Heute ein Lied, das ich einfach nur bescheuert finde, Schwachsinn auf CD quasi. Ich habs letzte Woche zufällig irgendwo mal im Radio gehört und meinen Ohren nicht getraut: Da will einer nicht nach Paris und singt darüber. Na dann geh doch einfach nicht, zwingt dich ja keiner in diese wunderbare Stadt zu gehen. Es gibt dabei dann auch äusserst sinnvolle Textstellen wie: "Der Eiffelturm ist nicht der schiefe Turm von Pisa.." Aha. Und überhaupt, wer nicht nach Frankreich will ist grundsätzlich eh ein schlechter Mensch. Die Band heisst übrigens Basta und kommt aus Köln, Wikipedia beschreibt sie als Acapella-Comedy-Truppe und sie glänzten bislang mit Auftritten bei Carmen Nebel, dem Gamesender Giga oder der aktuellen Schaubude. Leute, ich glaub es ist so: Paris will euch gar nicht!
28. Februar 2010
25. Februar 2010
"Unser Song für Oslo", die Show für Musikfans
Also, fangen wir gleich mit dem Wichtigsten an. Da waren drei, in die habe ich mich "verliebt". Christian, der Adam Green aus Altenlotheim, der Durstewitz, den man sich gleich in Downtown New York vorstellt, wenn er so da steht, mit seiner Gitarre. Aber eben, er kommt aus Altenlotheim. Was es da im deutschen Land alles gibt! Der Junge stellt sich auf die Bühne, singt einen eigenen Song, "Another Night" heißt das Ding, und begleitet sich dazu auch noch endlos lang nur mit seiner akustischen Gitarre.
Und da ist Lena Meyer-Landrut, die nicht nur so wirkt, als wäre sie direkt aus der Abiprüfung rausgelaufen und auf die Bühne gehüpft. Ein unwiderstehliches Gute-Laune-Mädchen aus Hannover (eine Stadt nicht sehr weit von Altenlotheim). Die stellt sich hin und singt und macht, was sie will. Die bewegt sich, wie es ihr der lebendige Geist eingibt, der offenbar durch ihren Kopf rauscht. Und kaum hat sie mit "Foundations" angefangen, war der Song auch schon ganz ihrer. Und da wäre dann noch Kerstin Freking, die so ausschaut als ob sie direkt aus einem skandinavischen Elfenwald entfllogen ist und mit ihrer Stimme brutal überzeugt.
Aber zurück zu Lena: Raab spricht treffend von herausragender "Interpretationsgabe". Nicht jedem Gesang wohnt ein Zauber inne, aber wenn Laune-Lena loslegt, beginnen die Gesichter versonnen zu werden. Ein seliges Grinsen hebt die Mundwinkel, wie wenn Lena ein fernes Glück zurückholen könnte. Man hatte mal die gar nicht so schlechten Worte "natürlich" und "unkonventionell" für diesen schönen Typus Mensch.
Wenn es stimmt, was zu hören ist, dass Christian Durstewitz bei irgendeiner der gängigen Casting-Shows abgeblitzt ist, wahrscheinlich DSDS, dann sagt das ja eigentlich schon alles. Diese Shows suchen nicht nach Talent, diese Shows suchen keine Sänger. Diese Shows leben davon, dass jemand für alle anderen den Affen macht und sich am besten blamiert. Das Treibmittel ist die Schadenfreude, das höchste der Gefühle der Absturz. Man disqualifiziert sich ja schon dadurch, dass man da hingeht.
Wie anders hier, bei "Unser Star für Oslo". Die können, was sie da tun. Da singen und sitzen normale junge Menschen mit Intelligenz und Charme. Nein, wir müssen uns keine Sorgen machen um Deutschlands Jugend. Da wird doch tatsächlich über die Schule geredet, und es ist etwas ganz Gewöhnliches. Die denken auch nicht, dass Reichtum und endloses Glück vor ihnen liegt, wenn sie mal einen Song toll rübergebracht haben.
Zwischendrin, in der Werbepause, war dann das zu sehen, was wir wirklich nicht brauchen: "Germany’s Next Topmodel" und eine Sendung, die offenbar "Modell-WG" heißt. Stefan Raab wird ja von mancher Seite gerne diesem Schicki-Proll-Milieu zugerechnet. Aber das Gegenteil ist der Fall. Der Mann ist herausfordernd, er will, dass die Kandidaten zeigen, was in ihnen steckt: Er hat ein klares Bewusstsein dafür, was man braucht, um sich zu entwickeln und es ist ihm auch ein Anliegen. Genauso wie er Individualität bei seinen Kandidaten liebt. Was will man mehr? Christian ist weiter drin, Lena und Kerstin auch. Man muss sich keine Sorgen um Deutschland machen.
Zwischendrin, in der Werbepause, war dann das zu sehen, was wir wirklich nicht brauchen: "Germany’s Next Topmodel" und eine Sendung, die offenbar "Modell-WG" heißt. Stefan Raab wird ja von mancher Seite gerne diesem Schicki-Proll-Milieu zugerechnet. Aber das Gegenteil ist der Fall. Der Mann ist herausfordernd, er will, dass die Kandidaten zeigen, was in ihnen steckt: Er hat ein klares Bewusstsein dafür, was man braucht, um sich zu entwickeln und es ist ihm auch ein Anliegen. Genauso wie er Individualität bei seinen Kandidaten liebt. Was will man mehr? Christian ist weiter drin, Lena und Kerstin auch. Man muss sich keine Sorgen um Deutschland machen.
24. Februar 2010
Steht eigentlich die Welt still?
Irgendwie werd ich den Eindruck nicht los, dass während diesen Olympischen Spielen die Zeit manchmal still steht. Okay, so war es ja eigentlich ursprünglich auch gedacht, bei den alten Griechen. Da wurden Kriege unterbrochen oder beendet und man traf sich dafür um gegeneinander Wettkämpfe auszutragen. Grundsätzlich eine gute Idee wie ich finde. Mit den Jahren hat sich das natürlich verändert, ja im Dritten Reich wurden die Spiele von der Berlin gar zu PR-Zwecken verwendet. Und in den 80er Jahren gabs während dem kalten Krieg die Boykotte der Russen un der Amis. Aber heute?
