23. April 2009

Sat1 feiert nochmal Ostern

Oder wann war nochmal die Auferstehung? So jedenfalls lassen sich die neuesten Medienmeldungen aus dem Sat1-Hauptsitz deuten. Nachdem der Sender sich Oli Pocher von der ARD geholt hat, wurde gestern bekannt dass auch Johannes B. Kerner zurück zu Sat1 geht. Und das nachdem er beim ZDF so etwas wie eine Leitfigur war und unzählige Sendungen moderiert hat. So einfach will man sich bei Sat1 also nicht geschlagen geben und das sinkende Schiff vor dem Untergang retten. Da bin ich ja mal gespannt, wieviel wir in der Schweiz dann von dieser programmlichen Revolution mitkriegen. Schliesslich "überzeugt" Sat1 Schweiz bislang nur mit unglaublich sinnlosen Programmfenstern: täglich 2 Stunden Teletipshop (und wie sich all diese Sendungen sonst noch nennen), Mike Shiva oder stündige Erotik-Werbesendungen mit Louisa Lamour, Paula Styles oder Loulou Asia.

Angesagt sind ab Herbst neue Comedyformate, aktuelle Talk-und Promishows und die Champions League live. Zudem sollen bis dahin noch weitere TV-Stars den Weg Sat1 finden. Schaun'mer mal!

22. April 2009

Die Gedanken sind frei! Oder?

Und die Jahre ziehen ins Land... höchste Zeit den Blog mal wieder mit etwas Leben zu füllen. Die Nadja Benaissa ist inzwischen - unter Auflagen - ja wieder auf freiem Fuss. Find ich gut. Überrascht hat mich die Intensität der öffentlichen Diskussion, auch hier im Blog. Da wurde ich sogar aus Hamburg angefragt, ob ich denn die Kommentare meiner Leserschaft zensurieren würde. Ach was, nix Zensur hier! Ausser es sind beleidigende Texte, dann natürlich schon. Wir werden sehen wie sich die traurige Geschichte von Nadja entwickelt.. Gleiches gilt übrigens für die Geschichte rund um den Antirassismus-Gipfel in Genf, wo sich nach Isreael jetzt ja auch noch weitere Staaten beschwert haben. Ich denke, dass auch diese Sache noch Konsequenzen haben dürfte. Aber Hauptsache es wird über die Probleme in der Welt diskutiert. Besser als wenn Waffen sprechen.

Heute Abend ist wieder einer dieser Fussballabende in Aarau. Der FC Zürich kommt zu Besuch und im TV gibts französischen und deutschen Pokal, dazu englische Premier-League. Und der FCA Match kommt auch gleich live. Hmmmm, dazu das herrliche Grillwetter. Schwierige Entscheidung, ist man eigentlich noch Fan einer Mannschaft, wenn man grundsätzlich gesehen einfach Spass an gutem Fussball hat? Eigentlich müsst ich ja meinen kultigen Sitzplatz mitten in der Gasse noch ein bissschen nützen. Schliesslich bin ich in 10 Tagen weg von hier. Hab gerade gestern die neue Wohnung noch einmal unter die Lupe genommen, zumindest von aussen. Freude kommt auf!

Ach ja, falls zufällig jemand jemanden kennt der in Aarau oder Umgebung ein Büro zu vermieten hat, dann soll er sich doch bitte bei mir melden. Muss nicht gross sein der Raum, wenn er ein Fenster hätte wäre das natürlich perfekt. Nein, im Ernst. Ich bin zwar an einem Büroraum für die Ideen- und Textmanufaktur dran, aber möchte mir doch noch eine Alternative frei halten. Man hat ja nicht immer so Glück wie bei der Wohnung, wo wir plötzlich zwei Traumflats zur Auswahl hatten. Und wenn wir schon beim Thema träumen sind, das Wetter war ja die letzte Woche traumhaft. Dann gabs die letzten zwei Nächte ein paar Wärmegewitter, schon fast wie im Sommer! Und hey, wir hatten sogar wärmer als in Marseille. Egal, hauptsache ist, dass es Ende Mai da unten dann ca. 30 Grad wird. Mindestens.

