht" und die Waffen schwiegen

Bald ist es wieder so weit und wir feiern im Kreise unserer Liebsten das Weihnachtsfest. Glücklich ist, wer diese Chance hat. Denn auch 2014 toben weltweit unzählige Kriege und an den Fronten dürfte auch über die Feiertage gekämpft werden. Überhaupt sind die Zeiten hektisch, an vielen Orten lauert Gefahr, verrückte Typen habe Hochkonjunktur und gute Menschen verlassen uns - Adieu Udo Jürgens! Eine Geschichte gehört an dieser Stelle aber erzählt, sie spielt im Dezember 1914, also genau vor hundert Jahren, zur Zeit des 1. Weltkriegs. 

Die Frontlinie des Stellungskrieges reicht vom Ärmelkanal bis zur Schweizer Grenze. Wie zwei blutrünstige Ungeheuer liegen sich die feindlichen Heere gegenüber. Oft nur hundert Meter voneinander entfernt. Doch in diesen Todesstreifen des Grauens geschieht Unglaubliches. Frieden bricht aus mitten im Krieg. Anfangs ist es nur einer, der "Stille Nacht, Heilige Nacht" vor sich hin singt. Leise klingt die Weise von Christi Geburt, verloren schwebt sie in der toten Landschaft Flanderns. Diesseits des Feldes, hundert Meter von diesem unsichtbaren Chor entfernt, in den Stellungen der Briten, bleibt es ruhig. Die deutschen Soldaten aber sind in Stimmung, Lied um Lied ertönt ein ungewöhnliches Konzert aus Tausenden von Männerkehlen rechts und links, wie einer nach Hause schrieb, bis denen nach "Es ist ein Ros' entsprungen . . . " die Luft ausgeht. Als der letzte Ton verklungen ist, warten die Engländer drüben noch eine Minute, dann beginnen sie zu klatschen und zu rufen "Good, old Fritz", und "Encore, encore" und "More, more". Zugabe, Zugabe.

Die derart hoch gelobten Fritzens antworten mit "Merry Christmas, Englishmen" und "We not shoot, you not shoot", und was sie da rufen, das meinen sie ernst. Sie stellen auf den Spitzen ihrer Brustwehren, die fast einen Meter über den Rand der Gräben ragen, Kerzen auf und zünden sie an. Bald flackern die, aufgereihten Perlen gleich, durch die Finsternis. Den Anstoss geben ausgerechnet die Deutschen, die den Ersten Weltkrieg im August begonnen hatten. Pappschilder werden hochgehalten, erst hüben dann drüben, "Merry Christmas" oder "Frohe Weihnachten". Durch Gräben und Bunker verbreitet sich die Nachricht vom Frieden in Flandern. Soldaten aller Nationen legen ihre Waffen nieder und feiern gemeinsam Weihnachten. In den Stacheldrähten und auf den Gräben stehen sogar Tannenbäume, beleuchtet von Kerzen. Die Feinde singen Weihnachtslieder, beschwören Christmas und Weihnachten und Noèl und die Verheißung Peace, Frieden und Paix. Am nächsten Tag werden die Toten, die seit Wochen unbestattet im Niemandsland liegen, mit einem gemeinsamen Gebet zur ewigen Ruhe gebettet. Im Tauschhandel wechseln Tabak und Pfeifen, Plumpudding und Zigarren, Rum und Bierfässer, Schnaps und Wein die Fronten. Die Männer, die sich am Tag zuvor noch belauerten, zeigen sich die Fotos ihrer Familien, reden über ihre Sehnsucht, dass dieser verdammte Krieg enden möge. Es finden sogar Fussballspiele statt. Ein Soldat erinnert sich später: "Wir fühlten uns dabei glücklich wie die Kinder."
Schütze Turner nimmt am ersten Weihnachtstag seine Pocket Camera mit ins Niemandsland und wird ein Foto machen, das auf einen Blick den wunderbaren Frieden sichtbar macht. Er steht zwischen zwei lachenden deutschen Offizieren, dem einen, Stabsarzt, platzt fast die Manteltasche von dem, was er gerade eingetauscht hat. Beide gehören zu einer sächsischen Einheit. Der eine zum 104., der andere zum 106. Infanterieregiment. Der Mann mit dem verlorenen Blick hinter runden Brillengläsern trägt eine weiche wollene Mütze, einen Mantel aus Ziegenfell, um den Hals hat er einen dicken Schal geschlungen, es scheint wirklich ziemlich kalt zu sein. 
J. Selby Grigg beschreibt in einem Brief an seine Eltern, wie es zu diesem Bild kam, zum Wunder der Verbrüderung im Niemandsland mitten im Krieg. In seinen Worten:
"Nach Tagesanbruch am Christmas Day machten sich kleine Gruppen aus ihren Schützengräben auf, alle waren unbewaffnet, und wir hörten, wie ein deutscher Offizier versprach, sie würden nicht schießen, wenn wir es auch so hielten. Als Turner und ich uns aufmachten, fanden wir eine Menge von hundert Soldaten aus allen Nationen, die sich zwischen den Gräben versammelt hatten. Wir erfuhren, daß unsere Feinde Sachsen waren. Meist unter einundzwanzig und über fünfunddreißig. Ich kratzte mein rusty german zusammen und unterhielt mich mit einem. Keiner hatte eine persönliche Animosität gegen England, alle sagten, sie seien jolly, also glücklich, wenn der Krieg endlich vorbei sein würde. Turner took some snaps with his pocket camera, von denen ich hoffe, daß ihr sie eventually sehen werdet. Ich erhielt einen Uniformknopf, einige deutsche Munition und eine deutsche Feldpostkarte, auf die der Besitzer seinen Namen und seine Adresse geschrieben hatte. Ich schicke es hier mit. Bitte bewahre es sorgfältig für mich auf. Einer, der gut englisch sprach, erzählte, daß er Kellner im Savoy gewesen sei."
Quelle: Der Journalist und Abendblatt-Kolumnist Michael Jürgs hat diese Geschichte ausführlich in seinem Buch "Der kleine Frieden im großen Krieg" (Bertelsmann, 350 S., 22,90 Euro) veröffentlicht. 

13. Dezember 2014

2014 und der Blick zurück!

Das Jahr neigt sich schon bald dem Ende zu, die Festtage stehen vor der Türe. Im Fernsehen verjauchen und durchlanzen sie das Jahr 2014 und auch hier im Blog blicke ich zurück auf mediale Höhe- und Tiefpunkte. Auch in diesem Jahr bleiben all die privaten Erinnerungen schön in meiner Kopf-Schatulle. Also, anschnallen und bitte sehr, los gehts! 

