3. März 2010

Tage kürzer, Krieg dauert länger!

Jetzt freuen wir uns alle auf den Frühling und die längeren Tage und siehe da: daraus wird nichts. Und das nicht etwa weil auf Ende Woche der Winter noch einmal ein Comeback gibt, sondern weil die Tage durch das Erdbeben in Chile kürzer geworden sind. Okay, nur um eine zerquetschte Mikrosekunde. Aber immerhin können wir jemandem die Schuld zuschieben wenns mal wieder zu früh dunkel wird am Abend. Nein, aber jetzt mal im Ernst, ich find sowas ja total spannend. Schon beim Tsunami unglängst in Asien war eine Verschiebung der Erdachse zu verzeichnen. Ich stell mir dann die Frage, wie sich das über all die Jahrhunderte wohl entwickelt hat und noch entwickeln wird. Erst recht wenn - sofern die Experten die Wahrheit sagen - in nächster Zeit noch weitere starke Erdbeben zu erwarten sind. 

Eigentlich wollt ich an dieser Stelle ja noch einen Rückblick auf die Olympischen Spiele von Vancouver präsentieren. Aber irgendwie ist alles gesagt. Die Spiele waren absolut top, die Lust bald einmal nach Kanada zu reisen hat sich während den letzten 2 Wochen vergrössert. Irgendwie haben diese Kanadier den Eindruck vermittelt, sie wären ein lustiges Völkchen. Natürlich haben mich die Schweizer Medaillen sehr gefreut, okay es hat zwar viele Goldene gegeben aber ich gebs zu, in ein paar Disziplinen hätte ich schon noch das eine oder andere Edelmetall erwartet. Besonders toll fand ich übrigens das Ski-Cross und die Halfpipe bei den Snowboardern. Ein grosses Lob an dieser Stelle auch noch an Beni Turnheer, bis zu sechs Stunden Curling pro Tag zu kommentieren ist nicht ohne! 

Mit den Olympischen Spielen ist ein bisschen wie mit Weihnachten. Kaum ist das Christkindli weg, kommt schon der Osterhase daher. Und in Sachen Sport reden jetzt schon alle von der Fussball WM. Heute Abend gibts ja die ersten Testpiel im neuen Jahr. Unser Herr Hitzfeld überrascht mit ein paar Neulingen: Kompliment! Und Frankreich wagt sich an Europameister Spanien, eine suboptimale Auswahl für dieses sonst schon verunsicherte Team von Trainer Domenech. Ich hoffe dass ich überhaupt was sehe von den Spielen, heute Abend gehts noch an einen Vortrag der Fachhochschule für Wirtschaft. Ein idealer Tagesabschluss, nicht? 


So und nun wünsche ich einen schönen Tag allerseits. Ich bin immer noch der Meinung, es passiert irgendwie gerade nicht die Geschichten, welche sich für den Blog eignen würde. Klar, in Sachen Geschäft und Privatleben tut sich einiges, aber so die grossen Medienthemen sind seit dem Abschluss der Spiele in Vancouver noch nicht aufgetaucht. Klar, Libyen zieht sich hin, wir sind ja jetzt im Krieg. Ich schlafe nur noch mit dem Armeetaschenmesser neben dem Bett und als Vorrat haben wir Hamster gekauft. Der böse Gaddafi hat uns ja den Heiligen Krieg erklärt und ich bin dann mal gespannt was nun kommt. Ob die Kappellbrücke bald wieder brennt oder der Spitz vom Matterhorn weggesprengt wird? Man wird sehen. Und sonst? Ja eben die Erdbeben in Haiti und Chile sind schrecklich, besonders schockiert hat das Foto von der jungen Alejandra, welche mit einem Jonas-Brothers Shirt und einem Poster in der Hand  unter den Trümmern lag und nun die Google- und Twitterlisten anführt unter dem Namen "Alejandra Jonas". Die Schiri-Affäre in Deutschland peinlich. Bei USFO sind Kerstin und Lena immer noch dabei. Big Brother und DSDS schaut schon lange niemand mehr. Der FC Aarau bleibt auf einem Sieg im neuen Jahr sitzen. Die Abstimmungen vom nächsten Sonntag haben längst nicht so viel Brisanz wie zB die Minarett-Geschichte... und das Wetter macht einen auf April.

1. März 2010

Lebensberatung & Kartenlegen & Zuhören


Ich möchte an dieser Stelle noch auf einen neuen Kunden der Monsieur Fischer Ideen- und Textmanufaktur hinweisen. Der junge Mann nennt sich Faxardo und bietet telefonische Lebensberatungen an. Über sein Wissaen und sein Arbeit gibts hier mehr Informationen. Klar, sollte man ihn nicht mit einem Typen wie Mike Shiva in Verbindung setzen, aber für Leute die nicht wissen was man unter Lebensberatung und Karten legen versteht, ist der Shiva halt immerhin ein Anhaltspunkt. Ich persönlich kann hinter Faxardo jedoch stehen, da sein Hintergrund doch etwas anders ist als der vom TV-Wahrsager, der sein Können durch einen Unfall erlangt hat. - eine 20 Kilogramm schwere Boxe ist ihm auf den Kopf gefallen. Also, wer mal jemanden zum Zuhören braucht, mal ausprobieren: Faxardo - Lebensberatung, Medium, Kartenleger, Zuhörer - so nennt er sich selber. Er hat auch eine Facebook-Gruppe und telefonisch erreicht man Noel über diese Nummer: 0901 001 080 (CHF 2.90/min.)