Nun, so ganz still steht die Welt nicht. Aber viele Themen werden einfach nicht so beachtet wie in den Zeiten, in denen keine Olympischen Spiele stattfinden. Da freut man sich lieber über die Goldene von Carlo Janka, als über die Freilassung des Herrn Hamdani aus der libyschen Geiselhaft. Zumindest erhält man den Eindruck, wenn man die Titelseiten der Zeitungen anschaut. Besonders bitter ist das natürlich für Max Göldi, der inzwischen in einem Gefängnis in Tripolis sitzt. Aber vielleicht ist es eben genau diese mediale Ruhe der letzten Tage, welche durchaus produktiv war. Vor den Spielen waren die Zeitungen gefüllt mit Provokationen in Richtung Gaddaffi und man hat dem Diktator in die Hände gespielt. Inzwischen hat sich die EU eingeschaltet und versucht zu vermitteln. Ganz ohne Medienhetze und siehe da, ein erster Erfolg darf verzeichnet werden. Ja, liebe SVP, die böse böse EU hat uns geholfen! Ich bin mir auch fast sicher, dass Max Göldi nicht die ganzen 4 Monate in Haft verbringen muss. Zumindest hoffe ich das für ihn... Ein, zwei Zugeständnisse der Schweiz, noch ein Köder der Franzosen und Spanier Richtung Libyen und dann ist das Drama ausgestanden.
So ganz ruhig ist es ja auch um den Iran geworden. Auch in den USA berichtet man lieber über Lindsay Vonn und Bode Miller und das Eishockey-Team - nächster Gegner die Eisgenossen! - als über die derzeitigen Aktivitäten im Hintergrund. Laut verschiedenen Quellen soll ein Angriff auf den Iran bevorstehen, kein Einmarsch aber durchaus Luftangriffe auf bestimmte Ziele im Umland von Theheran. Dass es dabei vermutlich wieder unzählige zivile Opfer geben wird, das stört Friedensnobelpreisträger Obama scheinbar nicht wirklich. Der hat ja aktuell mit nationalen Problem (Stichwort Gesundheitsreform) zu kämpfen und verliert an Oberwasser. Tja und tut nun scheinbar das, was man als US-Präsident mit schwindenden Wählerwerten tun muss: ein Land angreifen und ablenken. Aber natürlich erst nach den Olympischen Spielen. Noch knapp eine Woche lenken die ja auch die Amis von den wesentlichen Dingen ab.
Und sonst? Eine bestrunkene Bischöfin erzürnt die konservative Kirche, diese Kirche die sich derzeit gerade mit Vorwürfen in Sachen Kindsmissbrauch herumschlagen muss. Der deutsche Schiri Chef Amarell soll Nachwuchs-Schiedsrichter verführt haben, Homosexualität im Fussball - bislang ein Tabuthema. Die Schweizer Hotellerie gibt bekannt, dass seit letztem Winter 11'000 Stellen verschwunden sind. Argentinien und England streiten sich mal wieder um die Falkland-Inseln und an der Basler Fasnacht wurde - wie an deutschen Flughäfen - gestreikt. Ich könnte dieses System jetzt runterbrechen bis auf die kommunale Ebene. Denn auch hier nutzt man die Zeit der Spiele um Personal zu entlassen, dreckige Wäsche zu waschen oder politische Kampagnen vorzubereiten. Aber lassen wir das, diese Abrechnung kommt dann vielleicht ein anders Mal. Oder auch nicht. Schliesslich ruht sich auch mein Blog seit anderhalb Wochen gerne im Schatten der Spiele von Vancouver 2010 aus und gönnt sich zwischendurch mal einen freien Tag, zu Gunsten von etwas mehr Arbeit, Schlaf und Medaillenjubel.
23. Februar 2010
Klang-Supermarkt zum Nulltarif
Seit einiger Zeit wird ja öffentlich darüber diskutiert, wieviel Musik und Filme kopieren erlaubt und wieviel verboten ist. Gestern hab ich irgendwo gelesen, dass Rapidshare verboten werden soll, andere Tauschbörsen sind bereits seit längerer Zeit verboten. Nun, das Problem ist nicht neu wie ein Text aus dem "Spiegel" aus dem Jahr 77 zeigt. Richtig gelesen, bereits am 18. April 1977 hat man sich in Deutschland über Urheberrechte und Raubkopien grosse Sorgen gemacht. Nur war damals nicht von CDs oder MP3 die Rede, sondern von Schallplatten und Tonbandkassetten. Ich gebs zu, beim durchlesen musste ich echt Schmunzeln. Viel Spass!
"Die Musikbranche feiert den 100. Geburtstag des Tonträgers und wagt sich nicht einzugestehen, daß das "Jahrhundert der Schallplatte" zu Ende geht. Erstmals werden mehr Tonband-Kassetten als Schallplatten verkauft. Vor allem die Leerkassette stellt die Musikfirmen vor kaum lösbare Probleme: Sie verlieren durch Überspielungen in Westdeutschland pro Jahr rund eine Milliarde Mark. Das Unterhaltungsgewerbe steuert in eine Existenzkrise.
In Museen, Archiven und Trödelläden werden derzeit die alten Trichtergrammophone entstaubt. Noch einmal soll, in nostalgischer Weihestimmung, "Die Stimme seines Herrn" aus jenen altertümlichen Geräten plärren, die der Schallplatte zu ihrem weltweiten Siegeszug verholfen hatten.
Der Tonträger hat Geburtstag. Mit Festakten, am Mittwoch nächster Woche beispielsweise Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten in Bonn, gedenkt die Musikbranche des Tages, an dem der Erfinder Thomas Alva Edison vor 100 Jahren zum erstenmal "Mary Had A Little Lamb" auf eine Tonkonserve sang.
Edisons Erfindung, die mechanische Schallaufzeichnung (die im gleichen Jahr 1877 auch dem Franzosen Charles Cros gelang), hat den Musikmachern in aller Welt Milliarden eingebracht. Der Tonträger, mit einem jährlichen Weltumsatz von derzeit fast zehn Milliarden Mark, ist das beliebteste Unterhaltungsmedium der Gegenwart. Doch mit Beethovens "Prometheus"-Finale auf der Bonner Festveranstaltung klingt auch das "Jahrhundert der Schallplatte" (Jubiläumsslogan) aus.
Mehr als die Hälfte der Musik, die heute weltweit auf Tonträgern verkauft wird, ist nicht mehr in Edisons Rillen geritzt. Das elektromagnetische Tonband, dessen Erfindung dem Dänen Valdemar Poulsen 1900 bei der Pariser Weltausstellung einen "Grand Prix" einbrachte, überflügelt die Schallplatte zunehmend am Markt. In handlichen Kassetten (zehn mal sechs Zentimeter groß) aufgespult, hat das Band die Platte als Top-Tonträger abgelöst.
Erstmals wurden im Jahr 1976 mehr Bandkassetten als Langspielplatten (LP) abgesetzt -- teils als bereits bespielte "Musikkassetten" (MC), teils als Leerkassetten, die der Konsument selber mit Klängen füllt. Neben rund 110 Millionen LPs im Gesamtwert von 1,3 Milliarden Mark kauften zum Beispiel die Bundesbürger im vergangenen Jahr 40 Millionen MCs sowie 100 Millionen Leerkassetten; Umsatzvolumen: etwa 1,4 Milliarden Mark.
