12. Dezember 2015

Adventskalender 2015: Türchen Nummer 12

Heute kommt die Adventsüberraschung und das verfrühte Weihnachtsgeschenk vom FC Aarau. Die schlagen nämlich heute Abend den FC Luzern und ziehen somit in den Cup-Halbfinal ein. Wetten dass...? 


Okay, es mag nicht allzu viel für meine Theorie sprechen. Aber das ist egal, denn es ist Adventszeit und somit die Zeit der Wünsche und die Zeit der Nächstenliebe. Und da der FC Luzern ohne uns irgendwie noch langweiliger ist als sonst, liegt den Leuchtenstädter viel daran, dass wir bald wieder in der obersten Liga spielen und es so zu heissen Derbys kommt, wie wir sie aus der Vergangenheit kennen. Denn mal ehrlich, ihr lieben Katzenstrecker, was sind so Spiele gegen Lugano oder Thun wer? Nichts. Und so Stadien wie in Basel oder Bern sind zwar nice to have, aber haben nie den Charme von unserem Brügglifeld. Darum, lasst uns nicht hängen und gönnt uns einfach den Sieg gegen euch heute Abend. 


Von meiner Seite her gäbe es gegen regelmässige Spiele in oder gegen Luzern rein gar nichts einzuwenden. Immerhin habe ich viele gute Erinnerungen an die Allmend und das nicht nur, weil ich lange in Luzern gearbeitet und sogar gewohnt habe. Da war das legendäre Bocciastübli mit der guten Philomena hinter der Theke und den feinen Chriesi-Schnäpsli. Oder das FCL-Stübli, in welchem es nach den Spielen jeweils noch ein kühles Bier gab. Und nicht zu vergessen, all die kleinen, aber in den meisten Fällen doch recht harmlosen, "Fotzeleien" zwischen den Aarauer und den Luzerner Fans.  Okay, zumindest war das früher noch so. In letzter Zeit hört man öfter mal von handgreiflichen Auseinandersetzungen, zum Teil sogar gefolgt von Stadionverboten etc. Das geht über die traditionelle Rivalität hinaus und muss in meinen Augen nicht wirklich sein. Ich erinnere mich diesbezüglich an eine Schlacht in Aarau (war es nicht auch Cup?), welche schlussendlich auf dem Platz stattfand und deren Ursprung zwei Luzerner "Fans" waren, die es nach dem Schlusspfiff nicht lassen konnten, den Aarauern ihren unanschaulichen, nackten Allerwertesten zu zeigen. Die Folgen sind bekannt und sind über Monate durch die Schweizer Presse gegeistert. Unnötig. 


Aber heute Abend wird alles friedlich, abgemacht? Aufgeheizt zwar, aber friedlich. Und auf dem Platz wird bis zum Umfallen gekämpft, Gras gefressen und den Adler mit Stolz auf der Brust getragen. Die Tore kommen dann von Carlinhos und Lieder (der weiss ja jetzt wie es geht und wo dieses sagenumwobene Tor steht), in der 93. schiesst Luzern noch den Anschlusstreffer, aber zu spät. Schlusspfiff und wir können das dieses sehr bescheidene Jahr 2015 endlich abschliessen. Deal? Deal!

Und falls sich der Fussballgott trotz heiliger Zeit und Advent und Weihnachtswunsch nicht an diese Abmachung halten sollte, dann ab in den Sportplatz zu Marica, Annamaria und Co.: "Zwätschge Luz!" 


11. Dezember 2015

Adventskalender 2015: Türchen Nummer 11

Am Sonntag entzünden wir bereits die dritte Kerze am Adventskranz. Wobei, woher kommt eigentlich diese schöne Tradition? 

Der Adventskranz, seine Geschichte und Bedeutung 

Der Adventskranz wurde von Johann Hinrich Wichern (1808–1881) eingeführt. Der evangelisch-lutherische Theologe und Erzieher aus Hamburg nahm sich einiger Kinder an, die in grosser Armut lebten. Er zog mit ihnen in das Rauhe Haus, ein altes Bauernhaus, und betreute sie dort. Da die Kinder während der Adventszeit immer fragten, wann denn endlich Weihnachten sei, baute er 1839 aus einem alten Wagenrad einen Holzkranz mit 19 kleinen roten und 4 grossen weißen Kerzen. Jeden Tag der Adventszeit wurde nun eine weitere kleine Kerze angezündet, an den Adventssonntagen eine große Kerze mehr, so dass die Kinder die Tage bis Weihnachten abzählen konnten. Aus dieser Idee entwickelte sich der Adventskranz mit vier Kerzen. Seit 1860 wird der Kranz mit Tannengrün geschmückt, seit Anfang des 20. Jahrhunderts gehört er zum hiesigen Adventsbrauchtum.  
Die ursprüngliche Symbolik ist die Zunahme des Lichtes als Ausdruck der steigenden Erwartung auf die Geburt Jesu Christi hin. Hinzu sind verschiedene Deutungen getreten, die sich auf die Kreisform, die Symbolik des Kranzes, das Tannengrün im Winter sowie die verwendeten Farben der Kerzen oder auch der Schleifen beziehen. So wird er gern auf den Erdkreis und die vier Himmelsrichtungen gedeutet. Der Kreis symbolisiert auch die mit der Auferstehung gegebene Ewigkeit des Lebens, das Grün das Leben an sich und die Kerzen das kommende Licht, das in der Weihnachtsnacht die Welt erleuchtet. Der Brauch des Adventskranzes ähnelt dem achtarmigen Chanukkaleuchter, auf dem während des jüdischen Chanukkafestes, das im November oder Dezember stattfindet, von Tag zu Tag jeweils eine Kerze mehr angezündet wird.




Auf zur heiteren Kakerlaken-Jagd

Am 15. Januar ist es soweit und der australische Dschungel wird wieder von deutschen Pauschaltouristen überflutet. Die grosse Klassenfahrt der teutonischen XYZ-Promis steht an und RTL darf sich schon jetzt wieder über Traumquoten freuen. Immerhin gilt es nicht mehr als verpönt, wenn man sich das Dschungelcamp anschaut und am anderen Morgen darüber ablästert. Grimmepreis olé! 

