15. November 2013

à propos: FC Rohr Aarau


Kennen Sie den Sportplatz «Im Winkel» in Aarau? Nicht. Dachte ich mir. Der gleichnamige Sportplatz in Rohr ist Ihnen aber bestimmt ein Begriff. Immerhin waren die Veteranen des FC Rohr, dank dem Schweizer Fernsehen, 2006 für ein paar Wochen Medienstars - und mit ihnen auch der heimelige Tschuttiplatz am Waldrand. Im offiziellen «SprachRohr» des Fussballclubs ist nun aber zu lesen, dass der FC Rohr bald keinen eigenen Fussballplatz mehr hat. Nein, sogar Geld soll man für dessen Benützung bezahlen, ganz abgesehen von all den Investitionen wie Flutlicht oder Umkleidekabinen. Neue Besitzerin wird die Stadt Aarau, Fusion sei Dank. Aus dem Rathaus ist zu hören, in Aarau sei es nun mal so, dass die Stadt die Sportanlagen betreibt und man die Kündigung nicht rückgängig machen werde. Und schon hat die Kantonshauptstadt ein zweites Stadionproblem. Ich vermute ja, dass man Rohr «enteignet» (Zitat FC Rohr), hat damit zu tun, dass das neue FC Aarau-Stadion nicht im Torfeld Süd, sondern «Im Winkel» gebaut wird. Im Jahr 2035. Bis dahin führt der FC Rohr seine Heimspiele im Brügglifeld durch, alternierend mit dem FC Aarau. Zürich sollte uns da ein gutes Beispiel sein. Spass beiseite: mit dieser Aktion schiesst man mit Kanonen auf «RohrSpatzen» und sollte vielleicht wirklich noch einmal das Gespräch suchen. 

4. November 2013

«Feuchtgebiete»


Wer bei diesem Titel jetzt an weibliche Fantasien, Analfissuren oder Charlotte Roche denkt... Sorry, andere Baustelle. Aber à propos Baustelle: eine solche soll es, nach dem Willen des Aarauer Einwohnerrats, dereinst an der Aare geben. Der Aareraum Ost soll in eine Art Bucht, inklusive Feuchtgebiet, umgestaltet werden. Kostenpunkt: 3,6 Millionen Franken. In den Augen eines bürgerlichen Komitees zu viel Geld, entsprechend wurde das Referendum ergriffen und am Montagabend über 1400 Unterschriften gegen das Projekt auf der Stadt abgegeben. Jetzt hat das Volk das letzte Wort in Sachen Aareraum Ost und es dürfte eng werden, was die Neugestaltung angeht.
Ich persönlich mag ja die Aare und bin der Meinung, dass wir sie in Aarau - im Gegensatz zum Beispiel zu Olten oder Solothurn - viel zu wenig nutzen. Die Grillplätze, das «Summertime», die Sandbänke oder die «Schwanbar» sind löbliche Ausnahmen. Aber es darf ruhig noch mehr sein. Leben am Wasser ist doch wunderbar! Ob dieses fast 4 Millionen kosten muss, sei dahingestellt. Fakt ist aber, es muss an der Aare etwas gehen, die Promenaden müssen attraktiver gestaltet und der Zugang ans Ufer vereinfacht werden. Warum kein breiter Steg oder eine Art Mole? Nur zwei (einfache) Möglichkeiten, wie man, im direkten Kontakt mit der schönen, grünen Aare, die Seele baumeln lassen könnte.

1. November 2013

à propos: Kulturdünger

Kennen Sie den Fabrikpalast in der Telli? Ein kleines, feines Theater in welchem es zum Beispiel Märli für Kinder, Puppentheater für die Grossen oder auch Zaubershows gibt - kurz, jeder Geschmack wird vom Betreiber Hansueli Trüb bedient. Er tut dies seit Jahren, ehrenamtlich und ohne dass er damit etwas verdienen würde. Darum hatte Trüb eine Idee und wollte seinem Fabrikpalast professionellere Strukturen geben. Am vergangenen Montag hätte der Einwohnerrat die Möglichkeit gehabt, die finanziellen Voraussetzungen dafür zu schaffen. Hat er aber nicht. Kein einziges Ratsmitglied befand es für nötig, in der Budgetdebatte den Fabrikpalast auch nur zu erwähnen. Nein, die Ratsmehrheit folgte gar einem Antrag der Ratsrechten, die Kulturausgaben auf dem Niveau von 2013 zu plafonieren, was einer Kürzung des Kulturbudgets um 58'000 Franken gleichkommt. Sprich, der Fabrikpalast erhält einen unveränderten Betrag von 11'400 Franken. Eine Geschäftsstelle kann damit nicht finanziert werden. «Wir müssen die Situation in unserer nächsten Vorstandssitzung analysieren und die Konsequenzen daraus ziehen», sagt Hansueli Trüb. Bleibt zu hoffen, dass er den Mut nicht verliert und nicht die falschen Konsequenzen zieht. Es wäre ein Verlust für Aarau!Und an den Einwohnerrat an dieser Stelle vielleicht der Hinweis, dass man sich, auch wenn Wahlen anstehen, jederzeit für eine gute Sache exponieren darf.

31. Oktober 2013

„Fuck You, You Fuckin‘ Fuck“-Award 2013

Wer ist der nervigste Schweizer des Jahres?



Das RCKSTR Magazine nominiert zehn mehr oder weniger prominente Personen für den „Fuck You, You Fuckin‘ Fuck“-Award 2013 und die Community wählt daraufhin ihren Favoriten zum nervigsten Schweizer des Jahres. Unter den Nominierten sind Gülsha Adilji von joiz, der neue Bachelor Vujo Gavric und Roger Schawinskis Bart. Die Sons Of Nature und ihr „Bio, Bio“-Song aus der Coop-Naturaplan-Werbung suchen einen Nachfolger für den „Fuck You, You Fucking Fuck“-Award, den sie 2012 als nervigste Schweizer des Jahres überreicht bekommen haben. Initiant des FYYFFA ist das Zürcher RCKSTR Magazine, die grösste Schweizer Zeitschrift für Musik und Popkultur. Wie gehabt nominiert das Magazin zehn mehr oder weniger prominente Personen und die Leser, die Online-Community, ach, die ganze Schweiz stimmt dann darüber ab, wem der Award in Form eines stählernen Mittelfingers verliehen wird.

Über den „Fuck You, You Fuckin‘ Fuck“-Award

Seit dem Jahr 2006 wird der Award für den nervigsten Schweizer des Jahres alljährlich vom RCKSTR Magazine und seinen Lesern verliehen. Bisherige Preisträger: Chris von Rohr (2006), Sven Epiney (2007), Bastien Girod (2008), Carl Hirschmann (2009), DJ Antoine (2010), J.P. Love (2011), Sons Of Nature (2012). Wer gewonnen hat, steht ab dem 6. Dezember in der RCKSTR-Ausgabe #108 und die Award-Verleihung findet traditionell an der öffentlichen RCKSTR-Weihnachtsfeier am Dienstag, 17. Dezember, im Zürcher Mascotte statt; der Gewinner wird offiziell dazu eingeladen. Gevotet werden kann ab sofort unter http://bit.ly/FYYFFA-2013 bzw. auf der Facebook-Fanpage des RCKSTR Magazine: http://www.facebook.com/ROCKSTARmag.

