3. März 2009

Ein Montagabendgebet

Zum Abschluss des Tages ein kurzer Blick zurück. Zurück aufs vergangene Weekend, an welchem ich feststellen durfte, dass zum Beispiel Oasis wesentlich unterhaltsamer sind als der FC Aarau. Und das obwohl eine Band wie Oasis null Show bietet, sondern nur Leistung. In musikalischer Hinsicht gesehen. Daran sollte sich vielleicht ein Team wie der FC Aarau - und die Betonung liegt hier beim Ausdruck Team - mal ein Beispiel nehmen. Was die Koko-Truppe am Samstag auf dem Brügglifeld gezeigt hat war schlicht eine Frechheit. Und da helfen dann auch keine Sprüche mehr weiter von wegen dass die Aargauer Zeitung eine ganz ganz böse und damit schuld an dieser Krise sei. Wer schuld ist sind die Direktbeteiligten und das sind nun halt mal Spieler, Trainer und Vorstand. Müll kicken die Spieler, die komische Aufstellung macht der Trainer, die Verträge macht - oder besser macht eben nicht - der Sportchef und überwacht wird das ganze Tun vom Präsidenten. Unzufriedene Fans geben dem Gesamtbild dann noch den nötigen Rest.

Wenn die Spieler und der Trainer unzufrieden sind, dann dürfte das auch Gründe haben. Spieler die nicht zufrieden sind, die gehören abgeschoben. Da fehlen dann aber leider wieder Alternativen, weil es grundsätzlich vielleicht zu wenig Spieler im Kader hat und die, die da sind unzufrieden sind... und so weiter und so weiter. Ein Rattenschwanz der dazu führt, dass das Interesse am FCA langsam wieder erlischt und die Euphorie der letzten knapp 2 Jahre längstens wieder verflogen ist. Dass der Vorgänger im Präsidentenamt viel Mist gebaut hat, das ist unbestritten. Dass die derzeitige Führung jedoch auch schon einige Flops geboten und sich teilweise schlecht hat beraten lassen, ist ebenso unbestritten.

Parallelen zur TV-Sendung "Musicstar" sind übrigens durchaus zu erkennen. Auch da scheint man keine wirklich guten Berater zu haben und auch da hört man nur ungern oder gar nicht auf Stimmen von aussen. Entsprechend ist ja auch dieser Absturz keine Überraschung, oder? Frau Artemis sitzt nun also fix in der Jury, ein Angebot von Quotenkönig Bohlen - man stelle sich die Einschaltquoten der ersten Sendung MIT Bohlen vor - blieb scheinbar unbeantwortet. Dafür dürfen wir uns nun darüber erfreuen, dass eine stark lispelnde Frau (Artemis Gounakis) einem Kandidaten (Michael Lascar) vorwirft, dass dieser eine undeutliche Aussprache habe. Auf den Spruch mit dem Glashaus verzichte ich jetzt einfach mal. Auch fiel mir beim Durchspulen der Kritiken auf, dass jetzt wo Gölä nicht mehr dabei ist die komisch verkleidete Frau in der Mitte der Jury (Fabienne) öfter mal einen Kraftausdruck benutzt und mit Artemis endlich eine Verbündete gefunden hat, mir der sie über die Outfits der Kandidatinnen abläster kann. Darum geht es glaub in dieser Sendung definitiv nicht...

Eigentlich wollte ich noch fragen, wo der Zeitungsmann gestern geblieben ist? Weil so ein Sonnntag ohne Print ist langweilig oder besser gesagt es fehlt einfach was. Und dann wollt ich noch fragen wer Anni Wendler, Krystian Martinek, Harry Schmidt und Rob Uncles sind. Immerhin müssen sie berühmt sein, sonst hätten sie ja kaum beim perfekten Promi-Dinner bei VOX mitgemacht. Und dann wollt ich noch fragen was Kim Fisher eigentlich so macht im Leben, dass man sie auf jedem roten Teppich sieht. Und dann war da noch Boris Becker, der ja jetzt heiratet. Und gerne hätte ich noch die erste Tageesschau vor von 50 Jahren erwähnt und die neue RTL-Morgenshow mit viel News und dann wollt ich noch Sarah Connor zum Nachtessen einladen, die könnte glaub - wenn man nem Zeitungsinterview glauben darf - etwas Abwechslung derzeit gut gebrauchen. Und schliesslich hab mich mich am Weekend noch gefragt, warum sich die halbe Welt darüber aufregt, dass eine Porno-Firma der Achtlingsmutter ein unmoralisches Angebot gemacht hat. Sie muss ja nicht zusagen. Mich hat vielmehr geärgert, dass diese Frau auf diese Art und Weise - zu ihren 6 bisherigen Kindern - nochmal 8 Kinder zur Welt bringen durfte.... Ja, eigentlich gibts derzeit ganz viele öffentliche Themen die zum Nachdenken anregen. Das ist aber auch gut so, sonst müsste ich hier im Blog ja plötzlich noch private Themen aufschreiben und das würde dann wirklich zu weit führen *grins*

Ooooooooooooooch, jetzt hab ich total das intime und durchaus persönliche Gebet vergessen. Nun: Amen!