Die Kandidaten stehen inzwischen fest, nun darf noch einen Monat lang spekuliert werden, wer denn Dschungelkönigin oder Dschungelkönig werden könnte. Nachfolgend die Teilnehmer der kommenden Staffel mit ein paar mehr oder weniger fachkundigen Kommentaren meinerseits. 

Helena Fürst

Wie bitte? Ich kenne den Fürst der Dunkelheit, aber Helena Fürst - nie gehört! Aber Google und BILD sei dank, habe ich erfahren, dass die 47jährige, die aussieht wie weit über 50, eine Anwaltserie bei RTL gehabt hat. Irgendwie lief das aber scheinbar nicht so wie gewünscht (schlechte Quoten, unfreundliche Art, aufgesetztes Auftreten) und nun muss sie in den Dschungel. Bloss, warum sollte man die Frau da sehen wollen? 
Erfolgsquote: 2/10

Daniel Ortega Arenas

Hilfe, Google! Schon wieder keine Ahnung wer das sein soll. Soap-Darsteller bei Köln irgendwas auf irgendeinem Sender. Nie gesehen. Sorry junger Freund, da helfen auch keine Muskeln. Next! 
Erfolgsquote: 1/10 

Menderes Bagci

Oh, ich "kenne" einen Teilnehmer. Ganz ohne Hilfe! Menderes ist die Wiedergeburt von Michael Jackson - denkt er. Seit seinen gefühlten 7437 Auftritten bei DSDS kennt ihn ganz Deutschland und wer ihn einmal gehört hat, vergisst ihn so schnell nicht mehr. Privat scheint er ein ordentlicher Kerl zu sein, ob ihm das allerdings beim Hoden essen hilft? Man weiss es nicht. 
Erfolgsquote: 5/10

Thorsten Legat

Der Ex-Fussballer ist in meinen Augen eine tickende Zeitbombe. Wer ihn in anderen Formaten gesehen hat, weiss was ich meine. Legat war auf dem Platz eine Kampfsau und er wird es auch im Camp sein. Interessanterweise hat er auch seine sensiblen Seiten, erst recht wenn es um seine Kindheit geht. Ein interessanter Mix! 
Erfolgsquote: 6/10

Jenny Elvers 

Liebe Heidekönigin Jenny, im Dschungelcamp gibt es nur Wasser. Nochmal: nur Wasser! Das wird hart. Aber naja, ich bin mir eh nicht sicher ob man Jenny Elvers nicht besser vor sich selber geschützt und nicht eingeladen hätte. Aber eben, es geht um Quote. Trotzdem habe ich meine Zweifel, ob die "Schauspielerin" (ja, die aus dem Frauenknastfilm ohne Slip) stark genug ist um diese zwei Wochen zu überstehen. Zudem hey, sie hat ein Kind im Schulalter. Als ob all die negativen Schlagzeilen der letzten Jahre nicht gereicht hätten. Aber immerhin hat sie ja auch schon das Promi BB gewonnen, das will was heissen! *ironieaus*
Erfolgsquote: 6/10

Gunter Gabriel

Der Camp-Opa, zusammen mit Rolf Zacher. Laut BILD erhält der Schlagerbarde die Rekordsumme von 300'000 Euro als Startgeld. Die Kohle kriegt er aber nur, wenn er nicht freiwillig das Camp verlässt - was je nach Wetter und körperlicher Anstrengung relativ schwierig werden könnte. Mit seinen prolligen Sprüchen könnte er allerdings beim Publikum durchaus Punkte sammeln. 
Erfolgsquote: 7/10

Brigitte Nielsen

Die Dschungelkönigin ist zurück. Warum eigentlich? In meinen Augen nimmt sie nur einem neuen Gesicht den Platz weg. Schade. Jubiläum hin oder her. 
Erfolgsquote: 1/10

Rolf Zacher

Der zweite, nette Opa im Camp. Mit 74 Jahren der älteste Teilnehmer. Wusste gar nicht, dass der Mann schon so alt ist. Gut gehalten, Rolf. Muss am Namen liegen. Bekannt aus Film und Fernsehen, ist der Berliner aber auch als Musiker unterwegs. Er hat bestimmt unzählige Annektoten auf Lager, sein Unterhaltungswert ist hoch und ich denke, auch in Sachen Lästern dürfte er ganz weit vorne sein. Ich freue mich auf seine Performance! 
Erfolgsquote: 8/10

Sophia Wollersheim

Sie ist semi-bekannt durch ihren Mann, den Düsseldorfer Puffkönig Bert Wollersheim. Er ist etwa drei Mal so alt wie sie und scheinbar ziemlich pleite. Wie man so liest. Sophia reist mit zwei riesigen Argumenten ins Dschungelcamp. Ihr wisst was ich meine. Ob die allerdings reichen, da habe ich meine Zweifel. 
Erfolgsquote: 4/10

Ricky Harris

Ja, der Ricky mit den lustigen Haaren, der in den 90er Jahren mal eine Talkshow  hatte. Und danach? Nix mehr. Bademeister soll er mal gewesen sein. Und irgendwas mit Medien. Wenn ich mich richtig an den Herrn erinnere, hatte der früher gequatscht wie ein Sturmgewehr. Wenn das heute immer noch so ist, viel Spass! 
Erfolgsquote: 5/10

Nathalie Volk

Es begann mit Google und es endet mit Google. Nathalie ist 18 Jahre jung, war mal bei Heidis GNTM dabei, will Schauspielerin werden und es mangelt ihr laut Internet nicht an Selbstbewusstsein bzw. Ehrgeiz. Das klingt irgendwie alles nach Larissa Marolt.  Mal sehen. 
Erfolgsquote: 3/10 







