15. September 2008

Mein Gott, Sarah Palin

Als ich vor einigen Wochen zum allerersten Mal den Namen "Sarah Palin" gehört hatte, musste ich schmunzeln. Mir kam spontan Michael Palin in den Sinn, der komische Mann von der Monty Python-Truppe. Inzwischen soll diesem aber sogar sein eigener Name etwas unangenehm sein. Verständlicherweise, denn seit der Nomination zur Vize-Kandidatin ist so einiges über das Ex-Model (wie auch immer die Frau zu diesem Job kam?!?) an den Tag gekommen, was durchaus äusserst peinlich ist. Nachrichtenmagazine wie Spiegel und Stern erklären, wer sich hinter dem Lächeln aus Alaska verbirgt und auch CNN oder ABC decken immer häufiger auf, für welche Politik Sarah Palin steht.

Ein paar Beispiele gefällig? Bitte sehr...

  • Frau Palin ist gegen Abtreibung, auch im Falle einer Schwangerschaft durch Inzest oder Vergewaltingung
  • Den Bau einer 30 Milliarden teueren Gas-Pipeline durch Alaska nennt sie "Gottes Wille", dafür liess Palin sogar Menschen beten
  • Der Krieg der USA im Irak sei eine "von Gott gegebene Aufgabe", die ihren Anfang am 11. September 2001 durch den feindlichen Angriff auf ihr Land nahm
  • Am Klimawandel sei der Mensch nur in geringem Masse schuld
  • Palin sagt Ja zur Todesstrafe und zum privaten Waffenbesitz
  • Georgien und die Ukraine gehören für sie in die Nato, dafür würde sie auch einen Krieg mit Russland nicht ausschliessen
  • Israel gewährt sie freies Handeln und billigt dazu auch einen Angriff auf die Atomanlagen des Irans
  • Wichtig sei zudem der unerbittliche Kampf gegen den internationalen Terrorismus
  • Sie ist Mitglied auf Lebenszeit der Waffenlobby NRA

Schier unglaublich diese Ansichten, wer allerdings Palins - religiösen - Hintergrund kennt, den erschüttern solche Aussagen nicht mehr wirklich. Mehr als zwei Jahrzehnte war Palin praktizierende Pfingstlerin. Bis ins Jahre 2002 gehörte sie in der 10.000-Einwohner-Stadt Wasilla zu einer streng religiösen Gemeinde namens "Versammlung bei Gott", seither besucht sie die nichtkonfessionelle "Bibel-Kirche". Themen wie "Wunderheilung" oder "Eindzeiterwartung" sind in dieser Szene keine Fremdwörter. Und so eine Person soll künftig die Politik der westlichen Welt beeinflussen? Nein danke! Wenn man allerdings den letzten Umfragen glauben darf hat Barack Obama an Boden verloren, während John McCain - dank der Unterstützung von Palin - Punkte gut gemacht und liegt vorne.

Wird das konservative Amerika im November also erneut einen Präsidententeam wählen, worüber sich dann der Rest der Welt 4 Jahre lang nerven oder gar Angst haben muss? Es ist den Amis tatsächlich zuzutrauen: Obama ist schwarz und viele Amerikanerinnen und Amerikaner sind nicht bereit einen Schwarzen an die Spitze ihres Landes zu wählen. Da macht man das Kreuz auf dem Wahlzettel dann doch lieber beim angeschlagenenen, ehemaligen Vietnam-Veteran und seiner erzkonservativen Strahlefrau. Und wenn man als Wähler dann gefragt wird, kann man ja immer noch sagen, man hätte immerhin jetzt mal einer Frau die Stimme gegeben.

Good Night United States of America! Oder wie Obama nett, hart aber treffend gesagt hat: "Man kann einem Schwein Lippenstift auftragen, aber es bleibt ein Schwein!"

12. September 2008

Hängt ihn höher, den Schwachkopf!