Die Nominierten

Tanja La Croix & Yves Larock: „...and create the best Swiss party ever“ – gefühlte zehn Jahre lief die nervtötende Werbekampagne von Carlsberg für die angeblich beste Schweizer Party überhaupt, mit Tanja La Croix und Yves Larock als stümperhafteste Darsteller seit diesem Porno mit dem Stroh am Boden. In Tat und Wahrheit wurden die TV-Spots von Mai bis September ausgestrahlt, doch mit solch einer penetranten Häufigkeit, dass garantiert niemand mehr an diese Fete gehen wollte. Die menschenarmen Fotos von der Party auf dem Pilatus am 12. September bestätigen das.

Vujo Gavric: Darum ist der neue 3+-„Bachelor“ Vujo Gavric ein kolossal dumpfbackiges Arschloch, auch wenn wir bis Redaktionsschluss noch keine Folge der neuen Staffel sehen konnten: 1. Er ist der Nachfolger von Lorenzo Leutenegger. 2. Carl Hirschmann gehört zu seinen Freunden. 3. Er posiert als besonnenbrillter Adolf Hitler und lädt das Foto dann noch bei Instagram hoch. 4. Auf ebendiesem Social-Media-Portal imitiert er Kleinwüchsige und trägt dabei ein Shirt seines Pizza-Arbeitgebers Dieci. Was für ein kolossal dumpfbackiges Arschloch.

Barbara Günthard-Maier: Ja, es war saudumm, dass die Organisatoren der Winterthurer Tanzdemo am 21. September keine Bewilligung für ihr Vorhaben eingeholt haben, speziell nach dem Berner Vorfall. Und die Leute, die sich an solch einer Veranstaltung absichtlich daneben benehmen, sind sowieso elende Vollpfosten. Was die Winterthurer Polizeivorsteherin und FDP-Stadträtin Barbara Günthard-Maier jedoch als „selbstbeherrschtes und zurückhaltendes“ Verhalten der Ordnungskräfte bezeichnete, kostete einer friedlichen Demonstrantin die Sehkraft auf einem Auge und verursachte bei einem jungen Polizeibeamten kompletten Hörverlust auf einem Ohr. Darum fordern wir einen unzurückhaltenden Metall-Stinkefinger für Frau Günthard-Maier.

DJ Tatana: Was war der Blick entsetzt, als bekannt wurde, dass DJ Tatana an der diesjährigen Street Parade nicht auflegen durfte, weil ihr Sound nicht mehr gefragt sei; weitere Medien sprangen auf den Zug des künstlichen Echauffierens auf, woraufhin praktisch die komplette Vorberichterstattung zum Mega-Event aus traurigen Zitaten der enttäuschten Tatana bestand. Warum schauen wir nicht mehr auf Röhrengeräten fern? Weil sie ausgedient haben. Und die Röhrenfernseher heulen deswegen auch nicht rum, also reiss dich zusammen und akzeptier‘s, Tatana.

Gülsha Adilji: Die einen lieben die joiz-Moderatorin, die anderen finden gar nicht schnell genug die Senderwechsel-Taste, sobald Gülsha Adilji auf dem TV-Bildschirm auftaucht. Oder auf dem Computermonitor. Oder auf dem Smartphone-Display. joiz ist schliesslich crossmedial. In der Streetgame-Sendung „Sherlock Hol’s“ auf SRF zwei kommentierte sie die Entscheidung ihres Kandidaten, sich bei der Suche nach Leuten mit Deo oder Parfüm im Gepäck auf junge Personen zu konzentrieren, mit: „Wil alti Lüt stinken sowieso.“ Sarkasmus hin oder her, dem respektlosen Plappermaul gehört das Maul mit Seife ausgewaschen!

Roger Schawinskis Bart: Kurz vor Redaktionsschluss trat Medienpionier und Niemanden-ausreden-Lasser Roger Schawinski zwar wieder blankrasiert in seiner Talkshow auf, doch die zwei Monate davor züchtete er in seinem Gesicht einen Hipster-Haarteppich, der nicht auf die Backen eines 68-Jährigen gehört, sondern auf die eines Studenten, der barfuss im Starbucks hockt und auf seinem MacBook (Air, CDs sind sooo 2008) über vegane Restaurants blogt. Und da der Bart jetzt ab ist und nichts mehr zu tun hat, könnte er den FYYFF-Award ja problemlos im Mascotte abholen kommen, falls er ihn gewinnt.

Giorgio Ghiringhelli: Wenn das Bundesparlament die Sache absegnet, darf man im Tessin bald per Kantonsverfassung sein Gesicht nicht mehr verhüllen. Weil uns arabische, Burka und Nikab tragende Frauen ja dermassen in unserem Lebensstil einschränken und die allgemeine Sicherheit bedrohen, klar. Selten war ein Verbot dermassen unnötig und fragwürdig – genauso verwunderlich ist, wie es zu einer 65,4-prozentigen Ja-Mehrheit kommen konnte. Das Ganze diente nur dazu, Initiant Giorgio Ghiringhelli wieder aufs politische Parkett des Tessins zu bringen; wir wollen dem Typen deswegen mit einem stählernen Fuck-You-Finger zum Sieg gratulieren.

Xenia Tchoumitcheva: Als wäre der Progressive-House-Track „So Beautiful“ des Westschweizer, öhm, „Musikers“ Djerem (Wer?!) nicht schon schlimm genug, „rappt“ die Miss-Schweiz-2006-Zweite Xenia Tchoumitcheva im letzten Drittel noch diese geistreichen Zeilen dazu: „Sexy people, look at me / Beauty is my therapy / These playboys look here like money / These playgirls look here like cash / Mirror, mirror on the wall / who’s the hottest of them all / Mirror, mirror, say it now.“ Schuster, bleib bei deinen Leisten und Xenia, halt die Klappe und mach das, was du wirklich kannst, hübsch aussehen nämlich.

Die Bellers: Er ist Baulöwe, hat ein pralles Bankkonto und darf nicht mehr unverhaftet in die USA einreisen, weil er dort nicht zu einem Gerichtstermin wegen Tätlichkeit im März erschienen ist. Sie ist 40, ihre Lederhaut sieht aus wie 400 und trotzdem scheint sie ihr Luxus-Leben vorwiegend im Bikini zu verbringen – jedenfalls lassen uns das die unzähligen Fotos in der Boulevardpresse glauben. Nächstes Jahr zeigt 3+ Walter und Irina Beller in einer Reality-Dokusoap à la „Die Geissens“, die Frau Beller gegenüber Blick.ch so zusammenfasst: „Man wird sehen, wie geil ich es finde, Walters Geld auszugeben.“ Das ist so furchtbar dekadent und unsympathisch, dass wir 1. ein lautes „Fuck you“ an die beiden richten und uns 2. wahnsinnig auf „Die Bellers“ freuen.