Music live gehört


Auch in diesem Jahr standen wieder einige Konzerte auf dem Programm. Hauptlocation war wiederum das KiFF in Aarau, welches das eine oder andere Highlight zu bieten hatte. Aber auch in Zürich, der Romandie, auf dem Heitere oder in der Tuchlaube gab es gute Sachen zu entdecken. Ein paar Beispiele gefällig? Da war gleich zu Beginn des Jahres der Auftritt meiner Jugendhelden im Hallenstadion: Depesche Mode. Nun, was soll ich sagen - die grossen Zeiten dieser Band sind leider vorbei. Es hat sehr lange gedauert, bis der Funke aufs Publikum übergesprungen ist. Erst bei den alten Gassenhauern kam Stimmung auf und dann war das Konzert dann auch schon bald zu Ende. Kommt dazu, dass das Hallenstadion halt eines der schlechtesten Konzertlokale der Schweiz bleibt, die Akustik ist mies und auch das Sicherheitspersonal hat in Sachen Freundlichkeit noch viel zu lernen. Natürlich trifft das nicht auf alle Angestellten der Halle zu, aber den einen oder anderen Miesepeter trifft man in Zürich Oerlikon regelmässig. Grosses Kino war natürlich das Konzert von Ton Steine Scherben im KiFF, die Band von meinem musikalischen Messias, Rio Reiser. Sein Weggefährte RPS Lanrue war mit von der Partie, ebenso dessen Tochter und ich konnte mir nach dem Konzert sogar noch einen Händedruck und das gebrauchte, durchgeschwitzte Frottéetuch von ihm sichern. Wow! Ebenfalls unter dem Motto "deutsche Musikgeschichte" läuft der Abend in der Arena in Leipzig, wo es an einem Abend gleich drei Kultbands der ehemaligen DDR gab. Zum einen die Puhdys ("Alt wie ein Baum", "Geh zu ihr", "Hey wir woll'n die Eisbären sehn..."), City ("Am Fenster" und Karat ("Über sieben Brücken", "Blauer Planet") Ein heimliches Highlight des Jahres war der Auftritt von Kadebostany im KiFF, diese Band ist ein Versprechen für die Zukunft und ist entsprechend im Ausland schon viel bekannter als hier in der Schweiz, obwohl die Damen und Herren ursprünglich aus Genf kommen. Bleiben wir doch gerade bei frankophonen Künstlern und kommen zum absoluten Höhepunkt des Musikjahres: Détroit in Genf! Bertrand Antat (ehemals Noir Désir) war mit seiner neuen Band in der Schweiz zu Besuch und es war der absolute Wahnsinn. Fast 3 Stunden Rock und Punk vom Feinsten, politische Statements, ausgelassene Stimmung, Bier und Schweiss - so wie ein Konzert dieser Art halt sein muss. Wahnsinn! Ebenfalls französisch war der Belgier Stromae am Start, er war für mich die Nummer 1 am diesjährigen Heitere Open Air. Ein innovativer, intelligenter Unterhalter mit tollen Texten und interessanter Musik - die übrigens auch live funktioniert! Zu erwähnen ist natürlich auch das diesjährige "Musig i de Altstadt", welches mit ein paar Perlen aufwarten konnte: Float Fall, Jonas Alaska, Miss Rabbit, Soliloquies oder Open Range sind nur ein paar Namen. Auch nächstes Jahr findet das Festival übrigens wieder statt, am letzten Augustweekend. T
ja, so langsam neigt sich das Jahr dem Ende zu und so werden auch die Konzerte weniger, da waren noch Butterscotch und James Blunt an der Opening Night der Baloise Session - Musik der Extraklasse, super abgemischt und allerbeste Stimmung. Und das sag ich nicht nur, weil ich den James Blunt seit Jahren schon ins Herz geschlossen hab. Den Abschluss des Konzertjahres bildete dann schliesslich Udo Jürgens, dazu wurde an dieser Stelle bereits alles gesagt: ein Konzerterlebnis der ganz besonderen Art und wer den Udo noch nie live erlebt hat, sollte das im März 2015 unbedingt nachholen. Der 80jährige Herr hat mehr drauf, als so manch andere Hitparadenhüpfer. Ach ja, ein Wort gehört noch Francine Jordi, welche in Buchs (ja richtig gelesen!) an einem Sonntag im Gemeindesaal ein Privatkonzert gegeben hat und ich war eingeladen. Nicht meine Musik, aber die Frau hat keine 10 Minuten gebraucht bis der halbe Saal auf den Stühlen gestanden hat. 

Musik ab Konserve

Hab ich letztes Jahr noch etwa 10 CDs gekauft, waren es 2014 noch etwa drei Stück. Und das auch nur, weil es hübsch verpackte Editionen mit viel Bonusmaterial waren. Spotify und iTunes geben endgültig den Ton an und für mich ist das CD-Zeitalter endgültig vorbei. Entsprechend fällt dann auch die Auswertung leicht, welche Songs mich durch dieses Jahr begleitet haben. Hier meine ganz persönliche Top Eleven 2014: 

1. Cats On Trees - Sirens Call
2. Détroit - Ma Muse
3. Coeur de Pirate - Mistral gagnant
4. Glass Animals - Pools
5. Elif - Unter meiner Haut
6. Vierkanttretlager - Am Ende denk ich immer nur an dich
7. The Do - Miracles (Back in Time)
8. AronChupa - I'm an Albatraoz
9. Kiezsa - Hideaway
10. Keny Arkana - Marseille
11. London Grammar - Strong

Natürlich liesse sich diese Liste schier endlos verlängert und sie verändert sich auch quasi täglich. Viele Sachen hätten da noch reingehört, aber eben, ich wollte mich auf 11 Songs beschränken, die auf meinem Kopfhörer wirklich viel gelaufen sind. In Sachen Alben steht natürlich Détroit ganz weit oben, aber auch GLORIA (die Band von Klaas Heufee-Umlauf) hat eine bemerkenswerte Platte am Start, das gilt genau so für Vierkanttretlager oder das Lirealbum von Bosse. Ach ich weiss gar nicht wo anfangen mit den Namen, welche gute Alben auf den Markt geschmissen haben: Fiva, Oai Star, James Blunt, Beatsteaks, Hozier, Kery James, Fritz Kalkbrenner oder Selig. Aber natürlich gab es auch Enttäuschungen, ganz abgesehen vom ganzen Schrott der Tag für Tag hundert Mal bei den Privatradios gespielt wird: Soprano, Die Fantastischen Vier, Foo Fighters, Mando Diao - um nur ein paar Albumflops zu erwähnen. Natürlich schaue ich schon voller Vorfreude auf das Jahr 2015 und habe da Namen wie Tilia, AnnenMayKantereit, Antilopen Gang, Zhu oder Fink. 

Die Games

War nicht viel mit Zocken in diesem Jahr und wenn, dann habe ich alte Games rausgeholt: Virtua Tennis aus dem Jahr 2009 oder FIFA WM 2010 oder Die Sims. Mein eigentliches Lieblingsspiel, der Fussball Manager von EA habe ich verbannt, weil er einfach nichts taugt in der neuesten Ausgabe. Und auch aufm iPhone gehöre ich, im Gegensatz zu mir anderen bekannten Personen, nicht zu den grossen Zockern. Das Fussballgams NSS spielt ich manchmal, Framed fand ich noch witzig vom Design her, Valiant Hearts ist sehr gut gemacht, aber leider auf dem iPhone 6 nicht spielbar. Am meisten Zeit hab ich in Plage Inc. investiert, dabei mit dem tödlichen Virus "Ricola" schon mehrfach die Weltbevölkerung ausgelöscht und damit (reales) Geld für die Ebolaforschung gespendet. 

Medienkram (harter Stoff)


Die Themen sind in diesem Jahr gekommen und gegangen. Hauptthema war und ist natürlich Ebola, aber ganz ehrlich, wir, die westliche Welt, kümmern uns ja schon nicht mehr um all die Toten, welche die Krankheit zum Beispiel in Sierra Leone immer noch täglich fordert. Noch Anfang Herbst war die Panik gross, als die ersten Verdachtsfälle in Europa aufgetaucht sind und heute? Haben wir wieder andere Sorgen, 1. Welt-Probleme. Wenn uns dieses Denken nicht nur noch einmal bestraft. An dieser Stelle ein riesiges Kompliment an all die freiwilligen Helfer, welche ihr Leben aufs Spiel setzen um Menschenleben zu retten und unterm Strich auch uns in Europa den Rücken freihalten. Ebenfalls eine unendliche Geschichte ist das Zusammenleben zwischen Muslime und Christen - weltweit. Die ISIS oder die Salafisten machen vielen Menschen Angst und schürt bei uns einen sinnlosen Rassismus. Neonazis, HogeSa oder Pegida lassen grüssen und ich könnt kotzen! Fakt ist, Extremismus ist scheisse - egal woher dieser kommt. Wer sich einmal mit muslimischen Mitbürgern unterhält, der stellt schnell fest, dass auch das Gegenüber ISIS und Islamisten Scheisse findet. Aber eben, dumme Menschen suchen gar nicht erst Kontakt mit vermeintlich fremden Kulturen und vertrauen lieber auf ihre Vorurteile. Und sonst so? Die Welt ist im Umbruch und es laufen so viele Kriege wie nie zuvor. Beispiele dafür sind die Ukraine oder Syrien, an beide Kriegsschauplätze haben wir uns längst gewöhnt. In die Ukraine pflege ich seit den Unruhen Kontakte und auch hier gilt, wir schauen einfach weg und es ist uns egal, dass auch da Tag für Tag Menschen sterben. Ausser es stürzt dann mal ein Flugzeug über dem Kriegsgebiet ab, dann setzen wir für 2 Tage uns "Betroffenheitsgesicht" auf und gut ist. Sehr beeindruckend fand ich die Feierlichkeiten zum Mauerfall-Jubiläum, welche ich direkt vor Ort in Leipzig miterleben durfte. Gänsehaut!