28. Februar 2009

Der Song zum Wochenende

Heute mal wieder etwas aus Frankreich. Der Titel heisst "Demain" und kommt von Berry, die eigentlich bürgerlich Elise Pottier heisst. So wirklich viel ist über die Frau noch nicht bekannt. Zusammen mit zwei weiteren Personen versteckt sie sich hinter dem Namen Berry, in Frankreich hat sie von ihrem aktuellen Album rund 50'000 Einheiten verkauft. Anfang Sommer steht eine Tour durch das Hexagon an. Aber was braucht man eigentlich auch viel mehr zu wissen? Ihre aktuelle Single ist meiner Meinung nach gelungen, das Video ist total süss. Und wer Lust hat kann ja mal die Smilies zählen die in den folgenden 3 Minuten 20 zu sehen sind... Viel Spass!



27. Februar 2009

Topmodel als neue UBS-Chefin?

Es gibt Tage, da mag man einfach nicht mehr hinhören. Da wurde unser ambitionierter Aarauer UBS-Bigboss Rohner zum Bauernopfer gemacht und musste seinen Stuhl räumen. Auf ihn folgt ein bereits pensionierter, ehemaliger CS-Chef und weitere Köpfe sollen rollen. Hallo, überlegt sich dabei vielleicht auch mal jemand was allein diese Personalrochaden kosten? Ab einem gewissen Moment hab auch ich dann mal keine Lust mehr mir all diese Krisenmeldungen anzuhören. Mehr Arbeitslose, weniger freie Stellen, weniger Konsum, Traditionsfirmen machen dicht... kurz die Krise wurde nun lange genug herbeigeredet, es scheint als komme sie nun langsam an.

Augen zu und durch. Anstatt schlechte Nachrichten in der Tagesschau gibts Schmalkost bei Pro7. "Germany's next Topmodel by Heidi Klum" erzielt derzeit Woche für Woche Rekordeinschaltquoten, die sogar die Werbewirtschaft überraschen. Zeigt sich die Krise vielleicht auch daran, dass der Mensch am Abend nur noch abschalten will? Es gibt ja Studien die beweisen, dass zu Krisenzeiten im Kino Komödien die meisten Besucher haben. Und so eine Sendung wie GNTM läuft ja ganz klar unter dem Label der seichten Unterhaltung. Wobei ich zugeben muss, dass ich mich - zumindest in den Momenten die ich mitgekriegt habe neben dem Fussball - einzig durch die Kandidatin Tessa unterhalten gefühlt habe. Von den deutschen Medien erhält die 19jährige Frau Titel wie "Zicke" oder "Schlampe". Ich find sie einfach nur selbstbewusst und abgedreht. Darum zur Feier des Tages die besten Sprüche von Tessa Bergmeier aus der aktuellen Staffel GNTM:
  • "Es gibt schon ein paar Langweiler hier, aber ich nenne da echt keine Namen. Ich habs noch nicht so mit den Namen hier.."
  • Ich glaube, dass hier so viele langweilige, ausdruckslose Mädchen dabei sind, die hier einfach nichts verloren haben."
  • "Ich kann ja auch einen Kartoffelsack anziehen und sehe darin gut aus."
  • "Die anderen Mädchen haben halt einfach echt keinen Plan - von nichts."
  • "Mein Shooting war gerade total geil. Weil ich Kameras liebe und ich bin ein ausgetauschter Mensch, wenn ich vor Kameras stehe."
  • "Ich bin einfach geil und habe Power."
Vielleicht sollte sich die UBS genau eine solch selbstbewusste Powerfrau an Land ziehen, aus marketingtechnischen Gründen bestimmt eine Überlegung wert. Mit ein paar tausend Euro Gage kommt so eine Tessa dann auch wesentlich günstiger als all die Manager und unterm Strich kann man bei der UBS derzeit sowieso nicht mehr viel falsch machen. Ausser den Untergang noch möglichst attraktiv verpacken.

