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24. Februar 2010

Steht eigentlich die Welt still?

Irgendwie werd ich den Eindruck nicht los, dass während diesen Olympischen Spielen die Zeit manchmal still steht. Okay, so war es ja eigentlich ursprünglich auch gedacht, bei den alten Griechen. Da wurden Kriege unterbrochen oder beendet und man traf sich dafür um gegeneinander Wettkämpfe auszutragen. Grundsätzlich eine gute Idee wie ich finde. Mit den Jahren hat sich das natürlich verändert,  ja im Dritten Reich wurden die Spiele von der Berlin gar zu PR-Zwecken verwendet. Und in den 80er Jahren gabs während dem kalten Krieg die Boykotte der Russen un der Amis. Aber heute? 


Nun, so ganz still steht die Welt nicht. Aber viele Themen werden einfach nicht so beachtet wie in den Zeiten, in denen keine Olympischen Spiele stattfinden. Da freut man sich lieber über die Goldene von Carlo Janka, als über die Freilassung des Herrn Hamdani aus der libyschen Geiselhaft. Zumindest erhält man den Eindruck, wenn man die Titelseiten der Zeitungen anschaut. Besonders bitter ist das natürlich für Max Göldi, der inzwischen in einem Gefängnis in Tripolis sitzt. Aber vielleicht ist es eben genau diese mediale Ruhe der letzten Tage, welche durchaus produktiv war. Vor den Spielen waren die Zeitungen gefüllt mit Provokationen in Richtung Gaddaffi und man hat dem Diktator in die Hände gespielt. Inzwischen hat sich die EU eingeschaltet und versucht zu vermitteln. Ganz ohne Medienhetze und siehe da, ein erster Erfolg darf verzeichnet werden. Ja, liebe SVP, die böse böse EU hat uns geholfen! Ich bin mir auch fast sicher, dass Max Göldi nicht die ganzen 4 Monate in Haft verbringen muss. Zumindest hoffe ich das für ihn... Ein, zwei Zugeständnisse der Schweiz, noch ein Köder der Franzosen und Spanier Richtung Libyen und dann ist das Drama ausgestanden. 

So ganz ruhig ist es ja auch um den Iran geworden. Auch in den USA berichtet man lieber über Lindsay Vonn und Bode Miller und das Eishockey-Team - nächster Gegner die Eisgenossen! - als über die derzeitigen Aktivitäten im Hintergrund. Laut verschiedenen Quellen soll ein Angriff auf den Iran bevorstehen, kein Einmarsch aber durchaus Luftangriffe auf bestimmte Ziele im Umland von Theheran. Dass es dabei vermutlich wieder unzählige zivile Opfer geben wird, das stört Friedensnobelpreisträger Obama scheinbar nicht wirklich. Der hat ja aktuell mit nationalen Problem (Stichwort Gesundheitsreform) zu kämpfen und verliert an Oberwasser. Tja und tut nun scheinbar das, was man als US-Präsident mit schwindenden Wählerwerten tun muss: ein Land angreifen und ablenken. Aber natürlich erst nach den Olympischen Spielen. Noch knapp eine Woche lenken die ja auch die Amis von den wesentlichen Dingen ab. 

Und sonst? Eine bestrunkene Bischöfin erzürnt die konservative Kirche, diese Kirche die sich derzeit gerade mit Vorwürfen in Sachen Kindsmissbrauch herumschlagen muss. Der deutsche Schiri Chef Amarell soll Nachwuchs-Schiedsrichter verführt haben, Homosexualität im Fussball - bislang ein Tabuthema. Die Schweizer Hotellerie gibt bekannt, dass seit letztem Winter 11'000 Stellen verschwunden sind. Argentinien und England streiten sich mal wieder um die Falkland-Inseln und an der Basler Fasnacht wurde - wie an deutschen Flughäfen - gestreikt. Ich könnte dieses System jetzt runterbrechen bis auf die kommunale Ebene. Denn auch hier nutzt man die Zeit der Spiele um Personal zu entlassen, dreckige Wäsche zu waschen oder politische Kampagnen vorzubereiten. Aber lassen wir das, diese Abrechnung kommt dann vielleicht ein anders Mal. Oder auch nicht. Schliesslich ruht sich auch mein Blog seit anderhalb Wochen gerne im Schatten der Spiele von Vancouver 2010 aus und gönnt sich zwischendurch mal einen freien Tag, zu Gunsten von etwas mehr Arbeit, Schlaf und Medaillenjubel.

21. Februar 2010

Gestatten, Simon "der König" Ammann

He did it! Unglaublich aber wahr, Simon Ammann ist vierfacher Olympiasieger im Skispringe. Damit ist er nicht nur der erfolgreichste Schweizer Olympionike - vor Vreni Schneider, Pirmin Zurbriggen und Co. - sondern auch der beste Skispringer bei Olympischen Spielen! Der Toggenburger hat somit historisches erreicht und darf ohne weiteres im gleichen Atemzug wie ein Roger Federer genannt werden. Besondere beeindruckend fand ich an dieser Erfolgsstory, dass er sich durch die Störmanöver der Österreicher wegen der Bindung nicht hat aus der Ruhe bringen lassen. Kein Wunder konnte ich mir die Siegerehrung nicht entgehen lassen, Wecker sei dank hab ich kurz nach 4 den Schweizerpsalm gehört.





