In westdeutschen Bürgerhaushalten stehen schon heute annähernd so viele Kassetten-Recorder wie Plattenspieler. Und zunehmend wird elektronisch aufgerüstet: 1976 verkaufte die Elektroindustrie in Westdeutschland noch 2,1 Millionen Plattenspieler, davon allerdings 1,5 Millionen in "Kompaktanlagen" zusammen mit Kassettengeräten. Daneben aber wurden mehr als drei Millionen reine Kassettenmaschinen abgesetzt -- sogenannte Radio-Recorder und, mit steigender Tendenz, hochwertige Hi-Fi-Tape-Decks.
Teenager von gestern, die aufgrund geringen Taschengeldes bis vor kurzem Funksendungen auf Billig-Recordern mitschnitten oder ausgeliehene LPs kopierten, bleiben nach Ermittlungen der Nürnberger "Gesellschaft für Konsumforschung" auch als kaufkräftige Twens dem Kassettensystem treu. Denn die von Philips vor 14 Jahren entwickelte Technik der Kompaktkassette ist längst der Platten-Technologie ebenbürtig.
Hundert Jahre nach Edison, trotz Hi-Fi und Stereo, bei aller Saphir-Sensibilität und Quadro-Spielerei, verstaubt und verschleißt die Platte noch immer unabwendbar. Das Knistern und Kratzen läßt sich auch bei bester Pflege und hochwertigen Anlagen kaum vermeiden. An einen festen, ebenen, stoßfreien Abspielplatz ist die Platte immer noch gebunden.
Die Kassette dagegen tönt knisterfrei an jedem Ort und in jeder Lage -- über Schlaglöchern im Kraftfahrzeug, auf dem Campingplatz wie im Kinderzimmer. Sie ist in ihrer Kapsel vor Sonne, Staub und Stoß geschützt. Das Band kann in modernen Abspielgeräten nicht mehr gezerrt werden; es ist nahezu unbegrenzt nutzbar.
Die "Geburtsfehler des Mediums", so das Fachblatt "fono forum" in einer umfangreichen Expertise, träten "bei kritischem Abhören ... auch an heiklen Stellen nicht mehr in Erscheinung". Hans-Joachim Cabus, Sprecher des Magnetband-Marktführers BASF: "Die Kassette schluckt heute jede Frequenz, die man ihr aufgibt." Wahr ist: Billigkassetten, vor allem Importware aus Fernost, leiden immer noch unter einem konstanten Rauschen, das besonders bei leisen Stellen in Erscheinung tritt. Wahr ist: Das Auffinden der einzelnen Stücke ist am Tape-Recorder immer noch langwieriger als am Plattenspieler.
Doch bereits jetzt haben Rauschunterdrücker bei der Fertigung hochwertiger Kassetten, vor allem sogenannte Dolbys, den Geräuschpegel auf ein Minimum gesenkt. Durch Chromdioxid- und Ferrioxid-Beschichtungen der Bänder wurden Aufnahme- und Wiedergabequalität erheblich verbessert. Schnellere Vor- und Rücklauf-Leistungen sowie eine neuartige Sensorentechnik, die den Zugriff zum gewünschten Musikstück automatisiert, sind für die nächste Recorder-Generation in Serie geplant.
Die Tonträger-Industrie, die sich gegenüber der Kassette lange gesperrt hat, ist mittlerweile von den technischen Vorzügen des neuen Mediums überzeugt. Sie bringt, von Ausnahmen mit geringer Umsatzerwartung abgesehen, seit kurzem so gut wie jedes neue Tonprodukt zugleich auf LP und MC heraus. Denn auch der Hauptvorbehalt des Vertriebs, die kleinformatige Kassette biete zuwenig Werbefläche. wird durch Präsentboxen -- bis zu sechs MCs mit Begleittext in einer buchähnlichen Hülle -- überrollt.
Die Plattenfürsten wissen, "daß die Fertigung, die Lagerung und der Vertrieb der Musikkassetten billiger und damit profitabler als das Schallplatten-Business" sind (EMI-Europachef Wilfried Jung). Dennoch gelten die größeren Werbeanstrengungen dem alten Medium.
In den letzten drei Jahren investierten nämlich allein vier westdeutsche Musikfirmen einige hundert Millionen Mark in die Plattenproduktion: Die Teldec automatisierte ihr Preßwerk in Nortorf, Polygram installierte modernste Spritzpressen in Langenhagen, EMI Electrola rüstet soeben auf vollautomatische Doppelpressen um, WEA stampfte im Dreiländereck bei Aachen sogar ein ganzes Preß-Kombinat aus dem Boden. Und die Millionen müssen wieder rein: Darum klebt die Branche an der Platte.
So einschneidend jedoch sämtliche technischen Neuerungen der Platten-Fabrikation seit der Jahrhundertwende auch gewesen sein mochten -- am mechanischen Grundprinzip der Ton-Abtastung hatte sich weder durch das elektrische Aufnahmeverfahren um 1925, noch (später) durch den Saphir und den Diamanten bei LPs und PVC-Singles etwas geändert. Erst jetzt, mit der in Massen gefertigten Kompaktkassette, tritt die Tonaufzeichnung ins elektronische Zeitalter ein.
Die Auswirkungen für die Freizeitkultur, für Musikproduktion und Musikgeschäft sind noch unübersehbar. Denn erstmals in der Geschichte ist der Klangkonsument von der Handelsware relativ unabhängig. Mit der Kompaktkassette bestimmt er sein eigenes Programm.
Fast unbegrenzt kann die "MusiCasssette" (so die Branchen-Schreibweise) bespielt werden -- mit bis zu zwei Stunden Spieldauer pro Band. Und die Musik kommt aus der Luft. Ein Knopfdruck am Radio-Recorder, und schon ist ein Schlager aus dem Äther auf der Kassette für lange verfügbar. Ein Klang-Supermarkt zum Nulltarif: Leichter war das Mitsehneiden noch nie. Schon werden Recorder angeboten, die bei kommentierten Musiksendungen im Funk die Moderation für die Kassette automatisch ausblenden.
In westdeutschen Schulklassen ist es zur Regel geworden, nur noch eine einzige Platte zu kaufen, die sämtliche Schüler kopieren. In Tageszeitungen bieten Recorder-Amateure bereits an, jedwede Kassetten-Überspielung gegen geringes Entgelt vorzunehmen.