Medienkram (soft)

Conchita Wurst hat den ESC gewonnen, verdient wie ich finde. Für die Sittenwächter ist der Travestiekünstler aus Ösi-Land der "Verfall des modernen Europas", weltoffnere Zeitgenossen haben sich über den netten Song und die Botschaft dahinter gefreut. Da war noch der Herr Hoeness, der seit einiger Zeit im Gefängnis weilt und zu Weihnachten aber schon wieder zu Hause sein soll. Auch nicht viel  länger als Hoeness' Zeit im Knast hat die Ice Bucket Challenge und zuvor, das sinnlose ins fliessende Wasser springen gedauert. Helene Fischer hat uns dabei ihr Sixpack gezeigt, Justin Bieber, Selena Gomez oder Mario Götze waren einfach sonst peinlich. Ganz zu Schweigen von all den XYZ-Promis, welche ganz am Schluss noch auf den Zug aufgesprungen sind. Ihr hättet lieber einfach alle gespendet, unterm Strich kam für die ALS-Forschung nämlich weniger Geld zusammen, als man hätte denken können. Dann wurde natürlich auch in diesem Jahr wieder kräftig geheiratet: Die Kardashian oder die Jolie oder der Clooney sind nur drei Beispiele, die etwa so sehr interessieren, wie wenn in China ein Sack Reis umfällt, aber immerhin hatten diverse Medien was, um ihre Portale zu füllen - tagelang! Genau so war es beim "Nacktskandal" um all die Hollywoodsternchen. Okay, die Fotos von Jennifer Lawrence waren schon noch heftig, gegen 90 Stück und sie haben alles gezeigt - sagt man. Aber vielmehr stellt sich ja die Frage, wie es diese Fotos überhaupt in die Öffentlichkeit geschafft haben, denn niemand kann es Frau Lawrence schliesslich verbieten, dass sie mit ihrem Handy eindeutige Fotos macht. Das haben in diesem Jahr ja auch noch andere Leute gemacht, ich erinnere an den Herrn Müller aus Baden! Was für ein Aufschrei in der von Doppelmoral getränkten Schweizer Gesellschaft, böser Gery. Dabei wäre auch hier interessanter, wer ein Interesse daran hatte, dass diese Affäre ans Licht kam. Eigentlich wollte ich noch was zu Pistorius schreiben an dieser Stelle, aber ich lass es besser und frage nur, würden Sie auch durch die Badezimmertüre schiessen, wenn sie Geräusche hören und ihre Frau aber nicht neben ihnen im Bett liegt? 

Filme, Serien und TV

So wirklich oft war ich auch in diesem Jahr leider nicht im Kino. Die Gründe sind Jahr für Jahr die gleichen, ich mag keine synchronisierten Filme und leider gibt es davon immer mehr. Kommt dazu, dass ich auf zwei, drei Filme echt Lust gehabt hätte, aber die liefen dann entweder in der Region oder gar in der Schweiz gar nicht erst. So hab ich mich halt auf VoD-Filme eingeschossen und so zum Beispiel man eine kleine Panem-Session gemacht und die Filme für gut befunden. Teil 3 fehlt nun halt noch. Sonst hatte ich noch "Grand Budapest Hotel", "Stromberg - der Film", "Lucy", "Schadenfreundinnen", "Die Arier", sowie ein paar französische Filme auf dem Schirm. Dafür hab ich ENDLICH eine Serie gefunden, die mich zu begeistern vermag: "Orange is the new black" auf Netflix. Herrlicher Humor mit sehr viel Tiefgang. Da bleib ich dran, zudem mag ich die Besetzung total. Als grosser Simpson's Fan hab ich mir natürlich die Bibel "Die Welt der Simpson's" geleistet, immerhin über 3 Kilogramm schwer und über 1000 Seiten stark, nur leider fehlt es im deutschen TV immer etwas an Nachschub in Sachen neuen Folgen. Darum schau ich öfter mal die Originale aus den USA an. Überhaupt war es in Sachen TV kein besonders guter Jahrgang, wenig innovative Formate sind gekommen. Für mich immer noch die Höhepunkte sind Sendungen mit Klaas und Joko, das Neo Magazin mit Jan Böhmermann, TV Total mit Raab hat wieder etwas zugelegt, Promi-BB hat unterhalten, Paula kommt... mit Paula Lambert ist gut gemacht, Willkommen Österreich gefällt auch weiterhin und Beatzz auf EinsPlus hat ebenfalls Potential. Aber eben, das sind alles mehr oder weniger Randerscheinungen, das eigentliche Fernsehen ist längst tot. Ich schaue alles nur noch zeitversetzt, wenn ich gerade Zeit und Lust habe. Und genau an diesen Sehgewohnheiten dürfte auch "Wetten dass..." gescheitert sein, welches heute Abend nach 33 Jahren zu Grabe getragen wird. 

Spocht

Ja, es war Fussball WM und die richtige Mannschaft hat verdient gewonnen! Die Anspielzeiten waren manchmal etwas verrückt, so hat es doch eine Weile gedauert, bis das WM-Fieber sich eingestellt hatte. Aber am Schluss hat es gut geklappt und gab so manch tollen Abend. Der FC Aarau hat mit Sven Christ zwar den richtigen Trainer, aber irgendwie fehlt es halt an Kontinuität, zumal ein paar Spieler im Team sind, die es nicht verdient haben, den Adler auf der Brust zu tragen. So gesehen bleibt zur Winterpause ein fader Beigeschmack, aber auch das Wissen, dass die Brügglifeld-Jungs im Frühjahr wieder angreifen werden. In Sachen Stadion sind wir weniger weit, als noch vor einem Jahr, bescheuerte Einsprache sei Dank. Zu diesem Thema ist aber alles gesagt, nun soll die Politik reagieren, sie hat es in der Hand.  Immerhin haben wir in Aarau noch die Turf-Bahn, wo in diesem Jahr vier Mal herrliche Pferderennen stattgefunden haben. Gleich Anfang Jahr waren die Olympischen Spiele in Sotschi, eine herrliche PR-Veranstaltung von Putin. Wie die Russen damals zu ihren vielen Medaillen gekommen sind, das wissen wir ja inzwischen auch. Schade, so verliert der Wintersport, genau so wie der Radsport oder die Leichtathletik, immer mehr an Glaubwürdigkeit. Nicht unerwähnt bleiben sollten an dieser Stelle Michael Schumacher und Jules Bianchi. Schliessen wir dieses Kapitel mit einem erfreulichen Thema: Olympique de Marseille! Platz 1 in der Tabelle und es macht Spass, der Mannschaft zuzuschauen. Bloss könnten schon in der Winterpause die 4 besten Spieler den Verein verlassen, denn PSG muss ja schliesslich Meister werden und dann schwächt man einfach die Gegner. Aber ein paar Cracks sind auch beim BVB im Gespräch und so dürfte die zweite Saisonhälfte für OM schwierig werden. 

Bye Bye 2014

Auch in diesem Jahr haben uns viel zu viele Menschen, viel zu früh verlassen. Einer verdient dabei eine ganz besondere Erwähnung an dieser Stelle: Dani Brugger, du fehlst. Auf dass der dir gut geht, da wo du jetzt bist. Wir vermissen dich! 



HR Giger, Künstler
Udo Jürgens, Entertainer
Joe Cocker, Sänger
Fritz Sdunek, Boxtrainer
Jacky Brabham, Rennfahrer
Maximilian Schell, Schauspieler
Karlheinz Böhm, Schauspieler und Afrikahelfer
Eli Wallach, Schauspieler
Bobby Womack, Musiker
Christian Führer, Freiheitskämpfer und Pfarrer
Manfred Sexauer, Moderator
Ralf Bendix, Schlagersänger
Heinz-Horst Deichmann, Schuhkönig
Wiktor Tichonow, Eishockeypapst
Tommy Ramone, Punkmusiker
Johnny Winter, Blueser
Philip Seymour Hoffmann, Schauspieler
Shirley Temple, Entertainerin 
Harold Ramis, Regisseur
L'Wren Scott, Model und Jagger-Freundin
Peaches Geldof, Tochter
Bob Hoskins, Schauspieler
Heinz Schenk, Moderator
Frank Schirrmacher, Publizist
Eduard Schewardnadse, Politiker
Karl Albrecht, Herr Aldi
Dietmar Schönherr, Schauspieler
James Garner, Schauspieler
Robin Williams, Schauspieler
Lauren Bacall, Kinoikone
Peter Scholl-Latour, Journalist
Sir Richard Attenborough, Schauspieler
Gottfried John, Schauspieler
Joachim "Blacky" Fuchsberger, Entertainer
Peer Augustinski, Komiker
Siegfried Lenz, Autor
Eusébio, Fussballer
Hermann Rieger, Kult-Masseur
Frankie Knuckles, DJ
Urs Widmer, Schriftsteller
Mickey Rooney, Schauspieler
Tito Vilanova, Fussballtrainer













12. Dezember 2014

«Hesch ghört...?»