Und wenn wir schon gerade in die Zukunft schauen, am 6. Dezember ist Nikolaus. Mein Samichlaus heisst in diesem Jahr Dave. Er bringt seinen Schmuzli mit und der nennt sich Martin, die Rolle des Esels übernimmt dann wohl Andrew. Nicht böse gemeint. Depeche Mode spielen doch noch in Zürich und wir sind dabei. Juhu, danke an dieser Stelle an die lieben Menschen welche uns auch 2 Tickets besorgt haben. Bier folgt!

Sonst noch was? Ich merke gerade, dass das ein komischer Eintrag ist. Eher so im Stil Tagebuch, Gedanken sortieren. Nun, für einmal lass ich Euch gerne daran teilhaben. Dass ganz private Sachen hier nicht stattfinden, das wisst ihr ja. Aber Dreckwäsche waschen im Blog oder über Freunde und Bekannte erzählen - die das vielleicht gar nicht gern haben - das mach ich seitdem Start im Jahre 2004 ja nicht. Ok, es gab mal kurz ne Phase der Krise, wo ich hier Frust abgeladen habe, aber die ist zum Glück längst vorbei. Soseli, noch Grüsse an dieser Stelle nach Amsterdam, hab letzte Woche erfahren, dass mein Blog auch da eine treue Leserin hat. Nun, Grüsse eigentlich an alle die sich Tag für Tag hier reinklicken und sich diese Texte antun. Egal ob an den Zürcher Versicherungsmann, die Speuzer Fasnächtlerin, die gute Frau vom obersten Gericht, Hamburg, Heidelberg-Rossi und Umgebung, den Texter aus Baden, Zürich-Kloten Working Girl, Bubis Mami, den blutigen Mann, die Auswandererin, die Depeche Mutti mit dem Bäckerei-Namen... eben, alle halt!

20. April 2009

Schweiz vs. Israel vs. Iran

Israel zieht seinen Botschafter aus der Schweiz zurück und hat so mit aller Schärfe auf das Treffen zwischen Bundespräsident Merz und dem iranischen Präsidenten Ahmadinejad reagiert. Der israelische Botschafter in der Schweiz wurde zu «Konsultationen» nach Jerusalem zurückgerufen und die Geschäftsträgerin der Schweizer Botschaft in Tel Aviv vorgeladen...

Diese Mitteilung ist heute Mittag über die Ticker reingekommen. Hmmmm, was soll man davon jetzt schon wieder halten. Erst noch hab ich mir ernsthaft überlegt, mal ein paar Ferientage in Tel Aviv zu verbringen weil mich diese Stadt mit ihrer Mischung noch reizt. Und nun wiederum ein Rückfall ins Mittelalter. Ok, rein faktisch gesehen ein sinnloser Vergleich. Schliesslich gibts ja den Staat Israel noch nicht wirklich lange, von wegen Mittelalter. Egal, ich finde dieses Verhalten der israelischen Regierung einfach nur kindisch. Jeder weiss, Konflikte lassen sich nur mit Gesprächen verhindern oder glätten. Und genau das war die Idee hinter der Einladung der Schweiz in Richtung Iran. Dass Ahmadinejad kein braver Junge ist, das wissen wir alle. Aber Herrscher wie ihn zu isolieren ist wohl auch der falsche Weg.

Diese Trotzreaktion aus Israel löst bei mir entsprechend nur Kopfschütteln aus und lässt einmal mehr Fragen offen, ob die aktuelle Regierung wirklich an einem Friedensprozess interessiert ist. Vielleicht ist das Ganze aber auch nur ein grosser Irrtum und die Israelis haben die Sache mit dem "Sächsilüüte" irgendwie falsch verstanden... der iranische Präsident ist hier im Land und schon galoppieren in Zürich bunte Reiter auf araber Hengsten durch die Stadt und es werden öffentlich weisse Gestalten verbrannt und in die Luft gesprengt. Das kann durchaus etwas komisch anmuten.

17. April 2009

Werbung in eigener Sache

Ja es tut sich was auf Monsieur Fischers Homepage, also nicht hier im Blog. Hier, meine ich. Lange hab ich das Projekt etwas stiefmütterlich behandelt, aber nun kommen Woche für Woche neue Aufträge rein und ich habe beschlossen, so richtig Gas zu geben mit meiner Ideen- und Textmanufaktur. In diesem Zusammenhang habe ich übrigens für interessierte BloggerInnen noch ein spannendes Angebot parat, Details gibts ganz am Schluss von diesem Text.