20. Februar 2010

Hopp Schwiiz Kanada....

"... de Simi stoht im Pyjama." So oder ähnlich haben wir früher jeweils auf dem Pausenhof gesungen wenn die Schweizer Wintersportler im Einsatz waren. Heute geht das mit dem Jubeln und Feiern während Olympischen Spielen etwas anders zu und her. Aber zugegeben, die Swisscom hat aufs richtige Pferd gesetzt und unterstützt den Schweizer Medaillenregen in Vancouver mit einem witzigen Spot! Und wer dem Simi gratulieren, den Cuche trösten, dem Mike Schmid viel Glück wünschen oder Sarah Meier heiraten möchte, der kann sich im grossen Fanbuch verewigen und so mit den Cracks in Kontakt treten. Zumindest virtuell. Alles in allem eine gelungene Aktion der Swisscom wie ich finde.




Natürlich gibts im Zusammenhang mit dem Fanbuch noch einen Wettbewerb, bei dem es fette Preise zu gewinnen gibt. Als Hauptpreis kann man mit Kumpels Skiferien im Wert von CHF 5000 buchen. Also, los jetzt: Hopp Schwiiz!

18. Februar 2010

Hopp Schwiiz: Viel Pech für den IPod!

Diese Spiele in Vancouver haben es in sich, ja sie machen süchtig. Zugegeben, mein Körper wird froh sein wenn sie dann mal wieder vorbei sind, schliesslich ist das lange Aufbleiben und Wecker stellen vermutlich nicht gerade förderlich. Immerhin werde ich in ein paar Wochen ja 40 Jahre alt. Uralt, quasi. Aber eben, die Spiele sind halt auch nur alle 4 Jahre und ich finde in diesem Jahr kommen sie besonders spannend und interessant daher. Das liegt bestimmt auch daran, dass die Schweizer Athleten schon ein paar Medaillen geholt haben. Aber auch der gestrige Tag hatte seinen Reiz, obwohl die Schweiz nicht mit Edelmetall verwöhnt wurde. Ganz im Gegenteil sogar, der Snowboarder Iouri IPod Podladtschikow schlitterte in der Halfpipe um 0,4 Punkte an Bronze vorbei. Gewonnen hat diese Event der Übermensch Shawne White! Bei der Frauenabfahrt gabs ein Sturzfestival, von welchem auch die Schweizerinnen betroffen waren. Okay, man kann nun darüber diskutieren ob die Strecke so schwierig sein musste. Allerdings haben sich die Frauen erst unlängst selber beschwert, dass ihre Pisten immer so leicht seien. Unterm Strich gabs zwar viele brutale Stürze, schwere Verletzungen gab es aber zum Glück nicht.

Besser lief es im Curling. Zumindest die Männer von Skip Stöckli zeigten wie man dieses Spiel spielt und überzeugten mit Siegen. Weniger Glück hatte das Schweizer Frauenteam aus Davos. Da wartet man noch auf den ersten Sieg, obwohl im spannenden Spiel gegen China nicht viel gefehlt hat. Da ich selber mal eine Weile Curling gespielt habe fasziniert mich dieses Spiel im TV besonders. Es ist unglaublich spannend, mit vielen taktischen Tricks gespickt und die Moderation von Beni Turnheer machts sogar noch amüsant. Aber eben, auch diese Games finden immer mitten in der Nacht statt. Ja, es gab dann noch so Sachen wie Rodeln oder Eishockey. Aber ich gebs zu, alles schaue ich dann auch nicht. Frauen-Eishockey hab ich mal ca. 5 Minuten zugesehen, aber tut mir leid. Dafür konnte ich mich nun wirklich nicht begeistern, Schweizerinnen hin oder her. Okay, die Szene als die gegen Kanada ein Tor erzielt und sich dann so gefreut haben als wären sie gerade Weltmeister geworden war noch herzig. 

Schade ist halt, dass man die Events meist alleine schauen muss. So mitten in der Nacht haben die Kneipen in Aarau geschlossen und am frühen Abend gibt es oft nur Vorläufe oder Qualifikationen. Aber egal, moderne Kommunikationsmittel wie Twitter ermöglichen es einem, dass man auch während einem nächtlichen Event mit der ganzen Welt in Kontakt treten kann. Gestern übrigens nach der Abfahrt mit Lindsay Vonn oder während dem Halfpipe-Event mit den Betreutern von Team Burton, Tony Hawk oder dem Trainer der russischen Skisprung-Nationalmannschaft. Aus Twitter hab ich dann auch die heutigen Fotos. Tja und das Video, kein Kommentar! 

       

16. Februar 2010

Unsere Goldjungs: Dario & Didier

Extra den Wecker gestellt um die Siegerehrung der beiden Olympiahelden Dario Cologna und Didier Défago zu verfolgen. Gleich zwei Mal gab es die Swiss National Anthem. Bravo Doppel D! Wenn das so weitergeht, dann gibt das wahrlich goldene Tage in Vancouver.