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6. Juni 2011

Nieder mit der Sprossenwand!

Ich habs ja als Kind schon gewusst: Sprossen sind doof! Oder mal ehrlich, wer fand die Sprossenwand in der Schulstunde damals lustig? Ich nicht. Und siehe da, im Frühsommer 2011 kommt es endlich ans Licht, die Sprossen sind sogar gefährlich. Lebensgefährlich! Also, weg mit diesem blöden Turngerät und auch in allen Baumärkten gehören all die Leitern mit den tödlichen Sprossen abgeschafft.... Wie, ich verwechsel das? Nein, mal kurz Spass beiseite. Dieses Ehec-Bakterium soll nach neuesten Informationen also auf einem Biohof in Deutschland seinen Ursprung haben. Von da dann über Gewürzsprossen den Weg in unser Essen gefunden haben. Kennt ihr diese Sprossen? Es gibt sie ja in unzähligen Geschmacksrichtungen, diese kleinen leckeren Keimlinge: Bohnen-, Zwiebeln, Brokkoli-, Erbsen-, Kichererbsen-, Knoblauch-, Radieschen- und Rettichsprossen. Ob und inwiefern diese fiesen Grünlinge nun wirklich schuld sind am Ehec-Chaos in Deutschland, das soll sich im Laufe des heutigen Tages zeigen. Den Patienten (und Konsumenten) in Norddeutschland wäre es zu wünschen, dass die Behörden mal endlich Klarheit in diesen Foodskandal bringen.


Überhaupt wars ja mal wieder ein Weekend mit viel medialer Action. Der Stefan hat in der Nacht auf Sonntag über 5 Stunden gegen seinen Widersacher Tobias gekämpft und die letzte Ausgabe von "Schlag den Raab" vor der Sommerpause im letzten Moment für sich entschieden. In der Schweiz hatte man dafür aber keine Sympathien, denn hier konzentrierte sich alles auf das "Spiel der letzten Chance" der Schweizer Nati im legendären Londoner Wembley, gegen die Engländer. Am Schluss schaute im ersten Spiel nach Alex Frei und Marco Streller ein 2 zu 2 Unentschieden heraus, ein Achtungserfolg. Wenn ich auch der Meinung bin, dass man eine 2 zu 0 Führung - gegen eine englische Elf mit vielen Absenzen - nicht mehr hätte aus der Hand geben dürfen. Seis drum, die jungen Wilden haben eine gute Leistung gezeigt und der Fanaufmarsch in London sah auch gut aus. Obwohl ich ja gelesen habe, dass es für viele London Touristen ein wahrer Graus gewesen sein muss, die englische Hauptstadt fest in der Hand von johlenden Schweizer Nati Fans zu erleben. Tja, aber einmal im Jahr... zumindest hat man nichts von Ausschreitungen gelesen, was dann auch wieder für die CH-Fans spricht! Nicht ganz 10'000 Fans waren dann gestern in Paris anwesend, als Roger Federer mal wieder probiert hat, den Nadal auf Sand zu schlagen. Da sah es - analog der Schweizer Nati - zu Beginn auch sehr gut aus.. Leider hat es wieder nicht geklappt und der Spanier durfte sich zum 6. Mal gratulieren lassen. Trotzdem, King Roger hat es seinen Kritikern erneut gezeigt und sorgt für reichlich Vorfreude auf Wimbledon!

Wie schon erwähnt, in Sachen TV gabs an diesem Weekend nichts: ausser etwas Fussball und Tennis. Gestern Abend sass ich dann noch ein bisschen im Garten und hab auf das angekündigte Gewitter gewartet, so gegen 23 Uhr hab ichs dann aufgegeben. Zwar hats mal gedonnert, aber das wars dann auch schon. Bis dahin hab ich mich ein bisschen mit dem iPad vergnügt und einen neuen TV-Planer geladen: "On Air", der erste Eindruck ist nicht schlecht. Nur, mir ist dabei aufgefallen, dass schier kein Fernsehfilm mehr ohne einen personalisierten Titel auskommt. Was ich damit meine? Nun, es reicht nicht mehr den Film zum Beispiel "Der Unbestechliche" zu nennen. Nein, neu muss das heissen "George Gently - der Unbestechliche" heissen. Beim Durchblättern durch diese virtuelle iPad-TV-Zeitschrift ist mir dann aufgefallen, dass es unzählige solcher Beispiele gibt... analog "Bones - die Knochenjägerin" und Co., denn von US-amerikanischen Serien und ihren deutschen Übersetzungen kennen wir dieses Titelmuster ja schon. Aber nun geht auch bei deutschen Produktionen los. Da heissen die HauptdarstellerInnen und Autoren dann...

