8. Januar 2010

La prima settimana 2010

So, die erste Woche im neuen Jahr ist schon fast um. Wie heisst oder hiess es jeweils in einer deutschen Soap-Opera? "Es wird viel passiern, ohhhohhhoo..." nun, die Woche hat sich wirklich gerade ziemlich ins Zeugs gelegt. Ein paar geniale Jobs sind bei der Ideen- und Textmanufaktur eingegangen, zwei davon mit einem riesigen Volumen! Dann hat der Postmann zweimal geklingelt und mir einerseits mein letztes Weihnachtsgeschenk gebracht: das WM-Shirt von Thierry Henry! Andererseits gabs nen iPod touch, den ich bei einem Blogger-Wettbewerb abgegraben habe. A propos Wettbewerb, wie erwähnt hab ich ja einen Textwettbewerb gewonnen und das Preisgeld an die Stiftung "for nicky" überwiesen. Die Koordinatorin des Projekts gegen Jugendgewalt Yvonne Hoheisel-Wyss hat sich daraufhin bei mir gemeldet mit einem offenen Dankesschreiben, das mich aufgewühlt hat:

lieber reto ich danke dir und den autoren/wortakrobaten für den adventsblogg und die spende für das projekt for nicky und all denen die dich unterstützt und für reto gevotet haben.
ja heute ist wieder so ein tag erinnerungen kommen hoch. nicky hatte jeweils die plastikkönige von den vorjahren aufbewahrt und liess sie dann zum einsatz kommen falls er es auf direktem weg nicht schaffte. auch das ist nicky, so viele lustige + schöne erinnerungen.
nun ich habe auch sein zeichen verstanden und werde mich mit all meiner energie gegen jugendgewalt einsetzen. zusammen können wir etwas bewirken. es sind nicht diese spektaktulären aktionen, sondern schritt für schritt in die richtung die uns als gesellschaft weiterbringt.
ein riesengrosses dankeschön für das vertrauen das ihr mir und dem projekt entgegbringt.viele spannende und auch ambitiöse herausforderungen warten auf mich.
für nicky - wegen nicky - für unsere jugend - unsere zukunft! umarmt das leben!
d'yvonne


Merci! Da fällt einem natürlich die Überleitung zu alltäglichen Themen nicht wirklich einfach, aber eben, das Leben geht weiter. Wobei diese Weisheit im Falle von Lhasa de Sela leider nicht stimmt, die begnadete Sängerin ist im Alter von gerade mal 37 Jahren an Brustkrebs vestorben. Ich habe ihre Songs und vorallem ihre einzigartige Stimme geliebt. Weniger bekannt war mir die zweite prominente Verstorbene dieser Woche, Casey Johnson. Okay die Firma ihres Grossvaters Johnson & Johnson kenn ich, aber nur weil die die Erbin gewesen wäre und ein Lotterleben geführt hat muss ich sie glaub nicht kennen, oder? Entsprechend sind all die Schlagzeilen in den Boulevardblättern an mir vorbeigehuscht. Einzig im Tagesanzeiger hab ich dafür einen Nachruf auf Lhasa de Sela gelesen, das Leben ist ungerecht.


Sportlich wars eine ruhige Woche. Klar, der Wintersport mit der Vierschanzentournee und der Tour de Ski. Bei beiden Events haben sich Schweizer tapfer geschlagen, die vordersten Plätze blieben bislang jedoch den anderen Nationen vorbehalten. Aber eben, Olympia kommt erst noch und da schlagen wir dann zu. In Sachen Transfers behält sich der FC Aarau weiterhin bedeckt, ausser dem Finnen Veli Lampi ist scheinbar nicht einmal ein neuer Spieler im Training. Ebenso halten sih die gross angekündigten Abgänge bisher im überschaubaren Rahmen. Schade, einmal mehr gabs anstatt Taten bislang nur grosse Worte! Lustig find ich indess die "Affäre Ribéry", da frag ich mich ob die Bayern kein Französisch verstehen. Ansonsten könnten sie nämlich nachlesen, dass der Franck genau das gleiche Theater vor ein paar Jahren bei Marseille schon abgezogen hat. Knie kaputt, Zehen verletzt und so weiter. Und währenddessen immer jammern und Kontakte zu neuen Clubs suchen und pflegen. Schade, eigentlich ein Weltklassespieler nur mit der Disziplin hat er es nicht so.


