Ja, leider ist es schon wieder vorbei: das Festival "Musig i de Altstadt". Die Ausgabe 2011 gehört der Vergangenheit an. Schade, denn es war ein grossartiger Anlass, der in guter Erinnerung bleiben wird. Ein paar persönliche Highlights gefällig? Da war der Apéro zum Start in der Markthalle, das OK und seine Präsidentin Rosi Finocchiaro begrüssten Sponsoren und Gäste mit gutem Wein und leckeren Häppchen. Danke übrigens an dieser Stelle für die netten Worte...
Kurz danach ging es los mit Craven, ein paar Rocker aus Aarau welche zwar noch seeeehr jung sind, aber ihre Instrumente durchaus im Griff haben. Und wenn dann der Leadsänger noch den Stimmbruch kriegt, dann klappt das auch mit dem gutturalen Gesang ;-)
Weiter ging es dann am Freitagabend mit Bands wie Unique oder Ringo. Wir haben uns - trotz Regen und zuvor angekündigtem Weltuntergang - auf Rappel konzentriert. Mein Ex Lehrer Beat Rossi und seine Kumpels wussten einmal mehr zu überzeugen und sorgten in der Crêperie für südfranzösisches Flair. Schade übrigens, dass es da kein Fischer-Bier mehr gibt. Angefangen hat das Konzert übrigens drinnen, aber Petrus hatte ein Einsehen und der zweite Teil fand dann in der Pelzgasse statt.
Eines der Highlights vom Freitag war klar Adrian Weyermann. Der Ex-Frontmann von Crank wusste solo auf der Bühne der Tuchlaube zu überzeugen. Seine Stimme ist echt stark, das Songmaterial hat internationales Format. Kurz, ein grossartiger Auftritt vom Zürcher. Im Camino ist dann am späteren Abend noch Elvis aus dem Reich der Toten auferstanden, im Jojo gabs Ricky Harsh, im Butchers Punkrock - der war zwar gut, aber für die Location viel zu laut.
Der Samstag startete - zumindest an der Milchgasse - mit einem leckeren Zmorge, ganz nach dem musikalischen Motto "Sektfrühstück bei Real Madrid". Später dann ein paar Takte Ländlermusik in der Markthalle, kurzer Zwischenstop zum Wow-Apéro in der Tuchlaube und dann in die Markthalle: Hi Grip! Die Helden meiner Jugend, unser Band-Stolz der 80er Jahre. Ja, wir haben die Jungs, welche inzwischen zu älteren Herren mutiert sind, damals durch die halbe Schweiz begleitet. Gut sind sie immer noch, wenn auch etwas ruhiger als früher. Abgelöst wurden sie von Snöff, in Aarau ebenfalls gut verwurzelt und bestens bekannt. Ihre Hits wussten das Publikum zu begeistern und der erste Erdbeer-Caipi vom Boiler Team konnte bestellt werden.
Den vermutlich speziellstesn Event des ganzen Festivals gabs dann gegen 21 Uhr in der Stadtkirche. Da trat der Pariser Musiker Hampus Lindwall auf, er bespielte die grosse Orgel der reformierten Kirche und auf einer Leinwand gabs dazu den Stummfilm "Faust" aus dem Jahr 1926. Das Ganze war sehr eindrücklich und durchaus mit Gänsehaut verbunden, dass man dazu in der Kirche noch Bier trinken durfte, machte den Event noch schräger. Leider war der Film viel zu lange, nach ca. 45 Minuten ging ich darum dann weiter.
Next Stop: James Gruntz. Die Tuchlaube war proppenvoll, so stand ich draussen auf einem Stuhl und lauschte der speziellen Stimme des jungen Sängers. Mir persönlich klangen die Songs - alle akustisch - dann auf Dauer etwas zu ähnlich, sodass ich in die Markthalle zu Sina gewechselt habe.
Was es da gab, war hochprofessionell. Super abgemischt, gutes Licht und Sina in bester Laune. Leider hab ichs nicht sooooo mit der Walliserin. Trotzdem, der Auftritt war solide und die Fans begeistert.
Gegen 22 Uhr war die Altstadt so richtig am rocken. Aus allen Beizen kam Musik, egal ob HipHop, Rock oder afrikanische Beats - wie zum Beispiel in der Waage. Die Kneipen waren ausnahmslos gut gefüllt, die Stimmung war genial und auch auf der Gasse war viel los. Nur die Busse haben mal wieder gestört, aber das ist ein anderes Thema.
Meinen persönlichen Abschluss fand ich dann im 3. Stock. Da hat Alex Crivero mal wieder gezeigt, dass er zu den besseren DJs in der Region gehört. Es gab viel HipHop, genial abgemischt und die Stimmung war entsprechend auf dem Siedepunkt, was dann schliesslich einen letzten Caipi - gut gemixt von Barman Reto - durchaus gerechtfertigt hat. Fazit: trotz Wetterpech und kühlen Temperaturen war "Musig i de Altstadt" auch in diesem Jahr ein voller Erfolg. Die Leute haben bemerkt, dass es viel gute Musik und tolle Stimmung gibt - ohne dass man dafür Eintritt bezahlen müsste. So gesehen freue ich mich schon auf die Ausgabe 2012, die ersten Namen sind ja bereits im Umlauf. Lasst euch überraschen!