Und darum möchte ich an dieser Stelle - ist ja schliesslich mein Blog - einen kurzen Werbespot starten. Nicht zuletzt - und da bin ich ehrlich - um mit ein paar Suchbegriffen bei Google eine gute Position zu erreichen. And now it's time for a commercial break...!

"Verständliche Kommunikation ist eine Herausforderung. Dabei ist es zwar wichtig, was Sie sagen wollen, jedoch ist es fast noch wichtiger, was Ihre Leserschaft unter dem Strich verstanden hat. Monsieur Fischers Ideen- und Textmanufaktur unterstützt Sie dabei, für jeden Fall die passenden Worte zu finden. Es gilt komplizierte Sachverhalte auf einfache Art und verständliche Weise zu erklären.

Ob Sie es Public Relations, Werbung, Networking oder Öffentlichkeitsarbeit nennen: Monsieur Fischers Idee- und Textmanufaktur bringt Ihr Thema auf den Punkt. Und in die Medien. Texte sind meine Stärke. Nutzen Sie dies für sich aus! Füllen Sie Ihre Homepage mit Leben, geben Sie ihrer Publikation Inhalte, lassen Sie bestehende Texte redaktionell überarbeiten, hauchen Sie ihrer Anzeige ein Leben ein... Worte sind stärker als Sie denken!

Erfolge durch gezielte Medienarbeit, Online-Aktivitäten, Newsletter, eine Homepage, aktuelle Blogs und einer kompletten Beratung von Anfang an. Ich sorge mit meiner Erfahrung - seit Anfang der 90er Jahre im Mediengeschäft - für Ihre Präsenz in der Öffentlichkeit: für Menschen, Produkte & Themen. Ihre Visionen werden dank zielgenauer Arbeit in den Mittelpunkt gerückt. Durch Artikel in Zeitungen, Fachzeitschriften, Internet, Radio und Fernsehen.

Sie brauchen einen treffenden Text zu Ihrem Produkt? Ihrer Firmenbroschüre fehlen noch die passenden Inhalte? Ihr Verein hat immer noch keine eigenen Blog oder Webseite?"

Folgende Produkte kann ich Ihnen zu fairen Preisen anbieten:

PRelations
:
  • Pressetexte
  • Medien-Communiqués
  • Publireportagen
  • Blog-Beiträge
Werbung:
  • Werbebriefe
  • Anzeigen
  • Broschüren
  • Flyer
  • Radiospots
  • Werbeslogans
Marketing:
  • Direct Mailings
  • Newsletter
  • Internetseiten
Firmen:
  • Geschäftsbriefe
  • Firmenporträts
  • Geschäfts- und Jahresberichte
  • E-Mails
Privat:
  • Briefe
  • Reden
  • Ansprachen
  • Bewerbungsbriefe
So, das war es auch schon mit den News zum Thema Texten aus Aarau. Wer Interesse hat, der schaut online bei Monsieur Fischers Ideen- und Textmanufaktur vorbei. Aber immer daran denken, es ist noch alles im Aufbau. Habt Nachsicht mit der Homepage und dem Angebot liebe Kunden, was aber natürlich nicht heisst, dass ich nicht mit vollem Herzblut hinter dem Projekt stehe. Ein Blick auf die Kunden und Referenzen dürfte dies verdeutlichen.

Ach ja, 8ung: Im Zusammenhang mit meinem Ideen- und Textprojekt suche ich ein paar aktive BloggerInnen, die Interesse an einem kleinen "Deal" haben. Bitte meldet euch bei Interesse per Mail bei mir refisc(at)gmail(punkt)com

16. April 2009

No Angel-Nadja: Vorverurteilt!

Die Geschichte um Nadja Benaissa geht mir irgendwie nicht aus dem Kopf. Es ist ein paar Jahre her seit ich sie mit ihren Angels in Zürich zu einem Interview getroffen habe. Sie ist mir als "die Ruhige" in Erinnerung geblieben, ganz im Gegensatz zu Lucy oder Sandy. Musikalisch wurde es ja dann schnell einmal ruhig um Nadja. Ein paar Mal gab es in den vergangenen Jahren Schlagzeilen in der Bildzeitung, einmal ging es um Drogen. Und so wie ich mich erinnere war Nadja laut Bild auch mal pleite. Aber sonst, Funkstille. Kein Wunder also dass sie - trotz No Angels Reunion - durch kleine Clubs tingelte und mit dem Label "No Angels" noch etwas Kohle machte. Sofern dies nach dem Grand-Prix-Eurovision-Flop überhaupt noch möglich war. Aber eben, das alles ist jetzt in den Hintergrund gerückt. HIV-Schlagzeilen beherrschen die Medien, die Vorwürfe sind heftig. Aber trotzdem bin ich der Meinung, dass es den Medien nicht zusteht einen Menschen so zu verurteilen und vorallem zu outen!