So, dann lassen wir diesen Rundumschlag für heute mal so stehen. Das Redesign vom Blog hat ja inzwischen wohl die gesamte Leserschaft bemerkt, das grosse Theater rund um das Tief Daisy erinnert mich an die Schweinegrippe. Leute, wir haben Winter und da gehört Schnee dazu! Hätten wir keinen kämen die Medien wieder mit der Klimaerwärmung. Der Ausdruck Ethik ist für die modernen Medien leider zu einem Fremdwort geworden, nur noch Sensationen schaffen es auf die Titelseite. Oder ins Fernsehen, wie sonst würde halb Deutschland von einem jugendlichen Sängerknaben Marcel Finette reden, der sich bei DSDS in die Hosen gepinkelt hat und von Dieter Bohlen dafür durch den Kakao gezogen wurde. Seien wir ehrlich, wer freiwillig in eine solche Sendung geht, der setzt sich so oder so dem Spott aus. Schlimmer noch als die die hingehen sind ja die, die sich das noch anschauen! Aber eben, so lange dass Sendungen wie "Supertalent", "Bauer sucht Frau" oder "Deutschland sucht den Superstar" Traumquoten einfahren, so lange wird wohl aus einer ganz normalen Grippe eine "Todesseuche!" und über ein Wintertief wird in der Bild-Zeitung weiterhin zu lesen sein: "Angst vor Blizzard! Sturmtief Daisy droht Deutschland lahmzulegen."

7. Januar 2010

Monsieur Fischer Blog im neuen Kleid

Das neue Jahr ist noch nicht einmal eine Woche alt und es stehen schon die ersten Veränderungen ins Haus. Welche? Na, schau Dich doch einfach mal etwas auf dieser Seite um. Der Monsieur Fischer Blog präsentiert sich seit gestern Abend in einem brandneuen Kleid. Vorbei sind die Zeiten, als alles nur schwarz und dunkel war. Ich gebs zu, ich bin an diesem altmodischen Design gehangen und es fiel mir echt schwer, mich davon zu trennen. Aber nun hab ichs getan und von A bis Z alles erneuert.

Das Bild oben dürfte wohl jeder bemerkt haben. Ebenso gibt es neu oberhalb dieses Fotos für nützliche Links, einfach mal ausprobieren. A propos Links, auf der rechten Seite (welch Logik, ich weiss) befinden sich neu verschiedene Abschnitte mit Verweisen zu anderen Blogs, Partnern, Shops und Fotos. Ebenso gibts ein Gästebuch, die Möglichkeit die Beiträge zu abonnieren oder sie nach Kategorien zu suchen und ein Tool welches einem zum "Fan" macht. Analog Facebook kann man ab sofort die einzelnen Beiträge auch bewerten mit "Gefällt mir" und im Gegensatz zum Fratzenbuch kann man hier aber auch "Gefällt mir nicht" drücken, wobei mir persönlich natürlich Kommentare in Wort und Schrift weiterhin lieber sind. Wer genau hinsieht stellt zudem fest, dass der Blog neu ein eigenes Favicon hat, das ist das kleine Logo oben neben der Adresszeile. Aber okay, zugegeben: das ist alles nur Kosmetik. Eine andere Darstellung, bunte Texttitel und grössere Buchstaben sind nice to have - aber für mich stehen weiterhin die Texte im Mittelpunkt. Wie immer zum Ende eines Jahre habe ich mir auch vor ein paar Wochen die Frage gestellt, wozu eigentlich diese Seite?