28. Februar 2010

Der Song zum Wochenende

Heute ein Lied, das ich einfach nur bescheuert finde, Schwachsinn auf CD quasi. Ich habs letzte Woche zufällig irgendwo mal im Radio gehört und meinen Ohren nicht getraut: Da will einer nicht nach Paris und singt darüber. Na dann geh doch einfach nicht, zwingt dich ja keiner in diese wunderbare Stadt zu gehen.  Es gibt dabei dann auch äusserst sinnvolle Textstellen wie: "Der Eiffelturm ist nicht der schiefe Turm von Pisa.." Aha. Und überhaupt, wer nicht nach Frankreich will ist grundsätzlich eh ein schlechter Mensch. Die Band heisst übrigens Basta und kommt aus Köln, Wikipedia beschreibt sie als Acapella-Comedy-Truppe und sie glänzten bislang mit Auftritten bei Carmen Nebel, dem Gamesender Giga oder der aktuellen Schaubude. Leute, ich glaub es ist so: Paris will euch gar nicht! 




25. Februar 2010

"Unser Song für Oslo", die Show für Musikfans

Also, fangen wir gleich mit dem Wichtigsten an. Da waren drei, in die habe ich mich "verliebt". Christian, der Adam Green aus Altenlotheim, der Durstewitz, den man sich gleich in Downtown New York vorstellt, wenn er so da steht, mit seiner Gitarre. Aber eben, er kommt aus Altenlotheim. Was es da im deutschen Land alles gibt! Der Junge stellt sich auf die Bühne, singt einen eigenen Song, "Another Night" heißt das Ding, und begleitet sich dazu auch noch endlos lang nur mit seiner akustischen Gitarre.
Und da ist Lena Meyer-Landrut, die nicht nur so wirkt, als wäre sie direkt aus der Abiprüfung rausgelaufen und auf die Bühne gehüpft. Ein unwiderstehliches Gute-Laune-Mädchen aus Hannover (eine Stadt nicht sehr weit von Altenlotheim). Die stellt sich hin und singt und macht, was sie will. Die bewegt sich, wie es ihr der lebendige Geist eingibt, der offenbar durch ihren Kopf rauscht. Und kaum hat sie mit "Foundations" angefangen, war der Song auch schon ganz ihrer. Und da wäre dann noch Kerstin Freking, die so ausschaut als ob sie direkt aus einem skandinavischen Elfenwald entfllogen ist und mit ihrer Stimme brutal überzeugt.

Aber zurück zu Lena: Raab spricht treffend von herausragender "Interpretationsgabe". Nicht jedem Gesang wohnt ein Zauber inne, aber wenn Laune-Lena loslegt, beginnen die Gesichter versonnen zu werden. Ein seliges Grinsen hebt die Mundwinkel, wie wenn Lena ein fernes Glück zurückholen könnte. Man hatte mal die gar nicht so schlechten Worte "natürlich" und "unkonventionell" für diesen schönen Typus Mensch.

Wenn es stimmt, was zu hören ist, dass Christian Durstewitz bei irgendeiner der gängigen Casting-Shows abgeblitzt ist, wahrscheinlich DSDS, dann sagt das ja eigentlich schon alles. Diese Shows suchen nicht nach Talent, diese Shows suchen keine Sänger. Diese Shows leben davon, dass jemand für alle anderen den Affen macht und sich am besten blamiert. Das Treibmittel ist die Schadenfreude, das höchste der Gefühle der Absturz. Man disqualifiziert sich ja schon dadurch, dass man da hingeht.

Wie anders hier, bei "Unser Star für Oslo". Die können, was sie da tun. Da singen und sitzen normale junge Menschen mit Intelligenz und Charme. Nein, wir müssen uns keine Sorgen machen um Deutschlands Jugend. Da wird doch tatsächlich über die Schule geredet, und es ist etwas ganz Gewöhnliches. Die denken auch nicht, dass Reichtum und endloses Glück vor ihnen liegt, wenn sie mal einen Song toll rübergebracht haben.