Melanie Winiger: Der erst gross angekündigte und dann nach kurzer Zeit abgebrochene Neues-Leben-Anfang in New York, der furchtbare Kinofilm „Who Killed Johnny?“, die teeniehaft grün gedipdyeten Haare, das angebliche Rumgemache mit Snowboarder-DJ Iouri Podlatchikov im Gonzo – Melanie Winiger gibt uns viele Gründe für eine FYYFFA-Nomination, doch der dringendste ist, dass sie im Rahmen der diesjährigen Swiss Music Awards mit Die-Toten-Hosen-Fronter Campino geknutscht hat und sich die Beziehungsgerüchte um die beiden immer mehr verhärten. SIE NIMMT UNS DEN PUNK WEG! Ja, die Hosen sind längst nicht mehr Punk, ABER TROTZDEM!

13. September 2013

à propos: Telli-Erinnerungen

Das Einkaufszentrum Telli feiert in diesen Tagen sein 40 Jahr-Jubiläum. Für mich als «Tellikind» ist dieses Jubiläum natürlich Anlass für ganz viele Erinnerungen. Früher war das «Zenti» ja eine Art Spielplatz für uns. Und mit früher meine ich die Zeit, als hinter dem Einkaufszentrum noch nicht das Polizeigebäude, sondern eine alte, leerstehende Fabrik (Jenny hiess sie glaub's?) stand und wir Jungs da - heute kann ich es ja sagen - mit Steinen deren Scheiben eingeschossen haben.

Im Einkaufszentrum selber haben wir früher als Kinder oft abgehangen, sind mit den Rollschuhen Wettrennen gefahren und später auf ausgebreiteten Kartons Breakdance geübt. Einmal im Jahr war immer das grosse Guggemusig-Treffen, ich erinnere mich noch, dass wir damals Freundschaft mit den Luzerner «Noggeler» geschlossen haben. Jahre später, als ich in der Leuchtenstadt wohnhaft war, verhalf mir das vergangene Treffen zu einem leckeren «Kafi Huerenaff».

A propos Party: eine gute Adresse für eine solche war früher immer das Belmondo - für die jüngeren Leser, das KBA von damals. Ich war dort immer mal wieder als DJ im Einsatz, unter dem Pächter Markus haben wir im Club sogar mal ein Punkkonzert mit «Chicken Skin» veranstaltet und die Hütte war voll!

Darum Happy Birthday Tellizentrum, auch wenn Du heute mehr Einkaufszentrum, denn Abenteuerspielplatz bist.

Aarauer Nachrichten vom Freitag, 13. September 2013, Seite 1


17. Juli 2013

Dear Daily Mail. Sincerely, Amanda Palmer!

In Zeiten von Femen und Co. sorgen gewisse Geschichten für besonderes Aufsehen. Im Mittelpunkt der Story Amanda Palmer, ihres Zeichens Musikerin, Künstlerin, Lyrikerin, Kabarettistin und sowas wie eine Feministin. Ich selber hatte schon das Vergnügen, diese - äusserst intelligente und kreative - Frau zu interviewen. Entsprechend stiess die aktuelle Geschichte bei mir auf offene Ohren. Hie die ganze Story (Quellen: Daily Mail und FM4).

Letzte Woche beim Glastonbury Festival. Bei einem ihrer - berühmterweise mit vollem Körpereinsatz geführten - Bühneneinsätze verrutscht Amanda Palmers BH und kurz ist ihre linke Brustwarze zu sehen – kurz genug für das Boulevardblatt "Daily Mail", welches daraus einen prominenten Artikel bastelt – in dem freilich über den restlichen Auftritt – geschweige die Musik – kein einziges Wort verloren wird. Stattdessen wird die Formulierung "Eine Brust entflieht ihrem BH" als dicke Schlagzeile gesetzt.
 
Amanda Palmer ärgert sich und antwortet. In den Genuss ihrer Antwort kamen letzten Freitag die Besucher des Amanda Palmer Konzerts im Londoner Roundhouse: Im Kimono gibt Sie einen offenen Brief in Form eines Liedes zum Besten. Zur Melodie von Andrew Lloyd Webbers "Waltz for Eva & Che" (aus "Evita", brillanterweise) singt sie sinngemäss wie folgt:

"Liebe Daily Mail, 
mir ist zu Ohren gekommen, dass es Euch gefallen hat, über meinen Auftritt am Glastonbury zu berichten. Auf der Bühne habe ich verschiedenste Dinge getan, unter anderem Lieder gesungen. Kein Wort davon, stattdessen macht ihr eine große Geschichte über meine Titte. Wenn ihr Google bemüht hättet, wäre euch aufgefallen, dass eure Fotos gar nicht besonders exklusiv sind. Und meine Titte ist auch nicht "geflohen" wie ein Dieb, sie wollte nur ein bisschen von der raren britischen Sonne sehen. So traurig es auch ist, dass der Boulevard nichts anderes zu tun hat, als Frauen herabzuwürdigen, aber wer bin ich, dass ich Zensur ausüben wollte, und es scheint, als ob mein ganzer Körper das dringende Bedürfnis hätte, diesem Kimono zu "entfliehen"...

So geschieht es und Amanda Palmer spielt den Rest der Nummer nackt bis auf die Handschuhe. Ihr Kommentar ans kreischende Publikum: "Beruhigt euch, es ist nur eine nackte Frau". Weiter im Text:

"Mir reicht es mit all den Speckröllchen, Schwangerschaftsdeformationen und Vaginafotos – wo sind die Schwänze mit Neuigkeitswert? Wenn Iggy oder Bowie oder Jagger oben ohne auftreten, schlägt das keine Wellen . Feminist blabla Genderscheiße bla bla – Oh mein Gott, ein Nippel! Ihr werdet darüber nicht schreiben, weil ich euch direkt angesprochen habe, da ist eine Auseinandersetzung weniger spaßig, aber dank Internet werden diesem Diskurs bald viele folgen. Vielleicht akzeptieren Millionen eure Grenzen, aber es gibt immer noch genug Leute, die Brüste in ihrem natürlichen Lebensraum sehen wollen. Ich freue mich schon auf eure kluge Berichterstattung zu künftigen Konzerten, Liebe Daily Mail schiebt sie euch in euren.."



Amanda Palmer sollte mit ihrer Prognose Recht behalten: Das Originalvideo wurde über 360 000 mal angeklickt, eine Antwort des Daily Mail steht bis heute aus. "Are we the Media?", fragt sie in ihrem Blog... "scheint so.

Amanda Palmer ist übrigens heute Mittwoch Mitternacht mit einem ausführlichen Gespräch bei Natalie Brunner auf FM4 zu Gast.

15. Juli 2013

Verhört? Die häufigsten musikalischen Versprecher

 
Der Klassiker „Summer of ’69 von Bryan Adams wird von deutschsprachigen Musikfans besonders häufig falsch angestimmt. Das ergab eine von Spotify durchgeführte Online-Umfrage. Vor allem die erste Liedzeile „I got my first real six-string“ wird irrtümlich durch „I got my first real sex-dream“ ersetzt. Spotify hat Musikfans gefragt, welche Liedtexte in ihrem Umfeld am häufigsten falsch gesungen werden. Anhand der Ergebnisse wurde eine Top10 Playlist erstellt. Darunter finden sich auch die mittlerweile deutschlandweit berühmten Verhörer „Agathe Bauer“ (anstatt „I’ve got the power“) und „Oma fiel ins Klo“ (anstatt „Oh, my feelings grow“).