Und sonst? Die ARD-Moderatorin Monica Liehrhaus soll nach ihrem Koma ansprechbar sein, was mich persönlich sehr freut. Ebenso die News aus dem Hause Albrecht. Ansonsten steht nächste Woche meine Feuertaufe in Sachen Schulpflege an, ich freu mich tierisch. Auch sonst hats ein paar wichtige Termine in der Agenda, es tut sich was. Und wie. Aber erst Mal freu ich mich über den Sieg von OM gestern in Enschede, bedauere die gewalttätigen Ausschreitungen. Morgen gehts ins Stadion, ich tippe auf ne Niederlage. Und am Sonntag freu ich mich auf Oasis, live in Zürich. Endlich mal wieder die Gallagher-Brüder auf einer Schweizer Bühne, das wird toll. Zwischendurch tut auch traurige Musik gut. Übrigens gibts am Sonntag Kontrastprogramm, vor dem Oasis-Gig gehen wir ins Theater11 essen. Und wer haust da jeden Sonntag? Genau, die talent- und Gölafreien Musicstars.

25. Februar 2009

Du bist Gott - iPhone sei dank!

Naja, für diesen Text hätte es so manchen reisserischen Titel gegeben. Da aber John Lennen mit der Aussage, dass die Beatles grösser als Jesus wären schon ins grosse Fettnäpfchen gelatscht ist, hab ich den Ball in der Titelgebung einfach mal etwas flach gehalten. Nun worum gehts denn heute überhaupt? Um eine iPhone-Application mit dem Titel "Pocket God", frei übersetzt also Hosentaschen-Gott.

Diese kleine Spielerei weckt im Spieler sämtliche sadistischen Gelüste auf einmal. Als Herrscher über eine kleine Insel kann man das Schicksal derer Bewohner bestimmen. Unter dem Strich besteht die Aufgabe aber eigentlich nur darin, möglichst viele Eingeborene möglichst schnell zu killen. Dass diese Insulaner dann auch noch schwarz sind und in Baströckchen rumrennen fördert weniger den Spielspass, als vielmehr ein paar grosse Fragezeichen. Zumindest ging es mir so. Es gibt ja auf dem PC-Spielemarkt das eine oder andere Spiel ("Spore"/"Black and White") in welchem Mann über ein Volk herrschen oder Gott spielen kann. Aber "Pocket God" ist mit solchen Games nicht zu vergleichen, sondern meiner Meinung nach einfach nur blöd.

Dunkelhäutige Inselbewohner kann man unbegrenzt nachbstellen. Und dann gehts los: man kann sie mit einem Stein erschlagen, mit heisser Lava übergiessen und verbrennen, ertränken, zu Tode stürzen, verprügeln, ein Erdbeben auslösen, durch Kokosnüsse KO hauen und so weiter. Es gibt weder Punkte noch sonst was, lediglich am Anfang wird man durch 10 Gebote darauf hingewiesen, dass man um den Spielspass zu erhöhen nicht gleich alle Männchen auf einmal alle machen soll. Das wars, mehr ist nicht. In einer Testphase gabs das "Spiel" gratis, da waren die Figuren noch weiss. Nun kostet die App wegen ihrem grossen Erfolg - im US-Shop unter den Top5 Anwendungen - sogar noch Geld und die Insulaner sind kaffeebraun geworden. Den amerikanischen Machern eine Anspielung auf die Obama-Wahl zu unterstellen wäre wohl etwas weit hergeholt.



Wer es intelligenter, spannender und lustiger haben möchte, bitte sehr: Mit dem Quiz "Spiel der Weisen", dem Kartenklassiker "UNO", Hasbro's "Monopoly", dem Würfelspiel "Yahtzee", Real Football/Soccer 09" oder "Chess with Friends" welches sich perfekt über Wifi spielen lässt, sind in den letzten Tagen und Wochen ein paar wirklich unterhaltsame Applications bzw. Spiele fürs iPhone auf den Markt gekommen!

PS: Bravo Gölä, besch e geile Siech!

24. Februar 2009

Mami, geht der Gölä jetzt zu MTV?

Die Schweiz hat einen handfesten Skandal. Dieser Eindruck entsteht zumindest wenn man sich gestern durch den Blätterwald gelesen hat. Rocker Gölä hat am Sonntag die TV-Castingshow "Musicstar" auf SF1 vorzeitig verlassen. Sogar mein Vater - immerhin ein Neo-Pensionär - hat die skandalöse Story mitgekriegt und mich am Abend darauf angekickt. Das musste ich mir dann natürlich auch noch schnell anschauen und als ich schon gerade dabei war, hab ich mir kurz die ganze "Musicstar"-Episode vom Sonntag durchgezappt. Und ich gebs zu, ich war schockiert. Aber nicht über den Abgang von Gölä, sondern über die Qualität der Darbietungen.

