4. Juli 2007

Virus im Aargau ausgebrochen!

Nein, nicht die Vogelgrippe und auch bein unseren AKWs ist - so hofffe ich zumindest - alles dicht. Das Bloggervirus greift in meinem Wohnkanton gerade um sich und sorgt so für so manches Revival. Innert weniger Tage, ja sogar Stunden sind gleich ein paar Blogs aus dem Rüeblilandboden geschossen. Was dazu führt, dass ich mich auf der Landkarte (siehe oben) bald nicht mehr so einsam und verlassen fühlen werde. Drei von ihnen hab ich mir mal rausgesucht um sie vorzustellen.

Da wäre zum einen der Goggi. Langjähriger Postfrosch, Sportjournalist, Heckenschütze, Literat und stolzer Vater. Er hat sich bislang in Foren und bei Stupedia herumgetrieben und nun die Liebe zum Bloggen wieder entdeckt. Ein erster Projekt ist vor einigen Monaten eingeschlafen, jetzt strotzt er vor Energie!

Ebenfalls neu in Bloggershausen unterwegs ist der Pesche. Frischgebackener Papi, Weinliebhaber und Quotenberner. Auf seine Beiträge darf man gespannt sein, ist er doch - ebenso - ein begnadeter Schreiberling. Bislang allerdings eher im stillen Kämmerlein. Bestimmt wird in seinem Webtagebuch regelmässig Fotos seiner süssen Tochter geben und vielleicht (hoffentlich) die eine oder andere Weinempfehlung.

Der Dritte im Bund ist Adi. Programmentwickler, Fussball-Afficionado, Bierliebhaber und Künstler. Er beschreibt sich gerne als the Adi, taucht aber manchmal auch unter anderen Pseudonymen im weltweiten Netz auf. Und das seit Jahren. Sein Schreibstil erinnert an Zeitschriften wie "Titanic" oder früher "Kowalski". Von chaotisch über zynisch bis unverständlich dürfen wir alles erwarten.

Verabschiedet hat sich indess Artemis. Sie stand für tolle Geschichten und selbstverfasste Gedichte. Wer weiss, vielleicht lässt sie sich durch den derzeitigen regionalen Boom ja auch noch einmal vom Virus anstecken.

Ach ja, wer sonst noch bloggt und aus dem Grossraum Aarau kommt - spontan kommen mir noch Brige, Markus, André, Andy und Doris in den Sinn - soll sich hier doch mal in den Kommentaren oder in den Mails verewigen. Aarau bietet ein paar gute und schöne Beizen, da liesse sich locker mal ein kleines, aber feines Bloggertreffen organisieren. Soll einfach keiner mit weissen Socken anmarschieren!

In diesem Sinne: Glück auf ihr Schreiberlinge!

Russen spielen Katz & Maus

Und zwar mit den Amerikanern, genauer mit der US-Musikindustrie. Während den letzten Jahren war es ein offenes Geheimnis, dass Fans ihre Musik beim russischen Anbieter AllofMP3 bezogen haben. Das System war simpel. Die Firma mit Sitz in Moskau hatte x-tausend Songs im Angebot, welche für ein paar Rappen zu kaufen waren. Neben Popmusik kamen in letzter Zeit auch Hörbücher und klassische Musik dazu. Kurzum, AllofMP3 war das Paradies für jeden Musikfan.

Seit Ende letzter Woche ist die Seite geschlossen. Der Druck aus den USA wurde zu gross. Zuletzt mussten sich die russischen Betreiber mit einer Klage in der Höhe von 1,65 Trillionen US-Dollar rumschlagen. Hinzu dürfte wohl der Besuch von Putin beim Bush gekommen sein, der den Druck auf die AllofMP3-Macher zusätzlich erhöht hat.

Wer nun aber meint, dass kostengünstige Shoppen (ein komplettes aktuelles Charts Album hat gerade mal 2 Franken gekostet) habe nun ein Ende, der täuscht sich gewaltig. Die Russen wären nicht die Russen, wenn sie nicht schon für Ersatz gesorgt hätten. Neu kümmert sich MPSparks.com um die Bedürfnisse von uns Musikjunkies. Die Seite besteht schon seit längerem und wurde bis anhin als Ausweichseite genutzt, wenn die alte Homepage mal nicht funktioniert hat. Mein Guthaben wurde übrigens sauber von Seite A nach Seite B übertragen. So konnte ich schon gestern Abend ein erstes Mal auf der "neuen" Seite einkaufen.