Nachdem ich allerdings die 2009er Zahlen studiert und zum Jahreswechsel ein paar liebe Mails gekriegt habe, war mir wieder klar warum seit nunmehr 6 Jahren Tag für Tag in die Tasten greife: weil ich es gerne mache, mir sonst was fehlen würde und ich so ganz nebenbei ein paar Menschen eine kleine Freude bereiten kann. Darum geht es auch in diesem Jahr weiter mit diesem Blog, ganz im Gegensatz zu anderen Seiten welche ich aus meiner Blogrolle entfernt habe, nachdem sie im Laufe des letzten Jahres auf dem Blogfriedhof ihre letzte Ruhe gefunden habe. Ein Schicksal dass meinem neu gestalteten Baby hoffentlich noch etwas erspart bleibt...

Tja und schliesslich dient diese Seite als als eine Art Visitenkarte für meine Ideen- und Textmanufaktur. Wenn sich auch hier immer mal wieder ein fieser Tippfehler einschleicht.... Aber nicht selten ist der Blog die erste Anlaufstelle für spätere Kundinnen und Kunden welche auf der Suche nach Texten für ihre Homepage, einem Lebenslauf, einer originellen Bewerbung, einer tiefsinnigen Rede oder einem Bericht für ihre Zeitung sind. Aber eben, Individualist wie ich ich bin kam diese Tatsache erst an zweiter Stelle als es unlängst darum ging, obs hier weitergeht oder nicht. Und jetzt wo alles klar und neu eingerichtet ist steht neuen Schandtaten auch nichts mehr im Weg. Die Feiertage sind um, höchste Zeit also ab morgen wieder zum spannenden Blogalltag mit frechen Geschichten, überraschenden Fakten, Musik, Spiel und Spass zurückzukehren!

PS: Einziger Wermutstropfen, mit dem neuen Blog-Outfit haben sich die Formatierungen einiger älterer Postings verändert. Bilder verschoben, Videos sind anders platziert als geplant und auch die Texte kommen bei gewissen Beiträgen nicht so daher, wie es mal geplant war. Aber eben, was wäre das für ne Umstellung wenn auch alles auf Anhieb funktionieren würde. Ich habe zudem seit gestern ein neues "Werkzeug" zur Eingabe der Texte, an das ich mich auch erst noch gewöhnen muss. Also nicht böse sein, wenns in den nächsten Tagen mal komisch aussehen sollte. Ich bin noch am üben. Für allfällige Verbesserungsvorschläge oder Ideen für Korrekturen bin ich übrigens dankbar!

6. Januar 2010

1000 Franken "for nicky"

Die Weihnachtszeit ist vorbei, der Alltag hat uns wieder. Trotzdem bietet der heutige Dreikönigstag noch einmal die Möglichkeit eine kleine Zeitreise zu tun. Eine Reise mit zwei Etappen. Am 22. Juli 2007 wurde der damals 19jährige Nicky Hoheisel vor der KBA in Aarau Opfer sinnloser Jugendgewalt. Die Teilnahme und die Trauer waren in diesen Tagen gross. Auch ich habe hier im Blog versucht, diese Tat irgendwie zu verarbeiten. Die Jahr sind inzwischen ins Land gezogen, Woche für Woche lesen wir in den Zeitungen Berichte darüber, dass wieder irgendwo ein Mensch brutal verprügelt wurde. Was bleibt ist ein Gefühl der Machtlosigkeit, der Überforderung. Und immer wieder taucht die Frage nach dem "Warum" auf...

Eine Frage mit der Nickys Mutter, Yvonne Hoheisel, Tag für Tag aufsteht und eine Frage die sie auch jeden Abend ins Bett begleitet. Wenn schon wir vor dieser Ohnmacht kapitulieren, wie muss es dann erst für die Angehörigen sein... Nickys Mutter hat aber nicht resigniert, im Gegenteil. In vielen Interviews hat sie betont, dass sie dem Tod ihres Sohns wenigenstens einen ganz kleinen "Sinn" geben möchte. Sofern so etwas überhaupt den Ausdruck "Sinn" verdient... gemeint ist aber, dass die Jugendlichen aus diesem Schicksal lernen sollen. Welche Folgen kann ein Faustschlag haben? Was passiert wenn man gegen einen Menschen tritt, der schon am Boden liegt? Wie kann man Provokationen entgegentreten? Wie geht man Schlägereien aus dem Weg?