Lange hab ich mir meine Meinung zu diesem Thema überlegt und bin dann per Zufall über einen Leitartikel in der Frankfurter Rundschau gestossen, der sich mit meine Meinung deckt:

Eine junge Frau wird in aller Öffentlichkeit von der Polizei verhaftet, weil sie angeblich Sexualpartner mit dem HI-Virus infiziert haben soll. Sie kommt in Untersuchungshaft. Der Vorwurf: Verdacht der gefährlichen Körperverletzung. Die Staatsanwaltschaft nennt in einer Presseerklärung Details - es geht um drei Sexualpartner. Begründet wird die Verhaftung der Frau mit "Wiederholungsgefahr".

Die Öffentlichkeit - das klingt durch - soll vor einer jungen Frau geschützt werden, deren Promiskuität ein Risiko darstellt.
Man muss nicht gleich von einer "modernen Form der Hexenjagd" sprechen, wie das die Deutsche Aids-Hilfe getan hat. Doch fragwürdig ist dieses Vorgehen allemal. Verstanden sich die Ordnungshüter hier als eine Art Seuchen-Polizei, die quasi gefährliche Körper aus dem Verkehr ziehen muss? Das erinnert fatal an die Zeiten der Aids-Hysterie in den 1980er Jahren. Es war deutlich übertrieben, das Verhalten der hessischen Polizei und der Darmstädter Staatsanwaltschaft. Und das wäre auch so, wenn es nicht um die Popsängerin Nadja Benaissa von der Girlgroup "No Angels" ginge.

Die Behörden lieferten mit der spektakulären Verhaftung und ihren verqueren Stellungnahmen eine Steilvorlage für die Boulevardpresse. "U-Haft, um Männer vor Ansteckung zu schützen", schrieb die Bild-Zeitung auf Seite 1 und horchte gleich mal bei einem angeblichen früheren Sexualpartner der Popsängerin nach.
Was Nadja Benaissa und ihre Sexualpartner getan haben, ist bisher nicht öffentlich bekannt. Die Details können nur die Beteiligten kennen. Es gibt einen Verdacht, eine Anzeige liegt vor. Deshalb muss man betonen, dass für Nadja Benaissa die Unschuldsvermutung gilt - und damit macht man die Sängerin keineswegs zu einem Unschuldsengel. Außerdem gehören zum Sex immer mindestens zwei und folglich ist auch nach der (Mit-)Verantwortung der Sexualpartner zu fragen. Experten weisen darauf hin, dass in den Strafverfahren um HIV-Infektionen oftmals Beziehungsstreitigkeiten eine Rolle spielen.

Die Justiz dürfe keine Akteurin der HIV-Prävention in Deutschland sein,
betont die Deutsche Aids-Hilfe. Mit dieser Forderung verweist sie auch auf die Grenzen des Strafrechts. Das muss zweifellos dann angewendet werden, wenn es um Fälle der absichtlichen oder böswilligen Infektion eines Sexualpartners geht. Doch diese Fälle sind äußerst selten. Die hessischen Beamten, die Nadja Benaissa verhaften ließen, griffen zu ihrer ganz eigenen Art des letzten Mittels. Und sie nehmen dabei eine beispiellose Vorverurteilung der Sängerin in Kauf.

Den kompletten Text von Hans-Hermann Kotte gibt es hier. Inzwischen konte Nadja Banaissas Anwalt scheinbar eine einstweilige Verfügung erwirken, die es der Bild Zeitung verbietet weiterhin in solch menchenverachtender Form zu berichten. Das Boulevardblatt kümmert sich aber scheinbar einen Deut darum. Denn seien wir ehrlich, für eine HIV-Übertragung braucht es immer zwei Menschen und auch den drei Männern war es freigestellt beim Sex mit der promintenten Bettgespielin ein Kondom zu benutzen oder eben nicht. Mitleid müssen diese Herren in meinen Augen darum keines erwarten.