Wer jetzt meint, das Ganze sei illegal der irrt. In der Schweiz ist der Download von russischen Musikseiten gegen Bezahlung nicht verboten, sondern er wird - sagen wir mal - geduldet. Sofern die Musik für den Eigengebrauch ist und nicht in Tauschbörsen weiterverbreitet wird. So gesehen freue ich mich über das neue Portal im frischen Design. Über kurz oder lang wird bestimmt auch diese Seite dann wieder schliessen, was eigentlich schade ist. Vielmehr wäre meiner Meinung nach ein Umdenken der Musikindustrie nötig.

Die aktuellen Preise sind noch immer viel zu hoch. Die Kundschaft wäre nämlich durchaus bereit, für gute Musik etwas zu bezahlen. Allerdings sehe ich nicht ein, warum ein Album bei iTunes 15 Franken kostet, also fast gleich viel wie eine CD im Laden. Welche übrigens ebenfalls massiv überteuert ist. Tauschbörsen kommen für mich persönlich aufgrund schlechter Qualität der Songs und der Gefahr von Viren nicht mehr in Frage. So gesehen bieten die Russen eine gute und preiswerte Alternative an und wenn die Musikindustrie schlau ist, springt sie auf diesen Zug auf und macht ihre Gewinne künftig dadurch, dass sie gute Musik zu fairen Preisen verkauft.

3. Juli 2007

Bin ich ein Blogjunkie?

Die Antwortet lautet: Nein, kein Nerd-Alarm bei Monsieur Fischer. Denn schliesslich ist man mit 81 Prozent nur ein bisschen abhängig, oder? Und überhaupt hab ich den Test nur gemacht, weil das Ergebnis farblich so schön hier rein passt.

Gesehen bei: Chliitierchnübler

Hollywoodstars ungeschminkt

Wenn wir sie auf dem Roten Teppich sehen, dann schauen sie immer alle so wahnsinnig toll aus. Findige Fotografen haben nun doch herausgefunden, dass all die Hollywoodstars in Wirklichkeit gar nicht so toll ausschauen wie es immer scheint. Intensive Recherchen haben dazu geführt, dass Monsieur Fischer an diese heiss umkämpften und wohl behüteten Fotos herangekommen ist. Und ich möchte diese Schnappschüsse meiner Leserschaft natürlich nicht vorenthalten.

Julia Roberts:


Mister Brad Pitt:


Gouverneur Arnold Schwarzenegger:



Und, quasi ausser Konkurrenz. Michael Schumacher, ohne Helm:



Quelle: Worth1000.com

Ach ja, Gratulation ans Team Alinghi, die das letzte Matchrace mit sage und schreibe gerade mal 2 Sekunden Vorsprung vor dem Team NZL für sich entscheiden konnte und somit den Americas Cup wieder in die Schweiz holt.

Die grösste Party des Jahres!

Sie findet weder in New York, Berlin, London oder Moskau statt und erst recht nicht in Zürich. Nein, das schönste Fest des Jahres findet auch in diesem Jahr wieder in.... Aarau statt. Diese Aussage beruht natürlich auf einer zünftigen Portion Lokalpatriotismus und wird entsprechend bei jedem Nicht-Aarauer für Kopfschütteln sorgen. Aber, wer jetzt noch weiterliest, der versteht am Ende des Textes vielleicht meine Euphorie. Es folgt eine Liebeserklärung.

Ich rede vom "Maienzug". DEM Fest im Kalender der Kantonshauptstädter. Als ich noch zur Schule ging kreisten meine Gedanken schon im Frühling um den Maienzug, der im Grunde genommen eine Art Jugendfest ist, wie man es auch in anderen Gemeinden kennt. Aber eben Aarau ist anders. Mit dem Maienzug waren früher primär die Sommerferien verbunden, welche mit diesem Fest ihren Anfang nahmen. Es gab den "Maienzug-Batzen" (Geld von Eltern und Verwandten um sich damit auf dem Rummelplatz vergnügen zu können), man suchte sich ein Mädchen aus seiner Klasse aus um mit ihr den Umzug und anschliessend einen Tanz bestreiten zu dürfen, es gab Wettkämpfe gegen andere Schulhäuser und ihre Schüler. Kurz, der Tag war ein einziges Highlight.