Mit ihrem Projekt "for nicky" versucht Yvonne Hoheisel diese und andere Fragen zu beantworten. Dazu werden Broschüren verfasst, Filme gedreht, Schulen besucht... Das Projekt dient einerseits zur Verarbeitung und auf der anderen Seite natürlich der Prävention. Womit wir dann beim zweiten Zwischenhalt auf unserer Zeitreise wären: im Advent habe ich mit einem Text an einem Schreibwettbewerb unter Bloggern teilgenommen. Wer hätte es gedacht, ich habe es ins Finale geschafft und schliesslich sogar gewonnen. Das Preisgeld sind CHF 1000, und genau dieses Geld werde ich nun - auch wenn die weihnachtliche Zeit der guten Taten schon vorbei ist - in Absprache mit dem Veranstalter des Wettbewerbs an das Projekt "for nicky" spenden. Im Fahrwasser der Überweisung möchte ich den Anlass im Blog dazu nutzen, auf das Projekt hinzuweisen, mit dem Aufruf an alle auch im Jahre 2010 die Augen vor sinnloser Gewalt nicht zu verschliessen und Zivilcourage walten zu lassen!

5. Januar 2010

Hopp Schwiiz: Auf ins Guinessbuch!

In weniger als 40 Tagen brennt es wieder, das olympische Feuer. Austragungsort der Spiele ist dieses Jahr das kanadische Vancouver und hey, die Schweiz hat gute Chance ein paar Medaillen mit nach Hause zu nehmen. Didier Cuche, Carlo Janka, Simi Ammann, Dario Cologna oder die Bobfahrer... eines ist sicher, es werden spannende Stunden vor der Flimmerkiste und die Daumen werden kräftig gedrückt im Kampf gegen die Österreicher.

Man kann unser Team in Kanada aber noch anders als mit dem guten alten Daumendrücken, nämlich sehr aktiv, unterstützen! Und zwar mit der grössten Glückwunschkarte aller Zeiten, die den Fans sogar einen Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde sichern soll. Auf der Seite von Alpiq Fanpower kann sich jeder eintragen und unserem Olympiakader seine Glückwünsche mit auf den Weg geben. Das ist aber noch nicht alles, aus der grossen Plache werden später nämlich Einkaufstaschen hergestellt, die dann jeder Fan beziehen kann. Und schliesslich wird unter allen Teilnehmern noch ein tolles noch ein VIP-Weekend zum Ski Weltcup Finale in Garmisch verlost!I

Ihr versteht nur Bahnhof? Bitte sehr, hier die Fakten:


Was?

Die 63 x 43 Meter grosse und fast eine Tonne schwere Glückwunschkarte wird per Helikopter zur Staumauer transportiert und von Fachpersonen montiert. Jede Botschaft mit maximal 160 Zeichen wird 50 x 50 cm gross sein. Insgesamt finden 9800 Textbotschaften Platz, wovon Sie sich eine sichern können.

Wo?
Die 2700 Quadratmeter grosse Blache wird an der Staumauer am Lac de Cleuson im Wallis aufgehängt. Wer im schönen Wintersportgebiet Nendaz auf der Piste ist, wird die Glückwunschkarte sehen. Garantiert!

Wann?
Die Blache wird Ende Januar 2010 aufgehängt und bleibt bis Mitte März dort.

Wer?
DU!


Also, auf gehts. Hier meine Glückwünsche ans Schweizer Team in Vancouver!

4. Januar 2010

Herr Ober, die Rechnung bitte!