Die folgende Rangliste zeigt die zehn Songs, bei denen sich in der Schweiz, Deutschland und Österreich besonders oft Fehler beim Mitsingen einschleichen:

1. Falsch: I got my first real sex-dream
Richtig: I got my first real six-string 
(Bryan Adams, Summer of '69) – 54,3 Prozent

2. Falsch: Agathe Bauer
Richtig: I've got the power 
(Snap, The Power) – 44,9 Prozent

3. Falsch: It doesn't make a difference if we're naked or not
Richtig: It doesn't make a difference if we make it or not 
(Bon Jovi, Living On A Prayer) – 23,2 Prozent

4. Falsch: Niemand kann das bezahlen
Richtig: Mi mancha da spezzare 
(Nek, Laura Non C'è) – 16,7 Prozent

5. Falsch: Oma fiel ins Klo
Richtig: Oh, my feelings grow 
(Chris Norman, Midnight Lady) – 15,2 Prozent

6. Falsch: ‘Scuse me while I kiss this guy
Richtig: 'Scuse me while I kiss the sky 
(Jimi Hendrix, Purple Haze) – 13,0 Prozent

7. Falsch: Let's pee in the corner, let's pee in the spotlight
Richtig: That's me in the corner, that's me in the spotlight 
(R.E.M., Losing My Religion) – 13,0 Prozent

8. Falsch: Touched for the 33rd time
Richtig: Touched for the very first time 
(Madonna, Like A Virgin) – 10,9 Prozent

9. Falsch: The ants are my friends, they're blowin' in the wind
Richtig: The answer, my friend, is blowin' in the wind 

10. Falsch: You've been outright offensive
Richtig: You've been out riding fences 
(Eagles, Desperado) – 8,0 Prozent

Über die Hälfte der Befragten (51,3 Prozent) sind selbstsicher und behaupten nur selten einen Liedtext fehlerhaft zu singen. Wenn andere Personen öffentlich die verkehrten Worte lauthals trällern, finden das knapp 40 Prozent der Zuhörer nervig – vor allem bei Konzertbesuchen (59,4 Prozent) oder in Verkehrsmitteln (43,6 Prozent). 

Dennoch sind sich 50,6 Prozent der Befragten darin einig, dass ein inkorrekt gesungener Liedtext keinen Grund für einen Streit mit Freunden oder Familie darstellt. Vielmehr stimmen 94,4 Prozent der Umfrageteilnehmer überein, dass sie den Falsch-Singer in diesem Fall einfach auf seinen Fehler hinweisen. 

„Ich bin überzeugt, wir alle kennen jemand, der Lieder ständig mit dem falschen Text begleitet. Oder wir ertappen uns irgendwann selbst, dass wir unwissentlich jahrzehntelang die Lieblingslieder falsch mitgesungen haben. Unsere Umfrage unterstreicht, dies ist ein globales Phänomen, das sowohl bei Pop-Klassikern als auch bei aktuellen Chart-Titeln gleichermaßen auftritt, und nur schwer zu ignorieren ist“, erklärt Will Hope, Director Label Relations bei Spotify, zu den Hintergründen der Erhebung.

25. April 2013

"Bist Du Deutschland-Fan?"

Ein bisschen erinnern mich die letzten Tage an die Zeit in der Schule. Da gab es doch früher immer diese Frage: "Was besch du Fan?" Egal ob es um Fussball oder Musik ging. Man musste dann "etwas Fan sein". Die einen haben daraus ein Geheimnis gemacht, weil es natürlich total uncool war, zum Beispiel Wettingen Fan zu sein. Oder auch ABBA-Fans oder so, waren nicht gerade angesagt. Jaja, es war eine andere Zeit, ich war jung und nun bin ich alt. Oder so. 

Aber eben, in diesen Tagen wird oft die gleiche oder eine ähnliche Frage gestellt. Nur haben sich Verstand, Intelligenz und Gewissen in den Jahre gefestigt, so dass man nicht mehr so labil ist wie früher. Ich zum Beispiel war ja in meiner Kindheit auch FC Basel Fan. Liegt wohl daran, dass das erste Nationalliga A Spiel, welches ich live gesehen habe, im Joggeli stattgefunden hat und der FCB die St. Güller abgeschossen hat. Ergo, Basel ist super, FCSG ist doof. Zweitere würde ich bis heute übrigens unterschreiben. Als dann der FC Aarau auf einmal auch in der Nationalliga A auftauchte, hatte ich natürlich ein Problem. Im ersten Jahr war ich noch "beides Fan", danach hab ich mich dann für meine Farben entschieden. Bis heute. Was aber nicht heisst, dass ich heut Abend im Match gegen Chelsea nicht doch dem Schweizer Vertreter die Daumen drücken werde. 

In meinem inzwischen biblischen Alter habe ich meine Vereine gefunden und denen bin ich auch treu. In der Schweiz gibt es seit Anfang der 80er Jahre nur den FC Aarau, egal in welcher Liga. International seit Anfang der 90er Jahre nur Olympique de Marseille. Bis unter die Haut... In Sachen Nationalmannschaften wird es schon schwieriger, da die endlos lange Ära Köbi Kuhn mich ziemlich frustriert hat. Aber natürlich drücke ich der Schweiz bei jedem Länderspiel kräftig die Daumen ud freue mich über jeden Erfolg lautstark. Zumal die aktuelle Generation der Spieler auch wirklich Spass macht! Aber eben, in Sachen Nati gibt es noch die Franzosen, welche bei mir auch einen fixen Platz im Fussballherzen haben. Dicht gefolgt von den Deutschen, von denen ich übrigens mit 10 schon "Fan war" und damals sogar ein Rummenigge Leibchen hatte. 

Womit wir beim Thema wären: der deutsche Fussball. In den letzten Tagen musste man sich ja oft entscheiden. Pro oder contra Germany! Bei mir ist ganz klar: Pro! Das liegt nicht nur an meiner familiären Konstellation, nein, die Bundesliga ist einfach die Liga, die mir seit ewigen Zeiten am nächsten ist - neben der Ligue 1. Mein Papa hat früher am Samstag um 18 Uhr die ARD Sportschau geschautt, am Sonntag um den Mittag herum "Téléfoot" auf TF1 und am Montag dann noch "Bayern Sport". Entsprechend hab ich seit Kindsbeinen von diesen beiden Ligen alles mitgekriegt. Kann Meister und berühmte Spieler aufzähleln und so weiter. Einen Verein hab ich in Deutschlan nie gehabt, als Teenager haben wir diverse Stadion bereist: Schalke, Dortmund, München, Frankfurt, Bochum, Wattenscheid, Stuttgart, Freiburg, Hannover, Berlin.. und so weiter. Überall wurde ich freundlich von den Leuten empfangen, mit Speis und Trank. Kein böses Wort, ganz im Gegenteil: die SDF (Schweiz-Deutsche-Freundschaft) wurde immer gepflegt. Dazu kommt die Tatsache, dass ich seit der Weltmeisteschaften 1982 weder spanischen noch italienischen Fussball mag. Ein Kindheitstrauma quasi. War ich doch in Italien im Urlaub, mit meinem, vom Götti geschenkten, Deutschland-Shirt... tja und der Rest ist Geschichte. Mit Eis haben sie mich zu trösten versucht, grün-weiss-rotes Eis!