Nein, ich bin definitiv kein Verfechter der Todesstrafe. Ganz im Gegenteil sogar. Aber manchmal kommen in mir auch Gefühle hoch, die irgendwie in die Richtung "schiesst dem Mann wenigstens ins Knie" oder "setzt ihn auf einer einsamen Insel aus" gehen. Meist geht es dabei darum, dass jemand Schwächere quält, dabei spielt es keine Rolle ob es dabei um Kinder, Behinderte, alte Menschen oder Tiere geht. Hauptsache es muss jemand leiden, der sich nicht wehren kann.

Im aktuellen Fall geht mir die Galle hoch, wenn ich das Video des Schwachkopfs ansehe, der in Australien ein Kanguruh KO geschlagen hat. Ja genau, richtig gelesen. Ein wahnsinniger lustiger Zeitgenosse hat in einem Boxkampf ein Kanguruh zu Boden gehauen und ist dabei erst noch richtig stolz. Wie dumm der Typ sein muss beweist die Tatsache, dass er sich dabei hat filmen lassen und dann das Video voller Freude ins Internet gestellt hat. Nun sucht ganz Australien nach dem Idioten und ich hoffe fest, dass er geschnappt und bestraft wird. Auf dass ihm sein bescheuerters Lachen im Halse stecken bleibt.

Hinweis: Meiner Meinung nach sollte das Video nicht unbedingt von Kindern angeschaut werden. Ich finds irgendwie - obwohl man kein Blut oder so sieht - noch recht hart, weil halt ein Tier gequält wird.

11. September 2008

Das Chruut & Rüebli-Posting

Donnerstag, 11. September 2008. Logbuch Monsieur Fischer, Eintrag I: Ruedi Rymann ist tot. Der bekannte Jodler und Komponist vom Schacher Seppli, Ruedi Rymann, ist gestern Abend in Giswil/OW im Kreise seiner Familie an den Folgen seiner schweren Krankheit im 75. Lebensjahr verstorben. Rymans Lied «Dr Schacher Seppli» war vor Jahresfrist noch vom Schweizer Fernsehpublikum zum «grössten Schweizer Hit» gewählt worden. Auch ich habe damals fleissig für den Ruedi angerufen. Rymann, der am 31. Januar 1933 in Sarnen zur Welt kam, galt als eine ehrliche und sehr bescheidene Persönlichkeit. Attribute, die in der heutigen Zeit doch eher selten anzutreffen sind. Er arbeitete zunächst als Knecht und später während fast vier Jahrzehnten als Wildhüter. Rymann war wohl einer der erfolgreichsten Jodler der Schweiz. Seine Karriere führte ihn bis nach Kalifornien und Japan. Good bye, Ruedi!

Donnerstag, 11. September 2008. Logbuch Monsieur Fischer, Eintrag II: Was ist los mit der Schweizer Nati? Meinen die jetzt tatsächlich, wenn auf der Bank der Ottmar Hitzfeld sitzt, sie müssten nicht mehr Fussball spielen, das laufe jetzt alles von selber... Herren, so nicht! Mein internationales Fussballherz schlägt ja bekanntlich eher für die Franzosen - die nach der Schmach gegen Oesterreich seit dem Sieg gestern Abend gegen Serbien wieder im Fahrplan liegen - aber trotzdem lässt mich das Schweizer Schicksal nicht ganz kalt. Erst recht nicht, seit "unser" Ottmar die Verantwortung für die Nati trägt. Nach dem Gezeigten von gestern Abend kann man ja direkt froh sein, dass die Jungs noch kein Schweizer Kreuz auf der Brust getragen haben, wäre ja ne wahre Schande gewesen. Luxemburg ist nun wirklich kein Allerweltsgegner, da wäre zumindest etwas Kampf und Einsatz angesagt gewesen. Aber nein, ein Fehlpass-Festival vom Feinsten und von Wille und ähnlichem war nichts zu sehen. Das nächste Spiel gibts schon im Oktober, bleibt zu hoffen, dass die Spieler bis dahin den Ernst der Lage und vorallem Hitzfelds System kapiert haben! Ansonsten, Tschüss WM.