Branchenkenner schätzen, daß in der Bundesrepublik rund 10 000 gewerbsmäßige Schwarzkopierer den Tonträgermarkt unterlaufen. Vor allem aber Tonband-Piraten, namentlich in Italien, haben mit Billigangeboten in Millionenauflage 1976 die westdeutschen Tonträger-Firmen um ihre Rendite gebracht. Mehr als eine Milliarde Mark ging der deutschen Musikbranche im vergangenen Jahr durch Leerkassetten und Piraterie verloren.
Während das professionelle Schwarzkopieren gegen alle Urheberrechte verstößt, ist der private Mitschnitt am Heimrecorder erlaubt. Um hier die Autorenrechte an Musikaufnahmen abzugelten. zahlt jeder Käufer beim Erwerb eines Aufnahmegeräts automatisch einige Mark Schutzgebühren. Eine "Zentralstelle für private Überspielungsrechte" (ZPO) verteilt dieses Geld. knapp fünf Prozent vom Industriepreis. an die Autoren.
Das hat für die Musik-Szene fatale Folgen. Solange Komponisten, Texter. Verleger und Plattenfirmen mit Schlagern, lau, Rock und Klassik Geld verdienen, kann neue Musik produziert werden. Versiegt der Verkauf von bespielten Kassetten und Schallplatten, weil der Konsument allen Schall aus dem Äther umsonst konservieren kann, sind keine Mittel für Neuaufnahmen mehr da.
Durch den Vormarsch der Leerkassette werden die Plattenfirmen zu empfindlichen Budget-Kürzungen gezwungen sein. Sie werden qualifizierte Mitarbeiter entlassen und ihr Repertoireangebot drastisch einschränken müssen. Nur noch Spezialitätenprogramme, die der Rundfunk nicht oder selten sendet, sowie attraktive Hit-Koppelungen, die nur mühsam do-it-yourself aufzunehmen sind, haben künftig noch eine nennenswerte Umsatzchance.
22. Februar 2010
25 musikalische Fakten über mich
Unlängst habe ich bei ihr das nachfolgende Stöckchen entdeckt und natürlich sofort mitgenommen. Immerhin gehts ja um Musik:
You can learn a lot about someone by the music they listen to. So here is the game! Hit shuffle on your iPod/iTunes or mp3 player and write down the first 25 songs. No cheating or skipping songs that are shameful. That is the fun! Then tag your friends.
Und das ist mein Resultat, wo immer es möglich war hab ich den Youtube-Link hinzugefügt. Was es auch immer über mich aussagen soll...
- Utada Hikura - Come Back to Me
- Howie Day - Collide
- Jay-Z/Bono/Rihanna - Stranded
- Fairground Attraction - Perfect
- Zuco 103 - Treasure
- Vedera - Satisfy
- U2 - Magnificent
- Amanda Palmer - Strenght Through Music
- Sarah Bareilles - Love Song
- Stephan Eicher - Rien n'est si bon
- Element of Crime - Kaffee und Karin
- Neil Diamond - Dear Father
- Robbie Williams - Strong
- BAP - Wellenreiter
- Brasco feat. Sarah Riani - D'une blessure à l'autre
- Fever Ray - If I had a Heart
- James Blunt - One of the brightest Stars
- Zweitfrau/Rio Reiser - Menschenfresser
- Sidekick - Deep Fear
- Jamie Cullum - Don't stop the Music
- Coeur de Pirate - Corbeau
- Nightwish - Walking in the Air
- Adrian Stern - Das alles bruchts
- Black Tiger - Zitlos
- Charlotte Gainsbourg feat. Beck - Heaven can wait
21. Februar 2010
Gestatten, Simon "der König" Ammann
He did it! Unglaublich aber wahr, Simon Ammann ist vierfacher Olympiasieger im Skispringe. Damit ist er nicht nur der erfolgreichste Schweizer Olympionike - vor Vreni Schneider, Pirmin Zurbriggen und Co. - sondern auch der beste Skispringer bei Olympischen Spielen! Der Toggenburger hat somit historisches erreicht und darf ohne weiteres im gleichen Atemzug wie ein Roger Federer genannt werden. Besondere beeindruckend fand ich an dieser Erfolgsstory, dass er sich durch die Störmanöver der Österreicher wegen der Bindung nicht hat aus der Ruhe bringen lassen. Kein Wunder konnte ich mir die Siegerehrung nicht entgehen lassen, Wecker sei dank hab ich kurz nach 4 den Schweizerpsalm gehört.
20. Februar 2010
Hopp Schwiiz Kanada....
"... de Simi stoht im Pyjama." So oder ähnlich haben wir früher jeweils auf dem Pausenhof gesungen wenn die Schweizer Wintersportler im Einsatz waren. Heute geht das mit dem Jubeln und Feiern während Olympischen Spielen etwas anders zu und her. Aber zugegeben, die Swisscom hat aufs richtige Pferd gesetzt und unterstützt den Schweizer Medaillenregen in Vancouver mit einem witzigen Spot! Und wer dem Simi gratulieren, den Cuche trösten, dem Mike Schmid viel Glück wünschen oder Sarah Meier heiraten möchte, der kann sich im grossen Fanbuch verewigen und so mit den Cracks in Kontakt treten. Zumindest virtuell. Alles in allem eine gelungene Aktion der Swisscom wie ich finde.
Natürlich gibts im Zusammenhang mit dem Fanbuch noch einen Wettbewerb, bei dem es fette Preise zu gewinnen gibt. Als Hauptpreis kann man mit Kumpels Skiferien im Wert von CHF 5000 buchen. Also, los jetzt: Hopp Schwiiz!
18. Februar 2010
Hopp Schwiiz: Viel Pech für den IPod!
Diese Spiele in Vancouver haben es in sich, ja sie machen süchtig. Zugegeben, mein Körper wird froh sein wenn sie dann mal wieder vorbei sind, schliesslich ist das lange Aufbleiben und Wecker stellen vermutlich nicht gerade förderlich. Immerhin werde ich in ein paar Wochen ja 40 Jahre alt. Uralt, quasi. Aber eben, die Spiele sind halt auch nur alle 4 Jahre und ich finde in diesem Jahr kommen sie besonders spannend und interessant daher. Das liegt bestimmt auch daran, dass die Schweizer Athleten schon ein paar Medaillen geholt haben. Aber auch der gestrige Tag hatte seinen Reiz, obwohl die Schweiz nicht mit Edelmetall verwöhnt wurde. Ganz im Gegenteil sogar, der Snowboarder Iouri IPod Podladtschikow schlitterte in der Halfpipe um 0,4 Punkte an Bronze vorbei. Gewonnen hat diese Event der Übermensch Shawne White! Bei der Frauenabfahrt gabs ein Sturzfestival, von welchem auch die Schweizerinnen betroffen waren. Okay, man kann nun darüber diskutieren ob die Strecke so schwierig sein musste. Allerdings haben sich die Frauen erst unlängst selber beschwert, dass ihre Pisten immer so leicht seien. Unterm Strich gabs zwar viele brutale Stürze, schwere Verletzungen gab es aber zum Glück nicht.