Entsprechend fiel es mir die letzten 2 Tage ziemlich einfach, zu wem ich denn halten würde. Ich bin auch sehr zufrieden mit dem Ausgang der beiden Spiele. Erst recht, seit man weiss, wie viele Schulden die spanischen Clubs haben. Während der BVB und Bayern so wirtschaften, dass sich das Minus zum Ende der Saison im Rahmen hält - wenn es denn überhaupt eines gibt. Ganz ehrlich, mit 400 Millionen Euro Schulden könnte auch der FC Aarau die CL gewinnen... Darum fällt es mir auch überhaupt nicht schwer, an einem Abend dem BVB und am anderen den Bayern die Daumen zu drücken. Erst recht nicht, wenn die Gegner beide Male aus Spanien kommen. Aber da auch in der englischen Liga bei gewissen Mannscahften, als Beispiel, mehr Franzosen auf dem Platz stehen als bei Paris St. Germain, würde meine Wahl auch diesbezüglich auf ein deutsches Team fallen. Denn bis heute verfolge ich die Bundesliga regelmässig und gerne, Sky sei dank. Finde sie spannender und näher als die Super League - ohne den FC Aarau. Fazit: ich freue mich über die aktuellen Erfolge der Deutschen. Möchte aber anmerken, dass ich mir nicht ganz sicher bin, ob es denn für Dortmund auch wirklich in den Final reicht. Der Hummels-Fehler könnte sie noch teuer zu stehen kommen. Wem ich in einem deutschen Finale dann die Daumen drücken würde? Hmmm, Aarau und Marseille? Soll der Bessere gewinnen.... Sympa sind mir beide Teams/Trainer/Fans/Stadien/Präsidenten.

21. März 2013

Katja Riemann, wirklich die Ziege der Nation?


So zumindest titelt der Mediendienst "Meedia.de" heute. Denn der mittlerweile berühmte, gekürzte YouTube-Clip des Interviews von NDR-Moderator Hinnerk Baumgarten mit Katja Riemann elektrisiert die Medien. Und wie. In der Süddeutschen Zeitung wurde fast die ganze Front des Feuilletons für das Thema frei gemacht. Worum gehts? Blogger und Journalist Stefan Niggemeier, der dieses Stück "TV-Geschichte" angeblich als Erster (Wow was sind wir stolz auf ihn) "entdeckt" und ist auch verantwortlich für die Verbreitung des mittlerweile berühmten, elfminütigen, verfälschten YouTube-Zusammenschnitt. Er war es auch, der Riemanns Auftritt  als die “ver­stö­ren­de Fas­zi­na­tion eines grau­sa­men Auto­un­falls in Zeit­lupe” beschrieben hat.  Inzwischen klicken tausende von Gaffern Tag für Tag auf dieses - vermutlich bewusst - falsch gecutete Video um sich anschliessend über die ach so arrogante Katja Riemann zu nerven. Meist online, versteht sich.

Bevor ich meine Meinung zu diesem Thema kurz schildere, hier ein paar Beispiele, dass es auch anders geht. Objektiver. Erst recht, wenn man sich die Mühe macht, das GANZE Video anzuschauen, also nicht nur die "lustig geschnittene" 11-Minuten-Version. Denn sind wir ehrlich, man kann so ziemlich jedes Video so schnippseln, dass das Gegenüber dabei schlecht aussieht. Eine Tatsache die einem wie Niggemeier eigentlich bekannt sein dürfte. Aber eben, was tut man nicht alles, um seinen Namen mal wieder in den Medien zu lesen... Eben, ich wollte ein positives Beispiel aufzeigen: Johanna Adorján  in der FAZ, auch sie hat Riemann auf auf YouTube geschaut: “Ich habe dort nicht gesehen, dass sich Katja Riemann in irgendeiner Form danebenbenommen hätte. Sie hat sich nur nicht an die Vereinbarung gehalten, die da lautet: Wir bei „DAS!“ (und bestimmt nicht nur hier) machen vollverblödetes Fernsehen für all die vollverblödeten Leute, die sich das ansehen.” Alexander Gorkow bewertet in der SZ den Vorfall: “Es handelt sich bei diesem Mix (Riemann und der Modeator) nicht um einen beiläufigen, lustigen Zusammenstoß zwischen einem Idioten und einer Ziege. Es handelt sich vielmehr um eine besonders perfide Form der Machtausübung.”

Inzwischen wurde bei YouTube Kommentarfunktion geschlossen, Katja Riemann hat ihr Facebook-Profil und das Gästebuch ihrer Homepage deaktiviert. Und auch wer bei Twitter nach den Stichworten sucht, wird weiterhin feststellen, dass das Thema bewegt. Auch ich fand diese paar Minuten TV grässlich. Allerdings nicht wegen Katja Riemann, sondern weil ich mich einmal mehr gefragt habe, welche Dilettanten Tag für Tag ihr Gesicht in eine TV-Kamera halten dürfen. Und das ist inzwischen nicht mehr nur bei privaten Regionalsendern der Fall, nein, auch die staatlichen Sendeanstalten engagieren solche Nieten. Hinnerk Baumgarten ist ein Moderationsroboter, der schlicht überhaupt nicht auf das Gespräch vorbereitet war. Ich hatte auch schon einmal das zweifelhafte Vergnügen, mich mit Frau Riemann unterhalten zu dürfen. Ja klar, sie ist bestimmt nicht einfach. Aber na und? Müssen Schauspieler, Sportler, Musiker immer gut drauf sein und eine Maske aufsetzen, nur damit sie dem Publikum oder den Journalisten gefallen? Ich finde nein. Katja Riemann hat bei diesem TV Interview mit dem NRD die Maske gar nicht erst aufgesetzt und unverblümt zu erkennen gegeben, was sie von ihrem Moderatoren-Gegenüber hält. Nämlich gar nichts. Und das ist in meinen Augen verständlich. Peinliche Aussagen über ihre ach so tollen, gekrausten Blonden Haaren oder 0815-Fragen zu Riemanns aktuellem Filmprojekt sind einfach nur daneben. Aber eben, warum sollte er sich auch vorbereiten? Der gute Mann arbeitet ja beim grossen Norddeutschen Rundfunk, zieht jeden Monat einen zünftigen Lohn ab und fühlt - wie fast alle TV-Moderatoren - ein kleiner Star. Da nimmt man eine Katja Riemann, erst noch im langweiligen Tagesprogramm - natürlich mit links im Vorbeigehen. Wenn was schief laufen sollte, ist ja eh der Filmstar der Depp, erst recht weil kurz zuvor Jenny Elvers auf dem gleichen Sofa in der gleichen Sendung schon zur Schau gestellt wurde.