Zwischendrin, in der Werbepause, war dann das zu sehen, was wir wirklich nicht brauchen: "Germany’s Next Topmodel" und eine Sendung, die offenbar "Modell-WG" heißt. Stefan Raab wird ja von mancher Seite gerne diesem Schicki-Proll-Milieu zugerechnet. Aber das Gegenteil ist der Fall. Der Mann ist herausfordernd, er will, dass die Kandidaten zeigen, was in ihnen steckt: Er hat ein klares Bewusstsein dafür, was man braucht, um sich zu entwickeln und es ist ihm auch ein Anliegen. Genauso wie er Individualität bei seinen Kandidaten liebt. Was will man mehr? Christian ist weiter drin, Lena und Kerstin auch. Man muss sich keine Sorgen um Deutschland machen.

24. Februar 2010

Steht eigentlich die Welt still?

Irgendwie werd ich den Eindruck nicht los, dass während diesen Olympischen Spielen die Zeit manchmal still steht. Okay, so war es ja eigentlich ursprünglich auch gedacht, bei den alten Griechen. Da wurden Kriege unterbrochen oder beendet und man traf sich dafür um gegeneinander Wettkämpfe auszutragen. Grundsätzlich eine gute Idee wie ich finde. Mit den Jahren hat sich das natürlich verändert,  ja im Dritten Reich wurden die Spiele von der Berlin gar zu PR-Zwecken verwendet. Und in den 80er Jahren gabs während dem kalten Krieg die Boykotte der Russen un der Amis. Aber heute? 


Nun, so ganz still steht die Welt nicht. Aber viele Themen werden einfach nicht so beachtet wie in den Zeiten, in denen keine Olympischen Spiele stattfinden. Da freut man sich lieber über die Goldene von Carlo Janka, als über die Freilassung des Herrn Hamdani aus der libyschen Geiselhaft. Zumindest erhält man den Eindruck, wenn man die Titelseiten der Zeitungen anschaut. Besonders bitter ist das natürlich für Max Göldi, der inzwischen in einem Gefängnis in Tripolis sitzt. Aber vielleicht ist es eben genau diese mediale Ruhe der letzten Tage, welche durchaus produktiv war. Vor den Spielen waren die Zeitungen gefüllt mit Provokationen in Richtung Gaddaffi und man hat dem Diktator in die Hände gespielt. Inzwischen hat sich die EU eingeschaltet und versucht zu vermitteln. Ganz ohne Medienhetze und siehe da, ein erster Erfolg darf verzeichnet werden. Ja, liebe SVP, die böse böse EU hat uns geholfen! Ich bin mir auch fast sicher, dass Max Göldi nicht die ganzen 4 Monate in Haft verbringen muss. Zumindest hoffe ich das für ihn... Ein, zwei Zugeständnisse der Schweiz, noch ein Köder der Franzosen und Spanier Richtung Libyen und dann ist das Drama ausgestanden. 

So ganz ruhig ist es ja auch um den Iran geworden. Auch in den USA berichtet man lieber über Lindsay Vonn und Bode Miller und das Eishockey-Team - nächster Gegner die Eisgenossen! - als über die derzeitigen Aktivitäten im Hintergrund. Laut verschiedenen Quellen soll ein Angriff auf den Iran bevorstehen, kein Einmarsch aber durchaus Luftangriffe auf bestimmte Ziele im Umland von Theheran. Dass es dabei vermutlich wieder unzählige zivile Opfer geben wird, das stört Friedensnobelpreisträger Obama scheinbar nicht wirklich. Der hat ja aktuell mit nationalen Problem (Stichwort Gesundheitsreform) zu kämpfen und verliert an Oberwasser. Tja und tut nun scheinbar das, was man als US-Präsident mit schwindenden Wählerwerten tun muss: ein Land angreifen und ablenken. Aber natürlich erst nach den Olympischen Spielen. Noch knapp eine Woche lenken die ja auch die Amis von den wesentlichen Dingen ab. 

Und sonst? Eine bestrunkene Bischöfin erzürnt die konservative Kirche, diese Kirche die sich derzeit gerade mit Vorwürfen in Sachen Kindsmissbrauch herumschlagen muss. Der deutsche Schiri Chef Amarell soll Nachwuchs-Schiedsrichter verführt haben, Homosexualität im Fussball - bislang ein Tabuthema. Die Schweizer Hotellerie gibt bekannt, dass seit letztem Winter 11'000 Stellen verschwunden sind. Argentinien und England streiten sich mal wieder um die Falkland-Inseln und an der Basler Fasnacht wurde - wie an deutschen Flughäfen - gestreikt. Ich könnte dieses System jetzt runterbrechen bis auf die kommunale Ebene. Denn auch hier nutzt man die Zeit der Spiele um Personal zu entlassen, dreckige Wäsche zu waschen oder politische Kampagnen vorzubereiten. Aber lassen wir das, diese Abrechnung kommt dann vielleicht ein anders Mal. Oder auch nicht. Schliesslich ruht sich auch mein Blog seit anderhalb Wochen gerne im Schatten der Spiele von Vancouver 2010 aus und gönnt sich zwischendurch mal einen freien Tag, zu Gunsten von etwas mehr Arbeit, Schlaf und Medaillenjubel.