10. Dezember 2015

Adventskalender 2015: Türchen Nummer 10

In vielen deutschen Familien wird in der Vorweihnachtszeit gerne genascht. Vom selbst gemachten oder auf dem Dresdner Striezelmarkt gekauften Christstollen über alkoholisierte Pralinen, Kuchen oder Likörchen in allen Variationen gibt es immer etwas zu kosten. Likörchchen? Dazu gehört gerade im Ost der selbstgemachte Eierlikör. Diese Tradition gibt es schon ewig, lange vor dem Mauerfall 1989 wurde dieser Likör in vielen Familien angesetzt. Meist mit sogenanntem "Prima Sprit", quasi purem Alkohol. Das Ergebnis war und ist extrem süffig. Wer es übrigens besonders original oder originell haben möchte, besorgt sich noch Schokobecher, darin schmeckt der Likör besonders gut und sieht erst noch schön aus.
Nun gut, auf in die Küche. Eierlikör wird gerne im Haushalt selbst hergestellt. Den nötigen Alkohol erhalten Privatleute wie erwähnt in der Apotheke oder sie nehmen ein Destillat ihrer Wahl wie etwa Kirschwasser oder Vodka. Die Zutaten werden üblicherweise mit einem Handmixer oder einer Küchenmaschine kalt bzw. bei Zimmertemperatur oder im Wasserbad vermischt. Rezepte für den Hausgebrauch verlangen praktisch immer die Zugabe von Sahne, Kondensmilch oder Milch, während industriell hergestellter Eierlikör in der Regel keine Milchprodukte enthält. Um eine Gefährdung durch Salmonellen auszuschliessen, ist es wichtig, dass der Alkoholgehalt hoch genug ist. Im Endprodukt solle der Alkoholgehalt bei mindestens 10 % Vol. liegen.

Zubereitung:

ca. 35 Minuten
Ergibt ca. 8 dl 1 Flasche à mind. 8 dl Inhalt oder mehrere kleine Flaschen

2,5 dl Vollrahm
2,5 dl Milch
1 Vanillestängel, aufgeschnittene Schote und ausgeschabtes Mark
1 Sternanis
5 Eigelb
250 g Puderzucker
2,5 dl Kirsch, Vodka, Weinbrandt o.ä.


Flasche und Trichter ca. 10 Minuten im kochenden Wasser sterilisieren. Bis zum Gebrauch im Wasser liegen lassen. Rahm und Milch mit Vanilleschote, -mark und Sternanis aufkochen. Auskühlen lassen, Vanilleschote und Sternanis entfernen. Eigelb und Puderzucker mit dem Mixer so lange schaumig rühren, bis die Masse deutlich heller geworden ist. Die ausgekühlte Rahm-Milch-Mischung sorgfältig unterrühren. Alkohol in einem dünnen Strahl und unter ständigem Rühren zu der Masse giessen. Flasche kurz abtropfen lassen (nicht mit Tuch abtrocknen). Likör in Flaschen abfüllen. Flaschen sofort verschliessen. Inhalt und Datum auf ein Etikett schreiben, an den Flaschen anbringen. Der Eierlikör ist im Kühlschrank einige Wochen haltbar. Er entwickelt nach einigen Tagen sein volles Aroma.

Bild: Sabine Fischer

9. Dezember 2015

Adventskalender 2015: Türchen Nummer 9


Die Zeit vor Weihnachten ist die Zeit der Adventskonzerte, so auch in Aarau. Morgen und am Freitag finden so in der Stadtkirche, jeweils um 19.30 Uhr, die beiden Konzerte der Aargauer Kantorei statt. Kantorei? Nie gehört! Im Sommer 1985 versammelte sich eine begeisterte Sängerschar um Mozarts «Schauspieldirektor» und Bendas «Dorfjahrmarkt» einzustudieren – die damalige «Kammeroper» war die Wiege der Aargauer Kantorei – sie ist heute aus dem Aargauer Kulturleben nicht wegzudenken. Auch 30 Jahren später bleibt die Aargauer Kantorei ihrem Credo treu. Nebst unbekannten Trouvaillen werden dem Publikum bekannte und hörenswerte Oratorien zugänglich gemacht. So gibt es in diesem Jahr Georg Friedrich Händel mit seinem Oratorium «Judas Maccabäus». Lesen wir die Textstelle «Tochter Zion, freue Dich!» erklingt in uns sofort die allbekannte Melodie Händels, die sogar in die Schweizerischen Gesangbücher aufgenommen wurde. Im Oratorium «Judas Maccabäus» wird sie als Jubellied beim Einzug der Siegreichen nach der Wiedereinweihung des Tempels gesungen: «Seht! Er kömmt mit Preis gekrönt!». Das Oratorium erzählt die Geschichte des Aufstandes, der Aufhebung des Religionsedikts und der festlichen Wiedereinweihung des jüdischen Tempels in Jerusalem 164 v. Christus. Dem seither gefeierten jüdischen Lichterfest Channuka entsprang die christliche Tradition der lichtvollen Advents- und Weihnachtszeit. Georg Friedrich Händel hatte ein feines Gespür für politische Aktualität. Er komponierte das Oratorium nachdem die aufständischen Jakobiten vom englischen königlichen Heer unter Wilhelm August, Herzog von Cumberland (ein Sohn Georgs II.), am 16. April 1746 besiegt wurden. Die Uraufführung am 1. April 1747 war ein grosser Erfolg und «Judas Maccabäus» entwickelte sich schnell zu Händels populärstem Oratorium. Bald darauf erklang es auch auf dem Festland und in deutscher Sprache – wie bei der Aufführung in der Aarauer Stadtkirche, zu welcher die Kantorei das Publikum herzlich willkommen heisst.

Tickets gibt es hier!

8. Dezember 2015

Adventskalender 2015: Türchen Nummer 8

Es gehört zur Adventszeit wie der Maienzug zur Sommerfrische oder der Bachfischet zum Herbstbeginn: Das Aarauer Kerzenziehen!


Einmal mehr zeichnet insieme Aarau-Lenzburg, Verein zur Förderung von Menschen mit einer geistigen Behinderung, für Organisation und Durchführung des zweiwöchigen Anlasses verantwortlich. Deren Mitglieder und viele Helferinnen und Helfer investieren Jahr um Jahr viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit, um mit dem Reinerlös den Menschen mit einer Behinderung ein sinnvolles und ihren Bedürfnissen entsprechendes Freizeit- und Kursangebot zu finanzieren. Noch bis zum nächsten Sonntag, dem 13. Dezember bietet sich in der Markthalle auf dem Färberplatz in Aarau die Möglichkeit, selber eine schöne Kerze zu ziehen - ein ideales Weihnachtsgeschenk übrigens und erst noch selber gemacht. Wer während dem Ziehen kalt oder Durst hat, dem sei die Kaffeestube ans Herz gelegt, wo es neben Kaffee und Kuchen auch heissen Punsch und Glühwein gibt.