Besser lief es im Curling. Zumindest die Männer von Skip Stöckli zeigten wie man dieses Spiel spielt und überzeugten mit Siegen. Weniger Glück hatte das Schweizer Frauenteam aus Davos. Da wartet man noch auf den ersten Sieg, obwohl im spannenden Spiel gegen China nicht viel gefehlt hat. Da ich selber mal eine Weile Curling gespielt habe fasziniert mich dieses Spiel im TV besonders. Es ist unglaublich spannend, mit vielen taktischen Tricks gespickt und die Moderation von Beni Turnheer machts sogar noch amüsant. Aber eben, auch diese Games finden immer mitten in der Nacht statt. Ja, es gab dann noch so Sachen wie Rodeln oder Eishockey. Aber ich gebs zu, alles schaue ich dann auch nicht. Frauen-Eishockey hab ich mal ca. 5 Minuten zugesehen, aber tut mir leid. Dafür konnte ich mich nun wirklich nicht begeistern, Schweizerinnen hin oder her. Okay, die Szene als die gegen Kanada ein Tor erzielt und sich dann so gefreut haben als wären sie gerade Weltmeister geworden war noch herzig.
Schade ist halt, dass man die Events meist alleine schauen muss. So mitten in der Nacht haben die Kneipen in Aarau geschlossen und am frühen Abend gibt es oft nur Vorläufe oder Qualifikationen. Aber egal, moderne Kommunikationsmittel wie Twitter ermöglichen es einem, dass man auch während einem nächtlichen Event mit der ganzen Welt in Kontakt treten kann. Gestern übrigens nach der Abfahrt mit Lindsay Vonn oder während dem Halfpipe-Event mit den Betreutern von Team Burton, Tony Hawk oder dem Trainer der russischen Skisprung-Nationalmannschaft. Aus Twitter hab ich dann auch die heutigen Fotos. Tja und das Video, kein Kommentar!
17. Februar 2010
Witz des Tages
Steigt eine Frau mit ihrem Baby auf dem Arm in den Bus, sagt der Busfahrer zu ihr: "Meine Güte, ist ihr Kind hässlich." Die Frau nimmt ihre Fahrkarte und setzt sich verstört auf einen freien Platz. Da fragt ihr Sitznachbar: "Was ist denn passiert?" - "Der Busfahrer hat mich soeben zutiefst verletzt!" Der Mann schaut die Frau voller Mitleid an und meint: "Lassen sie sich das nicht bieten, sagen sie dem Busfahrer die Meinung. Ich halte so lange ihren Affen!"
16. Februar 2010
Unsere Goldjungs: Dario & Didier
15. Februar 2010
Simi, Rodeln und die Schwulenhasser
Oh ja, es ist schon fast eine Woche her seit meinem letzten Posting. Okay es ist Tag für Tag viel gelaufen, ein paar grosse Aufträge die viel Zeit brauchen, dann war ich als Krankenpfleger im Einsatz und schliesslich hat auch die Technik irgendwie unter der Dauerkälte gelitten. Und so kam diese Blogpause zustande. Aber ich gebs zu, vorallem hab ich mich in der letzten Woche bei Twitter getummelt und es haben mir die Reaktionen auf mein letztes Posting auf den Magen geschlagen. Da gings ja um den Auszug von Harald aus dem Big Brother-Haus und die anschliessende Reaktion von seinem Freund Carlos. Und ich muss zugeben, ich hatte noch nie so viel Arbeit wenn es darum ging primitive Kommentare zu löschen. Weit über 1000 Gäste durfte ich alleine am Tag des Beitrags auf dem Blog begrüssen, es kamen dann entsprechend gelaunte Kommentare über den Blog und über Facebook. Unzählige erreichten mich aber auch über Email und das waren die Schlimmsten! "Schwulenfreund", "Ausländerficker", "linke Sau" oder "tötet alle Schwanzlutscher" war da zu lesen. Es wurden Zusammenhänge verdreht und Verschwörungstheorien aufgestellt. Immer auf Kosten von Homosexuellen, Aids-Kranken und Ausländern. Natürlich immer anonym, auch die Emails kamen fast ohne Ausnahme von Fantasie-Konten. Zum Kotzen!
Es sei an dieser Stelle noch einmal erwähnt. Das hier ist mein Blog, in dem schreibe ich was ich denke und gut finde. Es wird niemand gezwungen hier mitzulesen, ihr tut das alle freiwillig. Natürlich freue ich mich über Kommentare, aber wenn es zu primitiv wird dann muss ich - auch des Rechts wegen - Einträge löschen. Obwohl ich ja eigentlich überhaupt nichts von Zensur halte. Brisanterweise hab ich ja das BB-Thema noch mit der FC Aarau-Story vermischt. Was dann dazugeführt hat, dass sich die BB-Fans mit Internet-Hooligans solidarisiert haben. Die Mischung war explosiv, unterm Strich hab ich bestimmt 30 Kommentare löschen müssen.
Nun, ich lass mich aber auch dadurch nicht entmutigen und schreibe natürlich weiter. Wobei die kurze Pause auch durchaus gut getan hat. Immerhin hatte ich viel Zeit für Vancouver 2010 oder ein paar tolle Abende, sei es mit Geburiparty, Besprechung, feinem Essen, Spielen und so weiter. Wie alles im Leben bringt ein Nachteil an einem anderen Ort einen Vorteil. A propos Olympische Spiele: Simi du bist ein Held! Dieser Typ muss ja Nerven wie Stahlseile haben. Herzliche Gratulation, Simon Ammann. Ich sass mit beiden Daumen gedrückt vor der Flimmerkiste und hab gejubelt. Überhaupt find ich die Spiele bislang - mit Ausnahme Übertragungszeiten - sehr attraktiv, die Kanadier machen das echt gut! Klar, der tödliche Unfall des Rodlers ging auch mir sehr nahe und ich wusste nicht, wie ich als OK-Mitglied reagiert hätte. Aber vermutlich hat man es richtig gemacht, ebenso fand die Berichterstattung in den öffentlichrechtlichen Medien durchaus passend. Obwohl ich echt erschrocken bin, als ich die Livebilder von diesem Crash in der ARD gesehen habe. Tja und nun geht das Daumendrücken bald weiter, Didier Cuche und Carlo Janka verwöhnen uns hoffentlich noch einmal mit Gold.
9. Februar 2010
Harald und Hächler sind raus!