Inga Lindström - ...
Lena - ...
George Gently - ...
Rosamunde Pilcher - ...
Wilsberg - ...
Kommissarin Kucas - ...
Spooks - ...
Christopher Posch - ...
Alisa - ...
Alexander Kieling - ...
Bella Block - ...
Rosa Roth - ...
Marie Brand - ...
Hakan Nesser - ...
Utta Danella - ...
Der Wolf - ...
Lily Schönauer - ...
Commissario Brunetti - ...
Stieg Larsson - ...
Iris Radisch - ...

Und hinter jedem der Namen kommt dann, nach einem Bindestrich oder Doppelpunkt ein ach so dramatischer Titel... Gähn! Ich darf voller Stolz behaupten, noch keinen einzigen der oben erwähnten Filme je im Leben gesehen zu haben. Von den meisten hab ich nicht einmal eine Ahnung worum es denn gehen könnte oder was für eine Art Film es ist. Wahnsinnig toll - ironisch gemeint - klingen aber Bella Block, Lily Schönauer oder Rosa Roth. Wer bitte schaut sich sowas an oder gehören die gar zum Kinderprogramm bei KiKa? Nun gut, ich lobe mir den roten Knopf auf der Fernbedienung, muss aber je länger je mehr feststellen, dass wenn es im TV keinen Sport geben würde, ich so langsam aber sicher auf dieses Teil verzichten könnte. Nur noch Mist! Das deckt sich dann auch damit, dass ich gestern Abend im Garten dank Zattoo noch kurz über das Halbfinale (?) von Germany's Next Topmodel by Heidi Klum gestolpert bin. Nun, das letzte Topmodel war ja Alisar. Die war kurz im Gilette TV-Spot zu sehen, dann hat man erst ihre doofe Stimme rausgeschnitten und kurz danach wurde der Spot ganz abgesetzt. Letzte Woche war dann zu lesen, dass der Vertrag mit Heidi Klum von beiden Parteien aufgelöst wurde. Das klingt ja schon fast ein bisschen nach den "Popstars", die letzte Band gibts ja auch schon nicht mehr. Jedenfalls sind bei GNTM in diesem Jahr Jana, Rebecca und Amelie im Finale. Erstere besteht nur aus Mund und erinnert schwer an einen Breitmaulfrosch und Letztere find ich zwar total süss, aber ob das für eine Modelkarriere reicht?

So, das wars dann auch schon mit den unwichtigen Themen zum Wochenstart. Heut Abend gehts nach Zureich in "die Halle", da wird "The Wall" aufgeführt und ich lass mir das nicht entgehen. Zwar das vermutlich teuerste Konzertticket meines Lebens, aber die Herren von Pink Floyd - in dem Fall Roger Waters - werden ja leider auch nicht jünger. Und ich LIEBE dieses Album. Gänsehaut garantiert.

30. Juni 2010

Please come back, Martina

Da war sie also wieder, back on court: Martina Hingis. Zusammen mit ihrer Freundin Anna Kournikowa sorgte sie gestern auf Platz 2 in Wimbledon für gute Laune - und zeigte dabei, dass sie auf der Damen-Tour noch bestens mithalten könnte.  Martina Hingis war während ihrer aktiven Karriere äusserst erfolgreich: Sie gewann 5 Grand-Slam-Turniere und war 94 Wochen lang die Nummer 1. Dann Verletzungen, Rücktritt, Comeback, Koks-Affäre, Sperre und nun Pferdesport. Trotzdem sorgte der gestrige Auftritt von Hingis/Kourni nicht nur in England für Schlagzeilen, auch wenn ihr Doppel gegen zwei englische "Legenden" (die bessere der beiden Frauen war gerade mal die Nummer 33 der Welt und inzwischen 51 Jahre alt) sportlich gesehen kein Highlight war. Der Grund für die Aufmerksamkeit der internationalen Medien liegt auf der Hand und verdeutlicht, mit welchen Problemen das Frauentennis kämpft. Gestern fanden immerhin die Viertelfinals statt und die verliefen alles andere als ereignislos. Grosse Namen sind gescheitert, Neulinge haben gesiegt, Kim Clijsters und Justine Henin kommen aus dem Ruhestand zurück und gehören gleich wieder zum Favoritenkreis. So ist Frauentennis im Jahr 2010. 