 

Sie gehören zu den wenigen Menschen, die noch nie selber eine Kerze aus Bienenwachs gemacht haben? Hier eine kleine Anleitung, damit man Sie in der Markthalle nicht als Anfänger erkennt. Zum Kerzen ziehen eignen sich entweder alte Kerzenreste oder neueWachs-Flocken. Die wohlriechenden, goldenen Wachsflocken werden in einem schlanken, hohen Gefäss im Wasserbad auf etwa 70 °C erhitzt. Schneiden Sie ein Stück Dochtschnur ab – je nach dem, wie gross die Kerze werden soll. Tauchen Sie nun den Doch in das flüssige Wachs. Ziehen Sie den Docht wieder aus dem Kerzenwachs-Bad heraus und lassen das Wachs trocknen, spannen Sie den Docht etwas an. Nun wiederholen Sie den Tauchvorgang bis die gewünschte Kerzendicke erreicht ist, immer mit einem Turnus von ca. 15 bis 20 Sekunden. Am Schluss sorgt dann ein gerader Schnitt am unteren Ende dafür, dass die Kerze in den Kerzenständer passt. Das wars. Und wenn Sie nicht mehr weiter wissen, es stehen Ihnen in Aarau freundliche Helfer mit Rat und Tat zur Seite.



Leider bleiben zum Ende der Veranstaltung immer wieder ein paar Kerzen liegen, so auch dieses Mal. Wer seine Kerze vermisst, kann diese noch bis zum Sonntag in der Markthalle abholen. Gleichzeitig können interessierte Besucher einen Blick auf die magische Kerzenziehmaschine werfen, welche dieses Jahr noch am Freitagabend, sowie am Samstag- und Sonntagnachmittag in Betrieb ist. 


7. Dezember 2015

Marine, Marion und der Front National

Die rechtspopulistische Partei Front National (FN) triumphiert im ersten Wahlgang der Regionalwahlen in Frankreich am Sonntag. Mit einem Stimmanteil von knapp 28 Prozent (2010: 11,4 Prozent) landesweit ist der Front National laut Hochrechnungen zur stärksten politischen Kraft aufgestiegen. Die regierenden Sozialisten sind von den Wählern auf den dritten Platz verwiesen worden und erzielten etwa 23 Prozent der Wählerstimmen.



Das rechtsbürgerliche Parteienbündnis unter Führung des früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy kam auf etwa 27 Prozent der Stimmen. Sarkozy lehnte es ab, Zweckbündnisse mit den aktuell regierenden Sozialisten im zweiten Wahlgang zu schliessen. Aber auch ein Verzicht von Kandidaten der bürgerlichen Rechten, um einen Sieg des FN zu verhindern und die Rechte somit noch mehr zu stärken, schloss er aus. Genau so wie er sich gegen einen Pakt jeder Art gegen den Front National auflehnt.



Der Urnengang stand unter dem Eindruck der Terroranschläge vom 13. November. Mit einem triumphalen Ergebnis von mehr als 42 Prozent der Stimmen in ihrer Heimatregion Nord-Pas-de-Calais-Picardie hat Marine Le Pen gute Aussichten, sich in der Stichwahlrunde durchzusetzen. Sie bringt sich auf diese Weise auch in Position für die Präsidentenwahlen im Frühjahr 2017. Marine Le Pen sprach von einem „wundervollen Ergebnis“, das sie mit „Bescheidenheit“ und „Ernst“ aufnehme. Ihre Partei sei berufen, „eine nationale Einheit“ aller Patrioten zu schaffen. Sie verwies auf ihr Rekordergebnis von mehr als 50 Prozent der Stimmen in der Stadt Calais, die ein wildes Flüchtlingslager beherbergt. 



Auch Le Pens erst 25jährige Nichte Marion Maréchal-Le Pen liegt in der Mittelmeerregion Provence-Alpes-Cote-d'Azur (Paca) mit gut 41 Prozent der Stimmen sehr weit vorn. Sie konnte übrigens in Südfrankreich besonders viele Stimmen von jungen Männern auf sich vereinen. Komisch, oder? Wenn man doch bedenkt, dass sie sich als eine strenggläubige Katholikin ausgibt, welche zum Beispiel gegen die Homoehe und gegen Sex vor der Hochzeit ausspricht! Oh, Moment, wann kam Marions Baby zur Welt? Einen Monat nach ihrer Hochzeit? Ein Wunder! 

Der zweite Wahlgang findet bereits am nächsten Sonntag statt. In insgesamt sechs von 13 Regionen erzielte der FN bereits den Spitzenplatz, weitere könnten also folgen. Die regierenden Sozialisten haben keinen Plan wie sie den Vollerfolg des FN verhindern sollen, einem "totalen Sieg" steht also nichts im Weg! Bislang fehlt im offiziellen Parteiprogramm des FN ein Hinweis darauf, dass die von der Parteichefin Le Pen gepredigte anti-europäische Abschottungspolitik bereits in den Regionen umgesetzt werden soll. Es ist aber schwer anzunehmen, dass es in der Wirtschaftsförderung und im Verhältnis zur EU sehr schnell zu Konflikten kommen wird, wenn der FN erste Posten übernimmt. Als erstes dürften Vereine und Hilfswerke zugunsten von Flüchtlingen einen Machtwechsel besonders zu spüren bekommen. Die Le Pens haben angekündigt, dass ihnen die finanziellen Zuschüsse drastisch gekürzt werden sollen. Derartige politisch motivierte Subventionskürzungen hat es bereits in den vom FN regierten Kommunen gegeben und sie werden nun auf regionaler Ebene folgen. 

Und ich sage, das ist erst der Anfang. Der radikale Rechtsrutsch wird das Frankreich der Zukunft prägen. Bonne nuit ma France! 

Adventskalender 2015: Türchen Nummer 7

Gestern vor einem Jahr war ich im Zürcher Hallenstadion, beim Konzert von Udo Jürgens. Ein paar Tage später, ich war gerade in Deutschland im Weihnachtsurlaub, erreichte mich die Meldung, dass Udo Jürgens gestorben sei. Die Meldung hatte mich damals in eine kurzzeitige Schockstarre versetzt. "Udo, der Udo Jürgens, der vor 2 Wochen noch vor Energie nur so gestrotzt hat?"