Da soll noch einer sagen, dass die TV-Sendung Big Brother und das wahre Leben nichts miteinander zu tun haben. Immerhin kann eine Karriere in beiden Fällen schneller vorbei sein als erwartet. Beispiel FC Aarau: da war der Bauer und Viehzüchter Fritz Hächler seit drei Saisons im Amt und galt zumindest seit dem letzten Sommer als der Sündenbock für das schlechte Abschneiden der Mannschaft. Vermutlich zurecht, immerhin war er mitverantwortlich, dass vor dem Start in die neue Saison Leistungsträger wie Page, Menezes, Nushi, Mutsch oder Ianu dem FC Aarau den Rücken gekehrt haben. Was danach an neuen Spielern kam war oftmals ein Desaster, da wurden Moldawier direkt ab TV verpflichtet, abgehalfterte Profis mit grosszügigen Verträgen ausgestattet und oft kam es einem vor, als handle der gute Herr Hächler zwar durchaus im Sinne des Vereins, aber eben auch in Panik. Nun gut, der Sportchef Hächler und der FC Aarau gehen seit heute Morgen offiziell getrennte Wege. Es ist anzunehmen dass die Affäre Kuljc dass Fass zum Überlaufen gebracht hat: der Sportchef hat einen valablen Stürmer an der Angel, die Finanzierung steht und der Vorstand sagt "Njet".
Das sorgt natürlich für Unruhe. Aber es sollen noch weitere Geschichten passiert sein in den letzten Wochen und Monaten rund um den FC Aarau und seine Führung. Die Gerüchteküche weiss von einem Gerichtstermin zu berichten, Spieler gegen Vorstand. Ebenso von chaotischen oder besser gesagt nicht geführten Vertragsverhandlungen. Ganz zu Schweigen vom Umgang mit den ehemaligen Trainern. Es gab aber trotzdem den Moment, wo Präsident Schmid seinen Verbleib in den Reihen des FC Aarau mit der Zukunft von Fritz Hächler verknüpft hat. Das war in meinen Augen damals schon ein Fehler, heute erst recht. Weil ja der Landwirt das eigentliche Bauernopfer ist. Konsequenterweise hätte der Präsident also auch die Konsequenzen ziehen müssen. Aber morgen Mittwoch um 9 Uhr ist ja noch eine Medienkonferenz, wer weiss was uns da noch erwartet.
Nun gut, der Fritz Hächler ist also weg. An dieser Stelle sei ihm verdankt was er für den FCA getan hat. Er hat es bestimmt immer gut gemeint, dass es oft dann anders herausgekommen ist, das ist nun halt mal so und lässt sich auch nicht mehr ändern. Die grosse Frage ist für mich: wer kommt? Andermatts Personalunion im Style von Magath oder doch ein Profi der sich im Geschäft auskennt? Wenn man beim FCA in Sachen Kommunikation etwas gelernt haben sollte, dann werden wir dazu bei der Medienkonferenz Details erfahren. Mein Ratschlag: Charly Herberth oder Fredy Strasser zurückholen und Typen wie Christ, Page, Bieli oder auch Benito für zukünftige Jobs neben dem Platz an den Verein binden. Und wenn wir gerade dabei sind, Michael Hunziker war eigentlich ein sehr guter Präsident, nicht?
Aber nicht nur der Fritz Hächler hatte gestern seinen letzten Diensttag, nein auch der Harald aus dem BB-Haus. Er wurde von den TV-Zuschauern abgewählt und musste den Wohnbunker verlassen. Nun, ich hab die neue Staffel ja nicht mehr wirklich mitverfolgt seit dem Einzug. Irgendwie trafen die Bewohner nicht so ganz meinen Geschmack, aber in die Entscheidungsshows schau ich manchmal noch rein. So auch gestern, nachdem über Twitter angekündigt wurde, es gehe nun los. Und wie es los gegangen ist: Drei Lästermäuler waren nominiert. Iris, Sabrina und eben Harald. Gehen musste der Mann, welcher ja mit seinem Ehepartner Carlos im Container gewohnt hat. Es flossen Tränen, es fielen böse Worte, Harald zog aus, der Argentinier Carlos rastete aus. Zetrümmerte kurzerhand das Mobiliar, nannte Mitbewohnerin Iris eine dumme Fotze und lästerte über deren sprachbehinderten Sohn ab. Dann noch eine Beleidigung ans TV-Publikum und das Skandälchen war perfekt. Da wagt es doch dieser schwule, HIV-positive Ausländer die deutsche TV-Gemeinde zu beschimpfen? Die Reaktionen liessen nicht lange auf sich warten. Im Internet formierten sich Gruppierungen welche den sofortigen Ausschluss von Carlos fordern, unzählige Blogs verurteilen sein Verhalten und schliesslich wurde sein Partner im Studio von der wilden Meute ausgebuht und beschimpft.
Und da war sie also wieder, die Doppelmoral. Einerseits schauen all die Menschen Tag für Tag Big Brother, bloggen und twittern darüber 24 Stunden am Tag. Und worauf warten sie? Natürlich auf Sex und Skandale. Und da gibts einmal einen Ausraster eines traurigen Liebhabers weil sein Mann rausgewählt wurde und das TV-Publikum reagiert päpstlicher als der Papst. Primär geht es der Meute aber in meinen Augen aber vielmehr darum, mal wieder schamlos über Schwule, HIV-Infizierte und Ausländer fluchen zu dürfen ohne dabei Rechenschaft abgeben zu müssen. Denn seien wir ehrlich, in all diesen bescheurten Unterschichten-TV-Shows gibts vermutlich Tag für Tag mal einen Ausraster bei dem Worte fallen, die besser man besser nicht ausgesprochen hätte. Sender wie RTL oder Sat1 lassen da aber gerne mal die Quotengeilheit walten und schneiden solche Statements natürlich nicht raus. Gestern wars aber dummerweise live und sogar das TV-Publikum wurde beschimpft. Das geht natürlich in den Augen der Zuschauer gar nicht, denn wer von denen kriegt schon gerne einen Spiegel vorgesetzt.... Aber hey, RTL2 hat sein Ziel erreicht und die Boulevardmedien haben das Skandälchen heute natürlich aufgegriffen - ein Zuschaueranstieg dürfte garantiert sein. Erst recht, wenn Landwirt Hächler zusammen mit einem Rindviech ins BB-Haus einzieht und da für Stimmung sorgt...
8. Februar 2010
Die eigentlichen Superbowl Gewinner
Der Superbowl ist nicht nur das grösste Sportereignis in den USA, sondern auch das wichtigste Werbeevent des Jahres. Während die Spieler sich auf dem Rasen duellieren, kämpfen die Kreativen um den besten Superbowl-Ad. Auf einem speziellen YouTube-Channel konnten die Zuschauer sogar über ihren Lieblingsspot abstimmen. Für den Höhepunkt sorgten diesmal die verfeindeten Late-Night-Talker Jay Leno und David Letterman. Zusammen mit Oprah Winfrey überraschten sie mit einem gemeinsamen Clip!