Anna Kournikova brachte es an der Medienkonferenz nach dem Spiel der alten Damen auf den Punkt: "Früher gab es mehr Namen, die echte Hausnummern waren. Hingis, Williams, Mauresmo, Clijsters, Henin, Pierce, Sanchez, Graf, Capriati", sagte die Blondine. "Heute sind die Spielerinnen ausserhalb der Top 5 höchstens noch Insidern ein Begriff. Dass diese Mädchen aussergewöhnlich gut spielen, ändert daran nichts." Hingis beklagte dazu die Monothonie auf den Courts: "Wir hatten früher alle einen eigenen Stil, das hat unseren Sport einzigartig gemacht. Heute spielen alle etwa gleich und schlagen vor allem unheimlich hart auf den Ball." Seit Roger Federer bei den Männern die Regentschaft übernommen und sie nur mit Rafael Nadal geteilt hat, wechselte die Spitze im Frauentennis sage und schreibe 22 Mal. Das wäre doch die Chance für ein Comeback von Martina Hingis. Sie wäre im derzeitigen Viertelfinal-Feld in Wimbledon nicht einmal die Älteste gewesen, Venus Williams ist drei Monate älter.

Doch Martina Hingis liess aber in Interviews keine Zweifel daran aufkommen, dass ihre Zeit vorüber ist: "Ich habe in meinem Leben genug Tennis gespielt." Höchstens im Doppel bestehe noch eine kleine Möglichkeit, dass sie noch einmal in den Zirkus zurückkehrt. Allerdings dann ohne Anna Kournikowa, die damals gerade mal 22 Jahre jung war als sie ihre letzten Spiele absolvierte. Seither hat sie es im Rücken und kann nicht mehr regelmässig spielen. Okay, sie hat es auch nicht mehr nötig, immerhin gehörte sie bis vor kurzem noch zu den meist gegoogelten Personen auf diesem Planeten und hat dank Werbung finanziell ausgesorgt. Aber eben, in meinen Augen sind es genau solche Paradiesvögel wie Kournikova, Hingis, Seles oder Capriati welche dem Damentennis gut getan haben. Aktuell schlagen die Spielerinnen zwar oft hart zu und sehen manchmal auch gut aus dabei, aber so wirklich im Gedächtnis wollen sie einem nicht bleiben.

24. Juni 2009

Das wilde Huhn von Wimbledon

* Der Teil für die weibliche Leserschaft befindet sich am Schluss vom Text!

Da regen sich die englischen Sittenwächter in Wimbledon doch also tatsächlich auf über das Outfit von unserem Roger Federer. Er sähe aus wie ein Steward auf einem Luxusliner ist zu lesen. Nein aber auch, da putzt sich der Roger extra heraus und lässt sich ein ganz besonderes Gewand schneidern und dann so etwas. Frechheit. Dabei sind es ja genau diese Engländer die bei ihrem Turnier so einen grossen Wert auf Etikette legen. Naja Roger, falls du bis nächste Woche nicht mehr im Spiel sein solltest - was ich natürlich nicht hoffe - dann kannst du mit deinen weissen Kleidern sonst einfach bei uns in Aarau am Maienzug mitlaufen. Da musst du dir dann auch keine dummen Sprüche anhören.

Aber hey, ihr Wimbledon-Menschen. Habt ihr schon einmal was von Betthanie Mattek gehört? Ok, sie hat gestern bei euch gespielt und in 3 Sätzen gegen eine Australierin verloren. Da hättet ihr vielleicht mal eine Bemerkung zum Outfit platzieren sollen. Aber schaut doch einfach selber:

Na? Aber da habt ihr natürlich wieder nichts gesagt, war ja klar. Mangels hohen Bergen in England seid ihr wahrscheinlich froh, dass Bethanie Mattek ihre Hügellandschaft gleich selber mitbringt. Aber egal, Roger gewinnt Wimbledon 2009, ist damit wieder die neue Nummer 1 im Männertennis, wird Vater und tritt dann Vater!