Eben, genau 14 Tage zuvor stand der rüstige Wahlzürcher noch auf der Bühne und begeisterte das anwesende Publikum mit einer über zweistündigen Show, erzählte von früher und sinnierte über die Zukunft. Nicht die lauten Gassenhauer waren es damals, welche mich zu überzeugen vermochte an diesem Konzertabend, nein, es waren die leisen Töne und die eher traurigen Lieder. Schon während des Konzerts wechselten sich darum Gänsehaut, Tränen und gute Laune ab. Kurz, ein Entertainer, der wusste, wie es geht und trotzdem irgendwie Mensch geblieben ist. Da das Konzert am 6. Dezember war, durften natürlich auch Weihnachtslieder nicht fehlen und Udo wünschte seinem Publikum bei der Verabschiedung frohe Festtage und einen guten Rutsch. Mit dem Hinweis, dass man sich im Frühling beim nächsten Konzert in Zürich wieder sehen würde. 


Leider kam es nicht so weit und irgendwie bin ich bis heute noch nicht wirklich fähig, mir eben diese nachdenklichen Lieder von ihm anzuhören. Es ist nicht so, dass ich ein grosser Jürgens-Fan gewesen wäre, aber seine Persönlichkeit, die Musik, die Stimmung, die Professionalität, seine herzliche Art... all das haben diesen Konzertabend in Zürich unvergesslich gemacht und unterm Strich dann halt eben auch aufgezeigt, wie vergänglich alles ist. Der Mann, der in seinem weissen Bademantel Zugabe um Zugabe gab, sich von seinen Fans feiern liess und uns von seinen Plänen für 2015 erzählt hatte, war auf einmal nicht mehr da... In diesem Sinne, lasst uns all die Tage geniessen! 

6. Dezember 2015

Adventskalender 2015: Türchen Nummer 6

Heute ist der 6. Dezember. Samichlaustag. Bei uns in der Schweiz wird der Nikolaus bekanntlich auch Samichlaus genannt. An den meisten Orten kommt er an seinem Namenstag, dem heutigen 6. Dezember, und verteilt Geschenke. Der Nikolaus als Gabenbringer taucht Mitte des 16. Jahrhunderts zum ersten Mal auf. Damals beschenkte er Kinder, die „fleissig, fromm und brav“ waren. Am bekanntesten ist sicher auch bei uns der Brauch, Stiefel oder Strümpfe am Vorabend des Samichlausentages vor die Tür zu stellen, damit der Heilige sie über Nacht mit Leckereien füllen kann. 


In der Zeit nach der Reformation war der Samichlausentag das einzige Fest an dem es für die Kinder Geschenke gab. Weihnachten war zu dieser Zeit noch ein ernstes Kirchenfest. Neben Lob und Geschenken gab es auch Tadel und Strafen. Je nach Gegend war der Samichlaus von dunklem Russ verschmierten Gestalten begleitet, denen er die gefürchtete Rute überliess. Auf alten Bildern sieht man, wie sie Kinder in einen grossen Sack stecken. Vielen Kindern war der Samichlausbesuch deshalb ein Gräuel und Grund für schlaflose Nächte. Auch heute noch kommt der Samichlaus häufig zusammen mit seinem Gehilfen, dem Schmutzli. Zum Glück hat der schwarze Gehilfe viel von seinen furchterregenden Zügen verloren.



Der Samichlaus Brauch wird je nach Region etwas anders gefeiert. In Lenzburg wird der Samichlaus jedes Jahr beim Chlaus-Chlöpfen verspottet, in Küssnacht am Rigi ist das Chlausjagen einer der imposantesten Umzüge Europas. Dazu gehören auf jeden Fall Nüsse, Mandarinen, Lebkuchen, Schokolade oder die ersten Weihnachtsguetzli. Kinder sagen Verse auf oder singen Lieder. Ein schweizerischer Brauch ist das Essen von Grittibänzen aus Zopfteig, dazu Butter, Honig, Milchkaffee, Äpfel und Nüsse. 
IIm 16./17. Jahrhundert brachten holländische Emigranten den Nikolausbrauch nach Amerika. Aus Sinterklaas wurde Saint Claus und schliesslich Santa Claus. Seitdem verteilt in Amerika und England sowie in all den ehemals englischen Kolonien nur noch der Weihnachtsmann, eine veränderte Form vom Heiligen Nikolaus bzw unseres Samichlaus, die Geschenke. Er füllt in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember die Strümpfe der Kinder mit Süssigkeiten.


Für die Bescherung kommt Santa auf einem fliegenden Schlitten, gezogen von einem Rentier Gespann mit acht Tieren. Diesen Mythos haben wir dem anonym veröffentlichten Gedicht „The Night before Christmas“ von 1823 zu verdanken. Die acht Rentiere sind alle namentlich in dem Gedicht aufgeführt: Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner und Blitzen. 
In Amerika wurde aus der typischen Bischofsgestalt ein Santa Claus in Pelz besetztem Mantel und Pudelmütze. Im Laufe der Jahre entfernten sich der Nikolaus und der Weihnachtsmann immer weiter von einander. Die Kommerzialisierung nahm ihren Lauf, Coca Cola lässt grüssen. 


Der Weihnachtsmann kehrte im 20. Jahrhundert wieder nach Europa zurück. Zuerst dachte man, er komme vom Nordpol, bis er im finnischen Lappland sein Zuhause fand. Von dort aus besucht der unsterbliche Mann mit dem weissen Bart jedes Jahr die Kinder, um danach wieder in seine Hütte in Finnland zurückzukehren. 

Während der Reformation predigte Martin Luther, dass sich die Bevölkerung direkt an Gott wenden könne, ohne heilige Vermittler. Er schuf den „Heiligen Christ“, um Christus in den Mittelpunkt der Frömmigkeit zu stellen. Dieser hatte auch für die Bescherung der Kinder am Heiligen Abend zu sorgen. Weil der „Heilige Christ“ aber nicht anschaulich genug war, um grosse Popularität zu erlangen, wurde daraus schon bald das „Christkind“. In einigen Regionen wurde diese Tradition beibehalten, während anderswo bereits im 17. Jahrhundert wieder der gabenbringende St. Niklaus übernahm. 



Abschliessend ist klar, dass sich diese Frage auf den deutschsprachigen Raum beschränkt. Das Christkind konnte sich in Österreich, Süddeutschland und der deutschsprachigen Schweiz halten. In fast allen anderen Ländern und Regionen wurde der Weihnachtsmann eingeführt. Eine Ausnahme bildet Spanien, wo die Reyes Magos am 6. Januar die Geschenke bringen. Aber auch hier spielt der Papà Noel eine immer wichtigere Rolle. Den Samichlaus gibt es in verschiedenen Formen auch in der Tschechischen Republik, Ungarn, Irland, Polen und Italien, hier übernimmt die Rolle „La Befana“, eine auf einem Besen reitende Frau/Hexe.