In den USA schlug der Clip ein wie eine Bombe. Denn Leno und Letterman gelten gemeinhin als Intimfeinde. Jahrelang konkurrierten die beiden Late Night-Shows zeitgleich um die meisten Zuschauer. Dann wechselte Leno den Sendeplatz und Letterman verlor seine Lieblingszielscheibe. Bald kehrt Leno aber wieder zurück und der Streit kann weitergehen.
Der Spot zeigt Leno und Lettermann zusammen mit Oprah Winfrey auf einer Couch sitzend. Lettermann sagt: "Das ist die langweiligste Superbowl-Party aller Zeiten". Und Leno antwortet beleidigt: "Das sagst Du nur, weil ich da bin." Das Produkt, das der Clip bewirbt, ist die "Late Show mit David Lettermann".Die Werbung wurde unter größter Geheimhaltung gedreht. Leno produzierte extra eine Folge seiner täglichen Show vor, um einen Tag frei zu haben, flog von Los Angeles nach New York und verkleidete sich mit Sonnenbrille und angeklebten Schnurrbart, als er durch eine Hintertür das Letterman-Studio betrat.
Die besten Clips aus der Werbepause gibts gleich. Am Schluss mein ganz persönlicher Favorit der letzten Nacht. Auf einzige witzige und vorallem eher ruhige Art und Weise vermittelt und Google wofür die Firma steht und was sie genau macht. Ach ja, gewonnen haben übrigens die Saints aus New Orleans. Who dat!
7. Februar 2010
Zitat des Abends
Nik Hartmann in der SF-Sendung Unsere Helden" zur Schweizer Skilegende Berhard Russi:
"Du bist ja schon mit Skiern auf der Latte zur Welt gekommen..."
Und prompt kommt noch einer dazu, Sportreporter Hans Jucker über den Olympiasieg von Max Julen in Sarajevo:
"Wie jeder Nicht-Jugo wurde auch Julen während der ganzen Fahrt ausgepfiffen..."
PS: Nur schade dass diese Cervelat-Promis mit ihren dummen Kommentaren während den Einspielern diese Sendung irgendwie schlecht machen und den Talk-Gästen erst spontan ein Bier serviert, welches dann - wohl nach Intervention der Unterhaltungschefin Amgarten - huschhusch durch ein Mineral ausgetauscht wird...
6. Februar 2010
Der Song zum Wochenende
Haha, da schein ich ja mit meiner Kriegserklärung an Deutschland zum Ende der Woche noch so einiges an Staub aufgewirbelt zu haben. Scheinbar wurde ich sogar im Bayrischen Rundfunk zitiert... Nun gut, inzwischen deutet ja so einiges darauf hin, dass die ganze Geschichte auch nur ein grosser Bluff gewesen sein könnte. Falls ja, dann wars wirklich clever von den deutschen Behörden - immerhin haben sich schon ein paar Steuerbetrüger selber angezeigt. Heute kommt der Song zum Weekend etwas später, da es gestern Nacht auch etwas später wurde. Einem ausgedehnten Aperitif ist ein Muschelessen gefolgt, danach noch etwas Butcher mit lustigen Gästen aus München. Und heute dann: ausschlafen! Dazu passend ein eher ruhiger Song von Adele "Hometown Glory". Wie ich gerade auf Adele kome? Nun einer ihrer Songs wurde letzte Woche bei Raabs Songsuche für Oslo von der bezaubernden Lena vorgetragen und hat mich seither nicht mehr losgelassen.
4. Februar 2010
So, ich erkläre Deutschland den Krieg!
Einer muss diesen Job ja übernehmen, warum also nicht ich. Immerhin ist mir dadurch ein Platz in den Geschichtsbüchern sicher. Wer die Diskussionen rund um diese blöde Daten CD in den letzten Tagen verfolgt hat stellt sich sowieso die Frage, warum die Deutschen noch nicht bei uns einmarschiert sind und sich das Schwarzgeld gleich mitgenommen haben. Es gab schon lange kein Medienthema mehr, welches so für Aufruhr und Ärger gesorgt hat wie diese CD. Obwohl eigentlich niemand genau weiss worum es geht, kann jeder mitreden und seinem Unmut Ausdruck geben. Besonderes Fremdschämen ist ja angesagt, wenn sich Schweizer Politiker oder Journalisten in deutschen TV-Shows tummeln. Beste Beispiele dafür der Ulrich Schlüer im ZDF und das Sprachrohr Blochers Roger Köppel in der ARD.
Der Politiker peinlich aufgrund seiner Ausdrucksweise und dem Bauerntrampel-Charme, der Journalist wie gewohnt rechthaberisch und überheblich. Klar gilt es die Schweiz in diesem Streit zu verteidigen, aber muss man dazu solche Clowns vor die deutschen TV-Kameras schicken? Ich persönlich sähe zum Beispiel einen Jean Ziegler mal gerne in einer solchen Talkshow, seine Meinung zu dieser verflixten CD interessiert mich brennend. Ich kenne ja auch nur die Fakten welche man in den Zeitungen lesen kann. Sofern ich das richtig verstanden habe reden wir also von gestohlenen Daten. Würde es dem Datendieb um die Bestrafung der Steuerbescheisser gehen, dann könnte er diese CD ja einfach öffentlich machen oder von mir aus den Deutschen schenken. Aber nein, er will sich damit bereichern. Also ist es - sofern Merkel und Co. die Daten kaufen - ganz klar Hehlerei. Bankgeheimnis hin oder her machen sich dabei beide Parteien strafbar und die Schweiz schaut in die Röhre.
Auf den Sack geht mir in dieser Geschichte ja vorallem dieses scheinheilige Getue von allen Beteiligten. Sowohl die Schweiz als auch Deutschland haben Dreck am Stecken wenn es um Gelder geht, die auf irgendwelchen Konten liegen. Irgendwie müssen die aktuellen Rekordzahlen der Deutschen Bank ja auch zustande gekommen sein. Und der Joe Ackermann ist ein Schweizer... Sowohl Deutschland als auch die Schweiz haben ihren Reichtum nicht nur, weil sie über Jahre besonders fair und fleissig gearbeitet haben. Imemr mal wieder haben sich beide Staaten an ärmeren Ländern bereichert. Und nun macht man also in Deutschland ein riesiges Theater um ein paar Steuersünder, die ihre Kohle auf die Seite geschafft haben? Der ehemalige Finanzminister bezeichnete die Schweiz gestern Abend gar als unzivilisiert und drohte man werde die gerechte Strafe schon noch bekommen. Da erinnere ich mich wieder an Steinbrück, der uns die Kavallerie schicken wollte. Drohgebärden an allen Ecken und Enden. Und das aus dem Land, in welchem ja eigentlich noch richtig tolle Menschen wohnen. Zumindest die die ich kenne...