Das Beizengeflüster in Aarau nimmt kein Ende. Die Krone ist verkauft und Alex Crivaro soll den Zuschlag erhalten haben. Er zeigt sich bereits für den 3. Stock, den Signor Rossi und das Panini verantwortlich. Nun soll noch die Krone hinzukommen und, glaubt man den Gerüchten auf der Gasse, ist noch ein zusätzlicher Club in Planung. Dieser soll in der Nähe vom Bahnhof entstehen. Hatten wir nicht letzte Woche an gleicher Stelle das Thema «Wie weiter mit dem Zeughaus?». Fix ist, morgen Samstag eröffnet in der Telli das neue Rolling Rock: Daumen hoch dafür. Auf vier Jahre Erfahrung aus der Café/Bar Tuchlaube, kombiniert mit einer gesunden Portion Bodenhaftung, setzt das Trio Garcia-Ganz-Garcia, welches im neuen Jahr das gute, alte Waldmeier wiederbeleben wird. Einen guten Start hat bereits das Beluga hingelegt, so braucht viel Geduld, wer einen Platz reservieren möchte. Wie spanisch und volksnah das Sevilla schlussendlich daherkommt, darauf sind wohl alle gespannt und die Burestube Buchs hat ihren ersten Sturm auch hinter sich. Aber bekanntlich laufen neue Sachen in Aarau immer gut, zumindest am Anfang. Was aber noch nichts heissen will, denn das Aarauer Publikum ist nicht immer einfach und so wird die Gerüchteküche auch im neuen Jahr ein fester Bestandteil der Aarauer Beizenkultur bleiben.

10. Dezember 2014

Eine erotische Bescherung!

Einführung: In nächster Zeit tauchen hier im Blog, passend zu Weihnachts- und Geschenkzeit, immer mal wieder Produkte-Tests auf. Zur Verfügung gestellt von einem jungen und frischen Start Up Unternehmen aus der Schweiz. Ich wünsche Euch schon Mal viel Spass mit den Texten



Ho ho ho! Weihnachten steht schon bald vor der Tür und abertausende von Geschenke-suchenden stürzen sich verzweifelt in den Kampf um die besten Schnäppchen. Doch Gedrängel und Geschubse in überfüllten Kaufhäusern ist nicht Jedermanns Sache. Der Schweizer Online-Erotikshop Amorana.ch schafft jetzt Abhilfe gegen den alljährlichen Geschenkestress. Und zwar mit einer aufregenden Lovebox in der Weihnachtsedition.

Aussen ganz unschuldig, wartet im Inneren der Weihnachts-Box von Amorana.ch eine Auswahl an prickelnden Inhalten auf dich. Die spezielle Weihnachts-Box gehört zu der Sorte Geschenken, die man in romantischer Zweisamkeit und definitiv nicht vor Grossmutters Augen öffnen sollte. Sie beinhaltet nämlich erotische Überraschungen im Gesamtwert von 100 CHF und garantiert ein Weihnachtsfest der ganz besonderen Art. Die hochwertigen Produkte werden hübsch verpackt und besonders diskret geliefert, damit deine Überraschung auch sicher gelingt. Die Variation an auserwählten Erotikartikeln beschert sowohl deinem Liebsten, als auch dir selbst ein unvergessliches Fest. 
Die erotische Weihnachts-Box gibts hier zu kaufen.

Die Lovebox

Das originale Lovebox-Abonnement von Amorana bietet dir die Möglichkeit, dich jeden Monat so überraschen zu lassen, als währe das ganze Jahr über Weihnachten. Gegen Ende jedes Monats wird eine Lovebox voller sexy Überraschungen im Wert von mindestens 70 CHF zu dir nach Hause geliefert. Die Lovebox ist ausserdem auch eine beliebte Geschenkidee für befreundete Pärchen oder die beste Freundin/Freund.



Das Lovebox-Abonnement ist in vier verschiedenen Laufzeiten erhältlich und jederzeit kündbar. 






Über Amorana.ch:

Amorana ist ein reiner Online Shop mit qualitativ hochstehenden Produkten aus dem Lifestyle-Erotik-Bereich. Hier findest du eine grosse Auswahl an Top Marken aus der ganzen Welt. Amorana legt Wert auf ein breites Sortiment an gefragten Produkten und versucht stets auf aktuelle Trends zu reagieren. Amorana ist ein Schweizer Unternehmen und steht für absolute Diskretion und höchste Kundenzufriedenheit. Dank eigenem, Schweizer Lager bietet Amorana sehr kurze Lieferfristen und höchste Verfügbarkeit.

3. Dezember 2014

Grosse Jubiläumsshow zum Basel Tattoo 2015

Heute gab Basel Tattoo Productions einen ersten Einblick auf die kommende Jubiläumsausgabe des Basel Tattoo vom 17. bis 25. Juli 2015. Nebst dem gewohnt hochstehenden Programm, wurde über die unglaubliche und rasante Entstehungsgeschichte des Basel Tattoo und die neuen strategischen Ausrichtungen und Partnerschaften informiert.


Natürlich stand bei der Pressekonferenz zum Start Ticketverkauf des Basel Tattoo das Showprogramm und seine Highlights im Vordergrund. Das war nicht immer so, denn anfangs stand alleine das Konzept für seinen Inhalt und die Show verkaufte sich auch ohne detaillierte Informationen zu den auftretenden Formationen. Auch das ist Teil der Geschichte des Basel Tattoo, denn über die Jahre hat Erik Julliard es geschafft, dass sich die Formationen lange im Voraus – nicht selten über mehrere Jahre – um einen Auftritt in Basel bewerben. Das wiederum gibt Julliard und seinem Kreativteam zeitlichen Raum, Neues ins Drehbuch einzubauen oder mit exotischen „Highlights“ einmalige Akzente zu setzen. Nicht selten begibt sich Erik Julliard dafür auf Weltreise, und nicht selten hat er einen wichtigen Berater an seiner Seite, Brigadier Melville Jameson, ehemaliger Produzent des Royal Edinburgh Military Tattoo. „Das Basel Tattoo ist ein Erlebnis,“ betont Jameson „virtuos und temporeich, episch und stimmungsvoll.“ Neben der Militärmusik hat das Basel Tattoo mit seiner Art der Inszenierung ein völlig neues Gebiet betreten und damit weltweit neue Standards gesetzt.

Für die Jubiläumsshow konnten „alte Bekannte“ und neue Spitzenbands verpflichtet werden: Das Top Secret Drum Corps wird nächstes Jahr die Zuschauer in Basel und Edinburgh gleichermassen mit ihrer neuen Show begeistern. Die 17-fachen Weltmeister Blue Devils aus den USA sind erstmals am Basel Tattoo dabei und mit dem Imps Motorcycle Display Team aus Grossbritannien treten die jüngsten Mitwirkenden auf, sie sind zwischen sechs bis 16 Jahre alt. Die Celtic Stars Irish Dancers und Ailsa Craig Highland Dancers werden grossangelegte Tanzdarbietungen in Perfektion zeigen und aus Mittelerde, der Heimat von Frodo und Bilbo, präsentiert sich einer der besten Formationen überhaupt: die New Zealand Army Band! Dies sind nur einige der Highlights aus der Jubiläumsshow.
Mit dem immensen Zuschauervolumen von jährlich 120‘000 Besuchern seit 2012, wurde fortlaufend in Show und Infrastruktur investiert. Während für die neun Spätvorstellungen die Nachfrage nach wie vor ungebrochen gross ist, wurde die Strategie für die sechs Vorstellungen, die bereits um 17.30 Uhr beginnen, angepasst, um so auf die stagnierende Nachfrage zu reagieren. Zudem wird es ein neues Angebot für Familien geben, welches durch Coop national unterstützt wird.