Quelle: diefamilie

5. Dezember 2015

Adventskalender 2015: Türchen Nummer 5


Der Klassiker "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" darf auch 2015 nicht fehlen - hier alle Sendetermine im Überblick! 


Sonntag, 6. Dezember
14.20 Uhr, WDR

Dienstag, 8. Dezember
14.15 Uhr, WDR

Sonntag, 20. Dezember
13.30 Uhr, ARD

Donnerstag, 24. Dezember
12.10 Uhr, ARD
14.40 Uhr, WDR
15.30 Uhr, SRF 1
20.15 Uhr, EinsFestival
21.15 Uhr, RBB
23.15 Uhr, HR

Freitag, 25. Dezember
8.35 Uhr, BR
8.40 Uhr, Einsfestival

Samstag, 26. Dezember
9 Uhr, RBB
16.15 Uhr, MDR

Sonntag, 27. Dezember
23.15, SWR
23.15, SR



Alle Angaben ohne Gewähr.

4. Dezember 2015

Adventskalender 2015: Türchen Nummer 4


Es ist noch nicht lange her, dass ich die Möglichkeit hatte, einen süssen Ort Mitten im sächsischen Erzgebirge kennen zu lernen. So ziemlich genau vor einem Monat war ich zum ersten Mal in meinem Leben in dieser Gegend, nahe der tschechischen Grenze: Seiffen. Und, es war wie im Märchen. 


Am Kamm des mittleren Erzgebirges, malerisch eingebettet im Talkessel zwischen dem Ahornberg, dem Schwartenberg und dem Reicheltberg, liegt Seiffen, das zum schwärmerischen Verweilen einladende Spielzeugdörfchen. Einer Perlenkette gleich finden die Besucher in diesem schmucken Dörfchen vergangenes und gegenwärtiges rund um das Thema Weihnachten in trauter Zusammengehörigkeit aneinandergereiht. Tatsächlich erinnert der Ort an eine leicht aus ihren Fugen geratene museale Einrichtung, welche die Tradition- und Heimatverbundenheit ihrer Einwohner auf Schritt und Tritt liebevoll zum Ausdruck bringt. Ein kleines bisschen Disneyland, aber nie kitschig. 


In weit über 100 Schauwerkstätten und privaten Handwerksbetrieben wirbeln Holzspäne, schnurren Drechselbänke, werden Räuchermännchen, Nussknacker und Pyramiden sowie zahlreiche andere Seiffener Symbolfiguren mit erstaunlicher Fingerfertigkeit in beschaulicher Betriebsamkeit detailgetreu zum Leben erweckt. Es ist schwer, der Versuchung, die bereits vorhandene Sammlung um weitere Stücke zu ergänzen, nicht nachzugeben oder gar leuchtenden Kinderaugen einen Wunsch zu verwehren. So kam auch ich mit dem einen oder anderen Kunstwerk zurück, welches jetzt die Wohnung schmückt. Während der Adventszeit wird Seiffen, das selber rund 2200 Einwohner zählt,  an Wochenenden von bis zu 30'000 Menschen besucht. 

Neben den Läden gibt es noch das Erzgebirgisches Spielzeugmuseum Seiffen. Das 1953 eröffnete Museum zeigt die Entwicklung des erzgebirgischen Holzspielzeuges von seinen bergmännischen Wurzeln bis hin zur weltbekannten Handelsware. Seit 1973 ist dem Museum ein Freilichtmuseum angegliedert, dessen Gebäudekomplex anhand verschiedener Häuser und Werkstätten das erzgebirgische Alltagsleben der letzten Jahrhunderte dokumentiert. Das Erzgebirgische Spielzeugmuseum Seiffen zählt pro Jahr etwa 50.000 Besucher.  Hinzu kommt das Privatmuseum Spielzeugland Max Hetze Seiffen im ältesten Geschäft Seiffens. Es wurde zum 125. Geburtstag dieses Spielwarenverlages im Jahre 1991 eröffnet, das hunderte von Exponaten aus Seiffener Produktion der letzten 100 Jahre zeigt, die sich in den alten Beständen des Verlages erhalten haben. Und wer noch immer nicht genug hat, dem sei der Weihnachtsmarkt empfohlen. Seit 1990 findet jährlich der grosse Seiffener Weihnachtsmarkt statt. Zu den Höhepunkten zählt die Eröffnung am 1. Adventssamstag mit dem Festumzug, an dem unter anderen die Kindertrachtengruppe Lebendiges Spielzeug und die Bergknappschaft Seiffen teilnehmen. Ein weiterer Höhepunkt ist die grosse Bergparade am dritten Adventssamstag, wo ebenfalls die Kindertrachtengruppe und viele Bergknappschaften mitwirken. 


Und ja, an Glühweinständen und feinen, regionalen Leckereien fehlt es natürlich auch nicht. Darum, wer in der Adventszeit noch ein Wochenende Zeit hat, sollte sich das heimelige Spektakel im Osten Deutschland nicht entgehen lassen. Es lohnt sich! 

Mehr Infos: www.seiffen.de










3. Dezember 2015

Ach mein lieber FC Aarau


Es ist ein paar Jahre her, knappe 10 glaub, als ich an dieser Stelle von der Dauerbaustelle FCA geschrieben habe und einen Vergleich mit dem Komödiantenstadel gewagt habe. Dazu erschien das folgende Bild, welches zu dieser Zeit durch das Internet gegeistert ist. 


Lange ist es her. Von den abgebildeten Herren aus dem damaligen Vorstand ist niemand mehr dabei, viele Trainer und Spieler sind seither gekommen und auch wieder gegangen und wir spielen immer noch im Brügglifeld... und einmal mehr gegen den Abstieg. So gesehen kann man getrost behaupten, dass sich beim FCA gewisse Sachen wiederholen bzw. konstant bleiben. Es scheint, als hätten wir auch in diesem Jahr eine Mannschaft auf dem Platz, bei welcher es nicht alle Spieler verdient haben den Adler auf der Brust zu tragen. Nach dem kapitalen Spiel gegen Wohlen vom Sonntag sorgt diese Tatsache für die eine oder andere Sorgenfalte auf meiner Stirn. Die Stürmer haben einmal mehr nicht getroffen und der FC Aarau hat seine Position auf dem Abstiegsplatz weiter gefestigt. Auch Trainer Schällibaum wusste bisher nicht zu überzeugen und hat, nüchtern gerechnet, weniger Punkte geholt als sein Vorgänger Bordoli, welchen man in die Wüste bzw. zurück ins Tessin geschickt hat.