Nun, es ergab sich also der durchaus interessante Effekt, dass Katja Riemann gleich nach der Ausstrahlung des Gesprächs als Ziege und Zicke deklariert und seither verbal verprügelt wird. Dass sie als Reaktion all ihre Internetverbindungen kappt, mag ziemlich ungeschickt sein, aus Sicht der Social Media-Gesellschaft. aber irgendwie auch verständlich. Gestern nun hat sie sich dann zu Wort gemeldet und dem NDR vorgeworfen, sich nicht an Absprachen gehalten zu haben. Zudem hält sie Hinnerk Baumgarten vor, dass der sich in Sendepausen an seinem Spiegelbild aufgeilt hätte. Eben, auch nicht schlau. Trotzdem finde ich immer noch nicht, dass so ein Shitstorm gegen Riemann gerechtfertigt ist. Das ganze Interview war Scheisse, jeder von uns hätte sich zu Tode gelangweilt, Riemann hat gleich zu Beginn erwähnt, dass sie aufgrund von einem Trauerfall in ihrem Umfeld nicht zu Spässen aufgelegt ist und so weiter. Es hätte für den Moderator unzählige Möglichkeiten gegeben, das Gespräch zu retten. Aber nein, er wollte es nicht und gefiel sich in der Rolle, als "ich bin der Mann, der Katja Riemann zur Rage gebracht hat, bin nun in den Medien und stolz darauf." 

Und genau weil ich das so sehe, zietiere ich zum Schluss gerne den letzten Abschnitt des Meedia.de-Newsletters, denn er widerspiegelt sehr gut meine Gedanken zu diesem leidigen Thema. Denn mal ganz ehrlich, andere Sorgen haben wir ja alle nicht. So scheint es zumindest: 
 
"Aber doch, genau darum handelt es sich: um den Zusammenstoß zwischen einem “Idioten” und einer “Ziege”. Katja Riemann macht in dieser Geschichte so ziemlich alles falsch, was man kommunikativ falsch machen kann. Sie ist zickig. Sie ist beleidigt. Sie verweigert die Kommunikation. Sie ist trotzig. Aber es doch schön, dass es in unserer durchgetakteten, stromlinienförmigen Medien-Zivilisation solche Ziegen noch gibt. Sonst wäre doch alles ganz und gar unerträglich langweilig. Katja Riemann, mit Verlaub, Sie sind eine riesengroße Zicke. Danke dafür!"

15. März 2013

Ich suche Dich!


Hallo. Ich bin ein süsser Flitzer für die Innenstadt, aber ich liebe auch weite Strecken auf der Autobahn. Kurz, ich bin alles in einem, denn ich bin der limitierte "VW Polo Goal Edition 1,6 16V". Meine jetzige Besitzerin mag an mir Sachen wie Einparkhilfe, Sitzheizung, Tempomat oder Sportaussttattung und das alles in der trendigen Farbe Copper Orange. Ich war am 14. März 2013 beim MFK und bin mit neuen Bremsen, Stossdämpfer hinten und Batterie erfolgreich geprüft worden. Magst Du mich haben?

Dann hier die Details:


Karosserieform:              Limousine (5 Sitze)
Kilometerstand:              92.000 km
Erstzulassung:   11/2006
Leistung:             74 kW (101 PS)
Kraftstoff:          Benzin
Verbrauch:         6,6 l/100 km (kombiniert)
Außenfarbe:     Copper Orange metallic
Innenausstattung:          Stoff Schwarz/Grau

Fahrzeugbeschreibung: 

             gepflegter und geliebter Zweitwagen
             8-fach bereift
             Nichtraucherfahrzeug
             Klimaautomatik
             Tempomat
             Komfortpaket Elektrik für 2-Türer
             Einstieghilfe "Easy-Entry"
             "RCS 200" 2 X 20 Watt, 4 Lautsprecher

Fahrzeugausstattung:

             ABS
             Beifahrerairbag
             Bordcomputer
             Einparkhilfe
             Elektr. Fensterheber
             ESP
             Fahrerairbag
             getönte Scheiben
             Klimaanlage
             Klimaautomatik
             Radio/CD
             Scheckheftgepflegt
             Seitenairbag
             Servolenkung
             Sitzheizung
             Tempomat
             Traktionskontrolle
             Wegfahrsperre
             Zentralverriegelung
 
Weitere Details zum Fahrzeug:

Getriebeart:      Schaltgetriebe
Antriebsart:       Front
Gänge:                 5
Hubraum:           1598 cm³
Zylinder:             6
Leergewicht:     1034 kg
Alle Kraftstoffe:               Benzin
Kraftstoffverbrauch*:   6,6 l/100 km (kombiniert)
8,9 l/100 km (innerorts)
5,3 l/100 km (außerorts)
CO2-Emissionen*:          158 g/km (kombiniert)
Schadstoffklasse:            Euro 4
Feinstaubplakette:         4 (Grün)
Anzahl Türen:   3
Sitzplätze:           5
Letzter MFK: 14. März 2013

Bilder (aktuell vom 15. März 2013, klicken zum vergrössern):








Der Preis: 

CHF 9'995.--

Kontakt: 

Reto Fischer
076 432 49 90
monsieurfischer@gmail.com

13. März 2013

Post von Pascal

Vor einiger Zeit habe ich Euch hier im Blog Pascal aus Dresden vorgestellt, Ihr erinnert Euch? Nein, bitte sehr. Nun hat mich Pascal am Weekend angeschrieben und gefragt, ob er meinen Blog "missbrauchen" darf. Derzeit geht es dem jungen Mann nicht so gut und da ist Schreiben manchmal Gold wert. Darum, hier die Zeilen von Pascal. Lest Sie euch durch und vielleicht habt Ihr ja Lust, ihn zu kontaktieren oder könnt ihm sogar auch einen Wunsch erfüllen. Hier Pascals Text, pur:

"So viele Träume!

Zuerst möchte ich mich bei Reto bedanken. Dafür das er mir hier eine Plattform gibt um meine Gedanken mal los zu werden.

"So viele Träume. So viele Wünsche. Was schaffe ich noch? Was werde ich noch erleben können? So viel zu entdecken. So viel kennenzulernen."

"Doch wie? Wann? Mit wem? Allein. Nein! Wirre Gedanken."

Das twitterte ich am 10. März 2013 gegen 18:00 Uhr. Ich hätte noch mehr solcher wirren Tweets senden können. Doch ich wollte nicht nerven. Mir kam die Idee, mal meine Gedanken in einem Blog niederzuschreiben. Doch etwas ganz Wichtiges bei dieser Idee fehlte. Das Blog. Der gute Reto hatte vor einiger Zeit mal ein Interview mit mir geführt und dieses auf seinen Blog gestellt. Ich fragte ob ich einen Gastbeitrag verfassen darf und er stimmte sofort zu.

