Am 26. August, also gestern, vor genau 55 Jahren kam die erste Ausgabe der BRAVO auf den Markt. Auf dem Titelbild war Marilyn Monroe, wie überhaupt in der Zeit vor allem SchauspielerInnen auf den Covers waren. Die Sache mit der Musik kam erst später, da half ein gewisser Elvis Presley kräftig mit. A propos Cover, in den 55 Jahren waren Persönlichkeiten wie Papst Benedikt, Knut, Anne Frank oder Franz Beckenbauer vorne drauf. Oder Bilder von einer geplanten Landung auf dem Mars oder den Anschlägen vom 11. September. Kurz, alles was junge Menschen halt so interessiert. Und ja, ich war in meiner Teeniezeit ein fleissiger BRAVO-Leser. Es gab in den frühen 80er Jahren keine Woche in welcher ich nicht zum Kiosk gerannt wäre und anschliessend mein Zimmer mit den Postern tapeziert hätte. Wie an dieser Stelle schon einmal erzählt, waren Nena, Kim Wilde und KISS bei mir dick im Geschäft.
Zum Geburtstag gibts heute einen ganz besonderen Rückblick. Ich hatte letzte Woche die Möglichkeit - neue Medien sei Dank! - ein kurzes Interview mit Fritz Tillack zu führen. Er war während der Zeit bei der BRAVO Redakteur, als ich dieses Heft auch noch gelesen habe. Und als langjähriger Mitarbeiter weiss er natürlich unzählige Geschichten zu erzählen. Das tut er und füllt auch mit 70 Jahren noch regelmässig seinen Blog mit spannenden Stories.
Fritz Tillack, Du warst über viele Jahre für die BRAVO als Redakteur im Einsatz. Am 26. August vor 55 Jahren erschien die erste Ausgabe der Jugendzeitschrift. Welches war Dein erster Kontakt mit der BRAVO?
Fritz: Mein erster persönlicher Kontakt zu BRAVO begann schon 1966 wo ich im gleichen Verlag wo auch die BRAVO erschienen ist als Verlagskaufmann gearbeidet habe.
Kann man das Blatt von heute mit der ersten Ausgabe überhaupt vergleichen?
Fritz: Natürlich haben die Zeiten sich geändert, die heutigen Stars und solche die es gerne sein möchten, kann man mit der damaligen Zeit nicht mehr vergleichen, wenn ich da an DSDS Pietro Lombardi denke.
Viele Jugendliche denken vermutlich - hab ich auch immer gemacht - BRAVO Redakteur sei vermutlich DER Traumjob. War es das denn auch wirklich?
Fritz: Ganz herlich zu meiner Zeit, war ein Job (Redakteur bei BRAVO ein Traumjob, denn wir haben viel mit unseren Stars und Bands erlebt, haben Nächte lang mit ihnen gefeiert und sind am nächsten Tag pünktlich wieder um 9.30 Uhr in der Redaktion gewesen.Ich war ja für alle BRAVO Events (BRAVO SUPER SHOW und BRAVO Girl Wahl und viele andere Veranstaltungen verantwortlich, diese Zeit möchte ich nicht missen.
Welche Aufgaben hat man als BRAVO Redakteur?
Fritz: Ein BRAVO Redakteur muss seine Ohren für gute und exkluisive Geschichten überall haben(so war das zu meiner Zeit).
Vermutlich hast Du unzählige Promis getroffen, wer davon ist Dir in besonders guter oder in eher schlechter Erinnerung geblieben?
Fritz: Ich habe mit keinen Stars und Bands persönliche Probleme gehabt und wenn ja würde ich darüber keine Auskunft geben, das macht einen guten Redakteur aus.
55 Jahre BRAVO. Die Printmedien kämpfen ums Überleben. Wie sieht die Zukunft der wohl beliebtesten und bekanntesten Jugendzeitschrift aus?
Fritz: BRAVO ist und bleibt auch in Zukunft, die größte Jugendzeitschrift Europas auch wenn die Auflagen von1,5 Millionen auf 417.619 (2.Quartal 2011 IVW Bonn) gesunken ist. Die gründe dafür liegen auf der Hand,wenn ich etwas wissen will, gehe ich inbs Internet, da habe ich die gewünschten Informationen in Sekunden.
Was wünscht Du als ehemaliger BRAVO Mitarbeiter deinem Blatt zum Geburtstag?
Fritz: Ich wünsche der heutigen BRAVO Redaktion, dass sie auch ihren 60. Geburtstag in 5 Jahren feiern kann.
Danke für das Gespräch!
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