Der erste Tag in der ersten Arbeitswoche des neuen Jahres, Zeit für die Abrechnung 2009. Es folgt also der "persönliche" Jahresrückblick des Monsieur Fischer. Die guten und schlechten Erinnerungen an ein Jahr, das nun seit 4 Tagen Vergangenheit ist. Zuerst aber noch einen herzlichen Dank an meine Leserschaft, wiederum konnte ich im letzten Jahr einen neuen Besucherrekord verzeichnen, sprich die Zahl der Leute die sich auf meine Seite verirrt haben ist erneut gestiegen. Merci für Eure Treue! So und nun die Antwort auf die Frage aller Fragen: was wird mir vom Jahr 2009 in Erinnerung bleiben?

Kino 2009

So oft war ich im letzten Jahr nicht im Kino. Man hat ja so seine Quellen um auf diese Weise Geld zu sparen. Aber trotzdem sind mir ein paar Filme in guter Erinnerung geblieben: "Maria, ihm schmeckts nicht!" war kein besonders grosser Film - aber die italienisch-deutsche Co-Produktion mit Christian Ulmen hat sehr gut. Lustig natürlich auch "Männerherzen", "Brüno" und "Hangover". Wenn auch mit wenig Sinn, aber man geht ja unterm Strich ins Kino um sich zu unterhalten. Spannend und voller Action war Crank 2 mit Jason Statham und der zauberhaften Amy Smart. Und der schönste Openair-Kinobesuch war eindeutig "Bienvenue chez les Sch'tis" welchen ich zwar zum xten Mal gesehen habe, aber zusammen mit der Familie an einem herrlichen Sommerabend mit Pizza und Wein war es besonders schön!

Musik 2009

Die ganz klaren Überflieger waren natürlich Lady Gaga und Bligg, sie waren regelmässig in den Charts vertreten und das Konzert im Sommer vom Bligg im Aarauer Schachen hat all meine Zweifel zu seiner Performance zerstreut. Newcomerinnen 09 sicher Beth Ditto und ihre Band Gossip, Power pur! Oder die australische Sängerin Lenka mit ihren Hits "The Show" und "Trouble is a friend". Die besten Alben kamen im letzten Jahr von Eros Ramazzotti, Element of Crime, Selig und Charlotte Gainsbourg. Und natürlich besonders gefreut hat mich das grossartige Comeback von Robbie Williams und seine dazugehörigen Auftritte in Funk und Fernsehen - unter anderem ja im Benissimo.

Technik 2009

Im vergangenen Jahr besonders nützlich waren für mich Windows7, die Playstation3, Swisscom TV und das neue iPhone 3GS. Windows überzeugt durch ein praktisches Handling und es ist vorallem wieder schneller als das doofe Vista. Die Playstation dient nicht nur zum Spielen, sondern dank Vidzone zum Beispiel auch als Jukebox und es lassen sich sogar Filme abspielen welche ich bei kino.to geladen habe. Zum iPhone und zu SwisscomTV muss ich glaub keine grossen Worte mehr verlieren, wer diese beiden Produkte kennt will sie kaum mehr missen. Und hey, wenn man den Gerüchten glaubt erscheint ja im Sommer das iPhone 4G und zufällig läuft dann mein Abo aus...

Politik 2009

Ja klar, die Minarett-Initiative überschattet alles. Meine Meinung dazu habe ich hier oft kundgetan und von Drohmails über Beschimpfungen alles erlebt. Trotzdem bleib ich dabei, das Ergebnis der Abstimmung ist für die Schweiz alles andere als ideal und wir werden sehen, welche Konsequenzen noch auf uns zukommen werden im neuen Jahr. Überhaupt hat sich unser Land in Sachen Aussenpolitik 2009 alles andere als clever angestellt: die peinliche Libyen-Geschichte wo man sich von Gaddaffi auf der Nase rumtanzen lässt oder die Thompson-Affäre bei der man einem Musiker eine Einreisesperre aufbrummt. Wie hat es Jean Ziegler gesagt: "Die Aussenpolitik ist der letzte Sargnagel der Leichenhalle Schweiz". Kommunal gabs meine Wahl in die Schulpflege und die Erkenntnis, dass man als Parteiloser in Sachgeschäften keine Chance hat gegen die Parteien und der Filz in Aarau das Sagen hat. Trotzdem hab ich mich über das Glanzresultat natürlich gefreut und hätte gerne etwas bewegt, was ich aber innerhalb des Gremiums erlebt habe, hat mir mehr als nur die Nackenhaare aufgestellt. Ähnliches hat übrigens auch das Ergebnis der Aarauer Stadt- und Einwohnerratswahlen bewirkt. Besser gemacht haben es die Amis und mit Obama den ersten schwarzen Präsident gewählt!