Kurz, irgendwie ist der Wurm drin. Es liegt aber sicher nicht an mir, zu analysieren, woran das liegt oder wer daran schuld ist. Es geistern eh schon genug Namen durch die Fankurven und vor allem durch das Netz, wer denn dieses Mal der Sündenbock sei. Entsprechend gab es ja auch schon erste Bauernopfer, während andere Akteure weiterhin fest im Sattel sitzen. Aber eben, es ist müssig jemandem den schwarzen Peter zuzuschieben, zu lange schon krankt der FC Aarau irgendwie immer an den gleichen Symptomen. In meinen Augen spielt primär das neue Stadion eine Rolle, dass das ganze Gebilde immer wieder ins wanken kommt. Dem Vorstand sind durch die andauernden Verzögerungen die Hände gebunden wenn es um die Finanzen geht, entsprechend landen dann Spieler im Brügglifeld, deren Qualität nicht einmal für die Challenge League reicht. Tja und das Ergebnis solcher Transfers sieht man dann Woche für Woche auf dem Platz. Und man kann es nicht anders sagen: Es esch keis Luege meh! Nein, Spass macht es wirklich schon lange keinen mehr. Da kommt man optimistisch und gut gelaunt ins Stadion, gönnt sich im Jufer ein Bierchen und freut sich auf drei Punkte. Denkste, nach 90 Minuten gehst du schlecht gelaunt und frustriert nach Hause. Vielen Zuschauern reicht es schon lange und sie verzichten freiwillig auf den Besuch im Aarauer Kulttempel. Schade eigentlich, denn die Basis der treuen Fans ist da und ich behaupte, sogar noch mehr Potential. Aber eben, an gewissen Positionen sitzen vielleicht wirklich die falschen Personen um dieses Potential heraus zu kitzeln - und nein, ich meine ganz sicher nicht den Präsi. Vor ihm und seinem Durchhaltewillen ziehe ich sogar noch den Hut.


Nun gut, am Samstag ist es wieder soweit und wir spielen zu Hause gegen LeMont, also einen Gegner, den man eigentlich schlagen müsste oder anders gesagt, den man ja auch schon geschlagen hat. Aber ich habe meine Erwartungen bereits nach unten geschraubt, in der festen Annahme, dass die Verunsicherung bei den meisten Spielern inzwischen so gross ist, dass auch die Aufgabe zum Stolperstein werden kann. Führt man, wird man unsicher. Liegt man hinten, wird man unsicher. Kurz, der Druck ist immens und die Rote Laterne zur Winterpause schon jetzt sicher. Bleibt also eigentlich nur noch der Cup, um der Vorrunde wenigstens einen klitzekleinen, halbgoldenen Anstrich zu verleihen. Aber eben, der FC Luzern ist, im Vergleich zu LeMont, Biel, Winti und Co. eine (Über-)Macht. Bloss, wir wären keine FC Aarau-Fans, wenn wir nicht den Spruch "Die Hoffnung stirbt zuletzt" schon mit der Muttermilch eingesogen hätten.

In diesem Sinne, Hopp Aarau! 




Adventskalender 2015: Türchen Nummer 3

Heute begeben wir uns auf eine kurze Reise um die Welt und entdecken verschiedene, zum Teil doch eher kuriose, Adventsbräuche. Have a good flight! 


Philippinen
Die Weihnachtszeit auf der Inselgruppe ist die längste der Welt. Schon Mitte Oktober hört man Lieder im Radio und Geschäfte erstrahlen im kitschigen Gewand. Am 16. Dezember beginnt die Weihnachtszeit offiziell. Blaskapellen marschieren durch die Straßen, Raketen werden abgefeuert und Aufführungen aus der Bibel finden jeden Abend statt. Höhepunkt ist die Mitternachtsmesse am 24. Dezember. Ein philippinischer Brauch dieser Nacht ist, dass fast jedes Haus seine Türen offen lässt – eine Anspielung auf Maria und Josephs Suche nach einer Bleibe. 

Spanien
In Spanien wird die Weihnachtszeit traditionell mit der Weihnachtslotterie eingeläutet. Sie gilt als größte Lotterie der Welt und findet seit 1812 statt. Zur „Noche Buena“ am 24. Dezember, versammelt sich die Familie zum Abendessen. Nach dem Essen wird die „Urne des Schicksals“ aufgetischt. Darin befinden sich kleine Geschenke, aber auch Nieten. Doch Ungerechtigkeit herrscht nicht: Jeder zieht so lange, bis er ein Geschenk hat. Die echte Bescherung erfolgt traditionell erst am 6. Januar.

Schweden
Hoch oben im Norden wird gebastelt, geputzt und vor allem gebacken. Häufig sind es Lebkuchen oder „Saffransbröd“. Die „Tomare“ Hausgeister sind den eifrigen Bäckern dabei eine Hilfe. Gedankt wird ihnen mit einer Schüssel Milchbrei, die vor die Türe gestellt wird. Der 13. Dezember ist ein besonderer Tag, an dem das Lucia-Fest gefeiert wird. Da die vorausgehende Nacht als die längste im Jahr gilt, feiern die Schweden mit dem Lucia-Fest den Übergang aus der Dunkelheit ins Licht.

Mexiko
Vom 16. Bis zum 24. Dezember feiert Mexiko die „Posadas“. Familie, Nachbarn und Freunde werden zu einem Hausfest mit Punsch und „Tamalas“ (Gebäcken aus Maisteig) eingeladen. Auf die Kinder wartet eine Piñata (Pappmachéfiguren gefüllt mit Süßigkeiten). Die „Posadas“, auf Deutsch Herberge, geht auf die Suche nach einer Bleibe von Maria und Joseph zurück. Noch heute verkleiden sich Leute als Pilger und suchen nach einer Unterkunft für die Nacht.