Update 15 Uhr 43: Nachdem ich jetzt gleich 3 x angemotzt wurde, dass es in meinem Blog nur Frauen bzw. Tennisspielerin zu sehen gäbe ziehe ich die Konsequenzen. Nein, ich mach den Blog nicht zu, bitte sehr. Aber für alle weiblichen Gäste - und es soll die eine oder andere Leserin geben hier - hier also fünf Fotos von gut aussehenden Männern. Zumindest in meinen Augen. Und wehe es meckert dann noch einmal jemand. Dies ist nämlich ein Buben-Blog und da gibts darum mehrheitlich Fotos von hübschen Mädchen. Nämlich, gilt vorallem für Sie!


8. Juni 2009

Geheiligt werde Dein Name...

Und wenn wir schon gerade beim Thema sind, sehr geehrter Herr Petrus so ein Wetter wie am Weekend geht ja gar nicht. Da hat man Pläne die sich ausnahmslos draussen abspielen und dann sowas wie am Samstag. Sonne, Wolken, Regen, Wind und dann wieder Sonne, Wolken, Regen, Wind. Dazu ein Temperatursturz, sodass die Meteorologen uns was vom kältesten Juni-Wochenende seit 30 Jahren erzählen mussten. Solche Kapriolen kannst du dir also in Zukunft sparen, vorallem am Weekend. Erst recht wenn man dabei noch so richtig nass wird, gerade nachdem man sich umgezogen hat...

Aber egal, wir haben uns angepasst und hatten trotzallem ein abwechslungsreiches Weekend. Wenn auch etwas anders als geplant. Aber dank dem ollen Wetter hab ich meinen Cousin aus Winterthur mal wieder gesehen, nen tollen Auftrag an Land gezogen, flotte Rennpferde gesehen , leckere Rezepte ausprobiert und lustige Leute kennengelernt. Und... genau den Sieg von Roger Federer in partyverdächtiger Umgebung erlebt. Genauer am Pferderennen im Aarauer Schachen, da hat man nämlich neben einer Bar einen Fernseher installiert und da das legendäre Finale von Paris live gezeigt. Dieses Gruppenerlebnis war echt der Hammer. Da standen viele Menschen rum, jedes Alters und haben zusammen dem Sieg von Roger Rederer in Paris entgegen gefiebert. Es war ein bisschen wie Fussball WM schauen...

Bälle wurden beklatscht, Fehler wurden von einem lauten "Nein!" begleitet, bei der Nationalhymne mitgesungen und so weiter. Stimmung wie man sie sonst halt wirklich eher von einer Fussballübertragung her kennt. Aber das hat einmal mehr gezeigt, wie beliebt der Rodscher im Volk ist. "Einer von uns", hiess es gleich ein paar Mal. Da spielt es keine Rolle dass auch dieser Sportler Multimillionär ist, er hat es verdient und er ist auf dem Boden geblieben. Gezeigt hat sich das vorallem wieder bei der Siegerehrung, als Roger wieder ein paar Tränen vergoss. Sich danach anständig beim Gegner (in englisch) und beim Publikum (in französisch) bedankte. Respekt!

Ich mag dem sympathischen Basler diesen Sieg von Herzen gönnen, lange hat er genau dafür gekämpft. Einzige Wehrmutstropfen gestern waren, dass die Sicherheit in Roland Garros für die Spieler nicht garantiert werden konnte. Mir kam bei dem Irren auf dem Platz sofort die Situation Monica Seles und dem Messerstecher in den Sinn. Und das Zweite was mich nachdenklich gemacht hat war, dass Roger in zahlreichen Interviews das Thema Rücktritt angesprochen hat. Ok, er hat alles erreicht und wird bald Vater... Trotzdem fände ich es schade wenn er schon jetzt abtreten würde und sei es aus total egoistischen Ansätzen wie dass ich weiterhin gerne solche emotionalen Momente wie gestern erleben möchte.

Und wenn ich jetzt noch weiss wie ich an eine solche RF-Mütze - nein nicht die rote sondern die weisse oder die blaue Mütze - komme, dann kann mir auch das Aprilwetter mitten im Juni nichts mehr anhaben...