Die Vorstellung von Raquel war schlicht perfekt, so gesehen steht die Siegerin dieser Staffel eigentlich bereits fest und man könnte das lange Leiden beenden und die Sendung einstellen. Überzeugt hat mich daneben noch Florina (Foto), die ist irgendwie knuffig und hat ne Stimme die, zum Beispiel nur begleitet von einer Accoustic-Gitarre, durchaus zu gefalllen weiss. Ebenso hat mir der Auftritt von Gioia gefallen, die Kleine ist mit ihren 16 Jahren schon wirklich weit. Nur hat eben genau diese Gioia aus dem Baselbiet scheinbar das Schweizer TV-Publikum nicht überzeugt. Jedenfalls stand Frau Gerber am Schluss noch auf der Bühne und musste mit Leoandro Ritzmann ums Weiterkommen zittern. Vergebens... die restlichen "Musicstars" haben sich gegen sie entschieden und den Weichspüler Ritzmann zurück ins Team geholt.

Für Gölä war das zuviel. Er der Gioia am liebsten schon vor Wochenfrist einen Plattenvertrag angeboten hätte, verliess wutentbrannt den grossen Saal vom Theater 11 in Zürich. Gegenüber den Medien hat sich inzwischen sein Manager gäussert und gemeint "Gölä ist stinksauer!". Im Laufe der Woche wolle sich der Berner Mundartrocker entscheiden, ob er wieder in die Jury zurückkehrt oder gleich ganz wegbleibt. Und jetzt kommt der Punkt wo ich für den Gölä mal eine Lanze brechen muss. Lange war ich ja alles andere als ein Fan des Büezers, aber mit seiner offenen und ehrlichen Art punktet er bei mir von Jahr zu Jahr etwas mehr. Und dass Gölä mit seinem Verlassen der Live-Sendung ein Zeichen gesetzt hat ist mir mehr als sympa.

Ich kann mir nämlich echt nicht vorstellen, dass diese Kandidatinnen und Kandidaten das Beste sein sollen, dass die Schweizer Proberäume hergeben. Da muss noch mehr sein... Aber bei der Vorauswahl - war da die olle Fabienne Heyne "Dini Schueh passed nid" auch schon dabei? - scheint irgendetwas schief gegangen zu sein. Was da am Sonntagabend auf der Bühne steht, das ist einfach nur schlecht. Mit den oben erwähnten Ausnahmen. Komplett talentfrei und ohne Unterhaltungswert. Im Vergleich zu DSDS in Deutschland oder Star-Academy in Frankreich sind das Welten. Es scheint, dass die wirklich guten Stimmen - als Beispiel die Stephanie Heinzmann - lieber den direkten Weg ins Ausland suchen, als sich den Stempel "SF Musicstar" aufdrücken zu lassen. Und bleiben dann die Krümel. Oder wer erinnert sich noch wirklich an die musikalischen Meilensteine der "Stars" wie Carmen "de toti Terrorischt" Fenk, Salome "Gumpu" Clausen, Börni "Imagewechsel" Höhn oder Piero "Big Brother" Esteriore?

Darum Gölä: Tu es! Lass das Schiff untergehen und verlass deinen Jurorenstuhl bei der Gähn-Show des Schweizer Staatsfernsehens. Als Alternative könntest du zum Beispiel zu MTV Schweiz wechseln. Das soll es ja ab April neu geben. Deine Chefin wäre dann Jubaira Bachmann (Foto), vermutlich im Umgang auch nicht gerade einfacher als Frau Heyne, aber sie hat durchaus ihre Qualitäten und du hast ja jetzt Erfahrung diesbezüglich. Da könntest du dann eine Rocksendung moderieren und so plaudern, wie dir der Schnabel gewachsen ist. Und es gäbe dann auch keinen Skandal mehr wenn du Sachen sagst wie "E schöne Obe und e Stiiffe unde". Praktischerweise könntest du dann ja auch gleich die Schweizer Videos anmoderieren, die es auf MTV Schweiz künftig geben soll. Man will aber nur die wirklich Erfolgreichen spielen... Womit es dann wohl etwa bei Patent Ochsner, Züri West, Stephan Eicher, Yello, Polo und dir bleiben würde. Die etwas weniger bekannten Künstler gibts ab April bei Viva zu sehen, ab 20 Uhr. Wobei mir da direkt die Schlagzeile vom 20Minuten in den Sinn kommt:

"Viva wird zum Kinder-TV"

War es das nicht schon immer? Gut, neu senden Nick und Viva auf der gleichen Frequenz. Das machen jetzt schon Nick und Comedy Central. Heisst dass das wir künftig nicht nur auf etwa 5 Sendern Teletipshop- und auf 5 weiteren Call-in-Sendungen sehen sondern auch noch auf 3 verschiedenen Frequenzen das gleiche Nick-Programm...? Und da wundert man sich dann über die endlosen Billag- und Cablecom-Diskussionen.

Nachtrag: Gölä hats getan und ist raus aus der Show. Ersetzt wird er durch die lispelnde Fahrwassertonne (Zitat "TV-Tabbivision"), die Gesangstrainerin Artemis Gounaki... Gute Nacht "Musicstar"!