Mit der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände, das Pendant zum Schweizer Blasmusikverband, wurde eine nationale, mehrjährige Kooperation vereinbart; der Dachverband umfasst mehr als 18‘000 Ensembles in ca. 11‘000 Mitgliedsvereinen bzw. über 1.3 Mio. Mitglieder. Neu wird das Basel Tattoo zudem im Elsass sowie verstärkt in der Westschweiz beworben. „Der Reiz der Vorstellungen, die im Hellen stattfinden, liegt ganz im Auge des Betrachters“, so Jörg Schild, Präsident von Swiss Olympic und des Basel Tattoo Patronatskomitées. „Was ich dort alles entdecke, Mimik, Perfektion, die Schönheit der Uniformen und Kostüme, bedarf keiner zusätzlichen Effekte oder einer Lichtshow.“

Erik Julliard wird alle Standards des Basel Tattoo halten bzw. weiterentwickeln und ausbauen, seien diese show-relevant oder in Bezug auf Infrastruktur für Mitwirkende sowie VIP- und Hospitality-Facilities oder Sicherheit. Auf Seiten der Partner haben die beiden Hauptsponsoren Coop und Basler
Kantonalbank den Vertrag um drei weitere Jahre bis 2017 verlängert. Die SonntagsZeitung scheidet als nationaler Medienpartner aus, neu engagiert sich der SonntagsBlick und Radio Argovia. Als neuer Supplier konnte mit „Cerutti Il Caffeè“, ein Tessiner Familienunternehmen, gewonnen werden.

27. November 2014

Besuch aus Belgien in der Laube!


Am Donnerstag 4. Dezember 2014 spielt wieder einmal ein tolle Band in der Tuchlaube: GEPPETTO & THE WHALES aus Belgien. Die 6-Köpfige Band ans räumliche Limit der Tuchlaube, aber im Jubiläumsmonat (4 Jahre Laube!) darf es ruhig mal etwas mehr sein!
Bei den Konzerten von Geppetto & the Whales taucht man unweigerlich in die Welten ihrer Songs ein. Ihre Musik ist melodiös und verträumt mit Blick auf endlose Getreidefelder, ab und zu ein wuchtiges Soundgemälde, versteckt virtuos, aber immer direkt und ehrlich. Die Band um die beiden Sänger Kobe Dupont und Sander Sterkens erschafft Stimmungen und erzählt Geschichten die einem liebevoll einwickeln, an neue Orte führt und einem wieder freigeben.
Geppetto & The Whales gründeten sich 2010 im belgischen Antwerpen Nord. Die noch immer sehr junge Formation konnte in Belgien und ganz Europa schon einige Erfolge feiern und war unter anderem im November 2012 für den Musikindustriepreis in der Kategorie „Breakthrogh" nominiert.

GEPPETTO & THE WHALES (BE), Donnerstag, 4. Dezember 2014, 21 Uhr, Eintritt frei!
PS: Es gibt bis Ende Jahr noch weitere musikalische Leckerbissen in der Laube! Freitag, 19. Dezember 2014, PAMPLONA GRUP (CH) live in der Laube und Samstag, 20. Dezember 2014, JORDAN KLASSEN (CA) live in der Laube.

26. November 2014

So long, Wettige!



Ach wie verwirrend war es doch all die Jahre, wenn man einem auswärtigen Besucher erklären musste, dass Aarau zwar die Kantonshauptstadt, aber nicht die grösste Gemeinde im Kanton ist. Und dann noch dieser Querverweis, dass Wettingen den Spitzenplatz inne hat. Ja, dieses Wettingen, an das man als Fussballfan ganz besondere Erinnerungen hat - damals aus der Zeit der heiss umkämpften Kantonsderbys, als der FCW noch gegen den SSC Neapel, mit Diego Maradona, gekickt hat - im Jahr 1993, das Jahr in dem der FC Aarau Meister wurde und der FCW pleite ging. Aarau und Wettingen lieferten aber auch neben dem Platz über Jahre ein regelrechtes Kopf-an-Kopf-Rennen um den Spitzenplatz in Sachen Einwohnerzahlen im Kanton. Aber auch dieses ist nun entschieden! Aarau hat Wettingen überholt und ist mit 20'379 Einwohnern (Stand Mittwoch) jetzt die grösste Gemeinde im Kanton Aargau. Gegenüber dem SRF Regionaljournal hat der Wettinger Gemeindeamman Markus Dieth Aarau gratuliert. Eine faire Geste! Allerdings heisst grösste Gemeinde nicht automatisch attraktivste Gemeinde oder Gemeinde mit dem kleinsten Leerwohnungsbestand oder Gemeinde mit dem modernsten Fussballstadion - so gesehen sollte uns Wettingen vielleicht eine Warnung sein.

16. November 2014

Autoblow 2 – Der König unter den Sextoys

Einführung: In nächster Zeit tauchen hier im Blog, passend zu Weihnachts- und Geschenkzeit, immer mal wieder Produktetests auf. Zur Verfügung gestellt von einem jungen und frischen Start Up Unternehmen aus der Schweiz. Ich wünsche Euch schon Mal viel Spass mit den Texten und gelobe gleichzeitig Besserung, was die künftigen Aktivitäten an dieser Stelle angeht. Und los gehts mit dem Autoblow 2 , König unter den Sextoys. 

Mit seiner Crowdfunding-Idee und
 viel Sinn fürs Essentielle, hat Brian Sloan die Sextoy-Branche über Nacht kurzerhand revolutioniert. Der erfinderische Amerikaner bescherte der gesamten Männerwelt ein Geschenk, auf das sie schon seit Ewigkeiten wartet: Eine vollautomatische Blowjob-Maschine. 

Autoblow 2 (LINK http://www.amorana.ch/de/autoblow-2heisst das gute Stück, mit welchem Mann rund 500 Stunden orales Vergnügen geniessen kann. Die erste Blowjob-Maschine der Welt kommt ganz ohne anstrengende Handbewegungen aus und läuft auch ganz ohne Batterien, die einem womöglich noch im falschen Moment im Stich lassen. Über einen praktischen Adapter lässt sich der Autoblow 2 nämlich an jede Steckdose anschliessen. Im Inneren des Sexspielzeugs befindet sich ein leistungsstarker Motor aus robustem Metall, der in drei verschiedenen Geschwindigkeitsstufen einstellbar ist. Das Herzstück des Autoblow 2 ist der sogenannte Mund-Sleeve: Ein weicher Teil aus künstlicher Haut und in der Form eines Mundes, der für ein nahezu lebensechtes Fellatio-Gefühl sorgt. Und damit Mann nicht selbst Hand anlegen muss, massieren zwei sanfte Perlstränge in Auf- und Abbewegungen den Mund-Sleeve und das sich darin befindende beste Stück des Mannes. Für ein unbeschwertes Masturbationserlebnis ist die Anwendung von Gleitmittel zwingend.

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1. Juli 2014

Die WM-Zwischenbilanz

Heute Abend spielt die Schweiz gegen Argentinien. Höchste Zeit eine erste Bilanz zu ziehen, idealerweise vor diesem bedeutenten Spiel. Immerhin vermochte die Schweiz in der Vorrunde auf ihre ganz spezielle Art und Weise zu überzeugen. Sagen wir mal so, die Massen konnte sie vielleicht nicht wirklich bewegen, aber trotzdem hat die Nati zeitweise erfrischenden Fussball gespielt. Insbesondere ist dies dem Trainerfuchs Ottmar Hitzfeld zu verdanken (An dieser Stelle ihm und seiner Familie viel Kraft!). Er konnte die vielen Einzelkünstler zu einer Art Team verschmelzen. Eben, so ganz überzeugt mich die aktuelle Nati-Generation nicht... da sind zu viele Einzelmasken und zu wenig Typen dabei. Am Weekend fand in Buchs ein Spiel der ehemaligen Nati-Cracks statt... Hottiger, Elsener, Egli, Rothenbühler, Chapuisat und Co. - das waren halt schon noch andere Charaktere. Aber nichtsdestotrotz werd ich heute Abend mit der Schweizer Nationlamannschaft mitfiebern und auf die Sensation gegen Messi und Co. hoffen. 