Ha, nun sind wir aber schneller und erklären Deutschland den Krieg. Ich tue das nun hier offiziell. Zieht euch schon mal warm an, wenn wir dann kommen mit unseren Fahrradtruppen und den 30 Jahre alten Tiger-Kampfflugzeugen. Unsere Spezialeiheiten bauen Brücken über den Rhein, die Marine wird den Bodensee zum Sperrgebiet erklären. Okay in Sachen Kommunikation könnten wir ein paar Probleme haben, da die verschiedenen Truppeneinheiten ja verschiedene Computersysteme haben. Aber dafür haben wir ja noch die Brieftauben. Endlich erhält der Begriff "der grosse Kanton" eine neue Bedeutung. Und all die Deutschen die in den letzten Monaten bei uns in der Schweiz angekommen sind - vermutlich Steuerflüchtlinge - kriegen bald Besuch von 80 Millionen Landsleuten. Mein Tipp an Deutschland: Frau Merkel ergeben sie sich! Sie kriegen dann auch einen Platz im Bundesrat und die Probleme mit den Steuern wären vom Tisch. Schliesslich bleibt das Geld ja dann quasi im eigenen Land.
Schauen wir zum Schluss noch schnell in die Zukunft, dieser Überfall bringt beiden Ländern nur Vorteile. Die Deutschen haben plötzlich leckere Schokolade, teure Uhren und tolle Skigebiete. Ebenso profitieren sie von unserem Steuersystem und die Autobahnvignette für den Italien-Urlaub lohnt sich endlich mal. Die Schweiz hat im Gegenzug endlich ein Meer, am Eurovision Song Contest haben wir dank Stefan Raab (soforn die zauberhafte Lena gewinnt) mal wieder eine Chance und unsere Fussballteams werden in die Bundesliga verpflanzt - Auswärtsfahrten machen dann durchaus Spass. Das kleine Stachelschwein schlägt also gnadenlos zurück und gleich nach der Kapitulation gehören München, Stuttgart, Hamburg, Berlin und Co. zur Eidgenossenschaft. Ihr könnt schon mal üben: "Chochichäschtli".
3. Februar 2010
So, hier bin ich wieder
Nun ja, eigentlich war ich ja gar nicht weg. Aber wenn man so ein paar Tage seinen Blog nicht mit richtigem Content füllt, dann hat man beinahe ein schlechtes Gewissen seiner Leserschaft gegenüber. Nun ist ja aber dieser Blog nicht das einzige Projekt das täglich um Text bettelt. Also muss man seine Ressourcen halt zwischendurch auch einmal bündeln. Zudem geb ich zu, ich wollte über die Grammys bloggen, aber die waren sowas von langweilig, dass ich mitten drin eingeschlafen bin. Dann gabs ja viel Schnee, was unseren Abwart dazu motiviert hat regelmässig - zum Beispiel gegen 23 und 5 Uhr früh - Schnee zu schaufeln, nein nicht vno Hand sondern mit so einer Art Schneefräse. Und gestern hat mir die Cablecom über 2 Stunden lang fast den Verstand geraubt und wenn man dann erst am späteren Abend mit der Arbeit fertig wird, dann lässt man den Blog halt auch Blog sein. Nicht zu vergessen meine Bude und der Hund, welche durchaus die meiste Zeit in Anspruch nehmen.
Klar, mit dieser Steuer CD gäbe es im Moment sicher ein tolles Thema um darüber zu texten. Aber seien wir ehrlich, die ultimative Lösung in dieser Geschichte wird es nicht geben. Einerseits ist es eine Schweinerei im grossen Stil den Staat um Steuern zu bescheissen, ebenso ist der Typ nicht ganz sauber, der die Daten klaut und auf eine CD kopiert und schliesslich grenzt es an Hehlerei wenn Deutschland nun diese CD kauft. Das Wichtigste an der Geschichte ist ja aber, dass die Schweizer sich wieder über die Deutschen aufregen können, was besonders in den Reihen der SVP ja inzwischen zu einem Volkssport geworden ist. Dabei müssten ja eigentliche grad rechtsdenkende Politiker eine besondere Freude an unseren nördlichen Nachbarn haben, insbesondere an ihrer Geschichte.
Ja und sonst? Frankreich ist noch Europameister im Handball geworden, ohne Thierry Henry. Der FC Aarau hat im Schneetreiben auch sein letztes Testspiel verloren und drüfte wohl am Sonntag gegen Bellinzona nur auf ein Wunder hoffen. Fürs iPhone gibt es ein neues Update, das zwar gute 2 Stunden in Anspruch nimmt bis es läuft, aber für uns Mitteleuropäer rein gar nichts bringt. Heute gibts nochmal U2-Tickets fürs Zusatzkonzert der Band im Letzi und ich wette, das Choas bleibt sich gleich. Am Sonntag hab ich mal wieder nen Tatort gesehen und fand ihn recht gut, obwohl ich in der Regel diese Krimis gar nicht schaue. Cablecom Digital hat neue Sender aufgeschaltet, obwohl ich diese gar nie bestellt habe - aber das wundert mich bei diesem Saftladen überhaupt nicht mehr. Immerhin haben sie es geschafft drei Accounts von drei verschiedenen Familien Fischer, mit drei verschiedenen Vornamen aus drei verschiedenen Wohnorten zu verwechseln. Und das muss man auch erst mal schaffen.
Schliesslich möchte ich noch auf einen neuen Kunden der Monsieur Fischer Ideen- und Textmanufaktur hinweisen. Der junge Mann nennt sich Faxardo und bietet telefonische Lebensberatungen an. Über sein Wissaen und sein Arbeit gibts hier mehr Informationen. Klar, sollte man ihn nicht mit einem Typen wie Mike Shiva in Verbindung setzen, aber für Leute die nicht wissen was man unter Lebensberatung und Karten legen versteht, ist der Shiva halt immerhin ein Anhaltspunkt. Ich persönlich kann hinter Faxardo jedoch stehen, da sein Hintergrund doch etwas anders ist als der vom TV-Wahrsager, der sein Können durch einen Unfall erlangt hat. eine 20 Kilogramm schwere Boxe ist ihm auf den Kopf gefallen. Also, wer mal jemanden zum Zuhören braucht, mal ausprobieren: Faxardo - Lebensberatung, Medium, Kartenleger, Zuhörer - so nennt er sich selber.
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