Donnerstag, 11. September 2008, Logbuch Monsieur Fischer. Eintrag III: In Peking finden derzeit die Paralympics statt. Während die deutschen TV-Sender auch diesen Anlass täglich live übertragen, scheinen die Behindertensportler dem Schweizer Fernsehen keine Sendezeit wert zu sein. Sind deren Leistungen weniger wert? Aber vielleicht liest hier ja jemand mit, der sich mit der Materie besser auskennt als ich und kann mir auch gleich ne Frage beantworten. Es gibt ja verschiedene Schadensklassen - ja so heisst das, hab ich nicht erfunden - aber wie kommt es dann, dass zum Beispiel im Schwimmen ein Sportler ohne Beine gegen einen anderen mit Beinen und Armen antreten muss? Der kann ja gar keine Chance haben. Oder im Bahnradfahren einer mit nur einem Arm gegen einen anderen Fahrer mit zwei Armen? So beeindruckend die Leistungen der Männer und Frauen in Peking auch sind, das hab ich nicht so ganz kapiert.

Donnerstag, 11. September 2008, Logbuch Monsieur Fischer. Eintrag IV: Sieben Jahre ist es inzwischen her, seit den Anschlägen von New York. Noch immer halten sich diverse Verschwörungstheorien hartnäckig in den Köpfen der Menschen, ebenso werden wir wohl nie die Bilder dieses Tages vergessen. Im November wählt das US-amerikanische Volk einen neuen Präsidenten und es wäre schön, wenn Obama den Sprung ins Weisse Haus schaffen würde. Typen wie McCain und vorallem sein weiblicher Pitbull-Terrier Sarah Palin machen mir Angst und lassen mich befürchten, dass mit diesem erzkonservativen Duo weitere Kriege auf dieser Welt vorprogrammiert sein dürften.

10. September 2008

Hurra, die Welt geht unter

Heisst es. Sogar das seriöse ZDF hat sich diesem Thema gewidmet und nicht ausgeschlossen, dass das Experiment am Cern in Genf auch durchaus in die Hose gehen kann und wir dann alle vom grossen, schwarzen Loch verschluckt werden. Da hab ich mir doch schocn mal den Soundtrack zum Weltuntergang parat gelegt, inkl. dem äusserst passenden Video. "Black Hole Sun" von Soundgarden! Ja, so sieht das dann in etwa aus, wenn wir alle reingezogen werden. Gute Nacht schon mal.

Und jetzt noch ne ernst gemeinte Bemerkung zum Schluss: müssen Wissenschaftler eigentlich wirklich alles erforschen? Kann man gewisse Sachen nicht einfach so stehen lassen wie sie sind? Und wer trägt bei einem solch gewaltigen Experiment eigentlich die Verantwortung? Wer live zuschauen möchte beim Experiment, der kann das hier übers Internet tun. Wenn die Herren da nervös werden, fang ich dann glaub langsam an meinen Rucksack zu packen und den Flug auf den Mond zu buchen.... Und nun Musik!


9. September 2008

Update: Mezziogiorno eingeschläfert!

Bereits gestern hab ich ja über den schrecklichen Vorfall - am eigentlich wunderschönen Rennsonntag - im Aarauer Schachen berichtet. Inzwischen liegt eine offizielle Bestätigung vom Vertreter der Besitzergesellschaft des Stalls Amazonas, Herr Willy Bär, vor. Er hat mir am Telefon bestätigt, dass Mezzogiorno (Foto aus dem Rennen) beim Unfall den Rücken gebrochen hat und darum gestern eingeschläfert werden musste. Man habe das Tier vorher untersucht, weil man dem Champion gerne das Leben geschenkt hätte, aber bei einem Rückenbruch bliebt den Besitzern nichts mehr anderes übrig, als das Tier von seinen Schmerzen zu erlösen. Der Bruch ereignte sich, als das darauf folgende Pferd, Strong, Enough Mezziogiorno auf den Rücken trampelte. Laut inzwischen ebenfalls bestätigten Meldungen soll auch das zweite Pferd inzwischen nicht mehr am Leben sein.

Und jetzt kommt mir die Totenstille auf der Tribüne und die weinenden Menschen irgendwie noch viel schräger rein. Ich hab das Pferd ja irgendwie nicht wirklich persönlich gekannt oder so (klingt jetzt komisch, ich weiss), aber trotzdem tuts mir weh, wenn ich an den Moment des Unfalls zurück denke. Tja...

Foto: Christian Mettler