Und sonst? Das Team Neuer hat sich gestern Abend gegen Algerien (die Wüstenfüchse, Foto siehe ganz unten!) sehr schwer getan. Im Gegensatz zu Hitzfeld kann man den Löw nach diesem Spiel nicht wirklich loben. Meiner Meinung nach hat da nur sehr wenig gespielt und mit Mustafi war ein Spieler auf dem Platz, der komplett überfordert war. Zudem Lahm auf der falschen Position, ein behäbiger Boateng, Khedira zu lange auf der Bank, Özil wiederum schwach... das war nix. Aber unterm Strich hat sich dann doch die Erfahrung durchgesetzt und dank den Wechseln und der taktischen Umstellungen konnte das Spiel gewonnen werden. Find ich gut! In Deutschland selber macht man sich heute zünftig lustig über das Nationalteam. Da wird von "Mani, dem Libero" geredet, auch Özil kriegt sein Fett ab und das Interview beim ZDF von Per Mertesacker wird zum Kult. Man ist sich aber klar, dass Deutschland zwar schwach war, Algerien aber auch alles gefordert hat von der Löw-Truppe. Und auch wenn ich es den Algeriern nach ihrer kämpferischen Leistung auch gegönnt hätte, in die Viertelfinals zu kommen, liegt mir der deutsche Fussball dann doch mehr am Herzen und ich freue mich, dass die Odysee für unsere nördlichen Nachbarn weitergeht. 


Ebenfalls gestern im Einsatz waren die Franzosen. Les Bleus taten sich gegen Nigeria ebenfalls sehr schwer, analog der Deutschen. Allerdings hat Trainer Didier Deschamps, im Gegensatz zu Löw, reagiert und das Sturmduo Giroud/Benzema auseinandergerissen. Mit Antoine Griezmann kam neuer Wind, was schlussendlich dann zu den benötigten Toren geführt hat. Zudem hatte ich während den ganzen 90 Minuten den Eindruck, dass bei den Franzosen noch mehr geht. Ein Eindruck, der sich dann ja zum Schluss als richtig herausgestellt hat. Meine zwei ganz persönlichen Lieblinge Mathieu Valbuena und Paul Pogba konnten mich überzeugen, wobei vor allem der Juve-Spieler noch mehr Potential hat. Dass es nun am Freitag zum Duell zwischen DEU und FRA kommt, muss nicht unbedingt sein - aber ändern kann man es nicht. Ich bin es mir ja über all die Jahre inzwischen gewohnt, dass Frankreich regelmässig zB gegen die Schweiz spielt. Möge also der Bessere gewinnen... 

Ansonsten hab ich den WM-Favoriten bis jetzt noch nicht gefunden. Alle Teams, von denen ich gedacht habe, die hätten Chancen, haben irgendwann mal enttäuscht. Konkret gilt das für Holland, Deutschland oder Brasilien. Und auch die Aussenseiter wie Belgien oder Frankreich haben Schwächen gezeigt. Kommen noch die Teams aus Mittel- und Südamerika dazu, zu welchen ich schier keine Beziehung habe und deren Spiele ich nicht wirklich mitverfolgt habe. Unterm Strich bleibt im Bezug auf den Weltmeistertipp darum ein grosses Fragezeichen! 

Hat Sie das WM-Fieber eigentlich gepackt? Mats Hummels scheinbar ja, aber sonst finde ich es schon eher ruhig. Klar, bei den Schweiz-Spielen sind die Fans auf der Piste und feuern ihre Helden an. Es wurde letzte Woche auch kräftig gefeiert auf der Aarauer Bahnhofstrasse. Aber sonst hat es mich nicht sooooo gepackt wie auch schon. Das liegt aber wohl an den Anspielzeiten. Um 18 Uhr ist noch recht früh, da musst du direkt von der Arbeit abhauen und während dem Spiel möglichst dann noch was essen, damit es reicht. Und das 22 Uhr Spiel ist - so wie gestern Montag - dann doch schon reichlich spät um es noch irgendwo unter Leuten zu sehen. Erst recht wenn die dann noch Verlängerung und Elfmeterschiessen spielen. Wobei man ja sagen muss, dass die WM TV-technisch sehr schön aufbereitet wird. Die Tor-Kamera find ich gut und sinnvoll. Ebenso mag ich den Rasierschaum und hoffe, dass dieser auch in der Super League eingeführt wird. Und wenn nich schon bei lobenden Worten bin, auch den Vorschlag von Sepp Blatter, dass analog dem Eishockey der Videobeweis eingeführt werden soll, finde ich tiptop! Weniger gut gefällt mir, dass die TV-Bilder geschönt und zensuriert werden. Keine Flitzer und gar nichts. Ja nicht einmal verbale Attacken oder Fingerzeige gegen den Schiri werden mehr gezeigt. Das alles gehört nun mal zum Fussball und schürt Emotionen. Aber eben, die Werbepartner - welche übrigens ihre reservieren Sitze in den Stadien immer schön unbesetzt lassen - wollen cleanen Fussball. Und den kriegen sie 2014 geboten! 


In diesem Sinne, weiterhin eine schöne WM. Freuen wir uns auf heute Abend und auf den Freitag, wenn es zur Neuauflage des Klassikers DEU gegen FRA kommt. Die Älteren unter uns erinnern sich an 1982... 


27. Juni 2014

à propos:

«Autsch!»

Im englischen Sprachgebrauch gibt es den schönen Ausdruck «Backstabber». Er steht für einen Menschen, der dir, kaum drehst du ihm den Rücken zu, das Messer in den selben stösst. Wir würden es vielleicht am ehesten übersetzen mit Kameradenschwein oder Verräter.

In den Tagen der Fussball WM, welches ja ein völkerverbindender Anlass sein soll, wagt sich so der eine oder andere Backstabber aus seiner einsamen Höhle unter's Volk. Besonders auffällig wird einem sein hinterlistiges Verhalten, wenn man mit dem, vermeintlich, falschen Fussballleibchen durch die Aarauer Gassen spaziert, oder es gar wagt, sich damit in eine Beiz zu setzen. Dann sticht der Backstabber gnadenlos zu! Erst flucht er hinter deinem Rücken, dass du es wagst, ein anderes, ausser ein Schweizer Nati Shirt anzuziehen. Speziell auf die Palme treibt ihn übrigens die Farbkombinationen «schwarzrotgold», denn besonders gerne wird er gegenüber den «Gommihäls» ausfällig. Geht dann aber im Gegenzug wieder nach Deutschland einkaufen, weil es da doch so billig ist. Wenn du seine Sprüche, weil schon tausend Mal gehört, ignorierst, dann wird der Backstabber erst recht wütend und böse. Er lästert gnadenlos hinter deinem Rücken über dich weiter, immer in der naiven Meinung, du würdest das eh nicht mitkriegen. Tja, Pech gehabt.

Das Wort zum Freitag

Sehr geehrte Swiss Football League

Die Disziplinarkommission der Swiss Football League (SFL) hat nach den Vorfällen vom 15. Mai anlässlich des Spiels zwischen dem FC Aarau und dem FC Basel die Schliessung des Gästesektors für die nächste Austragung der gleichen Spielpaarung im Juli verfügt. Zudem büsst die Kommission den FC Aarau mit 40'000 Franken, der FCB erhält lediglich eine Busse von 25'000 Franken. Bei mir verursacht dieser ungerechte Entscheid Kopfschütteln. Wer am 15. Mai im Stadion war, erinnert sich gut daran, von wem die Aggressionen ausgegangen sind und eben dieser FC Basel wird nun für das skandalöse Verhalten seiner Fans mit läppischen 25'000 Franken in die Pflicht genommen? Lächerlich. Zumal die Swiss Football League höchstpersönlich, in Form eines Basler Vertreters, sowohl dem FCA-Sicherheitskonzept, als auch dem überfüllten Stadion im Vorfeld grünes Licht gegeben hat. Und nun zieht man die Aarauer zur Rechenschaft? Das ist feige, liebe SFL! Um nicht zu sagen, man gibt den Basler Vandalen gar einen Freipass für weitere Aktionen dieser Art, in dem man einfach sagt, der Veranstalter wäre schuld. Die Basler können sich jetzt ins Fäustchen lachen, im Wissen, dass ihr Club diesen Betrag sowieso aus der Portokasse bezahlen kann und, fast noch tragischer, man dem FC Aarau finanziell (noch) eins auf die Mütze geben konnte. Immerhin fehlen in der Kasse nicht nur die 40'000 Franken von der Busse, sondern auch die Mindereinahmen beim ersten Heimspiel der neuen Saison - wo der Gegner auch FC Basel heisst. Und wer sich nun denkt, das Problem sei damit gelöst, der irrt. Die ersten, welche am 19. Juli im Brügglifeld auf der Matte stehen, sind die FCB-Chaoten. In freudiger Erwartung, auf den gesperrten Gästesektor und darum fröhlich und frei pöbelnd inmitten der FCA-Fans.