Seit meiner Geburt leide ich unter der seltenen Generkrankung Epidermolysis Bullosa. Diese schränkt mich eigentlich in allem Möglichem ein. Ich musste die Schule abbrechen. Arbeiten klappte nicht. Ganz ehrlich möchte ich auch nicht wieder Schule machen. Wofür frage ich mich?! Angenommen ich mache irgendeinen Abschluss nach, danach verschlimmert sich meine Krankheit und das alles war umsonst. NEIN! Ich spüre deutlich wie sich mein Zustand Jahr für Jahr verschlimmert. Mir geht es noch gut. Gar keine Frage. Aber die Phasen in denen ich in einem tiefen Loch lande und einfach keine Lust mehr habe häufen sich. Eigentlich ist mein Spruch immer, dass man an jedem Tag etwas Schönes finden kann. Selbst wenn es nur das Lieblingslied im Radio ist. Doch das gelingt nun mal nicht immer. 

Aber ich möchte kämpfen! Ich möchte weiter machen und so lange ich noch kann! Dinge erleben, sehen und entdecken! Träume verwirklichen!

Einen davon konnte ich mir Anfang des Jahres verwirklichen. Nachdem mein Vorhaben, "V-Logs" auf YouTube zu machen, gescheitert ist (es war doch anstrengender als ich dachte). Dann einfach ohne Kamera dachte ich mir und gründete mit einem guten Freund den Podcast "LeCast" (www.bullosamedia.de) den Großteil von meinem Equipment sponserte mir Mama und für den anderen Teil musste was von meinem Gesparten ran. Mir macht das Podcast unglaublich viel Spaß und es ist mir auch noch möglich. Durch den Dienst "Flattr" habe ich sogar die Möglichkeit ein paar Cent und somit mein eigenes Geld zu verdienen.

Nun möchte ich noch mal auf meine Wünsche und Träume zurückkommen. Ich möchte die Weiten und die Möglichkeiten des Internets nutzen und hier einfach mal all meine Wünsche und Träume äußern. Vielleicht findet sich der ein oder andere Leser, der mir einen Traum/Wunsch erfüllen kann oder jemand der einen kennt der einen kennt der wiederum einen Nachbar hat der jemand kennt der das könnte. Ich möchte auch nicht schnorren oder betteln. Ein Versuch ist es Wert und der Reto hat es mir erlaubt :)

Ich habe viele kleine Wünsche, die man hier auf meinem Amazon Wunschzettel finden kann - http://www.amazon.de/registry/wishlist/17IDY1PJ2R4FF

Da ich ein riesiger Wrestling Fan bin habe ich einen großen Traum - einmal ein komplettes WrestleMania Wochenende in den USA mit erleben zu dürfen.

Gerne möchte ich die Städte Paris, London, Amsterdam und Wien besuchen.

Für mein Podcast Projekt und damit ich weiterhin meine Online-Kontakte pflegen kann, spare ich weiterhin für ein MacBook Pro mit Retina mit viel Power und Speicherplatz. Mit Apple habe ich viel gute Erfahrung und komme damit, trotz Behinderung, auch bestens klar. 
Vor vielen Jahren dürfte ich eine Kreuzfahrt machen. Es war unglaublich schön. Ein Gefühl der Freiheit. Unglaublich schön. Man lernte neue Leute kennen und sah neue Städte. Das möchte ich unbedingt noch mal machen.

Ich möchte eine Familie gründen.

Mein allergrößter Traum ist es in Köln zu wohnen. In Köln spüre ich etwas ganz besonderes. Ich fühle mich dort unglaublich wohl und die Leute sind verdammt nett. Doch das wird wohl immer ein Traum bleiben. Mama müsste dort Arbeit finden. Der Umzug an sich ist sehr teuer und eine bezahlbare und geeignete Wohnung muss auch erst mal gefunden werden. Das ist aber mein größter Traum!

Warum genau ich das jetzt gemacht habe? Ich wollte das einfach mal irgendwie niederschreiben.
Ich möchte euch danken wenn ihr das alles gelesen habt.

 Liebe Grüsse Pascal"


7. März 2013

Wie, es gibt beliebte TV-Serien?

"20 Minuten" deckt auf: 161 Serien haben sich im grossen TV-Serien-Duell der Pendlerzeitung in den letzten Tagen gemessen. Nach weit über 2,5 Millionen Votes ist nun klar, welche Serien beim Publikum beliebt und welche unbeliebt sind. Und ebenso klar ist, warum ich Serien nicht riechen kann und es wurde einmal mehr bewiesen, dass TV schauen doof macht. Anders lassen sich die Resultate der Umfrage, meiner Meinung nach, nicht erklären. Immerhin scheinen all die Serien, und da zähle ich auch all den ganzen Krimi-Kram dazu, so beliebt zu sein, dass sie das gesamte TV-Programm "verpesten" dürfen und so für gute Filme (ein relativer Ausdruck, ich weiss) kein Platz mehr bleibt.

Aber erst einmal zu den Fakten, hier die 10 beliebtesten TV-Serien von Herr und Frau Schweizer.

1. How I Met Your Mother - Hab ich zusammengezählt vielleicht mal 20 Minuten geschaut, ich verstehe weder die Handlung, noch den Humor. Reingeschaut hab ich auch nur weil Alyson Hannigan mitspielt und mein Schwager die Serie so toll findet. Aber Serien, in denen das "Publikum" eingespielt lacht, gehen eh nicht. Ausser damals Al Bundy. Lange her.

2. Big Bang Theory - Atomphysik als Serie? Ich weiss es nicht, nie auch nur eine Minute gesehen und ich bin - vermutlich auch - froh drum.

3. Two And A Half Men - Hiess das nicht früher mal was mit Onkel Charlie? Das doofe Kind nervt, die dicke Frau ebenso. Und zwar schon nur in den Trailern, die Pro7 oder ORF1 die ganze Zeit zeigen. Total habe ich mal eine Folge gesehen, fand den Humor aber ganz schwach. Fazit: ein Schmunzler während der ganzen Folge. Seither mache ich einen grossen Bogen um die Serie, egal ob da Charlie Sheen oder Ashton Kutcher mitspielen.

4. Dr. House - Für bekenndende Hypochonder natürlich eine ganz schlechte Serie. Ich hab es auch einmal versucht, ganz am Anfang, weil ein Kumpel gemeint hat, die Art von schwarzem Humor könnte mir noch gefallen. Okay, der Herr House ist wirklich böse, aber als dann eine Patientin aus dem Arsch geblutet hat und die Diagnose dann irgendwie Richtung Aliens ging, hab ich auch wieder weggezappt.

5. The Simpsons - Ja, meine Nummer 1. Obwohl ich auch hier nicht mehr regelmässig dabei bin. Erstens kenne ich die meisten Folgen schon und zweitens verpasse ich die Neuen immer. Aber ich lebe trotzdem noch. Sprich, ich habe scheinbar nichts verpasst und die Welt dreht sich weiter.

6. The Mentalist - Hä? Nie gehört, vor allem nie gesehen. Aber immerhin landet die Serie auf Platz 6. Und wirklich gute Sachen kommen nicht einnal in die Top Ten.