Estland
Adventszeit in Estland ist die Zeit der Hexen und Gnome. Jeden Tag bekommen Kinder Süßigkeiten von den Gnomen geschenkt. Vor den Hexen gilt es sich in Acht zu nehmen: Auf schmutzigen Besen fliegen sie herum und treiben ihr Unwesen. Darum werden zu dieser Zeit in Estland fleißig Besen geputzt, damit sie nicht fliegen können. Emsige Besenputzer erwartet natürlich auch Belohnungen.

2. Dezember 2015

Adventskalender 2015: Türchen Nummer 2


"Advent" von Loriot

Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken,
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.
Und dort, von ferne her durchbricht
den dunklen Tann ein helles Licht.

Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
die Försterin im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei des Heimes Pflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.
So kam sie mit sich überein
Am Niklasabend muss es sein.

Und als das Häslein ging zur Ruh,
das Rehlein tat die Augen zu,
erlegte sie direkt von vorn
den Gatten über Kimm und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei- drei- viermal die Schnuppernase
und ruhet weiter süß im Dunkeln,
derweil die Sterne traulich funkeln.

Und in der Guten Stube drinnen,
da läuft des Försters Blut von hinnen.

Nun muß die Försterin sich eilen
den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Weidmanns Sitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied,
was der Gemahl bisher vermied.

Behält ein Teil Filet zurück
als festtägliches Bratenstück.
Und packt sodann, es geht auf Vier -
die Reste in Geschenkpapier.

Von Ferne tönt´s wie Silberschellen,
im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist's, der in so tiefer Nacht
so spät noch seine Runde macht?
Knecht Ruprecht kommt auf goldnem Schlitten
mit einem Hirsch herangeritten.
Sagt, gute Frau, habt Ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?

Die sechs Pakete, heil'ger Mann,
s' ist alles, was ich geben kann.
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise,
die Silberschellen klingen leise,
im Försterhaus die Kerze brennt,
die Glocke klingt, es ist Advent.


(Loriot, Vicco von Bülow, 1923-2011, deutscher Humorist)



1. Dezember 2015

Adventskalender 2015: Türchen Nummer 1

Auch in diesem Jahr gibt es hier einen kleinen, feinen Adventskalender. Ein paar Fotos, Texte, Cartoons, die eine oder andere Verlosung oder anders gesagt: einfach Vorfreude auf die Weihnachtszeit.



28. November 2015

Nächtliches Shopping am Black Friday

Bereits zum 10. Mal fand am Freitag in Aarau das "Night Shopping" statt. Und ich muss zugeben, der Anlass hat sich über die Jahre hin von einem gewöhnlichen Abendverkauf zu einem veritablen Weihnachtsmarkt entwickelt. Gut, mag sein dass in diesem Jahr noch der zum 1. Mal durchgeführte "Black Friday" dafür gesorgt hat, dass besonders viele Besucher den Weg in die Stadt unter die Füsse genommen haben. Black Friday? Ja, ein neuer und durchaus rentabler Trend aus den USA. Black Friday (engl. für Schwarzer Freitag) wird in eben den USA der Freitag nach Thanksgiving genannt und da Thanksgiving immer auf den 4. Donnerstag im November fällt, gilt der darauffolgende Black Friday als Start in ein traditionelles Familienwochenende und als Beginn der Weihnachts-einkaufsaison. Der wenig weihnachtliche Name soll laut Wiki daher kommen, dass die Menschenmassen auf den Strassen aus der Entfernung wie eine einzige schwarze Masse erscheinen. Dies könnte auch eine Anspielung auf das Chaos nach dem Börsencrash von 1929 sein, als viele Menschen noch ihre Ersparnisse in letzter Minute von den Banken zu retten versuchten und daher ebenso chaotisch und massenweise umherliefen.


In Aarau war es gestern alles andere als chaotisch, obwohl es in zahlreichen Läden wirklich viele Kunden hatte. Im Manor zum Beispiel war von den Verkäuferinnen zu hören, dass es einer der besten Tage in der Geschichte des ehemaligen Vilan gewesen sei. Und auch gegen 22 Uhr standen sich die Menschen, vorallem in Kleiderläden, noch auf den Füssen rum und auch im Citymärt, wo innovative Aarauer Gewerbetreibende zum Cüpli luden, herrschte am ganzen Abend reger Betrieb. Überhaupt liessen sich in diesem Jahr besonders viele Gewerbler etwas einfallen: da gab es DJs im Schaufenster, ein grosses Pizzazelt am Graben, Waffeln wie bei Oma in der Markthalle, Chöre,?offene Feuer, Glühwein, Volksmusik, Eierlikör, Pulled Pork, eine Stadtführung, Maienzugbratwürste, eine selber gebastelte Seilbahn oder die beliebten heissen Maroni. Wie gesagt, das alles offiziell bis 22 Uhr, aber in den Beizen ging es auch danach noch gemütlich zu und her. 


Ein, zwei Kritikpunkte gibt es aber doch. Auch wenn es zu bemerken gilt, dass dies Jammern auf hohem Niveau ist! Trotzdem, es war schade, dass nicht alle Geschäfte bei diesem schönen Anlass mitgemacht haben. So kam es dann schon auch mal vor, dass man überrascht von einer verschlossenen Türe stand. In eine ähnliche Richtung geht der Kritikpunkt, dass gewisse Läden zwar offen hatten, sich aber leider nicht die "Mühe" machten, der Kundschaft etwas Spezielles zu bieten oder wenigstens zu dekorieren. Wie einfach das gewesen wäre, haben viele Kleine bewiesen, wo man ausnahmslos freundlich empfangen wurde. Gestört hat zudem - wie immer - der Bus und noch der letzte Punkt: Schade steht auf dem Kirchplatz zwar eine schöne, grosse Tanne, aber sonst nix. Der Platz war wie ausgestorben, so wie fast die ganze Kirchgasse. Dabei würde sich der Platz doch ideal eignen für zum Beispiel einen kleinen Weihnachtsmarkt, so ein bisschen wie der "Chachelimärt" an der MAG. 


Aber nochmal, diese vier Kritikpunkte sind quasi hinfällig, wenn man miterlebt hat, wie viel Publikum das Night Shopping in diesem Jahr nach Aarau gelockt hat. Darum, Chapeau an die Macher und ein Prosit auf die Ausgabe 2016. Weiter so!