Wer Schläger, Pyrowerfer und sonstige Chaoten aus den Stadien verbannen will, muss andere Saiten aufziehen. Drastische Strafen, professionelle Fanarbeit, Schnellrichter, Rayonverbote, durchdachte Polizeieinsätze und eine SFL, die klare Zeichen setzt! Aber in meinen Augen hat es die Liga verpasst ein eben solches Zeichen zu setzen und bestraft die Falschen. Oder wie es der FCA in seiner Stellungnahme schreibt: «Wir sind enttäuscht, dass mit diesem Urteil das Ziel, Chaoten aus den Stadien zu verbannen, nicht erreicht wird.»

29. Mai 2014

Die Zürcher kommen - wieder!

Am Samstag treten die legendären «Baby Jail» im Aarauer «KiFF» auf. Beginn: 21.30 Uhr! Wer nicht weiss, wer oder was «Baby Jail» sind, kann sich den Rest vom Text jetzt sparen... oder er lässt sich auf eine Reise in die Vergangenheit ein. Genauer ins Jahr 1988, als ich mit meinem Kumpel Markus und dem Zug von Aarau nach Zofingen gepilgert bin, um die Zürcher Punkband, rund um Boni Koller und Bice Aeberli, live zu erleben. Kurz zuvor hatten wir diese Ehre schon in der Roten Fabrik und im Sedel... sofern ich mich nur ansatzweise noch richtig erinnere. Lustigerweise half mir ein Zeitungsartikel  unlängst wieder auf die Sprünge. Wie es scheint, haben noch andere Menschen aus der Region, unwissentlich, den einen oder anderen Samstagabend in den 80er Jahren in den gleichen Lokalitäten verbracht und erinnern sich gerne daran zurück. Bierduschen, verschwundene Ratten und nackte, schweissige Oberkörper im viel zu heissen Konzertsälen inklusive. Herrlich! Alles noch ganz lange vor ihrem grossen Hit "Tubel-Trophy"! 

Und nun sind sie also wieder da, die Damen und Herren von «Baby Jail», mit ihrem neuen Album «Grüsse aus dem Grab» besuchen sie Aarau. Im «KiFF» trägt man aktuelle und frische Songs dem Publikum vor. Und ja, sie rocken immer noch: 2012 hab ich sie live in Aarau gesehen und es war fast ein bisschen wie früher. Kein Wunder, denn merke: «Punk's not dead»!

Und ach ja. wer nach dem Konzert noch Luft hat, es gibt eine Aftershow-Party mit einem DJ. Monsieur Fischer heisst er. Kenn ich nicht, nie gehört. Aber man kann ihm ja mal ne Chance geben ;-) 


21. April 2014

Früher war alles besser!

Nein, natürlich nicht. Aber wer sich in diesem Moment den Cupfinal anschaut, der weiss vielleicht, was ich damit meine. Gerne erinnere ich mich in diesen Minuten an den Pfingstmontag 1985 zurück, Aarau leer war und die Bewohnerinnen und Bewohner der Kantonshauptstadt allesamt nach Bern gepilgert sind. An diesem Tag fand im altehrwürdigen Berner Wankdorf-Stadion der Cupfinal (in Deutschland als das Pokalfinale bekannt) zwischen unserem FC Aarau und Neuchâtel Xamax statt.  Und ja, früher fanden diese Finalspiele des Schweizer Cups traditionellerweise am Pfingstmontag statt, über Jahre. Ein Datum, das sich jeder merken konnte und an welchen auch jeder Zeit hatte. Nicht so wie heute, Ostermontag. Alle sind irgendwie in den Kurzferien oder zumindest stehen sie in irgendeinem im Stau, manche sind gar am arbeiten und wieder andere haben keine Lust, diesen FCB schon wieder im Cupfinal zu sehen. Entsprechend ist das Stadion in Bern heute halbleer, eines Cupfinals alles andere als würdig. Und überhaupt, die Endspiele fanden ja sogar schon in Basel statt. Kein Wunder, hatten doch die die Berner eines der geschichtsträchtigsten Stadien Europas ("Das Wunder von Bern") dem Erdboden gleichgemacht und liessen mit den Neubau auf sich warten. Das neue Stadion ist in meinen Augen ein unpersönlicher Kasten, wie die meisten dieser neuen Arenen. 



Aber eben, früher war, zumindest was den Cupfinal angeht, wirklich alles besser. Wers nicht glaubt, hier gibt es eine Zusammenfassung dieses Pfingstmontags. Wir waren in Bern allesamt mit selbstgebastelten Transparenten, Fahnen, Kuhglocken und ähnlichem Material unterwegs. Die Transparente natürlich selber bemalt und gebastelt, aus massivem Holz. Und niemandem wäre es in den Sinn gekommen, mit diesen Stangen einen Xamax-Fan zu attackieren oder mit der Kuhglocke eine Schaufensterscheibe einzuschlagen. So gab es auch kein Tränengas und Wasserwerfer mussten auch nicht eingesetzt werden. Ganz im Gegenteil, vor dem Anpiff wurde mit den Fans aus dem Kanton Neuenburg noch ein Glas Weisswein getrunken und auf ein gutes Spiel angestossen. Ein Spiel welches schliesslich durch Walter Iselins Tor in die Geschichte einging. Und nach dem Spiel? Gab es auch keine Krawalle, beide Fanlager gingen zu Fuss in Richtung Bahnhof - wir am feiern, die Romands unterm Strich nicht weniger gut gelaunt. Im Extrazug fuhren wir schliesslich zurück nach Aarau, wo ein schöner Empfang auf dem Programm stand. Alles in allem ein wunderbarer Tag, bei herrlichem Wetter 1985 im schönen Wankdorf zu Bern. 

Heute steht es zur Pause 0 zu 0. Die Stimmung auf den Rängen ist mies, das Stadion halb leer, vor dem Spiel gab es in der Berner Innenstadt Plündereien, viel Sachschaden, Gewalt und unschöne Szenen. Fazit: der Schweizer Cup ist tot! Vorbei die Zeiten, in denen der FC Sion die Szenerie beherrscht hatte und über Jahre den Pokal immer und immer wieder gewann. Vorbei die Zeiten, in denen Underdogs für Überraschungen sorgen konnten und entsprechend das ganze Dorf oder die halbe Stadt ihre Mannschaft nach Bern begleitet haben. Und vorbei auch die Zeiten, in denen die ganze Familie zum Cupfinal gefahren ist, friedlich vom Opa bis zum Enkel - die Zuschauer haben zu viel Angst und Respekt vor den maskierten Chaoten und ihren unsportlichen Taten. Und nein, ich bin weder gegen friedliche Fanmärsche, noch gegen (kontrolliert abgefeuerte!) Pyro. Aber warum muss man sich dabei vermummen oder auf unbeteiligte Fans losgehen? Das hat in meinen Augen nichts mit Fussball zu tun. Und auch der Ausdruck "Ultra" ist an dieser Stelle fehl am Platz! Aber ich glaube, dass ich das nach all den Jahren als Fan durchaus beurteilen kann. Meine FC Aarau-Fan-Zwischenbilanz erfreut mein Herz, an einem Tag wie heute erst recht. Aufstieg, mit dabei. Cupfinal, mit dabei. Auswärtsfahrten in fast alle Schweizer Stadien (egal ob Basel, Baulmes oder Bellenz), mit dabei. Meistertitel, mit dabei. Heisse Derbies gegen Luzern oder St. Gallen, mit dabei. Champions League in Mailand, mit dabei. Beinahe-Konkurs, mit dabei. Vier Jahre im FCA-Vorstand, mit dabei. Abstieg, mit dabei. Wiederaufstieg, mit dabei. Und mit diesem bescheidenen Palmares gehöre ich nicht einmal zum harten Kern, da gibt es Jungs, die waren auf Zypern oder sonst wo mit unserem Verein. Aber es geht dabei auch nicht um einen Schwanzvergleich, vielmehr zeigt es mir auf, wie verbunden ich mit dem Verein bin und wie sehr es mich freuen würde, auch mal wieder einen Cupfinal mit dem FC Aarau erleben zu dürfen. Und ja, wir würden das Stade de Suisse aber sowas von füllen, bis auf den letzten Platz! 