7. Scrubs - Was mit Ärzten, so viel weiss ich. Scheinbar manchmal auch noch witzig und hier und da kommt ein gutes Lied vor im Soundtrack, hab ich mir sagen lassen. Selber hab ich noch keine Sekunde geschaut davon.

8. Prince Of Belair - Will Smith? Okay. Nie gesehen.

9. King Of Queens - Hmmm, ein dicker Mann, der inzwischen auch auf der Kinoleinwand mit schlechten Leistungen sein Unwesen treibt. Worum es in der Serie geht? Kein Plan. Wie der Mann heisst? Nein, das mag ich nicht einmal zu googeln.

10. Malcom mittendrin - Noch einmal ein doofes Kind. Also nichts gegen Kinder als solche, aber die TV-Kinder nerven doch ziemlich häufig. Egal ob sie "Schni-schna-schnappi" singen, "Fruchtalarm" schreien oder in Serien versuchen lustig zu sein. Ausnahme: Maggie Simpson!

So, das waren sie also, die beliebtesten TV-Serien. Und nun, meine Damen und Herren, kommen wir zu den Verlierern. Also zu den unbeliebtesten Serien von Herr und Frau Schweizer. Ein Wunder, dass hier "Monk" nicht auftaucht, denn eine ähnlich geniale Serie findet sich nämlich unter den Bad Ten. Bitte sehr:

152. Jekyll - Nie gehört, wurde aber von der BBC produziert und die machen nur selten Schrott.

153. Der Tatortreiniger (Bild) - Ich liebe es! Ein Kammerspiel mit Bjarne Mädel ("Stromberg"). Witzig, intelligent und jede Folge macht nachdenklich. Themen sind Tod, Eifersucht, Einsamkeit und solch andere, alltägliche Sachen. Und so etwas landet auf dem neuntletzten Platz? Ok, stimmt: man muss studieren.

154. Reich und schön - Kam das nicht früher Tag für Tag auf irgendeinem Sender? Erinnnere mich schwach an den Titel und an abgetackelte Wracks.

155. Polizeiruf 110 - Okay, meine Sendung ist es auch nicht. Aber dass es schlechter sein soll als die ersten drei Ränge der beliebtesten Serien, glaube ich auch nicht. Immerhin sind mit Anneke Kim Sarnau oder Maria Simon äusserst talentierte (Theater-) Schauspielerinnen mit dabei.

156. GZSZ - Zu Recht hier hinten anzutreffen. Ich bin überhaupt der Meinung, dass Menschen, die bei solchen Daily Soaps mitspielen - und das seit Jahren - sicht gar nicht Schauspieler oder Schauspielerinnen nennen dürften (Susan Sideropoulos, Oli P., Maike von Bremen, Yvonne Catterfeld und Co.), vor allem darum, weil dann als diese "Stars" dann früher oder später noch mit Singen anfangen oder im Dschungelcamp resp. Promi-Dinner landen.

157. Unter uns - Siehe Rang 156.

158. Berlin Tag und Nacht - Musste erst kurz nachschauen, was das überhaupt ist. Kein Wunder, läuft auch auf dem Asi-Sender RTL 2 oder, wie ich es gerne nenne, Hartz 4-TV. Nun, laut Einschaltquoten von Meedia.de derzeit eine der erfolgreichsten, deutschen TV-Serien. Wer sowas braucht, bitte sehr.

159. Der Bergdoktor - Gibts den noch? War doch in den 90er Jahren mal so ein älterer Herr mit grauen Haaren, der hoch in den Bergen irgendwelche kranken Schafe geheilt hat. Oder verwechsle ich das jetzt mit Heidi?

160. Lindenstrasse - Ja, ganz früher in den tiefsten 80er Jahren hab ich da auch mitgeschaut. Damals, als Doktor Dressler noch scharf war auf die junge, blonde Tanja und der Tennislehrer sie ebenfalls wollte. Carsten Flöter seinen Namen alle Ehre machte und mit Benno Zimmermann litt. Oder Else Kling den neuesten Tratsch verbreitet hat. Aber eben, alles hat seine Zeit und so verging mein Interesse an der Lindenstrasse dann auch wieder und heute zapp ich ohne Reue daran vorbei.

161. Köln 50667 - Ich dachte immer, Köln hätte 4711 und hätte etwas mit Duftwasser zu tun. In dem Fall nicht, keine Ahnung was das ist, aber ein kurzer Blick auf die Homepage lässt vermuten, dass die Serie nicht zu unrecht auf dem letzten Platz gelandet ist.


Fazit: Ich bin kein und werde nie ein Serienfan. Für mich ist dieser ganze Hype, vor allem um die dumben US-Serien, unverständlich und wenn ich aussuchen könnte, hätte ich lieber werbefreie Spielfilme, gute Dokus oder - von mir aus - witzig gemachte Gameshows. Aber all das, kann man leider an einer Hand abzählen.





10. Januar 2013

Nur dass es mal gesagt ist!



Wer volles Haar hat, der kommt bei seinen Mitmenschen auch gut an. Und wem das Haupthaar schwindet, der hat das Nachsehen? Weit gefehlt! Eine britische Studie hat herausgefunden, wie Männer mit Glatzen auf ihre Mitmenschen wirken. Das klare Ergebnis: Wer mehr Haut auf dem Kopf zeigt, der wird von seinem Mitmenschen automatisch als dominanter wahrgenommen. 
Vor allem im Joballtag verbinden Menschen mit einer Glatze in erster Linie eines: Führungsstärke. Herausgefunden hat das Albert Mannes, Management-Professor an der Universität von Pennsylvania. Als er selbst in seinen Dreissigern nach und nach Haarfülle einbüsste, nahm er eine Veränderung im Verhalten seiner Mitmenschen ihm gegenüber wahr. Sein Umfeld verhielt sich zurückhaltender und ging mitunter auf Distanz. Grund genug für den Forscher, sich genauer mit dem Thema zu befassen.
Das Bild eines kahlköpfigen Mannes werde häufig mit “Hypermaskulinität” assoziiert, so ein Ergebnis der Studie. In Film und Fernsehen seien häufig Soldaten und Actionhelden mit Glatzen zu sehen. Dieses Bild brenne sich bei Menschen ein und würde auch auf andere Lebensbereiche übertragen. Mannes zeigte Probanden dazu Aufnahmen von Männern mit und ohne Haare. Die Befragten assoziierten mit glatzköpfigen Menschen Begriffe wie “dominant”, “grösser” und “stärker”. 
Seine Studie “Shorn Scalps and Perceptions of Male Dominance” veröffentlichte der Forscher im Social Psychological and Personality Science Journal. Die Conclusio der Befragungen: Merkmale, die eigentlich nichts mit Führungsstärke zu tun haben, können die Wahrnehmung dennoch in diese Richtung verlagern. Wer noch über ein volles Haupthaar verfügt, sollte dennoch nicht zum Rasierer greifen. Gut beraten sind allerdings jene, die das wenige Haar noch dazu nutzen, um es über die kahlen Stellen zu kämmen. Männer mit dieser Art "Überkämmfrisur" wurden in den Untersuchungen als schwächer und weniger einflussreich wahrgenommen. 

Noch Fragen? ;-)


Quelle: meedia.de