Fernsehen 2009

Ein Lob zum Einstieg: Tele Züri zeigt, wie man Regionalfernsehen auch gut machen kann. Während "unser" Tele M1 bei mir auf brutal verlorenem Posten steht, holen wir uns fast regelmässig (über-) regionale Informationen beim Zürcher Sender. Besonders gut gefällt mir dabei die sehr aktuelle Sendung "Talk täglich". Tja und sonst? Viel neue und innovative Sachen gab es im letzten Jahr leider nicht. Zahlreiche Castingshows, mit Siegern von denen man die Namen schon eine Woche später vergessen hat. Michelle Hunziker verstärkt den schwächelnden Gottschalk, Raab liefert seine Shows präzise ab wie ein Schweizer Uhrwerk und es gibt - leider! - immer mehr US-Serien welche ich weiterhin erfolgreich ignoriere. Kein Plan wer Dexter ist, keine Idee warum die Housewife verzweifelt und der Doktor House behindert sind und ebenso null Idee warum man Lost sein kann. Einzig die kurze Staffel von "Doctor's Diary" hab ich verfolgt, aber die kam ja auch aus Deutschland und war als Comedy gedacht. Besondere Erwähnung verdienen noch die Moderatorinnen Ina Müller, Charlotte Roche und Katrin Bauerfeind, sowie ihr männlicher WDR-Kollege Arnd Zeigler - bei welchem ich in der Sendung war!

Sport 2009

Über den FC Aarau gibts nicht mehr zu sagen als: peinlich und beschämend. Dieses Jahr dürfte es wohl nicht mehr reichen in Sachen Ligaerhalt. Schade! Ähnlich dramatisch, wenn auch nicht vergleichbar das Drama um Daniel Albrecht, den Sturz werd ich wohl nie vergessen - ich drücke ihm fürs Comeback die Daumen. Kein Comeback gibts definitiv von Robert Enke, sein Tod hat die Fussballwelt betroffen gemacht, mir Rekordbesucherzahlen beschert und der Gesellschaft hoffentlich den Umgang mit der Krankheit Depression etwas nähergebracht. Unvergessen natürlich auch das Handspiel von Thierry Henry im Spiel gegen die Iren, Federers Erfolg auf Sand in Paris und Peter Sauber der mühsam wieder ein F1-Team auf die Beine gestellt hat. Bravo! A propos Henry, wie hiess der Handballweltmeister 2009? Genau, Frankreich besiegt Kroatien im Final!

Lesestoff 2009

Bei mir auf dem Nachttisch oder dem iPhone als Hörbuch Werke von: Axel Hacke ("Der schwarze Neger Wumbaba"), Roger Willemsen ("Bangkok Noir"), Frank Goosen ("Echtes Leder"), Bastian Sick und Pedro Lenz. Was die Zeitungen angeht hat bei mir das erste iPhone-App-Abo die richtigen Abos abgelöst, sprich Tagesanzeiger, 20 Minuten, Bild und Co. werden seit 2009 digital gelesen.