Aber eben, in Zeiten wo russische Oligarche und arabische Scheichs den Fussball beherrschen, mit Ausnahme vom FC Bayern oder auch Marseille, die aber gegen PSG und Co. keine Chance mehr haben, in diesen Zeiten hat ein Kleinclub wie der FC Aarau schier keine Chance mehr auf einen solchen Erfolg. Und wenn denn, irgendwann dereinst, das neue Stadion in Aarau steht, dann gehören wir auch irgendwie zu diesen unpersönlichen Fussballfirmen, welche ihre Heimspiele in kalten Betonbunkern austragen. Okay, das mag, dank neuen finanziellen Möglichkeiten, der Weg zum Erfolg sein, aber das Herz geht doch irgendwie verloren. 

So, die zweite Hälfte geht los. So richtig dabei bin ich ja nicht. Erst recht, weil "unser Junge" Loris Benito, nicht mitspielen darf. So können die beiden Teams von mir aus auch 120 Minuten spielen und dann noch 30 Elfmeter schiessen. Irgendeiner wird irgendwann wohl gewinnen und die Fans des Verlierers im Gegenzug die Berner Altstadt in Schutt und Asche legen - nachdem sie das Spielfeld gestürmt und die Pokalübergabe verhindert haben. 

In diesem Sinne: Walter Iselin Fussballgott!


5. April 2014

Kurt Cobain...


Heute vor sieben Jahren hab ich in die Tasten gehauen, 2014 ist der Text noch genau so aktuell. Und auch sieben Jahre später möchte ich bei weichgespülten Privatradiostationen keine Nirvana-Songs hören. 



Kurt Cobain: der Mythos lebt!

Heute, am 5. April ist es auch schon wieder 13 Jahre her, seit sich Kurt Cobain das Leben genommen hat. Der 5. April 94 war ein Dienstag, der erste Arbeitstag nach den Ostern. Es kam damals - vermutlich bedingt durch den Job als Zeitungsjournalist - nicht oft vor, dass mich eine News-Meldung erschüttert hat. Man erarbeitet sich mit den Jahren so eine Art Selbstschutz. Als ich vom Tod Kurt Cobains erfuhr, riss jedoch diese Schutzhülle für einen Moment.

Bis heute stelle ich mir immer mal wieder die Frage, warum mir sein Tod so nahe ging. Unter dem Strich hat sich ein Junkie, den ich nicht persönliche gekannt habe, das Leben genommen. Punkt. Ich frage mich auch, warum ich mir - und ich bin ein totaler Schlauch wenn es darum geht, dass ich mir Daten merken sollte - weiss, dass er am 5. April die Erde verlassen hat. Ich war bzw. bin bis heute kein übermässiger Nirvana-Fan. Ich mag die Songs, liebe ein paar Texte, hatte früher mal ein T-Shirt und ein Poster. Das wars. Auszug aus seinem Abschiedsbrief:

"Seit ich sieben war, habe ich alle Leute gehaßt."

Rückblende. Im Frühjahr 94 war gerade dabei, nach Frankreich überzusiedeln. Der Umzug war vollzogen, den Job in meiner neuen Heimat hatte ich bereits angetreten. Aber da war noch dieses verfluchte Konzert-Ticket. Ausgestellt auf den 19. Februar 1994. Nirvana live in der Eishalle in Neuenburg. Da ich zu diesem Zeitpunkt aber bereits rund 800 Kilometer entfernt meine Zelte aufgeschlagen hatte, war es mir unmöglich dieses Konzert zu besuchen. Na gut, hab ich mir gedacht, die Band wird ja bestimmt auch noch weitere Konzerte geben. Und tatsächlich war die Europa-Tour 1994 noch bis in den frühen Sommer hinein geplant.

"Wenn wir hinter der Bühne sind und das Licht ausgeht und das Rufen der Menge beginnt. Das berührt mich nicht wie es etwa Freddie Mercury berührte, der, wie es schien, es liebte."

Wie wir inzwischen alle wissen, wurden diese Pläne von Cobains Selbstmord gekreuzt. Der Aufritt in Neuenburg war das letzte Gastspiel der Band in der Schweiz. Modena, San Marino, Rom, Mailand, Ljubliana und München. Danach war Schluss.

Doch es war mehr als dieses verpasste Konzert. Cobain strahlte etwas aus, das mich in der Zeit vor seinem Tod beeindruckt hat. Trotz massivem kommerziellem Erfolg blieb er sich selber, wollte sich nicht kaufen lassen. Ein Umgang der ihm zum Verhängnis wurde. Drogen, Alkohol, Depression, Medikamente. 1992 heiratete er die Stripperin Courtney Love, kurze Zeit später kommt Tochter Francis Bean zur Welt. Sowohl Cobain selber, als auch seine Frau nahmen zu dieser Zeit Heroin. Ein erster Selbstmordversuch von Kurt scheitert, er überlebt einen Cocktail aus 50 Tabletten und Champagner. Cobain selber gab danach an, die Schmerzmittel aufgrund von Magenproblemen eingenommen zu haben. Seit seiner Kindheit litt er an dieser Krankheit, die er selber "Cobain's Disease" nannte.

"Danke für die Briefe und Eure Sorge um meinen ekelhaft brennenden Magen in den letzten Jahren. Ich bin zu neurotisch (unbeständig), launisch und inzwischen leidenschaftslos, also denkt dran, es ist besser auszubrennen, als langsam zu verblassen."

Aufgrund dieser Krankheit mussten auch zahlreiche Konzerte verschoben und die Tournee abgebrochen werden. Cobain verbrachte immer mehr Zeit zu Hause. Im Rausch. Der Waffennarr setzte sich schliesslich am 5. April 94 mit seiner Schrottflinte ein Ende. Laut Polizeiberichten deutete nur noch das Gebiss auf seine Identität hin. Bis heute gibt es Theorien, wonach Cobain das Opfer eines Mörders geworden sei. Für mich Humbug. Zu eindeutig all die Hinweise in Songtexten, Interviews und Verhaltensmustern.

"Und das erschreckt mich so sehr, daß ich an dem Punkt angekommen bin, an dem ich nicht weiter leben kann."

Es liegt nicht an mir, über die Gründe dieses Selbstmordes zu spekulieren. Es liegt vorallem nicht an mir, ihn zu werten (falls sich das überhaupt jemand anmassen kann). Ich habe bis heute, 13 Jahre später, nicht herausgefunden, was es ausgemacht hat, dass es mir damals vorgekommen ist, als hätte mich ein Freund verlassen. Cobain verweigerte sich dem Kommerz und stand wohl für etwas, dass mir bis heute viel bedeutet: Freiheit! Wer in unserer Zeit jedoch die Freiheit noch leben will, der muss viele Abstriche in Kauf nehmen und ist einem immensen (Leistungs-) Druck ausgesetzt. An diesem Druck ist Cobain vermutlich letztendlich gescheitert. Plattenfirmen, Manager, Fans, Familie... die Anforderungen waren zu gross, für einen, der einst auszog um einfach mit ein paar Freunden Musik zu machen.

"Aber ich kann Euch nichts vormachen, keinem von Euch. Es ist einfach nicht fair Euch gegenüber aber auch gegenüber mir selbst. Das schlimmste Verbrechen, das ich mir vorstellen kann ist die Leute abzuziehen, indem ich vortäusche, 100% Spaß zu haben."

Jahre später habe ich Cobains ehemaligen Bandkollegen, den Nirvana-Schlagzeuger Dave Grohl getroffen. Meine Erwartungen waren gross. Das Gespräch kurz und enttäuschend. Trotz Nirvana-Vergangenheit fehlte die Aura, die Ausstrahlung. Es ging mir also in dieser ganzen Geschichte weniger um die Band Nirvana, als vielmehr um Kurt Cobain, der mich als Person fasziniert hat. Ein Umstand, der sich bis zum heutigen Tag nicht verändert hat. Typen wie Rio Reiser, Robbie Williams, Dave Gahan oder Pete Doherty sind mir 1000 mal lieber, als all die anderen Waschlappen, die in die Hot-Rotationen der Radiostationen laufen.

"Es ist besser, für den gehasst zu werden, der man ist, als für die Person geliebt zu werden, die man nicht ist."

http://www.monsieurfischer.ch/2007/04/kurt-cobain-der-mythos-lebt.html?m=1