Seit meiner Schulzeit sind nun schon einige Jahre ins Land gezogen. Der Maienzug hat sich natürlich - genau wie ich - verändert. In den letzten Jahren war das Volksfest leider nicht gerade vom Wetterglück gesegnet, sodass ich es auch schon mal verschlafen habe. Es geht immerhin gegen 9 Uhr in der Früh los, nachdem es am Vorabend erst um 4 Uhr endet. Aber für mich persönlich gehört die Sonne und die damit verbundene Sommerhitze einfach zum Maienzug. Denn nur bei schönem Wetter versammelt sich tout Aarau draussen unter Bäumen zu einem gemeinsamen Mittagessen. Herrlich. Bei schlechtem Wetter findet dieser Teil der Party in einer alten Turnhalle statt, Charme gleich null und nur mit zünftig Alkohol zu ertragen. Aber den hab ich ja meist am Vorabend schon zur Genüge genossen.

Nun gut, an diesem Donnerstag und Freitag steht das Fest wieder an. Ich bete für schönes Wetter. Die Kleider liegen parat (übrigens das einzige Mal im Jahr, dass ich freiwillig eine Krawatte trage!), die Rosen sind reserviert und die Festlaune im Anmarsch. Es kommt eine Vorfreude auf, die in der Stadt Aarau bereits seit dem 16ten Jahrhundert bekannt ist. Bereits damals gab es den Brauch, dass die Kinder im Januar mit ihren Lehrern in einem Umzug in Rathaus ziehen durften, wo ihnen eine Znüni (Brotzeit) offeriert wurde. Nach einiger Zeit wurde jedoch dann auf den Umzug verzichtet, da er zu einer Art Karneval verkam.

Zur heutigen Form des Maienzugs kam es in den Folgejahren. Das Fest wurde vom Januar in den Frühsommer verlegt, die Schüler zogen damals mit ihren Lehrmeistern in den Wald um Ruten zu schneiden, die Schülerinnen pflückten indess frische Blumen und fügten sie zu sogenannten "Meyen" zusammen. Auch damals übernahm die Stadt die Kosten für die Verpflegung der Kinder. Der Umzug kehrte ins Programm zurück und um Chaos und Ausschreitungen zu verhindern marschierten Würdenträger, Stadtwächter, Marschmusik und Armeevertreter mit. Jahr für Jahr beteiligten sich "wichtigere" Menschen am Umzug und so kam es, dass die Umzugsroute nicht mehr in den Wald zum Holzschneiden führte, sondern sich plötzlich durch die Stadt schlängelte.

Im Jahre 1858 wurde erstmals die heutige Form des Maienzugs erwähnt. Mit dem Zapfenstreich der Kadettenmusik und Tambouren am Vorabend, dem Umzug der Schuljugend und Behördenvertreter am Freitagmorgen, den sportlichen Wettkämpfen, der Morgenfeier im Telliring, dem gemeinsamen Bankett auf der Schanz, Tanzdarbietungen, Festreden und so weiter. In der Neuzeit kam ein riesiges Volksfest am Vorabend hinzu, welches Jahr für Jahr 10tausende von Besuchern nach Aarau lockt. Am Freitag dann gibt es inzwischen Openair Konzerte, Discos und Kirmes. Der Maienzug hat sich also über all die Jahre stets weiterentwickelt.

Ich ganz persönlich bin kein grosser Fan der Entwicklung der letzten Jahre. Der Vorabend hat Überhand genommen, das eigentliche Fest verliert an Bedeutung. Während der Donnerstag Jahr für Jahr mit neuen Attraktivitäten aufwartet, verliert der Freitag immer mehr an Wichtigkeit. Ich sähe das sogenannte "Beizlifescht" darum lieber am eigentlichen Feiertag, sodass die Stadt Aarau auch am Freitagabend noch einmal in ihrem vollen Glanz erstrahlt, mit einer Big Party in allen Gassen. Entsprechende Diskussionen beschäftigen immer mal wieder die kommunalen Politiker, zu einer guten Lösung konnte man sich bis jetzt allerdings noch nicht durchringen.

Seis drum. Ich freue mich auch in diesem Jahr wieder längst vergessene oder lange nicht mehr gesehene Schulfreunde zu treffen, Lehrer wiederzusehen, die mir damals das Leben schwer gemacht haben, verflossene Liebschaften begrüssen zu dürfen und natürlich auch neue Leute kennenzulernen. Und genau diese Eigenschaften sind es denn auch, die den Maienzug so einzigartig machen. Zumindest für Menschen mit einer Aarauer Vergangenheit... Für alle anderen wird sich unser grösstes Fest des Jahres wohl kaum von jedem anderen Jugendfest in der Schweiz unterscheiden. Aber eben, für mich werden der erste Donnerstag und der erste Freitag im Juli auf Lebzeiten eine ganz besondere Bedeutung haben!

PS: Donnerstag und Freitag gibts Live-Impressionen vom Fest, übermittelt per Handy!