Medienthemen 2009

Klar, die Schweinegrippe war DAS Thema und ich bin froh hab ich mich nicht geimpft. Ob ich sie hatte? Kein Plan. Ich war zwei Mal heftig krank, aber nach ein paar Tagen Bettruhe und den üblichen Säftchen gings dann auch wieder. Krank ist eigentlich vielmehr dass Tag für Tag Menschen an Hunger, Krebs, Aids, Herzinfarkt, der "normalen" Grippe oder Malaria sterben und wir das einfach so hinnehmen. Für die Schweinegrippe wurden weltweit aber schnell mal ein paar Milliarden Dollar locker gemacht. Geld gabs auch für "Jeder Rappen zählt", Kompliment an die Medienanstalt SRG/DRS - dafür habe ich meine Gebühren gerne bezahlt und sogar noch etwas ins Sammelkässeli gelegt. Für Schlagzeilen hat auch der Tod von Michael Jackson gesorgt, dank Twitter war ich nur 8 Minuten nach dem Bekanntwerden der Meldung bereits informiert und habe die Nacht dann vor dem Fernseher verbracht. Die anschliessende Massentrauer war mir dann allerdings bald einmal zuviel. Und auch in diesem Jahr hat meiner Meinung nach die Jugendgewalt wieder zugenommen, besonders tragisch der Fall Dominik Brunner in München. Was Terroranschläge und Amokläufe angeht sage ich nur, wer Wind säht wird Sturm ernten!

Auf Wiedersehen

Auch im Jahr 2009 haben zahlreiche Menschen die Welt für immer verlassen. Auch solche aus meinem Umfeld, stellvertretend sei hier der Eric Meyer erwähnt, mit welchem wir so manche Party gefeiert und so viele FCA-Spiele erlebt haben. Aber auch sehr viele prominente Zeitgenossen sind nicht mehr da, in Erinnerung geblieben sind mir diesbezüglich die folgenden Namen:

- Robert Enke (Torwart)
- Brittany Murphy (Schauspielerin)
- Michael Jackson (Musiker)
- Karine Ruby (Snowboarderin)
- Johannes Mario Simmel (Schriftsteller)
- Dana Vavrova (Schauspielerin)
- Ruth Drexel (Schauspielerin)
- Maurice Jarre (Komponist)
- Heiner Gautschy (Radiolegende)
- Niki List (Regisseur)
- Barbara Rudnik (Schauspielerin)
- David Carradine (Schauspieler)
- Farah Fawcett (Schauspielerin)
- Karl Malden (Schauspieler)
- Aschi Leuenberger (Politiker)
- Sir Bobby Robson (Fussballer)
- Illona Christen (TV-Moderatorin)
- Willy DeVille (Musiker)
- Max Rüegger (Radio-TV-Stimme)
- Hugo Loetscher (Schriftsteller)
- Toni Sailer (Skilegende)
- Edward Kennedy (Politiker)
- Patrick Swayze (Schauspieler)
- Ede Zimmermann (Mister Aktenzeichen XY)
- Rolf Rüssmann (Fussballer)
- Stephen Gately (Popsänger)
- Al Martino (Entertainer)
- Erich Böhme (Spiegel-Chef)
- Otto Graf Lambsdorff (Politiker)
- Yves Rocher (Kosmetik-Unternehmer)


Die Person des Jahres 2009

Neda Agha Soltan: Die 26-jährige Studentin war während der ersten Welle der Proteste im Iran im Juni erschossen worden, von einem Heckenschützen mit einem gezielten Schuss ins Herz getötet. Die Studentin ist zum weltweiten Symbol des Widerstands gegen die Tyrannei und zur Ikone der iranischen Protestbewegung geworden. Die im Internet - trotz Verbot - kursierenden Bilder der sterbenden Frau hätten "die letzten Reste von Legitimität des Regimes" zerstört und den Widerstand der Opposition weiter entfacht, schrieb die britische "Times".

Unterdessen geht das Sterben im Iran weiter. Für mich steht Neda stellvertretend für all die sinnlosen Toten der Krisenherde dieser Welt. Da macht es keinen Unterschied ob Iran, Israel, China, Irak, Afghanistan oder Nordkorea - überall sind Mörder am Werk!

Fotos und Videos des Jahres 2009

Ein besonders witziges Video, nämlich ein Jahresrückblick anhand der Titelseiten der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung gibt es hier bei Bachmichels. Weitere Fotos, welche mich durchs vergangene Jahr begleitet haben, gibts hier. Tja und das wars: es guet Nöis!